[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkopf und die Verwendung
des Zylinderkopfs, wobei die Brennkraftmaschine ein Kurbelgehäuse aufweist, in dem
eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der zumindest ein Pleuel angelenkt ist,
das einen in einem Zylinder bewegbaren Kolben trägt, wobei der Zylinder unter Bildung
eines Brennraums von dem Zylinderkopf abgedeckt ist, in den Gaswechselventile eingelassen
sind, die bei ihrer Betätigung mit jeweils ihren Ventiltellern in den Brennraum hineinragen.
[0002] Ein derartiger Zylinderkopf bzw. eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der DE-PS
38 41 355 bekannt. Bei einer in diesem Dokument vorgeschlagenen Lösung zur Hubraumvergrößerung
werden die Zylinderabstände und die Zylinderdurchmesser vergrößert. Dies erfordert
die Neukonstruktion aller wesentlichen Brennkraftmaschinenteile und macht darüberhinaus
die Anpassung der vorhandenen Produktionsanlagen notwendig. Soll darüberhinaus die
Brennkraftmaschine auch mit dem bisherigen Hubraum gebaut werden, müßen hierzu alle
(bisherigen) Brennkraftmaschinenteile weitergebaut werden, so daß darüberhinaus eine
große Teilevielfalt und entsprechende Bevorratung notwendig ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Brennkraftmaschine eine Hubraumvergrößerung
zu realisieren, bei der die Teilevielfalt gering ist.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend den unabhängigen Ansprüchen dadurch gelöst, daß gemäß
der konstruktiven Ausbildung das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine wahlweise mit
unterschiedlich großen Zylinderbohrungen ausbildbar ist und daß für alle Kurbelgehäuseversionen
ein Zylinderkopf vorgesehen ist, dessen Zylinderkopf-Befestigungen und Gaswechselventile
identisch angeordnet sind. Mit einem Zylinderkopf können also verschiedene Zylinderbohrungsvarianten
bevorzugt einer Brennkraftmaschinenbaureihe versehen werden. Damit sind aber zumindest
alle wesentlichen Anbauteile für den Zylinderkopf gleich.
[0005] Gemäß einer konstruktiven Weiterbildung und dem Verwendungsanspruch ist vorgesehen,
daß der Zylinderkopf für Brennkraftmaschinen mit unterschiedlich großen Zylinderbohrungen
in der Form verwendbar ist, daß der Zylinderkopf für die Brennkraftmaschine mit der
größten Zylinderbohrung bezüglich der Anordnung der Zylinderkopf-Befestigungen und
der Gaswechselventile sowie der Durchmesser der Ventilteller und der diese umgebenden
Ventilsitzringe ausgelegt ist und dabei die die Ventilteller bis in den Zylinderrandbereich
des mit dem Brennraum zusammenwirkenden Teils des Zylinderkopfs reichen, und daß der
Zylinderkopf mit Ventilsitzringen bestückbar ist, die eine an eine geringere Zylinderbohrung
einer weiteren Brennkraftmaschine angepaßte Reduzierung des Ventiltellerdurchmessers
bewirken. Dabei ist es dann so, daß die Randbereiche dieser Ventilsitzringe von den
Zylindern oder den Zylinderrohren in den einander zugewandten Bereichen überdeckt
sind, wobei aber die Gaswechselventile selbst frei bewegbar sind. In einer allgemeinsten
Variante ist es gegebenenfalls möglich, die Ventilsitzringe so auszugestalten, daß
die Mittelachse des Ventilsitzringinnendurchmesers exzentrisch zu der Mittelachse
des Ventilsitzringaußendurchmessers in Richtung Zylinderkopfmitte verschoben ist.
Zudem sind bei dieser Ausgestaltung die Ventilschaftführungen um das gleiche Exzentrizitätsmaß
zur Zylinderkopfmitte hin verlagert. Dies kann insbesondere bei Verwendung von Ventilschaftführungsbuchsen
mit entsprechend exzentrischen Bohrungen für die Ventilschäfte im Bezug zu dem Außendurchmesser
erreicht werden. 1m Rahmen der bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die Ventilsitzringe
aber ohne exzentrische Verlagerung der verschiedenen Mittelachsen unterschiedliche
Sitz-breiten auf. Dadurch braucht an den Ventilschaftführungen keine Änderung oder
Anpassung vorgenommen zu werden und es werden nur entsprechend an die Ventilsitzringe
angepaßte Gaswechselventile mit verringerten Ventiltellerdurchmessern eingesetzt.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ventilsitzringe auf der Gaswechselkanalseite
eine an die Gaswechselkanäle angepaßte Kontur aufweisen. Diese Kontur ist insbesondere
so ausgelegt, daß keine scharfen Übergange vorhanden sind, die die Gaswechselströmung
nachteilig beeinflussen könnten.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zumindest ein und derselbe Zylinderkopfrohling
für Brennkraftmaschinen mit unterschiedlichen Bohrungsmaßen verwendet. Hierbei sind
also insbesondere die Abstände der Zylinderkopf-Befestigungen und der Ventilschaftführungsmittelachsen
in Zylinderkopflängsrichtung und in Zylinderkopfquerrichtung bei allen Bohrungsvarianten
gleich. Details, die hierauf keinen Einfluß haben, können also selbstverständlich
geändert werden. Somit kann der Zylinderkopf - gleichgültig für welches Kurbelgehäuse
er verwendet wird - ohne Änderungen bzw. mit den gleichen Werkzeugen bearbeitet werden,
wobei ausschließlich entsprechend dem jeweiligen Bohrungsdurchmesser unterschiedliche
Ventilsitzringe und passende Ventile eingesetzt werden. Alle anderen Anbauteile des
Zylinderkopfs einschließlich der Ansaugleitungen und Abgasleitungen können gleich
sein. Dadurch wird der Herstellungsaufwand und insbesondere die Teilevielfalt reduziert.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung sind die mit den Einlaß- und Auslaßventilen zusammenwirkenden
Gaswechselkanäle in dem Zylinderkopf auf den größten Ventilsitzringdurchmesser ausgelegt.
Damit ist in jedem Falle gewährleistet, daß der Ladungswechsel für die Brennkraftmaschine
mit dem größten Bohrungsdurchmesser beziehungsweise Hubraum optimiert ist. Damit sind
aber normalerweise für Brennkraftmaschinen mit einem kleinerem Hubraum die durch diese
Gaswechselkanäle strömenden (Brennluft)-Mengen für einen guten Ladungswechsel ausreichend.
[0009] Gegebenenfalls können bei dem Kurbelgehäuse mit einer kleineren Zylinderbohrung die
Gaswechselkanalkerne zumindest im Bereich der Ventilsitzringe einen kleineren Durchmesser
aufweisen. Somit brauchen keine Ventilsitzringe mit entsprechender Übergangskontur
verwendet werden, sondern es kann auf standardmäßige Ventilsitzrohlinge zurückgegriffen
werden.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist die Anordnung und Ausgestaltung der Ventilbetätigungsmittel
in dem Kurbelgehäuse und/oder dem Zylinderkopf bei den verschiedenen Bohrungsvarianten
ebenfalls gleich. Somit können auch hier gleiche Teile einschließlich der Nockenwelle
verwendet werden.
[0011] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Verwendung bzw. Ausgestaltung des Zylinderkopfs
erreicht, daß dieser für unterschiedliche Bohrungsdurchmesser der Zylinderverwendet
werden kann. Dabei kann die erfindungsgemäße Verwendung insbesondere bei einer Weiterentwicklung
einer bestehenden Motorbaureihe vorteilhaft sein, indem zunächst der Zylinderkopf
für die Brennkraftmaschine mit dem vergrößerten Hubraum entwickelt wird. Dieser Zylinderkopf
kann dann auf dem vorhandenen Kurbelgehäuse ohne Änderungen verwendet werden.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben ist.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1:
- in schematischer Darstellung ein auf einen Zylinder aufgesetzter Zylinderkopf,
- Fig. 2:
- einen Gaswechselkanal, in dem ein Ventilsitzring für ein Gaswechselventil mit verkleinerten
Ventiltellerdurchmesser eingesetzt ist,
- Fig. 3:
- eine schematische Ansicht des Zylinderkopfs auf der Brennraumseite zusammenwirkend
mit einem großen Bohrungsdurchmesser des Zylinders und
- Fig. 4:
- eine Ansicht gemäß Fig. 3 mit einem kleineren Bohrungsdurchmesser.
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Zylinder 1 einer insbesondere mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
in Reihen- oder V-Bauart ist von einem schematisch dargestellten Zylinderkopf 2 abgedeckt,
wobei von dem Zylinderkopf 2 ein Gaswechselkanal 3, ein Ventilsitzring 7 und ein teilweise
dargestelltes Gaswechselventil 4 dargestellt sind. Der Ventilschaft 5 des Gaswechselventils
4 ist in einer nicht dargestellten Ventilschaftführung in dem Zylinderkopf 2 geführt,
während der Ventilteller 6 mit dem Venti`lsitzring 7, der in den Zylinderkopf 2 eingelassen
ist, zusammenwirkt. Lage und Größe des Ventiltellers 6 und des Ventilsitzrings 7 sind
so bemessen, daß das Gaswechselventil 4 einen möglichst großen Strömungsquerschnitt
zu dem Gaswechselkanal 3 freigibt. Dementsprechend reicht das Gaswechselventil 4 bis
nahe an die Zylinderlauffläche 8 heran. Wird ein Zylinder 1 mit einem geringfügig
geringerem Bohrungsmaß verwendet (strichliniert), so würde das Gaswechselventil nicht
mehr geöffnet und geschlossen werden können.
[0015] Für diesen Fall wird - wie in Fig. 2 und Fig. 4 dargestellt - ein Ventilsitzring
Ta mit einer größeren Sitzringbreite in den Zylinderkopf 2 eingesetzt, wobei gleichzeitig
ein Gaswechselventil 4a mit einem gegenüber dem Gaswechselventil 4 kleineren Durchmesser
des Ventiltellers 6a eingesetzt wird. Für einen strömungsgünstigen Übergang weist
der Ventilsitzring 7a eine Übergangskontur 9 auf, die einen strömungsgünstigen Übergang
zu der Gaswechselkanalinnenwandung gewährleistet. Anstelle dieses Ventilsitzrings
7a mit einer Übergangskontur 9 kann auch beim Gießen des Zylinderkopfs 2 ein angepaßter
Gaswechselventilkern mit zumindest in diesem Bereich kleineren Durchmesser verwendet
werden. 1m übrigen ist in Fig. 2 strichliniert der Ventilsitzring mit einer kleineren
Sitzringbreite für einen großen Bohrungsdurchmesser angedeutet.
[0016] Die Fig. 3 und 4 zeigen je eine Ansicht des Zylinderkopfs 1 auf der Brennraumseite
zusammenwirkend mit unterschiedlichen Bohrungsdurchmessern der Zylinder 1, wobei in
Fig. 3 eine Ausführung des Zylinderkopfs 2 mit Ventilsitzringen 7 mit geringer Ventilsitzringbreite
und großem Bohrungsdurchmesser des Zylinders 1 darstellt ist, während Fig. 4 eine
Ausführung des Zylinderkopfs 2 mit Ventilsitzringen Ta mit großer Ringbreite und einem
geringeren Bohrungsdurchmesser des Zylinders 1 zeigt. Die mittige Bohrung 10 ist eine
Öffnung insbesondere für ein Einspritzventil, wobei hier aber ggf. auch eine Zündkerze
eingesetzt sein kann, da die Erfindung sowohl für selbstzündende Brennkraftmaschinen
als auch für fremdgezündete Ottooder Gas- Brennkraftmaschinen verwendbar ist. Die
Abstände 11a, 11b der Mittelachsen der Gaswechselventile 4, 4a sowie die Abstände
12a, 12b der Mittelachsen der Zylinderkopf- Befestigungen (Zylinderkopfschraubenpfeifen)
sind immer gleich.
1. Brennkraftmaschine mit einem Zylinderkopf, wobei die Brennkraftmaschine ein Kurbelgehäuse
aufweist, in dem eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der zumindest ein Pleuel
angelenkt ist, das einen in einem Zylinder bewegbaren Kolben trägt, wobei der Zylinder
unter Bildung eines Brennraums von dem Zylinderkopf abgedeckt ist, in den zumindest
ein Einlaßventil und ein Auslaßventil eingelassen sind, die bei ihrer Betätigung mit
jeweils ihren Ventiltellern in den Brennraum hineinragen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kurbelgehärnse wahlweise mit unterschiedlich großen Zylinderbohrungen ausbildbar
ist und daß für alle Kurbelgehäuseversionen ein Zylinderkopf (2) vorgesehen ist, dessen
Zylinderkopf-Befestigungen und Gaswechselventile (4, 4a) identisch angeordnet sind.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (2) für eine Brennkraftmaschine mit einer großen Zylinderbohrung
bezüglich der Anordnung der Zylinderkopf-Befestigungen und der Gaswechselventile (4,
4a) sowie der Durchmesser der Ventilteller (6) und der diese umgebenden Ventilsitzringe
(7) ausgelegt ist und dabei die Ventilteller (6) bis in den Zylinderrandbereich des
mit dem Brennraum zusammenwirkenden Teils des Zylinderkopfs (2) reichen.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Kurbelgehäuse mit einer kleineren Zylinderbohrung der Zylinderkopf (2)
mit Ventilsitzringen (7a) mit kleinerem Innendurchmesser und Gaswechselventilen (4a)
mit kleinerem Durchmesser der Ventilteller (6a) bestückbar ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Kurbelgehäuse mit einer kleineren Zylinderbohrung die Ventilsitzringe
(7a) eine Übergangskontur (9) zu dem Gaswechselventilkanal (3) aufweisen.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (2) bei den verschiedenen Zylinderbohrungen in seiner Grundgestaltung
gleich ist.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit den Gaswechselventilen (4, 4a) zusammenwirkende Gaswechselkanäle (3) in dem
Zylinderkopf (2) auf den größten Innendurchmesser der Ventilsitzringe (6a) ausgelegt
sind.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Kurbelgehäuse mit einer kleineren Zylinderbohrung die Gaswechselkanalkerne
zumindest im Bereich der Ventilsitzringe (7, 7a) einen kleinen Durchmesser aufweisen.
8. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Ventilbetätigungsmittel in dem Kurbelgehäuse und/oder dem Zylinderkopf
(2) bei den unterschiedlich großen Zylinderbohrungen gleich ist.
9. Verwendung eines Zylinderkopfs für Brennkraftmaschinen, wobei die Brennkraftmaschine
ein Kurbelgehäuse aufweist, in dem eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der zumindest
ein Pleuel angelenkt ist, das einen in einem Zylinder bewegbaren Kolben trägt, wobei
der Zylinder unter Bildung eines Brennraums von dem Zylinderkopf abgedeckt ist, in
den zumindest ein Einlaßventil und ein Auslaßventil eingelassen sind, die bei ihrer
Betätigung mit jeweils ihren Ventiltellern in den Brennraum hineinragen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (2) für Brennkraftmaschinen mit unterschiedlich großen Zylinderbohrungen
in der Form verwendbar ist, daß der Zylinderkopf (2) für die Brennkraftmaschine mit
der größten Zylinderbohrung bezüglich der Anordnung der Zylinderkopf-Befestigungen
und der Gaswechselventile (4, 4a) sowie der Durchmesser der Ventilteller (6) und der
diese umgebenden Ventilsitzringe (7) ausgelegt ist und dabei die Ventilteller (6)
bis in den ZyIinderrandbereich des mit dem Brennraum zusammenwirkenden Teils des Zylinderkopfs
(2) reichen, und daß der Zylinderkopf (2) mit Ventilsitzringen (7a) bestückbar ist,
die eine an eine geringere Zylinderbohrung einer weiteren Brennkraftmaschine angepaßte
Reduzierung des Durchmessers der Ventilteller (6a) bewirken.