[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrtschreiber mit mindestens einem Kartenleser und
einer Druckeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
[0002] Fahrtschreiber mit mindestens einem Kartenleser und einer Druckeinrichtung sind seit
längerem beispielsweise aus dem Dokument DE 35 05 068 C1 bekannt. Es wurden auch bereits
Fahrtschreiber vorgeschlagen, die ihre Daten an ein im Fahrzeug befindliches Bordnetz,
das als Datenbus betrieben wird, abgeben können. An den bekannt gewordenen Fahrtschreibern
ist nachteilig, daß ihre Kommunikationseinrichtungen, wie beispielsweise ein Kartenleser
oder eine Druckeinrichtung, nur fahrtschreiberspezifisch eingesetzt werden. So wird
herkömmlich der Kartenleser nur zum Lesen und Schreiben von Daten genutzt, die zur
Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben des Fahrtschreibers gehören. Ebenso wird die Druckeinrichtung
seit ihrer Implementierung in einen Fahrtschreiber nur zum Ausdruck von Daten genutzt,
die mit den Überwachungsaufgaben eines Fahrtschreibers zu tun haben. Damit dient der
Fahrtschreiber ausschließlich Aufgaben im Rahmen eines gesetzlich vorgeschriebenen
Kontrollgerätes.
[0003] Es ist nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Funktionalität eines Fahrtschreibers
mit einer Schnittstelle für seinen Anschluß an einen Datenbus dahingehend zu erweitern,
daß seine Einrichtungen, wie ein Kartenleser und/oder eine Druckeinrichtung, zur Wahrnehmung
weiterer Aufgaben zur Verfügung stehen.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Die abhängigen
Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Lösung.
[0005] Die Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
- daß der Fahrtschreiber mit mindestens einem Kartenleser und einer Druckeinrichtung
ausgestattet ist,
- daß der Fahrtschreiber über eine Schnittstelle für seinen Anschluß an einen Datenbus
verfügt,
- daß von dem mindestens einen Kartenleser gelesene Daten mindestens an eine weitere
am Datenbus angeschlossene Vorrichtung übertragbar sind,
- daß Daten von mindestens einer weiteren am Datenbus angeschlossenen Vorrichtung an
den mindestens einen Kartenleser und/oder die Druckeinrichtung sendbar sind,
- daß die an den oder die Kartenleser gesandten Daten auf eine in den oder die Kartenleser
eingeführte Karte schreibbar sind und
- daß die an die Druckeinrichtung gesandten Daten von der Druckeinrichtung druckbar
sind.
[0006] Beim eingesetzten Datenbus handelt es sich vorzugsweise um einen CAN-Bus, weil dieser
in der Fahrzeugtechnik die weiteste Verbreitung gefunden hat. Grundsätzlich ist die
vorgeschlagene Lösung aber auch für andere Datenbussysteme verwendbar. Als Kartenleser
kommt in erster Linie ein Chipkartenleser zum Einsatz.
[0007] Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß auf diese Weise der Kartenleser
und/oder die Druckeinrichtung im Fahrzeug als multifunktionales Eingabe- bzw. Ausgabegerät
für mehrere im Fahrzeug befindliche und über einen gemeinsamen Datenbus miteinander
vernetzte Geräte zur Verfügung stehen. So können zum Beispiel Meßdaten anderer Fahrzeugeinrichtungen,
zum Beispiel von Diagnoseeinrichtungen, unter Verwendung der Druckeinrichtung des
Fahrtschreibers in einem Schriftstück ausgegeben und damit protokolliert werden. In
umgekehrter Datenübertragungsrichtung können Daten beispielsweise zur Programmierung
diverser Fahrzeugeinrichtungen, zum Beispiel eines Bordcomputers oder des Motormanagements,
mittels eines mobilen Datenträgers, d.h. einer entsprechend programmierten Datenkarte,
über den Kartenleser des Fahrtschreibers eingegeben werden. Durch die erweiterte Funktionalität
von Einrichtungen des Fahrtschreibers kann eine Vielzahl von Spezialgeräten entfallen,
die heute im Datenaustausch mit einzelnen Fahrzeugeinrichtungen benötigt werden. Diese
funktionelle Erweiterung wird dadurch erreicht, daß der Fahrtschreiber bezüglich seiner
Ein- und Ausgänge mit einer geeigneten Schnittstelle ausgestattet wird und die Steuereinheit
des Fahrtschreibers ein entsprechendes Steuerprogramm erhält.
[0008] Die Kommunikation zwischen den Fahrtschreibereinrichtungen wie dem mindestens einen
Kartenleser bzw. der Druckeinrichtung und der mindestens einen weiteren an den Datenbus
angeschlossenen Vorrichtung wird durch Kennungen gesteuert. Wenn beispielsweise der
Kartenleser beim Einlesen von Daten von einer in ihn eingelegten Karte auf eine Kennung
stößt, die nicht den Fahrtschreiber identifiziert, schaltet die im Fahrtschreiber
vorgesehene Steuereinheit dessen Schnittstelle zum Datenbus selbsttätig in einen Betriebszustand,
in welchem die eingelesenen Daten unmittelbar auf den Datenbus gegeben und so der
durch die Kennung adressierten Vorrichtung, die ebenfalls an den Datenbus angeschlossen
ist, übermittelt werden. Die Steuereinheit des Fahrtschreibers wird somit um die Funktion
einer durch Kennungen gesteuerten Weiche für Datenströme erweitert. Die übrigen Fahrtschreiberfunktionen
bleiben jedoch von dem genannten Datentransfer unberührt.
[0009] Ebenso können auch Daten von anderen an dem Datenbus angeschlossenen Vorrichtungen
an den mindestens einen Kartenleser und/oder die Druckeinrichtung gesendet werden,
wobei eine mit den Daten übertragene Kennung zunächst die Schnittstelle des Fahrtschreibers
adressiert und dann vorgibt, welcher Datenausgabeeinrichtung des Fahrtschreibers die
empfangenen Daten zur weiteren Verarbeitung zuzuführen sind.
[0010] Falls der oder die Kartenleser bzw. die Druckeinrichtung nicht sogleich für die Datenausgabe
zur Verfügung stehen, weil sie gerade vom Fahrtschreiber für die Ausgabe fahrtschreiberspezifischer
Daten genutzt werden, veranlaßt die Steuereinheit des Fahrtschreibers eine Zwischenspeicherung
der empfangenen Daten in Speichermitteln des Fahrtschreibers oder signalisiert der
über den Datenbus sendenden Vorrichtung, daß die angewählte Ausgabeeinrichtung gegenwärtig
besetzt und damit für die Verarbeitung des empfangenen Auftrages nicht bereit ist.
[0011] Anhand einer
Figur soll die vorgeschlagene Lösung nochmals kurz erläutert werden. Wie das vereinfachte
Blockschaltbild zeigt, sind mehrere verschiedene Fahrzeugeinrichtungen, wie beispielsweise
das Motormanagement 5, ein Bordcomputer 6 und eine Diagnoseeinrichtung 7 durch einen
Datenbus 4 miteinander verbunden. Auch der Fahrtschreiber 1 ist an diesen Datenbus
4 angeschlossen. Alle miteinander vernetzten Fahrzeugeinrichtungen sind so ausgebildet,
daß sie miteinander kommunizieren können. Dafür sind in den einzelnen Einrichtungen
geeignete Schnittstellen vorgesehen, die hier aber nicht näher dargestellt sind. Der
Fahrtschreiber 1 verfügt sowohl über mindestens eine Dateneingabeeinrichtung 2 als
auch über eine Datenausgabeeinrichtung 3. Die Dateneingabeeinrichtung 2 ist als Kartenleser
ausgestaltet. Als Datenausgabeeinrichtung 3 kann eine Druckeinrichtung und/oder ein
Kartenleser vorgesehen sein. Der Fahrtschreiber 1 verfügt nun über eine Steuereinheit,
die vom Datenbus eingehende Datenströme an die Datenausgabeeinrichtung 3 weiterleitet
oder die von der Dateneingabeeinrichtung 2 aufgenommene Daten an Einrichtungen abgibt,
die an den Datenbus 4 angeschlossen sind. Mit den Daten übertragene Kennungen enthalten
die jeweilige Zieladresse, damit die Steuereinheit des Fahrtschreibers die gewünschte
Zuordnung vornehmen kann.
1. Fahrtschreiber mit mindestens einem Kartenleser und einer Druckeinrichtung, dadurch
gekennzeichnet,
a) daß der Fahrtschreiber über eine Schnittstelle für seinen Anschluß an einen Datenbus
verfügt,
b) daß von dem mindestens einen Kartenleser gelesene Daten mindestens an eine weitere
am Datenbus angeschlossene Vorrichtung übertragbar sind,
c) daß Daten von mindestens einer weiteren am Datenbus angeschlossenen Vorrichtung
an den mindestens einen Kartenleser und/oder die Druckeinrichtung sendbar sind,
d) daß die an den oder die Kartenleser gesandten Daten auf eine in den oder die Kartenleser
eingeführte Karte schreibbar sind und
e) daß die an die Druckeinrichtung gesandten Daten von der Druckeinrichtung druckbar
sind.
2. Fahrtschreiber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenbus ein CAN-Bus
ist.
3. Fahrtschreiber nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kartenleser als Chipkartenleser ausgebildet ist.
4. Fahrtschreiber nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Adressierung der Daten empfangenden Einrichtung durch eine Kennung erfolgt, die
von der Daten sendenden Einrichtung den zu übertragenen Daten vorangestellt ist, und
zwar sowohl dann, wenn von dem mindestens einen Kartenleser bzw. der Druckeinrichtung
des Fahrtschreibers Daten an eine an den Datenbus angeschlossene Vorrichtung zu übertragen
sind als auch wenn Daten von einer an den Datenbus angeschlossenen Vorrichtung durch
den mindestens einen Kartenleser bzw. die Druckeinrichtung des Fahrtschreibers auszugeben
sind.
5. Fahrtschreiber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Fahrtschreiber eine
Steuereinheit vorgesehen ist, die dessen Schnittstelle zum Datenbus dann, wenn einer
seiner Kartenleser eine nicht den Fahrtschreiber bezeichnende Kennung einliest, selbsttätig
in einen Betriebszustand versetzt, in welchem die eingelesenen Daten unmittelbar und
ohne Einflußnahme auf die übrigen Fahrtschreiberfunktionen auf den Datenbus gegeben
und der durch die Kennung adressierten Vorrichtung übermittelt werden.
6. Fahrtschreiber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit des
Fahrtschreibers eine Zwischenspeicherung der empfangenen Daten in Speichermitteln
des Fahrtschreibers veranlaßt, falls der mindestens eine Kartenleser bzw. die Druckeinrichtung
durch eine Eigennutzung durch den Fahrtschreiber im Zeitpunkt des Empfangs von über
den Datenbus übermittelten Daten nicht sogleich für die Datenausgabe zur Verfügung
steht.
7. Fahrtschreiber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit des
Fahrtschreibers der über den Datenbus sendenden Vorrichtung signalisiert, daß die
angewählte Ausgabeeinrichtung besetzt und damit für die Verarbeitung des empfangenen
Auftrages nicht bereit ist, falls der mindestens eine Kartenleser bzw. die Druckeinrichtung
durch eine Eigennutzung durch den Fahrtschreiber im Zeitpunkt des Empfangs von über
den Datenbus übermittelten Daten nicht sogleich für die Datenausgabe zur Verfügung
steht.