[0001] Die Erfindung betrifft ein Deckelbehältnis, insbesondere ein Deckelglas mit einer
Öffnung mit einem zylindrischen Anschlußring, der an seinem Außenumfang mit mindestens
zwei gleichmäßig am Umfang verteilte Haltestegen für einen Verschlußdeckel Versehen
ist, wobei der Deckel mit die Haltestege untergreifenden, in Radialrichtung des Anschlußrings
elastisch verformbaren Arretierelementen versehen ist.
[0002] Ein derartiges Deckelbehältnis, nämlich ein Deckelglas, dessen Deckel nach Art eines
Bajonett-Verschlusses auf den Anschlußring aufgesetzt werden kann, ist insbesondere
für gefriergetrockneten Kaffee bekannt. Zum Öffnen des bekannten, rechteckigen Glases
wird der Deckel ein Stück weit um die Längsachse des Glases verdreht, wobei die unteren
Kanten seiner beiden breiteren Längsseiten in Kontakt mit einer konisch nach oben
in Richtung auf den Anschlußring zulaufenden Abstufung im Glas gelangen und so den
Deckel nach oben drücken. Aufgrund dieser auf den Deckel nach oben ausgeübten Zwangskraft
werden die Arretierelemente von den Haltestegen radial nach außen gedrückt und geben
so den Deckel frei, der dann leicht nach oben von dem Deckelglas abgenommen werden
kann.
[0003] Diese bekannte Ausgestaltung eines Deckelbehältnisses hat den Nachteil, daß die unteren,
freien Kanten des Deckels bei dessen Öffnen sich immer am Glas selbst abstützen, was
schon nach kurzer Zeit unschöne Gebrauchsspuren sowohl am Deckel selbst als auch an
dem Glas hinterläßt. Da die Arretierelemente bei dem Deckel des bekannten Deckelglases
zumindest zum Teil unmittelbar an den Außenwänden des Deckels angeordnet sind, werden
diese beim Abnehmen und beim Anbringen des Deckels wiederholt radial aufgeweitet,
was eine Zerstörung des Deckels zur Folge haben kann, schon bevor das von dem Glas
aufgenommene Füllgut, beispielsweise Pulverkaffee, vollständig aufgebraucht ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Deckelbehältnis der eingangs genannten Art zu schaffen,
dessen Deckel sich sehr leicht öffnen und verschließen läßt, ohne sich dabei mit seiner
unteren Kante am Glas selbst abzustützen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß am Anschlußring zwischen
den Haltestegen wenigstens zwei in Umfangsrichtung gewindeartig von einem tiefsten
Punkt zu mindestens einem höchsten Punkt am Anschlußring ansteigende Öffnungsstege
angeordnet sind, die beim Öffnen des Deckels mit an diesem angeordneten Gleitnasen
zusammenwirken. Bei der Erfindung gelangen die unteren Deckelkanten also beim Öffnen
des Deckels nicht mehr in Kontakt mit dem Glas, da das Anheben des Deckels bei dessen
Drehung durch die Gleitnasen erfolgt, die an den in Drehrichtung nach oben ansteigenden
Öffnungsstegen entlanggleiten und dabei den ganzen Deckel anheben. Unschöne Verschleißerscheinungen,
wie sie bei den bislang bekannten Bajonett-Verschlüssen von Deckelbehältnissen regelmäßig
vorkamen, werden durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung sicher vermieden.
[0006] Das Behältnis kann in an sich bekannter Weise einen rechteckigen Grundriss haben,
wobei die Haltestege in besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung an den
Eckbereichen des rechteckigen Behältnisses angeordnet sind. In entsprechender Weise
befinden sich dann auch die Arretierelemente in den Eckbereichen eines entsprechend
geformten Deckels, befinden sich also nicht in der Mitte der Außenwandungen des Deckels,
so daß diese beim Öffnen nicht nach außen gedrückt werden, sondern immer ihre ursprüngliche
Form beibehalten. Die Eckbereiche des Deckels, in denen die Arretierelemente bevorzugt
angeordnet sind, stellen die stabilsten Bereiche dar, die nur sehr wenig anfällig
für Verformungen infolge radialer Aufweitung beim Öffnen oder Schließen des Deckels
sind.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, wenn am Anschlußring vier Haltestege angeordnet sind.
Die vier Haltestege stellen zusammen mit vier damit zusammenwirkenden Arretierelementen
am Deckel sicher, daR dieser gleichmäßig gegen den oberen Rand der Glasöffnung angedrückt
wird und das Glas so dicht verschlossen ist.
[0008] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung verlaufen die Öffnungsstege
bogenförmig zwischen zwei benachbarten Haltestegen, wobei ihr tiefster Punkt etwa
in der Mitte zwischen den beiden benachbarten Haltestegen liegt. Der bogenförmige
Verlauf der Öffnungsstege, die von ihrem tiefsten Punkt nach beiden Seiten zu den
jeweils benachbarten Haltestegen hin ansteigen, ermöglicht ein Öffnen des Deckels
in beide Drehrichtungen. Das Abheben des Deckels wird mit Hilfe der sanft bogenförmig
ansteigenden Öffnungsstege und der damit zusammenwirkenden Gleitnasen exakt gesteuert.
[0009] Die am Deckel angeordneten Arretierelemente können zweckmäßig im wesentlichen aus
bogenförmig an den Anschlußring angepassten Segmentstegen mit daran angeordneten,
nach innen vorspringenden Haltenasen bestehen. Diese für alle Arretierelemente gleichartig
ausgestalteten Segmentstege, die alle ein gleichgroßes Widerstandsmoment gegen Biegung
aufweisen, bewirken, daß der Deckel an seinen vier Arretierstellen mit etwa gleich
großer Kraft gegen den offenen Glasrand gedrückt wird und so über den gesamten Umfang
dicht an diesem anliegt. Die Segmentstege können in bevorzugter Ausführungsform mit
Haltevorsprüngen für eine im Deckel angeordnete Deckeldichtung versehen sein, die
dann nicht erst umständlich im Deckel beispielsweise durch Einkleben befestigt werden
muß, sondern die von den Haltevorsprüngen während der gesamten Lebensdauer des Behältnisse
sicher formschlüssig gehalten wird.
[0010] In besonders einfacher Ausgestaltung der Erfindung sind die Gleitnasen an den Innenseiten
der Deckelränder angeordnet, von denen sie radial nach innen vorspringen, um an den
Öffnungsstegen entlanggleiten zu können.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel
näher erläutert wird. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Deckelglas nach der Erfindung in einer Ansicht, wobei der Verschlußdeckel nur
zur einen Hälfte und teilweise geschnitten dargestellt ist;
- Fig. 2
- den Deckel für das Deckelglas nach Fig. 1 in einer Unteransicht; und
- Fig. 3
- den Gegenstand der Fig. 2 in einem Schnitt längs der Linie III-III.
[0012] In der Zeichnung ist mit 10 ein Deckelglas bezeichnet, das zur Verpackung von Lebensmitteln,
insbesondere von instantisiertem Kaffee dienen kann. Das Glas hat an seinem oberen
Ende eine Öffnung 11, die von einem zylindrischen Anschlußring 12 für einen Verschlußdeckel
13 umgeben ist. Der Anschlußring 12 weist an seinem Außenumfang 14 vier zu den Eckbereichen
des Glases weisende Haltestege 15 und zwischen den Haltestegen bogenförmig verlaufende
Öffnungsstege 16 auf. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der tiefste Punkt
17 der Öffnungsstege genau zwischen zwei benachbarten Haltestegen 15 liegt und die
beiden höchsten Punkte 18 der Öffnungsstege auf der gleichen Höhe wie die Kaltestege
15 liegen und unmittelbar an diese angrenzen.
[0013] Wie sich insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ergibt, ist der Verschlußdeckel 13 für
das Deckelglas 10 mit vier gleichmäßig über den Umfang verteilten, in den Eckbereichen
des Deckels gelegenen Arretierelementen 19 versehen, die im wesentlichen aus bogenförmig
an den Anschlußring 12 des Glases angepassten Segmentstegen 20 mit daran angeordneten,
nach innen vorspringenden Haltenasen 21 bestehen. Zusätzlich sind die Segmentstege
in der Nähe des Deckelbodens 22 noch mit Haltevorsprüngen 23 versehen, womit sie eine
in den Deckel eingelegte Pappdichtung 24 gegen Herausfallen sichern.
[0014] Die Arretierelemente 19 bestehen wie auch der Rest des Deckels aus elastischem Kunststoff
und können daher ein Stück weit radial nach außen gedrückt werden. Die Arretierelemente
dienen zum Befestigen des Deckels auf dem Glas, wobei die Haltenasen 21 die Haltestege
15 am Anschlußring 12 untergreifen, so daß der Deckel an vier gleichmäßig über den
Umfang des Anschlußrings verteilten Punkten gegen den oberen Glasrand 25 gezogen wird.
[0015] Um ein besonders einfaches Öffnen des Deckels zu ermöglichen, ist dieser innenseitig
in der Mitte seiner Längswände 26 und Querwände 27 mit vier Gleitnasen 28 versehen,
die bei geschlossenem Deckel oberhalb der Öffnungsstege 16 im Bereich von derem tiefsten
Punkt liegen. Zum Öffnen des bajonettartigen Verschlusses des Deckels 13 wird dieser
gegenüber dem Glas 10 um die Glaslängsachse 29 in beliebiger Richtung verdreht, wobei
die Gleitnasen 28 erst in Anlage an die Öffnungsstege 16 gelangen, die beim Weiterdrehen
des Deckels die Gleitnasen und damit den gesamten Deckel nach oben drücken. Dies hat
zur Folge, daß die Arretierelemente 19 mit ihren Haltenasen 21 und Segmentstegen 20
von den Haltestegen 15 nach außen gedrückt werden und so den Deckel freigeben, der
dann vom Glas abgenommen werden kann.
[0016] Der erfindungsgemäße Verschlußmechanismus hat gegenüber den bekannten Bajonett-Verschlüssen
von Deckelgläsern den Vorteil, daß der untere Rand 30 des Deckels bei dessen Öffnen
nicht in Kontakt mit dem Glas gelangt, so daß Beschädigungen von Glas und Deckel infolge
einer zwischen diesen beiden Teilen stattfindenden Gleitberührung nicht stattfinden
kann. Das Abheben des Deckels wird mit Hilfe der Öffnungsstege exakt gesteuert, so
daß der Deckel nicht plötzlich und unkontrolliert aufspringt, sondern sich sanft öffnen
läßt. Die bogenförmig an den zylindrischen Anschlußring angepassten Segmentstege bewirken
eine gleichmäßige Druckverteilung auf die am oberen Glasrand 25 anliegende Dichtung,
wodurch diese am ganzen Umfang gleichmäßig am Glasrand anliegt und der Eintritt von
Feuchtigkeit in das Glas sicher vermieden wird.
1. Deckelbehältnis, insbesondere Deckelglas (10) mit einer Öffnung (11) mit einem zylindrischen
Anschlußring (12), der an seinem Außenumfang (14) mit mindestens zwei gleichmäßig
am Umfang verteilten Haltestegen (15) für einen Verschlußdeckel (13) versehen ist,
wobei der Deckel (13) mit die Haltestege (15) untergreifenden, in Radialrichtung des
Anschlußrings (12) elastisch verformbaren Arretierelementen (19) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Anschlußring (12) zwischen den Haltestegen (15) wenigstens zwei in Umfangsrichtung
von einem tiefsten Punkt (17) zu mindestens einem höchsten Punkt (18) am Anschlußring
(12) ansteigenden Öffnungsstege (16) angeordnet sind, die beim Öffnen des Deckels
(13) mit an diesem angeordneten Gleitnasen (28) zusammenwirken.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen etwa rechteckigen Grundriß hat und daß die Haltestege (15) an den Eckbereichen
des rechteckigen Behältnisses (10) angeordnet sind.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Anschlußring (12) vier Haltestege (15) angeordnet sind.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsstege (16) bogenförmig zwischen zwei benachbarten Haltestegen (15) verlaufen,
wobei ihr tiefster Punkt (17) etwa in der Mitte zwischen den beiden benachbarten Haltestegen
(15) liegt.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierelemente (19) in den Eckbereichen eines etwa rechteckig ausgestalteten
Deckels (13) angeordnet sind.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierelemente (19) im wesentlichen aus bogenförmig an den Anschlußring (12)
angepaßten Segmentstegen (20) mit daran angeordneten, nach innen vorspringenden Haltenasen
(21) bestehen.
7. Behaltnis nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentstege (20) mit Haltevorsprüngen (23) für eine im Deckel (13) angeordnete
Deckeldichtung (24) versehen sind.
8. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitnasen (28) an den Innenseiten der Deckelwände (26,27) angeordnet sind.