[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Dunstabzugseinrichtung, eine
Verwendung einer Bewegungsmeldeeinrichtung und eine Dunstabzugseinrichtung, wobei
die Dunstabzugseinrichtung jeweils insbesondere für ein Gargerät vorgesehen ist.
[0002] Dunstabzugseinrichtungen wie beispielsweise Dunstabzugshauben für Küchen sind in
einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Zum Einstellen eines Betriebszustandes
einer Dunstabzugseinrichtung, insbesondere zum Ein- und Ausschalten und zum Einstellen
der Lüfterstufen oder der Beleuchtung, sind Bedienpanels (Bedienkasten, Bedienblenden)
bekannt mit verschiedenen Bedienelementen wie Drehschaltern oder Druck- oder Berührungstasten,
an denen die bedienende Person durch Berührung mit der Hand einen gewünschten Betriebszustand
auswählen kann. Es sind auch Infrarot-Fernbedienungen zum Bedienen von Dunstabzugseinrichtungen
über von der Dunstabzugseinrichtung getrennt angeordnete Bedienpanels bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Bedienung einer Dunstabzugseinrichtung
zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelost mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder
5 oder 6.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, zum Bedienen einer Dunstabzugseinrichtung
einen automatischen Bewegungsmelder (Bewegungsmeldeeinrichtung, Bewegungsssensor,
Bewegungserfassungseinrichtung) einzusetzen. Dadurch kann ein Betriebszustand der
Dunstabzugseinrichtung berührungslos durch eine kurze Bewegung mit der Hand eingestellt
werden. Diese Art der Bedienung erfordert keine große Genauigkeit im Gegensatz zum
Drücken von Bedientasten oder Drehen von Drehschaltern, bei denen die Bedientasten
oder Drehschalter mit der Hand genau getroffen werden müssen. Eine bedienende Person
kann also die Dunstabzugseinrichtung bedienen, ohne hinschauen zu müssen. Dies bedeutet
gegnüber dem Stand der Technik eine deutliche Verbesserung in der Ergonomie, da insbesondere
eine Kochtätigkeit an einem Kochfeld unter der Dunstabzugseinrichtung nicht zum Schalten
der Dunstabzugseinrichtung unterbrochen werden muß und unterschiedliche Körpergrößen
von verschiedenen Bedienpersonen besser ausgeglichen werden können. Ein weiterer Vorteil
ist die geringere Verschmutzung, da ohne Anfassen geschaltet werden kann. Während
des Kochens an einem Kochfeld sind die Hände nämlich häufig mit Speiseresten verschmutzt
(beispielsweise beim Panieren und anschließenden Braten von Speisen), so daß bei den
bekannten Dunstabzugseinrichtungen durch den Kontakt mit der Hand die Bedienelemente
ebenfalls verschmutzt werden.
[0006] Bewegungsmeldeeinrichtung sind von mehreren Herstellern am Markt erhältlich und werden
derzeit beispielsweise bei Waschbecken in öffentlichen Anlagen zum Einstellen des
Wasserflusses eingesetzt. Vorzugsweise wird ein Radar-Bewegungsmelder, ein optischer
Bewegungsmelder oder ein Infrarot-Bewegungsmelder verwendet, bei dem ein in einen
vorgegebenen Bewegungsbereich eingebrachter Gegenstand eine Reflexionsänderung von
vom Bewegungsmelder ausgesandten Radar-, Licht- oder Infrarotwellen bewirkt, die vom
Bewegungsmelder mittels eines optischen Sensors bzw. Infrarotsensors detektiert wird.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Verfahrens und der Dunstabzugseinrichtung
gemäß der Erfindung ergeben sich aus den vom Anspruch 1 bzw. Anspruch 6 jeweils abhängigen
Ansprüchen.
[0008] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform gemäß Anspruch 2 oder Anspruch 7
kann mittels zusätzlicher Bedienelemente beispielsweise vor Beginn eines Kochvorgangs
eine bestimmte Betriebsart der Dunstabzugseinrichtung eingestellt und gespeichert
werden (Speicherfunktion, Memory-Funktion). Es kann dann durch die Bewegung über den
Bewegungsmelder dieser gespeicherte Betriebszustand ein- oder ausgeschaltet werden.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen.
[0010] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug genommen, in
denen Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung jeweils schematisch dargestellt sind.
Es zeigen:
- FIG 1
- eine Einbauküchenzeile mit einem Einbaukochfeld und einer Dunstabzugseinrichtung über
dem Einbaukochfeld und
- FIG 2
- eine Bedieneinrichtung mit einer Bewegungsmeldeeinrichtung.
Einander entsprechende Teile sind in den FIG 1 und 2 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0011] FIG 1 stellt eine Einbauküchenzeile dar mit einem in eine Arbeitsplatte 8 eingebauten
Einbaukochfeld 4, einem unterhalb des Einbaukochfeldes 4 angeordneten Einbauherd (Einbauback-
und bratofen) 5 und einer oberhalb des Einbaukochfeldes 4 angeordneten Dunstabzugseinrichtung
3 zum Absaugen von Kochdünsten während des Kochens auf dem Kochfeld 4 und gegebenenfalls
auch von Wrasen aus dem Einbauherd 5, wenn diese über das Kochfeld 4 nach oben geführt
werden. Die Dunstabzugseinrichtung 3 kann eine Einbau-, Unterbau-, Zwischenbau- oder
Kamindunstabzugshaube sein und weist verschiedene Betriebszustände auf. In einer einfachen
Version sind dies nur die zwei Betriebszustände

Ein" mit einer festen Saugleistung oder

Aus". Üblicherweise kann jedoch zwischen mehreren Betriebszuständen im eingeschalteten
Zustand der Dunstabzugseinrichtung 3 gewählt werden, insbesondere zwischen unterschiedlichen
Lüfterstufen mit unterschiedlicher Absaugleistung und zwischen Beleuchtung

Ein" und

Aus".
[0012] Zum Einstellen eines dieser Betriebszustände ist nun eine Bewegungsmeldeeinrichtung
2 in einem unteren Bereich der Dunstabzugseinrichtung 3 angeordnet. Die Bewegungsmeldeeinrichtung
2 registriert Bewegungen eines Objekts 6, in der Regel der Hand einer Benutzerin/eines
Benutzers, in einem Bewegungsbereich 20 unterhalb und vorzugsweise nahe der Dunstabzugseinrichtung
3. Eine von der Bewegungsmeldeeinrichtung 2 gemeldete Bewegung wird von einer nicht
dargestellten Steuereinrichtung als Befehl zum Einstellen oder Verändern eines Betriebszustandes
der Dunstabzugseinrichtung 3 interpretiert, woraufhin die Steuereinrichtung den Betriebszustand
entsprechend steuert. Zum Einschalten der Dunstabzugseinrichtung 3 genügt also eine
kurze Bewegung mit der Hand 6.
[0013] Die Bewegungsmeldeeinrichtung 2 kann prinzipiell beliebig angeordnet werden, wird
jedoch vorzugsweise nach ergonomischen Gesichtspunkten angeordnet. Vorzugsweise wird
die Bewegungsmeldeeinrichtung 2 mit weiteren Bedienelementen in einem Bedienpanel
integriert.
[0014] FIG 2 zeigt eine solche Bedieneinrichtung 7 für eine Dunstabzugseinrichtung. Es sind
ein Ein/Aus-Schalter 10 und vier Lüfterstufenschalter 11 bis 14 zum Einstellen der
Lüfterstufen sowie ein Lichtschalter 15 zum Ein- und Ausschalten einer nicht dargestellten
Beleuchtung der Dunstabzugseinrichtung und eine Speichertaste 16 vorgesehen. Mit der
Speichertaste 16 kann eine bestimmte Kombination von Bedienfunktionen gespeichert
werden (Memory-Funktion), indem nach und/oder durch Drücken der Speichertaste 16 die
gewünschte Lüfterstufe und Beleuchtung durch Bedienen der entsprechenden Schalter
11 bis 14 bzw. 15 gewählt werden und abgespeichert werden. Der der gewählten Funktionskombination
entsprechende Betriebszustand der Dunstabzugseinrichtung wird abgespeichert und kann
nun durch ein einfaches binäres Signal aktiviert oder deaktiviert werden. Dieses binäre
Signal liefert die Bewegungsmeldeeinrichtung 2, die in der Blende der Bedieneeinrichtung
7 integriert ist und vorzugsweise einen optischen oder IR-Sensor zum Registrieren
von Bewegungen vor dem Sensor aufweist. Bei einer ersten, von der Bewegungsmeldeeinrichtung
2 gemeldeten Bewegung aktiviert die Steuereinrichtung den gespeicherten Betriebszustand
der Dunstabzugseinrichtung 3, und bei einer darauffolgenden Bewegung deaktiviert die
Steuereinrichtung den Betriebszustand wieder.
[0015] In einer komfortableren, allerdings auch aufwendigeren Ausführungsform kann die Steuereinrichtung
auch einer verschiedenen Anzahl von Bewegungen unterschiedliche Kommandos zuordnen.
Beispielsweise kann die Lüfterstufe durch eine entsprechende Zahl von kurz hintereinander
ausgeführten Winken mit der Hand eingestellt werden (Lüfterstufe 1 entspricht einem
Wink, Lüfterstufe 2 zwei Winken, usw.).
1. Verfahren zum Steuern einer Dunstabzugseinrichtung (3), insbesondere für ein Gargerät
(4,5), bei dem ein Betriebszustand der Dunstabzugseinrichtung (3) eingestellt wird,
wenn eine Bewegungsmeldeeinrichtung (2) eine Bewegung eines Objekts (6), beispielsweise
einer Hand einer bedienenden Person, in einem vorgegebenen Bewegungsbereich (20) gemeldet
hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ein einzustellender Betriebszustand der Dunstabzugseinrichtung
(3) vorab aus einer vorgegebenen Menge von Betriebszuständen mittels zugeordneter
Bedienelemente (10 bis 15) ausgewählt und gespeichert wird und erst dann eingestellt
wird, wenn die Bewegungsmeldeeinrichtung (2) eine Bewegung gemeldet hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem abwechselnd bei jeder zweiten von
der Bewegungsmeldeeinrichtung (2) gemeldeten Bewegung die Dunstabzugseinrichtung (3)
in den jeweiligen Betriebszustand eingeschaltet oder wieder ausgeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem eine unterschiedliche Anzahl von
innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls gemeldeten Bewegungen zum Einstellen entsprechender,
voneinander verschiedener Betriebszustände der Dunstabzugseinrichtung (3) verwendet
wird.
5. Verwendung einer Bewegungsmeldeeinrichtung (2) zum Steuern einer Dunstabzugseinrichtung
(3), insbesondere für ein Gargerät (4,5).
6. Dunstabzugseinrichtung (3), insbesondere für ein Gargerät (4,5), mit wenigstens einem
Betriebszustand umfassend eine Bewegungsmeldeeinrichtung (2) zum Erfassen einer Bewegung
eines Objekts (6), beispielsweise einer Hand einer bedienenden Person, in einem vorgegebenen
Bewegungsbereich (20) und eine mit der Bewegungsmeldeeinrichtung (2) verbundene Steuereinrichtung
zum Einstellen des wenigstens einen Betriebszustandes in Abhängigkeit von einer von
der Bewegungsmeldeeinrichtung (2) erfaßten Bewegung.
7. Dunstabzugseinrichtung (3) nach Anspruch 6 mit mehreren Betriebszuständen und zugeordneten
Bedienelementen (10 bis 16) zum Auswählen eines dieser Betriebszustände sowie einer
Steuereinrichtung, die einen mittels der Bedienelemente ausgewählten Betriebszustand
speichert und erst dann einstellt, wenn die Bewegungsmeldeeinrichtung (2) eine Bewegung
meldet.
8. Dunstabzugseinrichtung (3) nach Anspruch 7, wobei die Bedienelemente (10 bis 16) und
die Bewegungsmeldeeinrichtung (2) an einer gemeinsamen Bedieneinrichtung (7) angeordnet
sind.
9. Dunstabzugseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der die Steuereinrichtung
abwechselnd bei jeder zweiten von der Bewegungsmeldeeinrichtung (2) gemeldeten Bewegung
den jeweiligen Betriebszustand einschaltet oder wieder ausschaltet.
10. Dunstabzugseinrichtung (3) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei der die Steuereinrichtung
die Anzahl der von der Bewegungsmeldeeinrichtung (2) innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters gemeldeten Bewegungen ermittelt und in Abhängigkeit von dieser Anzahl
einen zugeordneten Betriebszustand einstellt.