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EP 0 892 455 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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20.01.1999 Patentblatt 1999/03 |
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Anmeldetag: 05.06.1998 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: H01P 7/06 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
17.07.1997 DE 19730577
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Rosenberg, Uwe
71522 Backnang (DE)
- Ortmaier, Jürgen
71397 Leutenbach (DE)
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Temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung für ein Hohlleiterbauelement |
(57) Eine mit geringem Aufwand herstellbare temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung
weist einen Stift (5) auf, der in einer an dem Hohlleiterbauelement (2) fixierten
äußeren Hülse (1) geführt ist. In der äußeren Hülse (1) steckt eine innere Hülse (3),
wobei mit dem dem Hohlleiterbauelement (2) fernen Ende der äußeren Hülse (1) ein Ende
der inneren Hülse (3) verbunden ist und der restliche Teil der inneren Hülse (3) berührungslose
in die äußere Hülse (1) hineinragt. Der Stift (5) ist in der inneren Hülse (3) fixierbar,
und die äußere Hülse (1) besteht aus einem Material, das einen größeren thermischen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt als die innere Hülse (3).
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Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung
für ein Hohlleiterbauelement, die einen in das Hohlleiterbauelement hineinragenden
Stift aufweist, der in einer an dem Hohlleiterbauelement fixierten äußeren Hülse geführt
ist.
[0002] Eine derartige Abstimmvorrichtung ist aus der DE 39 35 785 C2 bekannt. Diese temperaturkompensierte
Abstimmvorrichtung ist so ausgebildet, daß sie temperaturabhängige Änderungen der
elektrischen Eigenschaften von Hohlleiterbauelementen (z.B. Hohlraumresonatoren, Koaxialresonatoren
etc.) kompensieren kann. So bewirkt die Abstimmvorrichtung z.B., daß die Resonanzfrequenz
eines Hohlraumresonators trotz temperaturabhängiger Volumenänderung konstant bleibt.
Die Temperaturkompensation wird dadurch erreicht, daß die Abstimmvorrichtung aus verschiedenen
Materialien mit unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten besteht. Dadurch
ändert sich nämlich in Abhängigkeit von der Temperatur die Eintauchtiefe und damit
der Einfluß des Abstimmstiftes auf die elektromagnetischen Felder in dem Hohlleiterbauelement.
Bei der aus der DE 39 35 785 C2 bekannten Abstimmvorrichtung ist der durch eine Hülse
geführte Stift in einer Membran so aufgehängt, daß der Stift sich bei einer temperaturabhängigen
Durchbiegung der Membran in axialer Richtung verschiebt. Die Membran weist einen anderen
Temperaturkoeffizienten auf als die Hülse. Die Membran erfordert eine spezielle Halterung,
welche zu einem hohen Herstellungsaufwand für die temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung
führt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die mit möglichst geringem Aufwand herstellbar
ist.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß in
einer äußeren Hülse, die mit dem abzustimmenden Hohlleiterbauelement fixiert ist,
eine innere Hülse steckt, wobei mit dem dem Hohlleiterbauelement fernen Ende der äußeren
Hülse ein Ende der inneren Hülse verbunden ist und der restliche Teil der inneren
Hülse in die äußere Hülse hineinragt. Der Stift ist in der inneren Hülse fixierbar
und die äußere Hülse besteht aus einem Material, das einen größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besitzt als die innere Hülse. Bei dieser Vorrichtung ist die äußere Hülse stehts über
ihre gesamte Länge für die Temperaturkompensation wirksam, egal wie groß die Eindringtiefe
des Stiftes in das Hohlleiterbauelement ist. Das heißt, die Eindringtiefe des Stiftes
wird eine in Abhängigkeit von der Temperatur immer gleiche Veränderung der Eindringtiefe
erfahren, egal wie weit der Stift in das Hohlleiterbauelement hineinragt.
[0005] Gemäß einem Unteranspruch ist es zweckmäßig, daß die innere Hülse an seiner Innenseite
und der Stift an seiner Außenseite jeweils ein Gewinde aufweisen, so daß die Eindringtiefe
des Stiftes in das Hohlleiterbauelement einstellbar ist. Gemäß weiteren Unteransprüchen
besteht der Stift aus einem Material mit einem geringeren Ausdehnungskoeffizienten
als die äußere Hülse. Dabei kann der Stift aus Invar oder Quarzglas oder Saphir und
die äußere Hülse aus Messing bestehen. Ein geeignetes Material für die innere Hülse
ist ebenfalls Invar.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0006] Die in der Zeichnung in einem Längsschnitt dargestellte temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung
besitzt eine äußere Hülse 1, die auf einer ausschnittweise dargestellten Wandung 2
eines Hohlleiterbauelementes (z.B. Hohlraumresonator, Koaxialresonator etc.) senkrecht
aufsteht und mit dieser fixiert ist. Die Fixierung kann z.B. durch ein Schraubgewinde
oder durch Löten, Schweißen oder Kontaktkleben erfolgen. In der äußeren Hülse 1 steckt
eine innere Hülse 3. Ein Ende der inneren Hülse 3 ist mit den dem Hohlleiterbauelement
2 fernen Ende der ersten Hülse 1 fixiert. Auch hier kann die Fixierung durch ein Schraubgewinde
oder durch Löten, Schweißen oder Kontaktkleben erfolgen. Der nicht fixierte Teil der
inneren Hülse 3 ragt in die äußere Hülse 1 hinein. Damit sich die äußere Hülse 1 und
die innere Hülse 3 unabhängig voneinander ausdehnen können, ist die innere Hülse 3
außenseitig mit einer Einschnürung 4 gegenüber dem Innendurchmesser der äußeren Hülse
1 versehen.
[0007] In die innere Hülse 3 ist ein Stift 5 eingesetzt, der in das Innere des Hohlleiterbauelements
2 zur Abstimmung z.B. einer Resonanzfrequenz oder zur Einstellung einer Kopplung verschiedener
Wellentypen hineinragt. Die Eindringtiefe des Stiftes 5 in das Hohlleiterbauelement
2 ist, wie der Doppelpfeil andeutet, einstellbar. Dazu ist an der Innenseite der inneren
Hülse 3 ein Gewinde 6 und an der Außenseite eines an den Innendurchmesser der inneren
Hülse 3 angepaßten Kopfes 7 des Stiftes 5 ein Gewinde 8 vorgesehen. Der Stift 5 läßt
sich somit wie eine Schraube auf eine gewünschte Eindringtiefe in das Hohlleiterbauelement
2 einstellen.
[0008] Die äußere Hülse besteht aus einem Material, z.B. Messing, das einen größeren Temperaturausdehnungskoeffizienten
aufweist als die innere Hülse 3. Diese innere Hülse 3 besteht z.B. aus Invar, das
einen erheblich kleineren Temperaturkoeffizienten aufweist als Messing. Auch der Stift
5, zumindest sein Schaft unterhalb des Kopfes 7, besteht aus Invar oder einem anderen
Material mit möglichst geringer Temperaturausdehnung. Als solches Material kommt z.B.
Quarzglas oder Saphir in Frage. Bei einem Anstieg bzw. Absinken der Temperatur erfahren
sowohl die innere Hülse 3 als auch der Stift 5 kaum eine Veränderung ihrer Ausdehnung.
Dagegen erfährt aber die äußere Hülse 1 bei einem Temperaturanstieg eine Vergrößerung
seiner Höhe h und bei einem Absinken der Temperatur ein Verringern seiner Höhe h.
Entsprechend dieser Höhenveränderung nimmt die Eindringtiefe des Stiftes 5 entweder
ab oder zu. Bei einem Temperaturanstieg würde der Abstimmstift um einen gewissen Betrag
aus dem Hohlleiterbauelement herausgezogen und somit eine Veränderung der Resonanzfrequenz
in dem Hohlleiterbauelement hervorrufen, die einer durch eine temperaturabhängige
Volumenänderung des Hohlleiterbauelements 2 hervorgerufenen Resonanzfrequenzänderung
entgegenwirkt.
1. Temperaturkompensierte Abstimmvorrichtung für ein Hohlleiterbauelement, die einen
in das Hohlleiterbauelement (2) hineinragenden Stift (5) aufweist, der in einer an
dem Hohlleiterbauelement (2) fixierten äußeren Hülse (1) geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in der äußeren Hülse (1) eine innere Hülse (3) steckt, wobei mit dem dem Hohlleiterbauelement
(2) fernen Ende der äußeren Hülse (1) ein Ende der inneren Hülse (3) verbunden ist
und der restliche Teil der inneren Hülse (3) in die äußere Hülse (1) hineinragt, daß
der Stift (5) in der inneren Hülse (3) fixierbar ist und daß die äußere Hülse (1)
aus einem Material besteht, das einen größeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besitzt als die innere Hülse (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Hülse (3) an seiner
Innenseite und der Stift (5) an seiner Außenseite jeweils ein Gewinde (6, 8) aufweisen,
so daß die Eindringtiefe des Stiftes (5) in das Hohlleiterbauelement (2) einstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (5) aus einem Material
mit einem geringeren Ausdehnungskoeffizienten als die äußere Hülse (1) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Hülse (1) aus
Messing besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Hülse (3) aus
Invar besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
(5) aus Invar besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
(5) aus Quarzglas besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
(5) aus Saphir besteht.
