[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse zur Aufnahme einer Leiterplatte mit einer elektrischen
Anschlußzone und mit einer Schneid-Klemm-Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1.
[0002] Schneid-Klemm-Vorrichtungen sind im Stand der Technik beispielsweise aus der DE-4
343 444 bekannt und weisen jeweils auf einen Grundkörper angeordnete metallische Schneiden
zum Durchtrennen der Isolation des Leiters auf, wobei nach diesem die Schneiden gleichzeitig
den Leiter einerseits Klemmen und andererseits darüber eine elektrische Verbindung
herstellen. Aus der DE 35 45 305 C2 ist eine Klemme für den Anschluß eines mehrere
isolierte Leiter aufweisenden Flachbandkabels bekannt, bei dem im Gehäuse der Anschlußklemme
metallische Kontakte mit Schneiden vorgesehen sind. Die Klemme mit ihrem Gehäuse wird
jedoch direkt auf der Leiterplatte montiert und das Flachbandkabel entsprechend zugeführt.
Aus der DE 34 22 607 C2 ist beispielsweise aus Figur 11 eine Anordnung mehrerer Schneid-Klemm-Vorrichtungen
für ein Flachbandkabel zu entnehmen sowie eine zugehörige Halteklemmvorrichtung, welche
die Leiter einerseits in die Schneiden drückt und andererseits die Leiter arretiert.
[0003] Die US 5,492,485 zeigt beispielsweie in Figur 16 ein Gehäuse mit einer Leiterplatte,
die an einer Anschlußzone mit einem Kontaktstift verbunden ist, welcher durch das
Gehäuse in eine Buchse hindurchgeführt und dort mit einem äußeren Stecker verbunden
wird. Der äußere Stecker weist eine Biegefeder zum Kontaktieren des Kontaktstiftes
auf, wobei die Biegefeder zur andererseits über eine Schneidklemmverbindung mit einem
Leiter verbunden ist. Dieses Gehäuse weist somit eine aufwendige Stecker - Buchsen
- Verbindung auf, bei der zunächst der Stecker mit den Leitern verbunden werden muß.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Gehäuse aufzuzeigen, welches die Leiterplatte und
ihre elektronischen Bauelemente sehr zuverlässig vor äußeren Einflüssen schützt und
gleichzeitig sehr einfach mit elektrischen Leitern anschließbar ist. Diese Aufgabe
ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0005] Indem die Schneid-Klemm-Vorrichtung außerhalb des Gehäuses angeordnet ist, werden
keine Öffnungen im Gehäuse zum Einführen der elektrischen Leiter mehr benötigt, durch
welche bisher häufig Außenluft, Feuchtigkeit und sonstige chemische Stoffe eindrangen
und auf der Leiterplatte mit ihren elektronischen Bauelementen zu Schäden führten.
Die Schneid-Klemm-Vorrichtung ist deshalb mit ihrem Grundkörper an der Oberfläche
der Gehäuseaußenseite montiert bzw. in diese eingesetzt oder mit eingespritzt, wobei
an dem Grundkörper ein elektrisch-leitfähiger Kontaktstift zur Gehäuseinnenseite durch
das Gehäuse hindurch vorgesehen ist. Während somit die Leiter außerhalb des Gehäuses
mittels der Schneid-Klemm-Verbindung kontaktiert werden, ist der Kontaktstift im Innern
des Gehäuses mit der Leiterplatte verbunden.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß das Gehäuse aus Kunststoff ist und der Kontaktstift
bereits bei der Herstellung des Gehäuses in diesen integriert wird, insbesondere beim
Verspritzen der Kunststoffmasse bereits von dieser umschlossen wird.
[0007] Gemäß Patentanspruch 3 weist die Leiterplatte in der elektrischen Anschlußzone eine
Öffnung auf. Der Kontaktstift ist mittels einer Presspassung zwischen Außenfläche
des Kontaktstifts und Innenfläche der Öffnung und/oder durch eine Lötverbindung arretiert
und elektrisch leitend verbunden. Durch eine Presspassung kann auch auf ein Verlöten
der Kontaktstifte mit den Anschlußzonen der Leiterplatte verzichtet werden, wodurch
in erheblichem Umfang Fertigungskosten eingespart werden können.
[0008] Durch zusätzliche Halteklemmen ohne Schneiden wird der isolierte Leiter arretiert
ohne die Isolation zu verletzen.
[0009] Gemäß Patentanspruch 5 ist es besonders vorteilhaft, wenn zum Anschluß von Flachleiterbahnen
eine entsprechende Anzahl parallel zueinander angeordnete, untereinander jedoch elektrisch
isolierter Schneid-Klemm-Vorrichtungen vorgesehen sind, wobei für alle Leiter der
Flachleiterbahn eine über die gesamte Breite der Flachleiterbahn gehende Halte-Klemm-Vorrichtung
vorgesehen ist, welche die Leiter einerseits in die Schneiden drückt und andererseits
die Leiter entsprechend arretiert.
[0010] Gemäß Patentanspruch 6 weist das Gehäuse bevorzugt eine Einbuchtung auf, in der die
Schneid-Klemm-Vorrichtungen angeordnet sind und die einen Anschlag aufweist, an den
die Leiter nur derart angelegt werden können, daß diese dann bezogen auf die jeweils
zugeordneten Schneid-Klemm-Vorrichtungen ausgerichtet sind. Dadurch kann die Montage
weitgehend automatisiert und Fehlbestückungen vermieden werden
[0011] Bevorzugt wird die Einbuchtung durch eine Abdeckung geschützt, welche vorzugsweise
identisch mit der Halter-Klemm-Vorrichtung ist. Durch Einrastmittel kann die Abdeckung
am Gehäuse arretiert werden.
[0012] Ein derartiges Gehäuse läßt sich besonders bevorzugt zum Anschließen von Leiterplatten
in Schutzgehäusen verwenden an die besonders hohe Isolationsanforderungen gestellt
werden, insbesondere an Wasserdichtheit oder Druckstabilität.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles bezugnehmend auf
die Figur näher erläutert.
[0014] Kurze Beschreibung der Figur:
- Figur
- Schnittdarstellung eines Gehäuses zur Aufnahme einer Leiterplatte mit einer Schneid-Klemmvorrichtung
auf der Gehäuseaußenseite
[0015] Die einzige Figur zeigt ein Gehäuse 1 zur Aufnahme einer Leiterplatte 2 und eine
Schneid-Klemm-Vorrichtung 4 zum elektrischen Verbinden eines isolierten Leiters 5
mit einer Anschlußzone 3 auf der Leiterplatte. In der Figur wurde eine Schnittdarstellung
gewählt, die eine Schneid-Klemm-Vorrichtung im Detail zeigt, von der jedoch eine Vielzahl
parallel zueinander hintereinander angeordneter für die Kontaktierung mit einem Flachleiterbahnkabel
vorgesehen sind. Das Gehäuse 1 weist auf der Innenseite die Leiterplatte 2 und auf
der Außenseite 1.2 eine Einbuchtung 13 auf, in welcher die Schneid-Klemm-Vorrichtung
4 angeordnet ist. Die Schneid-Klemm-Vorrichtung 4 besteht in diesem Ausführungsbeispiel
aus zwei Paaren von Schneiden 4.2 sowie ebenfalls zwei Paaren von Halteklemmen 4.1
ohne Schneiden, welche alle zusammen auf dem Grundkörper 4.3 angeordnet sind. Der
Grundkörper 4.3 der Schneid-Klemm-Vorrichtung 4 ist mit seiner Unterseite an der Oberfläche
der Gehäuseaußenseite 1.2 angeordnet. Die Gehäuseaußenseite 1.2 kann dabei im Bereich
des Grundkörpers 4.3 noch zusätzlich eine Aussparung für den Grundkörper 4.3 aufweisen,
so daß dieser in die Gehäuseaußenseite 1.2 abgesenkt werden kann. Auch anderweitige
Einsetzmöglichkeiten bis hin zum Einspritzen auch des Grundkörpers 4.3 ins Kunstoffmaterial
sind denkbar.
[0016] An der Unterseite des Grundkörpers 4.3 ist ein elektrisch leitfähiger Kontaktstift
4.4 zur Gehäuseinnenseite 1.1 durch das Gehäuse 1 hindurch vorgesehen. Der Kontaktstift
4.4 wird dabei Vorzugsweise bereits bei der Herstellung des Kunststoffgehäuses mit
der Kunststoffmasse eingespritzt. Grundsätzlich ist jedoch ein nachträgliches Einfügen
des Kontaktstifts 4.4 in das Gehäuse 1 möglich. Die Dichtheit der Anordnung würde
jedoch nachteilig beeinflußt.
[0017] Über der Einbuchtung 13 ist eine Abdeckung 6 vorgesehen, welche mittels eines Kunststoffilmscharniers
7 mit dem Gehäuse 1 beweglich verbunden ist und durch die Einrastmittel 9 und 10 am
Gehäuse 1 arretiert wird. Die Einrastmittel 9 und 10 weisen jeweils einen Haken an
der Abdeckung 6 und eine Einraststelle an der Gehäuseaußenseite 1.2 auf. Das Einrastmittel
9 dient insbesondere zur Entlastung des Kunststoffilmscharniers 7. Außerdem weist
die Abdeckung 6 Stützstege 8 auf, die den Leiter 5 in die Klemmen 4.1 und Schneiden
4.2 eindrücken und danach ein Abgleiten verhindern. Der Leiter 5 besteht aus einem
elektrisch leitenden Kern 5.1 und einer Isolation 5.2. Der Leiter 5 wird bei geöffneter
Abdeckung 6 in die Öffnung 11 der Abdeckung 6 eingeführt und dann beim Schließen der
Abdeckung 6 in einem Arbeitsgang gleichzeitig mittels der Stützstege 8 in die Schneiden
4.2 und Klemmen 4.1 eingepreßt. Dabei zertrennen die Schneiden 4.2, wie in der Figur
angedeutet, die Isolation 5.2 des Leiters 5, so daß es zu einer elektrisch leitenden
Verbindung zwischen dem elektrisch leitenden Kern 5.1 des Leiters 5 über die metallischen
Schneiden 4.2, den Grundkörper 4.3 und den Kontaktstift 4.4 der Schneid-Klemm-Vorrichtung
4 zu der elektrischen Anschlußzone 3 der Leiterplatte kommt.
[0018] Die symmetrische Anordnung der Schneiden 4.2 und Klemmen 4.1 bezüglich des Kontaktstifts
4.4 ist mechanisch vorteilhaft, jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Klemmen 4.1
dienen zur Zugentlastung des Leiters 5. Durch die Anordnung der Schneid-Klemm-Vorrichtung
4 an der Außenseite 1.2 des Gehäuses 1 kann das Gehäuse 1 sehr einfach als wasserdichtes
Kunststoffgehäuse ausgeführt werden und nachträglich noch elektrisch mit den Leitbahnen
verbunden werden, ohne daß betreffend der Dichtheit des Gehäuses besondere Vorkehrungen
zu treffen sind.
1. Gehäuse (1) zur Aufnahme einer Leiterplatte (2) mit einer elektrischen Anschlußzone
(3) und mit einer Schneid-Klemm-Vorrichtung (4) zum elektrischen Verbinden eines isolierten
Leiters (5) mit dieser,
wobei die Schneid-Klemm-Vorrichtung (4) auf einem Grundkörper (4.3) angeordnete metallische
(4.2) Schneiden zum Durchtrennen der Isolation (5.2) des Leiters (5) und gleichzeitigem
elektrischen Verbinden durch Klemmen des Leiters (5) aufweist, wobei
a) die Schneid-Klemmvorrichtung (4) außerhalb des Gehäuses (1) angeordnet ist, derart
daß der Grundkörper (4.3) der Schneid-Klemm-Vorrichtung (4) mit seiner Unterseite
an der Oberfläche der Gehäuseaußenseite (1.2) anliegt,
b) an dem Grundkörper (4.3) ein elektrisch leitfähiger Kontaktstift (4.4) zur Gehäuseinnenseite
(1.1) durch das Gehäuse (1) hindurch vorgesehen ist und
c) der Kontaktstift (4.4) im Inneren des Gehäuses (1) mit der Leiterplatte (2) verbunden
ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus Kunststoff ist und der Kontaktstift (4.4) bei der Herstellung
des Gehäuses (1) bereits in dieses integriert wird, insbesondere mit der Kunststoffmasse
verspritzt wird.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterplatte (2) in der elektrischen Anschlußzone (3) eine Öffnung aufweist,
in der der Kontaktstift (4.4) mit der Innenfläche der Öffnung in der Anschlußzone
(3) der Leiterplatte (2) arretiert und elektrisch leitend verbunden ist.
4. Gehäuse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid-Klemm-Vorrichtung (4) zusätzliche Halte-Klemmen ohne Schneide (4.1) aufweist,
deren Klemmenöffnung entsprechend dem Durchmesser des Leiters (5) so bemessen ist,
daß der isolierte Leiter zwar arretiert, dessen Isolation (5.2) aber nicht nicht verletzt
wird.
5. Gehäuse nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Anschluß von Flachleiterbahnen mit mehreren parallel zueinander angeordneten,
untereinander jedoch elektrisch isolierten Leitern (5)
eine entsprechende Anzahl parallel zueinander angeordneter, untereinander jedoch elektrisch
isolierte Schneid-Klemm-Vorrichtungen (4) vorgesehen ist, wobei jeweils die Schneiden
(4.2) einer Schneid-Klemmvorrichtung die Isolation (5.2) genau eines Leiters (5) durchtrennen
und diesen somit elektrisch kontaktieren,
jeweils mindestens ein Kontaktstift (4.4) von der Schneid-Klemm-Vorrichtung (4) zu
je einer elektrischen Anschlußzone (3) auf der Leiterplatte (2) führt,
jedoch für alle Leiter der Flachleitbahn eine über die gesamte Breite der Flachleiterbahn
gehendes Halte-Klemmvorrichtung vorgesehen ist, welche die Leiter einerseits in die
Schneiden (4.2) drückt und andererseits arretiert.
6. Gehäuse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse eine Einbuchtung (13) aufweist, in der die erforderliche Anzahl von Schneid-Klemm-Vorrichtungen
(4.4) angeordnet ist und die einen Anschlag aufweist, an den die Leiter nur derart
angelegt werden können, daß diese dann bezogen auf die jeweils zugeordneten Schneid-Klemm-Vorrichtungen
ausgerichtet sind.
7. Gehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dieses eine Abdeckung (6) der Einbuchtung (13) aufweist, die vorzugsweise identisch
der Halte-Klemmvorrichtung ist und die Einrastmittel (9, 10) zum Arretieren zum Gehäuse
hin aufweist.
8. Verwendung eines Gehäuses nach einem der vorangehenden Ansprüche zum Anschließen von
Leiterplatten (2) in Schutzgehäusen mit besonders hohen Isolationsanforderungen, insbesondere
wasserdichten oder Unter- bzw. Überdruckgehäusen.