[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Kühlmittelpumpe einer Brennkraftmaschine,
wobei die abzuführende Wärmemenge aus zumindest einem Motorbetriebsparameter bestimmt
und mittels Pulsweitenmodulation ein Steuersignal für die Solldrehzahl der Kühlmittelpumpe
in Abhängigkeit der abzuführenden Wärmemenge erzeugt wird. Weiters betrifft die Erfindung
eine elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpe für eine Brennkraftmaschine, mit einer
Elektromotor-Pumpeneinheit und einer elektronischen Steuereinheit zur Ermittlung eines
pulsweitenmodulierten Steuersignales für die Pumpe in Abhängigkeit zumindest eines
Motorbetriebsparameters.
[0002] Aus der US 4 836 147 A ist eine elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpe der genannten
Art bekannt, deren elektronisch kommutierter Gleichstrommotor durch Pulsweitenmodulation
von einer elektronischen Steuereinheit in Abhängigkeit von der Temperatur der Brennkraftmaschine
gesteuert wird. Dadurch kann der Kühlmitteldurchsatz durch Veränderung der Pumpendrehzahl
den Erfordernissen angepaßt werden. Weitere Kühlmittelpumpen, deren Drehzahlsteuerung
auf Pulsweitenmodulation beruht, sind aus der US 5 529 114 A und der US 5 309 730
A bekannt. Notfalleinrichtungen im Falle eines Signalfehlwertes sind keine vorgesehen.
[0003] Ferner beschreibt die DE 37 38 412 A1 ein Kühlmittelsystem für einen Motor mit zwei
elektrischen und einer mechanischen Kühlmittelpumpe. Die elektrischen Kühlmittelpumpen
sind über ein elektronisches Schaltgerät steuerbar. Bei Ausfall einer Kühlmittelpumpe
wird ein Notlaufbetrieb eingeleitet, um einen Notbetrieb des Motors aufrecht zu erhalten.
Dadurch ist nach Abgabe eines entsprechenden Warnsignals oder einem Eingriff in die
Motorsteuerung ein Motorbetrieb mit reduzierter Leistung möglich.
[0004] In der DE 38 10 174 A1 wird eine Einrichtung zur Regelung der Kühlmitteltemperatur
einer Brennkraftmaschine beschrieben, wobei die Regelung der Kühlmitteltemperatur
in Abhängigkeit der Last und der Drehzahl der Brennkraftmaschine erfolgt. Es sind
keine Anregungen zu entnehmen, um bei Störungen im Pumpenbetrieb ein Notfallprogramm
für die Kühlmittelpumpe durchzuführen.
[0005] Die praktische Anwendung von elektrisch angetriebenen Kühlmittelpumpen zeigt, daß
beim Betrieb Unregelmäßigkeiten und Störungen auftreten können, die, wenn sie nicht
rechtzeitig erkannt und behoben werden, in weiterer Folge zu reparaturaufwendigen
Schäden am Kühlsystem und an der Brennkraftmaschine führen können. So kann es nach
längerem Stillstand zu einem Festfressen des Pumpenrotors kommen, was bei nicht rechtzeitiger
Behebung zur mechanischen Zerstörung des Elektromotors und in weiterer Folge zur thermischen
Überlastung der Brennkraftmaschine führen kann. Andererseits ist bei Kühlmittelpumpen,
bei denen der Elektromotor und die Pumpe als Einheit ausgeführt ist, die Rotorwelle
nicht ohne weiteres von außen zugänglich, um sie durch mechanische Krafteinwirkung
zu lösen.
[0006] Kommt es zu einem Ausfall oder einem Fehlwert des Steuersignales für den Elektromotor,
so kann dies ebenfalls zum Versagen des Kühlsystems durch Stillstand der Pumpe führen.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und Maßnahmen gegen
Unregelmäßigkeiten und Störungen im Pumpenbetrieb vorzusehen.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Steuereinheit mit einem Fehlerdetektor
zur Erkennung von abnormen Steuersignalen und Pumpenbetriebszuständen und mit einem
Drehzahlregler für die Pumpendrehzahl verbunden ist, wobei der Fehlerdetektor eine
Notfalleinrichtung für die Kühlmittelpumpe aufweist.
[0009] Dabei wird von der Steuereinheit über Sensoren die abzuführende Wärmemenge ermittelt
und ein pulsweitenmoduliertes Signal für die Solldrehzahl der Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit
der abzuführenden Wärmemenge erzeugt. Das Signal wird sodann auf Fehler durch Vergleichen
mit einem vordefinierten Sollsignalbereich überprüft. Bei Feststellen eines Fehlwertes
im Signal wird ein Notfallprogramm für die Kühlmittelpumpe gestartet, welches eine
ausreichende Kühlung der Brennkraftmaschine gewährleistet. Wird kein Fehlwert des
Signales festgestellt, wird das Signal als Sollwert dem Drehzahlregler zugeführt,
und die Drehzahl der Kühlmittelpumpe abgeregelt. Diese Schritte werden kontinuierlich
bzw. in vordefinierten Abständen wiederholt.
[0010] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Notfallprogramm vorsieht, daß die Kühlmittelpumpe
mit der die höchste Kühlleistung im Dauerbetrieb ermöglichenden Drehzahl betrieben
wird, wobei es vorteilhaft ist, wenn die Notfalleinrichtung eine Kurzschlußschaltung
für ein Notsteuersignal des Elektromotors aufweist.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Fehlerdetektor
mit einem Hall-Sensor an der Elektromotor-Pumpeneinheit verbunden ist. Die Kühlmittelpumpe
wird dabei zumindest während des Startvorganges auf Steckenbleiben überwacht und im
Falle des Steckenbleibens wird ein Losbrechprogramm aktiviert. Weiters kann vorgesehen
sein, daß das Notfallprogramm vorsieht, daß bei Trockenlauf und/oder mechanischer
Überlastung der Elektromotor für eine vordefinierte Zeitdauer abgeschaltet wird.
[0012] Im Hinblick auf Wartungsfreundlichkeit, Minimierung der Störanfälligkeit und des
Herstellungsaufwandes ist es vorteilhaft, wenn die elektronischen Schaltungskreise
für die Erzeugung des Steuersignales einerseits und für die Drehzahlregelung und Fehlerdetektion
andererseits räumlich getrennt angeordnet sind, wobei vorzugsweise der Fehlerdetektor
und der Drehzahlregler in die Elektromotor-Pumpeneinheit integriert sind.
[0013] Die Erfindung wird anhand des in der Figur gezeigten Blockschaltbildes näher erläutert.
[0014] Der mit Wickelschutzkontakt ausgestattete Elektromotor 1 der Motor-Pumpen-Einheit
2 wird über ein Gate 3 mit Strom I versorgt. Das Gate 3 erhält die Steuerspannung
U von einem Drehzahlregler 4, welcher aufgrund eines Drehzahlsollwertes n
soll einen Spannungssollwert U
soll erzeugt. Über eine Hallsonde 5 wird dem Drehzahlregler 4 ein Drehzahlistwert n
ist rückgemeldet. Aus der Differenz zwischen n
soll und n
ist wird eine neue Stellgröße U
soll gebildet.
[0015] Der Drehzahlsollwert n
soll wird aufgrund eines durch eine einen Pulsweitenmodulator aufweisende elektronische
Steuereinheit 6 erzeugten pulsweitenmodulierten Steuersignales PWM ermittelt. Die
Steuereinheit 6 kann in das Motormanagement der Brennkraftmaschine integriert sein.
Die Steuereinheit 6 berechnet aufgrund von Motorbetriebsparametern der Brennkraftmaschine,
wie Kühlmitteltemperatur, Kurbelwellendrehzahl, Zylinderdruck oder ähnliches, die
erforderliche Wärmeabfuhr und erzeugt daraus das pulsweitenmodulierte Signal PWM,
welches als Drehzahlsollwert n
soll dem Drehzahlregler 4 zugeführt wird. Das Signal PWM steht weiters mit einem Spannungsniveau
30 (,,pull-up-Klemme") in Verbindung.
[0016] Das pulsweitenmodulierte Signal PWM bzw. der daraus ermittelte Drehzahlsollwert n
soll wird weiters dem Diagnoseteil 1 eines Fehlerdetektors 7 zugeführt, welcher darüberhinaus
noch den Drehzahlistwert n
ist von der Hallsonde 5, sowie über einen Nebenschluß 8 und einen Digital/Analogwandler
9 noch eine Kontrollsteuerspannung U
k als Funktion des Steuerstromes 1 empfängt. Der Fehlerdetektor 7 überprüft in durch
einen Taktgeber 10 vordefinierten Zeitabschnitten, ob Fehler im pulsweitenmodulierten
Signal PWM, im Drehzahlistwert n
ist oder der Steuerspannung U vorliegen. Der Taktgeber 10 wird über eine Überwachungsschaltung
11 initiiert und überwacht und über eine Niederspannungsquelle 12 mit Energie versorgt,
welche an die Masse 31 des Fahrzeuges und die Klemme 15 (Pluspol) des Fahrzeuges angeklemmt
ist.
[0017] Eine Notfalleinrichtung 7b des Fehlerdetektor 7 steht mit einem ersten Kurzschlußstellglied
13 in Verbindung, welches bei Ausfall des pulsweitenmodulierten Signales PWM oder
bei fehlerbehaftetem Signal ein Notfallprogramm durchführt und eine Kurzschlußschaltung
herstellt und dabei den Elektromotor 1 mit der Steuerspannung U versorgt, welche die
höchste Kühlleistung im Dauerbetrieb ermöglicht.
[0018] Weiters wird über den Fehlerdetektor 7 durch den Nebenschluß 8 und den Digital/Analogwandler
9 mittels der Kontrollsteuerspannung U
k in Abhängigkeit der Stromstärke I durch Vergleichen mit der Belastungskennlinie des
Motors ein Trockenlaufen der Pumpe festgestellt und in diesem Falle über den Steller
16 und das Stellglied 14 der Spannungssollwert U
soll = 0 gesetzt und der Motor 1 heruntergefahren. Darüber hinaus wird über die Notfalleinrichtung
7b des Fehlerdetektors 7 und den Hallsender 5 ein Festfressen der Motor-Pumpen-Einheit
2 festgestellt. In diesem Falle wird über den Fehlerdetektor 7 ein Losbrechprogramm
gestartet, welches über die Stellglieder 13 und 14 die Steuerspannung in geeigneter
Weise zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert oszillierend modifiziert, so daß
der Motor 1 ein ausreichend hohes Losbrechmoment erzeugt. Ein hohes Losbrechmoment
ist insbesonders dann möglich, wenn der Elektromotor 1 ein synchronlaufender Motor
ist. Dadurch wird auch die Regelung vereinfacht.
[0019] Um eine einfache Wartung zu ermöglichen und den Herstellungsaufwand zu minimieren,
ist zumindest der Drehzahlregler 4 und der Fehlerdetektor 7 in eine elektronische
Schaltung 17 in der Motor-Pumpen-Einheit 2 integriert. Dies ermöglicht es, die Motor-Pumpen-Einheit
2 samt Steuerelektronik in einem Modul auszutauschen.
1. Verfahren zur Steuerung einer Kühlmittelpumpe einer Brennkraftmaschine, wobei die
abzuführende Wärmemenge aus zumindest einem Motorbetriebsparameter bestimmt und mittels
Pulsweitenmodulation ein Steuersignal für die Solldrehzahl der Kühlmittelpumpe in
Abhängigkeit der abzuführenden Wärmemenge erzeugt wird,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Überprüfen des Signals auf Fehler durch Vergleichen mit einem vordefinierten Sollsignalbereich,
b) Durchführen eines Notfallprogrammes für die Kühlmittelpumpe, wenn in Schritt a)
ein Fehlwert des Signals festgestellt wurde.
c) Regelung der Drehzahl der Kühlmittelpumpe aufgrund des erzeugten Signales für die
Solldrehzahl, wenn in Schritt a) kein Fehlwert des Signales festgestellt wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte a) bis c) in vordefinierten Abständen wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Notfallprogramm vorsieht, daß die Kühlmittelpumpe mit der die höchste Kühlleistung
im Dauerbetrieb ermöglichenden Drehzahl betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Notfallprogramm vorsieht, daß im Falle des Steckenbleibens der Kühlmittelpumpe
ein Losbrechprogramm aktiviert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Notfallprogramm vorsicht, daß bei Trockenlauf und/oder mechanischer Überlastung
der Elektromotor für eine vordefinierte Zeitdauer abgeschaltet wird.
6. Elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpe für eine Brennkraftmaschine, mit einer Elektromotor-Pumpeneinheit
(2) und einer elektronischen Steuereinheit (6) zur Erzeugung eines pulsweitenmodulierten
Steuersignales (PWM) für die Pumpe in Abhängigkeit zumindest eines Motorbetriebsparameters,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise in das Motormanagement integrierte Steuereinheit (6) mit einem
Fehlerdetektor (7) zur Erkennung von abnormen Steuersignalen und Pumpenbetriebszuständen
und mit einem Drehzahlregler (4) für die Pumpendrehzahl (n) verbunden ist, wobei der
Fehlerdetektor (7) eine Notfallcinrichtung (7b) für die Kühlmittelpumpe aufweist.
7. Kühlmittelpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehlerdetektor (7) und der Drehzahlregler (4) in die Elektromotor-Pumpeneinheit
(2) integriert sind.
8. Kühlmittelpumpe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehlerdetektor (7) mit einem Hall-Sensor (5) am Elektromotor (1) verbunden
ist.
9. Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Notfalleinrichtung (7b) eine Kurzschlußschaltung (13) für ein Notsteuersignal
des Elektromotors aufweist, um die Kühlmittelpumpe mit der die höchste Kühlleistung
im Dauerbetrieb ermöglichenden Drehzahl betreiben zu können.
10. Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Notfalleinrichtung (7b) eine Abschaltvorrichtung (14) aufweist, die bei Trockenlauf
und/oder mechanischer Übersetzung den Elektromotor (1) für eine vordefinierte Zeitdauer
abschaltet.
11. Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Notfalleinrichtung (7b) eine Losbrechschaltung aufweist, welche bei Steckenbleiben
der Kühlmittelpumpe den Elektromotor (1) mit modulierten und/oder oszillierenden Steuersignalen
versorgt.
12. Kühlmittelpumpe nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (1) ein synchronlaufender Motor ist.