[0001] Die Erfindung betrifft ein Sägeblatt zum Trennen, Schlitzen oder Nuten von Naturstein,
harten, synthetischen, mineralischen Baustoffen wie Beton, Stahlbeton, Ziegel, Keramik,
Asphalt oder dergleichen.
[0002] Aus dem Gebrauchsmuster DE 89 07 107 U1 ist ein Diamantkreissägeblatt bekannt, das
ein Stammblatt mit auf seinem Umfang verteilt angeordneten Ausnehmungen und dazwischen
angeordneten Zungen aufweist. Die Zungen erstrecken sich jeweils nach radial außen
und tragen an ihrem radial äußeren Rand jeweils einen mit einem Diamantbelag bestückten
Schleifkörper. In die Zungen sind jeweils zwei radiale, einen Abstand voneinander
aufweisende, sich bis in das Stammblatt erstreckende Sacklochbohrungen eingebracht.
In die Sacklochbohrungen sind zwei vom Schleifkörper unterseitig vorspringende Zapfen
einsteckbar und mit einem Spannteil sicherbar.
[0003] Die Schleifkörper sind somit lösbar an den einteilig am Stammblatt angeformten Zungen
befestigbar, wobei die Schleifkörper an einer radial außen liegenden Stirnfläche der
Zungen angeordnet sind.
[0004] Es sind auch Sägeblätter zum Trennen, Schlitzen oder Nuten von Naturstein und synthetischen
Baustoffen wie Beton, Stahlbeton, Ziegel und Asphalt bekannt, deren Schleifkörper
unlösbar, beispielsweise durch Löten oder Laserschweißen, befestigt sind. Ein solches
Sägeblatt 101 mit angelöteteten Schleifkörpern 102 ist in Fig. 3 und 4 im Bereich
einer Zunge 103 in der Seiten- und Stirnansicht abgebildet. Die Zunge 103 ist einteilig
an einem Stammblatt 104 angeformt, das aus einem Stahl beispielsweise legierten oder
unlegierten Werkzeugstahl besteht.
[0005] Beim Trennen, Schlitzen oder Nuten von Naturstein und synthetischen Baustoffen wie
Beton, Stahlbeton, Ziegel, Asphalt oder dergleichen wird das Sägeblatt 101 mit einer
hohen Umfangsgeschwindigkeit (z. B. 25 bis 40 m/s) in Drehrichtung 105 in den Naturstein
bzw. synthetischen Baustoff getrieben. Durch die hohe Umfangsgeschwindigkeit wird
eine beträchtliche Reibungswärme erzeugt, die mit einem flüssigen Kühlmittel abgeleitet
werden soll. Die Wärmeentwicklung ist jedoch derart groß und das Steinmaterial selbst
trägt kaum zur Wärmeableitung bei, so daß trotz des Auftrags von Kühlmittel das Sägeblatt
oftmals überhitzt wird. Durch die Überhitzung des Sägeblattes können thermische Verspannungen
im Sägeblatt auftreten, die das Sägeblatt verziehen. Die Zähne eines Sägeblattes sind
in der Regel nicht immer gleichmäßig abgenutzt, so daß im Bereich der weiter vorstehenden
Zähne der Wärmeeintrag entsprechend größer ist, woraus eine bereichsweise unterschiedliche
thermische Belastung und erhebliche Verspannungen resultieren können. Ein verzogenes
Sägeblatt weist bekannterweise eine erheblich geringere Sägeleistung als ein ebenflächig
ausgerichtetes Sägeblatt auf und erzeugt eine höhere Reibungswärme, wodurch die Probleme
aufgrund der thermischen Verspannung zusätzlich erhöht werden. Bei stark verzogenen
Sägeblättern ist die Schnittnut unpräzise, wodurch ein erhöhter Ausschuß an gesägtem
Gut resultiert, was insbesondere bei teurem Steingut, wie z. B. Marmor oder Granit,
eine erhebliche Kostenbelastung verursachen kann.
[0006] Zur Vermeidung eines Verzuges des Sägeblattes aufgrund thermischer Belastungen ist
es naheliegend, das Sägeblatt aus einem höherwertigen und härterem Stahl herzustellen,
der den thermischen Belastungen besser widerstehen kann.
[0007] Stähle höherer Härte verursachen jedoch erhebliche Probleme bei der Herstellung eines
Sägeblattes, da aufgrund der hohen Härte ein Richten und Spannen der Stähle nicht
unter vertretbarem Aufwand möglich ist. Großflächige Sägeblätter können zudem nicht
homogen mit einer Härte von z.B. > 52 HRC gehärtet werden, wodurch inhomogene Bereiche
unterschiedlicher Festigkeit und insbesondere Bereiche unterschiedlicher Spannung
im Sägeblatt resultieren. Bei thermischen Belastungen führen diese inhomogenen Bereiche
zu einem verstärkten Verzug des Sägeblattes, so daß selbst Sägeblätter aus Stählen
höherer Härte nicht wesentlich temperaturstabiler sind als Sägeblätter aus Stählen
mit geringer Härte. Ein hochwertigerer Stahl würde außerdem die Kosten eines Sägeblattes
wesentlich erhöhen, so daß er wirtschaftlich kaum durchsetzbar ist. Es hat sich in
der Praxis gezeigt, daß für Sägeblätter nur Stähle bis zu einer maximalen Härte von
ca. 52 HRC sinnvoll sind.
[0008] In Fig. 4 ist ein Zahn eines Sägeblattes 101 nach dem Gebrauch zum Bearbeiten von
Steingut dargestellt. Bei der Bearbeitung von derart abrassivem Schneidgut wie Steingut
nützen sich die Zungen 103 im Bereich ihrer seitlichen Flanke 106 ab. Sie werden insbesondere
an dem an den Schleifkörpern 102 angrenzenden Bereich abgetragen und stark geschwächt,
so daß sich die Kontaktflächen 107 zwischen den Schleifkörpern 102 und den Zungen
103 verringern. Eine verringerte Kontaktfläche 107 bedeutet auch eine verringerte
Festigkeit der Verbindung zwischen dem Schleifkörper 102 und der Zunge 103. Eine derart
kleine Kontaktfläche 107 kann nach dem Lösen eines Schleifkörpers 102 eine Wiederbestückung
unmöglich machen.
[0009] Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, daß es zwar Sägeblätter zum Trennen,
Schlitzen oder Nuten von Natursteinen und synthetischen Baustoffen gibt, die aufgrund
der enormen thermischen Belastungen erheblichen thermischen Verspannungen ausgesetzt
sind, die sich negativ auf die Schnittqualität, Lebensdauer des Sägeblattes und die
Schnittleistung auswirken. Zudem unterliegen die aus relativ weichem Stahl ausgebildeten
Sägeblätter einem beträchtlichen Verschleiß aufgrund der abrassiven Eigenschaften
des Steingutes.
[0010] Zum Sägen von Holz, Metall und dergleichen sind Sägeblätter bekannt, die an einem
Stammblatt radial vorstehende Zähne aufweisen. Die Zähne sind in der Regel einteilig
am Stammblatt angeformt, geschliffen und gehärtet.
[0011] Aus der DE 36 18 545 A1 geht ein Segmentkreissägeblatt hervor, mit einem Stammblatt,
das peripher einen verdünnten Stammblattsteg aufweist, an dem übergreifend Schneidezahn
tragende Segmente mittels Niete befestigt sind. Ein Segment besteht aus einem Segmentkörper,
der im unteren Segmentkantenbereich einen U-förmigen Längsschlitz aufweist, der durch
zweiseitige Lappen gebildet wird. Die freien Endkanten der Lappen sind konkav bogenförmig
ausgebildet und sitzen auf entsprechend konvex ausgebildeten Schultern auf, die beiderseits
neben dem Stammblattsteg angeordnet sind.
[0012] Derartige Segmentkreissägeblätter zum Sägen von Metall sind seit langem bekannt und
haben sich in der Praxis bewährt. Die thermische Beanspruchung von Sägeblättern zum
Bearbeiten von Metall, Holz oder dergleichen sind wegen der geringeren Materialhärte
und der langsameren Schnittgeschwindigkeit nicht mit denjenigen von Sägeblättern zum
Schneiden von Natursteinen, Betonsteinen, Keramik od. dgl. mineralischer, harter Baustoffe
vergleichbar.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sägeblatt zum Trennen, Schlitzen oder
Nuten von Naturstein und synthetischen Baustoffen wie Beton, Stahlbeton, Ziegel oder
Asphalt oder dergleichen, zu schaffen, das temperaturstabil ist, eine lange Lebensdauer
aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Sägeblatt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0015] Erfindungsgemäß wird ein Sägeblatt vorgesehen, das aus einem Stammblatt und mehreren
peripher am Stammblatt angeordneten mit einer thermisch entkoppelnden Nut- und Federverbindung
angesetzter Segmente ausgebildet ist. Die Segmente weisen radial vorstehende und Schleifkörper
tragende Zungen auf und sind mittels Nieten am Stammblatt befestigt.
[0016] Durch diese mit Nieten gesicherte Steckverbindung wird die Wärmeübertragung vom Blattumfang,
d. h. von den Segmenten auf das Stammblatt unterbrochen, da zwischen der Feder und
der Nut Spalte vorhanden sind, beispielsweise durch Vorsehen einer Trennfuge und/oder
grober Toleranzen an Feder und Nut und/oder flacher Ausnehmungen an der Feder und/oder
der Nut. Die Spalte können auch mit einer thermisch entkoppelnden Lage ausgefüllt
sein. Beim Bearbeiten - Trennen, Schlitzen, Nuten oder dergleichen - verbleibt die
erzeugte Reibungswärme überwiegend im Bereich der Segmente und wird von diesen unmittelbar
an ein Kühlmedium abgegeben. Die thermische Belastung des Stammblattes wird hierdurch
sehr gering gehalten.
[0017] An den im Vergleich zum Stammblatt kleinen Segmenten treten selbst bei hohen Temperaturen
nur geringste mechanische Verspannungen auf, so daß das Sägeblatt insgesamt den enormen
thermischen Beanspruchungen hervorragend widerstehen kann.
[0018] Durch die segmentierte Ausgestaltung des Sägeblattes wird eine überraschend hohe
Temperaturstabilität erzielt, so daß die enormen thermischen Belastungen beim Bearbeiten
von Naturstein oder Baustoffen verzugsfrei vom Sägeblatt aufgenommen werden können
und eine lange Lebensdauer erzielt wird.
[0019] Die Segmente sind in einer bevorzugten Ausführungsform aus einem Stahl hoher Härte
oder durch thermische Behandlungen oder dergleichen gehärtet. Dies ist wegen der relativ
kleinen Fläche der Segmente mit einfachem technischen Aufwand bei geringen Kosten
möglich, wobei die die Schleifkörper tragenden Zungen dieser harten Segmente eine
hohe Verschleißfestigkeit aufweisen und über eine lange Lebensdauer formstabil bleiben,
wodurch eine ausreichende Kontaktfläche zwischen den Zungen und den Schleifkörpern
über die lange Lebensdauer sichergestellt wird.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Sägeblatt 1 im Bereich zweier Segmente in der Seitenansicht;
- Fig. 2
- ein Schnitt durch das Sägeblatt aus Fig. 1 im Bereich einer Zunge;
- Fig. 3
- ein bekanntes Sägeblatt im Bereich eines Sägezahns in der Seitenansicht;
- Fig. 4
- den in Fig. 3 abgebildeten Sägezahn in der Stirnansicht.
[0021] Das Sägeblatt 1 weist ein Stammblatt 2 und mehrere peripher am Stammblatt 2 angeordnete
Segmente 3 auf.
[0022] Das Stammblatt 2 ist eine Kreisscheibe mit einer oder mehreren in an sich bekannter
Weise mittig angeordneten Öffnungen (nicht dargestellt) zur Befestigung des Sägeblattes
1 auf einer Welle einer Sägevorrichtung.
[0023] Am Umfang des Stammblattes 2 ist umlaufend ein Stammblattsteg 5 ausgebildet, der
dünner ist als die Dicke des Stammblattes 2 beträgt. Der Stammblattsteg 5 weist einen
etwa rechteckigen Querschnitt auf mit einer freien Endkante 7 und zwei Seitenwandungen
8. Er ist mittig am Stammblatt 2 angeordnet, so daß zwei rechtwinklig zu den Seitenwandungen
8 verlaufende Schulterflächen 9 am Stammblatt 2 angeordnet sind. In vorbestimmten,
regelmäßigen Abständen sind auf einer Kreislinie angeordnete Nietlöcher 10 in den
Stammblattsteg 5 eingebracht.
[0024] Das Stammblatt 2 ist aus einem legierten oder unlegierten Werkzeugstahl mit einer
maximalen Härte von 52 HRC ausgebildet. Vorzugsweise ist die Härte des Stammblattes
2 kleiner als 50 HRC.
[0025] Die Segmente 3 bestehen jeweils aus einem Segmentkörper 12. Der Segmentkörper 12
ist ein plättchenförmiges Ringsegment mit einem radial innen angeordneten Verbindungskantenbereich
14, zwei Stirnkanten 15 und einem radial außen angeordneten Sägezahnbereich 16.
[0026] Der Verbindungskantenbereich 14 weist eine U-förmige Längsnut 17 auf, die durch zwei
seitliche Lappen 18 gebildet wird. Die beiden Lappen 18 begrenzen zwischen sich einen
Nutboden 19. Die freien Endkanten 20 der Lappen 18 sind in der Draufsicht konkav bogenförmig
gekrümmt. In die Lappen 18 sind fluchtende Nietlöcher 22 für die Befestigung eines
Segments 3 am Stammblatt 5 eingebracht.
[0027] Die Segmente 3 sind mit ihrer U-förmigen Längsnut 17 auf das Stammblatt 2 den Stammblattsteg
5 übergreifend aufgesetzt und mittels die Nietlöcher 10, 22 durchgreifende Nieten
am Stammblatt 2 befestigt. Die Breite BL der Lappen 18 ist etwas größer als die Breite
BS des Stammblattsteges 5. Die Lappen 18 stützen sich deshalb mit ihren konkav gekrümmten
freien Endkanten 20 auf den entsprechend konvex gekrümmten Schulterflächen 9 ab und
der Nutboden 19 ist mit Abstand von der freien Endkante 7 angeordnet, so daß sie zwischen
sich einen Ringspalt 25 begrenzen.
[0028] In Ergänzung oder alternativ zu dem Ringspalt 25 können die Längsnuten 17 und/oder
der Stammblattsteg 5 mit groben Toleranzen ausgebildet sein und/oder flache Ausnehmungen
aufweisen, um im Bereich der freien Endkanten 20 und/oder Seitenwandungen 8 und/oder
der Schulterflächen 9 thermisch entkoppelnde Luftkammern bzw. Lufttaschen vorzusehen.
[0029] Am Segmentkörper 12 sind eine oder mehrere nach radial außen vorstehende Zungen 27
einteilig ausgebildet, die zwischen sich eine in der Draufsicht U-förmige Ausnehmung
28 begrenzen. Die Zungen 27 weisen jeweils zwei Seitenwandungen 29, eine freie Endkante
30, die konvex entlang einer Kreislinie gekrümmt ist, und zwei radial verlaufende
Stirnkanten 31 auf. Die Stirnkanten 31 sind im Bereich der Ausnehmungen 28 über einen
konkaven halbkreisförmigen Bogen 32 verbunden und an die Stirnkanten 31 der Zungen
27, die benachbart zu den Stirnkanten 15 der Segmente 3 angeordnet sind, schließt
sich jeweils ein konkav viertelkreisförmiger Bogen 33 an. Die viertelkreisförmigen
Bögen 33 enden jeweils senkrecht an den Stirnkanten 15 der Segmente 3.
[0030] Die Segmentkörper 12 bestehen vorzugsweise aus einem harten Werkstoff, wie z. B.
Hochleistungsschnellarbeitsstahl, Vergütungsstahl oder aus einem mit herkömmlichen
Methoden gehärtetem Stahl oder dergleichen. Die Segmentkörper 12 weisen eine Härte
von mehr als 52 HRC und vorzugsweise von mehr als 55 HRC auf.
[0031] Die Oberfläche der Segmente 3, insbesondere im Bereich der Seitenwandungen 29 der
Zungen 27, ist zweckmäßigerweise mit Hartstoff beschichtet oder an der Oberfläche
vergütet.
[0032] Auf den freien Endkanten 30 der Zungen 27 ist jeweils ein Schleifkörper 35 z.B. mittels
einer Löt-, Schweiß- oder Steckverbindung angebracht. Der Schleifkörper 35 weist eine
mit einem Schleifbelag besetzten metallischen Grundkörper auf. Derartige Schleifbeläge
weisen Körner aus Diamant, Korund, Siliciumcarbid oder einem anderen nichtmetallischen
anorganischen Schleifbesatz auf.
[0033] Die Segmente 3 sind mit ihrer Nut 17 am Umfang des Stammblattes 2 auf dem Stammblatt
5 in der Art einer Nut- und Federverbindung aufgesetzt, wobei der Ringspalt 25 zwischen
dem Stammblattsteg 5 und dem Nutboden 19 eine Trennfuge bildet, die den Wärmetransport
von den aus jeweils einer Zunge 27 und einem Schleifkörper 35 bestehenden Sägezähnen
zum Stammblatt 2 unterbricht. Beim Bearbeiten, d. h. beim Trennen, Schlitzen, Nuten
und dergleichen, von Naturstein oder synthetischen Baustoffen verbleibt die erzeugte
Reibungswärme großteils im Bereich der Segmente 3 und wird von diesen unmittelbar
an ein Kühlmedium abgegeben. Die thermische Belastung des Stammblattes 2 wird hierdurch
sehr gering gehalten. An dem im Vergleich zum Stammblatt 2 kleinflächig ausgebildeten
Segmenten 3 treten selbst bei hohen Temperaturen nur geringste mechanische Verspannungen
auf, so daß das Sägeblatt 1 insgesamt überraschend gut der enormen thermischen Beanspruchung
widerstehen kann.
[0034] Weiterhin weist das erfindungsgemäße Sägeblatt zum Bearbeiten von Naturstein oder
harten, synthetischen, mineralischen Baustoffen folgende Vorteile auf:
- Das Stammblatt 2 und die Segmente 3 können aus unterschiedlichen Materialien bestehen,
wobei die Segmente vorzugsweise aus härterem, höher vergütetem Stahl als das Stammblatt
2 ausgebildet sind.
- Die Segmente 3 können aufgrund ihrer relativ kleinen Größe durch eine Wärmebehandlung
oder dergleichen vergütet werden, wodurch die Zähigkeit und die Härte verbessert werden.
Dies vermindert den Zungenverschleiß, erhöht die Standzeit und verbessert die Schnittqualität,
da über eine lange Standzeit bzw. Lebensdauer die Haftung zwischen den Schleifkörpern
35 und den Zungen 27 gewährleistet ist.
- Sägeblätter mit unterschiedlichen Geometrien in bezug auf den Sägezahnbereich 16 können
rationell gefertigt werden, da lediglich die Form der Segmente abgewandelt werden
muß, die auf das Stammblatt 2 aufgesetzt werden.
- Verschlissene, beschädigte Segmente können gegen neue ausgetauscht werden, wodurch
das Sägeblatt reparabel ist.
- Durch die Reibung im Bereich der Nut- und Federverbindung und der aneinanderstoßenden
Stirnkanten 15 wird die Geräuschbildung vermindert.
- Durch die segmentartige Ausbildung des Sägeblattes findet ein Ausgleich zwischen Druck-
und Zugspannungen statt.
[0035] Die Erfindung ist nicht auf das oben erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt; ein
Fachmann kann im Rahmen seines Fachwissens weitere Abwandlungen ohne weiteres auffinden.
So kann z. B. die Nut der Nut- und Federverbindung nicht an den Segmenten, sondern
am Stammblatt ausgebildet sein, wobei die Segmente jeweils einen entsprechenden Steg
aufweisen, der als Feder in die Nut einsetzbar ist. Die freien Endkanten 30 der Zungen
27 können z. B. geradlinig ausgebildet sein, wobei die Schleifkörper 35 entsprechend
geradlinige Anlagekanten aufweisen. Bei einer solchen Ausführungsform können die Schleifkörper
35 unabhängig vom Durchmesser des Sägeblattes hergestellt und an den Segmenten 3 befestigt
werden.
[0036] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist zwischen den Längsnuten 17 und dem Stammblattsteg
5 eine Lage aus hitzebeständigem Kunststoff wie Polytetrafluorethen oder dergleichen
eingebracht, die an Seitenwandungen des Stammblattsteges 5 und/oder an den Schulterflächen
9 anliegt. Diese Lage dient der verbesserten thermischen Entkopplung zwischen den
Segmenten 3 und dem Stammblatt 2.
1. Sägeblatt zum Trennen, Schlitzen oder Nuten von Naturstein oder harten, synthetischen,
mineralischen Baustoffen wie Beton, Stahlbeton, Ziegel, Keramik, Asphalt oder dergleichen,
mit einem Stammblatt und mehreren am Umfang des Stammblattes (2) angeordneten Segmenten
(3), die radial vorstehende und jeweils einen Schleifkörper (35) tragende Zungen (27)
aufweisen, wobei die Segmente (3) mittels einer thermisch entkoppelnden Nut- und Federverbindung
auf dem Stammblatt (2) sitzen.
2. Sägeblatt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Nutboden (19) der Nut (17) und der Feder (5) eine Trennfuge (25)
ausgebildet ist.
3. Sägeblatt nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nut (17) und/oder die Feder (5) mit grober Toleranz ausgebildet sind.
4. Sägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nut (17) und/oder der Feder (5) flache Ausnehmungen zur Ausbildung einer
oder mehrerer Kammern eingebracht sind.
5. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Nut (17) und der Feder (5) eine Lage aus hitzebeständigem Kunststoff
wie Polytetrafluorethen od. dgl. eingebracht ist.
6. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stammblatt (2) eine Kreisscheibe ist, wobei am Umfang des Stammblattes (2)
umlaufend ein als Feder fungierender Stammblattsteg (5) ausgebildet ist, der dünner
ist als die Dicke des Stammblattes (2) beträgt.
7. Sägeblatt nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stammblattsteg (5) im Querschnitt rechteckig mit einer freien Endkante (7)
und zwei Seitenwandungen (8) ausgebildet ist und mittig am Stammblatt (2) angeordnet
ist, so daß zwei rechtwinklig zu den Seitenwandungen (8) verlaufende Schulterflächen
(9) am Stammblatt (2) ausgebildet sind.
8. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (3) aus einem härteren Material als das Stammblatt (2) ausgebildet
sind.
9. Sägeblatt nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stammblatt aus einem Werkzeugstahl mit einer maximalen Härte von 52 HRC ausgebildet
ist.
10. Sägeblatt nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Härte des Stammblattes (2) kleiner als 50 HRC ist.
11. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente aus einem Material mit einer Härte von mehr als 52 HRC ausgebildet
sind.
12. Sägeblatt nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente aus einem Material mit einer Härte von mehr als 55 HRC ausgebildet
sind.
13. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente mit Hartstoff beschichtet oder oberflächenvergütet sind.
14. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente aus Hochleistungsschnellarbeitsstahl, Vergütungsstahl oder Hartmetall
ausgebildet sind.
15. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkörper einen Schleifbelag zum Bearbeiten von Natursteinen und synthetischen
Baustoffen aufweist, wobei der Schleifbelag z. B. aus Diamant, Korund, Siliciumcarbid
oder dergleichen bestehende Körner aufweist.
16. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (3) jeweils aus einem Segmentkörper (12) ausgebildet sind, der ein
plättchenförmiges Ringsegment mit einem radial innen angeordneten Verbindungsbereich
(14), zwei Stirnkanten (15) und einem radial außen angeordneten Sägezahnbereich (16)
ist, wobei am Verbindungskantenbereich (14) die die Feder (5) übergreifende Längsnut
(17) ausgebildet ist.
17. Sägeblatt nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsnut (17) durch zwei seitliche Lappen (18) gebildet wird, die zwischen
sich einen Nutboden (19) begrenzen und mit freien Endkanten (20) ausgebildet sind,
die in der Draufsicht konkav bogenförmig gekrümmt sind.
18. Sägeblatt nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (BL) der Lappen (18) etwas größer als die Breite (BS) des Stammblattsteges
(5) ist und die Lappen (18) sich mit ihren freien Endkanten (20) auf den Schulterflächen
(9) des Stammblattes (2) abstützen, so daß der Nutboden (19) mit Abstand von der freien
Endkante (7) des Stammblattsteges (5) angeordnet ist und ein als Trennfuge fungierender
Ringspalt (25) zwischen der freien Endkante (7) und dem Nutboden (19) ausgebildet
ist.
19. Sägeblatt nach Anspruch 17 und/oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Lappen (18) und in den Stammblattsteg (5) fluchtende Nietlöcher (10, 22)
eingebracht sind, die jeweils von Nieten zur Befestigung der Segmente (3) am Stammblatt
(2) durchgriffen sind.
20. Sägeblatt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zungen (27) jeweils eine frei, radial nach außen weisende Endkante (30) aufweisen,
auf welcher die Schleifkörper mittels einer lösbaren oder unlösbaren Verbindung, z.
B. einer Löt-, Schweiß- oder Steckverbindung, angeordnet sind.
21. Sägeblatt nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endkante (30) konvex gewölbt ist.
22. Sägeblatt nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Endkanten (30) der Zunge (27) geradlinig verlaufen.