[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft lasermarkierbare Papiere und Kartonagen, die sich
dadurch auszeichnen, daß sie als Absorptionsmittel und Kohlenstoffbildner mikrovermahlene
Kunststoffe bestehend aus linearen aromatischen Polyestern und/oder linearen Polyarylenen
mit einer Teilchengröße von 0,1-100 µm enthalten.
[0002] Die Kennzeichnung von Produktionsgütern wird in fast allen Industriezweigen zunehmend
wichtiger. So müssen häufig zum Beispiel Produktionsdaten, Verfallsdaten, Barcodes,
Firmenlogos, Seriennummern, etc. aufgebracht werden. Derzeit werden diese Markierungen
überwiegend mit konventionellen Techniken wie Drucken, Prägen, Stempeln und Etikettieren
ausgeführt. Wachsende Bedeutung gewinnt aber die berührungslose, sehr schnelle und
flexible Markierung mit Lasern. Mit dieser Technik ist es möglich graphische Beschriftungen,
wie z.B. Barcodes, mit hoher Geschwindigkeit auch auf eine nicht plane Oberfläche
aufzubringen.
[0003] Bei Druckererzeugnissen für den Verpackungsbereich (Faltschachteln, Etiketten, etc.)
tritt immer häufiger die Forderung auf, die eingesetzten Papiere und Kartonagen direkt
per Laser zu markieren, codieren und beschriften zu können, ohne zusätzliche Felder
aufzudrucken.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher lasermarkierbare Papiererzeugnisse
zu finden, die unter der Einwirkung von Laserlicht eine gut lesbare und kantenscharfe
Markierung ermöglichen. Papiere lassen sich aufgrund der geringen Schichtdicke nur
schwierig oder überhaupt nicht mit dem Laser markieren. Damit das Papier laserbeschriftbar
wird, war es notwendig in das Papier entsprechende Absorber einzuarbeiten die gleichzeitig
bei hohen Temperaturen carbonisieren. Das Absorptionsmittel sollte dabei eine sehr
helle neutrale Eigenfarbe bzw. die Eigenschaften des zu markierenden Papiererzeugnisses
besitzen und gleichzeitig nur in geringen Mengen eingesetzt werden müssen.
[0005] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß wenn man mikrovermahlene Kunststoffe
bestehend aus linearen aromatischen Polyestern und/oder linearen Polyarylenen mit
einer Teilchengröße von 0,1-100 µm als Absorptionsmittel direkt in die Papiermasse
und/oder in den Papierstrich einarbeitet, kontrastreiche, kantenscharfe und gut lesbare
Markierungen auf Papier und Kartonagen erhalten werden.
[0006] Gegenstand der Erfindung sind daher lasermarkierbare Papiere und Kartonagen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Absorptionsmittel und Kohlenstoffbildner mikrovermahlene
Kunststoffe bestehend aus linearen aromatischen Polyestern und/oder linearen Polyarylenen
mit einer Teilchengröße von 0,1-100 µm enthalten.
[0007] Durch den Zusatz der mikrovermahlenen Kunststoffe in Konzentrationen von 0,1 bis
10 Gew.% bezogen auf die Papiermasse, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.%, und insbesondere
1 bis 2 Gew.%, wird bei der Lasermarkierung ein hoher Kontrast erreicht. Die Konzentration
des Absorbers in der Papiermasse ist allerdings abhängig von der Art der Papiermasse,
der Papierdicke und der Energiedichte des verwendeten Lasers. Der relativ geringe
Anteil an Absorptionsmittel verändert das Papiererzeugnis unwesentlich und beeinflußt
auch nicht dessen Verarbeitbarkeit.
[0008] Die Kantenschärfe der Markierung wird insbesondere durch die Partikelgröße der mikrovermahlenen
Kunststoffe bestimmt. Vorzugsweise weisen die Kunststoffe Teilchengrößen im Bereich
von 0,1-50 µm, insbesondere von 0,1-15 µm, auf. Geeignete Absorptionsmittel sind insbesondere
aus der Gruppe der linearen aromatischen Polyester die Polycarbonate (PC), Polyalkylenterephthalate
(PTP), die Poly(ether)ester und Polyarylate. Aus der Gruppe der linearen Polyarylene
sind die Polyphenylenether (PPO, PPE), Polyaryletherketone (PEK, PEEK), Polyaniline,
Polyphenylensulfide (PPS), Polysulfone (PSU, PES, PPSU) als besonders bevorzugt zu
nennen.
[0009] Als Absorptionsmittel und Kohlenstoffbildner kann auch eine Kombination aus einem
Gemisch verschiedener mikrovermahlener Kunststoffe in allen denkbaren Mischungsverhältnissen
eingesetzt werden.
[0010] Bei der Markierung darf es nicht zu einer so starken Absorption mit dem plättchenförmigen
Substrat kommen, daß in diesem Bereich das Papier verbrennt und nur ein schwarzer
Fleck bzw. ein Loch auf dem Papier zurückbleibt. Die Absorption der Laserstrahlen
und die Wechselwirkung mit dem Absorber ist von vielen Faktoren abhängig, u.a. vom
verwendeten Papier, dem Absorber und der verwendeten Wellenlänge des Lasers. Vorzugsweise
wird bei der Markierung energiereiche Strahlung eingesetzt, im allgemeinen im Wellenlängenbereich
von 150 nm bis 1500 nm, vorzugsweise im Bereich von 150 bis 1100 nm.
[0011] Beispielsweise seien hier CO
2-Laser (10600 nm), Nd:YAG-Laser (1067 bzw. 532 nm) oder gepulster UV-Laser (Excimer-Laser)
erwähnt.
[0012] Besonders bevorzugt werden Nd:YAG-Laser (1064 bzw. 532 nm) und CO
2-Laser (10600 nm) eingesetzt. Die Energiedichten der eingesetzten Laser liegen im
allgemeinen im Bereich von 0,3 mJ/cm
2 bis 50 J/cm
2, vorzugsweise 0,5 mJ/cm
2 bis 20 J/cm
2 und besonders bevorzugt 0,3 mJ/cm
2 bis 10 J/cm
2.
[0013] Bei der Verwendung von gepulsten Lasern liegt die Pulsfrequenz im allgemeinen im
Bereich von 0,1 bis 10000 Hz, vorzugsweise von 0,5 bis 5000 Hz und insbesondere von
1 bis 1000 Hz, und die Pulslängen (Zeitdauer der einzelnen Pulse) im Bereich von 0,1
bis 1000 ns, vorzugsweise von 0,1 bis 500 ns und besonders bevorzugt von 1 bis 100
ns.
[0014] Abhängig von der Energiedichte des verwendeten Lasers, der Pulslängen und der Art
des bestrahlten Papiererzeugnisses reichen zur Erzielung guter Beschriftungen im allgemeinen
1 bis 20000, vorzugsweise 1 bis 5000, und insbesondere 1 bis 3000 Pulse aus.
[0015] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle Papiere und Kartonagen mit Hilfe
eines Lasers kantenscharf und kontrastreich beschriftet werden. Die Beschriftung mit
dem Laser erfolgt derart, daß der Probenkörper in den Strahlengang eines Lasers, vorzugsweise
eines CO
2- oder Nd:YAG-Lasers, gebracht wird. Ferner ist eine Beschriftung mit einem Excimer-Laser
möglich. Jedoch sind auch mit anderen herkömmlichen Lasertypen, die eine Wellenlänge
im Bereich hoher Absorption des verwendeten Absorbers aufweisen, die gewünschten Ergebnisse
zu erzielen. Der erhaltene Farbton und die Farbtiefe werden durch die Laserparameter
wie die Bestrahlungszeit und die Bestrahlungsleistung bestimmt. Die Leistung der verwendeten
Laser hängt von der jeweiligen Anwendung ab und kann im Einzelfall vom Fachmann ohne
weiteres ermittelt werden.
[0016] Papiere und Kartonagen, insbesondere für den Verpackungsbereich, bestehen in der
Regel aus 70 - 100 % natürlichen und synthetischen Fasern, die mit 20 - 30% Füllstoffen
und Leimungsmittel die mittlere Papierschicht bilden. Durch den gleichmäßigen ein-
bis dreifachen Auftrag einer Strichmasse bestehend aus Pigmenten zur Weißfärbung,
Bindemittel und Additiven, auf das Rohpapier wird eine geschlossene, glatte Oberfläche
für die anschließende Bedruckung und Weiterverarbeitung erreicht. Die gestrichenen
Papiere werden matt oder glänzend satiniert, einseitig oder beidseitig gestrichen
hergestellt.
[0017] Für die Einarbeitung der Absorbermaterialien in die Papiermasse sind die in der Papierindustrie
verwendeten Flügelrührer und Gefäßgeometrien geeignet. Das Absorptionsmittel kann
bei der Herstellung der Papiermasse bei jedem Verfahrensschritt vor Aufgabe auf die
Papiermaschine untergerührt werden, sowie in die Strichmasse eingesetzt werden.
[0018] Papier besteht in der Regel aus Holzzellstoff und/oder Zellstoff und gegebenenfalls
synthetischen Fasern und den sogenannten Papierhilfsmitten, wie z.B. Füllstoffen,
Bindemittel für die Leimung, Retentionsmitteln, optischen Aufhellern, Farbstoffen.
Die Einarbeitung des Absorbers in die Papiermasse kann auf verschiedene Arten erfolgen.
So kann das Absorptionsmittel mit dem Zellstoff bzw. Holzstoff in trockener Form gemischt
werden. Alternativ kann der Absorber dem faserigen Brei aus Zellstoff bzw. Holzstoff
zugemischt werden. Eine homogene Verteilung des Absorbermaterials wird ebenfalls erreicht,
wenn man das Absorptionsmittel den einzelnen Komponenten des Papierhilfsmittels zugibt.
[0019] Besonders bevorzugt ist hierbei die Zugabe des Absorbermaterials zu dem Bindemittel,
das für die Leimung des Papiers benötigt wird. Die Zugabe des Absorbermaterials kann
aber auch dann erfolgen, wenn die Vermischung von Faserbrei und Papierhilfsstoffen
erfolgt. Der fertige Papierbrei geht dann anschließend zur Papiermaschine.
[0020] Das Rohpapier mit dem Absorber wird in der Regel ein oder mehrmals ein- oder beidseitig
gestrichen. In das Streichmittel kann ebenfalls das Absorptionsmittel eingerührt werden.
Hierbei sollte allerdings der Gesamtanteil des Absorptionsmittel im Rohpapier und
in der Streichung die Obergrenze von 10 Gew.% bezogen auf die Papiermasse nicht übersteigen,
da sonst keine kantenscharfe Markierung gewährleistet ist. Die Einarbeitung des Absorptionsmittel
in das Papier bzw. die Kartonagen kann aber auch in der Weise erfolgen, daß das Rohpapier
ohne Absorptionsmittel mit einer Streichmasse mit Absorptionsmittel gestrichen wird.
In diesem Fall befindet sich der Absorber lediglich in dem Streichmittel und nicht
in der eigentlichen Papiermasse.
[0021] Als Faserstoffe werden neben dem Holzstoff und dem Zellstoff insbesondere die modifizierten
Holzstoffe, wie TMP-Holzstoff (Thermo-Mechanical-Pulp) oder CTMP-Holzstoff (Chemo-Thermo-Mechanical-Pulp)
bzw. deren Gemische eingesetzt. Weiterhin kann auch der wiedergewonnene Zellstoff
aus dem Altpapier verwendet werden. Das Markierungsergebnis wird positiv beeinflußt,
wenn den genannten Fasern anteilig Chemiefasern zugesetzt werden, insbesondere Cellulosederivate,
-ether, -acetat, Viskose- und Carbonfasern, Polyethylen und Polypropylen, Polyvinylalkohol,
Acrylnitril-(Co)-Polymerisate und Polyamide, z.B. temperaturstandfeste Aramidfasern.
Durch derartige Zusätze wird die Kantenschärfe und die Farbtiefe bei der Markierung
positiv beeinflußt.
[0022] Zur Verbesserung von Glätte, Bedruckbarkeit und Opazität des Papiers werden den faserigen
Einsatzstoffen Füllstoffe, wie z. B. CaCO
3, BaSO
4, Al(OH)
3, CaSO
4, ZnS, SiO
2, Kreide, TiO
2, Kaolin, zugesetzt. Diese Füllstoffe werden auch als Streichpigmente in Streichmassen
oder Gußstrichen zur Oberflächenvergütung verwendet.
[0023] Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Papierhilfsmittel sind die Bindemittel, wie
z.B. Stärke, Kasein, Proteine, Kunststoff-Dispersionen, Harzleime, u.a. zur Verfestigung
des Fasergefüges, Bindung von Füllstoffen und Pigmenten, Erhöhung der Wasserfestigkeit,
Verbesserung der Beschreib- und Bedruckbarkeit.
[0024] Die Wahl eines geeigneten organischen Bindemittels kann das Markierungsergebnis positiv
beeinflussen. Besonders gute Markierungsergebnisse werden erhalten, wenn man das Bindemittel
mit dem Absorbermaterial mischt und dieses dem Zellstoff bzw. Holzstoff in fester
oder flüssiger Form zumischt.
[0025] Geeignete Bindemittel sind insbesondere lösungsmittelfreie Leime, die auch in der
Papierbeschichtung, Streichung und Imprägnierung Anwendung finden. Bevorzugte Bindemittel
sind kationische Harzleime, Kolophonium, modifizierte Kolophoniumester, synthetische
Alkyldiketene, Alkyldiacrylate. Weiterhin sind hier zu nennen Kunststoff-Dispersionen
auf Basis von Vinylacetaten und Acrylatharzen. Insbesondere wasserlösliche Dispersionen
von Polyvinylalkohol, Polyvinylmethylether, polyacrylsaure Salze und Copolymere, Polyvinylpyrrilidon,
wasserlösliche Celluloseether beeinflussen das Markierergebnis bei Laser-Beschuß positiv.
[0026] Bei den gestrichenen Papieren wird das Rohpapier vorzugsweise mit Bindemitteln aus
dem Bereich der Styrolcopolymere mit Butadien, beschichtet. Die oben genannten Bindemittel
können ebenfalls bei der Veredelung des Papiers verwendet werden.
[0027] Die Kombination von dem Absorbermaterial mit den genannten Bindemitteln führt zu
einem synergistischen Effekt und verbessert das Markierungsergebnis in der Weise,
daß die Markierungen dunkler werden und eine höhere Kantenschärfe aufweisen.
[0028] Als Retentionsmittel zur Rückhaltung der Fein- und Füllstoffe während der Papierherstellung
werden insbesondere Aluminiumsulfat und synthetische kationische Verbindungen, wie
z. B. Ethyleniminpolymerisate, verwendet.
[0029] Des weiteren empfiehlt sich der Einsatz von Dispergiermitteln, da die anorganischen,
plättchenförmigen Substrate möglichst homogen in der Papiermasse verteilt sein sollten,
um eine gleichmäßige, deutliche Markierung erzielen zu können. Geeignete Dispergiermittel
sind z. B. Byk 410 (Byk-Chemie), Laponite RD/RDS (Laporte), Calgon neu (BK Ladenburg)
und Polysalz SK (BASF).
[0030] Häufig werden je nach Papiersorte der Papiermasse noch optische Aufheller zur Erhöhung
des Weißgrades zugesetzt.
[0031] Neben Farbstoffen und Pigmenten zur Einfärbung der Papiermasse oder zur Oberflächenfärbung
in Streichmassen kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Papier auch noch
zusätzlich Flammschutzmittel und/oder lichtsensitive Pigmente enthalten. Insbesondere
die Oxide, Hydroxide, Sulfide, Sulfate und Phosphate von Kupfer, Bismuth, Zinn, Zink,
Silber, Antimon, Mangan, Eisen, Nickel und Chrom sind hier zu nennen. Hierbei ist
besonders die Verwendung von Kupferphosphat, insbesondere ein Kupfer(II)hydroxid-phosphat,
zu erwähnen. Besonders bevorzugt ist hierbei ein Produkt, wie es durch Erhitzen von
blauem Cu(II)orthophophat (Cu
3(PO
4)
2∗3H
2O) durch Erhitzen auf 100 bis 200 °C entsteht und die chemische Summenformel 4CuO∗P
2O
5∗H
2O oder Cu
3(PO
4)
2∗Cu(OH)
2 aufweist. Weitere geeignete Kupferphosphate sind 6CuO∗P
2O
5∗3H
2O, Cu
3(PO
4)
2∗3Cu(OH)
2, 5CuO∗P
2O
5∗3H
2O, Cu
3(PO
4)
2∗2Cu(OH)
2∗H
2O, 4CuO∗P
2O
5, 4CuO∗P
2O
5∗3H
2O, 4CuO∗ P
2O
5∗1,5H
2O, 4 CuO∗P
2O
5∗1,2H
2O.
[0032] Der Gewichtsanteil an lichtsensitiven Pigmenten in der Papiermasse in Kombination
mit den Absorptionsmitteln sollte insgesamt 10 Gew.% bezogen auf die Papiermasse nicht
übersteigen.
[0033] Das Mischungsverhältnis der lichtsensitiven Pigmente mit den plättchenförmigen anorganischen
Substraten unterliegt hierbei keiner besonderen Beschränkung.
[0034] Die Zugabe der lichtsensitiven Pigmente erfolgt vorzugsweise zusammen mit dem Absorber,
prinzipiell ist aber auch die separate Zugabe möglich. Es kann auch ein Gemisch verschiedener
lichtsensitiver Pigmente der Papiermasse zugesetzt werden.
[0035] Neben den üblicherweise eingesetzten Papierhilfsstoffen können zusätzlich noch weitere
hier nicht genannte Additive der Papiermasse zugesetzt werden.
[0036] Die Verwendung des erfindungsgemäß pigmentierten Papiererzeugnisses kann auf allen
Gebieten erfolgen, wo bisher übliche Ink-Jet-Verfahren oder Lasermarkierungen durch
Abtragung von Druckfarben zur Beschriftung von Papieren eingesetzt werden. Die Kennzeichnung
und Beschriftung von z.B. Etiketten, alle Arten von Papierverpackungen für Haushaltsprodukte
und Gebrauchsgüter, Einwickelpapiere, Verpackungen für Zigaretten und Kosmetika können
selbst an schwer zugänglichen Stellen mit Hilfe von Laserlicht markiert werden. Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Papiererzeugnis aufgrund seines geringen Schwermetallanteils
bei Verpackungen im Lebensmittel- oder im Spielzeugbereich eingesetzt werden. Die
Markierungen auf den Verpackungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie wisch- und kratzfest,
hygienisch rein beim Markierungsprozeß aufbringbar sind. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet
für die Laserbeschriftung sind graphische Erzeugnisse mit einer dauerhaften und fälschungssicheren
Markierung, die zudem höchsten ästhetischen Ansprüchen des hochwertigen Verpackungsdruckes
gerecht werden, indem keine weißen oder schwarzen Flächen für eine spätere Lasermarkierung
in das Design mehr aufgedruckt werden müssen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Wert-
und Sicherheitspapiere.
[0037] Die markierten Papiererzeugnisse und Kartonagen können weiterhin nachträglich bedruckt
und weiterverarbeitet, z.B. lackiert, kaschiert oder versiegelt werden, ohne die Markierbarkeit
zu beeinträchtigen.
[0038] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern ohne sie jedoch zu begrenzen.
Beispiele
Herstellung von Papieren mit Etikettenpapier-Rezeptur
Beispiel 1
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2 bestehend aus:
[0039]
- Faserstoff:
- 100 % Zellstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- Calciumcarbonat als Füllstoff im Papier bezogen auf Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium (Leimungsmittel)
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin (Polymin SK, BASF) als Retentionshilfsmittel
- 1,5 %
- mikrovermahlenes Polyphenylensulfid (Fa. Hoechst)
[0040] Das so hergestellte Etikettenpapier wird mit einem Laser beschriftet. Die Markierung
mit einem YAG-Laser (1500 Hz, 19A, 20 mm/s) führt zu einer dunklen, kantenscharfen
Markierung mit einem hohen Kontrast.
Beispiel 2
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2 bestehend aus:
[0041]
- Faserstoff:
- 100 % Zellstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- TiO2 als Füllstoff im Papier bezogen auf den Faserstoff
- 0,5 %
- synthetisches Alkyldiketen (Aquapel 2B, Herkules Siegburg)
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- mikrovermahlenes Polycarbonat (Fa. Röhm)
[0042] Das Etikettenpapier wird mit einem CO
2-Laser (Energiedichte -2 J/cm
2) beschriftet. Die Markierung führt zu einer dunklen, kantenscharfen Markierung.
Beispiel 3
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2 bestehend aus:
[0043]
- Faserstoff:
- 100 % CTMP mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- Bariumsulfat als Füllstoff im Papier bezogen auf den Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- mikrovermahlenes Polyethersulfon (Fa. BASF)
[0044] Das Etikettenpapier wird mit einem YAG-Laser (1500 Hz, 19A, 20 mm/s) beschriftet.
Die Markierung ist dunkel und kantenscharf und weist einen hohen Kontrast auf.
Beispiel 4
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2 bestehend aus:
[0045]
- Faserstoff:
- 100 % Zellstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- Bariumsulfat als Füllstoff im Papier bezogen auf den Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- Polyarylenetherketon (Fa. Hoechst)
[0046] Das Etikettenpapier wird mit einem YAG-Laser (1500 Hz, 19A, 20 mm/s) beschriftet.
Die Markierung ist dunkel und kantenscharf und weist einen hohen Kontrast auf.
Beispiel 5
Einsatz von Absorbermaterial im Papierstrich
[0047]
- Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 100 g/m2 bestehend aus:
- Faserstoff:
- 100 % Zellstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- Calciumcarbonat bezogen auf Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- Strichschicht
- Strichauftrag:
- 20 g/m2
- Füllstoff:
- Calciumcarbonat + Kaolin
- Binder:
- 10 % Styrolcopolymere bezogen auf den Füllstoff
- Absorber:
- 3% Polyphenylensulfid bezogen auf den Füllstoff
[0048] Das gestrichene Papier zeigt mit einem CO
2-Laser (Energiedichte -2 J/cm
2) eine dunkle Markierung und einen hohen Kontrast.
Beispiel 6
Einsatz von Absorbermaterial in der Papiermasse und im Papierstrich
[0049]
- Basiskarton mit einer Flächenmasse von ca. 200 g/m2 bestehend aus:
- Faserstoff:
- 100 % Zellstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 7 %
- Calciumcarbonat bezogen auf Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- Polyethylenterephthalat (Fa. BASF)
bezogen auf den Faserstoff
- Strichschicht
- Strichauftrag:
- 20 g/m2
- Füllstoff:
- Calciumcarbonat + Kaolin
- Binder:
- 10 % Styrolcopolymere bezogen auf den Füllstoff
- Absorber:
- 2 % Polyethylenterephthalat bezogen auf den Füllstoff
[0050] Das gestrichene Papier zeigt mit einem CO
2-Laser (Energiedichte -2 J/cm
2) eine dunkle Markierung und einen hohen Kontrast.
Beispiel 7
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2
[0051]
- Faserstoff:
- 100 % CTMP-Holzstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 8 %
- Calciumcarbonat bezogen auf den Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- PET bezogen auf den Faserstoff
[0052] Das Etikettenpapier wird mit einem YAG-Laser (1500 Hz, 19A, 20 mm/s) beschriftet.
Die Markierung ist dunkel und kantenscharf und weist einen hohen Kontrast auf.
Beispiel 8
Basispapier mit einer Flächenmasse von ca. 70 g/m2
[0053]
- Faserstoff:
- 100 % CTMP-Holzstoff mit einem Mahlgrad von ca. 30° SR
- 8 %
- Calciumcarbonat bezogen auf den Faserstoff
- 0,5 %
- Kolophonium
- 0,1 %
- kationisches Polyethylenimin
- 2 %
- Polyphenylenether (Fa. Hüls)
[0054] Das gestrichene Papier zeigt mit einem CO
2-Laser (Energiedichte -2 J/cm
2) eine dunkle Markierung und einen hohen Kontrast.
Beispiel 9
Einsatz von Absorbermaterial in der Kartonage und im Papierstrich
[0055]
- Kartonage mit einer Flächenmasse von ca. 200 g/m2 bestehend aus:
- 65 %
- CTMP + 35 % Holzfaser (60 % Birke und 40 % Pinie)
- 1,0 %
- Kolophonium
- 0,5 %
- kationisches Polyethylenimin
- 3,0 %
- Polyethersulfon bezogen auf den Faserstoff
- Strichschicht
- Strichauftrag:
- 30 g/m2 und 30 g/m2
- Füllstoff:
- TiO2 + Kaolin
- Binder:
- Styrol-Butadien-Dispersion
- Absorber:
- 2 % Polyarylensulfon (Fa. BASF)
bezogen auf den Füllstoff
[0056] Die Kartonage zeigt mit einem CO
2-Laser (Energiedichte -2 J/cm
2) eine dunkle Markierung und einen hohen Kontrast.
1. Lasermarkierbare Papiere und Kartonagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier als
Absorptionsmittel und Kohlenstoffbildner mikrovermahlene Kunststoffe bestehend aus
linearen aromatischen Polyestern und/oder linearen Polyarylenen mit einer Teilchengröße
von 0,1-100 µm enthält.
2. Lasermarkierbare Papiere und Kartonagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Absorptionsmittel Polycarbonat, Polyanilin, Polyethylenterephthalat, Polyphenylensulfid
und/oder ein Polyarylenether ist.
3. Lasermarkierbare Papiere und Kartonagen nach Anpruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Absorptionsmittels 0,1 bis 10 Gew. %, bezogen auf die Papiermasse,
beträgt.
4. Lasermarkierbare Papiere und Kartonagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich Farbpigmente enthalten.
5. Lasermarkierbare Papiere und Kartonagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich lichtsensitive Pigmente enthalten.
6. Verfahren zur Herstellung der lasermarkierbaren Papiere und Kartonagen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsmittel bei der Papierherstellung in
die Papiermasse und/oder in das Streichmittel eingerührt wird.
7. Verwendung von lasermarkierbaren Papieren und Kartonagen nach Anspruch 1 im Bereich
Verpackungen, Wertpapiere, Sicherheitspapiere und graphischer Erzeugnisse.