[0001] Die Erfindung betrifft eine Duplexlegierung für komplex beanspruchte Bauteile mit
hoher Korrosionsbeständigkeit und hoher Festigkeit enthaltend die Legierungsbestandteile
Si, Mn, Cr, Mo. Ni, W, N, Al und V, Rest Fe und Begleitelemente, welche im wärmebehandeltem
Zustand ein im wesentlichen sigmaphasen- und nitridfreies Mikrogefüge und eine Materialfestigkeit
RM von größer als 800 MPa, eine 0,2 Dehngrenze von mindestens 600 MPa und eine Charpy-V-Zähigkeit
von höher als 125 Joule aufweist.
[0002] Duplexlegierungen sind Werkstoffe für komplex beanspruchte Bauteile, welche hohe
mechanische Werte betreffend die Festigkeit und die Zähigkeit des Materials besitzen
und eine Zähigkeitsübergangstemperatur vom möglichst unter - 20 °C aufweisen sollen.
Weiters ist die Korrosionsbeständigkeit der Duplexlegierungen von großer Bedeutung,
weil diese, abgekürzt DSS ( Duplex- Stainless-Steels), in korrosiven Medien in der
chemischen Industrie und insbesondere in der OFFSHORE-TECHNIK für Anlagenkomponenten
Verwendung finden. Eine gute Schweißbarkeit und dabei eine Vermeidung jeglicher Risse
sowie ein Erhalt der Korrosionsbeständigkeit in der durch eine Schweißung wärmebeeinflußten
Zone sind weitere Forderungen an derartige Werkstoffe.
[0003] Ausgehend von einer Standard-Duplexlegierung, enthaltend im wesentlichen in Gew.-%
1,2 Mn, 23,0 Cr, 3,2 Mo, 6,0 Ni und 0,18 N, wurde einerseits erfolgreich versucht,
die Festigkeit des Materials durch eine Erhöhung des Stickstoffgehaltes auf 0,35 Gew.-%
sowie der Cr- und Mn-Konzentration auf 26,0 und 5,7 Gew.-% bei einer Verminderung
des Ni- und Mo-Anteiles auf 4,0 und 2,0 Gew.-% anzuheben. Andererseits erfolge eine
metallurgische Weiterentwicklung in der Richtung einer verbesserten Korrosionsbeständigkeit,
was durch ein Anheben in geringerem Ausmaß des Ni- Gehaltes bei einer Vergrößerung
der N- und insbesondere der Mo-Konzentration in der Legierung erreicht wurde.
[0004] Eine sowohl hinsichtlich des Korrosionsverhaltens verbesserte als auch in den mechanischen
und Schweißeigenschaften erhöhte Duplexlegierung, ein sogenannter SDSS ( Super-Duplex-Stainless-Steel),
offenbart die EP-455625-B. Bei einer Legierungszusammensetzung von im wesentlichen
in Gew.-% 2,4 Mn, 25,0 Cr, 4,0 Mo, 6,8 Ni 0,75 W, 0,25 N und 0,1 V, Rest Fe und Begleitelemente
und einem Einstellen eines in Grenzen bestimmten Ni- zu Mn- Verhältniswertes sowie
eines Gefügephasenfaktors sind die Eigenschaften insgesamt verbessert.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ( EP-455 625-B) stellt sich die Erfindung
die Aufgabe, eine gattungsgemäße Duplexlegierung zu schaffen, welche sowohl in der
Korrosions- und Schweißeigenschaft verbessert ist, als auch höhere mechanische Werkstoffwerte
und zwar eine Materialfestigkeit RM von größer als 800 MPa, eine 0,2 Dehngrenze von
mindestens 600 MPa und eine Charpy-V-Zähigkeit von höher als 125 Joule aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Duplexlegierung der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die Legierung eine chemische Zusammensetzung in Gew.-% von
Kohlenstoff max. 0,04
Silizium 0,21 bis 0,82
Mangan 2,50 bis 3,50
Phosphor max. 0,03
Schwefel max. 0,005
Chrom 24,0 bis 26,0
Molybdän 4,0 bis 5,0
Nickel 6,51 bis 7,50
Wolfram 0,51 bis 1,00
Kupfer max. 0,8
Stickstoff 0,351 bis 0,391
Vanadin 0,021 bis 0,202
Niob/Tantal 0 bis 0,1
Kalzium 0 bis 0,05
Magnesium 0 bis 0,025
Aluminium 0,003 bis 0,062
Bor max. 0,003
Eisen Rest und herstellungsbedingte Verunreinigungen besitzt, wobei der PREN-Faktor
der Legierung, gebildet aus ( % Cr + 3,3x% Mo + 20x% N), einen Wert zwischen 44,5
und 50 aufweist und der aus dieser Legierung gefertigte Roh- oder Bauteil nach einer
Wärmebehandlung durch ein Lösungsglühen im Temperaturbereich zwischen 1180 °C und
850 °C mit anschließend forcierter Abkühlung eine Mikrostruktur mit einem den Ferritgehalt
übersteigenden Austenitgehalt hat.
[0007] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Duplexlegierung bestehen insbesondere darin, daß
diese verbesserte Korrosionsbeständigkeit und erhöhte mechanische Eigenschaften des
Werkstoffes gleichzeitig aufweist. Dabei wird weiters der Temperaturbereich für das
Lösungsglühen vor dem verstärkten Abkühlen der Roh- oder Bauteile erweitert, so daß
die Wärmebehandlung zur Einstellung der gewünschten Austenit-Ferrit-Struktur im Gefüge
weniger Genauigkeit bei deren Ausführung fordert bzw. die Erzeugungssicherheit wesentlich
verbessert ist. Es liegt nämlich bei dieser neuen Legierung durch die Summenwirkung
der vorgesehenen Elemente in einem weiten Lösungsglüh- Temperaturbereich ein im wesentlichen
gleichbleibendes und in dieser Form gewünschtes Verhältnis Ferrit zu Austenit im Werkstoff
vor, was einen vorteilhaften Spielraum betreffend die Temperaturführung bei der Wärmebehandlung
erbringt. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen
Legierung, daß auch dickwandige Teile mit einer über den Querschnitt im wesentlichen
gleichmäßiger Mikrostruktur herstellbar sind.
[0008] Weil nun einerseits eine starke Wechselwirkung der Legierungselemente miteinander
gegeben ist und andererseits höchste korrosionschemische und mechanische Eigenschaften
erreicht werden, liegt die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Duplexmaterials jeweils
in engen Grenzen vor.
[0009] Chrom, Molybdän, Wolfram sowie Stickstoff verbessem im allgemeinen mit steigenden
Gehalten die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes, weisen jedoch in ihrer Wirkung
und gegenseitigen Beeinflussung der Gefügemorphologie ausgeprägte Grenzwerte auf.
Bei einem Überschreiten der anspruchsgemäßen Grenzen von 26,0, 5,0, 1,0 und 0,39 in
Gew.-% für diese oben angeführten Elemente werden, wie gefunden wurde, eine Bildung
der Sigmaphase gefördert und Nitride ausgeschieden. Dadurch bzw. durch diese Ausscheidungen
verschlechtern sich nicht nur die mechanischen Eigenschaften und die Schweißbarkeit
des Materiales sprunghaft, auch die Korrosionsbeständigkeit desselben wird durch eine
sogenannte Phasengrenzbereichsverarmung nachteilig beeinflußt. Bei Konzentrationen
unter 24 Gew.-% Cr, 4 Gew.-% Mo, 0,51 Gew.-% W und insbesondere unter 0,351 Gew.-%
N vermindem sich die Korrosionsbeständigkeit und insbesondere die Festigkeit der Legierung.
[0010] Ein vergleichsweise hoher Stickstoffgehalt in engen Grenzen von 0,351 bis 0,39 Gew.-%
ist beim erfindungsgemäßen Werkstoff wichtig, weil dadurch , wie überraschend festgestellt
werden konnte, eine vorteilhaft homogene Elementeverteilung zwischen Austenit und
Ferrit im Gefüge erreicht wird, mit anderen Worten, Chrom, Wolfram und Molybdän werden
durch die hohen Stickstoffgehalte ausgleichend vom üblicherweise überlegierten Ferrit
in den unterlegierten Austenit verbracht, was eine wesentliche Steigerung der Korrosionsbeständigkeit
bewirkt und die Neigung zur Ausscheidung der SIGMA-Phase weitgehend unterdrückt. Dabei
ist es wichtig, daß Mangan in einem Konzentrationsbereich von 2,5 bis 3,5 Gew.-% vorliegt,
weil Mangan einerseits die Stickstofflöslichkeit erhöht und andererseits eine Austenitbildnerfunktion
ausübt. Gehalte über 3,5 Gew.-% Mn vergrößem zwar den Austenitanteil im Gefüge, vermindern
jedoch die Korrosionsbeständigkeit, wirken auch gegebenenfalls nachteilig hinsichtlich
der erreichbaren Materialfestigkeit und insbesondere der sicheren Einstellung eines
gewünschten Verhältnisses von Ferrit zu Austenit bei der Wärmebehandlung der Teile.
Niedrigere Mangangehalte als 2,5 Gew.-% vergrößern jedoch die Aktivität von Stickstoff
im Stahl und damit die Gefahr von Nitridausscheidungen und ändern auch die Phasenverteilung
der Gefügestuktur in nachteiliger Weise.
[0011] Weil nun bei erfindungsgemäß hohem Stickstoffgehalt durch ehtsprechende Gehalte an
Mn, Cr, Mo, W, Ni legierungstechnisch der Austenitanteil im Gefüge größer als derjenige
des Ferrites eingestellt ist, ist, wie die Untersuchungsergebnisse zeigten, die Neigung
zur Bildung von Nitriden, insbesondere von Chromnitrid ( Cr
2N ), weitgehend unterdrückt, wodurch beste Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes
erreichbar ist..
[0012] Von besonderer Wichtigkeit für eine Gefügestabilität und einen hohen, in engen Grenzen
einzustellenden Austenitanteil sind Gehalte von 6,5 bis 7,5 Gew.-% Ni. Höhere Ni-Gehalte
als 7,5 Gew.-% wirken in der Legierung außerordentlich stabilisierend, was hohe thermische
Behandlungszeiten und ungleich hohe Austenitgehalte in Abhängigkeit von der Temperatur
erbringen, wobei niedrigere Konzentrationen als 6,5 Gew.-% an Nickel höhere Ferritgehalte
mit den dadurch bewirkten Ausscheidungen nach sich ziehen.
[0013] Wolframanteile von 0,5 bis 1,0 Gew.-% erhöhen die Korrosionsbeständigkeit und vermindern
die Neigung zur Ausbildung intermetallischer Phasen bei der Wärmebehandlung des Materials.
Bei W-Gehalten unter 0,5 Gew.-% sind die mechanischen Materialeigenschaften verschlechtert,
wohingegen die Grenze von 1,0 Gew.-% überschreitende W-Werte Produktionsnachteile
verursachen können.
[0014] Der Legierungsbestandteil Vanadin als starker Nitridbildner ist in den vorgesehenen
Grenzen im Hinblick auf eine feine Gefügeausbildung und eine hohe Homogenität des
Werkstoffes bedeutungsvoll. Höhere Vanadingehalte als 0,2 Gew.-% maskieren Stickstoff
und bilden schädliche, insbesondere reihenförmig ausgebildete Nitride, wohingegen
niedrigere Vanadinanteile nicht mehr komfeinend wirksam sind, so daß in nachteiliger
Weise Grobkorn entstehen kann. Dies gilt auch für die diesbezüglich teilweise substituierbaren
Elemente Ti und Nb/Ta.
[0015] Siliziumgehalte im Bereich zwischen 0,2 und 0,8 Gew.-% sind im Hinblick auf die Materialgüte
wichtig. Geringere Konzentrationen von Si können erhöhte Sauerstoffgehalte und einen
schlechten Reinheitsgrad des Werkstoffes verursachen. Hohe, über einem Gehalt von
0,8 Gew.-% liegende Werte beeinflussen auf Grund der ferritbildenden und nitridbildenden
Wirkung von Si die Phasenbildung nachteilig. Ein weiterer Nachteil höherer Si-Gehalte
liegt darin, daß diese eine Bildung von intermetallischen Phasen bzw. Ausscheidungen
begünstigen
[0016] Zur Erreichung einer besonderen Kornfeinheit sind erfindungsgemäß auch Aluminiumgehalte
von 0,003 bis 0,006 Gew.-% in der Legierung vorgesehen. Höhere Al-Gehalte wirken wieder
fördernd für eine Nitridbildung und dadurch Herabsetzung des Anteiles an gelöstem
Stickstoff mit all den vorab dargelegten Nachteilen und kleinere Aluminiumwerte steigem
die Tendenz zur Grobkornbildung.
[0017] Obwohl in Standard-Duplexlegierungen der Austenit im Vergleich mit dem Ferrit die
Phase mit der geringeren Härte und Festigkeit ist, ist es für Bauteile aus der erfindungsgemäßen
Legierung wichtig, daß der Volumsanteil von Austenit größer als derjenige des Ferrits
im Gefüge vorliegt. Einerseits wird dadurch die Neigung zu einer Bildung von Chromnitrid,
was eine Verschlechterung der Gebrauchseigenschaften des Teiles bewirkt, verringert,
andererseits wird die Austenitphase durch den gelösten Stickstoff hinsichtlich der
mechanischen Eigenschaften verbessert.
[0018] Der neue erfindungsgemäße Duplexstahl, in Fachkreisen HDSS ( Hyper-Duplex-Stainless-
Steel) genannt, verbindet niedrigste Korrosionspotentialdifferenzen zwischen Alpha
und Gamma bzw. höchste Korrosionsbeständigkeit und optimale Phasenbildungskinetik
bei weitgehend homogener Elementenverteilung zwischen Ferrit und Austenit und ist
deshalb betreffend den chemischen Angriff, die Schweißbarkeit und die Festigkeitseigenschaften
den gattungsgemäßen Werkstoffen gemäß dem Stand der Technik überlegen.
[0019] Die vorteilhaften Eigenschaften der Duplexlegierung können optimiert werden, wenn
diese eine chemische Zusammensetzung in Gew.-% von
Kohlenstoff max. 0,028
Silizium 0,30 bis 0,62
Mangan 2,92 bis 3,38
Phosphor max. 0,028
Schwefel max. 0,004
Chrom 24,8 bis 25,8
Molybdän 4,1 bis 4,7
Nickel 6,9 bis 7,4
Wolfram 0,6 bis 0,8
Kupfer max. 0,5
Stickstoff 0,352 bis 0,385
Vanadin 0,05 bis 0,1
Aluminium 0,005 bis 0,009
Eisen Rest und herstellungsbedingte Verunreinigungen besitzt.
[0020] Besonders wichtig ist, wie auch oben erwähnt, eine Einhaltung von Konzentrationswerten
für Cr, Mo, W, Si und Al einerseits und für Mn, Ni und N andererseits in den gekennzeichneten
Bereichen der Legierung. Erfindungsgemäß werden nach einer Wärmebehandlung durch ein
Lösungsglühen zwischen 1180°C und 850°C, vorzugsweise zwischen 1150 °C und 1000°C,
mit nachfolgendem Abschrecken des gemäß der Kennzeichnung zusammengesetzten Teiles
eine wesentliche verbesserte Korrosionsbeständigkeit, eine erhöhte Festigkeit bei
guter Zähigkeit und niedriger FATT, eine geringe Neigung zur Ausscheidung von intermetallischen
Phasen, insbesondere von SIGMA- und EPSILON-Phasen, und eine geringere Tendenz zur
Bildung von sekundären Austenit beim Abkühlen des Materials erreicht.
[0021] Wenn dabei der aus der aktuellen Legierungszusammensetzung errechnete PREN-Faktor
einen Wert zwischen 44,6 und 49,5, vorzugsweise zwischen 45,5 und 48,0, aufweist,
kann höchste Korrosionsbeständigkeit des Duplexmaterials erstellt werden.
[0022] Um weiters verbesserte Korrosionsbeständigkeit hinsichtlich Loch,- Spalt- und Spannungsrißkorrosion
bei erhöhter Festigkeit des Duplexwerkstoffes sowie verminderte Ausscheidungsneigung
und geringere Tendenz zur Bildung von sekundärem Ferrit zu erwirken, ist es von Vorteil,
wenn mittels der Wärmebehandlung ein Verhältniswert von Ferrit zu Austenit inm Gefüge
zwischen 0,42 und 0,8, vorzugsweise zwischen 0,60 und 0,69, eingestellt wird, wobei
der Anteil der Sigmaphase und der Nitridanteil und der Anteil an Karbiden unter 5
Gew.-%, vorzugsweise unter 0,5 Gew.-% ausgebildet ist. Die gute Schweißbarkeit des
Werkstoffes wird dabei weiter verbessert, wobei auch insbesondere in den durch die
Schweißung wärmebeeinflußten Zonen des Grundmaterials praktisch keinerlei
Beeinträchtigung der Eigenschaften bewirkt sind.
[0023] Die Homogenität der Materialeigenschaften insbesondere hinsichtlich einer mechanischen
Beanspruchung, aber auch das örtliche Korrosionsverhalten können auf ein höheres Niveau
gebracht werden, wenn ein aus der Duplexlegierung gebildeter Formteil einen Verformungsgrad
von mindestens 2,5fach, insbesondere von mindestens 3,8fach, aufweist, wobei der Verformungsgrad
als Summe der Reduktion der Querschnittsfläche zu verstehen ist.
[0024] Anhand von Tabellen wird die Erfindung weiter erläutert.
Es zeigen
Tab. 1 die chemische Zusammensetzung von Duplexstahlproben
Tab. 2 die Erprobungsergebnisse, erhalten an geschmiedetem Stabstahl im Abmessungsbereich
100 bis 200 mm,
[0025] In der Tab. 1 sind die chemische Zusammensetzung und der erreichnete PREN-Faktor
von untersuchten Schmelzen bzw. Proben angegeben.
[0026] In der Tab. 2 sind die Wärmebehandlung und die Erprobungsergebnisse zusammengestellt.
1. Duplexlegierung für komplex beanspruchte Bauteile mit hoher Korrosionsbeständigkeit
und hoher Festigkeit enthaltend die Legierungsbestandteile Si, Mn, Cr, Mo, Ni, W,
N, Al und V, Rest Fe und Begleitelemente, welche Legierung in wärmebehandeltem Zustand
ein im wesentlichen sigmaphasen- und nitridfreies Mischgefüge und eine Materialfestigkeit
RM von größer als 800 MPa, eine 0,2 Dehngrenze RP 0,2 von mindestens 600 MPa und eine
Charpy-V-Zähigkeit von höher als 125 Joule aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung eine chemische Zusammensetzung in Gew.-% von
Kohlenstoff max 0,04
Silizium 0,21 bis 0,82
Mangan 2,50 bis 3,50
Phosphor max. 0,03
Schwefel max. 0,005
Chrom 24,0 bis 26,0
Molybdän 4,0 bis 5,0
Nickel 6,51 bis 7,50
Wolfram 0,51 bis 1,00
Kupfer max. 0,8
Stickstoff 0,351 bis 0,39
Vanadin 0,021 bis 0,202
Niob/Tantal 0 bis 0,1
Calzium 0 bis 0,05
Magnesium 0 bis 0,025
Aluminium 0,003 bis 0,062
Bor max. 0,003
Eisen Rest und herstellungsbedingte Verunreinigungen besitzt, wobei der PREN-Faktor
der Legierung, gebildet aus ( % Cr. + 3,3 x %Mo + 20 x%N), einen Wert zwischen 44,5
und 50 aufweist und der aus dieser Legierung gefertigten Roh- oder Bauteil nach einer
Wärmebehandlung durch ein Lösungsglühen im Temperaturbereich zwischen 1180°C und 850°C
mit anschließender forcierter Abkühlung eine Mikrostruktur mit einem den Ferritgehalt
übersteigenden Austenitgehalt hat.
2. Duplexlegierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß diese eine chemische Zusammensetzung in Gew.-% von
Kohlenstoff max. 0,028
Silizium 0,30 bis 0,62
Mangan 2,92 bis 3,38
Phosphor max. 0,028
Schwefel max. 0,004
Chrom 24,8 bis 25,8
Molybdän 4,1 bis 4,7
Nickel 6,9 bis 7,4
Wolfram 0,6 bis 0,8
Kupfer max. 0,5
Stickstoff 0,352 bis 0,385
Vanadin 0,05 bis 0,1
Aluminium 0,005 bis 0,009
Eisen Rest und herstellungsbedingte Verunreinigungen besitzt.
3. Duplexlegierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der errechnete PREN-Faktor einen Wert zwischen 44,5 und 49,5 , vorzugweise zwischen
45,5 und 48,0 aufweist.
4. Duplexlegierung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Wärmebehandlung ein Verhältniswert von Ferrit zu Austenit im Gefüge
zwischen 0,42 und 0,8, vorzugsweise zwischen 0,60 und 0,69 eingestellt wird, wobei
der Anteil der Sigmaphase und der Nitridanteil und der Anteil an Karbiden unter 5
Gew.-%, vorzugsweise unter 0,5 Gew.-% , ausgebildet ist.
5. Duplexlegierung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß ein daraus gebildeter Formteil einen Verformungsgrad von mindestens 2,5fach,
insbesondere von mindestens 3,8fach, aufweist, wobei der Verformungsgrad als Summe
der Reduktion der Querschnittsfläche zu verstehen ist.