[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Errichtung einer Wand einer Baukonstruktion,
bei dem mindestens ein tafelförmiges Wandelement aus Holz vertikal mit einem über
dem Boden aufragenden Wandflächenbereich aufgestellt und am Boden durch Verankerungsmittel
verankert wird, die in den Boden eingelassen werden und auf den Wandflächenbereich
quer zur Wandebene des Wandelements einwirkende Kräfte aufnehmen und in den Boden
ableiten.
[0002] Die gegenwärtig hohe Verfügbarkeit preiswerter Holzwerkstoffe macht es ökonomisch
sinnvoll und wünschenswert, im Bausektor zunehmend auf Holzkomponenten zurückzugreifen.
Aber auch aus ökologischen Gründen empfehlen sich Holzwerkstoffe für den Bausektor,
da Umweltbelastungen nicht zu gegenwärtigen sind. Zudem wird Holz von vielen Menschen
als Werkstoff empfunden, der Gebäuden eine das Wohlbefinden steigernde Behaglichkeit
verleiht. Nicht zuletzt eignet sich Holz aufgrund seiner leichten Bearbeitbarkeit,
seiner hervorragenden bauphysikalischen und mechanischen Eigenschaften bei entsprechender
Gestaltung der Holzbauteile, etwa in Form von Schichtholzplatten, und seiner Witterungsbeständigkeit
bei entsprechender Imprägnierung in hohem Maß als Werkstoff zur Herstellung von Konstruktionsteilen
für den Bausektor.
[0003] Besonders bei einfacheren Bauwerken steht der ökonomische Aspekt häufig im Vordergrund.
So sollen in aller Regel landwirtschaftliche Bauten, Hallenbauten, Unterstellkonstruktionen
für Gartengeräte, Müllcontainer oder Fahrzeuge, Lärmschutzwände und Stützwände für
den Garten- oder Straßenbereich möglichst preisgünstig errichtet werden. Einen nicht
unwesentlichen Kostenfaktor stellen bei solchen Baukonstruktionen bisher diejenigen
Maßnahmen dar, die der Verankerung vertikal aufragender Stützen oder Wandelemente
am Boden dienen. Für Holzstützen ist es bekannt, diese gelenkig auf einem Fundament
anzuordnen. Gelenkig ist hierbei im statischen Sinne zu verstehen. Dabei wird im Boden
ein Sockel betoniert, an dem oberirdisch die Holzstütze befestigt, etwa angeschraubt
wird. Sogenannte Pendelstützen zur Bildung eines Rahmens eines Gebäudes sind hierfür
ein Beispiel. Die statisch gelenkige Befestigung von Holzstützen an einem Fundament
erfordert allerdings zusätzliche Aussteifungsmaßnahmen, etwa durch eine aussteifende
Wandscheibe, damit eine statisch steife Baukonstruktion geschaffen werden kann, bei
der die Einspannmomente und -kräfte im Fundament aufgefangen und in den Boden abgeleitet
werden können.
[0004] Für witterungsbeständige Bauteile aus Stahl oder Stahlbeton ist eine Einspannung
unmittelbar im Boden üblich, bei der sie beispielsweise in ein Köcherfundament einbetoniert
werden. Diese Art der Einspannung erfordert im wesentlichen keine zusätzlichen Aussteifungsmaßnahmen
und erlaubt es den eingespannten Stahl- oder Stahlbetonteilen, auf sie einwirkende
Kräfte in das Fundament und damit in den Boden abzuleiten. Plattenbauteile aus Stahl
oder Stahlbeton, die als Wandelement für eine Wand einer Baukonstruktion verwendet
werden, werden üblicherweise auf diese Art im Boden verankert.
[0005] Um platten- oder tafelförmige Wandelemente aus Holz am Boden zu verankern, werden
dagegen bisher üblicherweise Verankerungsstützen benutzt, an denen die Holz-Wandelemente
kraft- und momentableitend gehalten sind. Die Verankerungsstützen sind beispielsweise
von in den Boden einbetonierten Stahlstützen oder von statisch gelenkig angebrachten
Holzstützen gebildet, die oberirdisch an einem im Boden betonierten Fundament befestigt
werden. Die Holz-Wandelemente werden über dem Boden an den Verankerungsstützen angebracht,
so daß sie nicht in den Boden hineinreichen. Für den Fall von schalldämmenden Wandfeldern
für eine Lärmschutzwand ist diese Art der Verankerung beispielsweise aus der DE 42
42 824 A1 und der DE 44 16 201 A1 bekannt. Durch die notwendige Aufstellung der Verankerungsstützen
ergibt sich jedoch ein erhöhter Arbeits- und Kostenaufwand, der besonders bei einfachen
Baukonstruktionen mit vergleichsweise kurzen Errichtungszeiten nachteilig ins Gewicht
fällt.
[0006] Der Erfindung liegt demnach das technische Problem zugrunde, ein einfaches und leicht
durchführbares Verfahren der eingangs bezeichneten Art anzugeben, das besonders bei
solchen Baukonstruktionen, die mit möglichst einfachen Mitteln schnell und kostensparend
errichtet werden sollen, wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
[0007] Zur Lösung dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zur Bildung
des Wandelements eine mit einem Holzschutzmittel im wesentlichen durchimprägnierte
Schichtholzplatte aufgestellt wird, deren in der Endmontagestellung über dem Boden
aufragender Teil den Wandflächenbereich bildet und zu deren Verankerung ein flächiger
Verankerungsbereich als integraler Teil der Schichtholzplatte in eine im Boden vorbereitete
Schlitzaufnahme eingesetzt wird, die anschließend mit einem Füllmaterial verfüllt
wird, wobei die Schichtholzplatte die folgenden Merkmale aufweist:
a) sie umfaßt mindestens zwei, insbesondere mehrere, flach aufeinanderliegende Holzschichten,
b) die Holzschichten sind an paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten flächig,
insbesondere vollflächig, miteinander verklebt, und
c) zumindest ein Teil der paarweise benachbarten Holzschichten weist quer, insbesondere
etwa senkrecht, zueinander verlaufende Faserrichtungen ihrer Holzfasern auf.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist ein Teil der Verankerungsmittel, nämlich der
Verankerungsbereich, integraler Bestandteil der den vertikal aufragenden Wandflächenbereich
bildenden Schichtholzplatte. Dieser integrale Bestandteil der Schichtholzplatte wird
in die Schlitzaufnahme eingesetzt, die dann lediglich noch mit dem Füllmaterial verfüllt
werden muß. Es werden keine zusätzlichen Verankerungsorgane aus Stahl oder Stahlbeton,
beispielsweise Stahlstützen, mehr benötigt, unter deren Zwischenschaltung die Verankerung
der Schichtholzplatte erfolgt. Vielmehr wird die Schichtholzplatte mit ihrem Verankerungsbereich
unmittelbar in den Boden eingelassen. Dies ist zeitsparend und reduziert den Aufwand
für die Verankerungsmaßnahmen. Die daraus resultierenden Kosten- und Zeitvorteile
schlagen sich insbesondere bei vergleichsweise einfachen Baukonstruktionen nieder,
etwa bei landwirtschaftlichen Gebäuden oder Hallenbauten.
[0009] Die Stapelung von Holzschichten mit zumindest teilweise quer zueinander verlaufenden
Faserrichtungen erlaubtes, hochbelastbare Schichtholzplatten herzustellen, die nicht
nur im Rahmen von Lärm- oder Sichtschutzwänden eingesetzt werden können, sondern auch
beim Bau von Gebäuden oder anderen Konstruktionen, bei denen eine hohe Tragfähigkeit
der Schichtholzplatte unabdingbar ist. Die Schichtholzplatte kann im sog. Vakuum-Verleimverfahren
hergestellt werden. Dabei werden die mit Klebstoff versehenen und übereinander gestapelten
Holzschichten in eine luftdicht verschließbare Umhüllung eingebracht, die zumindest
während eines Teils der Abbindezeit des Klebstoffs evakuiert wird. Die Umhüllung kann
beispielsweise ein luftdichter Foliensack oder ein mit einer den Holzschichtenstapel
tragenden Grundplatte verklemmbarer Folienmantel sein.
[0010] Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Verwendung von Schichtholzplatten im Freien ist
deren Witterungsbeständigkeit. Die Durchimprägnierung der Schichtholzplatte bietet
Gewähr dafür, daß auch das Innere der Platte geschützt ist. Ein wirksamer Schutz vor
Fäulnis und tierischen Schädlingen kann besonders durch lösungsmittelhaltige oder
wasserlösliche Imprägniermittel mit Kupfer- oder Borbestandteilen erzielt werden.
Derart imprägnierte Schichtholzplatten können ohne weiteres langfristig der Witterung
ausgesetzt werden oder in Erdkontakt stehen, ohne wesentliche Beeinträchtigungen der
Festigkeitseigenschaften und der Oberflächenqualität befürchten zu müssen. Die Durchimprägnierung
der Schichtholzplatte wird dadurch erleichtert, daß die Platte zumindest in einem
Teil der Holzschichten im wesentlichen in Faserrichtung der jeweiligen Schicht verlaufende
Längskanäle aufweist. In den Längskanälen kann das Holzschutzmittel tief genug in
die Platte eindringen, so daß auch die Innenschichten der Schichtholzplatte geschützt
werden können. Eine vorteilhafte Art der Imprägnierung ist die sog. Druckimprägnierung,
bei der die Schichtholzplatte als ganzes in einen Druckimprägnierkessel eingebracht
wird, in dem sie einer unter Überdruckstehenden imprägniermittelhaltigen Atmosphäre
ausgesetzt wird.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
als Furnierschichtholzplatte ausgebildete Schichtholzplatte aufgestellt, deren rundgeschälte
Furnierschichten eine zu Längsrissen führende Dicke haben. Beim Flachlegen des rundgeschälten
Furniers bilden sich ab einer bestimmten - u.a. von der Holzart abhängigen - Furnierdicke
längs des Faserverlaufs Risse, welche auch nach Bildung der Platte noch offen sind.
Durch diese Risse kann das Holzschutzmittel in jede der Furnierschichten eindringen.
Deshalb besitzen Furnierschichtholzplatten auch bei ungeschützter Verwendung im Freien
eine beachtliche Lebensdauer. Für die Furnierschichten empfiehlt sich eine Dicke zwischen
2 und 5mm, vorzugsweise von etwa 3mm. Es hat sich herausgestellt, daß die Rißbildung
bei Furnierschichten dieser Dicke besonders günstig erfolgt. Mechanische Spannungen
in der Furnierschichtholzplatte, die bei Quellen und Schwinden des Holzmaterials auftreten
können, lassen sich gering halten, wenn ein Teil der paarweise benachbarten Furnierschichten
gleiche Faserrichtungen aufweist. Für optimale Belastbarkeitseigenschaften in allen
Richtungen empfiehlt sich eine symmetrische Anordnung der Furnierschichten in dem
Schichtenverbund der Schichtholzplatte.
[0012] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine Schichtholzplatte aufgestellt, bei der zumindest ein Teil der Holzschichten jeweils
auf mindestens auf einer Holzschicht-Flachseite mit mehreren, zueinander annähernd
parallelen und im wesentlichen in Faserrichtung der jeweiligen Schicht verlaufenden
Längsnuten versehen ist. Die Längsnuten erleichtern die Durchimprägnierung der Schichtholzplatte.
Zudem ergeben sich durch die Längsnuten vorteilhafte bauphysikalische Eigenschaften
der Schichtholzplatte, weil hierdurch die Diffusionsoffenheit für die Diffusion von
Feuchtigkeit durch die Schichtholzplatte hindurch erhöht wird Dies gilt besonders
im Falle relativ tiefer Längsnuten. Demnach verbindet diese Art von Schichtholzplatte
eine aus ihrer Schichtkonstruktion resultierende hohe Luftdichtigkeit mit einem vergleichsweise
geringen Dampfdiffusionswiderstand.
[0013] Bevorzugt wird eine Schichtholzplatte aufgestellt, bei der zumindest ein Teil der
paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten jeweils mit Längsnuten versehen ist,
derart, daß zumindest bei einem Teil der mit quer zueinander verlaufenden Faserrichtungen
paarweise benachbarten Holzschichten die Längsnuten der benachbarten Holzschicht-Flachseiten
sich kreuzen. Durch die Kreuzungsstellen der Längsnuten zwischen den Holzschichten
entstehen Hohlräume, die beim Verkleben und Pressen der Holzschichten als Senken für
den Klebstoff dienen können und damit eine gleichmäßige und lateral allseitige Verteilung
des Klebstoffs fördern. Lokale Klebstoffansammlungen können so weitestgehend vermieden
werden. Die sich kreuzenden Längsnuten begünstigen darüber hinaus den Feuchtigkeitstransport
innerhalb der Schichtholzplatte in lateraler Richtung. Die Längsnuten erlauben aber
nicht nur eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffs in der Schichtholzplatte. In
Bereichen mit relativ hohen Schubspannungen, beispielsweise in Auflagebereichen der
Schichtholzplatte, kann es zur Erhöhung der Steifigkeit sinnvoll sein, lokal vergleichsweise
große Klebstoffmengen einzubringen, die dann beim Verpressen der Holzschichten in
die Längsnuten eindringen und nach Aushärtung druckfeste Nutenausfüllungen ergeben.
Die Herstellung der Längsnuten kann mit Hilfe von Fräsern oder Kreissägen erfolgen
und kann gleichzeitig mit dem Hobeln der Holzschichten geschehen.
[0014] Es kann eine Schichtholzplatte aufgestellt werden, bei der zumindest die beidseitig
durch Holzschichten mit quer verlaufender Faserrichtung abgedeckten Holzschichten
auf beiden Holzschicht-Flachseiten mit Längsnuten versehen sind.
[0015] Es ist denkbar, eine Schichtholzplatte aufzustellen, bei der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
einer Holzschicht vorgesehenen Längsnuten auf Lückeversetzt, insbesondere mittig versetzt,
angeordnet sind. Alternativ dazu kann eine Schichtholzplatte aufgestellt werden, bei
der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten einer Holzschicht vorgesehenen Längsnuten
paarweise in derselben Querschnittsebene verlaufen. In beiden Fällen ist die Dichte
der Längsnuten auf den beiden Holzschicht-Flachseiten einer Holzschicht gleich, so
daß das durch Einarbeitung der Längsnuten aus der Holzschicht entfernte Material gleichmäßig
verteilt über den Querschnitt dieser Holzschicht fehlt.
[0016] Weiterhin kann auch eine Schichtholzplatte aufgestellt werden, bei der wenigstens
eine der Holzschichten lediglich auf einer ihrer Holzschicht-Flachseiten mit Längsnuten
versehen ist, und diese Längsnuten eine Tiefe von mindestens der Hälfte der Dicke
dieser Holzschicht aufweisen, insbesondere eine Tiefe im Bereich des 0,5 bis 0,8-fachen
der Dicke. Diese Holzschichten besitzen eine Holzschicht-Flachseite ohne Längsnuten,
was im Einzelfall wünschenswert sein kann, beispielsweise aus ästhetischen Gründen,
wenn diese Holzschicht-Flachseite von außen sichtbar ist, oder aus konstruktiven Gründen,
etwa wenn Längsnuten beim Aufbringen einer zusätzlichen Deckschicht hinderlich wären.
[0017] Die Tiefe der Längsnuten beeinflußt zusammen mit deren Breite die Effektivität der
Längsnuten als Senken für den Klebstoff sowie die bauphysikalischen Eigenschaften
der Schichtholzplatte. Wenn auf beiden Holzschicht-Flachseiten einer Holzschicht Längsnuten
auf Lücke versetzt angeordnet sind, können die Längsnuten gleichfalls eine Tiefe von
mindestens der Hälfte der Dicke dieser Holzschicht aufweisen, insbesondere eine Tiefe
im Bereich des 0,5 bis 0,8-fachen der Dicke. Wenn die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
einer Holzschicht vorgesehenen Längsnuten paarweise in derselben Querschnittsebene
verlaufen, besitzen diese Längsnuten bevorzugt eine Tiefe von mindestens einem Viertel
der Dicke dieser Holzschicht, insbesondere eine Tiefe im Bereich des 0,25 bis 0,4-fachen
der Dicke. Die auf den gegenüberliegenden Holzschicht-Flachseiten der Holzschichtvorgesehenen
Längsnuten liegen so relativ nahe beeinander, was die Diffusionsoffenheit der Holzschicht
für Feuchtigkeit und Dampf steigert.
[0018] Für den Einsatz als Wandelement einer Baukonstruktion empfiehlt es sich sowohl aus
bauphysikalischen als auch aus konstruktiv statischen Gründen, eine Schichtholzplatte
aufzustellen, bei der zumindest die inneren Holzschichten des von den aufeinanderliegenden
Holzschichten gebildeten Stapels auf beiden ihrer Holzschicht-Flachseiten mit Längsnuten
versehen sind. Die Herstellung der Schichtholzplatte gestaltet sich besonders einfach,
wenn alle Schichten der Schichtholzplatte auf beiden ihrer Holzschicht-Flachseiten
mit Längsnuten versehen sind. Es können dann für alle Holzschichten der Schichtholzplatte
einheitliche Holzelemente verwendet werden. Es ist aber auch denkbar, eine Schichtholzplatte
aufzustellen, bei der wenigstens die äußeren Holzschichten des von den aufeinanderliegenden
Holzschichten gebildeten Stapels lediglich auf einer ihrer Holzschicht-Flachseiten,
insbesondere auf ihren nach innen gerichteten Holzschicht-Flachseiten, mit Längsnuten
versehen sind.
[0019] Für den gegenseitigen Abstand der auf einer Holzschicht-Flachseite einer Holzschicht
vorgesehenen Längsnuten hat sich ein Wert um etwa 15 bis 120mm, insbesondere 20-30mm,
als vorteilhaft herausgestellt.
[0020] Sofern im Rahmen des erfindinngsgemäßen Verfahrens nicht eine Furnierschichtholzplatte
zur Bildung des Holz-Wandelements aufgestellt wird, ist bevorzugt vorgesehen, daß
eine Schichtholzplatte aufgestellt wird, bei der zumindest ein Teil der Holzschichten
jeweils von einer Mehrzahl mit etwa parallelen Faserrichtungen eng beeinanderliegender
Holzelemente, insbesondere schmalseitig nebeneinanderliegender Holzbretter, gebildet
ist. Derartige Schichtholzplatten genügen in aller Regel den Anforderungen an Belastbarkeit
und Tragfähigkeit, die an Wandelemente von Baukonstruktionen gestellt werden.
[0021] Zur festen Einspannung der Schichtholzplatte im Boden kann es ausreichen, die Schlitzaufnahme
nach dem Einsetzen der Schichtholzplatte zumindest teilweise mit Erd- oder Steinmaterial
zu verfüllen, wobei dieses Erd- oder Steinmaterial zweckmäßigerweise anschließend
verdichtet wird. Insbesondere dann, wenn vergleichsweise große Einspannkräfte und
-momente aufgefangen werden müssen, kann es zweckmäßig sein, die Schlitzaufnahme nach
dem Einsetzen der Schichtholzplatte zumindest teilweise mit einem aushärtbaren Füllmaterial,
insbesondere Beton, zu verfüllen. Die Festigkeit des gewählten Betons wird von den
zu erwartenden Belastungen der eingespannten Schichtholzplatte abhängen. Es empfiehlt
sich, unbewehrte oder sog. Magerbetone zur Verfüllung der Schlitzaufnahme zu verwenden,
da solche Betone eine gewisse Durchlässigkeit für Feuchtigkeit und Nässe bieten. Von
oben in die Betonfüllung eindringende Feuchtigkeit wird so in den Boden abgeführt,
so daß die Betonfüllung nicht von innen her durch gespeicherte Feuchtigkeit verwittert.
[0022] Die Tiefe und die Breite der Schlitzaufnahme werden sich nach den statischen Anforderungen
bemessen, die an die Einspannung des Wandelements gestellt werden. Zu berücksichtigen
sind dabei vor allem quer zur Wandebene des Wandelements auftretende Belastungen,
aber auch solche Belastungen, die längs des Wandelements auftreten, und zwar sowohl
parallel zum Boden als auch senkrecht zum Boden. Es hat sich herausgestellt, daß eine
ausreichend feste Einspannung des Wandelements gegenüber Querkräften dann erreicht
werden kann, wenn die Schichtholzplatte mit ihrem Verankerungsbereich auf einem Teil
ihrer vertikalen Höhe in die Schlitzaufnahme eingesetzt wird, der mindestens einem
Fünftel, insbesondere mindestens einem Viertel, beispielsweise einem Drittel, der
vertikalen Höhe des Wandflächenbereichs entspricht.
[0023] Zur Erhöhung der Biegesteifigkeit der Schichtholzplatte kann diese auf mindestens
einer ihrer Flachseiten mehrere, zueinander etwa parallele Aussteifungsrippen, insbesondere
aus Holz, aufweisen. Die Aussteifungsrippen können aufgeleimt, aufgenagelt oder aufgeschraubt
sein. Bei einer solchen Schichtholzplatte wird empfohlen, diese unter annähernd vertikaler
Ausrichtung der Schichtholzplatte so in die Schlitzaufnahme einzusetzen, daß die Aussteifungsrippen
auf einem Teil ihrer Länge in die Schlitzaufnahme hineinreichen und auf dem Restteil
ihrer Länge aus der Schlitzaufnahme herausragen. Die Aussteifungsrippen werden also
bevorzugt auf einem Teil ihrer Länge in den Boden mit eingelassen. Das von der Schichtholzplatte
gebildete Wandelement kann so höhere Querkräfte aufnehmen und in den Boden ableiten.
[0024] Zur zugfesten Verankerung des Wandelements im Boden wird bevorzugt eine Schichtholzplatte
aufgestellt, die in ihrem Verankerungsbereich mehrere quer von der Schichtholzplatte
abstehende Verankerungsorgane aufweist, welche bei der Verfüllung der Schlitzaufnahme
von dem Füllmaterial umschlossen werden. Über die Verankerungsorgane wird eine zugfeste
Verbindung mit der die Schichtholzplatte beidseitig umgebenden Erd- oder Betonverfüllung
erreicht. Zugleich besteht auch eine gewisse zugfeste Verbindung zwischen der Verfüllung
und dem die Verfüllung umgebenden Erdreich. Es können auf diese Weise von dem Wandelement
Kräfte aufgefangen und in den Boden abgeleitet werden, die entlang des Wandelements
annähernd parallel zum Boden einwirken. Die Verankerungsorgane werden insbesondere
im Bereich der auf Zug belasteten Plattenseite angeordnet sein und so die Schichtholzplatte
gegen Ausheben aus der Schlitzaufnahme sichern. Die auf der gegenüberliegenden Plattenseite
auftretenden Druckkräfte können ebenfalls durch quer von der Schichtholzplatte abstehende
Verankerungsorgane aufgefangen und in den Boden abgeleitet werden. Alternativ oder
zusätzlich ist es denkbar, den Grund der Schlitzaufnahme, auf dem die Schichtholzplatte
aufliegt, mit einer druckfesten Materiallage zu belegen, beispielsweise auszubetonieren,
so daß die Schub- oder Druckkräfte über diese druckfeste Materiallage abgeleitet werden
können. Die Verankerungsorgane können zumindest teilweise von Verankerungsstäben oder
-stiften gebildet sein, welche in Querbohrungen in der Schichtholzplatte eingesetzt
sind. Denkbar sind beispielsweise Stahl- oder Holzstäbe. Es können aber auch Verankerungsorgane
verwendet werden, die einseitig auf die Schichtholzplatte aufgeleimt, aufgeschraubt
oder aufgenagelt werden.
[0025] Die Erfindung betrifft nach einem weiteren Aspekt ein vertikal aufzustellendes, tafelförmiges
Wandelement aus Holz für eine insbesondere nach dem vorstehenden Verfahren zu errichtende
Wand einer Baukonstruktion, mit einem in der Endmontagestellung des Wandelements über
dem Boden aufragenden Wandflächenbereich und mit in den Boden einzulassenden Verankerungsmitteln
zur Verankerung des Wandelements am Boden, wobei die Verankerungsmittel dazu ausgebildet
sind, in der Endmontagestellung des Wandelements quer zu dessen Wandebene auf den
Wandflächenbereich einwirkende Kräfte aufzunehmen und in den Boden abzuleiten.
[0026] Wie eingangs bereits erörtert, geht die Erfindung davon aus, daß bei herkömmlichen
Holz-Wandelementen deren Verankerung ausschließlich über gesonderte Verankerungsmittel
erfolgt, in der Regel durch in ein Fundament einbetonierte Stahlstützen, an denen
das Wandelement oberirdisch befestigt wird. Hiervon ausgehend kann bei dem weiteren
Aspekt als technisches Problem angesehen werden, eine Kombination von Holz-Wandelement
und Verankerungsmitteln bereitzustellen, die eine vereinfachte Montage des Wandelements
bei reduziertem Kostenaufwand ermöglicht.
[0027] Diese Problemstellung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Wandelement als
mit einem Holzschutzmittel durchimprägnierte Schichtholzplatte ausgebildet ist, deren
in der Endmontagestellung über dem Boden aufragender Teil den Wandflächenbereich bildet,
daß die Verankerungsmittel einen in eine Schlitzaufnahme im Boden einzusetzenden flächigen
Verankerungsbereich als integralen Teil der Schichtholzplatte sowie eine Füllung für
die Schlitzaufnahme umfassen, und daß die Schichtholzplatte die folgenden Merkmale
aufweist:
a) sie umfaßt mindestens zwei, insbesondere mehrere, flach aufeinanderliegende Holzschichten,
b) die Holzschichten sind an paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten flächig,
insbesondere vollflächig, miteinander verklebt und
c) zumindest ein Teil der paarweise benachbarten Holzschichten weist quer, insbesondere
etwa senkrecht, zueinander verlaufende Faserrichtungen ihrer Holzfasern auf.
[0028] Wie bei dem Verfahren der vorstehenden Art ist auch bei dem erfindungsgemäßen Holz-Wandelement
ein wesentlicher Gedanke darin zu sehen, zumindest einen Teil der Verankerungsmittel
als integralen Bestandteil der Schichtholzplatte auszubilden. Dies erleichtert die
Montage des Wandelements, da die Schichtholzplatte mit ihrem Verankerungsbereich lediglich
in die Schlitzaufnahme eingesetzt werden muß und aufwendige Fundamentierungsmaßnahmen
durch Stahlträger oder ähnliches entfallen können. Für Aufbau und Imprägnierung der
Schichtholzplatte sowie für die Füllung der Schlitzaufnahme gilt sinngemäß das bereits
für das erfindungsgemäße Verfahren Gesagte.
[0029] Zweckmäßigerweise können die Verankerungsmittel auch zur Aufnahme und Ableitung von
in der Endmontagestellung längs des Wandelements, insbesondere etwa parallel zum Boden,
auf den Wandflächenbereich einwirkenden Kräften ausgebildet sein. Insbesondere sollen
die Verankerungsmittel zur Aufnahme und Ableitung wenigstens des überwiegenden Teils
der in der Endmontagestellung auf das Wandelement einwirkenden Einspannkräfte ausgebildet
sein. Die Einspannung der Schichtholzplatte im Boden soll also nicht nur derart sein,
daß lediglich geringfügige Belastungen, wie etwa Stöße oder Schläge auf das Wandelement,
über den Verankerungsbereich abgeleitet werden können, sondern günstigerweise im wesentlichen
alle Einspannkräfte und -momente, die in der Endmontagestellung der das Wandelement
enthaltenden Baukonstruktion auf das Wandelement einwirken und beispielsweise durch
Seitenwind, Schneelasten auf Dächern, das Eigengewicht der an dem Wandelement abgestützten
Konstruktionsteile usw. hervorgerufen werden.
[0030] Die Verankerungsmittel können eine Ortbeton-Füllung für die Schlitzaufnahme umfassen.
Unter einer Ortbeton-Füllung wird eine Betonfüllung verstanden, die an der Baustelle
nach dem Einsetzen der Schichtholzplatte in die Schlitzaufnahme hergestellt wird.
Alternativ können die Verankerungsmittel eine Ortfüllung aus verdichtetem Erd- oder
Steinmaterial für die Schlitzaufnahme umfassen.
[0031] Zur Aufnahme von Druckkräften können die Verankerungsmittel am Grund der Schlitzaufnahme
eine druckfeste Auflagerschicht für die Schichtholzplatte umfassen. Diese Auflagerschicht
kann auch eine ebene Auflagefläche für die Schichtholzplatte bilden.
[0032] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verankerungsmittel eine entlang
der Schlitzaufnahme mindestens einseitig über den Verankerungsbereich der Schichtholzplatte
hinausreichende Füllung für die Schlitzaufnahme umfassen. Auf diese Weise ist eine
verbesserte Sicherheit gegen Ausheben der Schichtholzplatte aus der Schlitzaufnahme
gegeben, wenn entlang des Wandelements, insbesondere annähernd parallel zum Boden,
Kräfte auf das Wandelement einwirken.
[0033] Als ein erstes bevorzugtes Einsatzgebiet für das erfindungsgemäße Wandelement betrifft
die Erfindung ferner ein Gebäude mit wenigstens einer durch Verankerungsmittel am
Boden verankerten Wandscheibe aus Holz, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß
zumindest ein Teil der Verankerungsmittel integraler Bestandteil der Wandscheibe ist
und diese Wandscheibe von mindestens einem Wandelement der vorstehenden Art gebildet
ist.
[0034] Als ein zweites bevorzugtes Einsatzgebiet für das erfindungsgemäße Holz-Wandelement
betrifft die Erfindung schließlich ein schalldämmendes Wandfeld, insbesondere für
eine Lärmschutzwand, umfassend:
- wenigstens zwei flachseitig benachbarte Materiallagen, die zwischen sich ein Volumen
im wesentlichen geschlossenflächig begrenzen und von denen wenigstens eine aus schalldämmendem
Material besteht,
- eine Hallraumanordnung innerhalb des von den beiden Materiallagen begrenzten Volumens
und
- Verankerungsmittel zur Verankerung des Wandfelds am Boden.
[0035] Bei einem solchen Wandfeld ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zumindest ein Teil
der Verankerungsmittel integraler Bestandteil einer der Materiallagen ist und diese
Materiallage von mindestens einem Holz-Wandelement der vorstehend genannten Art gebildet
ist.
[0036] Beiden Anwendungsfällen ist wiederum gemein, daß zumindest ein Teil der Verankerungsmittel
integraler Bestandteil eines wandbildenden Teils der Wandscheibe bzw. des Wandfelds
ist, was zu den bereits eingehend erörterten Vorteilen führt.
[0037] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
- Fig. 1
- eine in einen verfüllten Bodenschlitz eingestellte Schichtholzplatte,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels der Schichtholzplatte
der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels der Schichtholzplatte
der Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Horizontalschnitt durch ein Wandfeld einer Lärmschutzwand, gesehen entlang einer
Linie IV-IV in Fig. 5,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch das Wandfeld der Fig. 4, gesehen entlang einer Linie V-V
in Fig. 4, und
- Fig. 6
- schematisch ein Gebäude mit mehreren im Boden eingespannten Schichtholzplatten.
[0038] In Fig. 1 erkennt man eine Schichtholzplatte 1. Diese Schichtholzplatte 1 bildet
ein Wandelement einer nicht näher dargestellten Wand einer Baukonstruktion. Die Schichtholzplatte
1 besitzt einen Wandflächenbereich 3, der frei aus dem Boden 5 herausragt. Sie besitzt
ferner einen Verankerungsbereich 7, der in den Boden 5 eingelassen ist. Der Wandflächenbereich
3 und der Verankerungsbereich 7 sind beide jeweils integraler Bestandteil der Schichtholzplatte
1. Die Schichtholzplatte 1 ist mit ihrem Verankerungsbereich 7 in eine mit einem Füllmaterial
9 nachträglich verfüllte Schlitzaufnahme 11 im Boden 5 vertikal eingesetzt. Das Füllmaterial
9 kann verdichtetes Erd- oder Steinmaterial oder Beton, insbesondere Magerbeton, sein.
Die Schlitzaufnahme 11 kann eine Ausgrabung im Boden 5 sein. Denkbar ist aber auch,
im Boden 5 ein etwas breiteres Loch auszuheben und in dieses Loch eine Schalung einzustellen,
die ihrerseits die Schlitzaufnahme 11 bildet. Im letzteren Fall kann beispielsweise
der von der Schalung begrenzte Bereich nach dem Einstellen der Schichtholzplatte 1
mit Beton ausgegossen werden, während der Bereich um die Schalung mit Erdmaterial
verfüllt wird. Ebenso ist es denkbar, am Grund der Schlitzaufnahme 11 einen schematisch
angedeuteten Auflagerstreifen 13 etwa durch Eingießen von Beton anzubringen, der eine
druckfeste Auflagerschicht für die Schichtholzplatte 1 bildet.
[0039] Man erkennt in Fig. 1, daß die Schichtholzplatte 1 mit ihrem Verankerungsbereich
7 auf einem nicht unerheblichen Teil ihrer vertikalen Höhe in die Schlitzaufnahme
11 hineinreicht. Der Verankerungsbereich 7 sollte in vertikaler Richtung mindestens
etwa ein Fünftel der vertikalen Höhe des Wandflächenbereichs 3 messen, kann aber ohne
weiteres auch 30 oder 40% der Höhe des Wandflächenbereichs 3 betragen. Dies hängt
von den zu erwartenden Belastungen quer zur Plattenebene der Schichtholzplatte 1 in
der Endmontagestellung derselben ab. In jedem Fall wird die Schichtholzplatte 1 ausreichend
tief in die Schlitzaufnahme 11 eingestellt, um im wesentlichen sämtliche Einspannkräfte
und -momente auffangen und über ihren Verankerungsbereich 7 und die Füllung 9 in den
Boden 5 ableiten zu können. Ferner ist in Fig. 1 gut zu erkennen, daß die Füllung
9 in Längsrichtung der Schlitzaufnahme 11 beidseits der Schichtholzplatte 1 über diese
hinausreicht. Dadurch können Kräfte, die annähernd parallel zur Bodenoberfläche auf
die Schmalseite der Schichtholzplatte 1 einwirken, etwa in Richtung eines Pfeils 15,
besser aufgefangen werden und eine bessere Sicherung der Schichtholzplatte 1 gegen
Ausheben aus der Schlitzaufnahme 11 erreicht werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings
eine zugfeste Verbindung zwischen der Schichtholzplatte 1 und dem umgebenden Füllmaterial,
die bei einer Betonfüllung oder einer Füllung aus verdichtetem Erdmaterial schon zu
einem gewissen Maß erreicht wird. Zur Verbesserung der Verbindung zwischen der Schichtholzplatte
1 und der Füllung 9 weist die Schichtholzplatte 1 in ihrem Verankerungsbereich 7 zumindest
im Bereich der in Längsrichtung der Schlitzaufnahme 11 entgegengesetzten Plattenkanten
mehrere quer von der Schichtholzplatte 1 abstehende Verankerungsstäbe 17 auf. Die
Verankerungsstäbe 17 bestehen aus Holz oder Stahl oder einem anderen geeigneten, ausreichend
festen Material und sind durch Querbohrungen in der Schichtholzplatte 1 hindurchgesteckt,
so daß sie von beiden' Flachseiten der Schichtholzplatte 1 abstehen. Es versteht sich,
daß statt der die Schichtholzplatte 1 durchsetzenden Verankerungsstäbe 17 auch nur
von einer Flachseite der Schichtholzplatte 1 abstehende Verankerungsstücke vorgesehen
sein können, die auf die Schichtholzplatte 1 aufgeleimt, aufgenagelt oder aufgeschraubt
werden. Die Verankerungsstäbe 17 sind speziell im Bereich der in Längsrichtung der
Schlitzaufnahme 11 beabstandeten Plattenkanten der Schichtholzplatte 1 angeordnet,
da dies die am stärksten auf Druck bzw. Zug belasteten Plattenbereiche sind, wenn
auf die Schichtholzplatte 1 Kräfte annähernd parallel zur Bodenoberfläche einwirken,
etwa in Richtung des Pfeils 15. Bei einer in Richtung des Pfeils 15 auf die Schichtholzplatte
1 einwirkenden Kraft verstärken die in Fig. 1 linksseitigen Verankerungsstäbe 17 die
zugfeste Verankerung der Schichtholzplatte 1 in der Füllung 9 und verhindern, daß
die Schichtholzplatte 1 aus der Füllung 9 bzw. aus der Schlitzaufnahme 11 herausgezogen
wird. Dagegen werden über die in Fig. 1 rechtsseitigen Verankerungsstäbe 17 Druckbelastungen
in die Füllung 9 und den Boden 5 abgeleitet und so Schubbewegungen der Schichtholzplatte
1 entlang der Schlitzaufnahme 11 verhindert.
[0040] Auf beiden Flachseiten der Schichtholzplatte 1 sind mehrere vertikale Aussteifungsrippen
19 in Form von Holzleisten angebracht, die in gegenseitigem Abstand im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen. Die Aussteifungsrippen 19 erstrecken sich über die
gesamte Höhe der Schichtholzplatte 1, so daß sie mit einem Teil ihrer Länge in die
Schlitzaufnahme 11 hineinragen und von dem Füllmaterial 9 umschlossen sind. Die Aussteifungsrippen
19 steifen die Schichtholzplatte 1 gegen quer zur Plattenebene einwirkende Kräfte
aus. Es versteht sich, daß die auf beiden Flachseiten der Schichtholzplatte 1 angeordneten
Aussteifungsrippen 19 zueinander versetzt sein können oder nur auf einer Flachseite
der Schichtholzplatte 1 solche Aussteifungsrippen 19 angeordnet sein können.
[0041] Bei der Erläuterung der Fig. 2 bis 6 werden, soweit es sich um gleiche oder gleichwirkende
Komponenten handelt, gleiche Bezugszeichen verwendet, jedoch ergänzt um einen Kleinbuchstaben.
Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die vorangehende Beschreibung der Fig. 1
verwiesen.
[0042] Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele der Schichtholzplatte 1 der Fig.
1. In Fig. 2 ist eine Furnierschichtholzplatte 1a gezeigt. Diese Furnierschichtholzplatte
1a ist von einer Vielzahl flach aufeinanderliegender und vollflächig miteinander verklebter
Furnierschichten gebildet. Eine obere Deckfurnierschicht 21a besitzt einen in einer
ersten Richtung, beispielsweise bei einer rechteckförmigen Platte 1a in Plattenlängsrichtung,
ausgerichteten Faserverlauf. Einen gleichen Faserverlauf besitzt eine direkt darunter
liegende, zweite Furnierschicht 23a. Es folgen weitere Furnierschichten, z. B. zwei
Furnierschichten 25a mit Fasern, die in einer zweiten, quer zur ersten Richtung verlaufenden
Richtung ausgerichtet sind, zwei weitere Furnierschichten 27a, die wiederum entlang
der ersten Richtung ausgerichtete Fasern aufweisen, sowie den Schichtverbund gewünschtenfalls
symmetrisch ergänzende Furnierschichten. Die erste und die zweite Faserrichtung verlaufen
bevorzugt etwa senkrecht zueinander. Die Gesamtzahl der Furnierschichten kann unterschiedlich
sein, wobei sich die Anzahl der Furnierschichten mit längs zur ersten Richtung verlaufenden
Fasern ohne weiteres von der Anzahl der Furnierschichten mit längs zur zweiten Richtung
verlaufenden Fasern unterscheiden kann. Auf diese Weise kann abhängig von den zu erwartenden
Belastungen der Furnierschichtholzplatte 1a eine unterschiedliche Bruchfestigkeit
der Platte 1a in verschiedenen Richtungen herbeigeführt werden.
[0043] Die Furnierschichten sind mit einer Dicke von 2 bis 5mm, bevorzugt ca. 3mm, aus Fichten-
oder Kiefernholz durch Rundschälen der Stämme hergestellt. Beim anschließenden Flachlegen
des rundgeschälten Furniers bilden sich in dem Furnier eine Vielzahl von Längsrissen,
die auch nach Verbindung der Furniere zur Furnierschichtholzplatte 1a durchgängig
bleiben. Nach Bildung der Platte 1a wird diese im Kesseldruckverfahren mit einem Holzschutzmittel
imprägniert. Hierbei tritt das Holzschutzmittel an den Stirnseiten der einzelnen Furnierschichten
in die Längsrisse ein und wandert ins Innere der Furnierschichtholzplatte 1a. Auf
diese Weise werden sämtliche Furnierschichten über ihre jeweils gesamte Länge imprägniert,
so daß man eine vollständig durchimprägnierte Furnierschichtholzplatte 1a von hoher
Witterungsbeständigkeit und Lebensdauer erhält. Imprägniertiefen längs der Risse von
mehreren Metern sind ohne weiteres erreichbar. Auch sehr dicke Furnierschichtholzplatten
lassen sich auf diese Weise vollständig durchimprägnieren. Auch der Kontakt mit dem
Füllmaterial führt langfristig zu keinen wesentlichen Fäulniserscheinungen, so daß
die Stabilität der im Boden eingespannten Furnierschichtplatte 1a dauerhaft gewährleistet
ist.
[0044] Fig. 3 zeigt eine Brettschichtholzplatte 1b, die wiederum eine Vielzahl an paarweise
benachbarten Holzschicht-Flachseiten 29b vollflächig miteinander verklebte Holzschichten
31b umfaßt. Die Holzschichten 31b umfassen jeweils mehrere Holzbretter 33b, deren
Holzfasern innerhalb einer Holzschicht 31b etwa parallel zueinander verlaufen. Alle
paarweise benachbarten Holzschichten 31b haben annähernd senkrecht zueinander verlaufende
Faserrichtungen. Die paarweise benachbarten und miteinander verklebten Holzschicht-Flachseiten
29b sind jeweils mit einer Vielzahl in Faserrichtung der jeweiligen Schicht verlaufenden,
zueinander im wesentlichen parallelen Längsnuten 35b versehen, so daß die benachbarten
Holzschicht-Flachseiten 29b von jeweils paarweise benachbarten Holzschichten 31b sich
kreuzende Längsnuten 35b aufweisen.
[0045] Die inneren Holzschichten des von den Holzschichten 31b gebildeten Stapels sind auf
beiden ihrer Holzschicht-Flachseiten 29b mit Längsnuten 35b versehen. Dagegen weisen
die äußeren Holzschichten 31b, also die Deckschichten des Stapels, Längsnuten 35b
jeweils nur auf ihrer nach innen zum Stapel hin gewandten Holzschicht-Flachseite 29b
auf.
[0046] Die Längsnuten 35b in den Holzschicht-Flachseiten 29b der einzelnen Holzschichten
31b weisen einen gegenseitigen Abstand von etwa 15 bis 120mm, vorzugsweise von etwa
20-30mm, auf. Ihre Breite beträgt einige Millimeter. Im Hinblick auf die Diffusionseigenschaften
der einzelnen Holzschichten 31b und damit der gesamten Platte 1b für Dampf und Feuchtigkeit,
besitzen die Längsnuten 35b bevorzugt eine Nuttiefe, die größer als die Hälfte der
Dicke einer Holzschicht 31b ist. Dies gilt speziell für solche Holzschichten 31b,
die nur auf einer ihrer Holzschicht-Flachseiten mit Längsnuten 35b versehen sind,
und auch für solche Holzschichten 31b, die auf beiden ihrer Holzschicht-Flachseiten
mit Längsnuten 35b versehen sind, welche jedoch versetzt zueinander angeordnet sind.
Die Grenze für die Nuttiefe der Längsnuten 35b wird bei etwa dem 0,8-fachen der Dicke
einer Holzschicht 31b liegen, da ansonsten eine Beeinträchtigung der mechanischen
Stabilität der Platte 1b zu befürchten ist. Der gegenseitige Abstand der Länsgnuten
35b muß nicht für alle Längsnuten 35b gleich sein, wenngleich sich eine gleichmäßige
Verteilung der Längsnuten 35b empfiehlt. Sofern einzelne Holzschichten, was in Fig.
3 nicht gezeigt ist, auf ihren beiden Holzschicht-Flachseiten 29b Längsnuten 35b aufweisen,
die paarweise in derselben Querschnittsebene verlaufen, wird die Nuttiefe der Längsnuten
35b klarerweise kleiner als die Hälfte der Dicke einer Holzschicht 31b sein.
[0047] Die Holzfaserrichtung wechselt bei der in Fig. 3 gezeigten Schichtholzplatte 1b von
Holzschicht zu Holzschicht. Es versteht sich jedoch, daß eine Stapelweise der Holzschichten
31b denkbar ist, bei der jeweils zwei oder mehr aufeinanderfolgende Holzschichten
31b gleichverlaufende Holzfasern besitzen. In jedem Fall ergibt sich eine allseitig
zugkraftfeste, ausgesteifte Schichtholzplatte 1b, bei der Verwerfungen im wesentlichen
nicht zu befürchten sind.
[0048] Neben der Bildung von Klebstoffsenken beim Verleimen der Holzschichten 31b haben
die Längsnuten 35b den Vorteil, daß sie kleine Unebenheiten oder Verwindungen der
Bretter 33b beim Verkleben und Verpressen ausgleichen können. Die Verpressung der
mit Klebstoff versehenen Bretter 33b erfolgt bevorzugt im Vakuum-Verleimverfahren,
bei dem die Holzschichten 31b auf einem Träger, beispielsweise in einer Wanne, gestapelt
werden, und dieser Träger sodann mit einem luftdichten Folienmantel abgedeckt wird.
Die so gebildete luftdicht verschließbare Umhüllung wird zumindest für einen Teil
der Abbindezeit des Klebstoffs evakuiert, so daß die Bretter 33b unter einem dem atmosphärischen
Luftdruck entsprechenden Pressdruck verpreßt werden. Durch Einbringung der Umhüllung
mit dem darin enthaltenen Holzstapel in einen Überdruckbehälter können auch höhere
Pressdrücke erzielt werden.
[0049] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine unter Verwendung vorgefertigter Wandfelder 37c aufgebaute
Lärmschutzwand. Das Wandfeld 37c wird als Fertigelement an der Baustelle angeliefert
und umfaßt eine im Erdboden 5c verankerte Schichtholzplatte 1 c, die mit ihrem über
dem Boden angeordneten Wandflächenbereich 3c eine erste, sich im wesentlichen geschlossenflächig
über das gesamte Wandfeld 37c erstreckende Materiallage 39c bildet. Eine zweite, flachseitig
im Abstand von der ersten Materiallage 39c angeordnete Materiallage 41c ist von schallabsorbierenden
Matten 43c gebildet. Die Matten 43c werden durch Abstandselemente 45c im Abstand von
der Schichtholzplatte 1c gehalten, wobei diese Abstandelemente 45c von an der Schichtholzplatte
1c angebrachten Aussteifungsrippen 19c gebildet sein können. In diesem Fall erstrecken
sich die Abstandselemente 45c mit in die Schlitzaufnahme 11c, in die die Schichtholzplatte
1c mit ihrem Verankerungsbereich 7c eingesetzt ist. Die Abstandselemente 45c können
aber auch von einer Vielzahl einzelner Abstandsklötze, z.B. Schnittresten aus Holz,
gebildet sein, die an der Schichtholzplatte 1c befestigt sind.
[0050] Auf der zur Lärmquelle weisenden Seite des Wandfelds 37c sind Rundholzpfähle 47c
befestigt, welche sich im wesentlichen über die gesamte oberirdische Höhe des Wandfelds
37 erstrecken. Die Rundholzpfähle 47c decken die schallabsorbierenden Matten 43c ab.
Sie wirken schallbrechend, stellen also eine erste Stufe der Schalldämmung dar. Die
Rundholzpfähle 47c sind an horizontalen Leistenstücken 49c, beispielsweise durch Nägel,
befestigt, die an der lärmquellenzugewandten Seite der Schichtholzplatte 1c angebracht
sind. Die Leistenstücke 49c erstrecken sich jeweils zwischen den Aussteifungsrippen
19c, können aber auch über die gesamte Schichtholzplatte 1c hinweg durchgehen, wenn
die Abstandselemente 45c von einzelnen Abstandsklötzen gebildet sind.
[0051] Die beiden Materiallagen 39c und 41c begrenzen zwischen sich mehrere Hallräume 51c,
in denen gewünschtenfalls zusätzlich schalldämmende Komponenten angeordnet sein können.
[0052] Eine Abdeckhaube 53c, beispielsweise aus Holz, überdeckt das Wandfeld 37c auf seiner
ganzen Länge. Durch Deckleisten 55c kann ein geschlossener Übergang zwischen aufeinanderfolgenden
Wandfeldern 37c der Lärmschutzwand erreicht werden, wobei die Deckleisten 55c auch
zur Fixierung der Wandfelder 37c aneinander dienen können.
[0053] Durch die Verankerung der Schichtholzplatte 1c im Boden 5c ist eine Abkehr von der
aus dem Stand der Technik bekannten Fachwerkbauweise möglich, wie sie beispielsweise
in der DE 42 42 824 A1 und der DE 44 16 201 A1 für Wandfelder einer Lärmschutzwand
gezeigt ist. Die Konstruktion des Wandfelds 37c bei dem Ausführungsbeispiel der Fig.
4 und 5 ist dagegen wesentlich einfacher, was die Herstellungskosten für das Wandfeld
37c senkte Zudem gestaltet sich die Aufstellung des Wandfeldes 37c deutlich einfacher,
da das vorbereitete Wandefeld 37c lediglich mit dem Verankerungsbereich 7c der Schichtholzplatte
1c in die Schlitzaufnahme 11c eingesetzt und letztere verfüllt werden muß. Auf zusätzliche
Stützen in Form von Doppel-T-Trägern, die einen Aufnahmeschacht für das Wandfeld bilden,
kann verzichtet werden.
[0054] Fig. 6 zeigt schließlich schematisch ein Gebäude 57d. Das Gebäude 57d umfaßt einen
Rahmen 59d, der vertikal aufragende Pendelstützen 61d umfaßt. Die Pendelstützen 61d
sind jeweils in statischer Hinsicht gelenkig an einem Betonsockel 63d befestigt. Zur
Aussteifung des Rahmens 59d ist mindestens eine aussteifende Wandscheibe 65d vorgesehen,
die im gezeigten Beispielsfall für eine Seitenwand des Gebäudes 57d mehrere Wandelemente
in Form von unmittelbar im Boden verankerten Schichtholzplatten 1d umfaßt. Die Wandscheibe
65d ist an dem Rahmen 59d befestigt. Die gezeigte Bauweise des Gebäudes 57d eignet
sich sowohl für Wohngebäude als auch für landwirtschaftliche Gebäude oder für Hallenbauten,
beispielsweise Rottungshallen.
1. Verfahren zur Errichtung einer Wand einer Baukonstruktion, bei dem mindestens ein
tafelförmiges Wandelement (1) aus Holz vertikal mit einem über dem Boden aufragenden
Wandflächenbereich (3) aufgestellt und am Boden (5) durch Verankerungsmittel (7, 9,
17, 13) verankert wird, die in den Boden (5) eingelassen werden und auf den Wandflächenbereich
(3) quer zur Wandebene des Wandelements (1) einwirkende Kräfte aufnehmen und in den
Boden (5) ableiten,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Wandelements (1) eine mit einem Holzschutzmittel im wesentlichen
durchimprägnierte Schichtholzplatte (1) aufgestellt wird, deren in der Endmontagestellung
über dem Boden (5) aufragender Teil den Wandflächenbereich (3) bildet und zu deren
Verankerung ein flächiger Verankerungsbereich (7) als integraler Teil der Schichtholzplatte
(1) in eine im Boden (5) vorbereitete Schlitzaufnahme (11) eingesetzt wird, die anschließend
mit einem Füllmaterial (9) verfüllt wird, wobei die Schichtholzplatte (1) die folgenden
Merkmale aufweist:
a) sie umfaßt mindestens zwei, insbesondere mehrere, flach aufeinanderliegende Holzschichten
(21a, 23a, 25a, 27a; 31b),
b) die Holzschichten (21a, 23a, 25a, 27a; 31b) sind an paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten
(29b) flächig, insbesondere vollflächig, miteinander verklebt und
c) zumindest ein Teil der paarweise benachbarten Holzschichten (21a, 23a, 25a, 27a;
31b) weist quer, insbesondere etwa senkrecht, zueinander verlaufende Faserrichtungen
ihrer Holzfasern auf.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1a; 1b) aufgestellt wird, die zumindest in einem Teil
der Holzschichten (21a, 23a, 25a, 27a; 31b) im wesentlichen in Faserrichtung der jeweiligen
Schicht verlaufende Längskanäle (35b) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Platte druckimprägnierte Schichtholzplatte (1a; 1b) aufgestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Furnierschichtholzplatte (1a) ausgebildete Schichtholzplatte (1a) aufgestellt
wird, deren rundgeschälte Furnierschichten (21a, 23a, 25a, 27a) eine zu Längsrissen
führende Dicke haben.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Furnierschichtholzplatte (1a) aufgestellt wird, deren Furnierschichten
(21a, 23a, 25a, 27a) eine Dicke zwischen 2 und 5mm, vorzugsweise von etwa 3mm, haben.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Furnierschichtholzplatte (1a) aufgestellt wird, bei der ein Teil der paarweise
benachbarten Furnierschichten (21a, 23a, 25a, 27a) gleiche Faserrichtungen aufweist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der zumindest ein Teil der
Holzschichten (31b) jeweils auf mindestens einer Holzschicht-Flachseite (29b) mit
mehreren zueinander annähernd parallelen und im wesentlichen in Faserrichtung der
jeweiligen Schicht verlaufenden Längsnuten (35b) versehen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der zumindest ein Teil der
paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten (29b) jeweils mit Längsnuten (35b)
versehen ist, derart, daß zumindest bei einem Teil der mit quer zueinander verlaufenden
Faserrichtungen paarweise benachbarten Holzschichten (31b) die Längsnuten (35b) der
benachbarten Holzschicht-Flachseiten (29b) sich kreuzen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der zumindest die beidseitig
durch Holzschichten (31b) mit quer verlaufender Faserrichtung abgedeckten Holzschichten
(31b) auf beiden Holzschicht-Flachseiten (29b) mit Längsnuten (35b) versehen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
(29b) einer Holzschicht (31b) vorgesehenen Längsnuten (35b) auf Lücke versetzt, insbesondere
mittig versetzt, angeordnet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte aufgestellt wird, bei der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
einer Holzschicht vorgesehenen Längsnuten paarweise in derselben Querschnittsebene
verlaufen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der wenigstens eine der Holzschichten
(31b) lediglich auf einer ihrer Holzschicht-Flachseiten (29b) mit Längsnuten (35b)
versehen ist und diese Längsnuten (35b) eine Tiefe von mindestens der Hälfte der Dicke
dieser Holzschicht (31b) aufweisen, insbesondere eine Tiefe im Bereich des 0,5 bis
0,8-fachen der Dicke.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
(29b) wenigstens einer Holzschicht (31b) vorgesehenen und auf Lücke versetzt angeordneten
Längsnuten (35b) eine Tiefe von mindestens der Hälfte der Dicke dieser Holzschicht
(31b) aufweisen, insbesondere eine Tiefe im Bereich des 0,5 bis 0,8-fachen der Dicke.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte aufgestellt wird, bei der die auf den beiden Holzschicht-Flachseiten
wenigstens einer Holzschicht vorgesehenen und paarweise in derselben Querschnittsebene
verlaufenden Längsnuten eine Tiefe von mindestens einem Viertel der Dicke dieser Holzschicht
aufweisen, insbesondere eine Tiefe im Bereich des 0,25 bis 0,4-fachen der Dicke.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der wenigstens die äußeren
Holzschichten (31b) des von den aufeinanderliegenden Holzschichten (31b) gebildeten
Stapelslediglich auf einer ihrer Holzschicht-Flachseiten (29b), insbesondere auf ihren
nach innen gerichteten Holzschicht-Flachseiten (29b), mit Längsnuten (35b) versehen
sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der zumindest die inneren
Holzschichten (31b) des von den aufeinanderliegenden Holzschichten (31b) gebildeten
Stapels auf beiden ihrer Holzschicht-Flachseiten (29b) mit Längsnuten (35b) versehen
sind.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, 13, 14 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte aufgestellt wird, bei der alle Holzschichten auf beiden
ihrer Holzschicht-Flachseiten mit Längsnuten versehen sind.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der die auf einer Holzschicht-Flachseite
(29b) vorgesehenen Längsnuten (35b) einen gegenseitigen Abstand von etwa 15 bis 120mm,
insbesondere 20 bis 30mm, aufweisen.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1b) aufgestellt wird, bei der zumindest ein Teil der
Holzschichten (31b) jeweils von einer Mehrzahl mit etwa parallelen Faserrichtungen
eng beieinander liegender Holzelemente (33b), insbesondere schmalseitig nebeneinander
liegender Holzbretter (33b), gebildet ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzaufnahme (11) nach dem Einsetzen der Schichtholzplatte (1) zumindest
teilweise mit Erd- oder Steinmaterial verfüllt und dieses sodann verdichtet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzaufnahme (11) nach dem Einsetzen der Schichtholzplatte (1) zumindest
teilweise mit einem aushärtbaren Füllmaterial, insbesondere Beton, verfüllt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtholzplatte (1) mit ihrem Verankerungsbereich (7) auf einem Teil ihrer
vertikalen Höhe in die Schlitzaufnahme (11) eingesetzt wird, der mindestens einem
Fünftel, insbesondere mindestens einem Viertel, beispielsweise etwa einem Drittel,
der vertikalen Höhe des Wandflächenbereichs (3) entspricht.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf mindestens einer ihrer Flachseiten mit mehreren zueinander etwa parallelen
Aussteifungsrippen (19), insbesondere aus Holz, versehene Schichtholzplatte (1) unter
annähernd vertikaler Ausrichtung der Aussteifungsrippen (19) so in die Schlitzaufnahme
(11) eingesetzt wird, daß die Aussteifungsrippen (19) auf einem Teil ihrer Länge in
die Schlitzaufnahme (11) hineinreichen und auf dem Restteil ihrer Länge aus der Schlitzaufnahme
(11) herausragen.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1) aufgestellt wird, die in ihrem Verankerungsbereich
(7) mehrere quer von der Schichtholzplatte (1) abstehende Verankerungsorgane (17)
aufweist, welche bei der Verfüllung der Schlitzaufnahme (11) von dem Füllmaterial
(9) umschlossen werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schichtholzplatte (1) aufgestellt wird, bei der zumindest ein Teil der
Verankerungsorgane (17) von Verankerungsstäben oder -stiften (17) gebildet ist, welche
in Querbohrungen in der Schichtholzplatte (1) eingesetzt sind.
26. Vertikal aufzustellendes tafelförmiges Wandelement (1) aus Holz für eine, insbesondere
nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 25, zu errichtende Wand einer Baukonstruktion,
mit einem in der Endmontagestellung des Wandelements (1) über dem Boden (5) aufragenden
Wandflächenbereich (3) und mit in den Boden (5) einzulassenden Verankerungsmitteln
(7, 9, 17, 13) zur Verankerung des Wandelements (1) am Boden (5), wobei die Verankerungsmittel
(7, 9, 17, 13) dazu ausgebildet sind, in der Endmontagestellung des Wandelements (1)
quer zu dessen Wandebene auf den Wandflächenbereich (3) einwirkende Kräfte aufzunehmen
und in den Boden (5) abzuleiten,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wandelement (1) als mit einem Holzschutzmittel durchimprägnierte Schichtholzplatte
(1) ausgebildet ist, deren in der Endmontagestellung über dem Boden (5) aufragender
Teil den Wandflächenbereich (3) bildet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13)
einen in eine Schlitzaufnahme (11) im Boden (5) einzusetzenden flächigen Verankerungsbereich
(7) als integralen Teil der Schichtholzplatte (1) sowie eine Füllung (9) für die Schlitzaufnahme
(11) umfassen, und daß die Schichtholzplatte (1) die folgenden Merkmale aufweist:
a) sie umfaßt mindestens zwei, insbesondere mehrere, flach aufeinanderliegende Holzschichten
(21a, 23a, 25a, 27a; 31b),
b) die Holzschichten (21a, 23a, 25a, 27a; 31b) sind an paarweise benachbarten Holzschicht-Flachseiten
(29b) flächig, insbesondere vollflächig, miteinander verklebt und
c) zumindest ein Teil der paarweise benachbarten Holzschichten (21a, 23a, 25a, 27a;
31b) weist quer, insbesondere etwa senkrecht, zueinander verlaufende Faserrichtungen
ihrer Holzfasern auf.
27. Wandelement nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) auch zur Aufnahme und Ableitung von in
der Endmontagestellung längs des Wandelements (1), insbesondere etwa parallel zum
Boden (5), auf den Wandflächenhereich (3) einwirkenden Kräften ausgebildet sind.
28. Wandelement nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) zur Aufnahme und Ableitung wenigstens
des überwiegenden Teils der in der Endmontagestellung auf das Wandelement (1) einwirkenden
Einspannkräfte ausgebildet sind.
29. Wandelement nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) eine Ortbeton-Füllung (9) für die Schlitzaufnahme
(11) umfassen.
30. Wandelement nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) eine Ortfüllung (9) aus verdichtetem Erd-
oder Steinmaterial für die Schlitzaufnahme (11) umfassen.
31. Wandelement nach einem der Ansprüche 26 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) eine druckfeste Auflagerschicht (13) für
die Schichtholzplatte (1) am Grund der Schlitzaufnahme (11) umfassen.
32. Wandelement nach einem der Ansprüche 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsmittel (7, 9, 17, 13) eine entlang der Schlitzaufnahme (11)
mindestens einseitig über den Verankerungsbereich (7) der Schichtholzplatte (1) hinausreichende
Füllung (9) für die Schlitzaufnahme (11) umfassen.
33. Gebäude (57d) mit wenigstens einer durch Verankerungsmittel am Boden verankerten Wandscheibe
(65d) aus Holz, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Verankerungsmittel integraler Bestandteil der Wandscheibe
(65d) ist und diese Wandscheibe (65d) von mindestens einem Wandelement (1d) nach einem
der Ansprüche 26 bis 32 gebildet ist.
34. Schalldämmendes Wandfeld (37c), insbesondere für eine Lärmschutzwand, umfassend:
- wenigstens zwei flachseitig benachbarte Materiallagen (39c, 41c), die zwischen sich
ein Volumen im wesentlichen geschlossenflächig begrenzen und von denen wenigstens
eine aus schalldämmendem Material besteht,
- eine Hallraumanordnung (51c) innerhalb des von den beiden Materiallagen (39c, 41c)
begrenzten Volumens und
- Verankerungsmittel (7c, 9c) zur Verankerung des Wandfelds (37c) am Boden (5c),
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Verankerungsmittel (7c, 9c) integraler Bestandteil einer
(39c) der Materiallagen (39c, 41c) ist und diese Materiallage (39c) von mindestens
einem Holz-Wandelement (1c) nach einem der Ansprüche 26 bis 32 gebildet ist.