[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuführung zu einer Vorrichtung zum Wenden eines aus Flachmaterialien
bestehenden Stapels mit einem Schwenkkörper und mit einem Be-/Entladezugang.
[0002] Im Zuge der Globalisierung der Wirtschaft und dem daraus resultierenden härteren
Wettbewerb bedarf es einer stetigen Verbesserung der Produktionsmittel. So verlangt
die Logistik für einen modernen Druck- und Weiterverarbeitungsbetrieb das schnelle
Be- und Entladen von Vorrichtungen, insbesondere von Stapelwendern.
[0003] Bekannte Stapelwender, die auf einer Stelle wenden, belüften und ausrichten, können
nur in einer Arbeitsrichtung be- und entladen werden. Hierbei wird der Stapelwender
in der Regel in Richtung seiner Breitseite be- und entladen. Dadurch können räumliche
Engpässe entstehen, insbesondere wenn das Be- und Entladen über mehrere Transportwege
mittels Hubwagen oder anderen großräumigen Transportvorrichtungen erfolgt.
[0004] Aus dem DE 94 20 896 U1 ist eine Wendevorrichtung für Papierstapel aus einzelnen
Blättern bekannt. Die Vorrichtung weist eine Dreh- und Kippeinrichtung, wenigsten
einen unteren und einen oberen Stapelgreifer und eine Belüftungsdüse auf. Weiterhin
steht sie auf einem Gestell mit langen und weit auseinander stehenden Füßen zur Abstützung.
Die Wendevorrichtung steht damit insbesondere beim Kippvorgang stabil. Diese zinkenförmig
ausgebildeten Füße verhindern jedoch eine Zuführung von mehreren Seiten.
[0005] Aus der DE 43 07 361 A1 ist ein Rütteltisch bekannt, auf dem das zu rüttelnde Gut
auf drei der vier Seiten durch zwei im rechten Winkel zueinander angeordneten seitlichen
Anschläge und einer U-förmigen seitlichen Abdeckplatte umschlossen ist. Das Beladen
ist somit nur in einer Arbeitsrichtung möglich.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stapelwender der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, der effizienter be- und entladen werden kann.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch mindestens einen in einer weiteren Arbeitsrichtung
verlaufenden weiteren Be/Entladezugang. Die Vorrichtung ist mit Mitteln zum horizontalen
Wenden des Stapels ausgestattet. Die Be/Entladezugänge sind vorzugsweise an der Breitseite
und der Schmalseite des Stapelwenders vorgesehen. Der Stapelwender kann somit in zwei
Arbeitsrichtungen von zwei bzw. von drei Seiten her auf den die Kipp- und Drehbewegung
ausführende Schwenkkörper beladen werden.
[0008] Um ein Verrutschen der Palette und des auf der Palette angeordneten Stapels zu vermeiden,
weist der Schwenkkörper Haltenocken auf, die für die seitlichen Be- und Enladevorgänge
versenkt oder abgeklappt werden können.
[0009] Die Haltenocken ersetzen Knotenbleche an den Seiten, an denen ein Be/Entladen vorgenommen
werden soll.
[0010] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung
ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben;
es zeigt:
- Figur 1
- die isometrische Darstellung eines Stapelwenders, mit einem gekippten Schwenkkörper,
der einen Stapelwendertisch mit einer oberen und einer unteren Plattform zum klemmenden
Halten eines Stapels aufweist, mit einem Gehäuse, mit einem breitseitigen und einem
schmalseitigen Be/Entladezugang, mit Schicherheitsschranken, mit einem Ausrichtlineal,
mit einem Schaltpult, mit Auffahrrampen im Bereich der Be/Entladezugänge, mit in den
oberen und unteren Plattformen angeordneten versenkbaren Haltenocken und mit einer
Belüftungsvorrichtung im Stapelwendertisch;
- Figur 2
- die Seitenansicht des Stapelwenders mit mehrseitiger Zuführung nach Figur 1, mit einem
strichpunktiert dargestellten, in die Horizontale verschwenkten Stapelwendertisch;
- Figur 3
- die Vorderansicht eines Stapelwenders nach Figur 1;
- Figur 4
- die Draufsicht auf einen Stapelwender nach Figur 1, mit einem strichpunktiert dargestellten
in die Horizontale gedrehten Stapelwendertisch;
- Figur 5
- die isometrische Darstellung eines Stapelwenders, mit mehrseitiger Zuführung und mit
einem aufrechten Schwenkkörper zur Aufnahme eines Stapels;
- Figur 6
- die isometrische Darstellung eines Stapelwenders, mit einem gekippten und um 90° gedrehten
Schwenkkörper, der einen Stapel aufgenommen hat und mit einem geschwenkten Schaltpult;
- Figur 7
- die isometrische Darstellung eines Stapelwenders, mit einem aufrechten Schwenkkörper
zur Aufnahme eines Stapels und mit einem abgeschwenkten Ausrichtlineal;
[0011] Der in der Figur 1 dargestellte Stapelwender 10 weist einen Gehäuse 33 auf, in dem
Betätigungs- und Antriebsmittel zum Neigen und Kippen eines Schwenkkörpers 39 angeordnet
sind.
[0012] Der Schwenkkörper 39 besteht aus einem Stapelwendertisch 31, von dessen Fläche sich
eine obere Plattform 11 und eine untere Plattform 12 vertikal erstrecken. Die Plattformen
11 und 12 können relativ zueinander bewegt werden, wodurch ein in den Figuren 6 und
7 gezeigter Stapel 38 auf dem Stapelwendertisch 31 klemmend gehalten werden kann.
[0013] Um ein seitliches Wegrutschens des Stapels 38 zu vermeiden, sind an den seitlichen
Kanten der Plattformen 11 und 12 Haltenocken 13 und/oder Knotenbleche 14 angeordnet.
Die Haltenocken 13 lassen sich versenken oder umklappen, um ein seitliches Be- und
Entladen zu ermöglichen. Die Knotenbleche 14 sind nur dann an den seitlichen Kanten
angeordnet, wenn durch sie das Be- und Entladen nicht beeinträchtigt wird. In einer
weiteren - nicht dargestellten - Ausführungsform ersetzen die Knotenbleche 14 die
Haltenocken 13 vollständig.
[0014] Der Schwenkkörper 39 ist mit einem Ausrichtlineal 25 versehen, das zum Ausrichten
eines Stapels 38 auf dem Stapelwendertisch 31 dient. Wie die Figur 6 zeigt, weist
das Ausrichtlineal 25 ausfahrbare Anschläge 28a und 28b auf, die sich im Bedarfsfall
über die ganze Breite des Stapelwendertisches 31 erstrecken, aber in der Regel der
Höhe des Stapels 38 entsprechen.
[0015] In Figur 6 ist ebenfalls ein Handrad 27 dargestellt, das zum Andrücken des Ausrichtlineals
25 dient. Wie die Figur 7 zeigt, kann das Ausrichtlineal 25 in eine Ausschwenkposition
26 aus dem Bereich der Plattformen 11 und 12 geschwenkt werden. Das Be- und Entladen
in der Arbeitsrichtung 41, wie sie in der Figur 4 dargestellt ist, wird dadurch erleichtert.
[0016] Der Stapelwender 10 ist mit nicht näher dargestellten Mitteln zum Belüften ausgestattet.
Durch diese an sich bekannten Belüftungsmittel wird ein Luftpolster zwischen den Einzelblättern
eines Stapels 38 erzeugt. Das Luftpolster erlaubt ein einfaches Ausrichten der Einzelblätter.
[0017] Der Schwenkkörper 31 ist mit Luftdüsenführungen 29 versehen, die sich parallel über
die Länge des Stapelwendertisches 31 erstrecken. In den Luftdüsenführungen 29 werden
Düsen auf- und abgeführt, aus denen zum Aufbau eines Luftpolsters die erforderliche
Luft strömt.
[0018] Der in den Figuren 1 bis 7 dargestellte Stapelwender 10 weist an seiner Breitseite
43 (Doppelpfeil) einen Be/Entladezugang 16 und an der Schmalseite 44 (Doppelpfeil)
einen um 90° versetzten, weiteren Be/Entladezugang 15 auf.
[0019] Es sind auch Ausführungen eines Stapelwenders 10 vorgesehen, die mehr als zwei Be/Entladezugänge
aufweisen. Beispielsweise sind im Bereich der Breitseite 43 von beiden Seiten in Arbeitsrichtung
41 (Doppelpfeil) verlaufende breitseitige Be/Entladezugänge 16 vorgesehen, die ein
Beladen des Schwenkkörpers 39 von beiden Seiten erlauben. Zusätzlich zu dieser beidseitigen
Beladung kann in der quer dazu verlaufenden zweiten Arbeitsrichtung 42 (Pfeil) eine
Beladung über den schmalseitigen Be/Entladezugang 15 erfolgen.
[0020] Die Fläche des Stapelwendertisches 31 ist beim Be- und Entladevorgang vertikal ausgerichtet.
Mit einem beliebigen Transportmittel, beispielsweise ein Hubwagen oder Gabelstapler,
kann der auf einer Norm- oder Systempalette 37 aufgelastete Stapel 38 auf der horizontal
verlaufenden unteren Plattform 12 abstellt werden. Danach werden die Plattformen 11
und 12 aufeinander zu bewegt, um den Stapel 38 klemmend zu halten.
[0021] Wie die Figuren 2 und 6 zeigen, kann der Schwenkkörper 39 gekippt werden. Dabei liegt
der Kippwinkel 36 unterhalb von 90°, vorzugsweise liegt er bei 15°. Das Ausrichtlineal
25 kann somit seine Funktion besser ausführen. In dieser Lage können die Einzelblätter
des Stapels 38 durch Rüttelbewegungen und Luftzufuhr ausgerichtet werden. Das schwenkbare
Ausrichtlineal 25 ist an seinen Enden mit Federklappen, Sensoren, Magneten oder dgl.
versehen, die beim Öffnen des Stapels 38 zum Belüften ein automatisches Nachfahren
ermöglichen.
[0022] Wie die Figur 2 zeigt, liegt der maximal mögliche Schwenkbereich 30 bei 90°. Wie
die Figuren 4 und 6 zeigen, kann der Schwenkkörper 39 ebenfalls gedreht werden. Der
Drehpunkt 34 liegt dabei vorzugsweise im Zentrum des Stapelwendertisches 31, um einen
Drehkreis 35 mit einem geringen Radius zu erreichen. Durch eine Drehung des Stapelwendertisches
31 um 180° wird der Stapel 38 gewendet, bevor er wieder in die aufrechte Lage geneigt
wird.
[0023] Zum einfacheren Be- und Entladen weisen der schmalseitige Be/Entladezugang 15 eine
schmalseitige Auffahrrampe 17 und der breitseitige Be/Entladezugang 16 eine breitseitige
Auffahrrampe 18 auf. Die Auffahrrampe 18 an der Breitseite 43 ist in Arbeitsrichtung
41 ausgerichtet und die Auffahrrampe 17 an der Schmalseite 44 ist in der quer verlaufenden
Arbeitsrichtung 42 ausgerichtet.
[0024] Bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführung können an der Breitseite 43 zwei
Auffahrrampen 17 in Arbeitsrichtung 41 einander gegenüber liegend vorgesehen sein,
so daß der Stapelwender 10 von beiden in der Arbeitsrichtung 41 liegenden Seiten beladen
werden kann. Auch ist es möglich, den Stapelwender 10 von einer Seite zu beladen und
von der anderen Seite zu entladen. Die Entladung kann dabei auch um 90° versetzt über
die schmalseitige Auffahrrampe 17 erfolgen.
[0025] Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausführung ist der Stapelwender 10 mit seiner
unteren Plattform 12 in den Hallenflur 45 eingelassen. Der Stapelwender 10 kann dadurch
ebenerdig aufgestellt werden. In diesem Fall sind keine Auffahrrampen 17 oder 18 erforderlich.
Die untere Plattformen 11 kann mit einer nicht dargestellen Rollenbahn ausgestattet
sein. Die Rollen der Rollenbahn verlaufen dabei vorzugsweise quer zum jeweiligen Be/Entladezugang
15 bzw. 16 und können mit seitlichen Übergabeförderern in Form von u-förmigen Rollenbahnen
versehen sein.
[0026] Um Unfälle bei laufendem Betrieb des Stapelwenders 10 zu vermeiden, sind die Be/Entladezugänge
15 und 16 mit Sicherheitsschranken 22, 23 und 24 versehen. Bei den Sicherheitsschranken
22, 23 und 24 handelt es sich vorzugsweise um Lichtschranken die entsprechende Spiegel
aufweisen. Die Sicherheitsschranken 22, 23 und 24 sind um den Schwenkkörper 39 angeordnet,
wenn sich dieser in der senkrechten Be/Entladeposition befindet. Hierdurch wird ein
unkontrollierter Zutritt in den Gefahrenbereich frühzeitig unterbunden.
[0027] Zum Schutz des Gehäuses 33 und der Lichtschranken 22, 23 und 24 sind im Bereich der
Be/Entladezugänge 15 und 16 Einfahrschutzbleche 19 vorgesehen. Die Einfahrschutzbleche
19 erstrecken sich vom Boden nach oben und haben die Funktion einer Leitplanke.
[0028] Die Seite des Stapelwenders 10, die gerade nicht zum Be/Entladen genutzt wird, ist
mit einem Seitenblech 32 geschützt. Das Seitenblech 32 erstreckt sich hierbei im wesentlichen
vertikal vom Hallenflur 45 nach oben, wodurch ein unbeabsichtigtes Be- oder Entladen
des Schwenkkörpers 39 verhindert wird.
[0029] Die Steuerung des Stapelwenders 10 erfolgt über ein Schaltpult 20, das über einen
Schwenkarm 40 mit dem Gehäuse 33 verbunden ist. Wie Figur 6 zeigt, ist es dem Bedienungspersonal
somit möglich, das Schaltpult 21 individuell auszurichten und beispielsweise in eine
Ausschwenkposition 21 zu schwenken.
Bezugszeichen
[0030]
- 10
- Stapelwender
- 11
- obere Plattform
- 12
- untere Plattform
- 13
- Haltenocken
- 14
- Knotenblech
- 15
- schmalseitiger Be/Entladezugang
- 16
- breitseitiger Be/Entladezugang
- 17
- Auffahrrampe, Schmalseite
- 18
- Auffahrrampe, Breitseite
- 19
- Einfahrschutzblech
- 20
- Schaltpult, Grundstellung
- 21
- Schaltpult, geschwenkt
- 22
- Sicherheitsschranke, Mittelspiegel
- 23
- Sicherheitsschranke, linker Spiegel
- 24
- Sicherheitsschranke, rechter Spiegel
- 25
- Ausrichtlineal
- 26
- Ausrichtlineal, geschwenkt
- 27
- Handrad
- 28a, 28b
- Anschlag
- 29
- Luftdüsenführung
- 30
- Schwenkbereich
- 31
- Stapelwendertisch
- 32
- Seitenblech
- 33
- Gehäuse
- 34
- Drehpunkt
- 35
- Drehkreis
- 36
- Kippwinkel
- 37
- Systempalette
- 38
- Stapel
- 39
- Schwenkkörper
- 40
- Schwenkarm
- 41, 42
- Arbeitsrichtung
- 43
- Breitseite
- 44
- Schmalseite
- 45
- Hallenflur
1. Vorrichtung zum Wenden eines aus Flachmaterialien bestehenden Stapels mit einem Schwenkkörper
und mit einem Be/Entladezugang, gekennzeichnet durch mindestens einen in einer weiteren
Arbeitsrichtung (42) verlaufenden weiteren Be/Entladezugang (16).
2. Vorrichtung nach Anspruchn 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkörper (39) mit
versenkbaren Haltenocken (13) versehen ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß die Be/Entladezugänge
(15, 16) mit Plattformen (11, 12) versehen sind, in denen Haltenokken (13) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Ausrichtlineal (25) vorgesehen ist, welches in eine Ausschwenkposition (26) schwenkbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare Ausrichtlineal
(25, 26) dem Schwenkkörper (39) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare
Ausrichtlineal (25) mit ausfahrbaren Anschlägen (28a, 28b) versehen ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare
Ausrichtlineal (25) mit Sensoren, Magneten, Federklappen und dgl. versehen ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß den Be/Entladezugängen
(15, 16) Auffahrrampen (17, 18) zugeordnet sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Be/Entladezugänge
(11, 12) mit Sicherheitsschranken (22, 23, 24) überwachbar sind.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Be/Entladezugängen
(15, 16) Einfahrschutzbleche (19) zugeordnet sind.