[0001] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer Einheit Dampf zu erzeugen und
in einem Kolbenmotor in mechanische Energie umzuwandeln.
[0002] Die Dampferzeugung wird dadurch erreicht, daß mit einem handelsüblichen Brenner gasförmige
oder flüssige Brennstoffe in einer Brennkammer aus keramischen Material oder Hochhitzebeständigen
Stahl verbrannt werden. Dabei entstehen in der Brennkammer Temperaturen von über 1.000°C.
[0003] Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß Schwachgase wie Biogas, Deponiegas
oder Holzgas über einen längeren Verbrennungszeitraum bei sehr hoher Temperatur verbrannt
werden. Restliche Schadstoffe die sich nach der Reinigung der Gase noch in diesen
befinden sollten, werden bei den hohen Temperaturen und über die Dauer der Verbrennungszeit
gecrackt.
[0004] Für die Dampferzeugung wird
Flashdampf verwendet, daß bedeutet, um die Keramikbrennkammer befindet sich ein Wassermantel.
Dieses Wasser wird auf Heißwasser überhitzt und dann dem Expansionsraum des Dampfmotors
zugeführt, wo es verdampft. Der entspannte Dampf wird von dem Kolben durch die geöffneten
Ventile wieder ausgestoßen.
[0005] Fig.1 zeigt einen solchen Dampfmotor. Durch die Regelstecke
13 wird dem Brenner
14 Brennstoff zugeführt. In der Keramikbrennkammer
15 wird der Brennstoff verbrannt und Heißwasser erzeugt. Die Anzeigegeräte
16 Thermometer und
17 Manometer geben den Istzustand des Heißwassers an.
[0006] Sollte der gewünschte Druck in der Heißwasserkammer überschritten werden, wird über
das Sicherheitsventil
18 abgeblasen. Der Drucksensor
11 mißt den tatsächlichen Druck in der Heißwasserkammer und steuert über den Regler
10 die Druckhaltepumpe.
[0007] Über dem Schwungrad
2 befindet sich der Winkelgeber
4 , der über das Steuergerät
5 die Magnetventile
6 ansteuert. Am Steuergerät
5 kann der Zeitpunkt und die Dauer für das Öffnen der Magnetventile
6 eigestellt werden.
[0008] Der Dampfmotor
1 treibt über das Schwungrad
2 den Generator
3 an, der den erzeugten Strom in das Netz einspeist. Der entspannte Dampf, der vom
Kolben durch die geöffneten Ventile ausgestoßen wird, gelangt in den Kondensator
7, wo er kondensiert wird und in den darunter angeordneten Speisewasserbehälter
8 abfließt. Aus diesem Speisewasserbehälter
8 saugt die Druckhaltepumpe
9 das Speisewasser an und drückt es in die Heißwasserkammer
15.
[0009] Für die Wärmeerzeugung wird Kaltwasser von unten in den Kondensator
7 gepumpt wo es durch die Wärmeabgabe des entspannten Dampfes vorgewärmt wird. Anschließend
strömt das vorgewärmte Wasser in den Wärmetauscher
12, in dem es die Abgase aus der Brennkammer
15 abkühlt. Als Warmwasser kann dieses einer weiteren Nutzung zugeführt werden.
[0010] Da es sich bei dieser Anlage um ein geschlossenes System handelt, können dem Speisewasser
Zusatzstoffe, Additive, Ammoniak
NH3 beigemischt werden. Damit ist zu erreichen, daß die Viscosität verbessert wird, geringere
Korrisionsschäden auftreten oder durch die Beimischung von
NH3 der Siedepunkt erheblich herabgesetzt wird. ( Salmiakgeist )
[0011] Eine solche Anlage kann überall als
BHKW eingesetzt werde da alle flüssigen und gasförmigen Brennstoffe verwendet werden können.
Durch die Nachverbrennung bei sehr hohen Temperaturen ergeben sich sehr gute Abgaswerte,
so daß keine Abgasnachbehandlung durch Rußfilter oder Katalysator erfolgen muß.
[0012] Ferner arbeitet diese Anlage ruhig, da keine Explosion des Brennstoffes statfindet,
sondern nur die Expansion des
Flashdampfes.
[0013] Fig.2 zeigt einen Dampfmotor, der auch mit
Flashdampf betrieben wird. Dieser wird in der Heißwasserkammer
10 erzeugt.
Dieser Dampf wird von der Hochdruckpumpe
1 nachverdichtet und dem jeweiligen Zylinder durch Einspritzdüsen
3 zugeführt. Der
Flashdampf entspannt blitzartig in dem Expansionsraum und drückt den Kolben
7 nach unten. Dabei gibt der Kolben
7 die Kraft auf die Kurbelwelle ab.
[0014] Der entspannte Dampf wird dann von den Kolben
7 durch geöffneten Ventile
2 in die Abdampfleitung
5 gedrückt. Die Nockenwelle
4 ist durch einen Zahnriemen mit der Kurbelwelle
1:1 verbunden, so daß beim Erreichen des Kolbens von
UT das Ventil
4 öffnet. Dabei muß die Nockenwelle
4 die Ventilfeder zusammendrücken und es geht Kraft verloren.
[0015] Fig.3 zeigt ein selbsttätig arbeitendes Auslaßventil, daß durch den Dampfdruck gesteuert
wird. Wie in der
Fig.4 dar gestellt ist, arbeitet das Ventil wie folgt:
1) Bei der Stellung OT wird Dampf in den Hohlraum eingesprüht. Dadurch baut sich über dem Kolben 2 ein Druck auf, der über die Baypaßleitung 3 den Steuerkolben 4 gegen den Federdruck 5 nach unten drückt. Damit ist der obere Auslaßschlitz 7 geschlossen und der expandierende Dampf drückt den Kolben 2 nach unten.
2) Der Kolben 2 hat bei einem Kurbelwinkel von 165° die Oberkante der unteren Aulaßöffnung erreicht.
Bis dahin wirkt der volle Dampfdruck auf den Kolben 2.
3) Beim Erreichen des UT ist die untere Öffnung völlig offen und der Restdampf kann entweichen.Dadurch baut
sich der Druck im Zylinder 1 und in der Baypaßleitung 3 ab, so daß die Feder 5 den Steuerkolben 4 nach oben drückt. Damit ist auch die obere Öffnung 7 zum Asströmen des Restdampfes offen.
4) Durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens 2 wird der Rest dampf bis zu einem Kurbelwinkel von 315° durch die obere Öffnung 7 ausgestoßen. Da sich in der Baypaßleitung 3 kein Druck aufbauen kann, bleibt der Steuerkolben 4 durch den Federdruck 5 geöffnet. Auf dem Weg zum OT wird durch den Kolben 2 die obere Öffnung 7 verschlossen.
5=1) Der Arbeitstakt beginnt von vorne.
[0016] Fig.5-6 Um eine bessere kinetische Energie aus der Expansion des Dampfes zu erreichen, ist
es möglich, durch Kaltwassereinspritzung eine Kondensation des Naßdampfes direkt im
Zylinder zu erreichen.
[0017] Dieser Dampfmotor kann, als eine der Möglichkeiten, in liegender Ausführung gebaut
werden, da es sonst beim Erreichen des Kolbens von
OT zu Wasserschlägen kommt, die den Dampfmotor beschädigen würden.
[0018] Fig.5+6 Zeigt ein Kugelventil, daß für den Auslaßvorgang geeignet wäre.
Bild 1 Beim Einprühen des Dampfes durch die Düse
8 wird Druck auf das Ventil
1 und den Steuer-Kolben
4 erzeugt. Dadurch schließen beide gegen die Feder
3.
Bild 1 und Fig.6 Bild 1 Der Dampf expandiert und drückt den Kolben
11 in Richtung Kurbelwelle.
[0019] Fig.6 Bild 2 Nach Erreichen von
UT wird durch die Düse
9 kaltes Wasser eingespritzt, so daß der Naßdampf kondensiert. Durch das Kondensieren
des Dampfes im Zylinder
12 entsteht in diesem ein
Vakuum, daß den Kolben
10 zurückzieht.
Fig.5 Bild 2 Dadurch wird auch die Kugel nach oben gesaugt, so daß durch das geöffnete Ventil
1 kein Speisewasser angesaugt werden kann.
[0020] Fig.6 Bild 4 Wenn das Vakuum nachläßt, fällt die Kugel
2 ab und das Kondensat kann an der schwimmenden Kugel vorbei in den Speisewasserbehälter
abfließen.
Fig.5 Bild 3 zeigt diesen Kondensatausschub.
[0021] Fig.7+8 zeigt eine weitere Variante für ein selbsttätiges Auslaßventil mit Steuerleitung
1 und Steuerkolben
6 für Dampfmotore mit Einspritzkondensation.
[0022] Fig.8 Bild1 Durch das Einsprühen von Dampf baut sich oberhalb vom Kolben
12 ein Druck auf, der über die Steurleitung
1 den Steuerkolben
6 gegen die Feder
4 öffnet. Der entstehende Druck drückt auch das Kondensat
16 durch die Öffnung
7 in den Speisewasserbehälter. Ca.20° nach
OT schließt der Kolben
12 die Steuerleitung
1, so daß kein weiterer Druck auf den Steuerkolben drückt.
[0023] Fig.8 Bild 2 Ca.30° nach
OT überdeckt die Kolbennut
2 die Steuerleitung
1 und die Kondensatleitung
7, so daß der Steuerdruck entweichen kann und die Feder
4 den Steuerkolben
6 schließt.
[0024] Fig.8 Bild 3 Nach Erreichen des Kolbens
12 von
UT wird durch die Düse
9 kaltes Wasser eingespritzt und es entsteht ein
Vakuum.Der Kolben
12 wird dadurch nach
OT zurückgezogen.
[0025] Fig.8 Bild 4 Das Kondensat
16 sammelt sich über dem Steuerkolben
6 und wird, nach Erreichen des Kolbens
12 von
OT und beim Einspritzen des Dampfes, durch die Öffnung
7 abfließen.
[0026] Um aus der Kobenmaschine eine höhere Leistung zu erreichen, kann die in
Fig.7+8 dargestellte selbsttätige Steuerung auch in einer doppelseitig beaufschlagten Kolbenmaschine
angewand werden.
[0027] Fig.9 zeigt eine solche Anordnung, bei der auf beiden Seiten sowohl Dampf als auch entgegengesetzt
Kaltwasser für die Kondensation eingespritzt werden kann.
[0028] Zusätzlich ist bei dieser stehenden Ausführung ein Überdruckventil
14 eingebaut, das bei Wasserschlägen eine Beschädigung der Kolbenmaschine verhindern
soll. Die Kolbenstange
16 wird durch ein Speziallager
17 geführt, das den Über- und Unterdruck abdichtet und der Kolbenstange eine Führung
gibt. Mit dem Pleuel
15 wird die Druck- und Zugkraft auf die Kurbelwelle übertragen.
[0029] Bei Einzylindermaschinen oder Kolbenmaschinen in Boxeranordnung ergeben sich beim
Erreichen des Kolbens von
OT+
UT Totpunkte, wo keine Kraft auf die Kurbelwelle übertragen wird. Bei Mehrzylindermaschinen,
bei denen die Kröpfung der Kurbelwelle 120° oder
90° beträgt, ergibt sich ein besserer Rundlauf und es ist auch ein Selbstanlauf der Kolbenmaschine
möglich.
[0030] Fig.10 zeigt eine Anordnung von zwei Zylindern die im 90° Winkel zueinander stehen und bei
denen die Kolbenstangen am Ende Kurbelschlaufen haben. Da beide Kolben doppelt beaufschlagt
sind und sowohl drücken als auch ziehen, ergibt sich ein absoluter Rundlauf, da immer
ein Kolben im im vollen Einsatz ist.
[0031] Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß kein Pleuel benötigt wird
und daher die Kolbenmaschine mit kleinen Abmessungen gebaut werden kann.
Fig.1 - Sechszylindermotor stehend mit Ventilauslaß.
- 1)
- Dampfmotor
- 2)
- Schwungrad
- 3)
- Generator
- 4)
- Winkelsensor
- 5)
- Zeitschaltrelais
- 6)
- Magnetventil
- 7)
- Kondensator
- 8)
- Speisewasserbehälter
- 9)
- Druckhaltepumpe
- 10)
- Druckregler
- 11)
- Drucksensor
- 12)
- Wärmetauscher
- 13)
- Gasregelstrecke
- 14)
- Gas/Ölbrenner
- 15)
- Keramikbrennkammer
- 16)
- Thermometer
- 17)
- Manometer
- 18)
- Sicherheitsventil
- 19)
- Thermostat
- 20)
- Temperaturfühler
Fig.2 - Stehender Motor mit Hochdruckpumpe
- 1)
- Hochdruckpumpe
- 2)
- Keramikventil
- 3)
- Einspritzdüse
- 4)
- Nockenwelle
- 5)
- Abdampfleitung
- 6)
- Teflonkolbenringe
- 7)
- Keramikkolben
- 8)
- Kondensator
- 9)
- Gas/Ölbrenner
- 10)
- Keramikbrennkammer
- 11)
- Speisewasserbehälter
- 12)
- Druckhaltepumpe
- 13)
- Druckregler
- 14)
- Drucksensor
- 15)
- Thermostat
- 16)
- Temperaturfühler
Fig.3 + 4 - Abdampfsteuerung mit Steuerkolben
- 1)
- Zylinder
- 2)
- Kolben
- 3)
- Baypaß
- 4)
- Steuerkolben
- 5)
- Druckfeder
- 6)
- Stellschraube
- 7)
- Gehäuse
Fig.5 + 6 - Selbsttätiges Auslaßventil mit Kugel
- 1)
- Ventil
- 2)
- Kugel
- 3)
- Feder
- 4)
- Kolben
- 5)
- Stellschraube
- 6)
- Gehäuse
- 7)
- Speisewasserbehälter
- 8)
- Flashdampfdüse
- 9)
- Kaltwasserdüse
- 10)
- Teflonkolbenringe
- 11)
- Alukolben
- 12)
- Zylinder beschichtet
- 13)
- Pleulstange
- 14)
- Flaschdampf
- 15)
- Kaltwasserstrahl
- 16)
- Kondensatablauf
Fig.7 + 8 - Liegende Ausführung mit selbstätigen Ventil
- 1)
- Steuerleitung
- 2)
- Kolbennut
- 3)
- Stellschraube
- 4)
- Druckfeder
- 5)
- Ventilgehäuse
- 6)
- Steuerkolben
- 7)
- Kondensatleitungen
- 8)
- Flashdampfdüse
- 9)
- Kaltwasserdüse
- 10)
- Zylinderkopf Alu
- 11)
- Teflonkolbenringe
- 12)
- Alukolben
- 13)
- Zylinder beschichtet
- 14)
- Flashdampf
- 15)
- Kaltwasser
- 16)
- Kondensat
Fig.9 - Stehende Ausführung doppelseitig wirkend
- 1)
- Steuerleitung
- 2)
- Kolbennut
- 3)
- Stellschraube
- 4)
- Druckfeder
- 5)
- Ventilgehäuse
- 6)
- Steuerkolben
- 7)
- Kondensatleitung
- 8)
- Flashdampfdüse
- 9)
- Kaltwasserdüse
- 10)
- Zylinderkopf Alu
- 11)
- Teflonkolbenringe
- 12)
- Alukolben
- 13)
- Zylinder beschichtet
- 14)
- Sicherheitsventil
- 15)
- Pleuelstange
- 16)
- Kolbenstange
- 17)
- Speziallager
Fig.10 - V-Motor mit Kurbelschlaufen
- 1)
- Kolben-A
- 2)
- Kolben-B
- 3)
- Kolbenstange
- 4)
- Kurbelschlaufe
- 5)
- Gleitschuh
- 6)
- Kurbelwelle
- 7)
- Speziallager
- 8)
- Schwungrad
- 9)
- Einspritzventile
- 10)
- Auslaßventile
1. Verfahren zum Umbau von Kolbenmaschinen in Dampfmotore dadurch gekennzeichnet, daß
Oberflächen beschichtet, Teile ausgetauscht und Änderungen am Motor durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß die Heißwasserkammer zur Dampferzeugung
direkt an den Dampfmotor angebaut ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2) dadurch gekennzeichnet, daß Flashdampf in der Heißwasserkammer
erzeugt und der Gegendruck durch eine Druckhaltepumpe automatisch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3) dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Flashdampfes
zum Dampfmotor durch spez. Magnetventile automatisch gesteuert erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4) dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Flashdampfes
durch eine Hochdruckpumpe erfolgt, die das Heißwasser zu den Einspritzdüse drückt.
6. Verfahren nach Anspruch 5) dadurch gekennzeichnet, daß dem im geschlossen System arbeitendem
Fluid Beimischungen zugegeben werden, um die Dampfbildung zu verbessern und den Siedepunkt
herabzusetzen.
7. Verfahren nach Anspruch 6) dadurch gekennzeichnet, daß durch das Einspritzen von kaltem
Wasser die Kondensation im Zylinder stattfindet. Daß dabei entstehende Vakuum zieht
den Kolben zurück und verbessert dadurch den Wirkungsgrad des Dampfmotors erheblich.
8. Verfahren nach Anspruch 7) dadurch gekennzeichnet, daß ein selbsttätig arbeitendes
Auslaßventil nur vom Dampfdruck gesteuert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8) dadurch gekennzeichnet, daß bei einem liegend angeordneten
Dampfmotor ein kombiniertes Auslaßventil mit Kegel und Kugel vorhanden ist, daß bei
Vakuum schließt und bei Druckausgleich das Kondensat abfließen läst.
10. Verfahren nach Anspruch 9) dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensatauslaßventil durch
eine Steuerleitung im Kolben betätigt wird. Durch den Dampfdruck wird der Steuerkolben
gegen den Federdruck geöffnet.
11. Verfahren nach Anspruch 10) dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung des selbsttätigen
Kondensatauslaßventiles auch bei doppeltseitig beaufschlagten Kolbenmaschinen möglich
ist.