[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kimmschicht zum Aufbau
einer Wand aus Planblocksteinen oder -elementen im Dünnbettmörtelverfahren. Desweiteren
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht.
[0002] Planblocksteine bzw. -elemente besitzen im Gegensatz zu konventionellen Mauersteinen
eine hohe Maßhaltigkeit hinsichtlich der Stein- bzw. Elementabmessungen (im Bereich
von ca. 1 mm). Der bei der Vermauerung von Planblocksteinen, d.h. bei der Erstellung
eines Mauerwerkes mit solchen Steinen bzw. Elementen, übliche Fuge zwischen den einzelnen
Steinen ist daher sehr viel geringer: Während bei üblichen Mauersteinen Fugenbreiten,
die durch den Mauermörtel ausgefüllt werden, von 1 bis 2 cm üblich sind - wodurch
auch der Ausgleich von Ungenauigkeiten im Millimeterbereich möglich ist -, ist dieser
Spalt bei der Vermauerung von Planblocksteinen oder -elementen meist nur 1 bis 3 mm
(Dünnbettmörtelverfahren).
[0003] Wenn beispielsweise auf einer gegossenen Betondecke eine Wand aus Planblocksteinen
oder -elementen erstellt werden soll, ist es in der Regel der Fall, daß die Ebenheit
der Betonschicht nicht ausreicht, um direkt darauf die Erstellung der Wand zu beginnen.
Vielmehr muß auf die gegossene Betondecke erst eine sog. Kimmschicht aufgebracht werden,
die eine waagerechte und planebene Oberfläche aufweist und die Ungleichmäßigkeiten
der Betonschicht ausgleicht.
[0004] Diese Kimmschicht wird üblicherweise durch konventionelle Handarbeit erstellt, d.h.
ein Maurer mauert die Kimmschicht auf. Da die hohe Maßhaltigkeit der Planblocksteine
bzw. -elemente hier hohe Anforderungen stellt, gestaltet sich diese Aufgabe schwierig.
[0005] Zur Erleichterung dieser Arbeit und zur Erhöhung der Genauigkeit der Kimmschicht
sind Mörtelaufziehmaschinen bekannt geworden, die eine exakte Herstellung der Kimmschicht
mit Hilfe eines Laserstrahls überwachen.
[0006] Nachteilig an dieser Lösung ist, daß der maschinelle Aufwand sehr hoch ist, was die
Erstellung einer Kimmschicht sehr teuer macht. Zum anderen setzt der Einsatz der bekannten
Mörtelaufziehmaschinen voraus, daß für sie genügend Platz zur Verfügung steht. Dies
ist häufig nicht der Fall, wenn z.B. herumstehende Steine oder Gerüste eine freie
Zugänglichkeit zu allen erforderlichen Stellen verhindert.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige
Vorrichtung zu schaffen, mit dein bzw. der es möglich ist, auf einfache Weise eine
hochgenaue Kimmschicht zu erzeugen. Dabei soll sowohl eine preiswerte Erstellung der
Kimmschicht möglich werden als auch eine einfache Durchführung des Verfahrens, so
daß es nicht erforderlich ist, qualifiziertes Personal damit zu beauftragen.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man
einen Fließmörtel (3) etwa in der Breite (b) der Steine oder Elemente (2) zwischen
einer Schalung (4) derart ausgießt, daß der Fließmörtel (3) eine planebene und waagerechte
Oberfläche (5) bildet, und ihn erhärten läßt.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung ist also, daß ein geeigneter Fließmörtel mit geringer
Viskosität auf eine eingeschalte Fläche gegossen wird, so daß sich eine ebene Kimmschicht-Fläche
hoher Oberflächengüte ausbildet.
[0010] Geeignete Produkte für die erfindungsgemäße Kimmschichtnivellierung sind bekannt.
Sie richten sich nach der Vergußhöhe.
Für Vergußhöhen bis zu 2 cm eignen sich selbstnivellierende schnell erhärtende Fußbodenausgleichsmassen,
die z.B. als Ardurit K 15 von der Firma Ardurit, als Sakretnivellierspachtel NSP oder
Sakretfußbodenausgleichsmasse FAM von der Firma Sakret oder als Schönox 2000 von der
Firma Schönox in, Handel sind. Geeignet ist ferner ein schnell erhärtender Vergußmörtel
mit 0 bis 2 mm Körnung in Form der Handelsprodukte Tricofast 0 bis 2 mm, von der Firma
Tricosal in Illertissen oder Topulit Fix von der Firma P & T in Neuss.
Für Vergußhöhen von 0 bis 4 cm ist ein selbstnivellierender schnell erhärtender Dünnfließestrich,
z.B. der Dünnfließestrich Sakret DFE von der Firma Sakret oder schnell erhärtender
Vergußmörtel, 0 bis 4 mm Körnung in Form des Handelsprodukts Tricofast, 0 bis 4 mm
der Firma Tricosal, Illertissen, verwendbar.
[0011] Für Vergußhöhen von 0 bis 8 cm kann ein schnell erhärtender Vergußmörtel, 0 bis 8
mm Körnung, in Form von Tricofast 0 bis 8 mm, der Firma Tricosal, Illertissen verwendet
werden.
Die Ausbildung der planebenen und waagerechten Oberfläche kann dadurch erleichtert
und unterstützt werden, daß der Fließmörtel (3) mit einer Stangenvorrichtung geschwabbelt
wird.
[0012] Für das erfindungsgemäße Verfahren wurde speziell ein früherhärtender, selbstverlaufender
Verguß- bzw. Fließbeton, kurz Fließmörtel, entwickelt, für den in der Vergußhöhe bis
zu 4 cm folgendes Rezepturbeispiel gegeben werden kann:

[0013] Beispiele geeigneter Schnellzemente sind Lafarge oder Secur 51 der Fa. Lafarge und
Alpenstein

R" der VICAT Produits Industriel. Ein geeigneter Füller außer Kalksteinmehl ist auch
Flugasche. Beispiele für Fließmittel sind die Produkte Melment F 4000 und Ligninsulfonat
der Fa. Lignotech, Naphthalinsulfonat, z.B Galoryl P 220 der Fa. CFPI oder Melment
F 10 der Fa. SKW.
Beispiele geeigneter Entschäumer sind die Handelsprodukte Agitan P 803 der Fa. Münzing
Chemie und Bevaloid 6352DD der Fa. Erbslöh. Als Verzögerer kommen insbesondere Weinsäure,
Zitronensäure und Natriumgluconat in Frage. Als Beschleuniger in der erfindungsgemäßen
Mischung eignen sich Lithiumcarbonat, Lithiumnitrat oder Branntkalk.
[0014] Aus der Trockenmischung wird mit Wasser der Fließmörtel mit einem Wasserfeststoffwert
von 12 bis 14 % hergestellt. Die Verarbeitungszeit wird auf 30 bis 60 Min. und das
Fließverhalten auf das von Vergußmörtel eingestellt, d.h auf ein Ausbreitmaß über
30 cm und eine Fließrinne über 55 cm
(s. Merkblatt Vergußmörtel, Merkblatt für die Anwendung von werkgemischtem Vergußmörtel,
Fassung September 1990, redaktionell überarbeitet 1996).
[0015] Die Schalung (4), die den zu vergießenden Flächenbereich definiert, kann dabei sowohl
eine verlorene Schalung sein und daher nach dem Aushärten des Fließmörtels (3) in
der Kimmschicht verbleiben als auch nach dem Aushärten des Fließmörtels (3) wieder
entfernt und wiederverwendet werden.
[0016] Vorteilhafterweise wird ein Fließmörtel (3) verwendet, der nach 6 bis 8 Stunden im
wesentlichen ausgehärtet ist. Dann kann nämlich nach einer Nacht bzw. nach einer Schicht
die Arbeit an der zu fertigenden Mauer begonnen werden.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Fließmörtel (3) ein Betonfließmörtel
ist. Er kann aber auch ein Estrichfließmörtel sein. Abhängig von der zu erstellenden
Wand und der auf dieser lagernden Last muß der Mörtel eine entsprechende Festigkeit
haben, weshalb weiter vorgesehen ist, daß der Fließmörtel (3) im ausgehärteten Zustand
eine Druckfestigkeit von 2,5 bis 45 N/mm
2 aufweist.
[0018] Die Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen
oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren, die insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens eingesetzt wird, ist gekennzeichnet durch mindestens ein, vorzugsweise
zwei, Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von Fließmörtel (3) in die von
den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche auf den Boden (6) aufgesetzt werden. Dabei
ist insbesondere daran gedacht, daß die Schalungselemente (4) eine klebende Seite
aufweisen und mit dieser vor dem Vergießen von Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen
(4) begrenzte Fläche mit dem Boden (6) verklebt werden.
[0019] Die Schalungselemente (4) können dabei aus Schaumstoff, einem ähnlichen Kunststoffmaterial,
Holz oder anderen geeigneten Materialien bestehen.
[0020] Wenn eine Kimmschicht am Rand eines Betonbodens aufgebracht werden soll, kann es
Probleme mit der Anbringung der Schalungselemente an diesem, Rand geben: Es kann dann
häufig nämlich kein Randbereich der Bodenschicht durch ein Schalungselement 'verschenkt'
werden. Deshalb ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, daß mindestens das eine
Schalungselement (4) aus einem geraden Uferelement (7) besteht, das die für das Vergießen
von Fließmörtel (3) begrenzende Berandungsfläche definiert, und aus mehreren sich
in Richtung der Kimmschicht (1) erstreckenden, seitlichen Haltestegen (8). Das Uferelement
ragt dann ungestützt über den Rand des Betonbodens hinaus; es wird jedoch durch die
sich seitlich erstreckenden Haltestege getragen.
[0021] Vorteilhafterweise ist dann vorgesehen, daß mindestens ein Abstandshalter (9) vorhanden
ist, der mindestens zwei Schalungselemente (4) miteinander verbindet, diese auf einem
definierten Abstand hält und zueinander in paralleler Ausrichtung hält. Der Abstandshalter
(9) ist mit den Schalungselementen (4) vorzugsweise lösbar verbunden.
[0022] Eine alternative Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) ist gekennzeichnet
durch zwei Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von Fließmörtel (3) in die
von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche am Boden (6) angelegt werden, wobei
die Schalungselemente (4) jeweils mindestens zwei Auflageelemente (10) aufweisen,
die zur Erzielung einer definierten Auflage auf den Boden (6) aufgelegt werden, und
mindestens einen Abstandshalter (9), der die beiden Schalungselemente (4) miteinander
verbindet, diese auf einem definierten Abstand hält und zueinander in paralleler Ausrichtung
hält.
[0023] Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, daß der Abstandshalter (9) im wesentlichen
aus zwei parallel angeordneten Plattenelementen (11) besteht, die durch ein Mittelteil
(12) auf einem definierten Abstand gehalten werden, wobei an den Plattenelementen
(11) an der der herzustellenden Kimmschicht zugewandten Seite jeweils mindestens ein
Höhenanschlag (13) angeordnet ist.
[0024] Die beiden parallel angeordneten Plattenelemente (11) des Abstandshalters (9) können
hinsichtlich ihres Abstandes (a) auf dem Mittelteil (12) auch verschiebbar angeordnet
sein. Damit können die Abstandshalter für unterschiedliche Mauerbreiten eingesetzt
werden. Damit dies auch für unterschiedliche Kimmschichthöhen gilt, ist ferner vorgesehen,
daß die Höhenanschläge (13) auf den jeweiligen Plattenelementen (11) hinsichtlich
der Anschlagshöhe (h) verschiebbar angeordnet sind.
[0025] Die Schalungselemente (4) und/oder der Abstandshalter (9) bestehen vorzugsweise aus
Holz oder Leichtmetall.
[0026] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung ist es möglich, auf einfache Weise
eine hochgenaue Kimmschicht zu erstellen, die die Grundlage für die Aufmauerung einer
Wand aus Planblocksteinen oder -elementen ist. Durch die einfache Verfahrensweise
sind einerseits teure Maschinen entbehrlich; andererseits kann die Kimmschicht auch
von nur angelernten Kräften hergestellt werden, d.h. es ist kein hochqualifizierter
Bauarbeiter dafür erforderlich.
[0027] In der Zeichnung sind erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele dargestellt:
- Fig. 1
- zeigt schematisch den Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen,
- Fig. 2
- stellt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar, in
- Fig. 3
- ist eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung zu sehen,
- Fig. 4
- stellt schließlich eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung dar, die in
- Fig. 5
- in einer Variante dargestellt ist.
[0028] In Fig. 1 ist eine Wand aus Planblocksteinen 2 zu sehen. Diese Wand hat eine Breite
b, die durch die sehr paßgenau hergestellten Steine 2 definiert ist. Wegen der hohen
Paßgenauigkeit der Steine 2 ist es erforderlich, daß die erste Lage der Steine 2 auf
einer sehr genau gefertigten Kimmschicht 1 angeordnet ist. D.h. die Oberfläche 5 der
Kimmschicht 1 ist planeben und waagerecht und bietet eine gute Grundlage für die erste
Steinschicht 2.
[0029] Wie diese Kimmschicht 1 erfindungsgemäß hergestellt wird, ist in Fig. 2 zu sehen.
Zunächst werden zwei Schalungsteile 4 auf den Boden 6 aufgesetzt. Die Schalungsteile
4 bestehen aus Kunststoff (Hartschaumstoff). Sie werden auf den Boden 6 in einem Abstand
b aufgeklebt, der der Breite der Planblocksteine oder -elemente 2 entspricht. Ist
dies geschehen, wird Fließmörtel 3 in den Flächenbereich eingebracht, der durch die
Schalungen 4 begrenzt ist. Durch die Dünnflüssigkeit des Fließmörtels 3 entsteht eine
gute Oberflächenqualität, d.h. die Oberfläche 5 der Kimmschicht 1 ist planeben und
waagerecht. Die Menge Fließmörtel 3, die in den durch die Schalung 4 definierten Bereich
eingegossen wird, wird bestimmt durch die gewünschte Höhe der Kimmschicht 1, was wiederum
davon abhängig ist, wie uneben die (in der Regel gegossene) Bodenoberfläche ist.
[0030] Die Fertigung der Kimmschicht 1 gemäß Fig. 2 setzt voraus, daß der Boden 6 beliebig
zugänglich ist, d.h. keine Einschränkungen hinsichtlich der Breite des Bodens 6 bestehen.
Dies ist häufig aber nicht der Fall: Oft ist eine Betonbodenschicht gegossen, die
nicht viel breiter ist als die Breite b der auf ihr aufzubauenden Planblocksteine
2. Dasselbe Problem entsteht, wenn eine Kimmschicht am Rand eines Betonbodens herzustellen
ist. Dann ist zumindest der Platz für eine der beiden Schalungselemente begrenzt.
[0031] Eine Lösung für diesen Fall ist in Fig. 3 dargestellt. Hier ist der Fall zu sehen,
daß die Breite des Bodens 6 genauso groß ist wie die gewünschte Breite der Kimmschicht.
Aus statischen Gründen ist es nicht möglich, die Schalungselemente 4 aus Fig. 2 einfach
an die Ränder des Bodens 6 in Fig. 3 anzubringen. Denn dadurch würde ein nicht unerheblicher
Teil des Bodens ungenutzt bleiben, was aus statischer Sicht nicht zu vertreten ist.
[0032] Da nunmehr also kein Raum mehr für das Anbringen der Schalungen 4 zur Verfügung steht,
werden Schalungselemente verwendet, wie sie in Fig. 3 zu sehen sind. Die Schalungen
4 bestehen aus Uferelementen 7, die im wesentlichen die Begrenzung für den Fließmörtel
darstellen. Die Begrenzungskante der Uferelemente werden jedoch bis an die Kante des
Bodens 6 gesetzt. Damit das Uferelement - mangels Halt - nicht herunterfällt, sind
fest mit den Uferelementen 7 verbundene Haltestege 8 vorgesehen. Vorzugsweise sind
Uferelement und Haltestege einstückig ausgebildet.
[0033] Die Haltestege 8 können mit ihrer Unterseite am Boden 6 festgeklebt werden, wodurch
sie die Uferelemente 7 in der gewünschten Position halten. Zur Verbesserung der Befestigung
können die zwei Schalungen 4 durch einen Abstandshalter 9 miteinander verbunden werden:
Wie es schematisch in Fig. 3 zu sehen ist, werden ein oder mehrere Abstandshalter
9 (z.B. mit metallischen Klammern am Ende) auf die Schalungen 4 aufgeschoben, wodurch
diese parallel und in fest vorgegebenem Abstand fixiert werden. Der Verbund, bestehend
aus Schalungselementen 4 und Abstandshaltern 9, ist stabil und erlaubt aufgrund der
Ausgestaltung, daß der Fließmörtel beim Vergießen bis an die Ränder (oder zumindest
an den einen Rand) des Bodens 6 fließen kann. Lediglich eine kleine Fläche - nämlich
die, die von den Haltestegen 8 bedeckt wird - fällt als Tragfläche für die Planblockwand
aus.
[0034] Wenn die Kimmschicht am Rand des Bodens 6 herzustellen ist, der jedoch an sich beliebig
breit ist, ist auch eine Kombination der Lösungen aus Fig. 2 und Fig. 3 sinnvoll:
Am Rand wird ein Schalungselement 4 gemäß Fig. 3 vorgesehen, die andere Begrenzung
wird durch ein Schalungselement 4, wie es in Fig. 2 zu sehen ist, vorgenommen.
[0035] Eine Alternative zu der in Fig. 3 gezeigten Lösung ist in Fig. 4 dargestellt. Wenn
die Höhe der Kimmschicht zunimmt (insbesondere über 5 bis 6 cm), nehmen auch die Druckkräfte
auf die Schalung 4 zu. Wenn die Lösung gemäß Fig. 3 dann keine ausreichende Stabilität
mehr aufweist, empfiehlt sich der Einsatz der Schalungselemente gemäß Fig. 4. Auch
hier kann die Kimmschicht bis an den Rand des Bodens 6 gegossen werden.
[0036] Hierzu dienen Schalungen 4, die Auflageelemente 10 aufweisen. Es handelt sich dabei
im dargestellten Falle um Winkeleisen, die einerseits an der Schalung 4 befestigt
sind und andererseits auf den Boden 6 aufgesetzt werden. Die untere Bodenfläche der
Schalung 4 steht frei über den Rand des Bodens 6 hinaus.
[0037] Die beidseitigen Schalungen 4 werden durch einen Abstandshalter 9 geführt und gehalten.
Der Abstandshalter 9 besteht aus zwei Plattenelementen 11, die von einem Mittelteil
12 verbunden werden und somit planparallel geführt sind. Der Abstandshalter wird auf
die ausgerichteten Schalungen 4 einfach aufgesetzt. Höhenanschläge 13, die an den
Plattenelementen 11 angebracht sind, definieren eine Auflage des Abstandshalters 9
auf die Schalungen 4. Für die beiden Schalungen 4 sind meist mindestens zwei Abstandshalter
vorgesehen, wenngleich wegen der Übersichtlichkeit in Fig. 4 nur einer dargestellt
ist. Die Auflageelemente 10 bilden im Zusammenwirken mit den Höhenanschlägen 13 und
den seitlichen Plattenelementen 11 des Abstandshalters 9 - wenngleich nicht weiter
miteinander verbunden - einen stabilen Verbund, der nach dein Vergießen des Fließmörtels
noch weiter stabilisiert wird.
[0038] Damit das erfindungsgemäße System für alle vorkommenden Mauerbreiten und für die
unterschiedlichsten Bodentopographien verwendet werden kann, empfiehlt sich die Verwendung
einer Vorrichtung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist.
[0039] Der Abstandshalter 9 besteht wieder aus den beiden seitlichen Plattenelementen 11,
die über das Mittelteil 12 miteinander verbunden sind. Damit unterschiedliche Abstände
der Plattenelemente 11 eingestellt werden können, besteht im gezeigten Fall das Mittelteil
12 im wesentlichen aus zwei Verbindungsstangen, die einerseits an einem Element 11
festgeschweißt sind, die andererseits jedoch durch Bohrungen im anderen Element 11
geführt sind. Dadurch können unterschiedliche Abstände a eingestellt werden, d. h.
die Vorrichtung für die Herstellung unterschiedlich breiter Kimmschichten eingesetzt
werden. Genauso wäre es natürlich auch möglich, das Mittelteil 12 aus teleskopartig
zusammenwirkenden Rohren herzustellen.
[0040] Damit schließlich auch unterschiedlich hohe Schalungen 4 mit den, Abstandshalter
gut gehalten werden können, ist vorgesehen, daß die Höhenanschläge 13, die auf den
Plattenelementen angeordnet sind, höhenverstellbar ausgebildet sind. Im gezeigten
Fall erfolgt die Festlegung durch Schrauben-Mutter-Verbindungen. Alternativ empfehlen
sich auch Flügelschrauben (nicht dargestellt), die zwecks Festlegung der Höhe per
Hand angezogen werden können.
[0041] Für alle gezeigten Lösungen gilt, daß für den Fall, daß die Kimmschicht eine 90 °-Ecke
aufweisen muß, die beschriebenen Elemente dementsprechend angepaßt werden können:
Bei den Lösungen gemäß Fig. 2 und 3 werden die Styropor-Schalungselemente entsprechend
zugeschnitten, so daß sich die Ecke ergibt. Analog werden bei der Lösung gemäß den
Fig. 4 und 5 die Längen der Schalungen 4 zugeschnitten. Bei diesen Lösungen kann auch
ein noch fehlendes Stück Schalung beispielsweise durch Anklammern eines Verlängerungsstücks
beigefügt werden. Derartige Konzepte liegen jedoch im Gestaltungsvermögen des Fachmannes.
[0042] Nach dem Eingießen von Fließmörtel 3 in den von den Schalungen 4 begrenzten Bereich
ergibt sich aufgrund der niedrigen Viskosität des Fließmörtels eine waagerechte und
planebene Oberfläche. Dies kann dadurch unterstützt werden, daß mittels eines Schiebers
der noch flüssige Mörtel verteilt und verstrichen wird (

Abschwabbeln"); dadurch werden auch Luftblasen aus dem Mörtel 3 entfernt.
[0043] Nach dem Aushärten des Fließmörtels kann die Verschalung nach Fig. 4 bzw. 5 leicht
wieder abgebaut und wiederverwendet werden: Die Abstandshalter 9 werden abgezogen.
Die Schalungselemente 4, die jetzt nur noch über die Auflageelemente 10 mit der Kimmschicht
verbunden sind, werden zur Seite herausgezogen. Zurück bleiben nur minimale Aussparungen,
die die Auflageelemente in der Kimmschicht hinterlassen haben, die jedoch statisch
bedeutungslos sind.
[0044] Wie bereits ausgeführt, können die Lösungen gemäß den Fig. 2 bis 5 auch kombiniert
werden. Dies ist dann interessant, wenn die Kimmschicht am Rand einer Bodenplatte
aufgebracht werden muß und daher nur nach einer Seite Platzprobleme bestehen, nach
der anderen Seite hingegen reichlich Raum, z.B. für das Aufkleben von Styroporschalungen,
verfügbar ist.
Beispiel
[0045] Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst eine Fließbeton-Trockenmischung
der folgenden Zusammensetzung hergestellt:

100 kg dieser Mischung wurden mit 13 l Wasser versetzt. Dieser selbstverlaufende
Fließbeton hatte eine Verarbeitungszeit von 45 Minuten, eine Abbindezeit von 2 Stunden,
ein Ausbreitmaß von 30 cm und eine Fließrinne von 60 cm. Der Fließmörtel 3 wurde in
einer Höhe von etwa 3 mm zwischen die Schalungselemente gegossen und mit einer Stangenvorrichtung
geschwabbelt. Nach wenigen Minuten wurde eine planebene, völlig waagerechte Kimmschicht
einer Dicke von 1 bis 3 cm erhalten. Diese war nach 8 Stunden völlig ausgehärtet,
und darauf konnte am folgenden Tag die Mauer aus Planblocksteinen errichtet werden.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 1
- Kimmschicht
- 2
- Planblocksteine oder Planblockelemente
- 3
- Fließmörtel
- 4
- Schalung
- 5
- Oberfläche der Kimmschicht
- 6
- Boden
- 7
- Uferelement
- 8
- Haltesteg
- 9
- Abstandshalter
- 10
- Auflageelement
- 11
- Plattenelement
- 12
- Mittelteil
- 13
- Höhenanschlag
- a
- Abstand der Plattenelemente
- b
- Breite der Planblocksteine oder Planblockelemente
- h
- Anschlaghöhe
1. Verfahren zum Herstellen einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen
oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Fließmörtel (3) etwa in der Breite (b) der Steine oder Elemente (2)
zwischen einer Schalung (4) derart ausgießt, daß der Fließmörtel (3) eine planebene
und waagerechte Oberfläche (5) bildet, und ihn erhärten läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung der planebenen
und waagerechten Oberfläche (5) des Fließmörtels (3) durch Verstreichen mit einem
Schieber unterstützt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (4) eine
verlorene Schalung ist und daher nach dem Aushärten des Fließmörtels (3) nicht entfernt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalung (4) nach
dem Aushärten des Fließmörtels (3) entfernt wird.
5. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fließmörtel
(3) verwendet wird, der nach 6 bis 8 Stunden im wesentlichen ausgehärtet ist.
6. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fließmörtel
(3) ein Betonfließmörtel ist.
7. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fließmörtel
(3) ein Estrichfließmörtel ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fließmörtel
(3) im ausgehärteten Zustand eine Druckfestigkeit von 2,5 bis 45 N/mm2 aufweist.
9. Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen
oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
mindestens ein, vorzugsweise zwei, Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von
Fließmörtel (3) in die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche auf den Boden
(6) aufgesetzt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungselemente (4)
eine klebende Seite aufweisen und mit dieser vor dem Vergießen von Fließmörtel (3)
in die von den Schalungselementen (4) begrenzte Fläche mit dem Boden (6) verklebt
werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungselemente
(4) aus Styropor oder einem ähnlichen Kunststoffmaterial bestehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens
eine Schalungselement (4) aus einem geraden Uferelement (7), das die für das Vergießen
von Fließmörtel (3) begrenzende Berandungsfläche definiert, und aus mehreren sich
in Richtung der Kimmschicht (1) erstreckenden seitlichen Haltestegen (8) besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch mindestens einen
Abstandshalter (9), der mindestens zwei Schalungselemente (4) miteinander verbindet,
diese auf einem definierten Abstand hält und zueinander in paralleler Ausrichtung
hält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (9) mit
den Schalungselementen (4) lösbar verbunden ist.
15. Vorrichtung zur Herstellung einer Kimmschicht (1) zum Aufbau einer Wand aus Planblocksteinen
oder -elementen (2) im Dünnbettmörtelverfahren, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
zwei Schalungselemente (4), die vor dem Vergießen von Fließmörtel (3) in die von den
Schalungselementen (4) begrenzte Fläche am Boden (6) angelegt werden, wobei die Schalungselemente
(4) jeweils mindestens zwei Auflageelemente (10) aufweisen, die zur Erzielung einer
definierten Auflage auf den Boden (6) aufgelegt werden, und
mindestens einen Abstandshalter (9), der die beiden Schalungselemente (4) miteinander
verbindet, diese auf einem definierten Abstand hält und zueinander in paralleler Ausrichtung
hält.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (9) im
wesentlichen aus zwei parallel angeordneten Plattenelementen (11) besteht, die durch
ein Mittelteil (12) auf einem definierten Abstand gehalten werden, wobei an den Plattenelementen
(11) an der der herzustellenden Kimmschicht zugewandten Seite jeweils mindestens ein
Höhenanschlag (13) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
parallel angeordneten Plattenelemente (11) des Abstandshalters (9) hinsichtlich ihres
Abstandes (a) auf dem Mittelteil (12) verschiebbar angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenanschläge
(13) auf den jeweiligen Plattenelementen (11) hinsichtlich der Anschlagshöhe (h) verschiebbar
angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungselemente
(4) und/oder der Abstandshalter (9) aus Holz oder Leichtmetall bestehen.
20. Früherhärtender selbstverlaufender Fließbeton zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: