[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung, die dazu vorgesehen ist, Abfallstücke
von Werkstücken, wie sie insbesondere beim Beschneiden von Rändern von tiefgezogenen
oder anderweitigen hohlen Werkstücken anfallen, in handhabbare Stücke zu zerteilen.
[0002] Insbesondere bei der Beschneidung von Rändern tiefgezogener oder anderweitiger hohler
Werkstücke fallen meist ringförmige Abfallstücke an, die infolge des Schneidvorgangs
meist relativ stark deformiert sind. Die genaue Form der Abfallstücke hängt von Zufälligkeiten
und auch von der ursprünglichen Randform und Randbreite ab. Diese unterliegt Produktionsschwankungen,
so dass die entstehenden Abfallstücke nur schwer handhabbar sind. Außerdem sind sie
relativ sperrig. Deshalb ist es schwierig, diese Abfallstücke aus entsprechenden Schnittwerkzeugen
zu entfernen, mit denen das betreffende Werkstück beschnitten worden ist.
[0003] Die Form der Abfallstücke hängt von dem zur Beschneidung gewählten Schnittwerkzeug
ab. Bspw. ist aus der DE-PS 746977 eine Randbeschneidmaschine bekannt, die vier kreuzweise
angeordnete, radial bewegliche Messer aufweist. Zur Randbeschneidung werden jeweils
zwei gegenüberliegende Schneidmesser aufeinander zu bewegt, bis sie den betreffenden
Randbereich durchtrennen und ein Stück aus dem Rand herausschneiden. Der Werkstückrand
wird hier abschnittsweise beschnitten, wodurch Absätze entstehen können.
[0004] Ähnliches gilt für die aus der US-PS 2374301 bekannten Vorrichtung, bei der zum Randbeschneiden
von becherförmigen Werkstücken ebenfalls vier radial verschiebbar gelagerte Messer
vorgesehen sind, die über einen Nockenring betätigt werden. Jedes einzelne Messer
schneidet auf einer Seite des becherförmigen Werkstücks einen Randbereich heraus,
der dann mit Druckluft aus der Vorrichtung entfernt wird.
[0005] Im Gegensatz zu Beschneidmaschinen, die den Rand in einem mehrstufigen Vorgang schrittweise
beschneiden und einzelne kürzere Abfallstücke erzeugen, ist aus Schnitt-, Stanz- und
Ziehwerkzeuge, G. Oehler, Springer-Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg 1962, eine Vorrichtung
für den Schüttelbeschneideschnitt bekannt, die von dem Werkstück einen ringförmigen
Randbereich abtrennt. Das Schnittwerkzeug weist eine Werkstückaufnahme auf, die das
Werkstück außen bis zur Höhe des abzuschneidenden Rands umschliesst. Die Aufnahme
ist gegen die Kraft von Gegenhaltern vertikal nach unten bewegbar. Eine äußere Führung
zwingt die Werkstückaufnahme dabei auf eine Spiralbahn. Zu dem Werkzeug gehört außerdem
ein in das Werkstück einzuführendes Gegenstück, dessen Unterkante im Bereich der Oberkante
der Werkstückaufnahme endet. Dieses Gegenstück wird beim Niederdrücken der Werkstückaufnahme
axial geführt, wobei keine seitliche Bewegung möglich ist. Es entsteht infolge der
Spiralbewegung der Werkstückaufnahme eine Relativbewegung zwischen dem Gegenhalter
und der Werkstückaufnahme, wodurch der abzutrennende Werkstückrand abgeschert wird.
Der Rand bildet ein ringförmiges Abfallstück, das es zu entfernen gilt.
[0006] Die genannte Beschneidvorrichtung ermöglicht einen absatzfreien Schnitt an dem Rand
des Werkstücks, was bei vielen Anwendungsfällen von Vorteil ist. Jedoch bringen die
ringförmigen Abfallstücke Probleme bei ihrer Handhabung mit sich.
[0007] Daraus leitet sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ab, eine Vorrichtung
zu schaffen, die die Abführung solcher Abfallstücke erleichtert.
[0008] Diese Aufgabe wird mit der Zerkleinerungsvorrichtung gelöst, die die Merkmale des
Patentanspruchs 1 aufweist.
[0009] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung weist einen ringförmigen Aufnahmeraum
für die Abfallstücke auf, der ausreichend geräumig zur Aufnahme von Abfallstücken
ist, wie sie bei der Randbeschneidung von hohlen oder tiefgezogenen Werkstücken anfallen.
Ausschlaggebend ist hier vor allem eine ausreichende radiale Weite des Aufnahmeraums,
um die im Ergebnis des Randbeschneidungsprozesses relativ zufällig deformierten ringförmigen
Abfallstücke aufnehmen zu können. Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn
die freie radiale Weite des Aufnahmeraums wenigstens ungefähr ein Zehntel des Durchmessers
der aufzunehmenden ringförmigen Abfallstücke beträgt. Die Abfallstücke können dann
frei in den Aufnahmeraum fallen. Die Abfallstücke liegen hier auf einer Auflagefläche,
die mehrfach weiträumig unterbrochen sein kann. Im Einzelfall genügt es, wenn die
Auflagefläche durch drei oder mehrere Finger, Schieber oder dgl. definiert ist, auf
denen das Abfallstück dann liegt.
[0010] Die Zerkleinerungsvorrichtung weist an Schiebern ausgebildete Schneidkanten, d.h.
Messer auf, die dazu vorgesehen sind, das auf der Auflagefläche dienende Abfallstück
zu zerteilen. Dabei sind die Schieber zu zwei Gruppen zusammengefasst. Die Schieber
der ersten Gruppe sind bezüglich des ringförmigen Aufnahmeraums radial innen angeordnet
und mittels einer Antriebseinrichtung radial nach außen expandierbar. Die Schieber
oder Messer der zweiten Gruppe sind strahlenförmig von dem ringförmigen Aufnahmeraum
nach außen weg weisend angeordnet und können mittels einer zweiten Antriebseinrichtung
radial nach innen vorgeschoben werden. Sind alle Schieber in Ruhestellung, geben sie
den Aufnahmeraum völlig frei und ragen nicht in diesen hinein. Werden die Schieber
zum Zerteilen des Abfallstücks aktiviert, d.h. die entsprechenden Antriebseinrichtungen
betätigt, fahren die Schieber in den Aufnahmeraum und durchtrennen das Abfallstück,
so dass einzelne, leicht handhabbare Stücke entstehen. Diese fallen zwischen den Schiebern
nach unten und werden abtransportiert.
[0011] Die Schiebergruppen werden vorzugsweise zeitversetzt überlappend betätigt. Bspw.
werden erst die Schieber der inneren Gruppe aktiviert, die das Abfallstück aufnehmen
und den Aufnahmeraum sperren, wobei die äußeren Schieber noch inaktiv sind. Dadurch
wird verhindert, dass mehrere Abfallringe in den Aufnahmeraum fallen.
[0012] Die Schieber der radial innen angeordneten Gruppe werden soweit expandiert, dass
sie mit ihrem radial außen liegenden Stirnflächen das ringförmige Abfallstück aufnehmen
und ggf. etwas spannen. Das Abfallstück wird dabei unabhängig von seiner ursprünglichen
Form in eine definierte vorgegebene Form überführt. Damit ist das ringförmige Abfallstück
in definierter Position gehalten, um von den äußeren Schiebern zerteilt zu werden.
Das Abfallteil wird jeweils zwischen einem äußeren und einem inneren Schieber zerteilt,
die eine Schere bilden. Die erzeugten kurzen Abfallstücke lassen sich einfach entfernen.
[0013] Sowohl der äußere als auch der innere Schieber eines Schieberpaars weisen eine stirnseitige
Schneidkante auf, die bezüglich des ringförmigen Abfallstücks etwa axial orientiert
sind. Die Schneidkanten sind dabei vorzugsweise wesentlich länger als die Breite des
Abfallstücks in Axialrichtung. Dadurch wird sichergestellt, dass das Abfallstück unabhängig
von seiner genauen Lage in dem Aufnahmeraum zerteilt wird.
[0014] Die Schieber der beiden Gruppen werden vorzugsweise unterschiedlich betätigt. Bspw.
werden die Schieber der inneren Gruppe über Schrägflächen betätigt, die an einem vertikal
verstellbaren Element ausgebildet sind. Dieses kann ein sogenannter Hochbringer sein,
der das Werkstück nach erfolgtem Beschneidvorgang nach oben aus der Form herausführt.
Der Hochbringer ist in diesem Fall ein etwa zentral in der Form angeordneter Stößel,
der beim Schliessen der Form vertikal nach unten bewegt wird und mit seinen Schrägflächen
die Schieber der inneren Gruppe radial expandiert, womit diese in den Aufnahmeraum
eindringen und mit ihren Stirnflächen den von dem vorigen Beschneidvorgang erzeugten,
in dem Aufnahmeraum liegenden Abfallring aufnehmen.
[0015] Zur Betätigung der Schieber der anderen Gruppe kann die gleiche Antriebseinrichtung
dienen. In diesem Fall sind die erste und die zweite Antriebseinrichtung miteinander
identisch. Vorzugsweise wird jedoch eine gesonderte Antriebseinrichtung vorgesehen.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Zerkleinerungsvorrichtung mit einem
Schnittwerkzeug kombiniert ist, das zum Abtrennen des Rands von dem hohl ausgebildeten
oder tiefgezogenen Werkstück dient. Bspw. weist diese Schnittvorrichtung eine Taumelplatte
auf, die eine zentrale Öffnung mit einer Schneidkante an ihrer inneren Berandung aufweist.
In Ruhestellung ist die Taumelplatte mit ihrer Öffnung zentral zu dem Werkstück gehalten.
Zum Abtrennen des Rands wird die Taumelplatte seitlich verstellt, so dass ihre Schneidkante
den Rand des Werkstücks an einer ersten Stelle durchtrennt, wonach die Taumelplatte
in einer Taumel- oder Umlaufbewegung angetrieben wird, um den Rand des Werkstücks
abzutrennen. Aus dieser Bewegung kann die Bewegung der Schieber der äußeren Gruppe
abgeleitet werden. Die Taumelplatte weist dazu für jeden Schieber der äußeren Gruppe
eine Kulissenführung auf, mit der lediglich die Radialkomponente der Bewegung der
Taumelplatte auf den jeweiligen Schieber übertragen wird. Durch diese Art des Antriebs
können gesonderte Antriebsmittel eingespart werden, und die Durchtrennung des Abfallstücks
erfolgt während der Umlaufbewegung der Taumelplatte an unterschiedlichen Stellen zeitlich
versetzt. Im Gegensatz zum gleichzeitigen Arbeiten aller Schieber wird dadurch eine
Addition der Einzelkräfte vermieden und eine zeitlich ausgeglichenere Belastung des
Antriebs erreicht.
[0016] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und der dazugehörigen Zeichnung. In
dieser zeigen:
Fig. 1 eine an einem Schnittwerkzeug vorgesehene Zerkleinerungsvorrichtung, in schematisierter,
längsgeschnittener Darstellung,
Fig. 2 die Zerkleinerungsvorrichtung nach Figur 1, in einer Prinzipskizze in Draufsicht,
Fig. 3 das Schnittwerkzeug und die Zerkleinerungsvorrichtung nach Figur 1, in Draufsicht
und
Fig. 4 das Schnittwerkzeug nach Figur 3, geschnitten entlang der Linie IV-IV in schematisierter
Schnittdarstellung.
Beschreibung:
[0017] In Figur 1 ist ein Werkzeug 1 einer nicht weiter veranschaulichten Pressenstufe oder
einer Presse veranschaulicht, das der Beschneidung des Randes eines Werkstücks 2 dient.
Das in Oberwerkzeug 3 und Unterwerkzeug 4 unterteilte Werkzeug 2 weist dazu ein Schnittwerkzeug
5 auf, das mit einer Zerkleinerungsvorrichtung 6 zum Zerteilen des ringförmigen, von
dem Werkstück 2 abgetrennten Rands 7 kombiniert ist.
[0018] Zu dem Schnittwerkzeug 5 gehört ein Schnittstempel 8, der einen ortsfest gelagerten
Teil des Unterwerkzeugs 4 bildet. Der Schnittstempel 8 ist an seiner Oberseite mit
einer Auflagefläche versehen, deren Kontur der Innenform des Werkstücks W entspricht.
An seiner Unterseite trägt der Schnittstempel ein ringförmiges Schneidelement 9, dessen
untere äußere Kante eine Schneidkante 10 ist.
[0019] Zum Abtrennen des von dem Werkstück W zu entfernenden Randes 7 dient eine Taumelplatte
11, die auf einer zu dem Unterwerkzeug 4 gehörigen, ortsfest gelagerten Grundplatte
12 aufliegt und auf dieser verschiebbar gelagert ist. Die Taumelplatte 11 ist mit
einer zentralen Öffnung 14 versehen, in die ein als Schnittkörper dienender Schnittring
15 eingesetzt ist. Der Schnittring 15 weist eine dem Werkstück W zugewandte Schneidkante
16 auf, deren Kontur der Außenkontur des Werkstücks W angepasst ist. Jedoch ist der
Durchmesser etwas größer. Der Schnittring 15 bildet mit dem Schneidelement 9 eine
Schere, deren Form dem Rand des Werkstücks W angepasst ist.
[0020] Die Taumelplatte 11 ist über zwei Servomotoren 17, 19 angetrieben (Figur 4). Der
Servomotor 17 arbeitet über ein Winkelgetriebe 19 auf einen drehbar an der Grundplatte
12 gelagerten Exzenter 20, der die Taumelplatte 11 hier auf einer Kreisbahn planparallel
zu der Grundplatte 12 verschiebt, wenn der Servomotor 17 angesteuert wird. Der Servomotor
18 arbeitet ebenfalls über ein Winkelgetriebe 21 auf einen Exzenter 22, der die Taumelplatte
11 über eine Kulissenführung 23 antreibt. Zu dieser gehören ein auf dem Exzenter 22
sitzender Kulissenstein 24, der in einem entsprechenden Langloch 25 der Taumelplatte
11 sitzt.
[0021] Werden die Servomotoren 17, 18 zeitversetzt nacheinander angesteuert, durchläuft
jeder Punkt der Schneidkante 19 die im Zentrum von Figur 3 qualitativ dargestellte
Bahnkurve. Bei noch stehendem Servomotor 18 wird zunächst der Servomotor 17 angesteuert,
so dass die Bahnkurve beginnend von dem Zentralpunkt 1 über Punkt 2 zu Punkt 3 durchlaufen
wird. Dieser Bahnkurventeil ist ein Ellipsenbogen. In diesem Kurvenbereich erfolgt
der Anschnitt des Rands, und es beginnt die Schnittfortsetzung. Ist der Bahnpunkt
3 erreicht, wird der Servomotor 18 gestartet, so dass nun beide Servomotoren 17, 18
laufen womit die Bahnpunkte 4 und 5 erreicht werden. Der Schnitt ist nun um das Werkstück
W herumgeführt. Der Servomotor 17 wird gestoppt und der Servomotor 18 läuft in seine
Ausgangsposition weiter, womit die Taumelplatte 11 zu dem Punkt 1 der Bahnkurve zurückkehrt.
[0022] Der Schnittstempel 8 weist eine zentrale Öffnung auf, in der vertikal verschiebbar
ein Hochbringer 26 angeordnet ist. Dieser ist vertikal verstellbar und dient dazu,
das Werkstück W von den Schnittstempeln 8 abzuheben wenn es von dem Rand 7 befreit
ist. Der Hochbringer 26 der an seiner Oberseite eine Anlagefläche für das Werkstück
W aufweist, ist in einer entsprechenden Lagerbuchse 27 an der Grundplatte 12 verschiebbar
gelagert. Zwischen der Lagerbuchse 27 und seinem oberen Ende ist der Hochbringer mit
einer auf einem Kegelmantel liegenden Schrägfläche 28 versehen, die der Betätigung
von Schiebern 31 bis 36 dient (schematisch in Figur 2 und in Figur 3). Diese Schieber
31 bis 36 sind bezüglich der Längsmittelachse 37 des Hochbringers 26 etwa radial angeordnet
und in entsprechenden Aufnahmenuten der Grundplatte 12 verschiebbar gelagert. Die
Schieber 31 bis 36 weisen an ihrer dem Hochbringer 26 zugewandten Seite jeweils eine
Schrägfläche 38 auf, deren Neigung der Neigung der Schrägfläche 28 angepasst ist.
[0023] Um die Schieber 31 bis 36 radial nach innen auf den Hochbringer 26 hin vorzuspannen,
sind die Schieber 31 bis 36 an ihrem außenliegenden Ende jeweils mit einer Bohrung
versehen in der jeweils eine Schraubenfeder 39 sitzt. Diese stützt sich außen an einem
von der Grundplatte 12 gehaltenen Widerlager 41 ab. Die Anordnung ist dabei insgesamt
so getroffen, dass die Schieber 31 bis 36 in einer radial nach außen verstellten Position
befindlich sind, wenn sich der Hochbringer 26 in seiner unteren Position befindet,
in der das Werkstück W auf den Schnittstempel 8 aufsitzt. Wird das Werkstück W freigegeben
und fährt der Hochbringer 26 unter Mitnahme des Werkstücks W nach oben, gleitet die
Schrägfläche 28 an den endseitigen Schrägflächen 38 der Schieber 31 bis 36 vorbei,
so dass diese unter der Wirkung der Schraubenfedern 39 radial nach innen zu verstellt
werden.
[0024] Jeder Schieber 31 bis 36 ist an seiner Oberseite mit einem Vorsprung 42 versehen,
der an seiner radial außen liegenden Seite eine Stirn- oder Anlagefläche 43 aufweist.
Unterhalb der Anlage- oder Stirnfläche 43 definiert der jeweilige Schieber 31 bis
36 eine rechtwinklig zu ihr orientierte Auflagefläche 44 für den das Abfallstück bildenden
Rand 7.
[0025] Den eine erste Gruppe bildenden Schiebern 31 bis 36 sind eine zweite Gruppe bildende
Gruppe Schieber 51 bis 56 zugeordnet (Figur 2), die bezüglich des Hochbringers 26
etwa radial verschiebbar in entsprechenden Führungen der Grundplatte 12 gelagert sind.
Dabei ist jedem Schieber 31 bis 36 jeweils ein Schieber 51 bis 56 zugeordnet. An ihren
einander zugewandten Seiten sind die Schieber 31, 51 mit etwa parallel zu der Längsmittelachse
37 des Hochbringers 26 orientierten Schneidkanten 57, 58 versehen. Gleiches gilt für
die weiteren Schieberpaare 32,52 bis 36,56.
[0026] Die Schieber 51 bis 56 sind jeweils über eine Kulissenführung 59 mit der Taumelplatte
11 verbunden, die als Antriebseinrichtung für alle Schieber 51 bis 56 der äußeren
Schiebergruppe dient. (Alternativ können auch gesonderte Antriebe für den Schieber
vorgesehen sein.) Zu jeder Kulissenführung 59 gehört, wie aus Figur 1 ersichtlich,
ein sich von dem jeweiligen Schieber 51 bis 56 vertikal nach oben erstreckender Zapfen
61, der in eine entsprechende Nut 62 der Taumelscheibe 11 greift. Die Nute 62 erstrecken
sich etwa tagential zu einem gedachten Kreis, der konzentrisch zu dem Hochbringer
26 angeordnet ist. Die so gebildeten Kulissenführungen 59 dienen der Übertragung der
Radialbewegung der Taumelplatte 11 auf die jeweiligen Schieber 51 bis 56, und der
Entkopplung sonstiger Bewegungen.
[0027] Radial nach außen und nach innen begrenzen die Schieber 51 bis 56, bzw. 31 bis 36
einen Aufnahmeraum 63 für den abgetrennten Rand des Werkstücks W. Dieser Aufnahmeraum
63 ist durch die Auflagefläche 44 der Schieber 51 bis 56 nach unten hin begrenzt.
Nach oben, d.h. zu dem Schnittwerkzeug 5 hin, ist der Aufnahmeraum 63 offen. Die radiale
Weite des Aufnahmeraums 63 ist, wenn alle Schieber 31 bis 36 und 51 bis 56 in ihrer
jeweils rückgezogenen Position befindlich sind, relativ groß. Die Weite beträgt ungefähr
ein Zehntel des Durchmessers des Rands 7. So wird sichergestellt, dass auch mehr oder
weniger stark verformte Ränder 7 frei in den Aufnahmeraum fallen können.
[0028] Zwischen den Schiebern 51 bis 56 sind jeweils Abfallschächte 64 ausgebildet, durch
die Stücke des zerteilten Rands 7 auf Bandförderer 65 zum weiteren Abtransport fallen
können. Die Abfallschächte 64 sind dabei relativ breit, wobei ihre in Umfangsrichtung
des Aufnahmeraums 63 gemessene Weite wenigstens am Eintritt, d.h. zwischen benachbarten
Schiebern 31, 32 (usw.) jeweils dem Abstand zwischen diesen entspricht.
[0029] Die insoweit beschriebene Zerkleinerungsvorrichtung 6 arbeitet wie folgt:
[0030] Es wird zunächst davon ausgegangen, dass das Werkzeug 1 offen, d.h. das Oberwerkzeug
3 von dem Unterwerkzeug 4 abgehoben ist. In diesem Zustand wird ein Werkstück W auf
den Schnittstempel 8 aufgelegt und das Werkzeug 1 wird geschlossen. Der Rand 7 des
Werkstücks W ragt über die Schneidkante 10 hinaus nach unten. Es werden nun die beiden
Servomotoren 17, 18 um 180° bezüglich der Exzenterdrehung phasenversetzt angesteuert,
so dass die Taumelplatte 11 die in Figur 3 veranschaulichte Bahnkurve durchläuft.
Dadurch wird der Rand 7 des Werkstücks W abgetrennt und fällt nach unten. Der ringförmige
Rand kann dabei zunächst auf den Vorsprüngen 42 der Schieber 31 bis 36 zu liegen kommen.
Diese Schieber 31 bis 36 sind durch den in seinen unteren Todpunkt befindlichen Hochbringer
26 in ihrer radial äußeren Position gehalten, so dass die Vorsprünge 42 in dem Aufnahmeraum
63 stehen.
[0031] Ist der Rand des Werkstücks W vollständig beschnitten, wird das Werkzeug 1 geöffnet,
indem das Oberwerkzeug 3 nach oben fährt. Um das Werkstück W aus dem Unterwerkzeug
herauszuführen wird der Hochbringer 26 betätigt, der dadurch vertikal nach oben verfahren
wird. Wenn die Schrägfläche 28 die Schieber 31 bis 36 passiert, gleiten die Schieber
31 bis 36 unter der Wirkung der Schraubenfedern 39 radial nach innen, wodurch die
Vorsprünge 42 den Aufnahmeraum 63 freigeben. Spätestens jetzt fällt der bislang auf
den Vorsprüngen 42 liegende ringförmige Rand in den Aufnahmeraum auf die Auflagefläche
44. Wird nun der Hochbringer 26 wieder in seinen unteren Todpunkt verstellt, passiert
die Schrägfläche 28 die Schieber 31 bis 36 in Gegenrichtung und expandiert die Schieber
31 bis 36 nach außen. Die Vorsprünge 42 nehmen damit mit ihrer jeweiligen Anlagefläche
43 den Rand 7 auf und halten diesen etwa koaxial zu der Längsmittelachse 37.
[0032] Zwischenzeitlich ist ein weiteres Werkstück W auf den Schnittstempel 8 aufgelegt
worden und das Werkzeug 1 ist geschlossen. Es liegt der ringförmige Rand 7 des dem
vorangegangen Beschneidvorgang unterworfenen Werkstücks in dem Aufnahmeraum 63. Um
den noch an dem Werkstück W vorhandenen Rand 7 zu entfernen und um das in dem Aufnahmeraum
63 liegende Abfallstück 7 zu zerteilen, werden nun zunächst der Servomotor 17 und,
nachdem dessen Exzenter 20 180° weiter gedreht hat, der Servomotor 18 angesteuert,
so dass beide Exzenter 20, 22 überschneidend, jedoch zeitversetzt um 360° drehen.
Während nur der Servomotor 17 dreht, durchläuft die Taumelplatte 11 den Abschnitt
A, B, C der in Figur 2 veranschaulichten Bahnkurve. Während der Servomotor 17 weiterdreht,
wird der Servomotor 18 gestartet und es werden die Punkte C, D, E der Bahnkuve durchlaufen.
Nun stoppt der Servomotor 17 und der Servomotor 18 läuft in seine Ausgangsstellung
weiter, womit der Abschnitt E, A der Bahnkurve durchlaufen wird.
[0033] Entsprechend werden über die Kulissenführungen 59 zunächst die Schieber 52, 53 von
der Taumelplatte 11 radial nach innen verstellt (Abschnitt A, B der Bahnkurve). Bei
weiterem Durchlaufen der Bahnkurve (B, C) beginnen die Schieber 52, 53 wieder in ihre
radial äußere Position zurück zu führen. Im Punkt C ist der Schieber 54 radial ganz
nach innen verstellt, wobei auch dieser in seiner radial äußeren Position zurück zu
laufen beginnt und die Schieber 55, 56 radial nach innen laufen, wenn sich die Taumelplatte
11 an den Bahnpunkt D annähert. Entsprechend setzt sich die Bewegung durch den Bahnpunkt
E fort, wobei wenn der Bahnpunkt A erreicht ist wieder alle Schieber 51 bis 56 in
ihrer radial äußeren Position befindlich sind und den Aufnahmeraum 63 freigeben. Die
Schieber 51 bis 56 werden demnach nacheinander zeitversetzt nach innen geführt, so
dass die nach innen gerichtete Radialbewegung der Schieber 51 bis 56 wie in einer
umlaufenden Wellenbewegung stattfindet. Jeder Schieber 51 bis 56 bildet mit seinem
gegenüberliegenden Schieber 31 bis 36 ein Paar, dessen Schneidkanten 57, 43 einander
überschneiden, wenn die betreffenden inneren Schieber 31 bis 36 expandiert sind und
somit in den Aufnahmeraum ragen und der jeweils zugeordnete Schieber 51 bis 56 von
der Taumelplatte 11 nach innen verstellt wird. Der zwischen den Schiebern 31 bis 36
und 51 bis 56 liegende Ring 7 wird dadurch in aufeinanderfolgenden Schnittvorgängen
in Einzelstücke zerteilt, die durch die Abfallschächte 64 frei nach unten fallen können
und nachfolgend von den Bandfördern 65 abtransportiert werden.
[0034] Eine Zerkleinerungsvorrichtung 6 ist insbesondere zum Zerkleinern von Abfallstücken,
insbesondere ringförmigen Abfallstücken vorgesehen, die aus einer Maschine, einem
Werkzeug oder einer sonstigen Bearbeitungsvorrichtung 6 zu entfernen sind. Die Zerkleinerungsvorrichtung
weist einen ringförmigen Aufnahmeraum 63 für das Abfallstück auf. Schieber 31 bis
36 einer ersten Gruppe sind radial innen angeordnet und können kraftbetätigt in Radialrichtung
in den Aufnahmeraum 63 verschoben werden. Äußere Schieber 51 bis 56 sind strahlenförmig
um den Aufnahmeraum 63 herum angeordnet und können ebenfalls kraftbetätigt radial
nach innen in den Aufnahmeraum 63 verstellt werden. Jeweils zwei Schieber bilden eine
Schere zum Zerteilen des Abfallstücks. Während die inneren Schieber 31 bis 36 gleichzeitig
expandiert werden, erfolgt das radiale Verstellen der äußeren Schieber 51 bis 56 in
einer umlaufenden Folge. Durch die bewegliche Lagerung sowohl der inneren als auch
der äußeren Schieber wird erreicht, dass der Aufnahmeraum 63 relativ weit ist, und
somit auch deformierte Abfallstücke sicher aufgenommen werden können. Andererseits
wird durch die Verstellung der inneren Schieber 31 bis 36 radial nach außen nicht
nur eine definierte Aufnahme des jeweils zu zerteilenden Abfallstücks erreicht, sondern
darüberhinaus, dass kein weiteres Abfallstück in den Aufnahmeraum 63 fallen kann und
somit von den Schiebern 31 bis 36 bzw. von an diesen vorgesehenen Vorsprüngen 42 in
Warteposition gehalten wird.
1. Zerkleinerungsvorrichtung (6) zum Zerteilen von Abfallstücken (7), insbesondere ringförmigen
Abfallstücken,
mit einem ringförmigen Aufnahmeraum (63) für die Abfallstücke (7), der eine Auflagefläche
(44) für das Abfallstück (7) aufweist und dessen radiale Weite deutlich größer ist
als die Wanddicke der Abfallstücke (7),
mit einer Gruppe von inneren Schiebern (31 bis 36), die in einem von dem Aufnahmeraum
(63) umgebenen Bereich angeordnet und im wesentlichen in Radialrichtung verstellbar
gelagert sind,
mit wenigstens einer ersten Antriebseinrichtung (26), die zum gezielten und kraftbetätigten
Verstellen der inneren Schieber (31 bis 36) in Radialrichtung mit den Schiebern (31
bis 36) in Wirkverbindung steht, so dass die Schieber (31 bis 36) mit ihren Stirnseiten
(43) von innen her in den Aufnahmeraum (63) hinein und aus diesem heraus positioniert
werden können,
mit einer Gruppe von äußeren Schiebern (51 bis 52), die radial außerhalb des Aufnahmeraums
(63) angeordnet und im wesentlichen in Radialrichtung verstellbar gelagert sind, und
mit wenigstens einer zweiten Antriebseinrichtung (11), die zum gezielten kraftbetätigten
Verstellen der äußeren Schieber (51 bis 56) mit den äußeren Schiebern (51 bis 56)
in Wirkverbindung steht, so dass die Schieber (51 bis 56) mit ihren Stirnseiten von
außen her in den Aufnahmeraum (63) hinein und aus diesem heraus positioniert werden
können.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein
äußerer Schieber (51 bis 56) und ein zugeordneter innerer Schieber (31 bis 36) als
zusammenwirkendes Schieberpaar eine Schere bilden.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder innere
Schieber (31 bis 36) eine stirnseitige Schneidkante (58) aufweist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder äußere
Schieber (51 bis 56) eine stirnseitige Schneidkante (57) aufweist.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber
(31 bis 36) einer Gruppe von ihrer jeweiligen Antriebseinrichtung (26, 39) gleichzeitig
in ihre vorgeschobene bzw. ihre rückgezogene Position überführbar sind.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(26, 39) ein rechtwinklig zu der Radialrichtung verschiebbar gelagertes Element (26)
aufweist, das für den jeweiligen Schieber (31 bis 36) eine Schräg- oder Keilfläche
(28) aufweist, die den Schieber (31 bis 36) radial bewegt, wenn das Element (31 bis
36) längs verschoben wird.
7. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber
(31 bis 36) einer Gruppe Abschnitte aufweisen, die die Auflagefläche (44) für das
Abfallstück (7) definieren.
8. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieber
(51 bis 56) einer Gruppe von ihrer jeweiligen Antriebseinrichtung (11) zeitversetzt
in Radialrichtung betätigt werden.
9. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(11) für die zeitversetzt zu betätigenden Schieber eine Taumelplatte (11) ist, die
mit den Schiebern (51 bis 56) in Antriebsverbindung steht und die im Wesentlichen
parallel zu der Auflagefläche (44) für das Abfallstück (7) angeordnet ist.
10. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelplatte
(11) mit einem Antriebsmittel (17, 18) verbunden ist, das die Taumelplatte (11) in
Ruhestellung in eine Position (A) überführt, in der alle von der Taumelplatte (11)
angetriebenen Schieber (51 bis 56) in nicht vorgeschobener Position befindlich sind,
und das die Taumelplatte (11) zum zeitversetzten Vorschieben der Schieber (51 bis
56) auf einer Umlaufbahn (B, C, D, E) führt.
11. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelplatte
(11) mit den Schiebern (51 bis 56) jeweils über eine Kulissenführung (59) verbunden
ist, die die Radialkomponente der Bewegung der Taumelplatte (11) auf die Schieber
(51 bis 59) überträgt und die Taumelplatte (11) im übrigen von den Schiebern (51 bis
56) entkoppelt.
12. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel
(17, 18) zwei Servomotoren enthält, von denen einer über einen Exzentertrieb (20)
und der andere über eine Exzenter-Kulissenführung (22, 23) mit der Taumelplatte (11)
verbunden ist.
13. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelplatte
(11) eine zentrale oberhalb des Aufnahmeraums (63) angeordnete Öffnung (14) aufweist,
an deren Berandung eine Schneidkante (16) zu Beschneiden tiefgezogener oder anderweitiger
hohl ausgebildeter Werkstücke (W) aufweist.
14. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den
Schiebern (31 bis 36) Durchgänge (64) für zerteilte Abfallstücke ausgebildet sind.