[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandschiebeeinrichtung einer Umreifungsvorrichtung zum
Anlegen eines Bandes um ein Packgut, sowie die mit einer Bandschiebeeinrichtung versehene
Umreifungsvorrichtung.
[0002] Zum Anlegen eines Bandes um ein zu verpackendes Gut ist bereits eine Vielzahl von
Umreifungsmaschinen bekannt geworden. Obwohl diese Maschinen sich konstruktiv teilweise
stark voneinander unterscheiden, ist ihnen gemeinsam, dass sie jeweils eine Bandschiebeeinrichtung
aufweisen, mit der das Band von einer Vorratsrolle abgezogen und der Vorschub des
Bandes zur Bildung einer Bandschlaufe um das Packgut erzeugt wird. Nachdem die Bandschlaufe
gebildet ist, muss das Band straff an das Packgut angelegt werden. Zur Erzeugung der
hierfür erforderlichen Bandspannung wird das Band solange zurückgezogen, bis die erforderliche
Bandspannung aufgebracht ist. Für diesen Vorgang wird üblicherweise ebenfalls die
Bandschiebeeinrichtung verwendet.
[0003] Bei den bekannten Bandschiebeeinrichtungen können grundsätzlich zwei Typen unterschieden
werden. Bei dem ersten Typ wird das Band über einen umlaufenden Riemen eines Riemen-
bzw. Hülltriebes geführt. Das Band wird hierbei durch Reibkräfte zwischen dem Riemen
und dem Band mitgenommen. Bei dem zweiten Typ von Bandschiebeeinrichtungen wird ein
Vorschub des Bandes dadurch erreicht, dass dieses direkt über ein oder mehrere Rollen
geführt wird. Auch hier wird eine Reibkraft - nämlich zwischen den Rollen und dem
Band - genutzt.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft den ersten Typ der Bandschiebeeinrichtungen, welche
beispielsweise aus der CH-PS 662 791 bekannt ist. Dort ist eine Umreifungsvorrichtung
mit einer Bandschiebeeinrichtung beschrieben, bei der ein Riemen über eine Umlenkrolle
und eine Antriebsrolle geführt wird. Damit eine für den Vorschub und das Spannen des
Bandes erforderliche Reibkraft zwischen dem Band und dem Riemen zustande kommt, drückt
eine Exzenterscheibe das Band an den Riemen. Als besonders vorteilhaft hat sich bei
dieser Einrichtung gezeigt, dass das Band nicht nur im Bereich des Umschlingungswinkels
des Riemens an der Umlenkrolle anliegt. Aufgrund der Exzenterscheibe stellt sich an
der Umlenkrolle zum einen ein grösserer Umschlingungswinkel des Riemens ein. Ausserdem
bewirkt die Exzenterscheibe auch, dass das Band bereits ausserhalb des Bereiches des
Umschlingungswinkels am Riemen anliegt, wodurch sich eine relativ grosse Anlagefläche
zwischen dem Riemen und dem Band ergibt. Dieser Typ von Bandschiebeeinrichtungen ist
deshalb prädestiniert für die Aufbringung von besonders hohen Spannkräften.
[0005] Trotz dieser Vorteile kann die Anordnung nicht völlig zufriedenstellen, da sich insbesondere
aufgrund der Umlenkung des Bandes durch die Exzenterscheibe Banddeformationen ergeben
können. Diese Banddeformationen sind bei der automatisierten Umreifung von Packgut
mit Bändern besonders nachteilig, weil sie eine einwandfreie Führung des Bandes während
der Bildung der Bandschlaufe erschweren, wenn nicht sogar verhindern. Derartige Banddeformationen
können zum Stillstand von automatisierten Umreifungsmaschinen führen. Um die Maschine
nach dem Stillstand wieder in Betrieb zu nehmen und um anschliessend eine einwandfreie
Funktion zu gewähren, wird in der Regel der deformierte Bandabschnitt als Ausschuss
entfernt.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Bandschiebeeinrichtung der
eingangs erwähnten Art, sowie eine Umreifungsvorrichtung - die mit einer Bandschiebeeinrichtung
versehen ist - dahingehend weiterzubilden, dass die Gefahr der Entstehung von derartigen
Banddeformationen zumindest reduziert wird.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemässe Bandschiebeeinrichtung einer Umreifungsvorrichtung
zum Anlegen eines Bandes um ein Packgut gelöst, welche mit einem Hülltrieb versehen
ist, der lediglich ein Hüllglied aufweist, das mit einer Innenfläche über mindestens
zwei Räder geführt ist, mindestens eines der beiden Räder als Antriebsrad ausgebildet
ist, das mit einem Antriebsmotor in Wirkverbindung bringbar ist, wodurch das Hüllglied
antreibbar ist, das Band durch eine Andruckrolle an eine Aussenfläche des Hüllgliedes
andrückbar ist, um zwischen dem Band und dem Hüllglied eine Reibkraft zu erzeugen
durch welche das Band in eine Richtung schiebbar ist, die Andruckrolle in einem Bereich
angeordnet ist, in dem das Hüllglied eines der beiden Räder umschlingt, wodurch mit
der Andruckrolle das Hüllglied gegen das eine der beiden Räder andrückbar ist, Mittel
zur Umkehr des Drehsinn des Hüllgliedes vorhanden sind, so dass das Band sowohl in
eine Vorschub- als auch in eine Spannrichtung bewegbar ist, und ein weiteres, der
Aussenfläche des Hüllgliedes gegenüberliegendes Rad vorhanden ist, welches als Spannrad
ausgebildet ist, das während einer Spannphase das Band zur Aufbringung einer Bandspannung
an das Hüllglied drückt.
[0008] Die Aufgabe wird ausserdem durch eine Umreifungsvorrichtung gemäss Anspruch 15 gelöst.
[0009] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht somit darin, dass für die Spannphase
- d.h. die Zeitspanne, in welcher auf das Band die Bandspannung aufgebracht wird,
bei der das Band nachfolgend verschlossen wird - ein gesondertes Spannrad zum Einsatz
kommt. Die Massnahme, für die Erzeugung eines Vorschubes von bis zu 4 m/s und die
Aufbringung der Spannkraft jeweils ein anderes Rad zu verwenden, ermöglicht, das Spannrad
nur während der Spannphase an das Band anzulegen. Dadurch liegt das Band nur dann
flächig am Hüllglied, beispielsweise einem Keilriemen, an und erfährt auch nur dann
eine Umlenkung durch ein Spannrad, wenn es tatsächlich gespannt wird. Banddeformationen
aufgrund eines die Spannung im Band erzeugendes Rad - wie durch die Exzenterscheibe
aus der CH-PS 662 791 - können somit im wesentlichen vermieden werden, da insbesondere
bei Stillstand der Umreifungsvorrichtung sich im Band nicht der gefürchtete "Memory-Effekt"
einstellt. Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine wesentliche Ursache für Banddeformationen
eine länger andauernde Umschlingung eines Rades bzw. einer Rolle durch das Band bei
hoher Bandspannung ist. Das Band nimmt hierbei dauerhaft eine Form an, die seinem
Verlauf in der Bandschiebeeinrichtung entspricht.
[0010] In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung kann das Spannrad in zwei Endlagen
überführt werden, wobei dies zweckmässigerweise durch eine Schwenkbewegung erfolgt.
In der ersten Endlage ist das Spannrad mit Abstand zum Band und zum Riemen angeordnet,
so dass zwischen dem Spannrad und dem Band keine Berührung zustande kommt. In der
zweiten Endlage, welche das Spannrad nur in der Spannphase einnimmt, wird das Spannrad
in Richtung des Riemens verschwenkt, so dass sich eine teilweise Umschlingung des
Spannrades durch das Band und den Riemen ergibt.
[0011] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Spannrad selbst nicht angetrieben
ist. Die für das Spannen erforderliche Drehbewegung eines Riemens kann zweckmässigerweise
durch das erste Antriebsrad generiert werden.
[0012] In weiteren zweckmässigen Ausführungsformen der Erfindung weist die Bandschiebeeinrichtung
ein zweites Antriebsrad auf, das in einer Position angeordnet werden kann, in der
es gegen eine Aussenfläche des Hüllgliedes bzw. Riemens drückt und von diesem teilweise
umschlungen wird. Das zweite Antriebsrad kann zur Erzeugung der Vorschubbewegung des
Riemens dienen, d.h. der Bewegung, mit welcher der Riemen das Band von einer Vorratsrolle
abzieht, um die Bildung einer Bandschlaufe um das Packgut zu ermöglichen. Es ist jedoch
bevorzugt, dass das zweite Antriebsrad zusätzlich auch zur Generierung der für eine
Rückzugsbewegung des Bandes erforderliche Drehung des Hüllgliedes eingesetzt wird.
In diesem Zusammenhang kann es zweckmässig sein, sowohl für die Vorschub- als auch
die Rückzugsbewegung ausschliesslich das zweite Antriebsrad zu verwenden. Ausserdem
kann vorgesehen sein, das zweite Antriebsrad nur für diese beiden Bewegung einzusetzen.
[0013] In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung liegt das zweite Antriebsrad
mit einer Anpresskraft, welche vorzugsweise durch eine Feder erzeugt wird, gegen den
Riemen an. Ausserdem ist das zweite Antriebsrad schwenkbar angelenkt, ohne es in einer
bestimmten Position zu arretieren. Da der Riemen auch nicht zwischen einem auf der
anderen Seite des Riemens angeordneten Gegenrad, wie beispielsweise dem Umlenkrad,
und dem Antriebsrad eingeklemmt ist, ergibt sich die Position des zweiten Antriebsrades
in Abhängigkeit von der Riemenspannung. Das zweite Antriebsrad hat somit auch die
Funktion eines Riemenspanners inne.
[0014] Um möglichst gute Reibverhältnisse zu erhalten, liegt in einer weiteren bevorzugen
Ausführungsform der Erfindung die Andruckrolle sowohl in der Vorschub-, Rückzug- als
auch in der Spannphase am Band an und drückt dieses auf das eine der beiden Räder,
vorzugsweise auf ein nicht angetriebenes Umlenkrad.
[0015] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
[0016] Die Erfindung wird anhand den in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Umreifungsvorrichtung in einer Seitenansicht, mit einer erfindungsgemässen Bandschiebeeinrichtung;
- Fig. 2
- die Bandschiebeeinrichtung aus Fig. 1 während einer Vorschub- und Rückzugphase;
- Fig.3
- die Bandschiebeeinrichtung aus Fig. 1 während einer Spannphase.
[0017] Fig. 1 zeigt eine stark schematisiert dargestellte automatisierte Umreifungsvorrichtung
1, mit der ein Kunststoffband 2 von einer Vorratsrolle 3 abgezogen und in einer Führung
4 um ein Packgut 5 gelegt wird. In der Darstellung von Fig. 1 umgibt das Kunststoffband
2 das Packgut 5 bereits lose mit einer Schlaufe 6.
[0018] Eine Bandschiebeeinrichtung 7 der Umreifungsvorrichtung 1 führt sowohl den Vorschub,
Rückzug als auch das Spannen des Bandes 2 aus. Nachdem die Sollspannung auf das Band
aufgebracht ist, wird das Band von einer in Vorschubrichtung (entspricht Pfeil 8)
des Bandes hinter der Bandschiebeeinrichtung 7 angeordneten Verschliesseinheit 9 durch
Reibschweissen verschlossen und die Schlaufe 6 vom Band 2 abgetrennt. Selbstverständlich
könnten die Enden der Bandschlaufe 6 auch durch eine beliebige andere Verbindungstechnik
miteinander verbunden werden.
[0019] In Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Bandschiebeeinrichtung 7 einen Hülltrieb 12 mit
einem als Mehrfachkeilriemen 13 ausgebildetem Hüllglied aufweist. Der Keilriemen 13
läuft mit seiner Innenfläche 14 über zwei Räder 15, 16 mit unterschiedlichen Durchmessern.
Hierbei ist das kleinere Rad ein erstes Antriebsrad 16 für den Riemen, das von einem
nicht dargestellten Gleichstrommotor über ein Spiroidgetriebe angetrieben wird. Das
grössere Rad ist ein nicht angetriebenes, frei laufendes Umlenkrad 15, mit dem das
Band 2 von seiner Richtung, mit der es in die Bandschiebeeinrichtung einläuft, in
Richtung zur Verschliesseinheit 9 umgelenkt wird. Zur Erleichterung des Riemenwechsels
sowie zur Einstellung der Riemenspannung ist der Abstand zwischen dem Umlenkrad 15
und dem Antriebsrad 16 in einer nicht dargestellten Weise veränderbar, z.B. in dem
das Umlenkrad an einem Schwenkhebel angeordnet ist.
[0020] Zur Erzeugung der Vorschub- und Rückzugbewegung weist die Bandschiebeeinrichtung
7 ein von einem ebenfalls nicht dargestellten Gleichstrommotor antreibbares zweites
Antriebsrad 17 auf. Das zweite Antriebsrad 17 ist an einem um eine Achse 18 schwenkbaren
Hebel 19 gelagert und wird durch eine nicht dargestellte Feder gegen eine Aussenfläche
20 des Riemens 13 gedrückt. Hierdurch umschlingt der Riemen 13 einen Abschnitt des
Umfangs des zweiten Antriebsrades 17, wodurch dieses seine Rotationsbewegung auf den
Riemen 13 überträgt.
[0021] Eine nicht angetriebene Andruckrolle 23 ist mit ihrer Achse an einem Ende eines weiteren
Hebels 24 angeordnet. Der in etwa entlang eines Bogens verlaufende Hebel 24 ist an
seinem anderen Ende 25 schwenkbar gelagert, so dass sich zwischen dem Hebel 24 und
dem Umlenkrad 15 ein Spalt ausbildet, in dem der Riemen 13 und das Band 2 verläuft.
Ausserdem wird die Andruckrolle 23 durch eine nicht näher dargestellte Feder in Richtung
auf das Umlenkrad 15 gedrückt. Somit presst die Andruckrolle 23 das Band 2 auf die
Aussenfläche 20 des Riemens. Der Anpressdruck der Andruckrolle 23 ist die Ursache
für die Entstehung einer den Vorschub bewirkenden Reibkraft zwischen dem Riemen 13
und dem Band 2. Die Stelle, an welcher der im wesentlichen linienförmige Kontakt zwischen
der Andruckrolle 23 und dem Band 2 zustandekommt, befindet sich zum einen in dem Bereich,
in dem der Riemen das Umlenkrad 15 umschlingt. Zum anderen drückt die Andruckrolle
23 an einer Stelle auf das Band 2, an welcher das Band vom Riemen 13 abhebt und in
etwa tangential vom Umlenkrad 15 wegläuft.
[0022] Des weiteren ist die Andruckrolle 23 mit einem nicht dargestellten Sensor versehen,
mit dem ihre Drehzahl, zumindest jedoch ihr Drehzustand, detektierbar ist. Bei Stillstand
der Andruckrolle 23 sendet der Sensor ein entsprechendes Signal an eine ebenfalls
nicht dargestellte zentrale Steuerung der Umreifungsvorrichtung.
[0023] Wie den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, weist die Bandschiebeeinrichtung 7 ein frei
drehbares Spannrad 26 auf, das ebenfalls an einem um eine Achse 27 schwenkbaren Hebel
28 angeordnet ist. Das Spannrad kann durch den Schwenkhebel 28 in zwei Endlagen überführt
werden. In der in Fig. 2 dargestellten ersten Endlage ist das Spannrad 26 mit Abstand
zum Band 2 angeordnet und hat mit diesem keine Berührung. Durch eine Schwenkbewegung
des Hebels 28 ist das Spannrad 26 in die in Fig. 3 dargestellte zweite Endlage überführbar,
in der das Spannrad 26 das Band 2 gegen den Riemen 13 drückt, so dass sowohl das Band
2 als auch der Riemen 13 das Spannrad 26 an seinem Umfang teilweise umschlingen. Der
Teil des Riemens 13, der jeweils das Spannrad 26 umschlingt, liegt frei zwischen den
beiden Rädern 15, 16, ohne an diesen anzuliegen bzw. zwischen diesen und dem Spannrad
26 eingeklemmt zu werden. Das Einschwenken des Spannrades 26 bewirkt somit, dass der
Riemen 13 und das Band 2 eine zusätzliche Umlenkung erfahren. Hierdurch liegt das
Band 2 entlang einer längeren Strecke am Riemen an als im Vergleich zu der zuvor beschriebenen
Vorschub- und Rückzugsphase. In bezug auf eine (imaginäre) Verbindungsgerade der Achsen
der beiden Räder 15, 16 befindet sich das Spannrad 26 in dieser zweiten Endlage in
etwa in Höhe der Mitte der Verbindungsgerade. Das zweite Antriebsrad 17 befindet sich
in bezug auf die erwähnte Verbindungsgerade zwar auf der anderen Seite, jedoch ebenfalls
in etwa der Höhe der Mitte dieser Geraden und somit gegenüber dem Spannrad.
[0024] Durch das Einschwenken des Spannrades 26 wird zunächst die Riemenspannung vergrössert.
Dies bewirkt, dass der Riemen 13 das zweite Antriebsrad 17 gegen die auf den Hebel
19 wirkende Federkraft - in Richtung vom Spannrad 26 weg - drückt. Hierdurch verkleinert
sich der Umschlingungswinkel des Riemens am zweiten Antriebsrad 17 während der Spannphase.
Das zweite Antriebsrad wirkt somit zusätzlich wie ein Riemenspanner, mit dem eine
vorbestimmte Riemenspannung eingestellt werden kann.
[0025] Um die Bewegungen der einzelnen Elemente der Bandschiebeeinrichtung zu erzeugen,
sind zum einen das erste und das zweite Antriebsrad 16, 17 jeweils mit einem separaten
eigenen (nicht dargestellten) Antriebsmotor versehen. Ausserdem weist die erfindungsgemässe
Umreifungsvorrichtung 1 einen ebenfalls in den Figuren nicht dargestellten, weiteren
- als Gleichstrommotor ausgebildeten - Antriebsmotor auf, mit dem die Schwenkbewegung
des Hebels 28 des Spannrades 26 erzeugt wird.
[0026] Sowohl die Antriebsmotoren der Antriebsräder 16, 17 als auch der Antriebsmotor des
Schwenkhebels werden von einer übergeordneten zentralen Steuerung der Umreifungsvorrichtung
1 angesteuert.
[0027] Um den Vorschub des Bandes zu erzeugen, wird das zweite Antriebsrad 17 durch seinen
Gleichstrommotor angetrieben, so dass es im Uhrzeigersinn dreht, wie in Fig. 2 durch
den Pfeil 29 angedeutet ist. Ein Reibschluss zwischen dem Antriebsrad 17 und dem Riemen
nimmt letztgenannten mit, wodurch sich dieser im Gegenuhrzeigersinn dreht. Da der
Riemen 13 mit einer gewissen Spannung auf den beiden Rädern 15, 16 sitzt, werden diese
von der Riemenbewegung mitgenommen. Wie bereits erläutert wurde, drückt die Andruckrolle
23 das Band 2 gegen den Riemen, wodurch im wesentlichen im Bereich der Andruckrolle
23 auch ein Reibschluss zwischen dem Band und dem Riemen 13 erzeugt wird. Dieser Reibschluss
bewirkt den Vorschub (Pfeil 8) des Bandes 2 zur Bildung der Bandschlaufe um das Packgut
5 in der Führung 4 (Fig. 1). Sobald das Ende des Bandes aus der Führung 4 wieder in
die Verschliesseinheit 9 eintritt und dort einen als Endschalter ausgebildeten Anschlag
(nicht dargestellt) betätigt, wird der Antriebsmotor des zweiten Antriebsrades 17
abgeschaltet und das Bandende festgeklemmt. Um einen besonders schnellen Stillstand
dieses Motors zu erreichen, wird dieser mit Gegenstrom gebremst.
[0028] Nach Beendigung dieser Vorschubphase umgibt das Band das Packgut 5 lose, d.h. es
umgibt das Packgut, ohne dieses zu berühren. In der nachfolgenden Rückzugsphase wird
das Band 2 entgegen der Richtung von Pfeil 8 zurückgezogen, um es an das Packgut 5
anzulegen. Die Rückzugsphase beginnt mit dem Einschalten sowie der Drehrichtungsumkehr
des zweiten Antriebsrades 17. Somit dreht sich das zweite Antriebsrad 17 während der
Rückzugsphase im Gegenuhrzeigersinn, was in Fig. 2 durch den Pfeil 30 angedeutet ist.
Der Druck der Andruckrolle 23 auf das Band bewirkt nun, dass das Band vom Riemen in
Richtung zur Vorratsrolle 3 zurückgezogen wird, bis es am Packgut anliegt. Die Rückzugsbewegung
endet, wenn das Band mit einer Spannkraft versehen ist, die grösser ist als die Reibkraft
zwischen dem Riemen 13 und dem Band 2. Ist dieser Zustand erreicht, bleiben sowohl
das Band und die Andruckrolle 23 stehen und der Riemen rutscht unter dem Band durch.
[0029] Sobald der Sensor der Andruckrolle deren Stillstand detektiert hat, veranlasst die
Steuerung das Einschwenken des Spannrades 26 aus seiner ersten in seine zweite Endlage
(Fig. 3), wodurch die Spannphase eingeleitet wird. Die Spannphase zeichnet sich dadurch
aus, dass das Band mit nur noch einer relativen geringen Bandlänge zurückgezogen und
im wesentlichen die Bandspannung erhöht wird.
[0030] Gleichzeitig mit dem Einschwenken des Spannrades 26 wird der Motor des zweiten Antriebsrades
17 abgeschaltet und das erste Antriebsrad 16 mit einer Drehrichtung im Uhrzeigersinn
(Pfeil 31) angetrieben. Hierbei betätigt der Schwenkhebel 28 eine nicht dargestellte
mechanische Zahnkupplung, mit der das erste Antriebsrad an seinen Antriebsmotor gekuppelt
wird. Die Zahnkupplung weist auf der Seite des Antriebsrades 16 ein innenverzahntes
Zahnrad und auf der Seite des Antriebsmotors ein aussenverzahntes Ritzel auf. Damit
die Zähne des Ritzels die entsprechenden Zahnlücken des Zahnrades finden können, dreht
der Elektromotor das Ritzel bereits bei diesem Vorgang. Im Vergleich zu den bei vorbekannten
Bandschiebeeinrichtungen für die Einkupplung von sich bewegenden Elementen an Antriebsmotoren
bisher oftmals üblichen elektromechanischen Friktionskupplungen tritt bei dieser Kupplung
nahezu kein Verschleiss auf. Ausserdem lassen sich mit diesen Kupplungstypen sehr
hohe Spannkräfte von bis zu 4000 N übertragen.
[0031] Die für die Aufbringung einer Spannkraft von bis zu 4000 N erforderliche Reibkraft
zwischen Band und Riemen kann zum einen durch den im Vergleich zum zweiten Antriebsrad
17 grösseren Durchmesser des ersten Antriebsrades 16 erzeugt werden, der grössere
Drehmomente zulässt. Zum anderen erfährt das Band durch das Spannrad 26 eine zusätzliche
Umlenkung, wodurch es auch über eine längere Strecke am Riemen anliegt. Die von dem
Riemen auf das Band übertragbare Reibkraft wird somit vergrössert. Schliesslich kann
die Höhe der Spannkraft durch eine Drehmomentensteuerung des Antriebsmotors des ersten
Antriebsrades begrenzt werden. Da der Antriebsmotor des zweiten Antriebsrades während
der Spannphase abgeschaltet ist, läuft das Spannrad während des Spannvorganges frei
mit.
[0032] Nachdem die Sollspannkraft erreicht ist, kommt die Verschliesseinheit 9 zum Einsatz.
In dieser wird nun auch die Stelle des Bandes 2 geklemmt, die mit dem Bandende verbunden
werden soll. Nachdem auch der Antriebsmotor des ersten Antriebsrades 16 abgeschaltet
ist, wird die Bandschlaufe mit dem Bandende verschweisst und vom zugeführten Band
2 abgetrennt.
[0033] Nachdem das Band in der Verschliesseinheit geklemmt ist, veranlasst die Steuerung
wieder die Überführung des Spannrades 26 aus seiner zweiten in seine erste Endlage.
Dadurch hebt das Spannrad 26 vom Band 2 ab und entlastet dieses. Somit hat das Band
- nach Beendigung der Spannphase bis zum Beginn der nächsten Vorschubphase - nur im
Bereich der Andruckrolle 23 einen im wesentlichen linienförmigen Kontakt mit dem Riemen
13. Hierdurch kann eine dauerhafte Banddeformierung aufgrund des "Memory-Effektes"
vermieden werden.
1. Bandschiebeeinrichtung einer Umreifungsvorrichtung zum Anlegen eines Bandes um ein
Packgut, welche
mit einem Hülltrieb versehen ist, der lediglich ein Hüllglied aufweist, das mit einer
Innenfläche über mindestens zwei Räder geführt ist, mindestens eines der beiden Räder
als Antriebsrad ausgebildet ist, das mit einem Antriebsmotor in Wirkverbindung bringbar
ist, wodurch das Hüllglied antreibbar ist,
das Band durch eine Andruckrolle an eine Aussenfläche des Hüllgliedes andrückbar ist,
um zwischen dem Band und dem Hüllglied eine Reibkraft zu erzeugen durch welche das
Band in eine Richtung schiebbar ist, die Andruckrolle in einem Bereich angeordnet
ist, in dem das Hüllglied eines der beiden Räder umschlingt, wodurch mit der Andruckrolle
das Hüllglied gegen das eine der beiden Räder andrückbar ist,
Mittel zur Umkehr des Drehsinn des Hüllgliedes vorhanden sind, so dass das Band sowohl
in eine Vorschub- als auch in eine Spannrichtung bewegbar ist, und
ein weiteres, der Aussenfläche (20) des Hüllgliedes gegenüberliegendes Rad vorhanden
ist, welches als Spannrad (26) ausgebildet ist, das während einer Spannphase das Band
(2) zur Aufbringung einer Bandspannung an das Hüllglied drückt.
2. Bandspanneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannrad (26) in zwei Endlagen überführbar ist, wobei das Spannrad (26)
in der ersten Endlage mit Abstand zum Hüllglied angeordnet ist und in der zweiten
Endlage das Hüllglied das Spannrad (26) teilweise umschlingt.
3. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannrad (26) schwenkbar an einem Hebel (28) angelenkt ist.
4. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein zweites Antriebsrad (17), mit welchem durch Anlage an die Aussenfläche (20) des
Hüllgliedes letzteres antreibbar ist.
5. Bandschiebeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des zweiten Antriebsrades (17) gegenüber der Position des ersten
Antriebsrades (16) veränderbar ist.
6. Bandschiebeeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Antriebsrad (17) an einem Hebel (19) schwenkbar angelenkt ist, und
dass das zweite Antriebsrad (17) insbesondere mit einer auf den Hebel (19) wirkenden
elastischen Feder an das Hüllglied andrückbar ist.
7. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Vorschubphase, in welcher das Band durch Abzug von einer Vorratsrolle
einen Vorschub erfährt, nur das zweite Antriebsrad (17) das Hüllglied antreibt.
8. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Spannphase, in welcher das Band zur Aufbringung der Bandspannung
entgegen der Vorschubrichtung rückgezogen wird, das Hüllglied nur durch das erste
Antriebsrad (16) antreibbar ist.
9. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 4 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (23) mit einem Sensor versehen ist, mit welchem der Drehzustand,
insbesondere ein Stillstand, der Andruckrolle (23), detektierbar ist, wobei durch
den Sensor bei einem bestimmten Drehzustand, insbesondere bei einem Stillstand, der
Andruckrolle ein Signal an eine Steuerung gesendet werden kann, wodurch die Steuerung
einen Antriebsmotor eines der Antriebsräder (16, 17) abschaltet, die Steuerung danach
ein Andrücken des Spannrades (26) an das Hüllglied und die Erzeugung einer Antriebsbewegung
des anderen Antriebsrades (16, 17) veranlasst.
10. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (23) im Bereich eines Umschlingungswinkels, mit dem das Hüllglied
das Umlenkrad (15) umschlingt, angeordnet ist, und dass die Andruckrolle (23) dort
das Band gegen das Hüllglied und dadurch das Hüllglied gegen das Umlenkrad (15) drückt.
11. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllglied ein Mehrfachkeilriemen (13) ist.
12. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung eines zu grossen Bandvorschubes ein Antriebsmotor mit Gegenstrom
bremsbar ist.
13. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckrolle (23) sowohl in einer Vorschub-, Rückzug- als auch in einer
Spannphase am Band anliegt.
14. Bandschiebeeinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannrad (26) nur während der Spannphase mit dem Hüllglied in Eingriff
ist.
15. Umreifungsvorrichtung zur Umreifung eines Packgutes mit einem Band, insbesondere mit
einem Kunststoffband, gekennzeichnet durch eine Bandschiebeeinrichtung (7) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14.