Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Selektion von digitalen Verkehrsmeldungen
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE 42 08 277 A1 ist ein Verkehrsrundfunkempfänger bekannt, der in der Lage
ist, Verkehrsmeldungen selektiv wiederzugeben. Dazu wird in diesem Verkehrsempfänger
zunächst eine Route von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt festgelegt und die Verkehrsmeldungen
selektiert, die sich auf Orte entlang der berechneten Route beziehen.
Normalerweise interessieren den Fahrer des Fahrzeugs nur die Verkehrsmeldungen, die
sich auf Ereignisse entlang seiner Route beziehen. Dies ist aber in manchen Situationen
nicht ausreichend, wenn der Fahrer zum Beispiel bei einem größeren Stau eine Ausweichroute
oder eine Alternativroute nehmen möchte. Mit dem bekannten Verkehrsrundfunkempfänger
ist es dann nicht möglich auch Verkehrsmeldungen die sich auf Ausweichrouten oder
auf die nähere Umgebung der ursprünglichen Route beziehen, zu selektieren. Zudem muß
bei der Verwendung des bekannten Verkehrsrundfunkempfängers eine Route genau festliegen,
bzw. Start- und Zielort bekannt sein.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Route nicht im Detail bekannt sein muß, um relevante
Verkehrsmeldungen zu selektieren. Es werden Flächenelemente entlang den gerechneten
Routen bestimmt, in denen die Verkehrsmeldungen selektiert werden. Dadurch kann die
für den Routensucher verwendete Datenbank einfacher gestaltet werden.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte Weiterbildung
und Verbesserung des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft
ist, daß Korridore durch Überlagerung geometrischer Flächen, zum Beispiel rechteckiger
Flächenelemente angenähert werden, wodurch Rechenaufwand und Speicherplatz eingespart
werden.
[0005] Vorteilhafterweise werden rechteckige, insbesondere quadratische Flächenelemente
eingesetzt, die zusammen Korridore bilden.
[0006] Um den Rechenaufwand zur Bestimmung der Korridore weiterzuoptimieren, werden solche
Flächenelemente zusammengefaßt, die jeweils um einen solchen Ort der Route herum aufgespannt
werden, der sich außerhalb des vorher aufgespannten Flächenelements befindet. Dadurch
wird eine Überbestimmung des Korridors vermieden und Zeit- und Rechenaufwand eingespart.
[0007] Vorteilhafterweise werden mehrere Korridore alternativer Routen zu einem gemeinsamen
Korridor zusammengefaßt und die Verkehrsmeldung in diesen Korridor ausgewertet.
[0008] Um auch in der Umgebung des Start- und Zielortes Informationen über Verkehrshindernisse
zu erhalten, wird um den Start- und Zielort jeweils ein eigenes Flächenelement gelegt
und so eine Überwachung der näheren Umgebung ermöglicht. Das Flächenelement um den
Startort kann in Abhängigkeit von der Zeit größer werden, um die Zeit zur Berechnung
der Korridore zu überbrücken.
[0009] Um den Rechenaufwand noch weiter zu minimieren, werden Flächenelemente zusammengefaßt,
wobei der Versatz zwischen benachbarten Elementen als Kriterium für die Zusammenfassung
herangezogen wird. Dadurch entstehen größere gemeinsame Flächenelemente, die in der
weiteren Verarbeitung weniger Speicher- und Rechenplatz benötigen.
Zeichnung
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Figur 1 eine Route mit einem
schlauchförmigen Korridor, Figur 2 die Berechnung eines Korridors aus Flächenelementen
und Figur 3 die Zusammenfassung von Flächenelementen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0011] Figur 1 zeigt den Verlauf einer Route 1 zwischen dem Startort 2 und dem Zielort 3.
Entlang dieser Route spannt sich ein schlauchförmiger Korridor 5 auf, der in äquidistantem
Abstand von der Route verläuft.
Flächenelemente 4 nähern den Verlauf des schlauchförmigen Korridors 5 an. Die Flächenelemente
sind jeweils von den Koordinaten (x
1, y
1) und (x
2, y
2) bestimmt.
[0012] Voraussetzung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Empfänger,
der in der Lage ist, digitale Verkehrsmeldungen zu empfangen und abzuspeichern. Die
Verkehrsmeldungen können dabei in Form sogenannter TMC-Meldungen (Traffic Message
Channel) in RDS, in Form von digitalen Zusatzdaten des digitalen Rundfunks (DAB) oder
in Form von direkt über einen GSM-Kanal übertragenen Daten vorliegen. Der Empfänger
muß zudem in der Lage sein, aus der Eingabe von Start- und Zielort eine optimale Route
und optional Alternativrouten zu bestimmen. Zur Durchführung des Verfahrens muß zunächst
die Route ermittelt werden. Zur Ermittlung der Route kann das nach der DE 196 06 010
bekannte Verfahren eingesetzt werden. Nach Ermittlung der Route, wird idealerweise
der schlauchförmige Korridor 5 bestimmt, der Ausweichmöglichkeiten und Alternativen
für die Route enthält. Anhand der Orte innerhalb des Korridors werden die Verkehrsmeldungen,
die im Empfänger vorliegen, ausgewertet und für den Benutzer des Empfängers in einer
ausgebbaren Form aufbereitet.
[0013] Der Übergang von einer einzelnen Route unter Selektion der Verkehrsmeldungen für
ausschließlich diese Route zu einem flächigen Korridor wird notwendig, damit Verkehrsmeldungen
auf Abweichungen von der ursprünglichen Route, zum Beispiel durch das Umfahren eines
Staus, berücksichtigt werden können. Außerdem ist auch eine Routensuche und daraus
abgeleitet eine Selektion von Meldungen dann möglich, wenn Start- und Zielort nicht
exakt bekannt sind oder nicht exakt eingegeben werden müssen. Die Angabe eines Start-
bzw. Zielgebietes reicht aus. Das hat den Vorteil, daß Empfänger, die nicht über eine
Positionsbestimmung mit Hilfe von GPS-Modulen verfügen, durch Eingabe von Ortsnamen
bzw. von Gebietsnamen betrieben werden können. Ein idealer Korridor sollte so aufgebaut
sein, daß seine äußere Begrenzungen immer den gleichen Abstand von Route aufweisen.
Ein solcher Korridor 5 läßt sich in den meisten Fällen nicht mit einfachen mathematischen
Funktionen beschreiben. Daher wird ein Korridor aus geometrischen Flächen nachgebildet,
wie zum Beispiel den rechteckige Flächenelemente 4, die sich diese durch die Eckpaarpunkte
beschreiben lassen. Dadurch wird zur Abspeicherung der Korridore ein geringerer Speicheraufwand
notwendig, und der Vergleich bei der späteren Selektion der Verkehrsmeldungen ist
einfacher. Abweichungen von der optimalen Korridorform des Schlauchs werden dabei
in Kauf genommen.
Die gewählten Flächenelementen, deren Summe den mathematischen Korridor 9 aufspannen
können auch Kreise, Ellipsen, Trapeze, Dreiecke usw. sein.
Figur 2 zeigt den Aufbau eines Flächenkorridors 9 mit Hilfe quadratischer Flächenelemente
4 vom Startort 2 bis zum Zielort 3. Über eine Eingabeeinheit gibt der Nutzer den Zielort
3 und gegebenenfalls des Startort 2 ein. Diese Positionen werden an einen Mikroprozessor
im Empfänger weitergegeben. Ist ein Positionsbestimmungsmodul vorhanden, ermittelt
der Mikroprozessor die Position, ohne daß eine Nutzereingabe erforderlich ist. Aus
den Ziel- und Startorten ermittelt der Mikroprozessor die notwendigen Werte für eine
Routensuche. Die Route wird im Mikroprozessor als Kette von Orten, die in einer Datenbank
hinterlegt sind, ermittelt.
Zunächst wird um den Startort der Route ein quadratisches Flächenelement 4 gelegt.
Entlang der Route fragt der Mikroprozessor durch Vergleich der Koordinaten der einzelnen
Orte mit den Koordinaten des ersten aufgespannten Flächenelements ab, ob der Ort noch
innerhalb des ersten bereits aufgespannten Flächenelementes 4 liegt. Der erste ausgezeichente
Ort 6 außerhalb des zuvor aufgespannten Flächenelements dient im weiteren als Mittelpunkt
für das neu angefügte quadratische Flächenelement 4. Diese Vorgehensweise wird solange
wiederholt, bis der Zielort 3 erreicht worden ist. Um den Zielort wird ein eigenes
Flächenelement 4 gelegt, auch wenn der Zielort innerhalb des letzten bereits aufgespannten
Flächenelements liegt. Dieses Verfahren zur Bestimmung der Flächenkorridore wird für
alle zuvor ermittelten Alternativrouten angewendet. Der endgültige Korridor ergibt
sich durch Überlagerung, d.h. Summation der einzelnen für die Alternativrouten gefundenen
Korridore. Für die in dem endgültigen Korridor relevanten Verkehrsmeldungen wird eine
wie bereits aus der DE 42 08 277 bekannte Darstellung und Wiedergabe gewählt.
Um es dem Benutzer mit der Eingabe von Start- und Zielort einfacher zu machen, ist
ein Verfahren möglich, nach dem um den Start- und/oder den Zielort ein größeres Flächenelement
aufgespannt wird, als um die anderen ausgezeichenten Orte entlang der Route. Dadurch
ist das Gebiet hinreichend unscharf definiert und erlaubt auch eine nur grobe Eingabe
der Orte.
[0014] Figur 3 zeigt die Zusammenfassung zweier Flächenelemente 4 zu einem gemeinsamen größeren
neuen Flächenelement 8. Durch Zusammenfassung von Flächenelementen 4 zu größeren Flächenelementen
8 wird die Anzahl der abzuspeichernden Flächenparameter reduziert. Benachbarte Flächenelemente,
von denen ein Kantenpaar einen Abstand kleiner als ein festzulegender Versatz 7 aufweist,
werden zusammengefaßt.
Das Zusammenfassen bleibt nicht auf zwei Flächenelemente beschränkt, sondern es werden
soviele Flächenelemente zusammengefaßt, wie es nach dem obigen Kriterium möglich ist.
1. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen in einem Funkempfänger,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verkehrsmeldungen selektiert und ausgegeben werden,
die zuvor ausgewählte Routen (1) und daraus abgeleitete Flächenkorridore (9) entlang
der Routen (1) betreffen.
2. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenkorridore(9) durch eine Summe von Flächenelementen
(4), die die Route (1) einschließen, gebildet werden.
3. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenkorridore (9) durch rechteckige,, insbesondere
quadratische Flächenelemente (4), die einzelne Punkte (2, 3, 6) einer Route (5) einschließen,
gebildet werden
4. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne Flächenelemente (4) zu größeren Flächenelementen
zusammengefaßt werden.
5. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Flächenelemente (4) zusammengefaßt werden, die
Orte (6) der Route (1) umschließen, wobei die Orte (6) der Route jeweils außerhalb
des vorhergehenden Flächenelements (4) liegen.
6. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenelemente (4) mehrerer Routen (1) zu
einem Flächenkorridor (9) zusammengefaßt werden.
7. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß um Start-(2) und Zielort (3) jeweils ein eigenes
Flächenelement (4) gelegt wird.
8. Verfahren zur Selektion von digital vorliegenden Verkehrsmeldungen nach Anspruch 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Flächenelemente (4), in Abhängigkeit
von einem Versatz (7), zu einem gemeinsamen größeren Flächenelement zusammengefaßt
werden.