(19)
(11) EP 0 893 392 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.01.1999  Patentblatt  1999/04

(21) Anmeldenummer: 98250227.0

(22) Anmeldetag:  23.06.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66C 23/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.07.1997 DE 19731587

(71) Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft
40213 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Irsch, Michael, Dipl.-Ing.
    66822 Lebach (DE)
  • Fries, Oliver, Dr.-Ing.
    66578 Schiffweiler (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Hohenzollerndamm 89
14199 Berlin
14199 Berlin (DE)

   


(54) Teleskopkran mit wippbarem Hilfsausleger


(57) Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Teleskopkran mit einem teleskopierbaren Hauptausleger (1), dessen Schüsse (3-6) durch einen am äußeren Auslegerschuß (2) angelenkten Teleskopierzylinder aus - und einfahrbar sind und mit einem wippbaren, ein Kopfstück (7) aufweisenden Hilfsausleger (16) der mindestens ein oder mehrere miteinander verbindbare Gittermastelement(e) aufweist und am Hauptausleger (1) angeordnet ist, wobei mindestens eine Wippstütze (17,18) sowie das Fußstück des Hilfsauslegers (16) am Kopf (7) des inneren Schusses (6) direkt oder mittels eines am Kopf (7) des innersten Schusses (6) des Hauptauslegers (1) angeordneten Adapters (14) befestigbar ist. Dabei ist am Kopfstück (9) des wippbaren Hilfsauslegers (16) mittels eines eine Winkeleinstellung ermöglichenden Zwischengliedes (10) eine abgewinkelte Gitterspitze (11) anordenbar, wobei die Abwinkelung in Richtung des neigbaren Hauptauslegers (1) erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Teleskopkran gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Die Anordnung eines wippbaren Hilfsauslegers an den Hauptausleger eines Teleskopkranes ist bekannt (siehe hierzu Auszüge aus dem Prospekt Mannesmann Demag Fördertechnik, Demag AC 1600, S. 5, 24, April 96). Je nach Anforderung können bei der Anordnung mit einem wippbaren Hilfsausleger ein oder zwei Wippstützen vorgegeben sein. Die schwenkbare Anbindung des Fußstückes des Hilfsauslegers sowie der Wippstützen kann direkt am Kopf des innersten Schusses des Hauptauslegers erfolgen oder es wird ein Adapter dazwischengesetzt.

[0003] In der DE 30 42 287 A1 ist ein Ausleger eines Teleskopkranes offenbart, der aus einem gelenkig miteinander verbundenen Haupt- und wippbaren Hilfsausleger besteht, wobei der wippbare Hilfsausleger durch Abspannseile und Wippstützen gehalten wird. Das Fußstück des Hilfsauslegers ist über Gelenke mit quer zu dessen lotrechter Längsmittelebene liegender Achse mit den Wippstützen und dem Kopfteil des Hauptauslegers wippbar verbunden. Altemativ kann am Fußstück des Hilfsauslegers eine Aufnahmevorrichtung befestigt sein, die die Gelenke sowohl für die Wippstützen als auch das Kopfteil des Hauptauslegers trägt.

[0004] Eine vergleichbare Konstruktion ist in der DE 90 13 488 U1 offenbart. Dieser fahrbare Kran weist einen teleskopierbaren Hauptausleger auf, dessen teleskopierbare Schüsse durch einen ein- oder mehrstufigen Teleskopierzylinder, dessen Kolbenstange an dem Auslegeranlenkstück des äußeren Auslegerschusses angelenkt ist. Am oberen Ende des inneren austeleskopierbaren Schusses ist unmittelbar oder über mindestens ein Auslegerzwischenstück eine wippbare Spitze anlenkbar. Vorzugsweise besteht diese Spitze aus einem Nadelausleger. Zum Wippen der Spitze ist eine hydraulische Kolbenzylindereinheit vorgesehen, deren Wippzylinder mit nur einer Leitung zum Zu- und Abführen von Hydrauliköl versehen ist.

[0005] Bei hochliegenden Störkanten ist der Einsatz der bekannten Teleskopkrane mit Hilfsausleger begrenzt, da in diesem Fall der Teleskopkran weiter vom Hindernis entfernt aufgestellt werden muss und der Hilfsausleger entsprechend lang ist, um an der Störkante vorbei auf der Rückseite des Hindemisses die Last bewegen zu können. Der erforderliche lange Hilfsausleger vermindert entsprechend die Tragkraft des Kranes.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Teleskopkran mit einem wippbaren Hilfsausleger anzugeben, der auch bei hochliegenden Störkanten mit hoher Tragkraft betrieben werden kann.

[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

[0008] Kempunkt der Erfindung ist die Anordnung eines eine Winkeleinstellung ermöglichenden Zwischengliedes am Kopfstück des wippbaren Hilfsauslegers, so dass die Befestigung einer abgewinkelten Gitterspitze möglich ist. Das Zwischenglied kann ein Adapter, eine Zugstange oder eine Kolben-Zylindereinheit sein. Durch die Wahl der Länge der Zugstangen bzw. durch die Verwendung längenveränderbarer Zugstangen kann der Grad der Abwinkelung festgelegt werden. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass damit der Abstand des Teleskopkranes zum Hindemis gering gehalten und die Tragkraft gegenüber der bekannten Anordnung gesteigert werden kann. Außerdem ist damit der Einsatz von kürzeren Hilfsauslegem möglich.

[0009] In der einzigen Figur wird anhand eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäß ausgebildete Teleskopkran mit einem wippbaren Hilfsausleger näher erläutert.

[0010] In der einzigen Figur ist als Prinzipbild die erfindungsgemäße Anordnung einer abgewinkelten Gitterspitze an einem wippbaren Hilfsausleger dargestellt. An der Einsatzstelle ist ein bereits voll austeleskopierter Teleskopkran angeordnet, dessen Hauptausleger 1 einen Grundausleger 2 und vier Teleskopschüsse 3 - 6 aufweist. Am Kopfstück 7 des innersten Schusses 6 ist ein Adapter 14 angeordnet. An diesen Adapter 14 ist zum einen das Fußstück 15 des Hilfsauslegers 16, sowie zwei Wippstützen 17, 18 befestigt. Erfindungsgemäß sind am Kopfstück 9 des Hilfsauslegers 16 ein eine Winkeleinstellung ermöglichendes Zwischenglied 10 angeordnet, das eine Anbindung einer abgewinkelten Gitterspitze 11 ermöglicht. An der Spitze ist eine Kopfrolle 12 vorgesehen, über die das Lastseil 13 geführt ist.

[0011] Um den Unterschied zur bekannten Anordnung gemäss dem Stand der Technik hervorzuheben, wurde in die Figur auch ein üblicher Hilfsausleger 21 mit eingezeichnet. Außerdem ist zum besseren Verständnis ein Hindernis mit hoher Störkante in Form eines fiktiven Hochhauses 20 dargestellt. Die Darstellung zeigt deutlich, dass man bei der üblichen Anordnung eines Hilfsauslegers 21 an der Störkante 22 des Hochhauses 20 nicht vorbeikäme. Dazu müsste man den Teleskopkran sehr weit vom Hochhaus 20 entfernt aufstellen, was von den Platzverhältnissen her bei enger Bebauung im Innenstadtbereich meistens gar nicht möglich ist, und der Hilfsausleger 21 entsprechend lang ausgelegt sein muss, um die Last hinter dem Hochhaus 20 heben bzw. absenken zu können. Der größere Abstand des Teleskopkranes zum Hochhaus 20 sowie der erforderlich längere Hilfsausleger 21 führen zu einer Tragkraftminderung mit allen daraus sich ergebenden Nachteilen.


Ansprüche

1. Fahrbarer Teleskopkran mit einem teleskopierbaren Hauptausleger, dessen Schüsse durch einen am äußeren Auslegerschuß angelenkten Teleskopierzylinder aus - und einfahrbar sind und mit einem wippbaren, ein Kopfstück aufweisenden Hilfsausleger, der mindestens ein oder mehrere miteinander verbindbare Gittermastelement(e) aufweist und am Hauptausleger angeordnet ist, wobei mindestens eine Wippstütze sowie das Fußstück des Hilfsauslegers am Kopf des inneren Schusses direkt direkt oder mittels eines am Kopf des innersten Schusses des Hauptauslegers angeordneten Adapters befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Kopfstück (9) des wippbaren Hilfsauslegers (16) mittels eines eine Winkeleinstellung ermöglichenden Zwischengliedes (10) eine abgewinkelte Gitterspitze (11) anordenbar ist, wobei die Abwinkelung in Richtung des neigbaren Hauptauslegers (1) erfolgt.
 
2. Teleskopkran nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenglied (10) mindestens eine Zugstange aufweist, wobei der Schwenkpunkt der Abwinkelung gebildet wird durch die direkte Anbindung der Gitterspitze (11) mit dem Kopfstück (9) des Hilfsauslegers (16).
 
3. Teleskopkran nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Veränderung des Winkels die Zugstangen längenveränderbar ausgebildet sind.
 
4. Teleskopkran nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenglied (10) mindestens eine Kolben-Zylindereinheit aufweist, wobei der Schwenkpunkt der Abwinkelung gebildet wird durch die direkte Anbindung der Gitterspitze (11) mit dem Kopfstück (9) des Hilfsauslegers (16).
 




Zeichnung