[0001] Die Erfindung betrifft eine Brauseeinrichtung mit einer flexiblen und flächigen Strahlscheibe.
[0002] Brauseeinrichtungen mit einer flächigen Strahlscheibe sind sehr weit verbreitet.
Aus der US-PS 3 383 050 ist ein Brausekopf bekannt, der zur Verstellung der Brausestrahlen
eine flexible Strahlscheibe aufweist. Mittels einer zentralen Schraube kann die Wölbung
variiert werden. Eine ähnliche Strahlscheibe ist in der DE-OS 2 235 217 beschrieben.
[0003] Aus der G 79 04 756 ist eine Brause bekannt, die eine elastisch verformbare Strahlscheibe
aufweist. Durch die Verformbarkeit der strahlscheibe kann diese bereichsweise manuell
eingedrückt werden, wodurch störende Kalkablagerungen auf ihren Oberflächen und im
Bereich von durch Löchern gebildeten Wasserdurchlaßkanälen abgelöst werden. Durch
ein Eindrücken der Strahlscheibe verformt sich diese so weit, daß Ablagerungen gelöst
und weggespült werden können.
[0004] Kalkablagerungen haben neben einer Beeinträchtigung des optischen Eindrucks der Brause
den Nachteil, daß sie die Wasserdurchlaßkanäle zusetzen bis hin zum Verstopfen, wodurch
die Funktion der Brause unter Umständen stark eingeschränkt wird. Des weiteren sind
Kalk- und andere Ablagerungen unhygienisch.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Brauseeinrichtung zu schaffen bei der Kalk-
und sonstige Ablagerungen leicht und zuverlässig abgelöst werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Brauseeinrichtung mit einer flexiblen und flächigen
Strahlscheibe gelöst, bei der mindestens ein Flächenbezirk der Strahlscheibe nach
außen gewölbt ist und bei Überschreiten einer bestimmten auf ihn ausgeübten Eindrück-Kraft
sprungartig mit der Wölbung nach innen in einen dahinter liegenden Raum umspringt
und bei Kraftentlastung wieder von selbst in die Ausgangslage zurückspringt. Diese
Sprungvorgänge bei einer Verformung der Strahlscheibe bewirken zusätzlich zu dieser
Verformung sowohl Beschleunigungskräfte als auch eine Erschütterung der Strahlscheibe.
Durch die Besonderheit der Erfindung verbessern drei Faktoren eine Ablösung von Kalk-
oder anderen Ablagerungen. Vor allem die Erschütterung der Strahlscheibe sowie der
gesamten Brauseeinrichtung mit ihr bewirkt eine Ablösung von starren Kalkablagerungen
im Bereich der strahlscheibe. Die Strahlscheibe kann in ihrer Form, vor allem im Umriß,
in weiten Grenzen beliebig gestaltet sein. Durch das Herausspringen der Strahlscheibe
wird sichergestellt, daß sie von allein auf alle Fälle in die Ausgangslage zurückkehrt.
[0007] Um eine Entkalkung der erfindungsgemäßen Brauseeinrichtung ohne größeren Aufwand
für einen Benutzer zu ermöglichen, kann der wenigstens eine Flächenbezirk mit einem
Finger eindrückbar sein. Das kann beispielsweise während der Benutzung der Brauseeinrichtung
geschehen, so daß gelöste Kalk- oder andere Ablagerungen von dem Duschwasser aus der
Brauseeinrichtung herausgespült werden. Zur besseren Auslösung des Entkalkungsvorganges
kann die Fläche der Strahlscheibe, insbesondere der wenigstens eine eindrückbare Flächenbezirk,
größer als eine Fingerkuppe sein.
[0008] Vorteilhaft weist eine Strahlscheibe eine definierte Anlagefläche für das Anlegen
einer Kraft, beispielsweise über Fingerdruck, auf. Die Anlagefläche ist vorzugsweise
kleiner als der Flächenbezirk und weist insbesondere einen Durchmesser auf, der etwas
weniger als den halben Durchmesser des Flächenbezirks beträgt. Die Anlagefläche kann
beliebige Form aufweisen, wobei vorzugsweise die Flächenmittelpunkte zusammenfallen.
Als vorteilhaft werden im wesentlichen kreisrunde Ausgestaltungen angesehen.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Strahlscheibe mit wenigstens
einer Materialschwächung insbesondere entlang einer im wesentlichen geschlossenen
Linie versehen. Die Materialschwächung kann sich über eine Breite erstrecken, die
etwa im Bereich der mittleren Dicke der Strahlscheibe liegt. Sie kann auf verschiedene
Weise ausgeführt sein.
[0010] Vorteilhaft liegt die Wandstärke der Materialschwächung, insbesondere einer Materialverdünnung,
in einem Bereich zwischen 10% und 60% der mittleren Stärke der Strahlscheibe, bevorzugt
etwa bei 30%. Eine derartige Materialschwächung ermöglicht ein definiertes Umspringen
der gewölbten Strahlscheibe. Die Materialschwächung ist vorzugsweise als Filmscharnier
ausgebildet.
[0011] Es ist auch möglich, die Materialschwächung entlang einer Linie durch Ausnehmungen
bzw. Löcher entlang dieser Linie zu erreichen. Durch den Abstand und den Durchmesser
dieser Löcher kann die Materialschwächung variiert werden. Durch die Ausgestaltungsmöglichkeiten
für die Materialschwächung kann das Umspringen wenigstens eines Flächenbezirks der
Strahlscheibe sowohl in Bezug auf dessen Fläche als auch in Bezug auf den Vorgang
des Umspringens beeinflußt werden.
[0012] Die Brauseeinrichtung kann ein massives Bauteil aufweisen, das sich nach außen hin
an eine äußere Materialschwächung, insbesondere der Strahlscheibe, anschließt. Bevorzugt
kann es die Strahlscheibe umrahmen. Um der Strahlscheibe die nötige Festigkeit zu
verleihen, kann dieses Bauteil besonders verwindungssteif ausgeführt sein, beispielsweise
durch eine Wandstärke, die erheblich über der mittleren Dicke der Strahlscheibe liegt.
Der Aufbau der Brauseeinrichtung wird vereinfacht, wenn das massive Bauteil unmittelbar
an die Materialschwächung anschließt. Das massive Bauteil dient als eine Art Rahmen,
der sowohl die Strahlscheibe samt Materialschwächung enthält, als auch vor allem bei
deren Verformung auftretende Kräfte, insbesondere in etwa radialer Richtung auftretende
Kräfte, auffängt, ohne diesen nachzugeben.
[0013] Für einen kompakten und vor allem stabilen Aufbau der Brauseeinrichtung ist die Strahlscheibe
vorzugsweise mit dem massiven Bauteil verbindbar bzw. verbunden. Besonders günstig
sind die beiden einstückig als Baueinheit ausgeführt. Das erleichtert Herstellung,
Montage und Handhabung.
[0014] Das massive Bauteil kann einen zylindrischen Rohrabschnitt aufweisen, der vorzugsweise
mit einem Brausegehäuse verbindbar ist. Dabei wird eine einstückige Ausführung des
Bauteils mit dem Rohrabschnitt als besonders günstig angesehen. Die Verbindung mit
dem Brausegehäuse ist beispielsweise über ein Schraubgewinde möglich. Das massive
Bauteil kann einen sich an die Strahlscheibe außen anschließenden massiven Flansch
aufweisen, der vorzugsweise mit dem Brausegehäuse verbindbar ist. Ein derartiger Flansch
verbessert die Stabilität des Bauteils vor allem gegenüber von der Strahlscheibe beim
Eindrück- bzw. Rückdrückvorgang ausgehenden radialen Kräften.
[0015] Die Anlagefläche ist bevorzugt mit einer Versteifung o.dgl. versehen, die insbesondere
als Versteifungsring oder Versteifungsrippe ausgeformt sein kann. Die Versteifung
begünstigt das gleichmäßige Umspringen und insbesondere auch das automatische Zurückspringen
einer eingedrückten Strahlscheibe. Wenn sich die Versteifung auf der Außenseite der
Anlagefläche, insbesondere als Rippe, befindet, kann sie als Zentrierungshilfe für
einen an die Anlagefläche angelegten Finger dienen, so daß die Eindrückkraft intuitiv
an der für den Umschnappvorgang optimalen Stelle erfolgt.
[0016] Die Anlagefläche kann bevorzugt einen Durchmesser von etwa 5 mm bis 15 mm, insbesondere
ca. 10 mm, aufweisen. Dieser Größenbereich eignet sich besonders gut sowohl zum intuitiven
Ertasten mit dem Finger als auch zum ausreichend genau definierten Anlegen der Eindrück-Kraft.
[0017] Vorteilhaft ist die Strahlscheibe mit einer mittleren Wandstärke im Bereich von 0,4
mm bis 1 mm, insbesondere mit ca. 0,7 mm, ausgeführt. Eine derartige Materialstärke
wird bei vorzugsweise verwendeten Kunststoffen als ausreichende Flexibilität verleihend
angesehen. Sie verleiht der Strahlscheibe eine für einen Einsatz in einer Brauseeinrichtung
nötige Festigkeit. Damit kann die Strahlscheibe einer von einem unwissenden oder unvorsichtigen
Benutzer ausgeübten Kraft widerstehen, die das Vielfache einer vorzugsweise zum Eindrücken
vorgesehenen Eindrück-Kraft beträgt.
[0018] Die Materialdicke der Materialschwächung kann bevorzugt zwischen 0,1 mm und 0,5 mm,
insbesondere zwischen 0,2 mm und 0,3 mm, liegen. So ist eine deutliche, auf einen
geringe Breite beschränkte Abnahme der Wandstärke des Materials im Bereich der Materialschwächung
im Vergleich zu der übrigen Strahlscheibe unter Ausbildung des Filmscharniers gegeben.
Ist in einer alternativen Ausführung die Materialschwächung als Lochung nach Art einer
Perforierung ausgeführt, kann die Wandstärke im Bereich der Stege des umgebenden Materials
zwischen den Löchern in etwa der Materialstärke der Strahlscheibe entsprechen.
[0019] Vorteilhaft ist die Materialschwächung ringförmig gestaltet. Sie kann einen Durchmesser
von etwa 10 mm bis 60 mm aufweisen, wobei ein Durchmesser von etwa 20 mm bis 40 mm
als besonders günstig angesehen wird.
[0020] In einer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Strahlscheibe aus Kunststoff. In
einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Strahlscheibe aus einem halogenfreien Thermoplast
mit einer Formbeständigkeit bis 120°C, vorzugsweise bis 100°C, beispielsweise Polyoxymethylen
oder Polypropylen, bestehen. Deren Elastizitätsmodul liegt zwischen 800 N/mm
2 und 1600 N/mm
2, vorzugsweise bei ca. 1200 N/mm
2, und wird für die Ausgestaltung und Verwendung der Strahlscheibe in einer Brauseeinrichtung
als vorteilhaft angesehen. Diese Kunststoffe können mit einer sehr glatten Oberfläche
hergestellt werden, was die Bildung von Ablagerungen erschwert und deren Ablösung
durch einen erfindungsgemäßen Umschnappvorgang erleichert. Es ist möglich, die Strahlscheibe
durch Spritzguß herzustellen. Die Flexibilität der Strahlscheibe wird durch deren
Ausführung mit einer geringen Wandstärke erreicht. Durch die Verwendung eines Kunststoffmaterials
erreicht man einen Aufbau der Strahlscheibe mit einem Filmscharnier in Form der Materialschwächung,
das den wenigstens einen eindrückbaren Flächenbezirk umschließt. Dieser ist entlang
dieses Film- bzw. Ringscharniers in seiner Position relativ zur restlichen Brauseeinrichtung,
insbesondere zum massiven Bauteil, veränderbar.
[0021] Es wird als günstig für die Funktion und die Handhabung der Brauseeinrichtung angesehen,
wenn die Anlagefläche innerhalb der Materialschwächung angeordnet ist, wobei vorzugsweise
die Flachenmittelpunkte nahe beieinander liegen oder zusammenfallen können. Auf diese
Weise wird ein präzises und gleichmäßiges Umschnappen des eingedrückten Flächenbezirks
der Strahlscheibe erzielt, da die beim Anlegen einer Eindrück-Kraft hervorgerufenen
radialen Kräfte in etwa gleichmäßig entlang der Materialschwächung verteilt sind.
[0022] Die Strahlscheibe kann rotationssymmetrisch geformt bzw. hergestellt sein, wobei
sie bevorzugt diese Rotationssymmetrie sowohl in der Ausgangslage als auch im maximal
nach innen gewölbten Zustand behält. Vorzugsweise bleibt die Rotationssymmetrie auch
während eines bestimmungsgemäßen Eindrück- bzw. Rückspringvorgangs erhalten. Nach
Art eines Knackfrosches springt die Strahlscheibe bei besonders bevorzugten Ausführungsformen
nicht nur schlagartig um, sondern erzeugt dabei durch dieses schlagartige Umspringen
ein vorzugsweise knackendes Geräusch. Dieses Geräusch signalisiert einem Benutzer,
daß die Strahlscheibe umspringt und Kalk- sowie weitere Ablagerungen abgesprengt werden.
Somit erfolgt eine akustische Rückmeldung über den Umspringvorgang.
[0023] Wasserdurchlaßkanäle für durch die Brauseeinrichtung strömen-des Wasser werden bevorzugt
durch Löcher innerhalb der Materialschwächung, insbesondere auch innerhalb der Anlagefläche,
gebildet. Die Löcher können dabei verschieden ausgestaltet sein, beispielsweise mit
verschiedenen Querschnittsformen oder Durchmessern. Auf diese Weise kann das Wasser
in eine Vielzahl von Wasserstrahlen aufgeteilt werden, die abhängig von der Ausgestaltung
der Wasserdurchlaßkanäle beschaffen sind. Möglich sind auch Massagestrahlen, die insbesondere
diskontinuierlich mit hoher Austrittsgeschwindigkeit aus der Strahlscheibe austreten.
Die Löcher können auf beliebige Weise angeordnet sein, bevorzugt ist eine Anordnung
in konzentrischen Reihen. Der Mittelpunkt der konzentrischen Reihen kann mit der Symmetrieachse
einer rotationssymmetrischen Strahlscheibe zusammenfallen. Es ist möglich, die Löcher
einer Reihe versetzt zu den Löchern daran angrenzender Reihen anzubringen.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Strahlscheibe in einem
Zentralbereich, insbesondere einem kreisrunden, vorzugsweise nicht durchbrochenen
Zentralbereich, eben verlaufen oder nach innen gewölbt sein. Dieser Zentralbereich
kann sich in der Mitte der Strahlscheibe bzw. der Anlagefläche befinden. Ein derartig
gewölbter Zentralbereich zentriert die von einem Benutzer über Fingerdruck angelegte
Eindrück-Kraft. Der Umschnappvorgang der Strahlscheibe wird durch diesen Zentralbereich
verbessert, da sich durch dessen Wölbung nach innen das ihn umgebende Material der
Strahlscheibe nach Überschreiten eines Umspringpunktes automatisch und mit einer bestimmten
Steigung nach innen wölbt. Bevorzugt weist der Zentralbereich einen Durchmesser im
Bereich von 1 mm bis 8 mm auf, als besonders vorteilhaft werden ca. 4 mm angesehen.
Die lichte Höhe des Mittelpunkts dieser Zentralwölbung über der Ebene der Anlagefläche
liegt zwischen 0,2 mm und 0,8 mm, insbesondere bei ca. 0,5 mm. Die Materialstärke
im Bereich der Zentralwölbung liegt bei etwa der mittleren Stärke der Strahlscheibe.
Der nach innen gewölbte Zentralbereich ist vorzugsweise frei von Löchern.
[0025] Bevorzugt liegt der wenigstens eine gewölbte Flächenbezirk bzw. die Strahlscheibe
in der Ausgangslage ohne eine Vorspannung vor. Durch diese entspannte Stellung der
Strahlscheibe behält sie bei einem Ausbleiben von äußeren Einflüssen ihre für den
normalen Duschvorgang optimierte Stellung bei. Ein Zurückspringen aus dem eingedrückten
Zustand durch Wegnehmen der Eindrück-Kraft erfolgt besonders definiert und bestimmt,
wenn die Strahlscheibe in eine Lage springen kann, in der sie keinerlei nennenswerten
Krafteinflüssen ausgesetzt ist.
[0026] Eine Wölbung des wenigstens einen Flächenbezirks nach außen kann bevorzugt etwa 2
% bis 15 % des Durchmessers des Flächenbezirks betragen, d.h. die lichte Höhe des
Wölbungsmaximums über der Ebene der Materialschwächung beträgt etwa diesen Anteil
des Durchmessers des Flächenbezirks. Als besonders vorteilhaft werden 7 % bis 10 %
angesehen.
[0027] Eine Wölbung des wenigstens einen Flächenbezirks nach dem Eindrücken nach innen kann
etwa im Bereich der Ausdehnung der Wölbung nach außen liegen. Ein Umspringen zwischen
zwei derartigen Stellungen erzeugt eine Sprung- bzw. Knackwirkung, die als viele Vorteile
der Erfindung hinsichtlich Kalkablösung ausreichend erfüllend angesehen wird. Der
Sprung bzw. der Knack findet jeweils in einem Kraftmaximum statt, das bei jedem Umspringen
passiert wird. Die Kraftmaxima können abhängig von der Bewegungsrichtung der Strahlscheibe
unterschiedlich groß sein und/oder bei unterschiedlichen Auslenkungen auftreten. Der
Verlauf der Wölbung, insbesondere der stark konisch zulaufende Teil der Strahlscheibe,
kann einen Winkel von ca. 10° mit der Ebene der Materialschwächung einschließen.
[0028] Die Eindrück-Kraft für einen Flächenbezirk liegt bevorzugt in einem Bereich zwischen
10 N und 120 N, insbesondere etwa zwischen 30 N und 90 N, besonders vorteilhaft bei
ca. 77 N. Dies wird als ein Kraftbereich angesehen, in dem einerseits die Kraft ohne
größere Anstrengungen von einem Benutzer per Fingerdruck aufgebracht werden kann,
andererseits wird ein Kalkablösungen in ausreichendem Maße absprengender Umschnappvorgang
erzielt. Eine Rückstell-Kraft des Flächenbezirks liegt in einem Bereich zwischen 5
N und 60 N, insbesondere etwa zwischen 10 N und 50 N, besonders vorteilhaft bei ca.
45 N.
[0029] Die Brauseeinrichtung ist bevorzugt als Brausekopf ausgebildet, insbesondere als
eine Kopf- oder Seitenbrause, zum Anschluß an einen festen Wandanschluß, die über
ein Kugelgelenk in einem gewissen Bereich richtungsverstellbar ist und eine runde
gelochte Strahlscheibe aufweist, deren Durchmesser etwa 26 mm beträgt und die einen
mittels einer Art Filmscharnier in einem massiven Ring gelagerten eindrückbaren Flächenbezirk
aufweist.
[0030] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0031] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brauseeinrichtung mit einer Wasserdurchlaßkanäle
aufweisenden Strahlscheibe;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Brauseeinrichtung von unten, mit einer mittig in einem Flansch sitzenden
Strahlscheibe;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den unteren Teil einer Brauseeinrichtung gemäß Fig. 1 mit einer
durch eine Eindrück-Kraft nach innen gewölbten Strahlscheibe und
- Fig. 4
- ein Auslenkungs-Eindrück-Kraft-Diagramm, das beispielhaft einen Verlauf einer an die
Strahlscheibe anzulegenden Kraft in Relation zu der Auslenkung als Weg darstellt.
BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0032] Die Fig. 1 zeigt im Schnitt eine erfindungsgemäße als Brausekopf ausgebildete Brauseeinrichtung
11, die ein konisch aufgeweitetes Gehäuse 12 aufweist. In diesem Gehäuse 12 sitzt
teilweise versenkt ein im wesentlichen kugelförmiges Gelenkstück 13, das nach oben
hin in einem im wesentlichen zylindrischen Rohransatz 14 übergeht. Dieser Rohransatz
14 weist im Inneren ein Gewinde 15 auf, in das ein mit einem passenden Gegengewinde
versehenes Anschlußstück 16 eingeschraubt werden kann. Dieses mit einer durchgängigen
Bohrung versehene Anschlußstück 16 kann beispielsweise ein aus einer Wand ragender
Wasseranschluß für eine Kopfbrause sein.
[0033] Duschwasser, das durch eine vorgeschaltete Mischerbatterie o.dgl. eine von einem
Benutzer gewünschte Temperatur aufweisen kann, tritt durch das hohle Anschlußstück
16 in das mit einer durchgängigen Bohrung versehene Gelenkstück 13 ein. Die Verbindung
zwischen Anschlußstück 16 und Rohransatz 14 kann durch einen Dichtring 17 nach außen
hin abgedichtet sein. Die Bohrung 18 durch das kugelförmige Gelenkstück 13 kann von
dem einstückig daran angeformten Rohransatz 14 aus mit abnehmenden Bohrungsdurchmessern
abgestuft sein. Dadurch ist es möglich, in das Gelenkstück 13 Einsätze oder dgl. einzubringen,
die von den hervorspringenden Schultern der sich verjüngenden Bohrungsdurchmesser
gegen den in Fig. 1 von oben auftretenden Wasserdruck gehalten werden.
[0034] Das Gelenkstück 13 wird von unten durch eine Öffnung 19 in dem Gehäuse 12 mit dem
Rohransatz 14 voraus eingesteckt. Der Durchmesser der Öffnung 19 liegt dabei etwas
über dem des Rohransatzes 14, jedoch ein Stück unterhalb des Durchmessers des bevorzugt
rotationssymmetrischen Gelenkstückes 13. Dadurch sitzt das Gelenkstück 13 in Anschlag
mit dem umlaufenden Rand der Öffnung 19. Zur Abdichtung der Verbindung zwischen Gelenkstück
13 und Gehäuse 12 ist in einer Nut 20, die nach unten an die Öffnung 19 anschließend
im Gehäuse 12 umläuft, ein Rundschnurdichtring 21 eingelegt. Er besteht vorzugsweise
aus Gummi o. dgl. Der Rundschnurdichtring 21 wird durch Anschlag sowohl eines oberen
Randes eines topfförmigen Einsatzstückes 22 als auch durch einen oberen Rand eines
zylindrischen Rohrabschnittes 23 in der dadurch gebildeten Nut 20 gehalten. Dabei
umschließt der zylindrische Rohrabschnitt 23 das topfförmige Einsatzstück 22, wobei
sich die Wandungen der beiden Teile zumindest abschnittsweise berühren. Über eine
vorspringende Schulter in der Innenwandung des Rohrabschnittes 23, die in eine dazu
korrespondierende Durchmesserverjüngung der Außenwandung des Einsatzstückes 22 kraftschlüssig
eingreift, wird das Einsatzstück 22 durch den Rohrabschnitt 23 gegen den Rundschnurdichtring
21 gedrückt.
[0035] Des weiteren weist das Einsatzstück 22 durch einen im oberen Bereich sich nach unten
hin konisch verjüngenden Innendurchmesser eine Kontaktzone 24 auf, die an dem Außendurchmesser
des Gelenkstückes 13 anliegt. Somit sitzt das Gelenkstück 13 in dem Gehäuse 12 fest,
und weist weder axial noch radial einen Bewegungsspielraum auf. Es kann allerdings
um den Mittelpunkt seiner kugelförmig ausgeführten Außenfläche in einem gewissen Drehbereich
gedreht bzw. geschwenkt werden, wobei die Austrittsöffnung des Gelenkstückes 13 in
jeder Schwenklage völlig frei bleibt. Durch die Öffnung der abgestuften Bohrung 18
in dem Gelenkstück 13 tritt das Duschwasser nach unten aus und in das topfförmige
Einsatzstück 22 ein. Dieses ist mit einem Kranz von Löchern 25 versehen, der zentrisch
in dem Einsatzstück angebracht ist. Der Durchmesser dieses Kranzes 25 ist größer als
der der Öffnung der Bohrung 18 nach unten. In dem Raum zwischen dem Einsatzstück 22
und dem Gelenkstück 13 kann das Duschwasser beruhigt werden, um schließlich durch
den Kranz von Löchern 25 nach unten hin in im wesentlichen beruhigten Zustand auszutreten.
[0036] An den zylindrischen Rohrabschnitt 23 schließt sich nach unten hin ein im wesentlichen
senkrecht abstehender Flansch 27 an, der an seinem äußeren Ende an dem Gehäuse 12
anliegt. Nach innen ist in dem Rohrabschnitt 23 eine dünnwandige Strahlscheibe 28
enthalten. Die drei Teile sind einstückig als eine Baueinheit durch Spritzguß aus
einem thermoplastischen Kunststoff ausgeformt. Der Übergang zwischen dem Rohrabschnitt
23 und der Strahlscheibe 28 wird von einer Materialschwächung 29 gebildet, die die
runde Strahlscheibe 28 umschließt. In ihrem äußeren Bereich weist die in etwa konisch
nach außen gewölbte Strahlscheibe 28 eine Neigung zu der Ebene der Materialschwächung
29 auf, die bei etwa 10° liegt. In diesem im wesentlichen schwach konisch verlaufenden
Bereich weist die Strahlscheibe 28 drei Reihen von konzentrischen Löchern 31 auf,
die im wesentlichen die Wasserdurchlaßkanäle für die Brauseeinrichtung 11 bilden.
Daran anschließend geht die Strahlscheibe in einen Bereich über, der eine Anlagefläche
32 bildet. In ihrem äußeren Bereich verläuft sie im wesentlichen senkrecht zu der
Längsachse 30. Am Übergang zwischen dem abgeschrägten Bereich mit den Löchern 31 und
der Anlagefläche 32 ist ein umlaufender Versteifungsring 33 angeformt, und zwar auf
der Unterseite bzw. der Außenseite der Strahlscheibe 28.
[0037] Ein Zentralbereich 34 der Anlagefläche 32 ist nach innen gewölbt. Dieser Zentralbereich
34 ist von einem Ring von Löchern 35 umgeben, weist selber jedoch keine Löcher auf.
An ihn kann ein Spritzzugang gelegt werden, der durch die Versenkung in der Wölbung
mit dem Finger nicht erspürbar ist.
[0038] Von oben aus dem Einsatzstück 22 kommendes Duschwasser tritt durch die Löcher 31
und 35 der Strahlscheibe aus der Brauseeinrichtung 11 aus. Die Löcher 31 und 35 können
dabei derart in der Strahlscheibe 28 angebracht sein, daß sie das durch sie hindurchtretende
Duschwasser in Brausestrahlen umwandeln, die abhängig von deren Ausgestaltung in einem
gewissen Bereich ausrichtbar sind. Die Löcher 31 und 35 können zur Erzielung verschiedener
Arten von Brausestrahlen unterschiedlich ausgeführt sein, vor allem hinsichtlich ihrer
Durchmesser und ihrer Bohrungsrichtung durch die Strahlscheibe 28.
[0039] Die Verbindung des Rohrabschnittes 23 mit dem Gehäuse 12 erfolgt über ein Außengewinde
36 an dem Rohrabschnitt, das in ein korrespondierendes Gewinde an der Innenseite des
Gehäuses 12 eingeschraubt werden kann. Bei einer konischen Ausführung des Gehäuses
12 entsprechend der Fig. 1 kann das Innengewinde 37 des Gehäuses 12 als zusätzlicher
Zylinderabschnitt an dem Gehäuse angeformt sein. Der Rohrabschnitt 23 ist soweit in
das Gehäuse 12 einschraubbar, daß er zusammen mit dem Einsatzstück 22 kraftschlüssig
an dem Rundschnurdichtring 21 anliegt. Um das Einschrauben des Rohrabschnittes 23
in das Gehäuse 12 zu erleichtern, können in dem Flansch 27 Angriffsmöglichkeiten für
Werkzeuge vorgesehen sein. In der Fig. 1 sind diese als topfförmige, im wesentlichen
zylindrische, Vertiefungen 38 in der Art von Sackbohrungen ausgeführt.
[0040] Die mittlere Wandstärke der Strahlscheibe 28 liegt bei ca. 0,7 mm, im Bereich der
Materialschwächung dagegen bei nur ca. 0,2 mm. Die Breite des durch die Materialschwächung
29 gebildeten Filmscharniers beträgt ca. 0,5 mm bis 1 mm und entspricht in etwa der
Materialstärke der Strahlscheibe 28. Der umlaufende Versteifungsring 33 weist eine
maximale Materialstärke von ca. 1,2 mm auf und ist mit halbkreisförmigem Querschnitt
quasi außen auf die Strahlscheibe aufgesetzt ausgebildet. Der Durchmesser der Anlagefläche
beträgt ca. 10 mm, der Durchmesser des nach oben gewölbten Zentralbereichs ca. 4 mm.
Die Wölbung des Zentralbereichs 34 erhebt sich maximal ca. 0,5 mm über die Ebene der
Anlagefläche 32. Die die Wasserdurchlaßkanäle bildenden Löcher 31 und 35 sind bei
der in der Fig. 1 dargestellten Brauseeinrichtung 11 im Durchmesser gleich ausgeführt,
wobei dieser Durchmesser bei ca. 1,1 mm liegt. Die Löcher in dem Kranz 25 des topfförmigen
Einsatzstückes 22 weisen einen Durchmesser von ca. 2 mm auf.
[0041] Der Durchmesser der Strahlscheibe beträgt ca. 26 mm, der Außendurchmesser des Flansches
27 ca. 45 mm. Der Außenradius des umlaufenden Versteifungsringes 33 liegt bei ca.
1,2 mm, dessen Durchmesser bei ca. 11 mm, der Innenradius einer Einkehlung, die die
Materialschwächung 29 gegenüber der Strahlscheibe 28 bildet, bei ca. 1 mm. Die lichte
Höhe der Anlagefläche 32 der Strahlscheibe 28 über der Ebene des Filmscharniers 29
beträgt etwa 1,0 mm.
[0042] Das Anschlußstück 16 und das Gelenkstück 13, das einstückig mit dem Rohreinsatz 14
verbunden ist, sind bevorzugt aus Metall hergestellt. Besonders eignet sich hierfür
Messing, das beispielsweise mit einer Verchromung oberflächenbehandelt ist. Die restlichen
Teile der Brauseeinrichtung 11 bestehen aus Kunststoff, geeignet sind sowohl Polyoxymethylen
als auch Polypropylen.
[0043] Die Fig. 2 zeigt die Brauseeinrichtung 11 von unten, so wie sie sich einem Benutzer
darstellt. Dabei wird die Rotations-Symmetrie deutlich. Der Flansch 27 weist sechs
Vertiefungen 38 zum Anlegen von Werkzeugen für das Einschrauben des Rohrabschnittes
23 in das Gehäuse 12 auf. Innerhalb der Vertiefungen 38 verläuft die Materialschwächung
29 mit einer Breite von ca. 2 mm. Sie umschließt die Strahlscheibe 28, die mit drei
konzentrischen Reihen von Löchern 31 versehen ist. Wie man sieht, sind die Löcher
jeder Reihe versetzt zu denjenigen der benachbarten Reihen angebracht. Innerhalb der
konzentrischen Reihen von Löchern 31 verläuft der umlaufende Versteifungsring 33,
der sich über eine Breite von ca. 2 mm erstreckt. Er umschließt die Anlagefläche 32,
die mit einem Kranz von Löchern 35 versehen ist. Dieser Kranz umgibt den nach innen
gewölbten Zentralbereich 34.
[0044] Die Fig. 3 zeigt im Schnitt den unteren Teil einer Brauseeinrichtung 11 entsprechend
Fig. 1, bei der die Strahlscheibe 28 durch eine Eindrück-Kraft E nach innen gedrückt
worden ist. Wie man sieht, ist sie nach innen gewölbt. Der Winkel, den ein Bereich
der Strahlscheibe 28, der zwischen der Materialschwächung 29 und dem Versteifungsring
33 liegt und in etwa geradlinig und schwach konisch verläuft, mit der Ebene der Materialschwächung
29 einschließt, liegt bei ca. 12°. Er kann auch geringer sein. Die Strahlscheibe 28
wölbt sich demzufolge bei einem Umspringen nach innen etwas weiter nach innen als
in der Ausgangslage nach außen. Die lichte Höhe des Verstärkungsringes 33 über der
Ebene des Filmscharniers 29 beträgt ca. 0,9 mm, die lichte Höhe der Anlagefläche 34
ca. 1, 6 mm.
[0045] Bei der Wölbung nach innen und vor allem bei dem Umspringvorgang zwischen beiden
Stellungen kann eine geringe Änderung der Durchmesser der Löcher 31 und 35 auftreten,
die allerdings in der Fig. 3 nicht dargestellt ist. Eine derartige Durchmesserverengung
trägt zu einer Absprengung von Ablagerungen innerhalb der Löcher bei, und wird deswegen
als vorteilhaft angesehen.
[0046] Aus dem Auslenkungs-Eindrück-Kraft-Diagramm in Fig. 4 kann man den Verlauf der Eindrück-Kraft
E entnehmen. Die Auslenkung beginnt in der Ebene der Anlagefläche 32 in der Ausgangslage
gemäß Fig. 1, insbesondere im Bereich des Versteifungsringes 33. Die Kurve der Eindrück-Kraft
E beginnt im Ursprung und steigt dann steil mit abnehmender Steigung an, bis sie an
einem Scheitelpunkt einen Einschnappunkt 40 erreicht. Dabei ist die Eindrück-Kraft
E auf ca. 77 N angestiegen, während die Auslenkung in diesem Punkt in etwa der lichten
Höhe der Anlagefläche 32 über der Ebene der Materialschwächung 29 entspricht. Sie
beträgt ca. 1,0 mm. Von diesem Einschnappunkt 40 aus verläuft die Kraftkurve bei zunehmender
Auslenkung steil nach unten. Das bedeutet, daß nach dem Passieren des Einschnappunktes
40 die weitere Auslenkung der Strahlscheibe nach innen mit erheblich weniger Kraftaufwand
möglich ist, das Kraftmaximum ist passiert. Die Kurve endet in der Position der inneren
Wölbung der Strahlscheibe gemäß Fig. 3, wobei die gesamte Auslenkung ca. 2,6 mm beträgt.
Die Kraft, die nötig ist, die Strahlscheibe 28 in dieser Position zu halten, beträgt
ca. 45 N.
[0047] Die Kraftkurve bildet eine Art Hysterese, indem sie beim Rückspringvorgang der Strahlscheibe
28 einen anderen Verlauf aufweist als beim Eindrückvorgang. Von dem Punkt der maximalen
Wölbung nach innen ausgehend steigt die Kraft bei abnehmender Auslenkung zwar wieder
an, jedoch nicht so stark wie im oberen Teil der Kurve. Demzufolge erreicht die Kurve
am Rückschnappunkt 41 nur eine geringere Kraft als im Einschnappunkt 40. Diese Kraft
kann beispielsweise bei ca. 55 N liegen. Sie bildet ein weiteres Kraftmaximum, nämlich
das für den Rückspringvorgang. Dabei weist die Kurve beim Passieren ihrer beiden Maxima
40 und 41 einen abgerundeten Verlauf auf, der jedoch auch eher spitz ausgebildet sein
kann.
[0048] Der Einschnappunkt 40, den die Strahlscheibe 28 beim Eindrükken passiert, kann bei
der gleichen Auslenkung wie der Rückschnappunkt 41 liegen. Das sind jeweils die Punkte,
die, abhängig von der Auslenkung, in dem Moment passiert werden, in dem die Strahlscheibe
28 jeweils umschnappt und auch unter Umständen ein deutlich hörbares Geräusch erzeugt.
[0049] Im weiteren Verlauf der Kraftkurve bei abnehmender Auslenkung nimmt die Kraft ebenfalls
wieder ab, und läuft in den Ursprung rein.
[0050] Dieses in Fig. 4 dargestellte Diagramm ist trotz der genauen Angaben über Kraft und
Auslenkung schematisch aufzufassen, da die Form und der Verlauf der einzelnen Kurvenabschnitte
bei verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung variiert werden können.
Des weiteren ist es nicht unbedingt erforderlich, daß Einschnappunkt 40 und Rückschnappunkt
41 bei derselben Auslenkung liegen.
[0051] Wichtig ist, daß der Verlauf der Kraftkurve mindestens vier Abschnitte aufweist.
Mindestens zwei Abschnitte sind dabei jeweils für den Bewegungsvorgang der Strahlscheibe
28 beim Ein- und beim Ausspringen vorgesehen. Sie sind im Ursprung und an dem Endpunkt
der maximalen Auslenkung verbunden, und werden jeweils durch den Umschnappunkt 40
und den Rückschnappunkt 41 unterbrochen. Es ist wichtig, daß die Kraft im Einschnappunkt
40 über der Kraft im Rückschnappunkt 41 liegt.
[0052] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird somit eine Kopfbrause als Brauseeinrichtung
11 geschaffen, die eine flexible und eindrückbare Strahlscheibe 28 mit einer Wölbung
nach außen aufweist. Die Strahlscheibe ist mittels eines durch eine Materialschwächung
29 gebildeten Filmscharniers in einem Flansch 27 eines Rohrabschnitts 23 in dem Gehäuse
12 der Kopfbrause gelagert. Durch die Ausbildung der Wölbung und der Lagerung kann
die Strahlscheibe durch Anlegen einer Eindrück-Kraft an eine Anlagefläche 32 nach
innen in einem Sprungvorgang eingedrückt werden. Nach dem Wegnehmen der Kraft springt
sie von selbst wieder in einem weiteren Sprung-vorgang in die Ausgangslage zurück.
Dabei wird jeweils ein Kraftmaximum passiert.
[0053] Durch die Sprungvorgänge werden Kalk- und andere Ablagerungen u.a. an den Löchern
31,35 der Strahlscheibe abgesprengt bzw. abgelöst.
1. Brauseeinrichtung mit einer flexiblen und flächigen Strahlscheibe (28), bei der mindestens
ein Flächenbezirk der Strahlscheibe nach außen gewölbt ist und bei Überschreiten einer
bestimmten auf ihn ausgeübten EindrückKraft (E) sprungartig mit der Wölbung nach innen
in einen dahinterliegenden Raum umspringt und bei Kraftentlastung wieder von selbst
in die Ausgangslage zurückspringt.
2. Brauseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine
Flächenbezirk mit einem Finger eindrückbar ist, und vorzugsweise die Fläche der Strahlscheibe
(28), insbesondere der wenigstens eine Flächenbezirk, größer ist als eine Fingerkuppe,
wobei die Strahlscheibe vorzugsweise eine definierte Anlagefläche (32) für einen Finger
zum Anlegen einer Kraft aufweist, wobei die Anlagefläche insbesondere kleiner ist
als der Flächenbezirk.
3. Brauseeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Strahlscheibe
(28) mit wenigstens einer Materialschwächung (29) entlang einer im wesentlichen geschlossenen
Linie, wobei die Materialschwächung, insbesondere als eine Materialverdünnung, in
einem Bereich zwischen 10 % und 60 % der mittleren Dicke der Strahlscheibe, vorzugsweise
etwa zwischen 20 % und 40 %, liegt.
4. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlscheibe (28) einen Außenrand besitzt und eine Materialschwächung (29)
am Außenrand der Strahlscheibe verläuft.
5. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein massives Bauteil aufweist, das sich außen an eine äußere Materialschwächung
(29) der Strahlscheibe (28) anschließt, vorzugsweise die Strahlscheibe umrahmt, insbesondere
einstückig mit ihr verbunden ist, wobei die Materialschwächung vorzugsweise ringförmig
verläuft und ihr Flächenmittelpunkt mit dem Flächenmittelpunkt der Anlagefläche (32)
zusammenfällt.
6. Brauseeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das massive Bauteil
einen zylindrischen Rohrabschnitt (23) aufweist, der vorzugsweise mit einem Brausegehäuse
(12) verbindbar ist, und/oder einen sich an die Strahlscheibe (28) nach außen hin
anschließenden massiven Flansch (27) aufweist, der vorzugsweise mit dem Brausegehäuse
(12) verbindbar ist.
7. Brauseeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlagefläche (32) von einer Versteifung, insbesondere einem Versteifungsring (33),
eingerahmt ist, wobei sie vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 5 mm bis 15 mm,
insbesondere etwa 8 mm bis 10 mm, aufweist und vorzugsweise nicht nach außen gewölbt
ist.
8. Brauseeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strahlscheibe (28) eine mittlere Materialstärke im Bereich von 0,4 mm bis 1 mm, insbesondere
ca. 0,7 mm, aufweist.
9. Brauseeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärke der Materialschwächung (29) zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, insbesondere etwa
zwischen 0,2 mm und 0,3 mm, liegt.
10. Brauseeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialschwächung (29) einen Durchmesser von etwa 10 mm bis 60 mm, insbesondere etwa
20 mm bis 40 mm, aufweist.
11. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlscheibe (28) aus Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff,
besteht und die Flexibilität durch eine geringe Materialstärke der Strahlscheibe ausgebildet
ist.
12. Brauseeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, gekennzeichnet durch Löcher (31,35)
innerhalb der Materialschwächung (29), insbesondere auch innerhalb der Anlagefläche
(32), die vorzugsweise entlang konzentrischer Reihen angeordnet sind, wobei insbesondere
ein Zentralbereich (34) der Anlagefläche, vorzugsweise ein lochfreier Zentralbereich,
nach innen gewölbt ist.
13. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der wenigstens eine gewölbte Flächenbezirk in der Ausgangslage ohne Vorspannung
vorliegt, wobei vorzugsweise eine Wölbung des wenigstens einen Flächenbezirks nach
außen etwa 2 % bis 15 %, insbesondere etwa 7 % bis 10 %, des Durchmessers des Flächenbezirks
beträgt.
14. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wölbung des wenigstens einen Flächenbezirks nach dem Eindrücken nach innen
etwa 2 % bis 15 %, insbesondere etwa 7 % bis 10 %, des Durchmessers des Flächenbezirks
beträgt.
15. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der wenigstens eine gewölbte Flächenbezirk bei jedem Umspringen und Zurückspringen
jeweils ein Kraftmaximum (40, 41) passiert, wobei insbesondere die Kraftmaxima abhängig
von der Bewegungsrichtung verschieden sind.
16. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrück-Kraft (E) für einen Flächenbezirk in einem Bereich zwischen 10 N
und 120 N, insbesondere zwischen 30 N und 90 N, liegt und/oder eine Rückstell-Kraft
des Flächenbezirks in einem Bereich zwischen 5 N und 60 N, insbesondere zwischen 10
N und 50 N, liegt.
17. Brauseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brauseeinrichtung (11) eine Kopfbrause mit einem Brausekopf zum Anschluß an
einen festen Wandanschluß (16) ist, über ein Kugelgelenk (13) richtungsverstellbar
ist und eine runde gelochte Strahlscheibe (28) aufweist, die einen mittels einer Art
Filmscharnier (29) in einem massiven Ring gelagerten eindrückbaren Flächenbezirk aufweist.