[0001] Die Erfindung betrifft ein Kontaktelement mit einem Anschluß für Litzenleiter, insbesondere
Kontaktelement für hohe Ströme, das mit einem Anschlußende versehen ist, wobei das
Anschlußende eine Querbohrung aufweist, in die der Litzenleiter einschiebbar ist,
und wobei eine senkrecht zur Querbohrung angeordnete Gewindebohrung vorgesehen ist,
die bis in die Querbohrung reicht, und eine mit einer Kegelspitze versehene Klemmschraube
in die Gewindebohrung einschraubbar ist.
[0002] An derartigen Kontaktelementen sollen die Leiter mechanisch befestigt und elektrisch
mit dem Kontaktelement verbunden werden. Neben einer sicheren Klemmung muß die Kontaktkraft
dauerhaft aufrechterhalten werden. Der Leiter soll dabei zwischen Metallflächen ohne
unzulässige Beschädigung geklemmt werden und wieder lösbar sein.
[0003] Es sind Anschlußklemmen bekannt, die für eine um 90° abgewinkelte Zuführung/Ableitung
des jeweiligen Leiters als Bolzenklemme ausgebildet sind oder deren Anschluß über
eine Schraube in einer Gewindebohrung am Kontaktelement erfolgt. Der Leiter muß dabei
zum Anklemmen mit einem Kabelschuh versehen werden. Dieser wird auf den Leiter aufgequetscht
oder aufgepreßt. Das ist nur mit speziellen Werkzeugen (Zangen) möglich. Diese benötigen
bei einer Vorortmontage wegen ihrer großen Hebelarme viel Platz und sind teuer. Auch
hydraulisch betätigte Werkzeuge sind noch verhältnismäßig groß, schwer und haben einen
hohen Anschaffungspreis.
[0004] Die großen Kabelschuhabmessungen bedingen einen hohen Platzbedart je Anschluß. Die
Klemmstelle muß von außen zugänglich sein, da die Befestigungsmittel (Mutter oder
Kiemmschraube) angesetzt und mit den dafür vorgesehenen Werkzeugen mit dem vorgegebenen
Anzugsmoment montiert werden müssen. Ein anschließender Schutz der Klemmstelle im
bestimmungsgemäßen Zustand (unter elektrischer Spannung) gegen Berühren erfordert
einen zusätzlichen Aufwand.
[0005] Aus der US 1 064 920 ist ein Kontaktelement aus Isoliermaterial für die Verbindung
mehrerer abisolierter Leiter bekannt, dessen Anschlußende mit einer Querbohrung versehen
ist, in die die abisolierten Leiter einschiebbar sind. Dabei weist das Anschlußende
eine Gewindebohrung auf, in die eine mit einer Kegelspitze versehene Klemmschraube
einschraubbar ist, die auf die abisolierten Leiter einwirkt.
[0006] Aus der CH 448 204 ist daneben ein aus Isoliermaterial bestehender Steckerkörper
bekannt, der ein als Kontaktbuchse ausgestaltetes Steckende aufweist. Auch hierbei
ist eine Querbohrung vorgesehen, in die ein Litzenleiter einschiebbar ist, der mittels
Klemmschrauben festgeklemmt und kontaktiert werden kann.
[0007] Aus der US 4 114 262 ist weiterhin ein Kabelverbinder bekannt, der einen Grundkörper
mit einer Querbohrung für die Aufnahme eines Leiters aufweist. In die Querbohrung
ist ein stiftförmiges Kontaktteil eindrückbar, welches eine Kontaktierung durch Druck
auf den Leiter bewirkt.
[0008] Aus der US 3 963 322 und der DE 296 06 881 U1 ist es allgemein bekannt, Klemmschrauben,
die zur Klemmung und Kontaktierung eines Leiters verwendet werden, mit einer Kegelspitze
zu versehen, die in den anzuschließenden Leiter eindringt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kontaktelement der eingangs genannten
Art dahingehend auszubilden, daß dieses einfach herstellbar ist und der Anschluß der
Leiter ohne spezielle Werkzeuge möglich ist, wobei der Platzbedarf der Kontaktelemente
möglichst gering sein soll.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Kontaktelement aus einem einstückigen,
zylindrischen Grundkörper aus elektrisch leitfähigem Material besteht, dessen eines
Ende als Steckende und dessen anderes Ende als Leiteranschlußende ausgebildet ist,
daß die Querbohrung im Leiteranschlußende vorgesehen ist, und als Stufenbohrung ausgebildet
ist, wobei die Leitereinführseite der Bohrung den geringeren Durchmesser aufweist,
daß die Gewindebohrung, axial im Grundkörper verlaufend, vom Steckende ausgeht, und
daß die Klemmschraube durch das Steckende hindurch betätigbar ist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.
[0012] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Litzenleiter
ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Kabelschuhe oder Aderendhülsen direkt nach dem Abisolieren
auf eine Bestimmte Länge ohne aufwendige und teuere Werkzeuge nur mit einem Sechskantschlüssel
entsprechender Größe angeklemmt werden können. Die Abmessungen des Klemmenbereiches
überschreiten an keiner Stelle die Außenabmessungen des Hochstromkontaktes. Der Platzbedarf
ist dabei minimal. Der Kontakt läßt sich gut in einem Isolierkörper einbetten, der
nur je eine Öffnung für den Leiteranschluß und den Steckbereich benötigt. Die Klemme
kann jederzeit von außen betätigt werden. Ein Überprüfen der Klemmkraft und, falls
notwendig, Nachziehen der Klemmschraube im eingebauten Zustand ist möglich.
Durch die kegelförmige Spitze der Klemmschraube wird der Leiter allseitig gegen die
Innenwand der Querbohrung gepreßt, ohne den Leiter zu beschädigen, wobei nur der Bereich
der Bohrungsöffnung der Klemmschraube ausgespart bleibt. Es entsteht eine innige und
gasdichte Verbindung. Die erreichbaren Leiterauszugskräfte sind sehr hoch und können
mit denen von Crimpverbindungen verglichen werden. Die Verbindung ist wieder lösbar.
Da der Leiter direkt angeklemmt wird, ist auch der Durchgangswiderstand gering und
die Eigenerwärmung der Klemme ist dadurch ebenfalls sehr gering. Die Gefahr einer
Fehlfunktion wird dadurch so gut wie ausgeschlossen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Kontaktelement im Schnitt,
- Fig. 2
- das Kontaktelement mit einem angeschlossenen Leiter, und
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung des Kontaktelementes gem. Fig. 2 mit einem Betätigungswerkzeug.
[0014] In den Fig. 1 bis 3 ist ein als Buchsenkontakt ausgebildetes Kontaktelement dargestellt,
das im wesentlichen aus einem zylindrischen Grundkörper 1 mit einem Steckende 2 und
einem Leiteranschlußende 3 besteht. Dabei kann das hier als Kontaktbuchse ausgebildete
Steckende ggf. auch als Kontaktstift ausgebildet sein.
[0015] Das Leiteranschlußende ist mit einer dieses durchsetzenden Querbohrung 4 versehen.
In diese Bohrung wird der anzuschließende Litzenleiter 5 (siehe. Fig. 2 und 3) eingeschoben.
Dabei ist die Querbohrung als Stufenbohrung ausgeführt, wobei die Bohrung auf der
Leitereinführseite 6 einen geringeren Durchmesser aufweist.
[0016] Dadurch ist innerhalb der Querbohrung ein Absatz 7 ausgebildet, dessen Wirkung weiter
unten beschrieben ist. Schließlich ist die Querbohrung auf der Leitereinführseite
noch mit einer Fase 8 versehen, die das Einführen eines Leiters erleichtert.
[0017] Ausgehend vom Steckende 2 des Kontaktelements ist der Grundkörper 1 mit einer axialen,
zentrischen Gewindebohrung 9 versehen, die bis in die Querbohrung reicht und hier
endet.
In diese Gewindebohrung ist eine Klemmschraube 10 eingeschraubt. Die Klemmschraube
ist mit einer Kegelspitze 11 versehen, die in den in die Querbohrung eingeführten
Litzenleiter gepreßt wird. Dabei ist das vordere Ende der Klemmschraube vorzugsweise
mit einem abgesetzten, gewindelosen Schaft 12 versehen um eine Beschädigung der Litzen
des Leiters beim Einschrauben der Klemmschraube durch scharfkantige Gewindegänge zu
vermeiden.
[0018] Die Kegelspitze und die Querbohrung sind so aufeinander abgestimmt, daß mindestens
zwei

benachbarte" Leiterquerschnitte angeklemmt werden können (z. B. 50 mm
2 und 70 mm
2 bzw. 95 mm
2 und 120 mm
2).
Zur Betätigung der Klemmschraube ist diese vorzugsweise mit einem Innensechskant 13
versehen und somit mittels eines Betätigungswerkzeuges 14 einschraubbar.
[0019] Zum Anschluß eines Litzenleiters 5 an das Kontaktelement wird dieser zunächst an
seinem vorderen Ende von der Isolation befreit und dieses Ende in die Querbohrung
eingeschoben.
[0020] Es können natürlich auch mehrere kleine Leiter gleichzeitig angeklemmt werden. Der
Gesamtquerschnitt muß nur im vorgesehenen Klemmbereich liegen. Die Spitze der Klemmschraube
10 darf im Ausgangszustand noch nicht in die Querbohrung 4 hineinragen. Der abisolierte
Litzenleiter 5 wird bis zum gegenüberliegenden Ende in die Querbohrung eingeschoben.
Mit einem handelsüblichen Sechskantschraubendreher, dessen Ende durch die Längsbohrung
im Kontaktelement bis in den Innensechskant der Klemmschraube geschoben wird, kann
diese angezogen werden. Dabei taucht die Kegelspitze 11 in den Litzenleiter 5 ein
und verteilt diesen gleichmäßig auf beide Seiten des sich verengenden Bohrungsquerschnittes.
Im Bereich des Bohrungsabsatzes wird die Litze gegen die Wandung gepreßt. Da die Litze
hinter dem Absatz 7 eine etwas größere Bohrung vorfindet, wird sie dort etwas stärker
aufgeweitet. Diese Maßnahme bewirkt, daß ein Herausziehen des Leiters erschwert wird.
Dazu sind große Auszugskräfte erforderlich, die mit denen einer Crimpverbindung vergleichbar
sind. Bei Verwendung von Feingewinde wird gleichzeitig die Vibrationssicherheit erhöht.
Da der Litzenleiter allseitig sowohl am äußeren Umfang als auch im Innenbereich durch
den Klemmkegel kontaktiert wird, wird ein geringer Übergangswiderstand an der Anschlußstelle
erzielt. Daher tritt an der Anschlußstelle auch nur eine geringe Eigenerwärmung auf.
1. Kontaktelement mit einem Anschluß für Litzenleiter, insbesondere Kontaktelement für
hohe Ströme, das mit einem Anschlußende (3) versehen ist, wobei das Anschlußende eine
Querbohrung (4) aufweist, in die der Litzenleiter (5) einschiebbar ist, und wobei
eine senkrecht zur Querbohrung angeordnete Gewindebohrung (9) vorgesehen ist, die
bis in die Querbohrung reicht, und eine mit einer Kegelspitze (11) versehene Klemmschraube
(10) in die Gewindebohrung einschraubbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement aus einem einstückigen, zylindrischen Grundkörper (1) aus elektrisch
leitfähigem Material besteht, dessen eines Ende als Steckende (2) und dessen anderes
Ende als Leiteranschlußende (3) ausgebildet ist,
daß die Querbohrung (4) im Leiteranschlußende (3) vorgesehen ist, und als Stufenbohrung
ausgebildet ist, wobei die Leitereinführseite (6) der Bohrung den geringeren Durchmesser
aufweist,
daß die Gewindebohrung (9), axial im Grundkörper (1) verlaufend, vom Steckende (2)
ausgeht, und
daß die Klemmschraube (10) durch das Steckende hindurch betätigbar ist.
2. Kontaktelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die Querbohrung (4) auf der Leitereinführseite (6) mit einer Fase (8) versehen
ist.
3. Kontaktelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmschraube (10) mit einem Innensechskant (13) versehen ist.
4. Kontaktelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmschraube (10) an ihrem vorderen Ende eine abgesetzten, gewindelosen Schaft
(12) aufweist, der in die Kegelspitze (11) übergeht.