[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für die Sägekette einer Motorkettensäge
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der US 3,581,783 ist eine Führungsschiene für die Sägekette einer Motorsäge mit
einem in die Führungsnut integrierten, konvexen Füllkörper bekannt, der die Schmierbohrung
teilweise bedeckt, um den Abstand zwischen Nutgrund und Räumgliedern zu verringern,
und so eine möglichst vollständige Erfassung des Schmiermittels durch die Fußteile
der Räumglieder zu gewährleisten. Von diesem überhöhten Füllkörper fließt jedoch das
Schmiermittel leicht zu beiden Seiten auf den Nutgrund ab, insbesondere auf der dem
Antrieb zugewandten Seite. Dadurch geht zum einen Schmiermittel auf dem Nutgrund verloren,
da die Räumglieder mit diesem nicht in Berührung kommen, und fließt Zum anderen entlang
der Führungsschiene und tritt an unerwünschten Stellen aus.
[0003] Die DE-35 28 433 C2 zeigt anstelle des in der US 3,581,783 beschriebenen Füllkörpers
einen trapezförmigen Füllkörper, dessen eine Oberfläche parallel zum Nutgrund verläuft.
Auch wenn dies die Strecke für den Kontakt zwischen Räumgliedern und Schmiermittel
erhöht, kann ein Abfließen des Schmiermittels über die Ränder des Füllkörpers auf
den Nutgrund nicht verhindert werden, so daß ähnliche Probleme wie bei der US 3,581,783
auftreten.
[0004] Die DE-37 29 424 C2 beschreibt einen Füllkörper mit einer weitgehend parallel zum
Nutgrund ausgerichteten Oberfläche, die aber im Gegensatz zur Lehre gemäß der DE 35
28 433 C2 zum einen im Bereich der Schmierbohrung so vertieft ist, daß diese nicht
mehr bedeckt ist, und zum anderen in der Oberfläche deutlich vergrößert ist, um eine
möglichst lange Kontaktfläche zwischen Räumgliedern und Schmiermittel auf dem Füllkörper
zu erreichen. Durch die Vertiefung steht eine verhältnismäßig größere Menge Schmiermittel
zur Verfügung, da die Räumglieder das Schmiermittel aus der Vertiefung mitnehmen.
Allerdings fließt auch in diesem Fall ein beträchtlicher Teil des auf dem Füllkörper
verteilten Schmiermittels vom Füllkörper ab und gelangt so auf den Nutgrund, was die
beschriebenen folgen nach sich zieht. Außerdem ist es nicht möglich, bei Bedarf eine
größere Menge Schmiermittel auf die Räumglieder aufzubringen, da die Aufnahme von
Schmiermittel nur über die Füllkörperoberfläche stattfindet, und sich dort nur ein
dünner Film aus Schmiermittel bilden kann, da größere Mengen Schmiermittels sofort
an den Rändern des Füllkörpers auf den Nutgrund abfließen würden. Weiterhin wird durch
die lange Berührungsstrecke zwischen Füllkörper und Räumgliedern eine erhebliche Abnutzung
an den Räumgliedern und dem Füllkörper auftreten, so daß letzterer häufig ausgetauscht
werden muß und sich eine große Menge an Abriebspänen bildet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führurtgsschiene für die Sägekette
einer Motorkettensäge zu entwickeln, die erlaubt, ein Ablaufen von Schmiermittel aus
den Schmierbohrungen entlang der Führungsnut zu verhindern, die Räumglieder ausreichend
durch Schmiermittel zu benetzen und die Abnutzung an der Grenzfläche zwischen Füllkörper
und Räumgliedern so gering wie möglich zu halten.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Führungsschiene gemäß Patentanspruch 1 vorgeschlagen.
[0007] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Nutgrund der Führungsnut ein Füllkörper,
im folgenden Rücklaufsperre genannt, eingesetzt, der ein Abfließen des Schmiermittels
verhindert. Diese Rücklaufsperre liegt vorzugsweise antriebsseitig der Schmierbohrung
und somit in Laufrichtung der Kette vor der Schmierbohrung. Sie ist vorteilhaft so
bemessen, daß ihre größte Überhöhung des Nutgrundes dem Abstand eines unteren Hakens
eines Räumgliedes vom Nutgrund entspricht.
[0008] Aus der Schmierbohrung austretendes Schmiermittel fließt antriebsseitig bis zur Rücklaufsperre
zurück, so daß sich zwischen Rücklaufsperre und Schmierbohrung ein Reservoir aus Schmiermittel
bildet. Die durchlaufenden Räumglieder tauchen dort ein und kommen so in ausreichenden
Kontakt mit größeren Mengen Schmiermittels. Da der oberste Punkt der Rücklaufsperre
im übrigen der einzige Teil der Sperre ist, der mit den Räumgliedern in Kontakt kommt,
tritt nur eine geringe Abnutzung auf.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführung verlaufen die oberhalb des Nutgrundes liegenden
Flächen der Rücklaufsperre nicht parallel zum Nutgrund. Dadurch wird der Kontakt zwischen
den Haken der Räumglieder und der Rücklaufsperre und somit die Abnutzung verringert.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schmierbohrung in eine Vertiefung des
Nutgrundes eingelassen. Vorzugsweise wird dabei die Vertiefung des Nutgrundes so ausgeführt,
daß die antriebsseitige Begrenzungswand der Vertiefung annähernd rechtwinklig zum
Nutgrund abfällt, in Laufrichtung der Kette flach ansteigt und die gesamte Weite des
Nutgrundes einnimmt.
[0011] Die Rücklaufsperre kann auf dem Nutgrund befestigt sein oder in einer Vertiefung
des Nutgrundes verankert werden.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird eine quaderförmige Rücklaufsperre verwendet.
[0013] Die Rücklaufsperre kann aus Kunststoff oder einem NE-Metall hergestellt sein. Dadurch
kann an der schmalen Kontaktstelle zwischen Räumglied und Rücklaufsperre, die eine
Abnutzung von vornherein minimiert, keinerlei Beschädigung der Räumglieder auftreten.
Außerdem sind diese Materialien preiswert und leicht zu ersetzen, so daß die erfindungsgemäße
Rücklaufsperre, insbesondere in der bevorzugten, einfachen Ausführungsform, als Verschleißteil
eingestuft und problemlos ausgetauscht werden kann.
[0014] Insbesondere die konstruktiv bedingten Fertigungstoleranzen der Führungsnut können
durch das nachträgliche Einsetzen der Rücklaufsperre vollständig ausgeglichen werden.
Durch eine Einstellung des Abstandes zwischen Rücklaufsperre und dem Räumglied in
Bezug auf den Einlaufwinkel, der u.a. durch die Größe des Kettenrades vorgegeben wird,
wird die Funktionsfähigkeit weiter optimiert.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beigefügten
Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Motorkettensäge mit Führungsschiene und Sägekette in schematischer Darstellung.
Fig. 2 den antriebsseitigen Teil einer Führungsschiene mit Schmierbohrung im Schnitt.
[0016] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Motorkettensäge 1 mit Führungsschiene
2, die am Sägekörper lösbar befestigt ist. Auf dem Rand der Führungsschiene 2 läuft
eine Sägekette 3 in Richtung P. Auf der Führungsschiene ist eine Schmierbohrung 9
zu erkennen.
[0017] Wie Fig. 2 zeigt, hat die Sägekette 3 in üblicher Weise mittig zwischen Seitengliedern
5 und 6 liegende Räumglieder 4, die über ein Fußteil 4a verfügen, der in eine Führungsnut
8 der Schiene 2 eingreift. Im Schnitt nach Fig. 2 sind nur die an der einen Außenseite
der Führungsnut 8 liegenden Seitenglieder erkennbar, die als Schneidglieder 5 bzw.
als Verbindungsglieder 6 ausgebildet und mit den Räumgliedern 4 durch Nieten 7 gelenkig
verbunden sind. Die Führungsnut 8 wird vom Nutgrund 8a sowie den beiden Nutwandungen
8b begrenzt, deren Stirnfläche 8c jeweils eine Stützfläche für die dort umlaufenden
Seitenglieder bildet. Die Fußteile 4a der Räumglieder 4 reichen nicht bis zum Nutgrund
8a hinab. Es können deutliche Schwankungen in der Nuttiefe auftreten, die durch Fertigungstoleranzen
bedingt sind.
[0018] Die Führungsschiene 2 verfügt in der Nähe ihres hinteren Endes über mindestens eine
senkrecht zur Schienenebene liegende Schmierbohrung 9, die im Bereich der Führungsnut
8 nahe am Nutgrund 8a liegt und eine der Nutwandungen 8b durchsetzen. Der Nutgrund
8a ist im Bereich der Schmierbohrung abgesenkt, so daß die Schmierbohrung in eine
Vertiefung des Nutbodens 8d eintritt. Die Vertiefung des Nutbodens 8d ist dabei so
gehalten, daß die antriebsseitige Begrenzungswand der Vertiefung 8d annähernd rechtwinklig
zum Nutgrund 8a abfällt und in Laufrichtung der Kette (P) flach ansteigt. In den Nutgrund
ist ein Füllkörper 10 eingesetzt. Dieser ist quaderförmig ausgeführt und in einem
Winkel von 45° entgegen der Laufrichtung in den Nutgrund geschoben und dort fixiert.
Dieser Füllkörper kann aus Kunststoff oder NE-Metall ausgeführt sein, damit die Räumglieder
4 an der kleinen Kontaktfläche nicht beschädigt werden, und ist in der Höhe dem Abstand
der Kettenglieder vom Nutgrund anzupassen. Durch die Schmierbohrung eintretendes Schmiermittel
füllt die Vertiefung im Nutgrund 8b und steigt an dem Füllkörper bis zur Spitze der
Sperre an. Somit wird zum einen ein Ablaufen des Schmiermittels verhindert und zum
anderen ausreichend Schmiermittel in einem Reservoir (11) zur Verfügung gestellt,
in den die Fußteile 4a der Räumglieder 4 eingreifen. Ein Ablaufen des Öles in Richtung
Antriebsteil wird somit verhindert. Der Füllkörper 10 ist als Verschleißteil einzuordnen
und kann leicht aus der Führungsnut 8 entfernt werden.
1. Führungsschiene (2) für die Sägekette (3) einer Motorkettensäge (1) mit einer randseitigen,
zum Eingriff von Räumgliedern (4) der Sägekette (3) bestimmten Führungsnut (8) und
äußeren, von den Stirnflächen (8c) der Nutwandungen (8b) gebildeten Stützflächen für
die Seitenglieder (5, 6) der Sägekette (3) und mit mindestens einer in die Führungsnut
(8) mündenden Schmierbohrung (9) und einem in der Führungsnut (8) angeordneten Füllkörper
(10), dessen höchster Punkt eine Überhöhung des Nutgrundes (8a) bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllkörper (10) beabstandet von der Schmierbohrung (9) angeordnet ist.
2. Führungsschiene (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberhalb des
Nutgrundes (8a) liegenden Flächen (10a, 10b) des Füllkörpers nicht parallel zum Nutgrund
(8a) verlaufen.
3. Führungsschiene (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der
Führungsnut (8) angeordnete Füllkörper (10) an seiner höchsten Stelle den gleichen
Abstand vom Nutgrund (8a) hat, wie der Fußteil (4a) der Räumglieder (4).
4. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmierbohrung (9) in einer Vertiefung (8d) des Nutgrundes (8a) mündet.
5. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllkörper (10) mindestens bis auf den Nutgrund (8a) reicht und in den Führungsschienen
verankert und/oder fixiert ist.
6. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllkörper (10) im Nutgrund (8a) verankert und/oder fixiert ist.
7. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die antriebsseitige Begrenzungswand der Vertiefung (8d) annähernd rechtwinklig zum
Nutgrund (8a) abfällt und in Laufrichtung der Kette flach ansteigt.
8. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Füllkörper (10) quaderförmig ist.
9. Führungsschiene (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rücklaufsperre aus Kunststoff oder einem NE-Metall besteht.