(19)
(11) EP 0 893 073 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.01.1999  Patentblatt  1999/04

(21) Anmeldenummer: 98104085.0

(22) Anmeldetag:  07.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A41D 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.07.1997 DE 19731787

(71) Anmelder: Hochmuth, Peter
91757 Treuchtlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hochmuth, Peter
    91757 Treuchtlingen (DE)

(74) Vertreter: Böhme, Volker, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Meissner, Bolte & Partner, Karolinenstrasse 27
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Torwarthandschuh mit Innenhandteil-Verdickungen


(57) Es gibt einen Torwarthandschuh, bei dem das Innenhandteil 1 eine äußere Polsterlage 3 aufweist, vordere Fingerbereiche 4 jeweils ein Kuppenstück 8 aufweisen und Verdickungen 10, 11, 16, 17 vorgesehen sind, und zwar auch im Bereich der Kuppenstücke 8. Dabei ist es erwünscht, wenn die Qualitäten der Ballfangeigenschaften durch eine besser griffige Oberfläche der Polsterlage unter Einsatz der Verdickungen verbessert ist. Dies ist erreicht, indem die äußere Polsterlage eine Latexlage 3 ist, das Innenhandteil 1 unabhängig von den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs mit der Latexlage 3 versehen ist, und indem die Latex-Verdickungen 10 der vorderen Fingerbereiche 4 auf den Bereich der Kuppenstücke 8 beschränkt sind. Es bringt der durch das Latexmaterial bedingte Verzicht auf krallenartige Verlängerungen von Verdickungen eine Verbesserung der Ballfangeigenschaften, weil die Verdickungen der Fingerbereiche und Verdickungen des Übergangs zum Handgelenkbereich einander nähergerückt sind und somit der Form des zu fangenden Balls besser angepaßt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Torwarthandschuh mit Innenhandteil-Verdickungen, bei dem ein Innenhandteil vier vordere Fingerbereiche, einen Daumenbereich, einen Tellerbereich und einen Handgelenkbereich bildet, bei dem das Innenhandteil an einer Trägerschicht eine äußere Polsterlage aufweist, bei dem die vorderen Fingerbereiche sowie der Daumenbereich jeweils ein Kuppenstück aufweisen und der Handgelenkbereich ein Handwurzelstück aufweist, bei dem Kuppenstücke vorhanden und Verdickungen vorgesehen sind, bei dem die Verdickungen im Bereich der Kuppenstücke der vorderen Fingerbereiche und des Daumenbereichs und in dem Übergang vom Tellerbereich in den Handgelenkbereich vorgesehen sind, der Polsterlage benachbart und von Polstermaterial einstückig gebildet sind, und bei dem die Dicke der Verdickungen jeweils in Richtung vom Tellerbereich zum Handgelenkbereich / freien Ende des Finger/Daumenbereichs zunimmt, so daß die Polsterlage mit den Verdickungen eine Mulde bildet.

[0002] Bei einem bekannten (DE-PS 27 21 538) Torwarthandschuh dieser Art bilden die genannten Verdickungen der Fingerbereiche, des Daumenbereichs und des Übergangs zum Handgelenkbereich an dem Innenhandteil eine Mulde, die weit ist und der Form des zu fangenden Balles nur wenig angepaßt ist. Die äußere Polsterlage besteht aus einem elastischen Schaumstoff und wird auf den fertigen Handschuh aufgegossen, wobei das Innenhandteil mit den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs bereits verbunden ist. Das Innenhandteil bildet Nahtzugaben, die in das Innere des Torwarthandschuhs ragen und die Polsterlage läßt diese Innenhandteil-Nahtzugaben frei bzw. spart diese Nahtzugaben aus, so daß die Polsterlage keine Nahtzugaben bildet. Die Verdickungen der vorderen Fingerbereiche ragen krallenartig über den Bereich der Kuppenstücke hinaus, so daß die wirksame Fingerlänge vergrößert wird. Auch die Verdickungen sparen die Nahtzugaben des Innenhandteils aus. Der auf das Innenhandteil des fertigen Torwarthandschuhs aufgebrachte Schaumstoff muß wegen der krallenartigen Verlängerungen relativ steif sein und ist dann Schaumkunststoff mit einer relativ glatten, d.h. wenig griffigen Oberfläche. Eine wenig griffige Oberfläche beeinträchtigt die Qualität der Ballfangeigenschaften des Torwarthandschuhs.

[0003] Es ist auch ein Torwarthandschuh bekannt (DE-GM 296 00 843), bei dessen Innenhandteil die Polsterlage eine über ihre Erstreckung hin gleichmäßig dicke Latexlage ist, das Innenhandteil unabhängig von den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs mit der Latexlage versehen ist und die Latexlage Nahtzugaben bildet, die sich auf die Nahtzugaben des Innenhandteils bzw. der Trägerschicht erstrecken. Beim fertigen Torwarthandschuh sind die Nahtzugaben nach außen gerichtet. Die Latexlage bildet eine leicht saugende, d.h. gut griffige Oberfläche und verbessert die Qualität der Ballfangeigenschaften des Torwarthandschuhs. Versuche, bei dem bekannten (DE-PS 27 21 538) Torwarthandschuh der eingangs genannten Art die Polsterlage aus Latexmaterial zu gestalten, führen nicht zum Erfolg, weil sich die Latexlage nicht auf das Innenhandteil des fertigen Torwarthandschuhs aufgießen läßt und die krallenartigen Verlängerungen aus Latex so weich sind, daß sie ihre Wirkung verlieren.

[0004] Es stellt sich somit weiterhin die Aufgabe, einen Torwarthandschuh der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Qualität der Ballfangeigenschaften durch eine besser griffige Oberfläche der Polsterlage unter Einsatz der Verdickungen verbessert ist. Der erfindungsgemäße Torwarthandschuh ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Polsterlage eine Latexlage ist, das Innenhandteil unabhängig von den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs mit der Latexlage versehen ist, daß die Latex-Verdickungen der vorderen Fingerbereiche auf den Bereich der Kuppenstücke beschränkt sind und die Polsterlage entlang der Handkantenlinie und entlang der Daumenbereichaußenseite auf das Innenhandteil beschränkt ist, und daß die Latex-Verdickungen der Fingerbereiche, des Daumenbereichs und des Übergangs zum Handgelenkbereich zusammen mit entsprechenden Verdickungen entlang der Handkantelinie und entlang der Daumenbereichaußenseite ein der Ballform angepaßtes Ballbett bilden.

[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Torwarthandschuh ist wegen der besseren Griffigkeit der Oberfläche der Latexlage die Qualität der Ballfangeigenschaften verbessert. Dabei bringt der durch das Latexmaterial bedingte Verzicht auf die krallenartigen Verlängerungen ebenfalls eine Verbesserung der Ballfangeigenschaften, weil die Verdickungen der Fingerbereiche und die Verdickung des Übergangs zum Handgelenkbereich einander nähergerückt sind und somit der Form des zu fangenden Balls besser angepaßt sind. Die Verdickungen sparen die Nahtzugaben aus, um das spätere Vernähen des Innenhandteils mit den anderen Teilen des Torwarthandschuhs nicht zu erschweren. Die mit den Verdickungen versehene Latexlage läßt sich herstellungsmäßig einfach mit der Trägerschicht verbinden und das mit den Latex-Verdickungen versehene Innenhandteil wird nachträglich verarbeitet. Die Latex-Verdickungen an der Handkantelinie und an der Daumenbereichaußenseite vervollständigen die mit den Verdickungen versehene Latexlage zu einem muldenförmigen Latex-Ballbett, das der Ballform optimal angepaßt ist und großflächig an dem Ball haftet.

[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Kammlinie der Latex-Verdickungen gegenüber den Latex-Nahtzugaben über eine Schräge in Richtung zum Tellerbereich eingerückt ist. Diese Schrägen sind beim Gießen der Verdickungen aus Latex nötig und bedingen an sich eine Verkleinerung des muldenförmigen Ballbetts. Erstaunlicherweise führt auch diese Verkleinerung des Ballbetts bei Verwendung von Latex zu einer Verbesserung der Ballfangeigenschaften des Torwarthandschuhs.

[0007] Das an der Latexlage anliegende Material kann zweckmäßig ausgewählt werden. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Trägerschicht mit einem Baumwollgestricke an der Latexlage anliegt. Das Baumwollgestricke verbindet sich gut mit der Latexlage und ist weich sowie flexibel.

[0008] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und zeigt
Fig. 1
eine Außenansicht eines Innenhandteils eines Torwarthandschuhs mit Innenhand-Verdickungen und
Fig. 2
einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1.


[0009] Der Torwarthandschuh gemäß Fig. 1 und 2 besitzt ein Innenhandteil 1, das flach gestreckt und unabhängig von den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs gezeigt ist. Das Innenhandteil 1 besitzt eine Trägerschicht 2 und eine Latexlage 3 und bildet vier vordere Fingerbereich 4, einen Daumenbereich 5, einen Tellerbereich 6 und einen Handgelenkbereich 7. Die Latexlage 3 erstreckt sich nicht auf den Handgelenkbereich 7, jedoch auf alle anderen Bereiche des Innenhandteils, also auch auf Nahtzugaben 12. Die vorderen Fingerbereiche 4 und der Daumenbereich 5 laufen jeweils in einem Kuppenstück 8 aus und der Tellerbereich 6 läuft zum Handgelenkbereich hin in einem Übergang 9 aus.

[0010] In jedem Kuppenstück 8 und im Übergang 9 ist die Latexlage 3 mit einer Verdickung 10, 11 versehen, die zur Außenseite der Latexlage 3 gerichtet ist. Die Zunahme der Verdickungen 10, 11 erfolgt vom Tellerbereich 6 nach außen und endet an einer Kammlinie 14. Von der Kammlinie 14, dem Grat, nimmt die Verdickung 10, 11 über eine Schräge 15 nach außen hin ab. Diese Schräge 15 ist in Fig. 1 durch eine Linierung hervorgehoben. Die Verdickungen 10, 11 sparen die Nahtzugabe 12 der Latexlage 3 aus. In gleicher Weise ist entlang der sich über den kleinen Finger erstreckenden Handkantelinie eine Verdickung 16 vorgesehen und entlang der Daumenbereichaußenseite eine Verdickung 17 vorgesehen. Es ist ein durch Linierung hervorgehobener Zentrumbereich 18 gegeben, der in etwa plan ist.


Ansprüche

1. Torwarthandschuh mit Innenhandteil-Verdickungen,

bei dem ein Innenhandteil vier vordere Fingerbereiche, einen Daumenbereich, einen Tellerbereich und einen Handgelenkbereich bildet,

bei dem das Innenhandteil an einer Trägerschicht eine äußere Polsterlage aufweist,

bei dem die vorderen Fingerbereiche sowie der Daumenbereich jeweils ein Kuppenstück aufweisen und der Handgelenkbereich ein Handwurzelstück aufweist,

bei dem Kuppenstücke vorhanden und Verdickungen vorgesehen sind,

bei dem die Verdickungen im Bereich der Kuppenstücke der vorderen Fingerbereiche und des Daumenbereichs und in dem Übergang vom Tellerbereich in den Handgelenkbereich vorgesehen sind, der Polsterlage benachbart und von Polstermaterial einstückig gebildet sind, und

bei dem die Dicke der Verdickungen jeweils in Richtung vom Tellerbereich zum Handgelenkbereich / freien Ende des Finger/ Daumenbereichs zunimmt, so daß die Polsterlage mit den Verdickungen eine Mulde bildet,
dadurch gekennzeichnet,

daß die äußere Polsterlage eine Latexlage (3) ist, das Innenhandteil (1) unabhängig von den übrigen Bestandteilen des Torwarthandschuhs mit der Latexlage (3) versehen ist,

daß die Latex-Verdickungen (10) der vorderen Fingerbereiche (4) auf den Bereich der Kuppenstücke (8) beschränkt sind und die Polsterlage entlang der Handkantenlinie und entlang der Daumenbereichaußense`te auf das Innenhandteil (1) beschränkt ist, und

daß die Latex-Verdickungen (10, 11) der Fingerbereiche (4), des Daumenbereichs (5) und des Übergangs (9) zum Handgelenkbereich (7) zusammen mit entsprechenden Verdickungen (16, 17) entlang der Handkantelinie und entlang der Daumenbereichaußenseite ein der Ballform angepaßtes Ballbett bilden.


 
2. Torwarthandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Latexlage (3) Nahtzugaben (12) bildet und sämtliche Latex-Verdickungen (10, 11, 16, 17) die Nahtzugaben (12) der Latexlage (3) aussparen.
 
3. Torwarthandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammlinie (14) der Latex-Verdickungen (10, 11, 16, 17) gegenüber der Latex-Nahtzugabe (12) über eine Schräge (15) in Richtung zum Tellerbereich (6) eingerückt ist.
 
4. Torwarthandschuh nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht mit einem Baumwollgestricke an der Latexlage anliegt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht