[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschichtung einer Zylinderlauffläche einer Hubkolbenmaschine
auf Eisen-, Aluminium- oder Magnesium-Basis mit einer übereutektischen Aluminium/Silizium
Legierung und/oder einem Aluminium-Silizium-Verbundwerkstoff sowie ein Verfahren zur
Herstellung dieser Beschichtung, wie beides in der Industrie verwendet wird.
[0002] Im Automobilbau werden zur Zeit nach und nach die meisten der heute noch dominierenden
Graugußkurbelgehäuse von Hubkolbenmaschinen - ihr Anteil lag 1994 in Deutschland noch
bei beherrschenden 96%, europaweit bei 82%- durch solche aus Leichtmetallen verdrängt,
um das Kraftfahrzeuggesamtgewicht zu verringern und damit die Kraftstoffausnützung
zu verbessern. Zur Herstellung von Kurbelgehäusen aus Leichtmetall wird sich aus wirtschaftlichen
und technischen Gründen zunächst das Druckgießen von niedrig legiertem Aluminium wie
AlSi10 qualifizieren. Solche Legierungen zeigen im Gegensatz zum im Motorenbau etablierten
aber erheblich aufwendigeren atmosphärischen Guß von übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierungen
wie Alusil™ (AlSi17) ein unbefriedigendes Reibungs- und Verschleißverhalten im Kontakt
mit Aluminium-Kolben und Kolbenringen und sind daher als Reibpartner ungeeignet.
[0003] Daher kann für künftige Motoren auf das Eingießen von tribologisch geeigneten Buchsen
aus Grauguß oder übereutektischem Aluminium-Silizium nicht verzichtet werden. Zur
Herstellung dieser Buchsen werden z. B. nach DE 43 28 619 C2 oder DE 44 38 550 A1
Rohlinge im bekannten Ospray-Verfahren hergestellt und nachträglich mechanisch kompaktiert.
Ein leicht abweichender Weg stellt EP 0 411 577 B1 dar, wonach eine übereutektischen
Legierung im geschmolzenen Zustand aus einer ersten Düse und zugleich feste Siliziumteilchen
aus einer weiteren Düse auf eine Trägervorrichtung versprüht werden und dort zu einem
Block erstarren. Die halbfertige Buchse wird vor dem Gießen erst in die Gießform eingelegt
und dann mit flüssigem Aluminium umgossen. Die typische Windstärke solcher Büchsen
liegt bei 2 bis 3 mm. Anschließend wird das Innere der Laufbüchse grob- und feingedreht,
gehont und freigelegt. Diese Lösung ist mit konstruktiven, fertigungstechnischen und
nicht zuletzt wirtschaftlichen Nachteilen wie begrenzte Haftung der AlSi10-Schmelze
an der Buchsenoberfläche, aufwendige Handhabung und hoher Preis verbunden. Darüberhinaus
beeinflußt die Buchsenwandstärke den minimalen Zylinderabstand. Die Stegbreite soll,
insbesondere bei zukünftigen Motoren kleiner Bauart, so gering wie möglich sein, weil
sie die Mindestaußenabmessungen des Motors mitbestimmt.
[0004] Das thermische Spritzen bietet weitere Möglichkeiten, verschleißfeste Beschichtungen
auf die Zylinderlaufwand der Kurbelgehäusen aufzubringen. Das Grundprinzip des thermischen
Spritzens besteht darin, daß ein schmelzbarer bzw. teilschmelzbarer Werkstoff in einem
Hochgeschwindigkeit-Heißgasstrahl zu kleinen Spritztröpfchen aufgeschmolzen und in
Richtung der zu beschichtetende Fläche beschleunigt wird (DIN 32530). Beim Aufprallen
erstarren die Spritztröpfchen auf der relativ kalt gebliebenen Metalloberfläche und
bilden Lage für Lage eine Schicht. Vorteil dieser Beschichtungstechnik gegenüber der
Elektroabscheidung, chemischen oder physikalischen Gasphasenabscheidung ist die hohe
Auftragsrate, die es ermöglichen, eine Zylinderbohrung in wenigen Minuten wirtschaftlich
zu beschichten. Die Verfahren des thermischen Spritzens unterscheiden sich nach der
Erzeugungsart und den Eigenschaften des Hochgeschwindigheits-Heißgasstrahles.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschichtung für Zylinderlaufflächen zu entwickeln,
die Beschichtung in hoher Qualität einfach und billig hergestellt werden kann. Des
weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, Verfahren anzugeben, mit denen entsprechende
Beschichtungen aufgetragen werden können.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Beschichtung mit Merkmalen der
Patentansprüche 1, 2 bzw. 3 und bzgl. des Verfahrens mit den Verfahrensschritten der
Ansprüche 4, 5 bzw. 6 gelöst.
[0007] Durch die Erfindung kann nach dem eigentlichen Druckgußvorgang die Zylinderlauffläche
eines druckgegossenen Motorblocks, der vorzugsweise auf der Basis von Eisen, oder
Leichtmetallen - insbesondere Aluminium und Magnesium - anhand eines thermischen Spritzverfahrens
direkt mit einer verschleißfesten Beschichtung aus Aluminium und Silizium beschichtet
werden, wodurch die bislang übliche und aufwendige Laufbuchsenlösung ersetzt ist.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Dicke der eigentlichen, tribologischen Laufschicht
auf dem tribologisch nicht lauffähigen, aber gut zu gießenden und zu bearbeitenden
Kurbelgehäuse erheblich reduziert wird. Sie beträgt mit 0,1 bis 0,2 mm weniger als
1/10 der heute üblichen Büchsenwandstärke und bietet daher die Möglichkeit, deutlich
kompaktere Motoren zu bauen.
[0008] Zur Herstellung der verschleißfesten Aluminium-Silizium-Beschichtung wird insbesondere
das Plasmaspritzen verwendet, denn mit diesem Nichtgleichgewichtsverfahren lassen
sich auch Gefügestrukturen bilden, die sonst metallurgisch nicht darstellbar sind.
Wegen der hohen Energiedichte und der großen Parametervielzahl des Verfahrens können
z. B. nahezu definiert Oxide in dem Schichtgefüge der Beschichtung gebildet werden,
die einen wesentlichen Beitrag zur Verschleißbeständigkeit der Beschichtung beitragen.
Durch die Verwendung von agglomerierten Spritzpulvern lassen sich zudem beliebige
Fremdmaterialien der Beschichtung beifügen, auch solche mit sich deutlich von der
Aluminium-Legierung unterscheidenden Schmelzpunkten wie Hartmetall- oder Keramikpartikel
aber auch Trockenschmierstoffe.
[0009] Von besonderem Vorteil ist auch, daß die erfindungsgemäßen Beschichtung ohne Veränderung
der heute installierten Fertigungseinrichtungen in die Serie zu integrieren, wodurch
die kostenspielige Fertigung und Handhabung der Zylinderlaufbuchsen entfallen und
erhebliche Mengen an Material eingespart werden. Dafür muß die Auftragung der Beschichtung
bei hohen Auftragsraten in besonders kurzen Taktzeiten erfolgen.
[0010] Des weiteren kann die Beschichtung auch sehr formgenau auf die Zylinderlaufwand des
Kurbelgehäuses aufgebracht und dabei eine feine Oberflächengüte eingestellt werden,
wodurch aufwendige Nachbearbeitungsschritte wie Vordrehen und auch Feindrehen entfallen
und somit die Fertigungskosten deutlich zu reduzieren.
[0011] Durch die Verwendung von speziellen Aluminium/Silizium-Spritzpulvern für die Herstellung
der Beschichtung im atmosphärischen, thermischen Spritzverfahren entsteht während
der lagenartigen Schichtbildung ein heterogene Schichtgefüge aus Aluminium-Mischkristall,
Silizium-Ausscheidungen bzw. -Partikeln, intermetallischen Phasen wie Al
2Cu und Mg
2Si und extrem fein verteilten Oxiden, wobei die Bildung und die Verteilung der Oxide
ausschließlich auf die Nichtgleichgewichtseigenschaften der atmosphärischen, thermischen
Spritzverfahren zurückzuführen ist. Durch die fein verteilten Oxide weißt die Beschichtung
außergewöhnlich gute Verschleißfestigkeit auf.
[0012] Zur Herstellung der verschleißbeständigen Aluminium/Silizium-Bechichtung durch atmosphärisches
thermisches Spritzen wird aufgrund der guten Aufschmelzung der Spritzpartikel, deren
guter Haftung auf dem Substrat und der mäßigen Wärmeübertragung ins Bauteil das atmosphärische
Plasmaspritzen bevorzugt.
[0013] Besondere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar. Im übrigen
wird die Erfindung anhand von Beispielen und in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
nähers erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- ein Schliffaufnahme der sphärischen Spritzpartikel aus der Legierung A und
- Fig. 2
- Rasterelektronenmikroskopaufnahme einer plasmagespritzten Schicht
[0014] Um die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schichten herzustellen, wurden Spritzpulver
aus Aluminium/Silizium-Legierungen bzw. Aluminium/Silizium-Verbundwerkstoffen entwickelt.
Neben der Optimierung der Zusammensetzung wurde bei den Spritzpulvern Wert auf die
Form der einzelnen Spritzpulverpartikel, die Pulverkornverteilung und das Fließverhalten
der Spritzpulver gelegt. Als Spritzpulver wurden beispielhaft zwei Aluminium/Silizium-Legierungssyteme
gewählt, wobei eine Legierung A (siehe Figur 1) für das Zusammenwirken mit insbesondere
Eisenbeschichteten Kolben und eine Legierung B (siehe Figur 2) vorzugsweise für unbeschichtete
Kolben eingesetzt wird.
[0015] Beispiele für Legierungen werden in den nachfolgenden Beispielen angegeben, wobei
die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Beispiel 1
[0016] Die Legierung A ist wie folgt zusammengesetzt: Die vier Legierungen C, D, E, und
F sind folgendermaßen zusammengesetzt, wobei die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent
bedeuten:
Silizium 23,0 bis 40,0%, vorzugsweise etwa 25%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
Beispiel 2
[0017] Die Legierung B unterscheidet sich von Legierung A durch einen etwas höheren Gehalt
an Eisen und Nickel, die etwas höher sind:
Silizium 23,0 bis 40,0%, vorzugsweise etwa 25%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
Beispiel 3
[0018] Legierung C:
Silizium 0 bis 11,8%, vorzugsweise etwa 9%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
Beispiel 4
[0019] Legierung D:
Silizium 0 bis 11,8%, vorzugsweise etwa 9%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
Beispiel 5
[0020] Legierung E:
Silizium 11,8 bis 40%, vorzugsweise etwa 17%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium oder
Beispiel 6
[0021] Legierung F:
Silizium 11,8 bis 40%, vorzugsweise etwa 17%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2,0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
[0022] In Figur 1 ist eine Schliffaufnahme der sphärischen Spritzpartikel aus der Legierung
A dargestellt, aus der die Aluminium-Mischkristallstruktur und die Si-Primärauscheidungen
deutlich ersichtlich sind.
[0023] In Figur 2 ist eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme einer plasmagespritzten Schicht
abgebildet, die mit dem Spritzpulver der Legierung A hergestellt wurde. Der Schliff
wurde geätzt, um den Aluminium-Mischkristall anzugreifen und somit die Gefügestruktur
zu verdeutlichen. Neben den Silizium-Primärausscheidungen besteht das Gefüge aus primären
Aluminiummischkristalldendriten, bei denen die Dendritenarme von eutektischem Silizium
umhüllt sind. Die Größe der Dendritenarme schwankt sehr, so daß sie nur bedingt aufgelöst
werden können. Die Schwankungen in der Feinheit des vorliegenden Gefüges kommt zum
einen von den Schwankungen in Temperatur und Geschwindigkeit einzelner Schmelztropfen
und zum anderen von der unterschiedlichen Keimbildung bei der Erstarrung verschiedener
Schmelztropfen. Ein solch feines Gefüge kennzeichnet thermisch gespritzten Schichten
gegenüber den Gefügestrukturen, die über pulvermetallischen Routen erlangt werden
und ist für die gute Verschleißbeständigkeit dieser Schichten verantwortlich.
[0024] Um den Anteil an groben Si-Partikeln in der Schicht zu erhöhen, wurden Aluminium/Silizium-Verbundpulver
entwickelt. Die agglomerierten Verbundpulver bestehen aus feinen Silizium-Partikeln
und feinen, metallischen Partikeln einer Aluminium-Silizium-Legierung, die miteinander
anhand von anorganischen oder organischen Bindern gebunden sind, wobei der Anteil
an Silizium-Partikeln 5 bis 50% und der Anteil an Legierungspartikeln 50 bis 95% beträgt.
Die Silizium-Partikel haben eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 10,0 µm, vorzugsweise
etwa 5µm. Die metallischen Partikel haben eine mittlere Partikelgröße von 0,1 bis
50,0 µm, vorzugsweise etwa 5µm und bestehen aus beiden alternativ einsetztbaren untereutektischen
Legierungen C oder D, oder aus beiden alternativ einsetztbaren übereutekiischen Legierungen
E oder F. Durch die Verwendung von übereutektischen Legierungspartikeln wird der Anteil
an Aluminium-Mischkristall im Schichtgefüge beibehalten, während die Bildung des Aluminium-Mischkristalls
im Schichtgefüge durch die Verwendung von untereutektischen Aluminium/Silizium-Partikeln
unterdrückt wird.
[0025] Die erfindungsgemäße Beschichtung einer Zylinderlauffläche bzw. -bohrung setzt voraus,
daß das Gießen des Leichmetallblocks auf die übliche Weise im Druckgußverfahren erfolgt,
aber ohne die in die Gußform eingelegten Zylinderlaufbuchsen. Das Innere der Zylinderlaufbohrung
des Kurbelgehäuses wird dann in einem Arbeitsgang grob vorgedreht, um die erforderlichen
Form- und Lagetoleranzen zu gewährleisten. Anschließend wird die Aluminium-Silizium
Schicht aufgebracht. Der Beschichtungsvorgang kann entweder in der Form durchgeführt
werden, daß in die Bohrung ein geeigneter, kommerziell erhältlicher, um der Mittelachse
der Zylinderbohrung rotierender Innenbrenner eingeführt und axial bewegt wird, oder
ein nichtdrehender Brenner in der Zylinderbohrung des rotierenden Kurbelgehäuses eingeführt
und entlang der Mittelachse der Zylinderbohrung geführt wird, um die Schicht im nahezu
rechten Winkel auf die Zylinderlaufwand aufzuspritzen. Letzteres ist verfahrenstechnisch
einfacher und sicherer, denn die Zuführung der notwendigen Medien wie elektrischer
Energie, Kühlwasser, Primär- und Sekundärgas und Spritzpulver durch ein rotierendes
Aggregat ist problematisch.
1. Beschichtung einer Zylinderlauffläche einer Hubkolbenmaschine mit einer übereutektischen
Aluminium/Silizium Legierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das heterogene Schichtgefüge aus einem Aluminium-Mischkristall, Silizium-Ausscheidungen,
intermetallischen Phasen wie Al2Cu und Mg2Si und Oxiden besteht, daß die mittlere Größe der Silizium-Primärausscheidungen kleiner
als 10 µm ist und daß die mittlere Größe der Oxide kleiner als 5µm ist.
2. Beschichtung einer Zylinderlauffläche einer Hubkolbenmaschine mit einem Aluminium/Silizium
Verbundwerkstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß das heterogene Schichtgefüge aus einem Aluminium-Mischkristall, eingebetteten
Silizium-Partikeln, intermetallischen Phasen Al2Cu und Mg2Si und Oxiden besteht, daß die mittlere Größe der Silizium-Partikel kleiner als 10
µm ist und daß die mittlere Größe der Oxide kleiner als 5µm ist.
3. Beschichtung einer Zylinderlauffläche einer Hubkolbenmaschine mit einem Aluminium/Silizium
Verbundwerkstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß das heterogene Schichtgefüge aus einem Aluminium-Mischkristall, eingebetteten
Silizium-Partikeln, Silizium-Ausscheidungen, intermetallischen Phasen Al2Cu und Mg2Si und Oxiden besteht, daß die mittlere Größe der Silizium-Primärausscheidungen und
der Silizium-Partikel kleiner als 10 µm ist und daß die mittlere Größe der Oxide kleiner
als 5µm ist.
4. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung mit einem thermischen, insbesondere mit einem atmosphärischen
Plasmaspritzverfahren hergestellt wird, und daß durch die Einstellung der geeigneten
Spritzparameter Oxide gebildet werden.
5. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung mit einem thermischen, insbesondere mit einem atmosphärischen
Plasmaspritzverfahren hergestellt wird, und daß durch die Einstellung der geeigneten
Spritzparameter Oxide gebildet werden.
6. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung mit einem thermischen, insbesondere mit einem atmosphärischen
Plasmaspritzverfahren hergestellt wird, und daß durch die Einstellung der geeigneten
Spritzparameter Oxide gebildet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Legierung A ein Ausgangsspritzwerkstoff gemäß der folgenden Zusammensetzung
gewählt wird, wobei die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 23,0 bis 40,0%, vorzugsweise etwa 25%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Legierung B ein Ausgangsspritzwerkstoff gemäß der folgenden Zusammensetzung
gewählt wird, wobei die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 23,0 bis 40,0%, vorzugsweise etwa 25%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
9. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsspritzwerkstoff ein agglomeriertes Verbundpulver eingesetzt wird,
der aus feinen Silizium-Partikeln und feinen, metallischen Partikeln besteht, die
miteinander durch anorganische oder organische Binder gebunden sind, wobei der Anteil
an Silizium-Partikeln 5 bis 50% und der Anteil an Legierungspartikeln 50 bis 95% beträgt,
die Silizium-Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 10,0 µm, vorzugsweise etwa
5µm haben, die metallischen Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 50,0 µm,
vorzugsweise etwa 5µm haben und daß für eine Legierung C ein Ausgangsspritzwerkstoff
mit der nachfolgenden Zusammensetzung verwendet wird, wobei die Zahlenangaben den
Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 0 bis 11,8%, vorzugsweise etwa 9%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
10. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsspritzwerkstoff ein agglomeriertes Verbundpulver eingesetzt wird,
der aus feinen Silizium-Partikeln und feinen, metallischen Partikeln besteht, die
miteinander durch anorganische oder organische Binder gebunden sind, wobei der Anteil
an Silizium-Partikeln 5 bis 50% und der Anteil an Legierungspartikeln 50 bis 95% beträgt,
die Silizium-Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 10,0 µm, vorzugsweise etwa
5µm haben, die metallischen Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 50,0 µm,
vorzugsweise etwa 5µm haben und daß für eine Legierung D ein Ausgangsspritzwerkstoff
mit der nachfolgenden Zusammensetzung verwendet wird, wobei die Zahlenangaben den
Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 0 bis 11,8%, vorzugsweise etwa 9%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
11. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsspritzwerkstoff ein agglomeriertes Verbundpulver eingesetzt wird,
das aus feinen Silizium-Partikeln und feinen, metallischen Partikeln, die miteinander
anhand von anorganischen oder organischen Bindern gebunden sind, bestehen, wobei der
Anteil an Silizium-Partikeln 5 bis 50% und der Anteil an Legierungspartikeln 50 bis
95% beträgt, wobei die Silizium-Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 10,0
µm, vorzugsweise etwa 5µm haben und wobei die metallischen Partikel eine mittlere
Partikelgröße von 0,1 bis 50,0 µm, vorzugsweise etwa 5µm haben und für eine Legierung
E ein Ausgangsspritzwerkstoff mit der nachfolgenden Zusammensetzung verwendet wird,
wobei die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 11,8 bis 40%, vorzugsweise etwa 17%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Eisen maximal 0,25%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
12. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsspritzwerkstoff ein agglomeriertes Verbundpulver eingesetzt wird,
das aus feinen Silizium-Partikeln und feinen, metallischen Partikeln, die miteinander
anhand von anorganischen oder organischen Bindern gebunden sind, bestehen, wobei der
Anteil an Silizium-Partikeln 5 bis 50% und der Anteil an Legierungspartikeln 50 bis
95% beträgt, wobei die Silizium-Partikel eine mittlere Korngröße von 0,1 bis 10,0
µm, vorzugsweise etwa 5µm haben und wobei die metallischen Partikel eine mittlere
Partikelgröße von 0,1 bis 50,0 µm, vorzugsweise etwa 5µm haben und für eine Legierung
F ein Ausgangsspritzwerkstoff mit der nachfolgenden Zusammensetzung verwendet wird,
wobei die Zahlenangaben den Gehalt in Gewichtsprozent bedeuten:
Silizium 11,8 bis 40%, vorzugsweise etwa 17%
Nickel 1,0 bis 5,0%, vorzugsweise etwa 4%
Eisen 1,0 bis 1,4%, vorzugsweise etwa 1,2%
Magnesium 0,8 bis 2;0%, vorzugsweise etwa 1,2%
Kupfer maximal 4,5%, vorzugsweise etwa 3,9%
Zirkon maximal 0,6%
Mangan, Nickel und Zink maximal jeweils 0,01%
Rest Aluminium.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein um die Mittelachse einer Zylinderbohrung rotierender Innenbrenner, der auf
einem rotierenden Aggregat aufgebaut ist, in die Zylinderbohrung eingeführt und axial
bewegt wird, und daß die Beschichtung auf die Zylinderwand aufgespritzt wird.
14. Verfahren mindestens einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Innenbrenner in die Zylinderbohrung des rotierenden Kurbelgehäuses eingeführt
und entlang der Mittelachse der Zylinderbohrung axial bewegt wird, und daß die Beschichtung
auf die Zylinderwand aufgespritzt wird.