[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einer Tür, insbesondere Gepäckablagefach
für Flugzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Herkömmliche Gepäckablagefächer in Flugzeugen sind meist mit Gasfedern ausgestattet,
welche das Öffnen der Klappen erleichtern und ein Halten der Klappe in offener Stellung
ermöglichen. Ein Nachteil dabei ist die Anfälligkeit von Gasfedem auf tiefe Temperaturen.
Wenn das Flugzeug stark abgekühlt ist, kann es aufgrund hoher Reibungen zu Problemen
beim Öffnen der Klappen kommen. Ist das Flugzeug beispielsweise in der Nacht am Flughafen
gestanden, kann es vorkommen, daß die Passagiere am Morgen Schwierigkeiten beim Öffnen
der Ablagefächer haben. Darüber hinaus nehmen die einseitig oder beidseitig angeordneten
Gasdruckfedern einen nicht unbeträchtlichen Teil des vorhandenen Volumens des Gepäckablagefachs
ein, wodurch das mit Gepäckstücken beladbare Nettovolumen reduziert wird. Auch können
die Gasdruckfedern durch Ladegut beschädigt werden, wenn nicht Abdeckungen montiert
werden, die wiederum Platz benötigen und die Montage und Wartung erschweren.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Behälters mit einer
Tür, bei dem die Vorrichtung zum Bewegen der Tür sowie zum Halten der Tür in ihrer
Offenstellung möglichst geringe Baugröße aufweist und dadurch möglichst wenig Volumen
des Behälters beansprucht. Die Lebensdauer soll möglichst hoch, die Herstellungs-
und Wartungskosten möglichst gering sein. Dabei sollen die Nachteile bekannter Systeme
möglichst vermieden oder zumindest reduziert werden. Der erfindungsgemäße Behälter
soll auch insbesondere die bei der Anwendung in der Flugzeugindustrie geforderten
hohen Sicherheits- und Belastungsbedingungen erfüllen.
[0004] Erfüllt wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch. daß die Vorrichtung zur Unterstützung
der Bewegung der Tür in die geöffnete Stellung und Halten der Tür in der geöffneten
Stellung im wesentlichen um die Schwenkachse der Tür angeordnet ist. Durch diese Konstruktion
ist eine kompakte und wartungsfreundliche Ausführung gegeben. Keine Bauteile ragen
wesentlich in das Innere des Behälters hinein, wodurch insbesondere bei Flugzeugen
kein wertvolles Stauvolumen verlorengeht.
[0005] Um zu gewährleisten, daß die Bewegung der Tür des Behälters nicht zu stark und zu
schnell erfolgt, dennoch aber ein Halten der Tür in geöffneter Stellung gewährleistet
wird, ist vorgesehen, daß eine Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Tür im wesentlichen
um die Schwenkachse der Tür angeordnet, und derart ausgebildet ist, daß die Dämpfung
mit zunehmendem Öffnungswinkel der Tür abnimmt. Dadurch ist gewährleistet, daß die
Tür nach Öffnen der Vorrichtung zum Halten der Tür in der geschlossenen Stellung die
Tür nicht zu schnell aufspringt, während ein Halten der vollständig geöffneten Tür
(maximaler Öffnungswinkel) gesichert ist. Durch die Anordnung im wesentlichen um die
Schwenkachse der Tür wird erreicht, daß die Konstruktion auch bei Vorhandensein einer
solchen Dämpfungsvorrichtung kompakt bleibt und wenig Stauvolumen einnimmt.
[0006] Alternativ dazu ist eine Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Tür im wesentlichen
um die Schwenkachse der Tür angeordnet, und derart ausgebildet, daß die Dämpfung mit
abnehmender Öffnungsgeschwindigkeit der Tür abnimmt. Dadurch wird gewährleistet, daß
die Bewegung der Tür des Behälters nach Öffnen der Tür nicht zu schnell erfolgt, dennoch
aber ein Halten der Tür in geöffneter Stellung gewährleistet wird. Durch die Anordnung
im wesentlichen um die Schwenkachse der Tür wird erreicht, daß die Konstruktion auch
bei Vorhandensein einer solchen Dämpfungsvorrichtung kompakt bleibt und wenig Stauvolumen
einnimmt.
[0007] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Tür durch ein
in einer viskosen Flüssigkeit bewegtes Dämpfungselement gebildet. Eine deratige Konstruktion
ist durch besonders niedrige Reibungsverluste charakterisiert, wodurch die Lebensdauer
der Anordnung weiter erhöht werden kann. Auch werden dadurch keine störende Geräusche
beim Öffnen und Schließen des Behälters hervorgerufen. Als viskose Flüssigkeit kann
z.B. Fließfett dienen. Um eine gute Funktion unter allen möglichen Betriebstemperaturen
zu erreichen, sollte die Viskosität im Bereich von ca. -15°C bis 55°C möglichst konstant
sein.
[0008] Vorteilhafterweise sind die Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür in
die geöffnete Stellung und Halten der Tür in der geöffneten Stellung und/oder die
Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Tür in dem oder jedem Scharnier od. dgl.
integriert. Dadurch resultiert eine kompakte und kleine Konstruktion, die leicht montierbar,
austauschbar und leicht zu warten ist.
[0009] Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür in die geöffnete Stellung und Halten der Tür
in der geöffneten Stellung durch eine in der Schwenkachse der Tür angeordnete auf
Druck beanspruchte Schraubenfeder od. dgl. gebildet ist, wobei Einrichtungen zur Umwandlung
der in der Schwenkachse der Tür wirkenden Kraft der Schraubenfeder od. dgl. in eine
Drehbewegung der Tür vorgesehen sind. Die Verwendung einer Schraubenfeder stellt eine
sehr kleine und kostengünstig herstellbare Variante dar. Darüber hinaus ist die Konstruktion
auf relativ wenig Bauteile beschränkt.
[0010] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal ist vorgesehen, daß die Einrichtungen zur
Umwandlung der Kraft der Schraubenfeder od. dgl. in eine Drehbewegung der Tür mit
einer mit zunehmendem Öffnungswinkel der Tür abnehmenden Dämpfung der Drehbewegung
der Tür dadurch gebildet sind, daß eine die Schraubenfeder od. dgl. umgebende Hülse
angeordnet ist, und daß ein Ende der Schraubenfeder od. dgl. fest gelagert ist und
das andere Ende der Schraubenfeder an einen drehfest mit der Tür verbundenen und in
der Schwenkachse der Tür verschiebbar gelagerten Stab angrenzt, wobei der Stab mit
zumindest einem Bolzen od. dgl. verbunden ist, und die Hülse zumindest eine gewindeartig
angeordnete Nut aufweist, durch welche Nut der oder jeder Bolzen ragt, wodurch die
Druckkraft auf den Stab in eine Drehung des Stabs und der damit drehfest verbundenen
Tür umformbar und die Dämpfung der Drehbewegung der Tür durch die Steigung der gewindeartigen
Nut einstellbar ist. Durch diese konstruktiven Maßnahmen wird die Umwandlung der von
der Schraubenfeder herrührenden Kraft in der Schwenkachse der Tür in eine Drehbewegung
der Tür mit gleichzeitiger Berücksichtigung der Dämpfung der Bewegung realisiert.
Durch Verwendung eines nichtmetallischen Materials für die Hülse wird vermieden, daß
die metallische Schraubenfeder mit einem anderen metallischen Gegenstand in Berührung
kommt, wodurch Geräusche hervorgerufen werden könnten. Die am Stab befindlichen Bolzen
od. dgl. werden in der Nut der Hülse in einer sogenannten Kulisse geführt, wodurch
der Stab zu einer Drehbewegung gezwungen wird. Die Gestaltung der Nut und auch der
Bolzen (Kulissensteine) und deren Material üben einen Einfluß auf die Dämpfung der
Drehbewegung aus, wodurch diese leicht einstellbar und auch den jeweiligen Anforderungen
anpaßbar ist.
[0011] Vorteilhafterweise sind Einrichtungen zur Einstellung der Vorspannung der Schraubenfeder
vorgesehen. Dies kann beispielsweise durch Verstellung des festen Endes der Schraubenfeder
in Richtung der Schwenkachse die Vorspannung der Feder erfolgen, wodurch z.B. eine
abnützungsbedingte Erlahmung der Feder bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden
kann.
[0012] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal wird bei der obigen Konstruktionsvariante
die Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Tür durch einen in einer mit viskoser
Flüssigkeit gefüllten Kammer verschiebbar angeordneten Kolben mit Perforationen zur
Durchlässigkeit der viskosen Flüssigkeit gebildet. Dies stellt eine Variante zur Realisierung
der Bewegungsdämpfung für eine lineare Bewegung dar, wobei die Dämpfung mit abnehmender
Bewegungsgeschwindigkeit abnimmt. Bei stillstehendem Kolben stellt dieser keine Dämpfung
der Federkraft der Schraubenfeder dar, wodurch bei geöffneter Tür die volle Federkraft
zum Halten der Tür in geöffneter Stellung zur Verfügung steht. Hingegen wird ein zu
schnelles Aufschnappen der Tür durch die Viskositätsdämpfung effizient unterbunden.
[0013] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante der Erfindung ist die Vorrichtung zur Unterstützung
der Bewegung der Tür in die geöffnete Stellung und Halten der Tür in der geöffneten
Stellung durch mindestens eine um die Schwenkachse der Tür angeordnete Schenkelfeder,
Torsionsfeder od. dgl. gebildet. In diesem Fall ist die Feder od. dgl. auf Drehung
beansprucht und bewirkt dadurch direkt eine Drehbewegung der Tür, wodurch keine Einrichtungen
zur Umsetzung einer allfälligen Kraft in Richtung der Schwenkachse in eine Drehbewegung
der Tür notwendig sind.
[0014] In diesem Fall ist gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal die Vorrichtung zur Dämpfung
der Bewegung der Tür durch einen in einer mit viskoser Flüssigkeit gefüllten Kammer
drehbar angeordneten Drehkolben mit Dämpfungsflügel gebildet, wobei der Drehkolben
drehfest mit einem Ende der Torsionsfeder od. dgl. verbunden ist.
[0015] Sind, wie oben, gesonderte Vorrichtungen zur Dämpfung der Bewegung der Tür notwendig,
werden diese aus Gründen der Kompaktheit erfindungsgemäß im wesentlichen um die Schwenkachse
der Tür angeordnet. Eine mit steigendem Öffnungswinkel der Tür abnehmende Dämpfung
kann dabei durch verschiedene Maßnahmen, wie z.B. durch eine Art Scheibenbremse mit
dünner werdender Bremsscheibe, oder eine Luftfederung mit Drosselventil, wobei der
Querschnitt des Ablaßventil mit größer werdendem Öffnungswinkel der Tür steigt realisiert
werden. Ebenso ist die geforderte Dämpfungscharakteristik durch einen entsprechend
geformten Körper aus elastischem Material erzielbar.
[0016] Die oben beschriebenen Ausführungsformen können im Rahmen der Erfindung beliebig
verändert werden. Hauptsache dabei ist die Erzielung einer Unterstützung der Bewegung
der Tür in die geöffnete Stellung und das Halten der Tür in der geöffneten Stellung,
wobei vorteilhafterweise die Bewegung der Tür zu Beginn der Öffnungsbewegung stark
gedämpft wird und die Dämpfung mit steigendem Öffnungswinkel der Tür abfällt, sodaß
ein sicheres Halten der Tür in der geöffneten Stellung gewährleistet wird. Die daraus
resultierende Kraft auf die Tür, welche in Abhängigkeit des Öffnungswinkels der Tür
abfällt, kann durch verschiedene Kombination von Federn od. dgl. erzielt werden.
[0017] Anhand der beigefügten Zeichnungen werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher beschrieben.
[0018] Darin zeigen
- Fig. 1a
- eine Prinzipskizze eines Behälters mit einer Tür,
- Fig. 1b bis 1c
- die Prinzipverläufe der von einer Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür
in die geöffnete Stellung herrührenden Kraft F, der gewünschten resultierenden Kraft
FR sowie der daraus resultierenden Dämpfung 6 in Abhängigkeit des Öffnungswinkels
a der Tür,
- Fig. 2a
- eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Scharniers für ein Gepäckablagefach
für Flugzeuge im Querschnitt,
- Fig. 2b
- eine Draufsicht auf die Ausführungsvariante des Scharniers gemäß Fig. 2a,
- Fig. 2c
- eine Detailansicht zur Erläuterung der Kulissenführung,
- Fig. 3a
- eine andere Variante eines Scharniers für ein Gepäckablagefach für Flugzeuge im Querschnitt,
und
- Fig. 3b
- eine Draufsicht auf die Variante gemäß Fig. 3a.
- Fig. 4a
- eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Scharniers für ein Gepäckablagefach
für Flugzeuge im Querschnitt,
- Fig. 4b
- eine Draufsicht auf die Ausführungsvariante des Scharniers gemäß Fig. 4a.
[0019] Fig. 1a zeigt eine schematische Darstellung eines Behälters 1 mit einer schwenkbar
gelagerten Tür 2. Der Öffnungswinkel der Tür 2 wird mit a bezeichnet. Durch eine entsprechende
Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür 2 in die geöffnete Stellung und
Halten der Tür 2 in der geöffneten Stellung wirkt eine Kraft F auf die Tür 2 bzw.
ein Drehmoment auf die Schwenkachse der Tür 2. Als Folge der verwendeten Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür 2 in die geöffnete Stellung, wie z.B. einer
Feder od. dgl. ist die Kraft F üblicherweise bei geschlossener Tür 2 (d.h. α=0°) am
größten und wird mit zunehmendem Öffnungswinkel a kleiner. Dieser Sachverhalt ist
im Diagramm gemäß Fig. 1b, welches die Kraft F in Abhängigkeit des Öffnungswinkels
a zeigt, verdeutlicht. Natürlich wird dieser Zusammenhang in der Praxis nicht unbedingt
linear sein. Diese Diagramme dienen auch nur zum Verständnis. Die von der Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür 2 in ihre geöffnete Stellung herrührende Kraft
F muß so gewählt werden, daß die Tür 2 bei geöffneter Stellung (d.h. α maximal) in
dieser Stellung gehalten wird. Daher muß die auf die Tür 2 wirkende Kraft bei maximalem
Öffnungswinkel F (α=max) die auf die Tür 2 wirkende Schwerkraft übersteigen. Dadurch
würde aber zu Beginn der Öffnung der Tür 2 eine unzulässig hohe Kraft auf die Tür
2 wirken, welche ein extrem schnelles Hochschwenken der Tür 2 zur Folge hätte, wodurch
Personen verletzt werden könnten. Gewünscht wird daher ein Verlauf der resultierender
Kraft F
R in Abhängigkeit des Öffnungswinkels α, der durch eine minimale Kraft bei geschlossener
Tür 2 F
R(α=0) und durch maximale Kraft bei vollständig geöffneter Tür 2 F
R(α=max) gekennzeichnet ist, wie in Fig. 1c dargestellt. Daher ist eine Dämpfung δ
der Kraft F entsprechend dem Verlauf gemäß Fig. 1d, d.h. fallende Dämpfung δ mit steigendem
Öffnungswinkel α, erforderlich.
[0020] Fig. 2a und 2b zeigen eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Scharniers
für ein Gepäckablagefach 1 eines Flugzeugs. Dabei ist an einem Gepäckablagefach 1
eine Tür 2 an ihrem oberen Rand schwenkbar montiert. Das Scharnier zur schwenkbaren
Verbindung der Tür 2 am Gepäckablagefach 1 besteht aus zwei über einen Bolzen 3 verbundene
Lagerplatten 4, 5, von denen die eine Lagerplatte 4 z.B. mit Hilfe von Schrauben 6
mit dem Gepäckablagefach 1 und die andere Lagerplatte 5 z.B. mit Hilfe von Schrauben
7 mit der Tür 2 verbunden wird, sodaß die Tür 2 um die Achse des Bolzens 3 verschwenkt
werden kann. Der Bolzen 3 ist mit der mit der Tür 2 verbundenen Lagerplatte 5 fest
verbunden.
[0021] Erfindungsgemäß ist der Bolzen 3 mit einem vierkantförmigen Loch ausgebildet, in
dem ein vierkantförmiger Stab 8 so angeordnet wird, sodaß eine Bewegung in Längsrichtung
möglich ist. Durch eine entsprechende Anordnung eines Bolzens 9 wird erreicht, daß
die Lagerplatte 5 eine allfällige Drehbewegung des vierkantförmigen Stabs 8 mitmacht,
ohne daß eine Bewegung des vierkantförmigen Stabs 8 in Längsrichtung unterbunden wird.
Natürlich sind auch andere Konstruktionsvarianten, die dasselbe Ergebnis bringen,
möglich. Zur Unterstützung der Drehbewegung der Tür 2 ist in der Achse des Bolzens
3 des Scharniers neben dem Scharnier eine Schraubenfeder 10 in einer Hülse 11 angeordnet.
An ihrem einen Ende ist die Schraubenfeder 10 fest verankert, während das andere Ende
der Schraubenfeder auf das Ende des vierkantförmigen Stabes 8 eine Druckkraft in Richtung
des Pfeiles A ausübt. Zur Umwandlung der Druckkraft in eine Drehbewegung der Tür 2
sind mit dem vierkantförmigen Stab 8 Bolzen 12 od. dgl. fest verbunden, deren außenseitigen,
vom vierkantförmigen Stab 8 wegragende Enden durch eine entsprechende Nut in der Hülse
11 ragen. Wird die Vorrichtung zum Halten der Tür 2 in der geschlossenen Stellung
(nicht gezeigt), welche durch einen an sich bekannten Verschluß am freien Ende der
Tür gebildet sein kann, geöffnet, so drückt die Schraubenfeder 10 den vierkantförmigen
Stab 8 in Richtung des Pfeiles A. Durch eine gewindeartige Ausbildung der Nut 13 (siehe
Fig. lc) wird der vierkantförmige Stab 8 zu einer Drehbewegung gezwungen, wodurch
die Schraubenfeder 10 das Öffnen der Tür 2 bewirkt. Die Führung der Bolzen 12 in der
Hülse 11 wird auch als Kulissenführung bezeichnet, weshalb die Bolzen 12 auch als
Kulissensteine bezeichnet werden. Durch entsprechende Gestaltung der Nut 13 kann auf
die Dämpfung der Drehbewegung der Tür 2 erfindungsgemäß Einfluß genommen werden. Um
bei kleinerem Öffnungswinkel α eine höhere Dämpfung zu erzielen, wird die Steigung
der gewindeförmigen Nut 13 daher zu Beginn vorteilhafter geringer ausgeführt, sodaß
eine höhere Reibung und somit wunschgemäß eine größere Dämpfung resultiert. Der durch
die Nut 13 in der Hülse 11 begrenzte Öffnungswinkel a kann zusätzlich durch ein federndes
Druckstück 14 limitiert werden. Durch unterschiedliche Gestaltung der Nut 13 in der
Hülse 11 und Wahl der Form und des Materials der Bolzen 12 kann in sehr einfacher
und kostengünstiger Weise ein unterschiedlicher Dämpfungsverlauf bzw. eine Anpassung
an verschiedene Gegebenheiten erfolgen. Durch Verstellung des fest verankerten Endes
der Schraubenfeder 10 kann die Vorspannung derselben eingestellt werden. Dadurch könnte
einer Erlahmung der Feder bis zu einem gewissen Grad durch Nachjustieren entgegengewirkt
werden.
[0022] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2a bis 2c ist somit erfindungsgemäß sowohl die
Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür in die geöffnete Stellung als auch
die Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung in Abhängigkeit des Öffnungswinkel im Scharnier
integriert. Dadurch nimmt der Bewegungsmechanismus nur minimalen Platz ein, und es
wird das Stauvolumen nicht durch hineinragende Bauteile reduziert.
[0023] In Fig. 3a und 3b ist eine andere Variante eines Scharniers für die Tür 2 eines Gepäckablagefachs
1 für Flugzeuge dargestellt. Dabei wird die zur Unterstützung der Bewegung der Tür
2 in die geöffnete Stellung notwendige Kraft durch zumindest eine Schenkelfeder 15
aufgebracht. Die Schenkelfeder 15 ist um den Bolzen 3 des Scharniers angeordnet. Um
einen Kontakt zwischen der metallischen Schenkelfeder 15 und dem metallischen Bolzen
3 zu vermeiden, wodurch störende Geräusche beim Öffnen der Tür 2 entstehen könnten,
wird der Bolzen 3 von einer vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten Hülse 16 umgeben.
Bei dieser Ausführungsvariante des Scharniers ist unterhalb der Schwenkachse des Scharniers
die vorteilhafterweise notwendige Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung in Abhängigkeit
des Öffnungswinkels der Tür 2 enthalten. Diese kann verschiedenartig ausgebildet sein.
Beispielsweise ist eine Dämpfung im Prinzip einer Scheibenbremse mit abnehmender Dicke
der Scheibe möglich. Auch eine Luftfederung mit einem Drosselventil, dessen Öffnungsquerschnitt
mit zunehmendem Öffnungswinkel der Tür größer wird, kann dazu eingesetzt werden den
oben beschriebenen Dämpfungsverlauf zu erzielen. Um die Dämpfungseinrichtung und auch
das Scharnier vor Beschädigung und Verschmutzung zu schützen, sind zwei ineinander
verschiebbare bzw. aneinander gleitbare Abdeckungen 17, 18 mit dem Gepäckablagefach
1 bzw. mit der Tür 2 verbunden.
[0024] Fig. 4a und 4b zeigen eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Scharniers
für ein Gepäckablagefach 1 eines Flugzeugs. Dabei ist an einem Gepäckablagefach 1
eine Tür 2 an ihrem oberen Rand schwenkbar montiert. Das Scharnier zur schwenkbaren
Verbindung der Tür 2 am Gepäckablagefach 1 besteht aus zwei Lagerplatten 4, 5, von
denen die eine Lagerplatte 4 z.B. mit Hilfe von Schrauben 6 mit dem Gepäckablagefach
1 und die andere Lagerplatte 5 z.B. mit Hilfe von Schrauben 7 mit der Tür 2 verbunden
wird. Die Lagerplatte 4 und die Lagerplatte 5 sind über eine Torsionsfeder 19 miteinander
verbunden. Ein Ende der Torsionsfeder 19 ist drehfest mit einem Drehkolben 20 mit
Dämpfungsflügel 21 verbunden, welcher in einer Kammer 22 mit einer viskosen Flüssigkeit
drehbar angeordnet ist. Bei Drehung des Drehkolbens 20 in der Kammer 22 wird durch
die Dämpfungsflügel 21 die viskose Flüssigkeit, z.B. Fließfett verdrängt und somit
ein Teil der in der Torsionsfeder 19 gespeicherten Energie in Verdrängungsarbeit umgewandelt.
Die Dämpfung ist in diesem Fall unabhängig vom Öffnungswinkel der Tür 2 aber abhängig
von der Öffnungsgeschwindigkeit. Der Öffnungswinkel der Tür kann durch ein federndes
Druckstück 14 limitiert werden. In geöffneter Stellung der Tür 2 wird die Federkraft
der Torsionsfeder 19 nicht gedämpft wodurch ein sicheres Halten der Tür 2 gewährleistet
wird. Ein wesentlicher Vorteil der Viskositätsdämpfung liegt in der reibungs- und
somit verschleißarmen Ausführungsform, wodurch die Lebensdauer des Scharniers bedeutend
erhöht werden kann. In der Flugzeugindustrie sollten beispielsweise mehr als 250.000
Öffnungs- und Schließzyklen ohne wesentliche Funktionsverschlechterungen erzielt werden.
Im Fall einer linearen Druckkraft einer beispielsweise auf Druck beanspruchten Schraubenfeder
oder eines elastischen Elements kann anstelle eines Drehkolbens mit Dämpfungsflügel
auch ein Kolben in einer mit viskoser Flüssigkeit gefüllten Kammer angeordnet sein,
wobei der Kolben Perforationen od. dgl. aufweist, durch welche die viskose Flüssigkeit
durchtritt und somit den Bewegungsablauf verzögert (nicht dargestellt).
1. Behälter mit einer Tür, insbesondere Gepäckablagefach für Flugzeuge, welche Tür (2)
über zumindest ein Scharnier od. dgl. an dem Behälter (1) schwenkbar gelagert ist,
mit einer Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür (2) in die geöffnete
Stellung und Halten der Tür (2) in der geöffneten Stellung, und mit einer Vorrichtung
zum Halten der Tür (2) in der geschlossenen Stellung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur Unterstützung der Bewegung der Tür (2) in die geöffnete Stellung
und Halten der Tür (2) in der geöffneten Stellung im wesentlichen um die Schwenkachse
der Tür (2) angeordnet ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur Dämpfung
der Bewegung der Tür (2) im wesentlichen um die Schwenkachse der Tür (2) angeordnet,
und derart ausgebildet ist, daß die Dämpfung mit zunehmendem Öffnungswinkel (α) der
Tür (2) abnimmt.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß eine Vorrichtung zur Dämpfung
der Bewegung der Tür (2) im wesentlichen um die Schwenkachse der Tür (2) angeordnet,
und derart ausgebildet ist, daß die Dämpfung mit abnehmender Öffnungsgeschwindigkeit
der Tür (2) abnimmt.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Dämpfung
der Bewegung der Tür (2) durch ein in einer viskosen Flüssigkeit bewegtes Dämpfungselement
gebildet ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür (2) in die geöffnete Stellung und Halten der
Tür (2) in der geöffneten Stellung und/oder die Vorrichtung zur Dämpfung der Bewegung
der Tür (2) in dem oder jedem Scharnier od. dgl. integriert ist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür (2) in die geöffnete Stellung und Halten der
Tür (2) in der geöffneten Stellung durch eine in der Schwenkachse der Tür (2) angeordnete
auf Druck beanspruchte Schraubenfeder (10) od. dgl. gebildet ist, wobei Einrichtungen
zur Umwandlung der in der Schwenkachse der Tür (2) wirkenden Kraft der Schraubenfeder
(10) od. dgl. in eine Drehbewegung der Tür (2) vorgesehen sind.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur Umwandlung
der Kraft der Schraubenfeder (10) od. dgl. in eine Drehbewegung der Tür (2) mit einer
mit zunehmendem Öffnungswinkel (α) der Tür (2) abnehmenden Dämpfung der Drehbewegung
der Tür (2) dadurch gebildet sind, daß eine die Schraubenfeder (10) od. dgl. umgebende
Hülse (11) angeordnet ist, und daß ein Ende der Schraubenfeder (10) od. dgl. fest
gelagert ist und das andere Ende der Schraubenfeder (10) an einen drehfest mit der
Tür (2) verbundenen und in der Schwenkachse der Tür (2) verschiebbar gelagerten Stab
(8) angrenzt, wobei der Stab (8) mit zumindest einem Bolzen (12) od. dgl. verbunden
ist, und die Hülse (11) zumindest eine gewindeartig angeordnete Nut (13) aufweist,
durch welche Nut (13) der oder jeder Bolzen (12) ragt, wodurch die Druckkraft auf
den Stab (8) in eine Drehung des Stabs (8) und der damit drehfest verbundenen Tür
(2) umformbar und die Dämpfung der Drehbewegung der Tür (2) durch die Steigung der
gewindeartigen Nut (13) einstellbar ist.
8. Behälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zur Einstellung
der Vorspannung der Schraubenfeder (10) vorgesehen sind.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Dämpfung der Bewegung der Tür (2) durch einen in einer mit viskoser Flüssigkeit
gefüllten Kammer verschiebbar angeordneten Kolben mit Perforationen zur Durchlässigkeit
der viskosen Flüssigkeit gebildet ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Unterstützung der Bewegung der Tür (2) in die geöffnete Stellung und Halten der
Tür (2) in der geöffneten Stellung durch mindestens eine um die Schwenkachse der Tür
(2) angeordnete Schenkelfeder (15), Torsionsfeder (19) od. dgl. gebildet ist.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Dämpfung
der Bewegung der Tür (2) durch einen in einer mit viskoser Flüssigkeit gefüllten Kammer
(22) drehbar angeordneten Drehkolben (20) mit Dämpfungsflügel (21) gebildet ist, wobei
der Drehkolben (20) drehfest mit einem Ende der Torsionsfeder (19) od. dgl. verbunden
ist.