I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Flaschenverschlüsse, wie sie zum Verschließen von Schaumweinflaschen
etc. verwendet werden.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Derartige Flaschenverschlüsse werden Drahtkörbchen genannt, da sie aus einer Drahtstruktur
bestehen, welche stirnseitig auf dem Korken aufliegend einen Ring aufweist, in welchem
sich ggf. noch ein Blechdeckel abstützt, und in axialer Richtung entlang des Korkens
und Flaschenhalses verlaufen sogenannte Füßchen. Der Verschlußeffekt wird erzielt,
indem die freien Enden der Füßchen von einem weiteren Drahtring, welcher an einer
relativ engen Stelle des Flaschenhalses außen anliegt, zusammengehalten werden.
[0003] Bei der Herstellung wird das Drahtkörbchen zunächst ohne den unteren, verschließenden
Drahtring hergestellt, und im letzten Herstellungsschritt muß der Drahtring, der vor
dem Befestigen an der Flasche noch eine unrunde, z. B. elliptische oder nierenförmige
Gestalt besitzt, mit dem Drahtkörbchen verbunden werden.
[0004] Hierzu ist es beispielsweise aus der EP 89 906 106.3 bereits bekannt, eine Biegevorrichtung
zu benutzen, die relativ zum Drahtkörbchen in axialer Richtung verschiebbar ist, und
bei der als Biegestempel radial auf die Haken einwirkende Backen vorhanden sind.
[0005] Dies hat sich insofern als nachteilig erwiesen, als bei einer solchen Vorgehensweise
die Wege der radial wirkenden Backen sehr exakt bemessen und angesteuert werden müssen:
[0006] Sobald die radial wirkenden Backen etwas zu weit nach radial innen bewegt werden,
wird der Drahtring zu stark in den gebildeten Ösen des Drahtkörbchens verklemmt, und
er kann beim Anbringen an der Flasche nicht mehr in der Öse gleiten, was beim Zuziehen
des Drahtringes notwendig ist.
[0007] Werden dagegen die radial wirkenden Backen in die deaktivierte Stellung nicht weit
genug zurückgezogen, so stehen sie dem Entnehmen des fertigen Verschlusses bzw. Einlegen
der neuen Körbchen im Weg.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0008] Davon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Herstellen von Flaschenverschlüssen aus Drahtkörbchen und einem damit zu verbindenden
Drahtring zu schaffen, welches einfach und zuverlässig funktioniert, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
b) Lösung der Aufgabe
[0009] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Der Stand der Technik ging beim Einsatz der radial wirkenden Backen von der Überlegung
aus, daß ein Positionieren von Gegenhaltern bei radialer Betätigungsrichtung einfacher
sei, da diese Gegenhalter lediglich im Zentrum des Körbchens, also auf den Innenseiten
der Haken, angeordnet werden müßten.
[0011] Deshalb wurde gar nicht erst versucht, das Zusammenbiegen der Haken zu Ösen ausschließlich
in axialer Richtung durchzuführen. Dies auch deshalb, da die Füße bis auf die U-förmigen
bzw. halbkreisförmigen Haken geradlinig schräg verliefen, mithin also in axialer Richtung
lediglich die radiale Erstreckung der Haken selbst als axiale Unterstützungsfläche
zur Verfügung gestanden hätte.
[0012] Um gemäß der Erfindung die Vorteile eines axialen Zusammenpressens der Haken zu Ösen
nutzen zu können, werden einerseits die Füßchen oberhalb der Haken so festgehalten,
daß sie nicht wegknicken können, und vorzugsweise wird zusätzlich der Absatz nach
innen, den die Haken gegenüber den Füßchen bilden, in axialer Richtung abgestützt.
Dadurch können beim Zusammenpressen in axialer Richtung die Haken nur soweit nach
oben, also in axiale Richtung des Körbchens, gepreßt werden, wie es deren axiale Abstützung
zuläßt.
[0013] In axialer Richtung ist auch eine zusätzliche Begrenzung dadurch gegeben, daß die
Öse dann - jedenfalls mit begrenztem Kraftaufwand - nicht weiter axial zusammengeschoben
werden kann, wenn der ursprüngliche Haken mit seinem freien Ende am Beginn des Hakens
anzuliegen beginnt.
[0014] Vor allem in radialer Richtung kann es dabei nicht passieren, daß die Öse zu eng
wird, also fest an dem darin liegenden Drahtring anliegt, wodurch dessen Festziehen
an der Flasche behindert würde.
c) Ausführungsbeispiele
[0015] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren beispielhaft
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- die Einrollstation mit eingelegtem Körbchen mit noch offenen Haken, und
- Fig. 2:
- die Einrollstation der Fig. 1 in der Endstellung.
[0016] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt über etwas mehr als
die Hälfte, wobei es wegen der rotationssymmetrischen Ausbildung (vier Füßchen, vier
Kipphebel) nicht auf die vollständige Darstellung ankommt. Ebenso fehlt in den Figuren
beim Drahtkörbchen A der Verschlußring, der ebenfalls aus Draht besteht und nach Einlegen
in die Haken 4 in den Ösen 22 liegt.
[0017] Vor allem in der rechten Hälfte der Fig. 1 ist zu erkennen, daß das Drahtkörbchen
A - nach Aufsetzen senkrecht von oben in der Fig. 1 oberhalb des Zentralkopfes 12
- mit dem unteren Bereich, insbesondere der Schräge 3, der Füßchen 2 auf den nach
innen geklappten Kipphebeln 6 aufsitzt.
[0018] Die Haken 4 sind dabei nach radial außen gerichtet offen, und ein Drahtring ist in
diese Haken bereits eingelegt.
[0019] Der Bereich der Füßchen 2, der sich oberhalb an den Haken 4 anschließt, ist stärker
nach innen geneigt als der weitere Verlauf der - weiter oben auch verdrillten - Füßchen
2, die aus zwei Drähten bestehen.
[0020] Fig. 2 zeigt demgegenüber den Endzustand, bei dem die Haken 4 bereits zu Ösen 22
gebogen sind.
[0021] Zu diesem Zustand gelangt man, indem zunächst die Kipphebel 6, die in dem Zentralkopf
12 schwenkbar gelagert sind, mit ihrem oberen Bereich nach außen geschwenkt werden
und damit mit ihren nach außen offenen Nuten an der Innenseite der Füßchen 2 anliegen
und diese abstützen. Insbesondere stützt jeder Kipphebel mit einem entsprechenden
Vorsprung 6a den Bereich des Füßchens unmittelbar oberhalb des Hakens 4 ab, welcher
mit dem Haken einen insbesondere spitzen Winkel bildet. Der Kipphebel 6 erstreckt
sich dabei seitlich an dem Füßchen 2 vorbei radial nach außen. Er weist also eine
von außen eingebrachte Rinne zur Aufnahme der Füßchen 2 auf. Die bei jedem Füßchen
2 angeordneten Kipphebel 6 werden mit ihrem oberen Bereich nach außen gedrückt, indem
z. B. ein zentraler Führungskopf 12 axial nach oben bewegt wird, und dadurch über
Kipparme 13 die Kipphebel 6 nach außen drückt.
[0022] Von der Außenseite her werden Schieber 7 radial nach innen gefahren bzw. nach innen
geschwenkt und liegen an den Außenseiten der Füßchen 2 an. Die Schieber 7 werden mittels
eines Schlittens 10 bewegt, welcher über eine Kurve 11 angesteuert wird.
[0023] Nachdem auf diese Art und Weise die Füßchen 2 unmittelbar oberhalb der Haken 4 zwischen
jeweils einem Schieber 7 einerseits und jeweils einem Kipphebel 6 andererseits geklemmt
und zusätzlich in axialer Richtung durch den Fortsatz 6a des Kipphebels 6 abgestützt
sind, wird axial von unten her jeweils ein Biegestempel 8 mit seiner Stirnseite gegen
die Unterseite der Haken 4 vorgeschoben und dadurch die U-förmigen, nach radial außen
offene, Haken 4 zu einer geschlossenen Öse 22 zusammengedrückt, bis das freie Ende
jedes Hakens 4 am Beginn des Hakens anliegt. Ein weiteres Zusammendrücken der Öse
22 in axialer Richtung wird vermieden. Zu diesem Zweck weist der Biegestempel 8 an
seiner gegen den Haken 4 vorgefahrenen Stirnfläche eine Ausbuchtung 8b auf, die wenigstens
teilweise der Form der späteren Öse 22 entspricht. Die von radial außen in diese Ausbuchtung
8b hineinführende Flanke 8a ist dabei abgeschrägt bzw. abgerundet, um eine saubere
Formgebung der Öse 22 zu erhalten.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- A
- Drahtkörbchen
- 1
- Blechhaube
- 2
- Füßchen
- 3
- Schräge
- 4
- Haken
- 6
- Kipphebel
- 6a
- Vorsprung
- 7
- Schieber
- 8
- Biegestempel
- 8a
- Flanke
- 8b
- Ausbuchtung
- 9
- Druckring
- 10
- Schlitten
- 11
- Kurve
- 12
- Führungskopf, Zentralkopf
- 20
- Ringträger
- 21
- axiale Richtung
- 22
- Öse
1. Verfahren zum Herstellen der Verschlüsse von Flaschen, insbesondere Schaumweinflaschen,
durch Verbinden eines Drahtringes mit den zu Haken (4) geformten Enden der Füßchen
(2) der Drahtkörbchen (A), indem der Drahtring in die Haken (4) eingelegt und diese
zu Ösen (22) gebogen werden
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Füßchen (2) oberhalb der Haken (4) festgehalten werden, und
- die radial offenen Haken (4) nur in axialer Richtung mittels eines Biegestempels
beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haken (4) zugebogen werden, bis ihr freies Ende am Beginn des Hakens (4) anschlägt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haken (4) auf der vom Biegestempel abgewandten Seite axial abgestützt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ösen (22) nur soweit zugebogen werden, daß ihr verbleibender Innenraum größer
ist als der Durchmesser des Drahtringes.
5. Vorrichtung zur Montage von Drahtringen an Drahtkörbchen (A), welche zum Sichern von
Flaschenverschlüssen, insbesondere bei Schaumweinflaschen, Verwendung finden, wobei
- die Drahtkörbchen (A) an den Enden ihrer Füßchen (2) angeformte Haken (4) aufweisen,
- in welche der Drahtring eingelegt ist, und
- die Einrollstation eine in axialer Richtung (21) der Drahtkörbchen (A) relativ zu
den Drahtkörbchen (A) bewegliche Biegevorrichtung umfaßt mit radial beweglichen Biegestempeln,
um die Haken (4) zu Ösen (22) zusammenzubiegen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegestempel (8) nur in axialer Richtung (21) verschiebbar sind.
6. Einrollstation nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
unter anderem radial von außen nach innen gegen die Füßchen (2) anlegbare Schieber
(7) sowie radial von innen nach außen gegen die Füßchen (2) anlegbare Gegenschieber.
7. Einrollstation nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenschieber als Kipphebel (6) ausgebildet sind, welche um eine Achse quer zur
Erstreckung der Füßchen kippbar sind.
8. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kipphebel durch einen Führungskopf (12), welcher zentral in axialer Richtung (21)
bezüglich des Körbchens (A) beweglich ist, nach außen gedrückt und in Anlage an die
Füßchen (2) gebracht werden.
9. Einrollstation nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungskopf (12) mit dem Kipphebel (6) über Kipparme (13) verbunden ist, welche
gelenkig einerseits am Kipphebel (6) und andererseits am Führungskopf (12) angelenkt
sind und sich vorzugsweise in der nach außen geklappten aktivierten Stellung der Kipphebel
(6) im wesentlichen horizontal liegen, und in der deaktivierten, nach innen zurückgeklappten
Stellung der Kipphebel (6) in einer im wesentlichen vertikalen Stellung befinden.
10. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anlageflächen des Schiebers (7) für die Füßchen (2) einerseits sowie des Gegenschiebers
bzw. Kipphebels (6) andererseits gegenüber der axialen Richtung (21) schräger stehen
als die Hauptrichtung der Füßchen (2).
11. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kipphebel (6) einen nach außen gegen die Füßchen (2) gerichteten Vorsprung (6a)
aufweisen, der in den Bereich zwischen dem Haken (4) und dem weiteren Verlauf des
Füßchen (2) hineinragt und den Haken (4) in axialer Richtung abstützt.
12. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Biegestempel (8) auf einem Druckring (9) angeordnet ist, welcher dem maximalen
Durchmesser des Körbchens (A) entspricht.
13. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Füßchen (2) Biegestempel (8) am Druckring (9) angeordnet sind.
14. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegestempel (8) gegenüber dem Druckring (9) geringfügig verschwenkbar sind, insbesondere
um eine Schwenkachse, welche parallel zur Axialrichtung des Körbchens des Druckrings
(9) liegt.
15. Einrollstation nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Biegestempel (8) auf ihrer gegen die Haken (4) zugewandten Stirnseite eine Ausbuchtung
entsprechend der Form der späteren Öse (22) aufweisen und die von radial außen in
die Ausbuchtung hinein führende Einlaufflanke abgeschrägt bzw. abgerundet ist.