(19)
(11) EP 0 892 174 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1999  Patentblatt  1999/03

(21) Anmeldenummer: 98113123.8

(22) Anmeldetag:  15.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F04B 53/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.07.1997 DE 19730550
20.09.1997 DE 29716906 U

(71) Anmelder:
  • Weigel, Jürgen
    97638 Mellrichstadt (DE)
  • Eberherr, Herbert
    97638 Mellrichstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Weigel, Jürgen
    97638 Mellrichstadt (DE)

(74) Vertreter: Götz, Georg, Dipl.-Ing. 
Götz, Küchler, Dameron, Patent- und Rechtsanwälte, Färberstrasse 20
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Pumpenkopf für eine Hubkolbenpumpe


(57) Pumpenkopf für eine Kolben-, insbesondere Hochdruck-Plungerpumpe, mit einem hohlen Aufnahmekörper, der in seinem Inneren einen Arbeitsraum aufweist, worin ein Kolben beziehungsweise Plunger zur Ausführung abwechselnder Saug- und Druck-Hubbewegungen antreibbar ist, mit einem mit einer Fluidquelle verbindbaren Saugventil, durch das über den Saughub Fluid in den Arbeitsraum ansaugbar ist, und mit einem mit einem Druckausgang verbundenen Druckventil, durch das über den Druckhub das angesaugte Fluid zum Druckausgang drückbar ist, wobei in Richtung dar Plunger-Mittelachse der Plunger, das Saugventil und das Druckventil axial hintereinander angeordnet sind, wobei der Aufnahmekörper einstückig ausgebildet ist, und das Druck- und Saugventil gegebenenfalls mit einer Hochdruck-Plungerabdichtung innerhalb des oder im Aufnahmekörper angeordnet, eingebaut oder eingelassen sind.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Pumpenkopf für eine Kolben-, insbesondere Hochdruck-Plungerpumpe, der einen hohlen Aufnahmekörper mit einem Arbeitsraum in seinem Inneren aufweist. Darin ist ein Tauchkolben bzw. Plunger zur Ausführung abwechselnder Saug- und Druck-Hubbewegungen gleitend angeordnet und antreibbar. Bei seinem Saughub wird ein mit einer Fluidquelle gekoppeltes Saugventil betätigt, so daß Fluid in den Arbeitsraum angesaugt wird. Beim Druckhub wird ein mit einem Druckausgang des Pumpenkopfes verbundenes Druckventil betätigt, wodurch das vorher angesaugte Fluid zum Druckausgang gepreßt wird.

[0002] Bei einem bekannten Hochdruckreinigugsgerät (DE 39 22 956 A1) ist eine Hochdruckpumpe vorgesehen, bei der der Pumpenkopf aus unterschiedlichen Einzelteilen zusammengeschraubt ist, wie die Schraffur in der Zeichnung zeigt. Zudem sind das Saugventil und das Druckventil bezüglich der Mittelachse des Pumpenkolbens sowohl achsparallel als auch radial versetzt angeordnet, so daß es schwierig ist, besonders hohe Drücke zu erzielen.

[0003] Bei einem weiteren, bekannten Hochdruckreinigungsgerät mit Hochdruckpumpe (DE 32 48 622 A1) sind das Einlaßventil und das Auslaßventil gegenüber der Mittelachse des Pumpenkolbens radial versetzt und diametral gegenüberliegend angeordnet, was ebenfalls der Forderung nach besonders hohen Druckbereichen widerspricht. Auch hier ist von einer mehrstückigen Ausbildung des Pumpenkopfes, wobei die mehreren Stücke miteinander verschraubt sind, auszugehen. Denn andernfalls wären die Ventilsitze in der Herstellung und Montage nicht bearbeitbar.

[0004] Ferner ist eine Hochdruckkolbenpumpe für Reinigungsgeräte aus dem DE-Gebrauchsmuster G89 10 468.4 bekannt, bei dem in einem Pumpenkopf ein Hohlraum als Pumpkammer ausgebildet ist, in dem sich ein von einer Taumelscheibe angetriebener Plunger hin- und herbewegt. Bezüglich der Plunger-Mittelachse sind ein Einlaßventil und ein Auslaßventil radial versetzt und diametral gegenübertiegend an der Pumpkammer angrenzend angeordnet. Auch hier ist von einer mehrstückigen Ausbildung des die Pumpkammer aufweisenden Grundkörpers auszugehen, da andernfalls der Ventilsitz Jedenfalls des Auslaßventils in der Herstellung und Montage nicht bearbeitbar ist.

[0005] Bei einer bekannten Axialkolbenpumpe (DE 43 38 896 A1) sind in einem Pumpenkopf der Pumpenkolben und in dessen axialer Fortsetzung das Saugventil angeordnet. Gegenüber der Kolbenachse ist das Druckventil radial versetzt und dabei dem Saugventil radial gegenüberlieged plaziert. Das Druckventil ist in einem vom Pumpenkopf getrennten Teil angeordnet, das mit dem Pumpkopf durch besondere Mittel verbunden ist.

[0006] Ein Stand der Technik etwa der eingangs genannten Art ist aus DE 196 04 132 A1 bekannt, worin eine Hochdruckplungerpumpe für Arbeitsdrücke oberhalb 2.000 bar beschrieben ist. Das Druckventil ist in einem Pumpenkopf angeordnet, der mit einem Innenkörper verschraubt ist, worin der Plunger bzw. Hubkolben bewegbar aufgenommen ist. Im Grenzbereich zwischen dem Innenkörper und dem Pumpenkopf befindet sich das Saugventil.

[0007] Bei einer aus DE 34 04 520 C2 bekannten Pumpe oder Hydraulikanlage sind zwar das Saugventil und das Druckventil gegenüber der Mittelachse des Plungers axial hintereinander angeordnet. Beide Ventile sind Jedoch in unterschiedlichen Teilen untergebracht, die durch Schrauben miteinander verbunden sind, wobei deren Trenn- bzw. Stoßfugen durch für höhere Druckbereiche ausgelegte Dichtmittel abgedichtet sein müssen.

[0008] Aus dem DE-Gebrauchsmuster G 66 08 701 ist eine Kolbenpumpe bekannt, bei der der Pumpenkopf-Grundkörper ebenfalls mehrteilig ausgebildet ist. So sind zwar Druck- und Saugventil axial hintereinander, jedoch in unterschiedlichen, miteinander durch Verschrauben oder sonstwie zu verbindenden Teilen aufgenommen. Die Hochdruckplungerabdichtung ist nicht sichtbar, sie ist in einem anderen Bauraum untergebracht.

[0009] Pumpenköpfe etwa dieser Art sind aus dem Prospekt

Hochdruckwasser-Pumpe HDP 2500" der W+E GmbH Hochdrucktechnik, 97638 Mellrichstadt, bekannt. Sie finden Einsatz vor allem in der Beton- und Fassadensanierung bzw. -reinigung. Die bekannte Hochdruck-Plungerpumpe ist aus mehreren, axial hintereinander angeordneten Komponenten zusammengesetzt: einer Plunger-Zylindereinheit, worin der Plunger in einem abgedichteten Arbeitsraum gleitend hin- und herbewegbar ist; einer dem Stirnende des Plungers gegenüberliegende Querplatte mit Hochdruckleitungen; einer darin anschließende Saugventileinheit, an deren Grundkörper auch die Niederdruck-Saugleitungen verlaufen; einer daran anschließende Druckventileinheit, welche die durch die Querplatte und die Saugventileinheit verlaufende Hochdruckleitung schließt oder freigibt; einen Verteilerkörper mit Drucksammelkanal, in den mehrere, gleichartige Pumpenköpfe mit ihrem über das Druckventil realisierten Druckausgang münden. Das Zusammensetzen dieser Komponenten axial hintereinander führt zu einer Vielzahl von Trennfugen, welche aufgrund der hohen Fluiddrücke abgedichtet sein müssen. Eine sichere Abdichtung kann aber nur durch Verschrauben mit außerordentlich hohen Anzugsmomenten realisiert sein. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Montageaufwand, sondern auch zu hohen Anforderungen an die Materialauswahl.

[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Pumpenkopf der eingangs genannten Art die Hochdruck-Abdichtung zu verbessern und gleichzeitig den konstruktiven Aufbau zu vereinfachen. Dabei sollen Druckbereiche von 1500 - 2700 bar Betriebsdruck realisierbar sein, Standardkomponenten beispielsweise für den Kolben- bzw. Plungerantrieb verwendbar und Standzeiten von über tausend Betriebsstunden realisierbar sein.

[0011] Zur Lösung wird bei einem Pumpenkopf der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß zumindest das Druckventil und das Saugventil sowie gegebenenfalls die Hochdruckplungerabdichtung mit dem Aufnahmekörper zu einer baulichen, gemeinsam handhabbaren bzw. transportablen Einheit integriert sInd. Es wird also erfindungsgemäß eine Ventilzylindereinheit gebildet, in der die wesentlichen Konstruktionselemente wie Saugventil, (Hoch-)Druckventil und zweckmäßig auch die Dichtmittel zum Verschließen des Arbeitsraums des Aufnahmekörpers zusammengefaßt sind. Hierdurch ist es möglich, auf kompaktem Raum eine kostengünstige, leichte Montage und Fertigung für eine Ventil-Zylindereinheit zu realisieren. Da durch die bauliche Integration die Anzahl der Trennfugen minimiert ist, sind schwierig zu realisierende, metallische Dichtungen in großer Anzahl nicht mehr notwendig. Mit der Erfindung ist die Möglichkeit eröffnet, auf metallische Dichtungen lediglich bei den Ventilsitzen zurückgreifen zu müssen.

[0012] Eine konkrete Realisierung der allgemeinen Erfindungsidee besteht darin, daß das Druck- und Saugventil und die Hochdruckplungerabdichtung gleichzeitig innerhalb des oder im Aufnahmekörper angeordnet, eingebaut oder in deren Seitenwandung eingelassen sind. Es entsteht ein einteiliges Gehäuse zur Aufnahme von Druckventil, Saugventil, Hochdruckabdichtung und Niederdruckabdichtung. Die so entstehende, einheitliche Pumpenkopfkomponente bedarf lediglich einer Abdichtung im Bereich des zylindrischen Arbeitsraumes in Richtung zur Kolben-oder Plunger-Antriebsanordnung, läßt sich aber ansonsten einer äußerst kostengünstigen Massenfertigung zuführen. Dor weitere Einbau bzw. die Montage des Pumpenkopfes in das gesamte Pumpenaggregat kann schnell und komfortabel bewerkstelligt werden. Zweckmäßig ist eine axiale Anordnung von Kolben, Hochdruckplungerdichtung, Saugventil und Druckventil.

[0013] Mit Vorteil ist die Hochdruckdichtung für den Kolben- bzw. Plunger-Arbeitsraum am der Antriebseinrichtung zugewandten Ende, den Kolbenschaft koaxial umgeband, angeordnet und auf seiner Außenseite mit radialen Vorsprüngen oder einer Wulst umgeben. Damit wird die Zuverlässigkeit der Kolben-Arbeitsraumabdichtung erhöht. Die Wulst oder die Vorsprünge können mit dem sonstigen Dichtungskörper einstückig ausgeführt sein. Eine alternative, kostengünstige Ausführung besteht darin, für den Wulst einen separaten O-Ring zu verwenden.

[0014] Mit Vorteil ist der Druckausgang des Aufnahmekörpers mit einer vorzugsweise zylindrischen Hülse realisiert, die in eine Seite oder Wandung des Aufnahmekörpers eingesteckt ist. Dabei läßt sich eine Verbindung und ein Zusammenwirken mit dem Druckventil erzielen. Die Hülse kann Funktionen des Haltens, Aufnehmens, Einstellens und/oder Verstellens (mittels Federelemente) des Druckventils durchführen. Auch zu einer Abdichtung außerhalb des Druckausgangs-Bereichs läßt sich die Hülse einsetzen, vor allem wenn sie aus einem derart elastischen Material gefertigt ist daß sie radial elastisch aufweitbar ist.

[0015] Zur Erweiterung der Funktionalität des Aufnahmekörpers für die Ventile und den Plunger sowie zur Erhöhung der baulichen Integration ist nach einer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß der Aufnahmekörper von einer oder mehreren Leitungen durchsetzt ist, die mit dem Saug- oder Druckventil gekoppelt sind und über diese zum Arbeitsraum des Aufnahmekörpers führen. Damit läßt sich über ein einziges, kompaktes Bauteil, nämlich dem erfindungsgemäßen Aufnahmekörper, ein leicht und schnell montierbarer Anschluß eingangsseitig an die Fluidquelle und ausgangsseitig beispielsweise an eine Druckpistole realisieren.

[0016] Mit besonderem Vorteil läßt sich dieser Gedanke dahingehend weiterentwickeln, daß die Mündungen der Saug- und Druckleitungen aus der bzw. in die Wandung des Aufnahmekörpers in einem gemeinsamen und/oder einstückigen Abschnitt oder Bereich des Aufnahmekörpers angeordnet sind. Vorzuziehen ist derjenige Bereich, wo sich das Druckventil befindet (meist am der Antriebseinrichtung für den Plunger abgewandten Ende des Aufnahmekörpers).

[0017] Mit dieser Ausbildung läßt sich der erfindungsgemäße Pumpenkopf in einer Anordnung mit wenigstens einem mit der Fluidquelle verbundenen Saugsammelkanal und mit wenigstens einem mit dem Druckausgang des Pumpenkopfes (von außen) verbundenen Drucksammelkanal einsetzen. Sowohl an den Saugsammelkanal, wie an den Drucksammelkanal können, wie an sich bekannt, eine Mehrzahl von Pumpenköpfen mit Kolben-Zylinder-Mechanismus angeschlossen sein. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, daß die Saug- und Drucksammelkanäle in einem gemeinsamen Verteilerblock ausgebildet und/oder darin baulich integriert sind, der mit dem genannten, gemeinsamen und/oder einstückigen Abschnitt oder Bereich des Aufnahmekörpers so verbunden ist, daß die Saug-und Drucksammelkanäle mit den Saug- bzw. Druckleitungen sowie dem Arbeitsraum im erfindungsgemäßen Aufnahmekörper gekoppelt sind. So sind die Druck- und Saugsammelkanäle in einem einzigen Bauteil zusammengelegt, was nicht nur zu einer wesentlichen Vereinfachung bei der Herstellung und Bearbeitung, sondem auch bei der Montage führt. In Verbindung mit der einstückigen Ausführung des Zylinder-Ventile-Aufnahmekörpers läßt sich eine Anordnung mit sechs Zylindem realisieren, die gemeinsam an die Saug- und Drucksammelkanäle im einstückigen Verteilerblock angeschlossen sind.

[0018] Aufgrund dieser erhöhten Anzahl der Kolben-Zylindereinheiten ergibt sich die weitere erfindungsgemäße Anordnung für einen Pumpenkopf, wonach die Antriebseinrichtung für den hin- und hergehenden Kolben bzw. Plunger mit einer an sich bekannten Taumelscheibe realisiert ist, deren zur Drehachse schräg liegende Ebene an der Stirnseite des parallel zur Drehachse verlaufenden Plungers gleitend anliegt. Das Konzept mit der Taumelscheibe, die an sich in Großserien bereits vorhanden ist, ermöglicht eine kostengünstige Fertigung. Zwar läßt sich dabei nur ein geringer Hub realisieren, dies kann aber in der genannten Zusammenfassung von Saug- und Drucksammelkanälen in einem einheitlich handhabbaran Verteilerkopf ausgeglichen werden, wenn dort mehr als drei Pumpenköpfe bzw. Kolben-Zylindereinheiten angeschlossen sind. Beispielsweise lassen sich durch eine gemeinsame Taumelscheibe sechs Kolben bzw. Plunger in einem zylindrischen Aufnahmekörper antreiben, was bei geringem Mehraufwand der doppelte Wasser- bzw. Fluid-Förderdurchsatz bedeutet.

[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Vorteile und Wirkungen auf der Basis dar Erfindung ergehen sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht auf ein Reinigungsaggregat mit einer Hochdruckwasserpumpe,
Fig. 2
eine teilweise axial geschnittene Längsansicht auf den Pumpenkopf mit Antriebseinrichtung nach der Erfindung,
Fig. 3i
in einer Figur 2 entsprechend der Ansicht den vom Pumpenkopf herausgelösten Aufnahmekörper mit aufgenommenen Funktionskomponenten.


[0020] Zur Veranschaulichung ist in Fig. 1 ein mit Wasser hohen Drucks arbeitendes Reinigungsgerät dargestellt. Von einem Steuerungsschaltkasten 1 aus, in dem zur Übernahme der kompletten Steuerung und Regelung des Pumpenprozesses ein Mikrorechner auf einer Platine untergebracht sein kann, lassen sich folgende Parameter einstellen, abrufen oder von einem Display 2 ablesen: Drehzahl; Schaltzyklen-Anzahl; Gesamtbatriebsstunden nebst Rücksetzen des Betriebsstundenzählers; Eingabe von Benutzercodes; Einstellung von Wartungsintervallen; Änderung des Minimal- und/oder Maximaldruckwertes; Anzeige maximaler und minimaler Ausgangsdruck, sowohl aktuell als auch absolut; abgelaufene Betriebsstunden seit Wartung und verbleibende Betriebsstunden bis zur nächsten Wartung. Das Reinigungswasser wird aus einer Hochdruckpistole 3 herausgesprüht, die über einen flexiblen Schlauch 4 mit dem Pumpenkopf 5 eines Pumpenaggregats 6 mit Antriebseinrichtung 7 verbunden ist.

[0021] Gemäß Fig. 2 und 3 wird der Pumpenkopf 5 im wesentlichen von einem Aufnahmekörper 8 ausgemacht, in dessen Innerem ein Hohlraum bzw. Arbeitsraum 9 ausgebildet ist, worin der vom Plunger-Grundkörper 10 stirnseitig vorspringende Plungerschaft 11 aufgenommen ist, um gleitende Saug- und Druck-Hubbewegungen in seiner Längsrichtung durchzuführen. Diese werden mittels einer an sich bekannten Taumelscheibe 12 erzeugt, die mittels einer Motorwelle 13 in Drehung verseizt wird. Die Taumelscheibe 12 weist eine schräg zur Motorwelle 13 bzw. ihrer Drehachse verlaufende Schrägebene bzw. Rampe 14 auf, woran das freie, stirnseitige Ende 15 des Plunger-Grundkörpers 10 gleitend anliegt. Durch Drehung der Taumelscheibe erteilt die Rampe 14 dem Plunger 10, 11 Hubbewegungen 16, die in einen (gestrichelt gezeichneten) unteren Totpunkt 17 und einen oberen Totpunkt 18 innerhalb des Arbeitsraumes 9 des Aufnahmekörpers 8 resultieren. Die Bewegung vom oberen Totpunkt 18 zum unteren Totpunkt 17 entspricht dem Saughub, und die umgekehrte Bewegung vom unteren Totpunkt 17 zum oberen Totpunkt 18 dem Druckhub. Das dem Plunger-Grundkörper 10 nänchstliegende Ende des Arbeitsraumes 9 ist mittels einer Hochdruckdichtung 19 abgeschlossen, die den Arbeitsschaft 11 ringartig umgibt und mit ihrer äußeren Stirnseite an einer Führungsbuchse 20 für den Plunger-Arbeitsschaff 11 anliegt. Bei der Hochdruckdichtung 19 kann dar ringförmige Grundkörper aus Kunststoffen, aber auch aus metallischen Legierungen hergestellt sein, die von einem separaten, elastischen O-Dichtungsring 22 umgeben sind. Letzterer liegt ebenfalls an der Stirnseite der Führungsbuchse 20 an.

[0022] Der den Arbeitsraum 9 aufweisende Abschnitt des Aufnahmekörpers 8 ist auf seinem Außenmantel von einer Büchse 23 umgeben, deren in Richtung zur Antriebseinrichtung 12, 13, 14 vorspringendes Stirnende 24 in einer Ringschulter 25 der Führungsbuchse 20 endet. Sowohl die Führungsbuchse 20 als auch die Ummantelungsbüchse 23 sind jeweils gegenüber ihrer Außenumgebung mit O-Dichtungsringen 22 versehen.

[0023] In Richtung der Druckhubbewegung gesehen unmittelbar hinter dem oberen Totpunkt 18 ist der Arbeitsraum 9 mit einer radialen Erweiterung 26 versehen, worin ein Saugventil 27 angeordnet ist. Dieses wird von einer Saugventilfeder 28 gegen das druckseitige Ende der radialen Erweiterung 26 gepreßt; letztere ist gegen eine Ringwulst 29 eines Saughubfängers 30 abgestützt. Das Saugventil 27 wird von der Saugventilfeder 28 gegen die Ausgänge zweier oder mehr Saugleitungen 31 gedrückt, die durch den Aufnahmekörper 8 gegenüber dessen Mittelachse schräg zu einem Saugsammelkanal 32 (gestrichelt gezeichnet) verlaufen. Dieser steht mit einer (nicht gezeichneten) Fluidquelle, insbesondere Wasserleitungsnetz, in Verbindung. Je nach anliegender Druckdifferenz, ausgelöst durch Wasserleitungsdruck aus dem Saugsammelkanal 32 und der Saugleitung 31 innerhalb des Aufnahmekörpers 8 einerseits und der Saugventilfeder 28 andererseits, wird die Saugleitung 31 geöffnet oder geschlossen.

[0024] Sowohl der Saughubfänger 30 als auch das Saugventil 27 sind von einer axialen, mittigen Druckleitung 33 durchsetzt, die sich in axialer Richtung durch den Aufnahmekörper 8 erstreckt und an seinem vom Plunger 10, 11 abgewandten Stirnende an einer Druckventilkugel 34 endet. Diese wird von einer Druckventilfeder 35 über einen konischen Druckhubfänger 36 gegen metallische Dichtflächen 37 des Aufnahmekörpers 8 am Ausgang der Druckleitung 33 gedrückt. Entsprechend wird das Saugventil 27 von der Saugventilfeder 28 gegen metallische Dichtflächen 37a an den Ausgängen der Saugleitungen 31 gedrückt. Der Druckhubfänger 36 ist in einer Hubfänger-Führungshülse 38 geführt, welche auch die Druckventilfeder 35 umfaßt. Die Druckventilkomponenten Druckventilfeder 35, Druckhubfänger 36, Hubfänger-Führungshülse 38 und teilweise Druckventilkugel 34 sind von einem Steckrohr 39 umgeben bzw. zusammengehalten, welches bei Druckbeaufschlagung von innen radial aufweitbar ist. Dadurch ist eine Verstärkung des Druckes und damit der Dichtwirkung von weiteren O-Dichtungsringen 22a möglich, indem diese zwischen dem Außenmantel des Steckrohrs 39 und der Umgebung, insbesondere der Innenwandung des Aufnahmekörpers 8, gleichsam

eingekammert" werden. Das Steckrohr 39 im Aufnahmekörper 8 bildet den Abschluß bzw. Druckausgang 40 des erfindungsgemäßen Pumpenkopfes, der in den Drucksammelkanal 41 zur Weiterleitung an die Hochdruckpistole 3 mündet.

[0025] Wird bei entsprechender Drehstellung der Taumeischeibe 12, an deren Rampenfläche 14 der Plunger 10, 11 mittels des fest angebrachten Grundringes 42 in Verbindung mit der Feder 43 stirnseitig gedrückt wird, dem Plunger 10, 11 ein Saughub vom oberen Totpunkt 18 in Richtung zum unteren Totpunkt 17 erteilt, vermag der in der Saugleitung 31 bzw. dem Saugsammelkanal 32 vorherrschende Nieder-Wasserdruck das Saugventil 27 von ihren metallischen Dichtflächen 37a zu lösen, so daß Niederdruck-Wasser in den vom Arbeitsschaft 11 freigegebenen Arbeitsraum 9 fließen kann. Dieser Vorgang ist mit Erreichen des unteren Totpunkts 17 durch den Arbeitsschaft 11 beendet, und die Taumelschaft 12 drückt mit zunehmender Drehung den Arbeitsschaft 11 wieder in Richtung zum oberen Totpunkt 18. Dabei kommt es - aufgrund des Differenzdrucks zwischen Saugventilfeder 28 und Wasserleitungsdruck in den Leitungen 31, 32 zu einem Schließen der Saugleitung 31. Das vorher angesaugte Wasser wird durch die mittige Druckleitung 33 auf die Druckventilkugel 34 gedrückt, bis diese sich von den gegenübertiegenden, metallischen Dichtflächen 37 am Ende der Druckleitung 33 gegen die Kraft der Druckventilfeder 35 löst. Dabei kann unter außerordentlich hohem Druck stehendes Wasser bzw. Fluid durch den Druckausgang 40 zum Drucksammelkanal 41 gelangen.

[0026] Im Saughub bewegt sich der Kolben 11 nach rechts. Der von den anderen beiden Kolben anstehende Druck im Druckkanal 41 sohließt das Druckventil 34, Das Saugventil 27 hebt von dem Ventilsitz

D" ab, bis es an den Saughubfänger 30 anstößt. Über die Wasservordruckkanäle 31 strömt Wasser in den Verdichtungsraum 26 ein. Im Druckhub bewegt sich der Kolben nach links. Das Saugventil 27 wird gegen die Dichtfläche D gedrückt und dichtet gegen die Wasservordrückkanäle 31 ab. Durch die zentrale Bohrung im Saugventil 37a wird das Druckwasser durch den Kanal 33 zum Druckventil 34 gedrückt. Das Druckventil 34 hebt ab und das Druckwasser kann in den Druckkanal 41 strömen. Die Kolbenbewegung rührt vom Taumelscheiben- oder Kolbentriebwerk her.

[0027] Erfindungsgemäß sind im gezeichneten Ausführungsbeispiel die Komponenten 39, 38, 36, 35, 34, 33, 31, 30, 28, 27, 19 gemeinsam vom Aufnahmegrundkörper 8 zu einer handhabbaren Einheit zusammengehalten. Entsprechend vertaufen der Saugsammelkanal 32 und der Drucksammelkanal 41 in einem gemeinsamen und einheitlich handhabbaren bzw. einheitlich montierbaren Verteilerblock.


Ansprüche

1. Pumpenkopf (5) für eine Kolben-, insbesondere Hochdruck-Plungerpumpe, mit einem hohlen Aufnahmekörper (8), der in seinem Inneren einen Arbeitsraum (9) aufweist, worin ein Kolben beziehungsweise Plunger (10,11) zur Ausführung abwechselnder Saug- und Druck-Hubbewegungen (16) antreibbar ist, mit einem mit einer Fluidquelle verbindbaren Saugventil (27), durch das über den Saughub Fluid in den Arbeitsraum (9) ansaugbar ist, und mit einem mit einem Druckausgang (40) verbundenen Druckventil (34), durch das über den Druckhub das angesaugte Fluid zum Druckausgang (40) drückbar ist, wobei in Richtung der Plunger-Mittelachse (X) der Plunger (10,11), das Saugventil (27) und das Druckventil (34) axial hintereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper einstückig ausgebildet ist, und das Druck- und Saugventil (34,27) gegebenenfalls mit einer Hochdruck-Plungerabdichtung (19,21) innerhalb des oder im Aufnahmekörper (8) angeordnet, eingebaut oder eingelassen sind.
 
2. Pumpenkopf (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druck-und Saugventil (34,27) mit dem Aufnahmekörper (8) zu einer baulichen, gemeinsam handhabbaren Gesamteinheit (34,27,8) integriert sind.
 
3. Pumpenkopf (5) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (9) des Aufnahmekörpers (8) zu dem den Druck- und/oder Saugventil (34,27) abgewandten Ende mit einem oder mehreren Dichtmitteln (19,21,22) verschlossen ist.
 
4. Pumpenkopf (5) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet. daß das Dichtmittel (19,21,22) um den Kolben beziehungsweise Plunger (10,11) herum angeordnete Vorsprünge oder wenigstens eine Wulst aufweist, die zur den Kolben oder Plunger (10,11) umgebenden Innenwandung des Aufnahmekörpers (8) vorstehen.
 
5. Pumpenkopf (5) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wulst mittels eines separaten Dichtungs-, insbesondere O-Rings (22), realisiert ist.
 
6. Pumpenkopf (5) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am oder im Aufnahmekörper (8) wenigstens eine den Arbeitsraum (9) abschließende Hochdruckdichtung (19), eine den Aufnahmekörper (8) durchsetzende Saug- und/oder Druckleitung (31,33), ein mit dem Saugventil (27) zusammenwirkender Saughubfänger (30) und/oder ein mit dem Druckventil (34) zusammenwirkender Druckhubfänger (36) angeordnet sind.
 
7. Pumpenkopf (5) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (8) von einem oder mehreren Saug- und/oder Druckleitungen (31,33) durchsetzt ist, über die unter Einwirkung des Saug-beziehungsweise Druckventils (27,34) der Arbeitsraum (9) mit der Fluidquelle und dem Druckausgang (40) nebst vorgeschalteten Druckventil (34) in Verbindung setzbar ist.
 
8. Pumpenkopf (5) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungen der Saug- und Druckleitungen (31,33) aus der beziehungsweise in die Wandung des Aufnahmekörpers (8) in einem gemeinsamen Abschnitt oder Bereich des Aufnahmekörpers, vorzugsweise in dessen das Druckventil (34) aufweisenden Endbereich, angeordnet sind.
 
9. Anordnung für einen Pumpenkopf (5) nach Anspruch 8, mit wenigstens einem mit der Fluidquelle verbundenen Saugsammelkanal (32) und mit wenigstens einem mit dem Druckausgang (40) des Pumpenkopfes verbundenen Drucksammelkanal (41) für eine Fluidausgangsdüse insbesondere in einer Hochdruckpistole (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Saug- und Drucksammelkanäle (32,41) in einem gemeinsamen Verteilerblock (44) ausgebildet und/oder baulich integriert sind, der mit dem gemeinsamen und/oder einstückigen Abschnitt oder Bereich des Aufnahmekörpers (8) so verbunden ist, daß die Saug- und Drucksammelkanäle (32,41) mit den Saug- beziehungsweise Druckleitungen (31,33) sowie dem Arbeitsraum (9) im Aufnahmekörper gekoppelt sind.
 




Zeichnung