Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidklemm-Kontakt, der in der Anschlußtechnik zur
Verbindung von zwei Kupferadern verwendet wird, sowie eine Anschlußleiste oder ein
Anschlußmodul und eine Reihenklemme mit zumindest einem Schneidklemm-Kontakt.
[0002] Schneidklemm-Kontakte dienen allgemein dem Anschluß von elektrischen Leitern, was
durch ein Durchdringen einer Isolierung und der nachfolgenden Kontaktierung der Drahtseele
des Leiters erreicht wird. Insbesondere wenn die anzuschließenden Leiter bzw. Adern
vergleichsweise dick sind, sind für die beschriebene Durchdringung und Kontaktierung
der Drahtseele der Adern vergleichsweise hohe Kräfte und somit eine stabile Ausführung
des Schneidklemm-Kontakts erforderlich.
[0003] Andererseits ist es für eine kompakte Bauweise der Anschlußklemme erwünscht, die
Teilung, also das Maß zwischen zwei Kontakten, möglichst klein zu gestalten. Während
zur Sicherstellung einer ausreichenden, auf den Leiter wirkenden Kraft zur Durchdringung
der Isolierung und zur Kontaktierung der Drahtseele ein stabil ausgebildeter und somit
großer Kontakt erforderlich ist, muß zur Erreichung einer kleinen Teilung der Schneidklemm-Kontakt
möglichst kompakt ausgeführt werden.
Stand der Technik
[0004] Auf diesem Gebiet sind allgemein Schneidklemm-Kontakte bekannt, die besondere Maßnahmen
für die Unterstützung der Klemmwirkung eines Kontakts darstellen. So ist in der DE-GM
87 11 376 eine elektrische Anschlußklemme beschrieben, deren Kontaktschlitz durch
zwei Platten begrenzt wird, die an ihren Außenrändern von aufgebogenen Seitenwänden
abgestützt werden. Diese Anbringung ist jedoch von einer Baugröße, die sich für die
Verwendung in kompakten Anschlußelementen nicht eignet.
[0005] Dies gilt ebenso für die Schneidklemme gemäß der DE-GM 86 04 746, die zwei Kontaktschlitze
aufweist, die jeweils durch ein Paar von Kontaktschenkeln begrenzt werden. Zur Kraftunterstützung
ist eine Überfeder vorgesehen. Hierdurch ergibt sich eine aufwendige Gestaltung des
Kontakts, der darüber hinaus durch die Verwendung von vier Kontaktschenkeln zur Begrenzung
von zwei Kontaktschlitzen vergleichsweise groß gestaltet ist.
[0006] Eine sogenannte Frontverdrahtungsklemme ist in der DE 195 41 137 A1 offenbart und
weist schwenkbare Kontaktbügel auf, an die in aufwendiger Weise eine vergleichsweise
schmale, sich mit ihren Schenkeln parallel zu den Kontaktschenkeln erstreckende Überfeder
zur Unterstützung der Klemmung angebracht sein kann. Die gezeigte Anordnung ist jedoch
schon aufgrund der schwenkbaren Anbringung der Kontaktbügel kompliziert und darüber
hinaus aufgrund der beweglichen Elemente störungsanfällig.
[0007] Ferner sind im Stand der Technik Anordnungen bekannt, bei denen eine Kontaktfeder
eine Kraftunterstützung durch eine Kammer in einem Gehäuse erfährt, in dem die Kontaktfeder
aufgenommen ist. Für einen derartigen Gehäuseabschnitt lassen sich jedoch geeignete
nachgiebige federnde Eigenschaften der Gehäusekammern nur schwer darstellen, und es
ist somit hierdurch nicht möglich, die Verformungscharakteristik der Kontaktfeder
geeignet auszubilden.
Darstellung der Erfindung
[0008] Angesichts dieser Nachteile der im Stand der Technik bekannten Schneidklemm-Kontakte
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schneidklemm-Kontakt zu schaffen,
der eine geringe Baubreite in Teilungsrichtung aufweist und gleichzeitig für eine
zuverlässige Durchdringung der Isolierung der angeschlossenen Leiter und Kontaktierung
der Drahtseele sorgt. Der Schneidklemm-Kontakt soll zuverlässig funktionieren und
darüber hinaus in einfacher Weise in ein Gehäuse einbaubar sein. Ferner soll eine
Anschlußleiste, ein Anschlußmodul und eine Reihenklemme mit zumindest einem Schneidklemm-Kontakt
geschaffen werden, der den vorangehenden Anforderungen entspricht.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch einen Schneidklemm-Kontakt mit den Merkmalen
der Ansprüche 1 oder 3 erreicht.
[0010] Demzufolge weist der erfindungsgemäße Schneidklemm-Kontakt eine Kontaktfeder mit
zwei federnden Kontaktschenkeln auf, die einen Kontaktschlitz begrenzen. Als ein von
der Kontaktfeder getrenntes Bauteil ist eine U-förmige Kraftfeder vorgesehen. Hierdurch
kann, anders als bei einigen im Stand der Technik bekannten Ausführungsformen, das
Material der Kontaktschenkel und das Material der Kraftfeder ideal an die jeweils
an diese Komponenten gestellten Anforderungen angepaßt werden. Insbesondere kann für
die Kontaktschenkel ein Material mit guten elektrischen Leiteigenschaften verwendet
werden. Für die Kraftfeder wird in vorteilhafter Weise ein Material mit guten Federeigenschaften
eingesetzt. Hierdurch kann der Kontakt insgesamt kompakt ausgebildet werden, indem
die Kontaktschenkel vergleichsweise klein gestaltet werden, was deshalb möglich ist,
weil die zum Kontaktieren erforderliche Kraft von der getrennten Kraftfeder aufgebracht
wird. Diese kann so gestaltet und angeordnet sein, daß sie aufgrund der vorgesehenen
guten Federeigenschaften die Kontaktschenkel derart in Richtung des Kontaktschlitzes
zusammendrückt, daß eine zuverlässige Funktionalität sichergestellt wird.
[0011] Die Verwendung einer getrennten Kraftfeder bietet ferner erhebliche Vorteile im Hinblick
auf die Herstellung der sogenannten Kontaktfeder, welche die beiden Kontaktschenkel
enthält. Der Kontaktschlitz zwischen den beiden Kontaktschenkeln kann nämlich mit
vergleichsweise groben Fertigungstoleranzen durch Stanzen hergestellt werden. Hierdurch
ergeben sich, beispielsweise im Gegensatz zu einer Auftrennung des Blechs durch Schneiden,
sauber ausgebildete Kanten. Die Breite des Kontaktschlitzes wird im wesentlichen durch
die von der Kraftfeder aufgebrachte Kraft gesteuert und ist in geringerem Ausmaß von
Fertigungstoleranzen abhängig. Die Kraftfeder drückt die Kontaktschenkel aus einer
Ausgangsstellung zu einem gewissen Ausmaß zusammen, so daß sich eine gewünschte Breite
des Kontaktschlitzes einstellt.
[0012] Dadurch, daß die Kraftfeder die Kontaktschenkel gewissermaßen gegen deren Federkraft
zusammendrückt, ist zur Verformung der Kontaktschenkel gegen die Kraft der Kraftfeder
zurück in ihren Ausgangszustand eine vergleichsweise geringe Kraft erforderlich, so
daß dünne Adern kontaktiert werden können, ohne daß die Gefahr besteht, daß diese
durchtrennt werden. Wenn jedoch vergleichsweise dicke Adern kontaktiert werden sollen,
so ist für die Durchtrennung der ebenfalls dicker ausgebildeten Isolierung eine hohe
Kraft erforderlich, die nach einem Aufspreizen der Kontaktschenkel über deren Ausgangszustand
hinaus durch die Kraftfeder und in einem gewissen Ausmaß durch die Kontaktfeder aufgebracht
wird. In vorteilhafter Weise weist der erfindungsgemäße Kontakt somit eine spezielle
Federkennlinie auf und ist für eine große Bandbreite von Adern dünnerer und dickerer
Ausbildung verwendbar.
[0013] Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakts verlaufen
die Schenkel der Kraftfeder, die auch als Federschenkel bezeichnet werden können,
weitgehend senkrecht zu Schneid-Klemm-Bereichen der Kontaktschenkel und umgreifen
diese. Hierdurch wird in völlig neuartiger Weise eine vorteilhafte Kombination einer
durch die Kontaktschenkel gebildeten Kontaktfeder und einer getrennten Kraftfeder
erreicht. Beispielsweise können die Kontaktschenkel und die Kraftfeder so ausgebildet
und angeordnet sein, daß die Kontaktkanten der Kontaktschenkel, die einen Kontaktschlitz
bilden, auch bei Öffnung des Kontakts, beispielsweise beim Anschließen von Adern,
parallel zueinander bleiben. Dies wird durch die Ausrichtung der Schenkel der Kraftfeder
senkrecht zu der Richtung der Kontaktschenkel erreicht. Bei dieser Orientierung gestaltet
sich darüber hinaus die Verbindung der Kontakt- und der Kraftfeder zur Übertragung
der Federkräfte besonders einfach.
[0014] Für die beschriebene erste Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn die Kontaktschenkel
in einem von ihrem Ende entfernten Bereich abgewinkelt sind. Es ist anzumerken, daß
die Kontaktschenkel an der Kontaktfeder üblicherweise einstückig ausgebildet sind.
Gewissermaßen sind sie an einer Stelle, die von ihren Enden entfernt liegt, miteinander
verbunden, so daß an dieser Stelle der durch die Kontaktschenkel begrenzte Kontaktschlitz
endet. Wenn nunmehr bei dem erfindungsgemäßen Kontakt in dem Bereich zwischen dem
vorderen Ende der Kontaktschenkel und ihrer Verbindungsstelle eine Abwinkelung, vorzugsweise
um etwa 90°, vorgesehen ist, so kann die Kraftfeder mit ihren senkrecht zu den Kontaktschenkeln
verlaufenden Schenkeln an den vorderen Bereichen der Kontaktschenkel derart angebracht
werden, daß sich der Kontaktschlitz bei paralleler Anordnung der Kontaktschenkel öffnet.
[0015] Während bei nicht abgewinkelten Kontaktschenkeln beim Eindrücken einer Ader in den
Kontaktschlitz eine weitgehend V-förmige Öffnung der Kontaktschenkel erfolgt, liegt
bei der beschriebenen Ausführungsform eine V-förmige Öffnung lediglich für den Bereich
zwischen der beschriebenen Abwinkelung und der Verbindungsstelle der Kontaktschenkel
vor. Wenn die Kontaktschenkel zwischen der Abwinkelung und ihren vorderen Enden unter
einem Winkel von etwa 90° zu dem voranstehend genannten Bereich verlaufen, so ergibt
sich eine Öffnungsbewegung der Kontaktschenkel, die bei einer weitgehend parallelen
Anordnung der beiden Kontaktschenkel erfolgt.
[0016] Wenn darüber hinaus erfindungsgemäß die Kraftfeder an diesem vorderen Bereich der
Kontaktschenkel derart angebracht ist, daß ihre Schenkel weitgehend senkrecht zu den
Kontaktschenkeln verlaufen, so ergibt sich eine gute Unterstützung der Öffnungsbewegung
der Kontaktschenkel dahingehend, daß diese bei weitgehend paralleler Ausrichtung auseinandergehen.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn zwei Leiter gleichzeitig, also in einem
Kontaktschlitz hinter- oder übereinander, anzuschließen sind. Bei einem sich V-förmig
öffnenden Kontakt führt dies dazu, daß der näher an dem Ende der Kontaktschenkel angeordnete
Leiter weniger stark geklemmt und kontaktiert wird, während für den unteren Leiter
die Gefahr besteht, daß seine Drahtseele zu stark eingeschnitten wird. Diese Nachteile
werden bei der beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakts
dadurch vermieden, daß sich der Kontaktschlitz weitgehend parallel öffnet, so daß
die Öffnung des Kontaktschlitzes und damit die Klemmung der jeweiligen Ader für beide
Adern weitgehend gleich ist.
[0017] Für die vorangehend beschriebene Ausführungsform wird bevorzugt, daß die U-förmige
Kraftfeder weitgehend plattenförmige Schenkel aufweist, welche die Schneid-Klemm-Bereiche
der Kontaktschenkel über einen längeren Bereich, mit anderen Worten über eine gewisse,
sich entlang des Kontaktschlitzes erstreckende Breite umgreifen. In dieser Ausführungsform
kann eine besonders stabile und gleichmäßig verteilte Kraftunterstützung der Kontaktfeder
erreicht werden.
[0018] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung stimmt hinsichtlich der getrennt von den
Kontaktschenkeln ausgebildeten Kraftfeder mit der ersten Ausführungsform überein.
Bei der zweiten Ausführungsform verlaufen die Schenkel der Kraftfeder jedoch weitgehend
parallel zu den Kontaktschenkeln, wobei die Kontaktschenkel zwischen den Schenkeln
der Kraftfeder so fortgesetzt sind, daß sie die Kraftfeder durchdringen. Hierdurch
kann eine besonders kompakte Ausbildung des Schneidklemm-Kontakts erreicht werden.
Dieser weist insbesondere lediglich zwei Kontaktschenkel auf und ist fest angeordnet.
Darüber hinaus können die Kontaktschenkel selbst bzw. das Bauteil, an dem diese ausgebildet
sind, mit guten elektrischen Leiteigenschaften versehen sein.
[0019] Die für die zuverlässige Kontaktierung der Adern erforderliche Kraft wird durch die
getrennte Kraftfeder aus einem Material mit guten Federeigenschaften aufgebracht,
wobei diese in platzsparender Weise an den Kontaktschenkeln angebracht ist. Die Schenkel
der U-förmigen Kraftfeder verlaufen gewissermaßen unmittelbar an den Außenrändern
der Kontaktschenkel und sind quer zu den Kontaktschenkeln ausgerichtet. Hierbei können
auch die Schenkel der Kraftfeder zumindest teilweise von den Kontaktschenkeln durchdrungen
sein. Diese Durchdringung liegt insbesondere für den Boden, also den Bereich zwischen
den Schenkeln, der Kraftfeder vor. Folglich benötigt die U-förmige Kraftfeder ebenso
wie bei der ersten Ausführungsform in einer Richtung seitlich von den Außenrändern
der Kontaktschenkel wenig Bauraum, so daß eine geringe Teilung für Anschlußklemmen
mit einem derartigen Schneidklemm-Kontakt erreicht werden kann. Für eine zuverlässige
Kontaktierung eingeführter Adern kann die getrennte Kraftfeder aus einem geeigneten
Material die erforderliche Kraft zur Verfügung stellen.
[0020] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0021] Bevorzugt sind bei dem erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakt die Kontaktschenkel
und die Schenkel der Kraftfeder formschlüssig miteinander verbunden. Hierdurch ergibt
sich bei der Zusammenwirkung der Kraftfeder mit der Kontaktfeder eine einfache und
zugleich für die Aufbringung der erforderlichen Kräfte zweckmäßige Anbringung.
[0022] Eine besonders einfache Ausbildung der Verbindungsstelle zwischen der Kraftfeder
und den Kontaktschenkeln läßt sich in Form einer Aussparung der Kontaktschenkel an
ihren Außenrändern realisieren. In diese Aussparungen können die Schenkel der Kraftfeder
eingreifen und für die formschlüssige Verbindung sorgen.
[0023] Besondere Vorteile lassen sich erhalten, wenn die Kraftfeder auf die Kontaktfeder
aufrastbar ist. Hierdurch kann vor dem Einsetzen in ein Gehäuse gewissermaßen eine
Einheit ausgebildet werden, die in diesem Zustand unter Bedingungen, die nicht durch
das Gehäuse beengt sind, zusammengesetzt werden kann.
[0024] In anderen Anwendungsfällen wird bevorzugt, daß die Kraftfeder und die Kontaktfeder
voneinander lose sind, d.h. daß nicht vorgesehen ist, daß sie außerhalb eines Gehäuses
fest miteinander verbunden werden. In diesem Fall werden die Kraft- und die Kontaktfeder
hinsichtlich ihrer Lage durch ein Gehäuse oder eine Gehäusekammer funktionsgerecht
positioniert. Dadurch, daß in dieser Ausführungsform die Aussparungen an den Außenrändern
der Kontaktschenkel und die mit diesen Aussparungen zusammenwirkenden Bereiche der
Kraftfeder entfallen können, wird der Aufbau der beiden Elemente besonders einfach.
Die erforderliche Lagezuordnung wird durch Bereiche des Gehäuses gewährleistet, in
das die Kraft- und die Kontaktfeder eingeführt werden.
[0025] Für bestimmte Anwendungsfälle kann es vorteilhaft sein, wenn die Kontaktschenkel
hinsichtlich einer Richtung senkrecht zu ihrer flächigen Erstreckung versetzt und/oder
verdreht zueinander angeordnet sind. Eine Versetzung bedeutet in diesem Zusammenhang,
daß die beiden Kontaktschenkel an voneinander geringfügig beabstandeten Stellen entlang
der Länge einer eingeführten Ader liegen. Unter Verdrehung ist zu verstehen, daß die
jeweiligen Blechoberflächen der Kontaktschenkel nicht in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Vielmehr stehen sie durch die Verdrehung schräg zueinander. Gegebenenfalls können
die beiden Kontaktschenkel sowohl versetzt als auch zueinander verdreht sein.
[0026] Für die Einführung der Adern kann es insbesondere bei der Verwendung von Litzenadern
vorteilhaft sein, wenn diese trichterförmig und "weich" gestaltet sind, also in Form
eines Einführtrichters ausgebildet sind, der keine Schneidkanten aufweist. Die Schneidkanten,
die der Durchtrennung der Isolierung dienen, sind vielmehr erst im weiteren Verlauf
der Kontaktschenkel ausgebildet. Hierdurch wird weitgehend vermieden, daß die äußeren
Litzenleiter beschädigt oder abgetrennt werden.
[0027] Für andere Anwendungsfälle wird bevorzugt, daß die Kontaktschenkel eine Einführöffnung
aufweisen, die mit Schneidkanten versehen ist. Hierbei handelt es sich um sogenannte
Vorschneidkanten, die nicht der Kontaktierung der Drahtseele dienen, sondern die Isolierung
bereits beim Einführen der Adern teilweise aufreißen. Bei Verwendung entsprechender
Adern können hierdurch Vorteile im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Durchdringung
der Isolierung und der Kontaktierung der Drahtseele erhalten werden.
[0028] Die Lösung der obengenannten Aufgabe erfolgt ferner durch die in den Ansprüchen 12
und 13 beschriebenen Gegenstände, also eine Anschlußleiste, ein Anschlußmodul und
eine Reihenklemme mit zumindest einem Schneidklemm-Kontakt in einer der vorangehend
genannten Ausführungsformen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von beispielhaft in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schneidklemm-Kontakts;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakts in einer
zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittsansicht von zueinander versetzt liegenden Kontaktschenkeln;
- Fig. 5
- eine schematische Querschnittsansicht von zueinander verdreht angeordneten Kontaktschenkeln;
und
- Fig. 6
- eine schematische Querschnittsansicht von versetzt und verdreht zueinander angeordneten
Kontaktschenkeln.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
[0030] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, besteht der erfindungsgemäße Kontakt 10 aus einer
sogenannten Kontaktfeder 12 einerseits und einer davon getrennten Kraftfeder 14 andererseits.
Bei dem gezeigten Beispiel erstrecken sich von einem Basisabschnitt 16 der Kontaktfeder
12 vorderhalb einer ersten Abwinkelung 18 zwei zueinander weitgehend parallele Kontaktschenkel
20. Diese beiden Kontaktschenkel 20 sind in ihrem Verlauf bis zu ihren vorderen Enden
22 nochmals abgewinkelt. In dem Bereich zwischen der zweiten Abwinkelung 24 und dem
vorderen Ende 22 werden die beiden Kontaktschenkel 20 seitlich von der U-förmigen
Kraftfeder 14 umgriffen. Zur Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung zwischen
den Kontaktschenkeln 20 und der Kraftfeder 14 weisen die beiden Kontaktschenkel 20
jeweils an ihrem Außenrand eine Aussparung 26 auf, in welche die abgesetzten Enden
der beiden Schenkel 28 der Kraftfeder 14 eingesetzt sind. Hierdurch ergibt sich eine
formschlüssige Verbindung zwischen der Kraftfeder 14 und der Kontaktfeder 12.
[0031] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um diejenige Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Kontaktschenkel 20 weitgehend senkrecht zu den Schenkein
28 der Kraftfeder 14 verlaufen. Wie aus der Figur ersichtlich ist, sind die Bereiche
der Kontaktschenkel 20, die sich zwischen der Abwinkelung 24 und dem vorderen Ende
22 befinden, weitgehend horizontal ausgerichtet. Im Gegensatz dazu erstrecken sich
die Schenkel 28 der Kraftfeder 24 weitgehend vertikal. Bei Einführung einer Ader in
den Kontaktschlitz 30 an den vorderen Enden 22 der Kontaktschenkel 20 wird eine Kraft
auf die beiden Kontaktschenkel 20 ausgeübt, die diese nach außen spreizt. Diese Spreizung
muß gegen die Federkraft der Kontaktschenkel 28 erfolgen, welche die Kontaktschenkel
20 zusammendrückt.
[0032] Aufgrund der Tatsache, daß die Kontaktschenkel 28 über eine gewisse Breite, nämlich
im Bereich der Erstreckung der jeweiligen Aussparung 26, an den Außenseiten der Kontaktschenkel
20 anliegen, und aufgrund der Tatsache, daß die Kontaktschenkel 20 an der Stelle 24
abgewinkelt sind, bleiben die Kontaktschenkel auch in gespreiztem Zustand weitgehend
parallel zueinander.
[0033] Wären die Kontaktschenkel 20 nämlich im Bereich der Stelle 24 miteinander verbunden,
so hätten sie das Bestreben, sich (in der Draufsicht gesehen) V-förmig zu öffnen.
Bei der gezeigten Ausführungsform erfolgt eine derartige V-förmige Öffnung jedoch
für die Kontaktschenkel 20 nur im Bereich zwischen der Abwinkelung 24 und der Stelle
in der Nähe der zweiten Abwinkelung 18, an welcher der Kontaktschlitz endet, und die
beiden Kontaktschenkel 20 in den gemeinsamen Basisabschnitt 16 übergehen.
[0034] Diejenigen Bereiche der Kontaktschenkel 20, die sich zwischen der Abwinkelung 24
und dem vorderen Ende 22 befinden, bleiben weitgehend parallel zueinander und bewegen
sich bei der Öffnung im wesentlichen so weit auseinander, wie dies für die jeweilige
Stelle 24 an dem Kontaktschenkel 20 der Fall ist. Dies gilt in weitgehend gleichem
Ausmaß für den Bereich entlang der Kontaktschenkel 20 zwischen der Abwinkelung 24
und dem vorderen Ende 22. Durch die Aufbringung der externen Kraft durch die Kraftfeder
14 auf die Außenränder der Kontaktschenkel in diesem Bereich wird die parallele Ausrichtung
der beiden Kontaktschenkel 20 in diesem Bereich zueinander weiter unterstützt, so
daß die Einführung von zwei Adern problemlos möglich ist, ohne daß sich eine unterschiedliche
Öffnungsbreite für die hintereinander eingeführten Adern ergibt, wie dies bei einer
herkömmlichen, V-förmigen Öffnung der Fall wäre.
[0035] Es sei noch angemerkt, daß die Kraftfeder 14 inklusive ihrer Schenkel 28 eine gewisse
Längserstreckung zur Ausbildung von Schenkeln 28 und einem Verbindungsstück zwischen
den Schenkeln aufweist, die weitgehend plattenförmig sind. Hierdurch kann, wie erwähnt,
eine breit verteilte Aufbringung der externen Kraftunterstützung auf die beiden Kontaktschenkel
20 gewährleistet werden. In Fig. 1 ist ferner gezeigt, daß die Enden 22 der Kontaktschenkel
20 als Einführöffnung für den Kontaktschlitz 30 schräg ausgebildet sind, so daß sich
eine sanfte Einführung von Adern ergibt.
[0036] Schließlich weist der Kontaktschlitz einen schmalen Bereich zwischen dem Ende 22
und der Abwinkelung 24 und einen breiteren Bereich zwischen den Abwinkelungen 24 und
18 auf.
[0037] In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakts
10 dargestellt. Erfindungsgemäß weist auch der Kontakt 10 gemäß Fig. 2 eine Kontaktfeder
12 auf, die von einer getrennt ausgebildeten Kraftfeder 14 gewissermaßen umgriffen
wird. Die Kontaktfeder 12 ist hinsichtlich des Kontaktschlitzes und der vorderen Enden
22 der beiden Kontaktschenkel 20 zu der Kontaktfeder 12 ähnlich gestaltet, mit der
Ausnahme, daß die Kontaktschenkel 20 nicht abgewinkelt sind. Vielmehr befindet sich
an der Kontaktfeder 12 lediglich eine einzige Abwinkelung 18 zwischen einem Basisabschnitt
16 und den Kontaktschenkeln 20.
[0038] Erfindungsgemäß ist die Kontaktfeder 12 in vorteilhafter Weise aus einem elektrisch
gut leitenden Material ausgebildet, das nicht notwendigerweise gute Federeigenschaften
aufweist. Zur Aufbringung der erforderlichen Klemm- und Kontaktierungskraft auf eingeführte
Adern werden die Kontaktschenkel 20 von außen durch die getrennte Kraftfeder 14 aus
einem Material mit guten Federeigenschaften umgriffen. Bei der Ausführungsform von
Fig. 2 ist die Kraftfeder 14 ebenfalls mit einer gewissen Längserstreckung ausgebildet,
so daß sowohl die Schenkel 28 als auch die Verbindung 32 zwischen den beiden Schenkeln
28 plattenförmig gestaltet sind.
[0039] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird dieser Verbindungsbereich 32
zwischen den beiden Schenkeln 28 von den Kontaktschenkeln 20 durchdrungen. Hierdurch
kann die Kraftfeder 14 platzsparend im Bereich der Kontaktschenkel 20 angeordnet und
angebracht werden und stört in keiner Weise die Ausbildung des Basisabschnitts 16.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind darüber hinaus im Bereich der beiden Schenkel
28 der Kraftfeder 14 geeignete Aussparungen 34 ausgebildet, durch die sich die Kontaktschenkel
20 im Bereich ihrer Außenränder erstrecken.
[0040] Die Schlitze 34 enden jedoch ein gewisses Stück vor der Oberkante der Kraftfeder
14, so daß in den Endbereichen der Kontaktschenkel 28 durchgehende Flächen ausgebildet
sind, mit denen die beiden Kontaktschenkel 28 in Aussparungen 26 der Kontaktschenkel
20 mit diesen verbunden sind. Insbesondere kann die gezeigte Kraftfeder 14 durch Einführung
der Kontaktschenkel 20 durch das Verbindungsstück 32 in der Kraftfeder 14 und Nach-unten-Schieben
der Kraftfeder 14 auf die Kontaktfeder 12 aufgerastet werden. Hierdurch ergibt sich
eine Einheit eines Schneidklemm-Kontakts, die vor dem Einbau in ein Gehäuse zusammengesetzt
und gehandhabt werden kann.
[0041] Alternativ ist es denkbar, daß die beiden Komponenten durch das Gehäuse ohne die
zur Verrastung erforderlichen Maßnahmen an den Kontakten (Aussparung 26) und an der
Kraftfeder (entsprechende Flächen) verbunden werden. Mit anderen Worten werden die
Komponenten einzeln in das Gehäuse oder Gehäuseteile eingesetzt, und beim Zusammenbau
des Gehäuses erfolgt die erforderliche Lagezuordnung. Im übrigen weist ein Gehäuse,
in das die erfindungsgemäßen Schneidklemm-Kontakte einzusetzen sind, einen Schieber
auf, in den die Adern eingeführt werden können, so daß sie beim Herunterdrücken des
Schiebers in die jeweiligen Kontaktschlitze 30 eingedrückt werden.
[0042] Zu der Ausführungsform von Fig. 2 ist noch anzumerken, daß sich hierbei die Kontaktschenkel
20 und die Schenkel 28 der Kraftfeder 14 weitgehend parallel zueinander erstrecken,
was bei bestimmten Anwendungsfällen vorteilhaft ist. Hierbei wird ferner durch die
kompakte Anbringung der Kraftfeder 14 an der Kontaktfeder 12 für eine geringe Baugröße
gesorgt, und durch die externe Kraftfeder 14 kann die auf eine eingeführte Ader aufgebrachte
Kraft in vorteilhafter Weise gesteuert werden.
[0043] In Fig. 3 ist ergänzend dargestellt, wie bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
eine Öffnung des Kontaktschlitzes 30 bei paralleler Anordnung der beiden Kontaktschenkel
20 erfolgt. Die schematische Draufsicht zeigt, daß sich diejenigen Bereiche der Kontaktschenkel
20, die zwischen der in Fig. 1 dargestellten Abwinkelung 18 und der zweiten Abwinkelung
24 verlaufen und sich gemäß der Darstellung von Fig. 3 weitgehend senkrecht zur Zeichnungsebene
erstrecken, V-förmig öffnen. Die Bereiche der Kontaktschenkel 20 vorderhalb der Abwinkelung
24 folgen der Bewegung der jeweiligen Stellen 24, so daß sie - mit Unterstützung durch
die Kraftfeder 14 - parallel zueinander bleiben. Somit treten die Kontaktschenkel
20 in weitgehend paralleler Ausrichtung zueinander in Richtung der Pfeile A bzw. A'
auseinander, so daß für zwei nacheinander eingeführte Adern 36 ein Kontaktschlitz
30 vorliegt, der weitgehend gleich groß ist.
[0044] Fig. 4 zeigt schematisch eine bevorzugte Anordnung der beiden Kontaktschenkel 20
zueinander. In der Querschnittsansicht ist zu erkennen, daß die beiden Kontaktschenkel
20 bezüglich einer Richtung B, in der eine eingeführte Ader verläuft, zueinander versetzt
sind. Hierdurch lassen sich bei bestimmten Anwendungsfällen günstige Kontaktierungseigenschaften
erreichen.
[0045] In Fig. 5 sind die beiden Kontaktschenkel verdreht zueinander angeordnet, das bedeutet,
daß sie mit ihrer flächigen Erstreckung keinen exakten rechten Winkel zur Verlaufsrichtung
B einer eingeführten Ader bilden, sondern gegenüber dieser Ausrichtung ein wenig verdreht
sind. Hierdurch kann ebenfalls eine günstige Kontaktierungswirkung erzielt werden.
Gemäß Fig. 6 können die beiden vorangehend genannten Maßnahmen miteinander kombiniert
werden, die beiden Kontaktschenkel 20 sind nämlich sowohl zueinander versetzt als
auch verdreht. Auch durch diese Ausbildung kann erfindungsgemäß in Kombination mit
einer getrennten, externen Kraftfeder ein zuverlässiges Kontaktieren von eingeführten
Adern auf vergleichsweise geringem Bauraum erreicht werden.
1. Schneidklemm-Kontakt, mit
- einer Kontaktfeder (12) mit zwei federnden Kontaktschenkeln (20), die einen Kontaktschlitz
(30) begrenzen, und
- einer U-förmigen Kraftfeder (14),
- die als ein von der Kontaktfeder (12) getrenntes Bauteil ausgebildet ist, und
- deren Schenkel (28) weitgehend senkrecht zu Schneid-Klemm-Bereichen der Kontaktschenkel
(20) verlaufen und diese umgreifen.
2. Schneidklemm-Kontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) in einem von ihrem Ende (22) entfernten Bereich (24) derart
abgewinkelt sind, daß sie mit Hilfe der Kraftfeder (14) auch beim Öffnen des Kontaktschlitzes
(30) zumindest bereichsweise weitgehend parallel zueinander verlaufen.
3. Schneidklemm-Kontakt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die U-förmige Kraftfeder (14) weitgehend plattenförmige Schenkel (28) aufweist, welche
die Schneid-Klemm-Bereiche der Kontaktschenkel (20) über einen längeren Bereich umgreifen.
4. Schneidklemm-Kontakt, mit
- einer Kontaktfeder (12) mit zwei federnden Kontaktschenkeln (20), die einen Kontaktschlitz
(30) begrenzen, und
- einer U-förmigen Kraftfeder (14),
- die als ein von der Kontaktfeder (12) getrenntes Bauteil ausgebildet ist, und
- deren Schenkel (28) weitgehend parallel zu den Kontaktschenkeln (20) sind, wobei
die Kontaktschenkel (20) zumindest in dem Bereich (32) zwischen den Schenkeln (28)
der Kraftfeder (14) die Kraftfeder (14) durchdringend verlaufen.
5. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) und die Schenkel (28) der Kraftfeder (14) formschlüssig verbunden
sind.
6. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) an ihren Außenrändern für einen Eingriff mit den Schenkeln
(28) der Kraftfeder (14) ausgespart sind.
7. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftfeder (14) auf die Kontaktfeder (12) aufrastbar ist.
8. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftfeder (14) und die Kontaktfeder (12) voneinander lose vorgesehen sind und
hinsichtlich ihrer Lage durch ein Gehäuse oder eine Gehäusekammer funktionsgerecht
positioniert werden.
9. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) hinsichtlich einer Richtung senkrecht zu ihrer flächigen
Erstreckung versetzt und/oder verdreht zueinander angeordnet sind.
10. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) mit ihren vorderen Enden (22) trichterförmig ohne Schneidkanten
ausgebildet sind.
11. Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktschenkel (20) an ihren vorderen Enden (22) im Bereich der Öffnung ausgebildete
Schneidkanten aufweisen.
12. Anschlußleiste oder -modul mit zumindest einem Schneidklemm-Kontakt nach zumindest
einem der vorangehenden Ansprüche.
13. Reihenklemme mit zumindest einem Schneidklemm-Kontakt nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 11.