[0001] Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung für ein Spülfarbwerk einer Rotationsdruckmaschine,
bestehend aus einem mit einer Farbrinne versehenen Rakelmesserträger, auf dem parallel
zueinander zwei an eine Farbauftragswalze anstellbare Rakelmesser befestigt sind,
die zusammen mit der Farbauftragswalze, dem Rakelmesserträger und mit endseitig an
diesem gehalterten, an dem Rakelmesserträger, den Rakelmessern und an der Farbauftragswalze
anliegenden Dichtungsstücken aus elastomerem Material eine geschlossene Farbkammer
begrenzen, und aus Leitungen zum Zu- und Abführen von Farbe in die und aus der Farbkammer.
[0002] Bei beispielsweise aus den DE 40 01 733 A1 und DE 195 16 224 A1 bekannten Rakelvorrichtungen
dieser Art sind die Dichtungsstücke in Ausnehmungen von Deckeln eingelegt, die mit
den Stirnseiten der Rakelmesserträger verschraubt sind. Bei den endseitigen Dichtungsstücken
aus elastomerem Material handelt es sich jedoch um Verschleißteile, die häufig ausgewechselt
werden müssen, so daß zum Austausch dieser Dichtungsstücke jedesmal die stirnseitigen
Deckel abgeschraubt und nach dem Einlegen neuer Dichtungsstücke wieder an die Rakelmesserträger
angeschraubt werden müssen, was verhältnismäßig aufwendige Wartungsarbeiten erfordert.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rakelvorrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, bei der sich die Dichtungsstücke schnell und einfach austauschen lassen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Rakelvorrichtung der eingangs angegebenen
Art dadurch gelöst, daß die Dichtungsstücke durch spannende Schnellverschlüsse in
ihren Sitzen gehalten sind.
[0005] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Schnellverschlüsse lassen sich einfach und schnell
nur von Hand oder mit einem einfachen Werkzeug ohne Ab- und Anschrauben von Deckeln
oder Halteteilen öffnen und schließen, so daß bei einem Verschleiß ein schneller und
einfacher Austausch der Dichtungsstücke vorgenommen werden kann.
[0006] Zweckmäßigerweise bestehen die Schnellverschlüsse aus schwenkbaren Riegeln.
[0007] Jeder Riegel kann an seinem einen Ende an einer Seite einer Stirnseite des Rakelmesserträgers
um einen Schwenkbolzen schwenkbar gelagert sein und an seinem anderen Ende einen frei
auslaufenden langlochartigen Schlitz aufweisen, mit dem er den Kopf eines der anderen
Seite der Stirnseite des Rakelmesserträgers angeordneten Bolzens hintergreift. Um
einen guten und festen Sitz der Dichtungsstücke in ihren Aufnahmen zu gewährleisten,
kann jeder Riegel auf dem Schwenkbolzen durch eine Feder in Richtung auf die Stirnseite
des Rakelmesserträgers angedrückt sein.
[0008] Zweckmäßigerweise sind in die Stirnseiten des Rakelmesserträgers Sitze für die Dichtungsstücke
bildende Ausnehmungen eingearbeitet.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen die Außenseiten
der Dichtungsstücke und den Regeln Zwischenplatten eingelegt sind. Diese Zwischenplatten
verhindern, daß die Dichtungsstücke aus Gummi oder anderem elastomerem Material durch
die Riegel bei ihrem Verschwenken beschädigt werden. Zweckmäßigerweise weisen die
Zwischenplatten Stirnseiten auf, die in gleicher Weise gestaltet sind wie die Stirnseiten
der Dichtungsstücke.
[0010] Die Dichtungsstücke können aus Formstücken mit zueinander parallelen Seiten bestehen,
die mit dachförmig abgeschrägten Stirnflächen an den Rückseiten der Rakelmesser und
zwischen diesen mit einer schalenförmigen Ausnehmung an der Farbauftragswalze anliegen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Rakelvorrichtung mit ausgehobenem Dichtungsstück,
getrennt dargestellter Zwischenplatte und in seine Öffnungsstellung geschwenktem Riegel,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, in der das Dichtungsstück in seinen Sitz
eingelegt ist,
- Fig. 3
- eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Darstellung, in der die Zwischenplatte in Richtung
auf ihre eingelegte Stellung verschoben ist,
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 bis 3 entsprechende Darstellung, in der die Zwischenplatte eingelegt
ist, und
- Fig. 5
- eine den Fig. 1 bis 4 entsprechende Darstellung, in der der Riegel geschlossen ist.
[0012] Die Rakelvorrichtung besteht aus einem leistenförmigen Rakelmesserträger 1, der mit
einer mittleren längs verlaufenden Farbrinne 2 versehen ist. Der Rakelmesserträger
1 ist beidseits der Farbrinne 2 mit dachförmigen Schrägflächen 3 versehen, auf denen
Klemmstücke 4 gehaltert sind, die die Rakelmesser 12 in üblicher Weise befestigen.
[0013] An ihren Stirnseiten 5 sind die Rakelmesserträger 1 mit Ausnehmungen 6 versehen,
die der Form der unteren Abschnitte der Dichtungsstücke 7 entsprechen. Die Dichtungsstücke
7 bestehen aus Formstücken mit zueinander parallelen Seiten 8. An ihren Seiten, die
den in den Ausnehmungen 6 eingebetteten Abschnitten gegenüberliegen, weisen die Dichtungsstücke
7 dachförmig abgeschrägte Schrägflächen 9 und zwischen diesen eine schalenförmige
Ausnehmung 10 auf, deren Krümmungsradius dem Radius der nicht dargestellten Farbauftragswalze
entspricht. Mit ihren dachförmig abgeschrägten Flächen 9 liegen die Dichtungsstücke
an den Unterseiten der durch die Klemmstücke 4 befestigten Rakelmesser 12 an.
[0014] An einer Seite jeder Stirnseite trägt der Rakelmesserträger 1 einen mit einem Kopf
13 versehenen Bolzen, auf dem der aus einer etwa trapezförmigen Platte bestehende
Riegel 14 schwenkbar in einer Bohrung gelagert ist. Auf dem Bolzen ist zwischen der
Stirnseite 5 und dem Riegel 8 ein eine Auflage bildender Ring 14 gehaltert. Zwischen
dem Kopf 13 des Bolzens und dem Riegel 14 sind verhältnismäßig weiche Tellerfedern
eingelegt, die den Riegel 14 federnd in Richtung auf die Stirnseite 5 beaufschlagen.
Auf den gegenüberliegenden Seiten der Stirnseiten 5 ist in jede Stirnseite ein weiterer
mit einem Kopf 16 versehener Bolzen eingeschraubt. Dieser Bolzen weist zwischen der
Stirnseite 5 und dem Kopf 16 einen Schaftteil 17 auf, der wie der Ring 14 eine Auflage
für die Zwischenplatte 18 bildet. Die Zwischenplatte weist an ihrer oberen Schmalseite
dachförmig abgeschrägte Flächen 19 und zwischen diesen eine schalenförmige Ausnehmung
20 auf, wobei deren Konturen den stirnseitigen Dichtungsflächen der Dichtungsstücke
7 entsprechen. An ihren schmalen Seiten ist die Platte 18 mit Ausnehmungen 21 versehen,
mit denen sich diese in dem aus Fig. 4 ersichtlichen eingelegten Zustand auf den Auflagen
bildenden Ring 14 und dem Schaftteil 17 abstützen.
[0015] Nach dem Einlegen der Zwischenplatte 18 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise wird
der Riegel 14 in seine aus Fig. 5 ersichtliche Verschlußstellung verschwenkt, in der
er mit seiner schlitzartigen Ausnehmung 24 auf den Schaft des Bolzens in der Weise
eingehakt wird, daß er den Kopf 16 hintergreift. In seiner aus Fig. 5 ersichtlichen
Verschlußstellung liegt der Riegel 14 mit Vorspannung an der Zwischenplatte 18 an,
so daß diese jedes Dichtungsstück 8 in seinem Sitz 6 festlegt.
[0016] Zur leichteren Handhabung und Entnahme ist die Zwischenplatte 18 mit einem Griffloch
25 versehen.
[0017] Der Riegel 14 ist zu seiner Handhabung an seiner Oberseite mit einer nach außen weisenden
Abwinkelung 26 versehen.
1. Rakelvorrichtung für ein Spülfarbwerk einer Rotationsdruckmaschine, bestehend
aus einem mit einer Farbrinne (2) versehenen Rakelmesserträger (1), auf dem parallel
zueinander zwei an eine Farbauftragswalze anstellbare Rakelmesser (12) befestigt sind,
die zusammen mit der Farbauftragswalze, dem Rakelmesserträger (1) und mit endseitig
an diesem gehalterten, an den Rakelmessern und an der Farbauftragswalze anliegenden
Dichtungsstücken (7) aus elastomerem Material eine geschlossene Farbkammer begrenzen,
und
aus Leitungen zum Zu- und Abführen von Farbe in die und aus der Farbkammer,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsstücke (7) durch spannende Schnellverschlüsse (14) in ihren Sitzen
(6) gehalten sind.
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverschlüsse
aus schwenkbaren Riegeln (14) bestehen.
3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Riegel
(14) an seinem einen Ende an einer Seite der Stirnseite (5) des Rakelmesserträgers
(1) um einen Schwenkbolzen schwenkbar gelagert ist und an seinem anderen Ende einen
frei auslaufenden, langlochartigen Schlitz (24) aufweist, mit dem er den Kopf (16)
eines an der anderen Seite der Stirnseite (5) des Rakelmesserträgers angeordneten
Bolzens hintergreift.
4. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Riegel (14) auf dem Schwenkbolzen durch eine Feder in Richtung auf die Stirnseite
(5) des Rakelmesserträgers (1) angedrückt ist.
5. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Stirnseiten (5) des Rakelmesserträgers (1) Sitze für die Dichtungsstücke (7) bildende
Ausnehmungen (6) eingearbeitet sind.
6. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
die Außenseiten Dichtungsstücke (7) und den Riegeln (14) Zwischenplatten (18) eingelegt
sind.
7. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtungsstücke (7) aus Formstücken mit zueinander parallelen Seiten (8) bestehen,
die mit dachförmig abgeschrägten Stirnflächen (9) an den Rakelmessern (12) und zwischen
diesen mit einer schalenförmigen Ausnehmung (10) an der Farbauftragswalze anliegen.