[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einem eine Grundebene definierenden
Sockel, mindestens einem Umschaltkontaktsatz mit jeweils zwei parallel in dem Sockel
verankerten Festkontaktträgern mit Festkontakten an ihren freien Enden und jeweils
einer Kontaktfeder, die an einem ersten, einen beweglichen Kontakt tragenden Ende
zwischen den Festkontakten umschaltbar ist und die mit ihrem zweiten Ende an einem
Federträger befestigt ist, der einen parallel zu und in einer Reihe mit den Festkontaktträgern,
jedoch außerhalb des von diesen eingeschlossenen Raumes, in dem Sockel verankerten
Anschlußabschnitt aufweist, und mit einem Elektromagnetsystem, das mit seiner Spulenachse
senkrecht auf dem Sockel steht und dessen Ankerbewegung über einen parallel zur Grundebene
bewegbaren Schieber auf die Kontaktfeder(n) übertragen wird.
[0002] Ein derartiges Relais ist beispielsweise aus der DE-AS 1 166 893 bekannt. Dort ragen
die Federträger annähernd parallel zur Spulenachse aus dem Sockel nach oben, und an
ihrem oberen Ende ist jeweils die Kontaktfeder befestigt, die sich in entgegengesetzter
Richtung erstreckt und im Sockelbereich mit den Festkontakten zusammenwirkt. Der Schieber
greift in diesem Fall zwischen der Befestigungsstelle und den Kontakten an der Kontaktfeder
an, wodurch die wirksame Federlänge beschränkt ist und die vom Magnetsystem aufzubringenden
Kräfte relativ hoch sind.
[0003] Aus der EP 0 016 980 B1 ist ein Relais für hohe Schaltleistungen bekannt, bei dem
ein Federträger zwischen zwei Pestkontaktträgern angeordnet ist, wobei sich die Feder
parallel zu letzteren vom Sockel nach oben erstreckt. Dort sind die Anschlußstifte
der Festkontaktträger an der Sockelaußenseite abgekröpft, um einen größeren Abstand
zu dem Federträger herzustellen.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Relais der eingangs genannten Art
die Konstruktion in einfacher Weise so festzulegen, daß insbesondere bei einer Anordnung
mit mehreren Umschaltkontakten die Federträger mit ihren Anschlüssen in einem vorgegebenen
Raster außerhalb der Festkontaktträger liegen, gleichwohl aber die Kontaktfedern übersichtlich
zwischen den Festkontakten angeordnet sind und vom Magnetsystem so betätigt werden
können, daß auch ihr Schaltzustand in einfacher Weise kontrolliert werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß jeder Federträger einen U-förmigen,
vom Anschlußabschnitt bis in den Bereich zwischen beiden zugehörigen Festkontaktträgern
in einem nach oben offenen Führungskanal des Sockels verlaufenden Verbindungsabschnitt
aufweist, und daß die Kontaktfeder im Bereich des Führungskanals an dem Verbindungsabschnitt
befestigt ist, sich senkrecht zur Grundebene vom Sockel nach oben erstreckt und im
Bereich der dem Sockel gegenüberliegenden Oberseite des Relais mit dem Schieber in
Eingriff ist.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen, U-förmigen Verbindungsabschnitt des Festkontaktträgers
kann also bei vorgegebener Anschlußkonfiguration eine einfache und gut isolierte Stromzuführung
zu der jeweiligen Kontaktfeder erreicht werden, wobei diese Anordnung eine platzsparende
Aneinanderreihung von Umschaltkontaktsätzen in einem Sockel aus Isolierstoff erlaubt.
[0007] Da sich die beweglichen Enden der Kontaktfedern mit dem Schieber dem Sockel gegenüberliegend
an der Oberseite des Relais befinden, ist auch eine gute Kontrolle des Schaltzustandes
möglich, beispielsweise durch ein Fenster in einer Gehäusekappe. Die Verbindung der
Kontaktfeder bzw. Kontaktfedern mit dem Schieber erfolgt zweckmäßigerweise über jeweils
einen hakenförmig gebogenen Betätigungslappen am freien Ende jeder Kontaktfeder, der
in eine Ausnehmung des Schiebers eingreift. Außerdem wird der Schieber zweckmäßigerweise
durch Schultern der Kontaktfedern abgestützt, die jeweils im Anschluß an den Betätigungslappen
vorgesehen sind. Weiters wird der Schieber zweckmäßigerweise mittels Rasthaken in
Ausnehmungen des Ankers befestigt.
[0008] Der Sockel des Relais weist in einer bevorzugten Ausgestaltung eine wabenartige Anordnung
von nach oben stehenden Isolierwänden auf, welche jeweils die Führungskanäle für die
Verbindungsabschnitte sowie von den Führungskanälen isolierte Steckkanäle für die
Festkontaktträger gegeneinander abgrenzen. Die Festkontaktträger für die Ruhekontakte
einerseits und die Arbeitskontakte andererseits sind vorzugsweise gleich gestaltet
und lediglich um 180° gegeneinander verdreht eingesetzt.
[0009] Das Elektromagnetsystem besitzt in einer Ausgestaltung der Erfindung eine Spule mit
senkrecht zur Grundebene stehender Achse, einen im wesentlichen L-förmigen Kern, der
sich mit seinem langen Schenkel durch die Spule erstreckt, und einen im wesentlichen
L-förmigen Anker, der mit seinem kurzen Schenkel an dem freien Ende des langen Kernschenkels
abrollbar gelagert ist und mit dem freien Ende des langen Ankerschenkels über den
Schieber die Kontaktfedern betätigt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 einen erfindungsgemäß gestalteten Relaissockel mit vier Umschaltkontaktsätzen
in Montageanordnung,
Figur 2 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais im Längsschnitt,
Figur 3 einen Querschnitt III-III parallel zur Grundebene durch den Sockel des Relais
von Figur 2 (ohne Magnetsystem), und
Figur 4 eine perspektivische Darstellung des Relais von Figur 2 mit teilweise abgeschnittener
Kappe.
[0011] Das in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Relais besitzt ein Gehäuse mit einem Sockel 1
und einer Kappe 2, in welchem vier Umschaltkontaktsätze 3 und ein Magnetsystem 4 angeordnet
sind.
[0012] Jeder Umschaltkontaktsatz 3 besitzt zwei Festkontaktträger, nämlich einen Ruhekontaktträger
31 mit einem Ruhekontakt 32 sowie einen Arbeitskontaktträger 33 mit einem Arbeitskontakt
34. Zwischen beiden ist eine Kontaktfeder 35 mit einem beweglichen Kontakt 36 angeordnet.
Diese Kontaktfeder 35 wird von einem Federträger 37 gehalten, der wie die beiden Festkontaktträger
in dem Sockel 1 verankert ist. Zu diesem Zweck besitzen die Festkontaktträger jeweils
Anschlußstifte 31a bzw. 33a, während der Federträger 37 einen Anschlußstift 37a bildet.
Zur Steckbefestigung der Festkontaktträger sind in dem Sockel jeweils zugehörige Steckkanäle
11 und 13 vorgesehen, außerdem für die Befestigung des Federträgers jeweils ein Steckkanal
17; die Steckkanäle 11, 13 und 17 werden durch Isolierwände 16 voneinander getrennt.
[0013] Da gemaß einer vorgegebenen Anschlußkonfiguration die Anschlußstifte 37a für die
Kontaktfeder nicht zwischen den Anschlüssen 31a und 33a der Festkontakte, sondern
außerhalb davon in einem bestimmten Abstand liegen sollen, besitzt jeder Federträger
37 einen U-förmigen Verbindungsabschnitt 37b, der isoliert in einem entsprechenden
Führungskanal 15 des Sockels zur Kontaktfeder hin führt. Die Kontaktfeder 35 ist an
dem Federträger 37 beispielsweise durch Nieten oder durch Schweißen befestigt. Jede
Kontaktfeder besitzt außerdem an ihrem freien Ende einen hakenförmigen Betätigungslappen
35a sowie in einem bestimmten Abstand dazu seitliche Schultern 35b zur Verbindung
mit einem Schieber 5, der die Schaltbewegungen des Magnetsystems 4 auf die Kontaktfedern
überträgt.
[0014] Das Magnetsystem 4 besteht im wesentlichen aus einer Spule 41 mit einem Spulenkörper
42, einem im wesentlichen L-förmigen Kern 43 und einem im wesentlichen L-förmigen
Anker 44. Der Kern 43 ist mit seinem langen Schenkel 43a durch die Spule geführt,
so daß an seinem freien Ende der Anker 44 mit seinem kurzen Schenkel 44b abrollbar
gelagert ist. Der lange Schenkel 44a des Ankers 44 bildet seinerseits einen Arbeitsluftspalt
mit dem kurzen Schenkel 43b des Kerns bzw. mit einem Polabschnitt 43c, der als Verlangerung
des kurzen Kernschenkels 43b ausgebildet und parallel zur Spulenachse abgebogen ist.
Der Anker ist mit seinem kurzen Schenkel 44b in einer Tasche 42a des Spulenkörpers
42 geführt. Er wird durch eine Ankerfeder 45 in seiner Lagerung gehalten.
[0015] Der Schieber 5 ist mit einer maulförmigen Ausnehmung 51 auf das freie Ende des Ankerschenkels
44a aufgesteckt, so daß er gelenkartig mit diesem verbunden ist und in seiner Längsrichtung
betätigt werden kann. Außerdem weist der Schieber 5 jeweils Durchbrüche 52 auf, in
die die jeweiligen Kontaktfedern 35 mit ihren Betätigungslappen 35a hindurchgreifen.
Im übrigen ruht der Schieber mit seiner Unterseite auf den Schultern 35b der Kontaktfedern.
Mit Rastnasen 54 ist er an seinem anderen Ende in Durchbrüchen des Ankers befestigt.
[0016] Wie in den Figuren 2 und 4 noch zu sehen ist, ist in der Kappe 2 in einer Ausnehmung
21 ein Schwenkhebel 6 angeordnet, der um eine Schwenkachse 61 von Hand geschwenkt
werden kann. Auf diese Weise kann über diesen Schwenkhebel 6 der Schieber 5 von Hand
betätigt und gegebenenfalls auch arretiert werden. Über ein Fenster 22 in der Kappe
kann dabei die Stellung des Schiebers 5 verfolgt werden, der zu diesem Zweck eine
Anzeigefläche 53 aufweist.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem eine Grundebene definierenden Sockel (1), mindestens
einem Umschaltkontaktsatz (3) mit jeweils zwei parallel in dem Sockel (1) verankerten
Festkontaktträgern (31,33) mit Festkontakten (32,34) und jeweils einer Kontaktfeder
(35), die an einem ersten, einen beweglichen Kontakt (36) tragenden Ende zwischen
den Festkontakten (32,34) umschaltbar ist und die mit ihrem zweiten Ende an einem
Federträger (37) befestigt ist, der einen parallel zu und in einer Reihe mit den Festkontaktträgern
(31,33), jedoch außerhalb des von diesen eingeschlossenen Raumes, in dem Sockel (1)
verankerten Anschlußabschnitt (37a) aufweist, und mit einem Elektromagnetsystem (4),
das mit seiner Spulenachse senkrecht auf dem Sockel (1) steht und dessen Ankerbewegung
über einen parallel zur Grundebene bewegbaren Schieber (5) auf die Kontaktfeder(n)
(35) übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Federträger (37) einen U-förmigen, vom Anschlußabschnitt (37a) bis in den
Bereich zwischen beiden zugehörigen Festkontaktträgern (31,33) in einem nach oben
offenen Führungskanal (15) des Sockels verlaufenden Verbindungsabschnitt (37b) aufweist
und daß die jeweils zugehörige Kontaktfeder im Bereich des Führungskanals (15) an
dem Verbindungsabschnitt (37b) befestigt ist, sich senkrecht zur Grundebene vom Sockel
(1) nach oben erstreckt und im Bereich der dem Sockel (1) gegenüberliegenden Oberseite
des Relais mit dem Schieber (5) in Eingriff ist.
2. Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Kontaktfeder (35) an ihrem freien, beweglichen Ende einen hakenförmig gekrümmten
Befestigungslappen (35a) aufweist, mit dem sie in eine Ausnehmung (52) des Schiebers
(5) eingreift, und daß jede Kontaktfeder (35) im Anschluß an den Betätigungslappen
(35a) verbreiterte Schultern (35b) zur Abstützung des Schiebers 5) aufweist.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (5) mit federnden Rasthaken (54) in Ausnehmungen des Ankers befestigt
ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel (1) eine wabenartige Anordnung von nach oben stehenden Isolierwänden
(16) aufweist, welche jeweils die Führungskanäle (15) für die Verbindungsabschnitte
(37b) sowie von den Führungskanälen isolierte Steckkanäle (11,13) für die Festkontaktträger
(31,33) gegeneinander abgrenzen.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Festkontaktträger (31,33) für die Ruhekontakte (32) einerseits und die Arbeitskontakte
(34) andererseits baugleich sind und um 180° gegeneinander verdreht in ihren jeweiligen
Steckkanälen (11,13) verankert sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Elektromagnetsystem (4) eine Spule (41) mit senkrecht zur Grundebene stehender
Achse, einen im wesentlichen L-förmigen Kern (43), der sich mit seinem langen Schenkel
(43a) durch die Spule erstreckt, und einen im wesentlichen L-förmigen Anker (44),
der mit seinem kurzen Schenkel (44b) an dem langen Kernschenkel (43a) abrollbar gelagert
ist und mit dem freien Ende seines langen Ankerschenkels (44a9 über einen Schieber
(5) die Kontaktfedern (35) betätigt, aufweist.
7. Relais nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Kernschenkel (43b) einen parallel zur Spulenachse abgebogenen Polabschnitt
(43c) aufweist, der einen Arbeitsluftspalt mit dem langen Ankerschenkel (44a) bildet.
8. Relais nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der am langen Kernschenkel (43a) gelagerte kurze Ankerschenkel (44b) in einer
Tasche (42a) eines Spulenkörpers (42) geführt und durch eine Ankerfeder (45) gehalten
ist.