[0001] Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf einer Papiermaschine oder Kartonmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Stoffauflauf gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist aus der Patentanmeldung
DE 44 37 180 der Anmelderin bekannt. Dieser Stoffauflauf verfügt über einen maschinenbreiten
Querverteiler, einen turbulenzerzeugenden Bereich und eine nachfolgende Stoffauflaufdüse.
Der turbulenzerzeugende Bereich enthält ein Gitter, eine nachfolgende Ausgleichskammer
und ein Rohrbündel, das sich in Strömungsrichtung stufenförmig erweitert und am Ende
des Rohrbündels die größten Rohrdurchmesser aufweist.
[0003] Die Rohre des Rohrbündel-Turbulenzerzeugers besitzen also deutlich kleinere Einlaß-
als Auslaßquerschnitte. Ein Grund hierfür ist, daß eine minimale Landfläche an der
Zuflußseite erhalten werden muß, um der Bildung von Faserwischen und einer Verschmutzung
vorzubeugen. Sprungartige Querschnittserweiterungen im Rohr erzeugen gezielt gewünschte
Turbulenzen und sorgen dafür, daß die Faserflocken in der Suspension aufgebrochen
werden. Dies hat einen positiven Einfluß auf die spätere Blattformation.
[0004] Um störende Nachlaufeffekte in der darauffolgenden Düse zu vermeiden, ist es notwendig
die Landflächen am Auslaß des Rohrbündels gering zu halten. Wegen dieser Forderung
nach geringen Landflächen am Ende des turbulenzerzeugenden Bereiches sind die Auslaßquerschnitte
der Rohrbündel bei keinem Stoffauflauf kreisförmig, sondern besitzen eine Form, die
eine möglichst hohe Packungsdichte ermöglicht. Aufgrund der nicht kreisförmig ausgebildeten
Rohre im Endbereich des Turbulenzerzeugers bilden sich in den Rohren Sekundärströmungen
aus, die zu Störungen führen, die bis zum Düsenauslaufspalt der nachfolgenden Düse
durchschlagen können. Dieses Durchschlagen von Störungen führt letztendlich zu einer
negativen Beeinflussung der Formation und damit Verschlechterung der endgültigen Papierqualität.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, den Stoffauflauf gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 dahingehend zu verbessern, daß er einen Stoffstrahl erzeugt, der die Voraussetzung
für ein Papier oder Karton mit verbesserter Formation liefert.
[0006] Die Lösung der Aufgabe wird durch einen Stoffauflauf mit den Merkmalen des Anspruches
1 erreicht.
[0007] Die Erfinder haben folgendes erkannt: Die bekannten Turbulenzerzeugungskonzepte verursachen
folgende typische Störungen:
1. In Folge der Sekundärströmungen im divergenten Auslaßbereich der Rohre entstehen
Querströmungen, die in der Düse nicht vollständig abgebaut werden können. Diese Querströmungen
werden durch die Strömungsumlenkung vor der Blende am Düseneintritt wieder verstärkt
und sind im Strahl als regelmäßige Furchen sichtbar. Ein gestörter Strahl führt zu
einer streifenförmigen Formation des Blattes.
2. In Folge von Entmischungen in den Rohrecken kann ebenfalls eine streifige Formation
entstehen.
3. Falls dem Turbulenzrohr Lamellen nachgeschaltet sind, müssen sich diese über einen
wesentlichen Teil des Strömungsweges erstrecken, um die oben beschriebenen Turbulenzrohrstörungen
reduzieren zu können. An der Lamellenoberfläche werden durch Reibung zwischen Fluid
und Wand Mikroturbulenzen erzeugt, die die beschriebenen Störungen teilweise beseitigen
können.
Eine vollständige Beseitigung der Störungen ist wegen der geringen Wellenlänge der
Mikroturbulenzen und dem vergleichsweise geringen Energieinhalt dieser turbulenten
Querbewegungen nicht möglich. Mit zunehmender Lamellenlänge werden die beschriebenen
Störungen zwar weiter abgebaut, jedoch ist nachteilig, daß aufgrund der dann zunehmenden
Mikroturbulenz ebenfalls eine unerwünscht harte, feinkörnige Formation der Papierbahn
entsteht.
In der Praxis stellt die Wahl der Lamellenlänge somit stets einen Kompromiß zwischen
ausreichender Beseitigung von Störungen auf der einen und möglichst geringer negativer
Beeinflussung der Formation auf der anderen Seite dar. Eine ausreichende Beseitigung
von Störungen, die durch die heute üblichen Turbulenzerzeuger hervorgerufen werden,
durch nachgeschaltete Lamellen, ist somit nicht möglich. Alle heute gebauten Stoffaufläufe
erzeugen daher bei kritischen Betriebsbedingungen streifenförmige Störungen der Formation
4. Im Falle von Lochwalzen-Stoffaufläufen, mit Lochwalzen als Turbulenzerzeuger, muß
aus statischen Gründen der Anteil der Landfläche der Lochwalze größer als ca. 55 %
sein. Die dadurch entstehenden großen Stege verursachen grobe Turbulenzen beim Durchtritt
der Strömung, die häufig in der Stoffauflaufdüse nicht ausreichend abklingen können
und in der Folge ebenfalls Formationsstörungen verursachen.
[0008] Es hat sich an ein- und mehrschichtigen Stoffaufläufen gezeigt, daß die Störungen
in Stoffaufläufen mit Rohrbündel-Turbulenzerzeugern, welche durch die Stufensprünge
und/oder Erweiterungen der Turbulenzrohre erzeugt werden, sowie Störungen die am Austritt
der Lochwalze in Stoffaufläufen mit als Lochwalze ausgebildeten Turbulenzerzeugern
hervorgerufen werden, bei den heute üblichen Geometrien der im Stoffauflauf nachfolgenden
Elemente nicht in ausreichendem Maße reduziert werden können. Bereits geringfügige
konvergente Erweiterungen in einer Ebene können, insbesondere an den Betriebsbereichsgrenzen
des Stoffauflaufes, zu Querströmungen führen, die nicht mehr zu beseitigen sind. Dies
bedeutet also, daß die turbulenzerzeugende Einheit vor der Düse so dimensioniert sein
muß, daß durch dieses turbulenzerzeugende Element weit weniger Störungen, in Form
von stationären Unregelmäßigkeiten, verursacht werden.
[0009] Da die Einflüsse von Störungen, die durch den Turbulenzerzeuger erzeugt werden, wesentlich
durch die Dimensionierung der turbulenzerzeugenden Durchtritte mitbestimmt werden,
ist es sinnvoll, die Gestaltung eines Stoffauflaufes wesentlich auf den hydraulischen
Durchmesser des turbulenzerzeugenden Bereiches zu beziehen. Der hydraulische Durchmesser
d
hydr ist als das Vierfache der gesamten flüssigkeitsdurchströmten Querschnittsfläche,
geteilt durch die Länge aller vorkommenden Randbereiche, definiert. Im Falle eines
idealen kreisförmigen Querschnitts entspricht dies genau dem geometrischen Durchmesser
der Kreisfläche. Im Falle eines unendlich langen Spaltes ergibt sich für den hydraulischen
Durchmesser die doppelte Höhe des Spaltes.
[0010] Zur Vermeidung von Störungen der Formation ist es gemäß dem Gedanken der Erfindung
notwendig, den hydraulischen Durchmesser, beziehungsweise die einzelnen hydraulischen
Durchmesser des turbulenzerzeugenden Bereiches, an seinem Übergang zur Stoffauflaufdüse
so zu gestalten, daß keine groben Strömungen auftreten können, die bis zum Austritt
aus der Stoffauflaufdüse durchschlagen. Dies heißt, bei Stoffaufläufen der bekannten
Dimensionierung muß der maximale hydraulische Durchmesser am Ende des Turbulenzerzeugers
kleiner als 17 mm, vorzugsweise kleiner 14 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 14
und 7 mm, liegen.
[0011] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung verhält sich bei beliebigen Stoffaufläufen
der hydraulische Durchmesser des turbulenzerzeugenden Bereiches an seinem Übergang
zur Stoffauflaufdüse zur Spalthöhe des Düsenaustrittsspaltes d
D wie:

mit

.
[0012] Eine weitergehende erfindungsgemäße Ausgestaltung führt dazu, zusätzlich zur Bestimmung
des maximalen hydraulischen Durchmessers im Endbereich des Turbulenzerzeugers eine
Berücksichtigung des Landflächenverhältnisses am Ende des Turbulenzerzeugers vorzunehmen.
Das Landflächenverhältnis ist definiert als die Gesamtquerschnittsfläche am Ende des
Turbulenzerzeugers F
gesamt, geteilt durch die suspensionsdurchströmte Fläche F
offen. Demgemäß soll das Landflächenverhältnis einen Wert im Bereich von

aufweisen. Hierbei ist d
L der Lamellenabstand in der Düse am Ende des Turbulenzerzeugers beziehungsweise, falls
keine Lamellen vorhanden sind, die Anfangsdüsenhöhe.
[0013] Aufgrund der oben dargestellten Ausführungen wird ein Stoffauflauf für eine Papiermaschine
oder Kartonmaschine vorgeschlagen, mit mindestens einem Mittel zur Zuführung von Stoffsuspension
über die Maschinenbreite verteilt, mindestens einem Mittel zur Erzeugung einer Turbulenz,
welches dem Mittel oder welche Mittel den Mitteln zum Zuführen von Stoffsuspension
in Strömungsrichtung nachgeordnet ist/sind und mindestens einem Mittel zum maschinenbreiten
Aufbringen der Stoffsuspension auf ein Sieb oder Einbringen der Stoffsuspension zwischen
zwei Siebe, welches dem Mittel zur Erzeugung einer Turbulenz in Strömungsrichtung
nachgeschaltet ist, wobei mindestens eines der Mittel oder das Mittel zur Erzeugung
einer Turbulenz einen hydraulischen Durchmesser d
hydr aufweist, der kleiner als 17 mm ist. Vorzugsweise beträgt dieser hydraulische Durchmesser
kleiner 14 mm, vorzugsweise 14 - 9 mm.
[0014] Die Ausgestaltung des Stoffauflaufes, insbesondere des turbulenzerzeugenden Bereiches,
entsprechend dem oben dargestellten erfindungsgemäßen Gedanken, bewirkt vorteilhaft,
daß das Wachstum der turbulenten Querbewegungen durch den geringeren Wandabstand behindert
wird, wodurch ein deutlicher Vorteil bereits durch die Verminderung des Wandabstandes
in nur einer Ebene festgestellt werden kann.
[0015] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Relation der wandreibungsbedingten Turbulenzenergie
im Verhältnis zum Strömungsquerschnitt einer turbulenzerzeugenden Einheit sich bei
der Reduzierung des hydraulischen Durchmessers vergrößert. Auf diese Weise wird der
spezifische Feinturbulenzanteil deutlich vergrößert und störende turbulente Querbewegungen
größeren Ausmaßes wirkungsvoll abgebaut. Aufgrund der Tatsache, daß die Feinturbulenz
im Vergleich zum Einsatz von Lamellen in einem größeren Abstand von der Auslaufdüse
erzeugt wird, ist die Abklingzeit erheblich größer. Dies gilt insbesondere deswegen,
weil auf dem Strömungsweg zwischen Lamellenende und Düsenaustritt die Geschwindigkeit
mindestens um den Faktor 3 größer ist als am Düsenanfang. Unter Abklingen wird hier
die Vereinigung von vielen Turbulenzballen mit hochfrequenter Querbewegung geringen
Ausmaßes zu solchen niederer Frequenz mit etwas größerer Amplitude verstanden. Nachfolgend
werden einige beispielhafte Ausgestaltungsformen des Stoffauflaufes, insbesondere
des turbulenzerzeugenden Bereiches des Stoffauflaufes, genannt.
[0016] Eine Möglichkeit der Ausgestaltung des Turbulenzerzeugers besteht darin, diesen ausschließlich
aus einer Vielzahl von Platten, die horizontal, vertikal oder schräg angeordnet sind,
zu bilden. Hierbei laufen mindestens zwei strömungsführende Wandungen - in einem Schnitt
quer zur Maschinenrichtung betrachtet - parallel zueinander. Der einlaufseitige Abstand
der Platten zueinander ist erfindungsgemäß kleiner als 16 mm. Die Plattenoberfläche
kann vollständig oder teilweise strukturiert sein, um die Turbulenzerzeugung zu verbessern.
Der Querschnittsverlauf entlang des Strömungsweges kann dabei stufenförmig ausgebildet
sein. Es können auch unterschiedliche Plattenformer und/oder Abstände in regelmäßiger
Folge abwechseln. Ebenso können die Platten in unterschiedlichen Abständen vom Düsenauslaufspalt
enden.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform des Turbulenzeinsatzes mit einer Vielzahl von
Kanälen weisen diese hydraulische Durchmesser im Auslaufbereich der Kanäle von maximal
17 mm, vorzugsweise 14 mm, auf. Dies kann beispielsweise durch entsprechend kleine
Einzelrohre, Känale mit großem Längen-/Breitenverhältnis oder aber auch durch größere
Rohre mit Einbauten, zumindestens im Auslaufbereich, erreicht werden. Die Rohrwandungen
sind durchbrochen. Sie können beispielsweise parallel zur Rohrachse geschlitzt sein.
Diese Schlitze können sich über einen Teil oder auch die gesamte Rohrlänge erstrecken.
Im letzteren Fall besteht der Turbulenzerzeuger somit aus einer Vielzahl parallel
verlaufender Stege ohne Verbindung zueinander. Ebenfalls können die Rohrwandungen
in Strömungsrichtung gesehen, unterschiedliche Längen aufweisen. Zum Beispiel können
die vertikale Wandungen weiter in die nachfolgende Düse hineingezogen sein, als die
Horizontale. Auf diese Weise wird eine Reduzierung der Landflächen in der jeweiligen
Ebene erreicht. Ebenfalls kann das Verhältnis der längeren zur kürzeren Rohrseite
eines Rechteck-Turbulenzrohres am Rohrauslauf größer als 1,8. Bei diesen Rohren mit
einem Seitenverhältnis größer 1,8 verläuft die längere Strecke horizontal. In diesem
Fall ist die Teilung des Rohrbündels vorzugsweise kleiner 200 mm. Ebenso können die
Rohre mit großem Seitenlängenverhältnis durch mehrere Bohrungen oder durch einen Schlitz
auf der stoffsuspensionzuführenden Seite gespeist werden. Ist das Seiten-/Längenverhältnis
kleiner 1,8, so ist die Rohrteilung kleiner als 20 mm. Bei einem aus Rechteckrohren
bestehenden Turbulenzerzeuger sind die vertikalen Rohrseiten gegeneinander versetzt.
Auch können unterschiedliche Rohrformen in regelmäßiger Folge abwechseln.
[0018] Die Merkmale der beiden oben beschriebenen Ausführungen der Turbulenzerzeuger können
auch miteinander in Kombination eingesetzt werden.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Form des Turbulenzerzeugers liegt darin, die Turbulenzrohre
in Form eines statischen Mischers auszuführen. Die hydraulischen Durchmesser sind
auch hierbei vorzugsweise kleiner als 17 mm. In diesem Zusammenhang wird auf die Anmeldung
DE 42 11 291 der Anmelderin hingewiesen und soll Teil des Offenbarungsgehaltes der
vorliegenden Beschreibung sein.
[0020] Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform besteht darin, den Turbulenzerzeuger
in C-Klammerbauweise, also mit einer C-förmigen Verstrebung, die um die Stoffsuspensionsverteilung
herumgreift, auszuführen. Hierdurch erhält man den Vorteil, daß der auf die Düsenwandung
wirkende Innendruck durch den Turbulenzeinsatz geleitet wird. Ein großer Vorteil dieses
Konstruktionsprinzipes ist der kurze Hebelarm. Hieraus ergeben sich sehr geringe Verformungen
des Düsenauslaufspaltes unter Betriebsbedingungen, was bekanntlich für ein ebenes
Faserorientierungswinkel-Profiles von zentraler Bedeutung ist. Die C-Bauweise läßt
sich zum Beispiel auch bei Turbulenzerzeugern realisieren, die aus vertikalen Platten
oder einzelnen Kanälen aufgebaut sind. Bei diesen beiden Anwendungsfällen werden die
Düsenkräfte zum Zwecke des Kraftschlußes durch alle oder einen Teil der vertikalen
Platten beziehungsweise die vertikalen Wandungen der Kanäle geleitet. Wesentlich hierbei
ist auch, daß der hydraulische Durchmesser dieser Platten an der Auslaufseite des
Turbulenzerzeugers kleiner 17 mm ist.
[0021] Bei der Ausführung des Turbulenzerzeugers mit Platten oder Kanälen können diese vollständig
oder teilweise mit Strukturen versehen werden, wobei besonders gleichmäßige turbulente
Querbewegungen durch die gewellten Platten erzielt werden. Vorzugsweise laufen die
Wellen einer Seite parallel, jedoch können die Wellen einander gegenüberliegender
Seiten parallel oder unter einem Winkel ungleich 0° zueinander verlaufen. In diesem
Zusammenhang wird auf die Patentanmeldung DE 44 33 445 der Anmelderin hingewiesen,
wobei der Inhalt dieser Anmeldung Teil der Offenbarung der vorliegenden Beschreibung
sein soll.
[0022] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Strömungsführung in den Turbulenzeinsätzen
so gestaltet ist, daß eine ein- oder mehrdimensionale divergente Strömung vermieden
wird.
[0023] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn im Bereich des Turbulenzeinsatzes eine einzige
Strömungsquerschnitt-Erweiterung vorgenommen wird und diese vorzugsweise im Eintrittsbereich
des Turbulenzeinsatzes liegt.
[0024] Vorteilhaft ist es weiterhin, im Anschluß an Querstege, Stufensprünge und andere
die Gleichmäßigkeit störende oder das Turbulenzniveau vergröbernde Einbauten im Turbulenzeinsatz
in der Düse hydraulischer Durchmesser zu erzeugen, die auf jeden Fall kleiner als
17 mm sind.
[0025] Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Turbulenzeinsatzes liegt darin, die zur
Turbulenzerzeugung eingesetzten Lamellen in ihrer Länge veränderbar auszugestalten.
[0026] Die obengenannten Merkmale des Stoffauflaufes können auch vorteilhaft bei einem Mehrschicht-Stoffauflauf
eingesetzt werden.
[0027] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen zu Anspruch 1 und
in den nachfolgenden Figurenbeschreibungen dargestellt.
[0028] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0029] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
- Figur 1:
- Längsschnitt durch einen Rohrbündel-Turbulenzerzeuger mit Einsätzen zur Reduktion
des hydraulischen Durchmessers.
- Figur 2:
- Schnitt B-B aus Figur 1.
- Figur 3:
- Längsschnitt durch Stoffauflauf mit einem Turbulenzerzeuger mit Ausgleichskammer und
Mitteln zur Reduktion des hydraulischen Durchmessers.
- Figur 4:
- Schnitt B-B aus Figur 3.
[0030] Figur 1 zeigt einen Stoffauflauf 1 mit seinem Querverteiler 2, der die Stoffsuspension
in den turbulenzerzeugenden Bereich 3 einspeist. Vom turbulenzerzeugenden Bereich
3 wird die Stoffsuspension in die Düse 4 geleitet. Die Düse 4 verfügt über eine Oberlippe
4.1 und eine Unterlippe 4.2, wobei die Oberlippe 4.1 mit einer Blende 4.3 ausgestattet
ist.
[0031] Der Turbulenzerzeuger 3 besteht in bekannter Weise aus einer Vielzahl an Rohren 5,
die sich von ihrem Eintrittsbereich zum Austrittsbereich hin stufenförmig erweitern.
Erfindungsgemäß sind im Endbereich der Turbulenzrohre zusätzliche, aus waagrechten
und senkrechten Flächen 6 bestehende Kreuze eingebracht, die dafür sorgen, daß sich
der hydraulische Durchmesser des Turbulenzerzeugers im Endbereich wesentlich reduziert.
Dies wird dadurch bewirkt, daß die Länge der suspensionsberührten Randbereiche am
Ende des Turbulenzerzeugers erhöht werden. Der hydraulische Durchmesser d
hydr errechnet sich wie folgt:

mit:
- Fhydr =
- gesamte flüssigkeitsdurchströmte Querschnittsfläche
- Lhydr =
- Länge aller vorkommenden, suspensionsberührten Randbereiche.
[0032] In der Figur 2 ist der Schnitt B-B aus Figur 1 gezeigt. Es sind die rechteckigen
Konturen der einzelnen Rohre 5 dargestellt, die versetzt in mehreren Reihen angeordnet
sind. In den Rechteckrohren befinden sich Flächen 6, die Kreuze bilden und zentral
im Rechteckrohr 5 des Turbulenzerzeugers angeordnet sind. Auf diese Weise wird bei
nahezu gleichbleibender flüssigkeitsdurchströmter Fläche die Gesamtlänge der suspensionsberührten
Randbereiche erhöht, so daß dadurch auch eine entsprechende Reduktion des hydraulischen
Durchmessers d
hydr im Endbereich des Turbulenzerzeugers hervorgerufen wird.
[0033] Die dargestellte Ausführung der in den Rohren liegenden Kreuze mit den Flächen 6
kann auch so verwirklicht werden, daS die Flächen 6 die Wandungen der Rohre nicht
berühren und/oder in ihrem Kreuzungsbereich eine Aussparung aufweisen. Eine beispielhafte
Darstellung ist in dem mit 9 bezeichneten Kreis dargestellt.
[0034] Weiterhin besteht auch die Möglichkeit die Flächen 6 in ihrem Endbereich mit einer
leichten Abkantung zu versehen, so daß der Strömung eine zusätzliche Rotationskomponente
zugeführt wird.
[0035] Figur 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Stoffauflauf 1 mit einem Querverteiler 2. Vom
Querverteiler 2 wird die Stoffsuspension über ein Rohrverteilgitter 3.1 in einen Zwischenkanal
3.2 geführt. Nach dem Zwischenkanal 3.2 gelangt die Stoffsuspension über ein weiteres
Rohrverteilgitter 3.3 mit einer Vielzahl von Öffnungen 5 in einen weiteren turbulenzerzeugenden
Bereich. Dieser Bereich besteht aus einer Vielzahl von senkrecht zueinander angeordneten
Wänden 8 und 7. Die, bezüglich der Maschinenbreite, senkrecht stehenden Wände 8 sind
kürzer ausgeführt, als die waagrecht angeordneten Wände 7. Eine Ausführung in umgekehrter
Längenanordnung, beziehungsweise mit Wänden 7 und 8 in gleicher Länge, ist ebenfalls
möglich. Bei allen Ausführungen ist es wesentlich, daß im Endbereich des als 17 mm
beträgt, beziehungsweise im Bereich der Formel:

mit

liegt.
[0036] In der Figur 4 ist der Schnitt B-B der Figur 3 dargestellt, der durch die senkrechten
und waagrechten Wände 8 und 7 führt. Wie in der Abbildung 4 zu sehen ist, berühren
sich die Wände 8 und 7 in dieser Ausführungsform nicht. Es liegt jedoch im Bereich
der Erfindung, auch ein gegenseitiges Kreuzen der Wände 7 und 8, über die gesamte
Länge oder nur teilweise, zuzulassen.
[0037] Besonders vorteilhaft bei dieser Ausführungsform ist, daß das Landflächenverhältnis
am Ende des Turbulenzerzeugers sehr gering gehalten werden kann, beziehungsweise im
Bereich der folgenden Formel liegt:
- dL =
- größter Lamellenabstand in der Düse beziehungsweise, falls keine Lamellen vorhanden
sind, die größte Düsenhöhe
- Fgesamt =
- Gesamtquerschnittsfläche am Ende des Turbulenzerzeugers
- Foffen =
- offene Durchtrittsfläche am Ende des Turbulenzerzeugers.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Stoffauflauf
- 2
- Querverteiler
- 3
- turbulenzerzeugenden Bereich
- 3.1
- erstes Rohrverteilgitter
- 3.2
- Zwischenkanal
- 3.3
- zweites Rohrverteilgitter
- 4
- Düse
- 4.1
- Oberlippe
- 4.2
- Unterlippe
- 4.3
- Blende
- 5
- Rohre
- 6
- Flächen
- 7
- Wände
- 8
- Wände
- 9
- Kanäle
1. Stoffauflauf (1) einer Papiermaschine oder einer Kartonmaschine mit:
1.1 mindestens einem Mittel (2) zur Zuführung von Stoffsuspension über die Maschinenbreite
verteilt,
1.2 mindestens einem Mittel (3) zur Erzeugung einer Turbulenz,
1.3 mindestens ein Mittel (4) zum maschinenbreiten Auftragen der Stoffsuspension auf
ein Sieb oder zum Einbringen der Stoffsuspension zwischen zwei Siebe,
dadurch gekennzeichnet, daß
1.4 mindestens eines der Mittel oder das Mittel (3) zur Erzeugung einer Turbulenz
einen hydraulischen Durchmesser dhydr im Endbereich aufweist, der kleiner als 17 mm beträgt.
2. Stoffauflauf gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Durchmesser dhydr kleiner 14 mm ist, vorzugsweise im Bereich 14 mm bis 5 mm, vorzugsweise im Bereich
14 mm bis 9 mm liegt.
3. Stoffauflauf gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 beziehungsweise gemäß Anspruch 1 -
2,
dadurch gekennzeichnet, daß der größte hydraulische Durchmesser des Mittels (3) zur Erzeugung der Turbulenz
einen Wert aufweist, für den gilt:

mit
4. Stoffauflauf gemäß Oberbegriff des Anspruches 1, beziehungsweise gemäß einem der Ansprüche
1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Landflächenverhältnis am Ende des Mittels (3) zur Erzeugung einer Turbulenz
im Bereich

liegt, mit:
dL = größte Lamellenabstand in der Düse beziehungsweise, falls keine Lamellen vorhanden
sind, die größte Düsenhöhe
Fgesamt = Gesamtquerschnittsfläche am Ende des Turbulenzerzeugers
Foffen = offene Durchtrittsfläche am Ende des Turbulenzerzeugers.
5. Stoffauflauf gemäß einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (3) zur Erzeugung einer Turbulenz mindestens zwei maschinenbreite
Kanäle aufweist.
6. Stoffauflauf gemäß einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (3) zur Erzeugung einer Turbulenz eine Vielzahl von nebeneinander
und übereinander angeordneten Kanälen (9) aufweist.