[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergasung kompaktierter und kompaktierfähiger
organischer Materialien zu einem Co- und H
2-reichen Brenngas und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Das Verfahren ist überall dort einsetzbar, wo nachwachsende landwirtschaftliche sowie
forstwirtschaftliche Produkte wie Stroh, Schilf, andere Halmprodukte, Reisigholz u.
ä., Altpapier, Textilien, Wolle, fasrige brennbare Stoffe zu einem Brenngas verarbeitet
werden sollen. Die Hauptmerkmale der zu verarbeitenden Stoffe sind
- ihr annähernd trockener Zustand
- ihre mangelnde Fließfähigkeit und Förderbarkeit
- ihre schwierige, teils nicht mögliche Zerkleinerbarkeit zu feinkörnigen Gütern.
[0003] Nach bekanntem Stand der Technik müssen solche Materialien vor dem Vergasen grob
vorzerkleinert, thermisch homogenisiert, thermisch versprödet und anschließend in
einer Aufbereitungsstufe feinzerkleinert werden. Die thermische Behandlung erfolgt
üblicherweise in einer Pyrolysestufe, zu der eine aufwendige, problematische Trennung
der Pyrolyseprodukte in Pyrolysekoks, Pyrolysegas und Flüssigprodukte gehört. Solche
kombinierte Verfahren sind als THERMOSELECT-Verfahren aus EP 0 520 086, NOELL-KONVERSIONSVERFAHREN
in DE 41 39 512 und VTA-Flugstromvergasung in EP 0 600 923 B1 und DE 41 23 406 bekannt.
Wegen der der Flugstrom- und auch der Festbettvergasung vorgeschalteten Trocknungs-
und Pyrolysestufen fallen hohe Investitions- und Betriebskosten bei der Verwertung
von Restabfall oder anderer anorganisch und organisch toxischer Stoffe an, so daß
die annähernd schadstofffreie Produkte erzeugenden Vergasungsverfahren insbesondere
gegenüber der Kompostierung, Deponie oder auch gegenüber der Verbrennung nicht konkurieren
können. Einfache, einstufige Vergasungsverfahren im technischen Maßstab für nichtfließfähige,
nichtförderbare Güter existieren nicht. Diese Stoffe sind allenfalls ohne vorherige
aufwendige Aufbereitung einer Verwertung in Verbrennungsanlagen vorbehalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vergasungsverfahren zu schaffen, das
ohne thermische Vorbehandlung und ohne Feinzerkleinerung von land- und forstwirtschaftlich
nachwachsenden Produkten, Altpapier, Textilien u. ä. ein wasserstoff-/kohlenmonoxidreiches
Brenngas, das frei von Kohlenwasserstoffen, Dioxinen, Furanen ist und das einen ohne
weitere Nachbehandlung verwertbaren oder einfach zu deponierenden, festen Rückstand
liefert.
[0004] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach den Merkmalen des ersten und eine Vorrichtung
nach den Merkmalen des fünften Patentanspruches gelöst.
[0005] Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder. Die erfindungsgemäße
Lösung sieht vor, daß in der Industrie und Landwirtschaft vorbereitete, maßlich definierte
Ballen von Alttextilien, Halmprodukten mittels eines Stempels oder vorzerkleinerte,
stückige oder fasrige Stoffe mittels einer Stopfschnecke in einen bei annähernd Atmosphärendruck
betriebenen, waagerecht liegenden Vergasungsraum gepreßt werden. Die Temperatur im
Vergasungsraum wird oberhalb der Schmelztemperatur der mineralischen Bestandteile
der zu vergasenden Stoffe gehalten, was beim Anfahren des Vergasers allein durch den
Zünd- und Stützbrenner und im kontinuierlichen Betrieb zusätzlich durch die partielle
Oxydation der zu vergasenden Stoffe mit Sauerstoff erfolgt. Primärsauerstoff wird
einmal direkt am Brennstoffkanalende, d. h., bei Eintritt in den Vergasungsraum in
den zu vergasenden Brennstoff eingeblasen, und zum anderen wird Sekundärsauerstoff
während des Zerfalls des Brennstoffstranges sowie bei seinem Fallen in die mit einem
Kühlschirm umgebene Schlackewanne aufgeblasen. Im Vergasungsraum wird eine reduzierende
Atmosphäre aufrechtgehalten. Wegen der Temperatur zwischen 1200 °C und 1800 °C werden
Kohlen- und Chlorkohlenwasserstoffe (Dioxine, Furane) total gespalten und mineralische
Bestandteile aufgeschmolzen. Die Schmelze sammelt sich in einer Schlackewanne des
Vergasungsraumes und läuft am senkrecht stehenden, in den Vergasungsraum hineinragenden
Schlackeablaufkörper über in den Quenchraum hinein. Die Schlackewanne im Vergasungsraum
wird durch den Kühlschirm so gebildet, daß sich über dem Kühlschirm durch Abkühlung
der Schmelze der Schlacke eine dicke und dichte, feste Schlackeschicht bildet, die
den metallischen Teil des Kühlschirmes keramisch schützt. Auch das H
2 -/CO-reiche Vergasungsgas tritt über den Schlackeablaufkörper in den Quenchraum ein,
in dem das Vergasungs- bzw. Rohgas mit Quenchwasser unter 100 °C abgekühlt und die
Schlacke glasartig, eluationsfest granuliert wird. Das Rohgas tritt seitlich aus dem
Quenchraum zur weiteren Rohgasreinigung und -entschwefelung aus, und das Granulat
fällt in eine Wassertauchung, aus der es mechanisch ausgetragen wird.
[0006] Erfindungsgemäß werden die Umsetzung der Brennstoffe zu CO und H
2, die reduzierende Atmosphäre im Vergasungsraum und das Aufschmelzen der mineralischen
Bestandteile der Brennstoffe mittels einer verzögerungsfreien Temperaturmessung des
Rohgases vor Austritt aus dem Vergasungsraum überwacht und gesteuert. In Abhängigkeit
dieser Temperatur werden der Brennstoffvorschub, die Primär-/Sekundärsauerstoffzugabe
geregelt und die Wasserdampfzugabe über den Stützbrenner gesteuert. Für die Betriebsführung
und -überwachung wird eine Sauerstoffgehaltsmessung des Rohgases nach der Quenchung
genutzt, die als Plausibilitätsnachweis für die Temperaturmessung und -regelung dient.
[0007] Das gereinigte Rohgas, das Reingas, wird einem Gasmotor zur Elektroenergieerzeugung
und das Granulat als Baurohstoff der Baustoffindustrie zur Verwertung zugeführt. Das
eigenerzeugte Reingas kann auch als Brenngas für den Pilot- und Stützbrenner verwendet
werden.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung an zwei Figuren und einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- erfindungsgemäße Vergasungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Stopfschnecke
als Zuführeinrichtung,
- Figur 2
- erfindungsgemäße Vergasungsvorrichtung mit Stempel als Zuführeinrichtung
[0009] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vergasungseinrichtung, wie sie verwendet
wird, um Brennstoffballen zu vergasen. Diese werden über das Brennstoffaufgabegehäuse
1 in den Brennstoffeinlaufkanal 4 aufgegeben, in dem sich ein Stempel 3 befindet,
der über einen Stempelantrieb 2 den Ballen zur Vorschubregulierungseinrichtung 5 befördert.
Diese Vorschubregulierungseinrichtung 5 kann mit einem endlos umlaufenden, geschwindigkeitsgeregelten
Mitnehmerband ausgerüstet sein, das das Brenngut in das Brennstoffkanalende 6 befördert,
in das die Primärsauerstoffzuführung 13 mündet. Das Brennstoffkanalende 6 mündet im
Verbrennungsraum 7, an dessen einem Ende Primärsauerstoffdüsen 22 angeordnet sind.
Weiterhin münden in den Verbrennungsraum 7 die Sekundärsauerstoffzuführung 11, der
Zünd- und Stützbrenner 10 und die Zuführung für Brenngas 26, Sauerstoff 27 und Wasserdampf
8. Der Verbrennungsraum 7 ist von einem Kühlschirm 9 umgeben, der eine Schlackewanne
8 bildet, in der sich die Schlacke sammelt, die über einen gekühlten Schlackeablaufkörper
14 den Verbrennungsraum 7 verlassen kann. In den Verbrennungsraum 7 mündend ist eine
Temperaturmessung, -regelung und - überwachung 24 angeordnet. Die Sekundärsauerstoffzuführung
11 erfolgt über eine Sauerstoffringleitung 12. Unter dem Vergasungsraum 7 ist ein
Quenschraum 16 angeordnet, an dem sich die Quenschwasserzuführungen 15, eine Rohgasabführung
17 und ein Granulataustrag 18 befinden. Weiterhin ist an der Rohgasabführung 17 die
Sauerstoffmeß- und -überwachungsstelle 29 angeordnet.
Die Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Vergasungsvorrichtung, bei der als Zuführung
für das Brenngut eine Stopfschnecke 19 mit Regelantrieb vorgesehen ist. Das ist vor
allem dann der Fall, wenn das einzutragende Brenngut Brennrohstoffgrobgut ist. Dieses
wird in das Brennstoffaufgabegehäuse 1 aufgegeben, von der Stopfschnecke 19 erfaßt
und im Brennstoffeinlaufkanal 4 transportiert. Am Brennstoffeinlaufkanal sind die
Primärsauerstoffzuführung 13, der Kühlwassereintritt 20 und der Kühlwasseraustritt
21 angeordnet. Das Brennstoffkanalende 6, welches von Primärsauerstoffdüsen 22 umgeben
ist, mündet in den Verbrennungsraum 7 des Vergasungsreaktors. Dieser Verbrennungsraum
7 wird ebenfalls durch eine Temperaturmessung-, regelung und -überwachung 24 kontrolliert
und ist in seinem oberen Teil durch eine Feuerfeststützkonstruktion 25 und in seinem
unteren Teil von einem Kühlschirm 9 umgeben. Weiterhin im unteren Teil ist die Schlackewanne
8 angeordnet, in die ein gekühlter Schlackeablaufkörper 14 hineinragt. Durch den Kühlschirm
9 ragt von der anderen Seite der Zünd- und Stützbrenner 10, durch den Brenngas 26,
Sauerstoff 27 und Wasserdampf 28 in den Verbrennungsraum 7 gelangen.
Weiterhin ragt eine Sekundärsauerstoffzuführung 11 aus einer Ringleitung 12 in den
Verbrennungsraum 7. Durch den gekühlten Schlackeablaufkörper 14 gelangt die Schlacke
in den Quenschraum 16, aus dem eine Rohgasabführung 17 und ein Granulataustrag 18
erfolgen. Die Quenschwasserzuführungen 15 sind am Quenschraum 16 im oberen Teil angeordnet.
Unter dem Quenschraum 16 befindet sich eine Granulatauffang- und -austragvorrichtung
23. Weiterhin ist an der Rohgasabführung 17 eine Sauerstoffmeß- und -überwachungsstelle
29 angeordnet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als loses, grobes Gut Altpapier mit der regelbaren
Stopfschnecke 19 in den Verbrennungsraum 7 hineinbefördert, der mittels des Zünd-
und Stützbrenners 10 auf Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der mineralischen
Bestandteile des Brennstoffes aufgeheizt wird und der durch die Vergasung des Brennstoffes
auf einer Temperatur zwischen 1200 und 1800 Grad gehalten wird. Dabei werden Primärsauerstoff
13 am Brennstoffkanalende 6 in den Brennstoff über Primärsauerstoffdüsen 22 eingeblasen,
Sekundärsauerstoff 11 auf den in den Verbrennungsraum 7 einfallenden Brennstoff aufgeblasen
und Wasserdampf 28 zur Temperaturmoderierung aufgegeben. Der Brennstoff, in dem Fall
das Altpapier, wird durch die Vergasungsreaktion zu CO/H
2-reichem Brenngas umgesetzt, wobei alle Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe
(Dioxine, Furane) zersetzt und die inerten, mineralischen Bestandteile des Brennstoffes
aufgeschmolzen werden und sich in der als Kühlschirm ausgebildeten Schlackewanne 8
sammeln und am gekühlten Schlackeablaufkörper 14 in den Vergasungsraum 7 gelangen,
um gemeinsam mit dem Rohgas den Reaktionsraum zu verlassen. Die Rohgastemperaturmessung
24 überwacht und steuert die Temperatur im Verbrennungsraum 7, indem das Temperaturmeßsignal
den Vorschub des Brennstoffes über die Stopfschnecke mit Regelantrieb 19, die Sauerstoffmenge
11 und die Wasserdampfmenge 28 sowie die Sauerstoffgehaltsmenge im Rohgas 29 geregelt
werden. Durch die schroffe Abkühlung der flüssigen Schlacke und des Rohgases im Quenschraum
16 mittels Wasser über die Quenschwasserzuführung 15 entsteht ein verglastes, eluationsfestes
Granulat, wodurch keine Rückbildung der Dioxine und Furane erfolgen kann. Das Schlackegranulat
wird mittels Austragsvorrichtung 23 aus dem Quenschraum 16 ausgetragen, wobei das
Rohgas über die Rohgasabführung 17 in das Rohgasreinigungs- und - entschwefelungssystem
austritt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die Vorteile, daß land- und forstwirtschaftlich
nachwachsende Rohstoffe, Altpapier, Textilien und ähnliches ohne thermische Vorbehandlung
und ohne Feinzerkleinerung in ein wasserstoff-/kohlenmonoxidreiches Brenngas, das
frei von Kohlenwasserstoffen, Dioxinen, Furanen ist, umgewandelt werden und daß ein
ohne weitere Nachbehandlung verwertbarer und einfach zu deponierender, fester Rückstand
entsteht.
Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Brennstoffaufgabegehäuse
- 2
- Stempelantrieb
- 3
- Stempel
- 4
- Brennstoffeinlaufkanal
- 5
- Vorschubregulierungseinrichtung
- 6
- Brennstoffkanalende
- 7
- Vergasungsraum
- 8
- Schlackewanne
- 9
- Kühlschirm
- 10
- Zünd- und Stützbrenner
- 11
- Sekundärsauerstoffzuführung
- 12
- Sauerstoffringleitung
- 13
- Primärsauerstoffzuführung
- 14
- Gekühlter Schlackeablaufkörper
- 15
- Quenchwasserzuführung
- 16
- Quenchraum
- 17
- Rohgasabführung
- 18
- Granulataustrag
- 19
- Stopfschnecke mit Regelantrieb
- 20
- Kühlwassereintritt
- 21
- Kühlwasseraustritt
- 22
- Primärsauerstoffdüsen
- 23
- Granulatauffang- und austragsvorrichtung
- 24
- Temperaturmessung, -regelung, -überwachung
- 25
- Feuerfeste Stützkonstruktion
- 26
- Brenngas
- 27
- Sauerstoff
- 28
- Wasserdampf
- 29
- Sauerstoffmeß- und Überwachungs-Stelle
1. Verfahren zur Vergasung kompaktierter und kompaktierfähiger organischer Materialien
zu einem CO- und H
2 -reichen Brenngas, wobei die dem Vergasungsverfahren zugeführten Materialien annähernd
trocken sind, nach definierten Maßen gebündelt vorliegen oder nach einer groben Vorzerkleinerung
dem Gaserzeuger, der bei annähernd Atmosphärendruck arbeitet, aufgegeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das zu vergasende Material, der Brennstoff, als Ballen mit einem Stempel (3)
und einer Vorschubregulierungseinrichtung (5) oder als loses, grobes Gut mit einer
regelbaren Stopfschnecke (19) in einen Vergasungsraum (7) hineingefördert wird, der
mittels eines Zünd- und Stützbrenners (10) auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
der mineralischen Bestandteile des Brennstoffes aufgeheizt ist und der durch die Vergasung
des Brennstoffes auf dieser Temperatur zwischen etwa 1200 bis 1800 °C gehalten wird,
- daß die Vergasung des Brennstoffes mit Sauerstoff, wobei Primärsauerstoff (13) in
den Brennstoff am Brennstoffkanalende (6) über Primärsauerstoffdüsen (22) eingeblasen
und Sekundärsauerstoff (11) auf den in den Vergasungsraum (7) hineinfallenden Brennstoff
aufgeblasen wird, durchgeführt wird und Wasserdampf (28) zur Temperaturmoderierung
gesteuert aufgegeben wird,
- daß der Brennstoff durch die Vergasungsreaktion zu CO-/H2 -reichem Brenngas umgesetzt wird, alle Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe
(Dioxine, Furane) zersetzt werden und die inerten mineralischen Bestandteile des Brennstoffes
aufschmelzen und sich in der als Kühlschirm (9) ausgebildeten Schlackewanne (8) sammeln
und am gekühlten Schlackeablaufkörper (14), der in den Vergasungsraum (7) hineinragt,
gemeinsam mit dem Rohgas den Reaktionsraum verläßt,
- daß die Vergasungsreaktion und die Temperatur im Vergasungsraum (7) mittels der
Rohgas-Temperaturmessung (24) überwacht und geregelt werden, indem das Temperaturmeßsignal
den Vorschub (2, 5) des Brennstoffes, die Sauerstoffmenge (11) und die Wasserdampfmenge
(28) verändert und die Sauerstoffgehaltsmessung im Rohgas (29) die Plausibilität der
Temperaturmessung und -regelung wiedergibt,
- daß durch die schroffe Abkühlung der flüssigen Schlacke und des Rohgases im Quenchraum
(16) durch Quenchwasserzuführung (15) ein verglastes, eluationsfestes Granulat gebildet
wird und keine Rückbildung von Dioxinen, Furanen erfolgen kann, und
- daß das Schlackegranulat mittels einer Austragsvorrichtung aus dem Granulatauffang
(23) ausgetragen wird und das Rohgas aus dem Quenchraum (16) in das Rohgasreinigungs-
und - entschwefelungssystem übertritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Brenngas für den Pilot-
und Stützbrenner (10) eigenerzeugtes Reingas der Vergasungseinheit verwendet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reingas der
Vergasungseinheit zur Elektroenergieerzeugung mittels Gasmotoren eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Vergasungseinheit
anfallende Granulat als Baurohstoff genutzt wird.
5. Vergasungsvorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend
aus,
- einer Vergasungsvorrichtung mit:
• einem Brennstoffaufgabegehäuse (1), an dessen
• Brennstoffeinlaufkanal (4)
• Brennstoffkanalende (6) eine Wasserkühlung (20, 21) mit Primärsauerstoffdüsen (22)
angeordnet ist,
• einem liegenden Vergasungsraum (7) mit einer mit einem Kühlschirm (9) ausgekleideten
Schlackewanne (8),
• einem gekühlten Schlackeablaufkörper (14), der in den Vergasungsraum (7) hinein
übersteht und ein Schlackewehr bildet,
• einer Sekundärsauerstoffzuführung (11), die als gekühlte Blaslanze ausgebildet ist
und auch als Mehrfacheinblasung gestaltet sein kann,
• einem Zünd- und Stützbrenner (10) für Brenngas (26), Sauerstoff (27) und mit einem
Kanal für die Wasserdampfzugabe (28), wobei der Brenner (10) in Achse des Vergasungsraumes
(7) oder geneigt in Richtung Schlackewanne (8) und Schlackeablaufkörper (14) montiert
sein kann,
• einem Quenchraum (16) mit mehreren Düsen zur Quenchwasserzuführung (15),
• seitlichen Stutzen für die Rohgasabführung (17),
• einem unteren Granulataustrag (18) und -austragsvorrichtung (23),
• einer Vergasungssteuereinrichtung mit Temperaturmessung (24), Zuführeinrichtungen
(3, 2, 5, 19) für das Verbrennungsgut,
• einer Zuführung von Wasserdampf (28) zur Temperaturmoderierung des Rohgases,
• einer feuerfesten Stützkonstruktion (25) für die Vergasungsvorrichtung.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
einen Stempel (3) mit Stempelantrieb (2) als Zuführeinrichtung.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
eine Stopfschnecke (19) mit Regelantrieb als Zuführeinrichtung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Brennstoffkanalende (6) in Bewegungsrichtung des Brennstoffes konisch verjüngt
und die Vorschubregulierungseinrichtung (5) ein endlos umlaufendes, geschwindigkeitsgeregeltes
Mitnehmerband darstellt.
9. Vorrichtung nach Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Vergasungsraum (7) mit einem Kühlschirm (9) in der Weise versehen wird, -daß sich
über dem Kühlschirm (9) durch Abkühlung der Schlackeschmelze eine dicke und dichte,
feste Schlackeschicht bildet, die den metallischen Teil des Kühlschirms metallisch-keramisch
schützt.