[0001] Die Erfindung betrifft einen vorgefertigten Futterstock für die Auskleidung von Leibungen
von Türen, Fenstern oder dgl., bestehend aus zwei lotrecht verlaufenden Stockteilen
und zumindest einem horizontal verlaufenden Stockteil, der mit den lotrecht verlaufenden
Stockteilen über Gehrungs-Eckverbindungen mit einander berührenden Anschlagflächen
verbunden ist, wobei jeder Stockteil aus einem die Leibung abdeckenden Futterelement
und aus die Montagefuge abdeckenden Verkleidungselementen gebildet ist, welche mit
dem Futterelement, vorzugsweise über eine Nut-Feder-Anordnung, verbunden sind.
[0002] Es sind bereits Futterstöcke bekannt, bei welchen die Futterelemente der Stockteile
stumpf, also ohne Gehrung aneinander stoßen. Eine solche Ausbildung ist ästhetisch
nicht befriedigend. Man hat daher bereits vorgeschlagen, die Futterelemente über Gehrungs-Eckverbindungen
miteinander zu verbinden, wobei die einander berührenden Anschlagflächen benachbarter
Futterelemente mit einer Außenkante derselben einen Winkel von 45° einschließen. Durch
diese Ausführungsform läßt sich zwar das Aussehen verbessern, nachteilig ist jedoch,
daß sich die Futterelemente entlang der Anschlagflächen verschieben können und daher
eine sorgfältige Montage unter Zuhilfenahme entsprechender Werkzeuge durch geschultes
Personal erforderlich ist. Aus der DE 78 03 021 U ist ein Verbindungselement für auf
Gehrung geschnittene Wangenteile von Türzargen bekanntgeworden, bei welchen die Anschlagflächen
der Wangenteile mit einer Außenkante einen Winkel von 45° einschließen und durch Zusammenspannschrauben
miteinander verbunden sind, die in einer senkrecht zu den einander berührenden Anschlagflächen
durchsetzenden Bohrung angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführungsform treten die
erwähnten Nachteile auf, da eine exakte Herstellung der Bohrungen erforderlich ist
und die Schrauben in den Bohrungen mit einem gewissen Spiel angeordnet sind.
[0003] Man hat auch bereits vorgeschlagen, die Anschlagfläche der Futterelemente in Richtung
der Stockbreite zu unterteilen, wobei ein Teil als 45°-Gehrung ausgebildet ist und
der andere Teil aus zwei miteinander einen rechten Winkel einschließenden Teilflächen
besteht, sodaß ein in der Rahmenebene liegender Anschlag gebildet ist, der ein Verschieben
der beiden Futterelemente verhindert. Eine solche Ausführung ist jedoch infolge der
Vielzahl von Teilflächen, welche die Anschlagfläche bilden, sehr kompliziert herstellbar
und erfordert, um die genaue Passung sicherzustellen, ein exaktes Arbeiten. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Ausführungsform besteht darin, daß die Anschlagfläche der
Futterelemente hergestellt werden muß, bevor deren Verbindung mit den Verkleidungselementen
erfolgt. Da bei der Herstellung der Anschlagflächen der Futterelemente und der Verkleidungselemente
stets Bearbeitungstoleranzen auftreten, können beim Zusammenfügen der Verkleidungselemente
mit dem Futterelement unerwünschte Fugen auftreten. Schließlich kann bei dieser bekannten
Anordnung, da die Anschlagfläche der Futterelemente in Richtung der Stockbreite unterteilt
ist, diese Stockbreite ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten.
[0004] Aus der AT 342 271 B ist eine Eckverbindung für Türfutter und Kleinmöbel bekanntgeworden,
bei der die zu verbindenden Bauteile stumpf aneinander stoßen und über winkelförmige
Klammern zusammengehalten sind, die an ihren freien Enden mit einwärts abstehenden
Ansätzen versehen sind, die von Nuten in den Bauteilen aufgenommen sind. Auch mit
dieser bekannten Anordnung läßt sich eine formschöne Ausbildung von Gehrungs-Eckverbindungen
nicht erzielen.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Ausführungen zu vermeiden und einen vorgefertigten Futterstock zu schaffen, dessen
Einzelteile einfach herzustellen sind, der leicht und ohne Schwierigkeiten zu montieren
ist, und der ein formschönes Aussehen besitzt. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die
Erfindung vor, daß die einander berührenden Anschlagflächen des Futterelementes aus
zwei senkrecht zur Rahmenebene verlaufenden ebenen, über die Futterstockbreite durchlaufenden
Teilflächen zusammengesetzt sind, von welchen die erste von einer Eckkante der Eckverbindung
ausgehend sich lediglich über einen Teil der Abmessung des Futterelementes parallel
zur Rahmenebene erstreckt und die daran anschließende zweite Teilfläche mit der ersten
Teilfläche einen von 180° abweichenden Winkel einschließt. Ein wesentlicher Vorteil
der erfindungsgemäßen Ausbildung ist darin gelegen, daß die Verkleidungselemente mit
dem Futterelement vor Herstellung der einander berührenden Anschlagflächen miteinander
verbunden werden können. Die Herstellung der Anschlagflächen erfolgt dann in einem
Arbeitsgang ohne zusätzliche Werkzeuge, wodurch eine wesentlich bessere Passung erreicht
wird und kostengünstiger gearbeitet wird. Dadurch, daß die Anschlagflächen in Richtung
der Stockbreite nicht abgesetzt sind, sondern über die gesamte Stockbreite durchlaufen,
ist es möglich, die erfindungsgemäße Ausbildung auch bei schmalen Futterstöcken ab
etwa 50 mm vorzusehen.
[0006] Zweckmäßig ist die Anordnung so getroffen, daß die Anschlagfläche des einen Futterelementes
aus einer von den beiden Teilflächen gebildeten Vertiefung und die Anschlagfläche
des benachbarten, anderen Futterelementes aus einem von dieser Vertiefung aufgenommenen
Vorsprung gebildet ist. Vertiefung und Vorsprung sind hiebei jeweils von den beiden
Teilflächen begrenzt.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung können die aus den beiden Teilflächen bestehenden
Anschlagflächen durch einen einfachen Trenn- bzw. Sägevorgang hergestellt werden,
wobei dadurch, daß die erste Teilfläche von einer sichtbaren Eckkante ausgeht, für
den Betrachter der Eindruck einer formschönen 45°-Gehrung erkennbar ist, jedoch eine
unerwünschte Verschiebung bei der Montage verhindert wird.
[0008] Vorzugsweise beträgt der Winkel, den die beiden Teilflächen miteinander einschließen,
90°.
[0009] Für die Verbindung der Futterelemente im Bereich der einander berührenden Anschlagflächen
kann erfindungsgemäß eine die ersten Teilflächen dieser einander berührenden Anschlagflächen,
vorzugsweise senkrecht, durchsetzende Bohrung für die Aufnahme von Verbindungsmitteln,
beispielsweise Schrauben, vorgesehen sein. Es können aber auch die die Anschlagflächen
aufvveisenden Eckverbindungen von winkelförmigen Klammern, vorzugsweise aus Stahl,
eingefaßt sein, welche einen sicheren Zusammenhalt der Futterelemente im Bereich der
Anschlagflächen gewährleisten. Eine Fixierung dieser Klammern in der richtigen Lage
kann dadurch erzielt werden, daß die Klammern an ihren freien Enden mit einwärts abstehenden
Ansätzen versehen sind, die von Nuten im Futterelement aufgenommen sind.
[0010] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch
veranschaulicht. Fig. 1 zeigt den Eckbereich eines erfindungsgemäßen Futterstockes
in Draufsicht und Fig. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 dar.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Verbindung von zwei Stockteilen im Bereich ihrer
Anschlagflächen und Fig. 4 stellt eine weitere Ausführungsform dieser Verbindung dar.
[0011] Der in Fig. 1 dargestellte Eckbereich des erfindungsgemäßen Futterstockes weist einen
lotrecht verlaufenden Stockteil 1 und einen horizontal verlaufenden Stockteil 2 auf.
Wird der Futterstock für Türen verwendet, so sind in der Regel zwei parallele lotrecht
verlaufende Stockteile und ein das obere Ende dieser lotrechten Stockteile 1 verbindender
horizontal verlaufender Stockteil 2 vorgesehen. Wird der erfindungsgemäße Futterstock
für Fenster verwendet, so sind die lotrecht verlaufenden Stockteile an ihren beiden
Enden über horizontal verlaufende Stockteile miteinander verbunden. Es kann aber auch
bei Türen das untere Ende der lotrecht verlaufenden Stockteile über einen horizontal
verlaufenden Stockteil verbunden sein.
[0012] Jeder der beiden Stockteile 1, 2 besteht aus einem die Leibung abdeckenden Futterelement
3 und aus die Montagefuge abdeckenden Verkleidungselementen 4. Die Futterelemente
3 sind mit Nuten 5 versehen, in welchen Federn 6 des Verkleidungselementes 4 eingesetzt
sind, wodurch eine Verbindung zwischen Futterelement 3 und Verkleidungselementen 4
erfolgt.
[0013] Die Futterelemente 3 weisen im Bereich der Eckverbindungen Anschlagflächen 7 auf,
die aus zwei senkrecht zur Rahmenebene verlaufenden ebenen Teilflächen 8, 9 zusammengesetzt
sind. Die erste Teilfläche 8 erstreckt sich von einer Eckkante 10 der Eckverbindung
ausgehend lediglich über einen Teil der Abmessung des Futterelementes 3 parallel zur
Rahmenebene und die daran anschließende zweite Teilfläche 9 schließt mit der ersten
Teilfläche 8 einen Winkel α von 90° ein. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht
die Anschlagfläche 7 des horizontal verlaufenden Futterelementes aus einer von den
beiden Teilflächen 8, 9 gebildeten Vertiefung und die Anschlagfläche des lotrecht
verlaufenden Futterelementes aus einem von dieser Vertiefung aufgenommenen Vorsprung.
Durch diese einfach herzustellende Form der Anschlagflächen wird eine formschöne Verbindung
der beiden Futterelemente gewährleistet, die leicht zu montieren ist.
[0014] In Fig. 3 ist eine Art der Verbindung der beiden Futterelemente gezeigt. Diese weisen
eine die erste Teilfläche 8 im wesentlichen senkrecht durchsetzende Bohrung 11 auf,
durch die Befestigungsmittel hindurchgeführt werden können. Die Bohrung 11 weist an
den Enden einen Bereich 12 größen Durchmessers auf, der beispielsweise die Schraubenköpfe
und die Schraubenmuttern von nicht dargestellten Schraubverbindungen aufnimmt.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind die Futterelemente im Bereich der Eckverbindungen
von winkelförmigen Stahlklammern 13 eingefaßt, welche mit einwärts abstehenden Ansätzen
14 versehen sind, die von Nuten 15 in den Futterelementen 3 aufgenommen sind. Diese
Klammern 13 bewirken in Verbindung mit der speziellen Ausführungsform der Anschlagflächen
eine sichere Verbindung der Futterelemente 3 im Eckbereich.
1. Vorgefertigter Futterstock für die Auskleidung von Leibungen von Türen, Fenstern oder
dgl., bestehend aus zwei lotrecht verlaufenden Stockteilen (1) und zumindest einem
horizontal verlaufenden Stockteil (2), der mit den lotrecht verlaufenden Stockteilen
(1) über Gehrungs-Eckverbindungen mit einander berührenden Anschlagflächen (7) verbunden
ist, wobei jeder Stockteil (1, 2) aus einem die Leibung abdeckenden Futterelement
(3) und aus die Montagefuge abdeckenden Verkleidungselementen (4) gebildet ist, welche
mit dem Futterelement (3), vorzugsweise über eine Nut-Feder-Anordnung (5, 6), verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die einander berührenden Anschlagflächen (7) des
Futterelementes (3) aus zwei senkrecht zur Rahmenebene verlaufenden ebenen, über die
Futterstockbreite durchlaufenden Teilflächen (8, 9) zusammengesetzt sind, von welchen
die erste (8) von einer Eckkante (10) der Eckverbindung ausgehend, sich lediglich
über einen Teil der Abmessung des Futterelementes (3) parallel zur Rahmenebene erstreckt
und die daran anschließende zweite Teilfläche (9) mit der ersten Teilfläche (8) einen
von 180° abweichenden Winkel einschließt.
2. Futterstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche des einen
Futterelementes (3) aus einer von den beiden Teilflächen (8, 9) gebildeten Vertiefung
und die Anschlagfläche des benachbarten, anderen Futterelementes (3) aus einem von
dieser Vertiefung aufgenommenen Vorsprung besteht.
3. Futterstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (a), den die beiden
Teilflächen (8, 9) miteinander einschließen, 90° beträgt.
4. Futterstock nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die ersten
Teilflächen (8) der einander berührenden Anschlagflächen, vorzugsweise senkrecht durchsetzende
Bohrung (11) für die Aufnahme von Verbindungsmitteln, beispielsweise Schrauben, vorgesehen
ist (Fig. 3).
5. Futterstock nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Anschlagflächen
(7) aufweisenden Eck-Verbindungen von winkelförmigen Klammern (13), vorzugsweise aus
Stahl, eingefaßt sind.
6. Futterstock nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (13) an ihren
freien Enden mit einwärts abstehenden Ansätzen (14) versehen sind, die von Nuten (15)
im Futterelement (3) aufgenommen sind.