[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Umschaltventil für Blasinstrumente, insbesondere
für B/Es Parforcehörner, mit einem Ventilgehäuse und einem darin beweglich aufnehmbaren
Verstellelement, wobei das Ventilgehäuse wenigstens eine Einlaß- und zwei Auslaßöffnungen
aufweist, und wobei zum Zwecke der Luftführung in Abhängigkeit der Position des Verstellelementes
eine erste Einlaßöffnung mit einer ersten oder mit einer zweiten Auslaßöffnung verbindbar
ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Umschaltventil für Blasinstrumente, insbesondere für B/Es Parforcehörner,
ist bekannt. Die dem Ventil zugrundeliegende Umschaltmechanik ermöglicht es, das Horn
im Grundton umzustellen, so daß es sowohl in der Tonart Es als auch in der Tonart
B einsetzbar ist, wobei deutsche Parforcehörner grundsätzlich Naturhörner in der Tonart
Es sind. Während des Spielens können durch schnelles Umschalten mittels des Ventils
einzelne erforderliche Töne der B-Dur-Tonleiter, die in der Es-Naturtonreihe fehlen,
erhalten werden. Auf diese Weise kann das schwierige

Stopfen" vermieden werden. Durch diese Umschaltmechanik wurde es möglich, Jagdsignale,
Märsche und Fanfaren zusammen mit den Plesshörnern in Tonart B-Dur zu blasen sowie
konzertale Parforce-Musik in Tonart Es-Dur darzubieten.
[0003] Während in der Mensurierung, den Blechstärken und in der Verarbeitung erhebliche
Weiterentwicklungen erzielt wurden, blieb das in Fig. 1 dargestellte gattungsgemäße
Umschaltventil im wesentlichen unverändert erhalten. Wie die Fig. 1 zeigt, hat dieses
Ventil jeweils zwei Strömungsumlenkungen von 180°, die das Ansprechverhalten und den
Naturhorncharakter negativ beeinflussen. Durch diese Umlenkungen einerseits sowie
durch die Verengung des Strömungskanals im Umschaltventil andererseits geht der Naturhorncharakter
verloren und das Parforcehorn wird zum Ventilhorn.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Umschaltventil dahingehend
weiterzubilden, daß der Klang des Blasinstrumentes durch das Ventil nicht oder nur
unwesentlich beeinträchtigt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem gattungsgemäßen Ventil dadurch gelöst, daß
das Verstellelement des Umschaltventils als Kolben ausgeführt ist, wobei der Kolben
in Richtung seiner Längsachse beweglich im Ventilgehäuse aufnehmbar ist. Der Kolben
weist Bohrungen auf, die derart ausgeführt sind, daß in mindestens einer Kolbenposition
die erste Einlaßöffnung mit der ersten Auslaßöffnung verbindbar ist und in mindestens
einer weiteren Kolbenposition die erste Einlaßöffnung mit der zweiten Auslaßöffnung
verbindbar ist. Dabei ist in wenigstens einer Kolbenposition ein im wesentlichen gerader
und verengungsfreier Durchgang durch das Umschaltventil erzeugbar. Das erfindungsgemäße
Umschaltventil arbeitet somit nicht als Drehventil, sondern auf der Basis einer axialen
Kolbenverschiebung in einem entsprechenden Ventilgehäuse. Dadurch wird erreicht, daß
weder Strömungsumlenkungen noch Verengungen des Strömungsquerschnitts im Ventil erforderlich
sind. Bei entsprechender Ausführung der Bohrungen sowie der Einlaß- und Auslaßöffnungen
wird vielmehr ein voller, runder und gerader Durchlaß für die durchströmende Luft
erzielt. In der Schaltstellung

Es" liegen gerade, drosselfreie Durchgänge durch das erfindungsgemäße Umschaltventil
vor, wodurch der ursprüngliche Klang der Es-Naturhornmusik erhalten bleibt, da weder
Strömungsumlenkungen noch Verengungen vorliegen. Wird das Ventil betätigt, findet
keine Drehung des Verstellelementes, sondern eine axiale Verschiebung statt, wodurch
mittels einer entsprechenden Bohrung die erste Einlaßöffnung nunmehr mit der zweiten
Auslaßöffnung, die beispielsweise mit dem Schallbecher verbunden ist, in Verbindung
steht.
[0006] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung verlaufen die Bohrungen
des als Kolben ausgeführten Verstellelementes in zur Längsachse des Kolbens senkrechten
Ebenen.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kolben des Umschaltventils eine zylindrische
Gestalt aufweist. Ein zylindrisch ausgeführter Kolben führt nicht nur zu Vereinfachungen
bei der Herstellung des Kolbens, sondern auch bei der Fertigung des den Kolben aufnehmenden
Ventilgehäuses.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Ventilgehäuse im
wesentlichen zylindrisch ausgeführt ist und im Bereich der Einlaß- und Auslaßöffnungen
eine quaderförmige Gestalt aufweist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Einlaß-
und Auslaßöffnungen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Ventilgehäuses angeordnet.
In einer möglichen Position des Umschaltventils kann dabei die Luft vom Mundstück
durch eine erste Einlaßöffnung in das Ventil eintreten. Nach Passieren einer Kolbenbohrung
tritt die Luft an einer ersten Auslaßöffnung aus dem Ventil aus und in einen daran
angeschlossenen Rohrbogen ein. Gemäß der vorliegenden Ausgestaltung tritt die Luft
nach Passieren des Rohrbogens in die auf der Seite der ersten Einlaßöffnung befindlichen
zweite Einlaßöffnung und somit in eine weitere Bohrung des Kolbens ein und verläßt
das Ventil nach Passieren der zweiten Auslaßöffnung in Richtung des Schallbechers.
[0010] Das Ventilgehäuse des erfindungsgemäßen Umschaltventils kann zur beweglichen Aufnahme
des Kolbens eine zylindrische Bohrung aufweisen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß der Kolben
an seiner äußeren Oberfläche zum Zwecke der Führung und Arretierung in dem Ventilgehäuse
wenigstens eine zur Längsachse des Kolbens parallele Nut aufweist. Dadurch wird gewährleistet,
daß bei der Ventilbetätigung eine exakte Ausrichtung der Bohrungen mit den jeweiligen
Einlaß- und Auslaßöffnungen des Ventils vorliegt. Darüber hinaus wird erreicht, daß
der Kolben durch Anschlag eines in die Nut eingreifenden Elementes am Nutende in einer
Anschlagposition gehalten wird.
[0012] Das Ventilgehäuse kann eine Gewindebohrung zur Aufnahme einer zur Führung und Arretierung
des Kolbens dienenden Schraube oder Bolzen aufweisen. Im montierten Zustand greift
die Schraube in die zur Längsachse des Kolbens parallele Nut ein und gewährleistet
auf diese Weise die Führung und die Fixierung des Kolbens in einer Anschlagposition,
wenn die Schraube am Nutende anliegt.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Ventilgehäuse an
einer seiner Stirnseiten eine Wandung aufweist. Dadurch wird beispielsweise erreicht,
daß im Falle der Ventilbetätigung eine sichere und exakte Begrenzung der axialen Verschiebbarkeit
des Kolbens gewährleistet ist, oder die Aufnahme eines Rückstellelementes, beispielsweise
einer Feder, möglich ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kolben sowie die Wandung des Ventilgehäuses
an den gegenüberliegenden Flächen miteinander fluchtende kreisförmige Aussparungen
zur Aufnahme einer Feder aufweisen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Kolben
des Umschaltventils im nicht betätigten Zustand stets in eine durch die Feder und
durch die Position einer in die Nut des Kolbens eingreifenden Schraube festgelegt
wird.
[0015] Auf einer seiner Stirnseiten kann der Kolben ein Ansatzstück zur Fixierung eines
Hebels oder einer Bedientaste zur Ventilbetätigung aufweisen.
[0016] Dabei kann das Ansatzstück eine Gewindebohrung aufweisen, in die ein entsprechender,
ein Außengewinde aufweisender Vorsprung des Hebels oder der Bedientaste einschraubbar
ist.
[0017] Zum Zwecke der Abdeckung kann das Ventilgehäuse an seiner Außenfläche ein Gewinde
zur Fixierung eines Schraubdeckels aufweisen. Dieser Schraubdeckel wird nach Einführung
des Kolbens in das Ventilgehäuse aufgeschraubt und dient beispielsweise zum Schutz
des Ventils gegen Verunreinigungen.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß die Einlaß-
und Auslaßöffnungen zur Fixierung der Rohre mit Löt-Steckanschlüssen versehen sind.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kolben des Umschaltventils einen oder mehrere
Kunststoffe aufweist.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kunststoffe PPS und/oder
PEEK und/oder PETP verwendet werden. Derartige Kunststoffe haben den Vorteil, daß
zum einen die Feuchtigkeitsaufnahme sehr gering ist und zum anderen, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient
im Bereich des Wärmeausdehnungskoeffizienten von Messing liegt. Ein weiterer Vorteil
der Verwendung derartiger Kunststoffe liegt darin, daß auf diese Weise ein sehr geringes
Gewicht des Umschaltventils erzielbar ist. Darüber hinaus sind die Kunststoffe beständig
gegen heißes Wasser sowie gegen Waschlaugen. Die ähnlichen Größen der Wärmeausdehnungskoeffizienten
der eingesetzten Kunststoffe und von Messing führen dazu, daß keine unerwünschten
und möglicherweise zu einer Schädigung führenden Wärmespannungen auftreten, was bei
der Verwendung herkömmlicher Kunststoffe Probleme bereitet. Die Feuchtigkeitsaufnahme
(Sättigung bei Normalklima, 23 °C/50 % rel. Feuchte) liegt bei PPS bei 0,05 %, bei
PEEK bei 0,1 % und im Falle von PETP bei 0,25%.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Umschaltventil in
einer vorgebbaren Position arretierbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, ohne permanente
Ventilbetätigung das Horn entsprechend in der B-Tonreihe oder in der Es-Naturtonreihe
zu betreiben.
[0022] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Zeichnung
deutlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittszeichnung durch das gattungsgemäße Umschaltventil mit Kennzeichnung
der Luftführung,
- Fig. 2
- eine Querschnittszeichnung durch das erfindungsgemäße Umschaltventil mit Ventilgehäuse
und Kolben,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Kolben mit Bohrungen und Ansatzstück
zur Fixierung eines Hebels oder einer Bedientaste,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Kolben gemäß Linie A-A in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Kolben gemäß Linie B-B in Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch das Ventilgehäuse des erfindungsgemäßen Umschaltventils,
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch das Ventilgehäuse gemäß Linie C-C in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Umschaltventils im eingebauten Zustand und
- Fig. 9
- eine Bedientaste, die in das Ansatzstück des Kolbens einschraubar ist.
[0023] Fig. 1 zeigt ein gattungsgemäßes Umschaltventil 10 für ein B/Es-Parforcehorn mit
einem Ventilgehäuse 20 und einem daran beweglich aufnehmbaren Verstellelement 30.
Das Verstellelement 30 ist drehbar in dem Ventilgehäuse 20 aufgenommen und gibt je
nach Position unterschiedliche Wege für die durch das Umschaltventil 10 strömende
Luft frei. Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel tritt die Luft an einer ersten
Einlaßöffnung 32 ein, passiert das Umschaltventil 10 und tritt aus einer ersten Auslaßöffnung
34 aus dem Ventil aus. Die Luft passiert dann ein nicht dargestelltes Rohrstück und
tritt an der zweiten Einlaßöffnung 36 erneut in das Umschaltventil 10 ein. Nach Passieren
der zweiten Auslaßöffnung 38 gelangt die Luft schließlich zu dem nicht dargestellten
Schallbecher. Man erkennt deutlich, daß die Luft in der vorliegenden Ventilposition
zweimal um jeweils 180° umgelenkt wird, wobei zusätzlich entsprechende Verengungen
im Ventil vorhanden sind, die eine unerwünschte Veränderung der Klangfarbe des Blasinstrumentes
hervorrufen.
[0024] In Fig. 2 ist eine Querschnittszeichnung des erfindungsgemäßen Umschaltventils 10
mit Ventilgehäuse 20 und dem als Kolben ausgeführten Verstellelement 30 dargestellt.
In der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform tritt die Luft zunächst in die erste Einlaßöffnung
32 ein, passiert dann ohne daß hier eine Umlenkung oder Querschnittsverengung vorliegt
die Bohrung 50 und gelangt schließlich zur ersten Auslaßöffnung 34. Nach Passieren
eines hier nicht dargestellten Rohrstückes tritt die Luft schließlich in die zweite
Einlaßöffnung 36 ein und passiert hier ebenfalls ohne Umlenkung und ohne eine Verengung
oder Veränderung des Strömungsquerschnittes die Bohrung 52. In der in Fig. 2 dargestellten
Position des Kolbens 30 gelangt die Luft schließlich zur zweiten Auslaßöffnung 38
und anschließend zu einem nicht dargestellten Schallbecher. Fig. 2 verdeutlicht, daß
die beiden dargestellten Luftwege im wesentlichen gerade verlaufen, und daß weder
Verengungen noch Erweiterungen den Luftstrom beeinträchtigen, so daß das erfindungsgemäße
Umschaltventil den gewünschten Naturhornklang nicht beeinträchtigt.
[0025] Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Kolben 30 im Längsschnitt mit drei Bohrungen 50,
52 und 54. Nach Einführen des Kolbens 30 in das Ventilgehäuse 20 (s. Fig. 6) wird
in einer ersten Ventilposition die erste Einlaßöffnung 32 mit der ersten Auslaßöffnung
34 mittels der Bohrung 50 im Kolben 30 verbunden. Ebenso liegt mittels der Bohrung
52 eine Verbindung der zweiten Einlaßöffnung 36 mit der zweiten Auslaßöffnung 38 vor.
Gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Bohrungen 50 und 52
gerade ausgeführt und fluchten mit den jeweiligen Einlaß- und Auslaßöffnungen des
Ventilgehäuses 20. Auch die Durchmesser der Bohrungen 50 und 52 sind derart abgestimmt,
daß hier weder eine Verengung noch eine Vergrößerung des Strömungsquerschnittes der
das Umschaltventil 10 passierenden Luft vorliegt. Wird nun das Ventil betätigt, kommt
es zu einer Bewegung des Kolbens 30 in dem Ventilgehäuse 20, die parallel zur Längsachse
des Kolbens 30 erfolgt. In einer dadurch erreichbaren und durch die Abmessungen des
Kolbens 30 sowie des Ventilgehäuses 20 festlegbaren Position wird nunmehr die erste
Einlaßöffnung 32 mittels der schräg verlaufenden Bohrung 54 mit der zweiten Auslaßöffnung
38 des Ventilgehäuses 20 verbunden. Auf diese Weise wird ein entsprechend kürzerer
Strömungsweg erzielt. Die in die erste Einlaßöffnung 32 eintretende Luft strömt in
diesem Fall nicht mehr durch ein an die Öffnungen 34 und 36 anschließbares Rohrstück
sondern unmittelbar durch die Bohrung 54 zu der zweiten Auslaßöffnung 38. Bei entsprechender
Ausgestaltung der Bohrung 54 kommt es auch in diesem Falle nicht zu einer Verkleinerung
des Strömungsquerschnittes, so daß auch hier nicht mit einer wesentlichen Beeinträchtigung
des Klanges des Hornes zu rechnen ist. Durch die in Fig. 3 dargestellte Anordnung
der Bohrungen 50, 52 und 54 in Kolben 30 wird erreicht, daß die gewünschte Verbindung
von Einlaß- und Auslaßöffnungen, die zu einer entsprechenden Änderung der Tonlage
führt, nicht ein Drehen eines Verstellelementes, sondern lediglich eine axiale Verschiebung
erforderlich macht. Dabei tritt weder die in Fig. 1 gezeigte Veränderung des Strömungsquerschnittes
noch die Umlenkung des Luftstromes ein.
[0026] Fig. 3 zeigt weiterhin die am Außenumfang des Kolbens 30 vorliegende Nut 60, die
zu einer exakten Führung und Arretierung des Kolbens 30 in das Ventilgehäuse 20 dient.
Auf der in Fig. 3 dargestellten rechten Seite befindet sich das Ansatzstück 100 mit
der Gewindebohrung 102 zur Aufnahme eines Hebels oder einer Bedientaste 130 des Blasinstrumentes.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Kolbens 30 befindet sich die Aussparung 90 zur
Aufnahme einer Feder.
[0027] Die Fig. 4 und 5 stellen Schnittzeichnungen gemäß der Linien A-A und B-B in Fig.
3 dar. Man erkennt in Fig. 4, daß die Bohrungen 50 und 52 parallel zueinander verlaufen.
Die Bohrungen 50 und 52 fluchten mit den jeweiligen Einlaß- und Auslaßöffnungen, wodurch
eine Umlenkung des Luftstromes nicht erforderlich ist. Fig. 5 zeigt die Bohrung 54
in Kolben 30, die zum Zwecke der Verbindung der ersten Einlaßöffnung 32 mit der zweiten
Auslaßöffnung 38 schräg verläuft.
[0028] In Fig. 6 ist das erfindungsgemäße Ventilgehäuse im Längsschnitt dargestellt. Man
erkennt die beiden Einlaßöffnungen 32 und 36 sowie auf der gegenüberliegenden Seite
des Ventilgehäuses 20 die beiden Auslaßöffnungen 34 und 38. In der in Fig. 6 dargestellten
Ansicht wird der Kolben 30 von oben eingeführt, so daß entweder die Bohrungen 50 und
52 oder die Bohrung 54 des Kolbens 30 mit den entsprechenden Einlaß- und Auslaßöffnungen
fluchtet. Die Gewindebohrung 70 dient zur Aufnahme einer zur Führung und Arretierung
des Kolbens 30 dienenden Schraube. Die Schraube greift im montierten Zustand in die
Nut 60 des Kolbens 30 ein. In der Wandung 22 des Ventilgehäuses 20 befindet sich die
Aussparung 92, die ebenfalls zur Aufnahme der Feder dient. Die Feder greift im montierten
Zustand in die Aussparungen 90 des Kolbens 30 sowie 92 der Wandung 22 und bewirkt
die erwünschte Rückstellung des Kolbens 30 im Ventilgehäuse 20 nach Betätigung des
Ventils. In einem Teilbereich weist die Außenfläche des Ventilgehäuses 20 ein Außengewinde
110 auf, das zur Fixierung eines nicht dargestellten Schraubdeckels dient.
[0029] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch das Ventilgehäuse 20 gemäß der Linie C-C in
Fig. 6. Man erkennt auch hier die nunmehr nebeneinander liegenden Einlaßöffnungen
32 und 36 sowie die Auslaßöffnungen 34 und 38. Man entnimmt Fig. 7 ferner, daß der
Kolben 30 in einer zylindrischen Bohrung des Ventilgehäuses 20 aufgenommen wird.
[0030] Fig. 8 zeigt das erfindungsgemäße Umschaltventil 10 mit Ansatzstück 100 und Bedientaste
130. Die von einem nicht dargestellten Mundstück A gelangende Luft tritt durch die
erste Einlaßöffnung 32 in das Umschaltventil 10 ein. Je nach Betätigung der Bedientaste
130 wird die Luft nun zu der ersten oder zu der zweiten Auslaßöffnung geführt. Nach
Passieren der entsprechenden Rohrleitungen gelangt die Luft über die mit B gekennzeichnete
Stelle zu einem nicht dargestellten Schallbecher.
[0031] Fig. 9 zeigt die Bedientaste 130 mit einem O-Ring 132 sowie einem Vorsprung mit Außengewinde
134. Nach Einbau des Kolbens 30 in das Ventilgehäuse 20 und nach Fixierung des nicht
dargestellten Schraubdeckels mittels des Gewindes 110 des Ventilgehäuses wird die
Bedientaste 130 in das Ansatzstück 100 bzw. in die darin befindliche Gewindebohrung
102 eingeschraubt.
1. Umschaltventil (10) für Blasinstrumente, insbesondere für B/Es Parforcehörner, mit
einem Ventilgehäuse (20) und einem darin beweglich aufnehmbaren Verstellelement (30),
wobei das Ventilgehäuse (20) wenigstens eine Einlaß(32, 36) und zwei Auslaßöffnungen
(34, 38) aufweist, und wobei zur gezielten Luftführung in Abhängigkeit der Position
des Verstellelementes (30) eine erste Einlaßöffnung (32) mit einer ersten (34) oder
mit einer zweiten Auslaßöffnung (38) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstellelement (30) als Kolben ausgeführt ist, wobei der Kolben in Richtung
seiner Längsachse beweglich im Ventilgehäuse (20) aufnehmbar ist, und wobei der Kolben
Bohrungen (50, 52, 54) aufweist, die derart ausgeführt sind, daß in mindestens einer
Kolbenposition die erste Einlaßöffnung (32) mit der ersten Auslaßöffnung (34) verbindbar
ist und in mindestens einer weiteren Kolbenposition die erste Einlaßöffnung (32) mit
der zweiten Auslaßöffnung (38) verbindbar ist, wobei in wenigstens einer Kolbenposition
ein im wesentlichen gerader und verengungsfreier Durchgang durch das Umschaltventil
(10) erzeugbar ist.
2. Umschaltventil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (50,
52, 54) in zur Längsachse des Kolbens senkrechten Ebenen verlaufen.
3. Umschaltventil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
eine zylindrische Gestalt aufweist.
4. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilgehäuse (20) im wesentlichen zylindrisch ausgeführt ist und im Bereich
der Einlaß- (32, 36) und Auslaßöffnungen (34, 38) eine quaderförmige Gestalt aufweist.
5. Umschaltventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaß- (32, 36) und
Auslaßöffnungen (34, 38) an zwei gegenüberliegenden Seiten des Ventilgehäuses (20)
angeordnet sind.
6. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilgehäuse (20) zur Aufnahme des Kolbens eine zylindrische Bohrung aufweist.
7. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben an seiner äußeren Oberfläche zum Zwecke der Führung und zur Arretierung
in dem Ventilgehäuse (20) wenigstens eine zur Längsachse des Kolbens parallele Nut
(60) aufweist.
8. Umschaltventil (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse
(20) wenigstens eine Gewindebohrung (70) zur Aufnahme einer zur Führung und Arretierung
des Kolbens dienenden Schraube oder Bolzen aufweist.
9. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilgehäuse (20) an einer seiner Stirnseiten eine Wandung (22) aufweist.
10. Umschaltventil (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben sowie
die Wandung (22) des Ventilgehäuses (20) an den gegenüberliegenden Flächen miteinander
fluchtende kreisförmige Aussparungen (90, 92) zur Aufnahme einer Feder aufweisen.
11. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben an einer seiner Stirnseiten ein Ansatzstück (100) zur Fixierung eines
Hebels oder einer Bedientaste (130) aufweist.
12. Umschaltventil (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansatzstück
(100) eine Gewindebohrung (102) aufweist.
13. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilgehäuse (20) an seiner Außenfläche ein Gewinde (110) zur Fixierung eines
Schraubdeckels aufweist.
14. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaß- (32, 36) und Auslaßöffnungen (34, 48) zur Fixierung von Rohren mit
Löt-Steckanschlüssen versehen sind.
15. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben einen oder mehrere Kunststoffe aufweist.
16. Umschaltventil (10) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe
PPS und/oder PEEK und/oder PETP umfassen.
17. Umschaltventil (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben im Ventilgehäuse (20) arretierbar ist.