[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von Farbpulver,
insbesondere Kontrollpulver, auf Zu schleifende Oberflächen, insbesondere auf zu schleifende
Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die
Erfindung betrifft ferner eine Verwendung eines orangefarbenen Farbpulvers.
[0002] Aus der DE-A- 296 10 030.7 ist eine Vorrichtung bekannt, die zum Sichtbarmachen von
Unebenheiten bei Lackierarbeiten, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, dient. Hierzu
bringt man auf die zu schleifende Oberfläche ein Farbpulver, insbesondere ein Kontrollpulver,
beispielsweise schwarzes Pulver auf. Beschädigte oder auszubessernde Stellen, beispielsweise
an einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges, müssen zur Wiederherstellung der ursprünglichen
Form mehrfach gespachtelt und geschliffen werden. Als Kontrolle der geschliffenen
Oberfläche reibt man schwarzes Pulver auf, welches in Porenvertiefungen eindringt,
so daß schwarze Unebenheiten erhalten werden. Dadurch erhält die gespachtelte und
noch nicht fertig geschliffene unebene Oberfläche einen relativ gleichmäßigen Grauton.
Es werden Lunker und Riefen deutlich sichtbar und beim weiteren Schleifen werden die
zu schleifenden Stellen sofort wieder hell und die etwas tiefergelegenen Stellen bleiben
dunkel. Es erfolgt dann ein erneuter Schleifvorgang, der so oft zu wiederholen ist,
daß keine "geschwärzten" Stellen mehr sichtbar sind. Dadurch wird der mühselige Schleifprozeß
für das Auge des Handwerkers wesentlich besser durchführbar, da unebene Stellen besser
erkannt werden bzw. erkennbar werden.
[0003] Durch die WO-A-95/30493 ist ein klebstoffreies, trockenes, freifließendes Pulvergemisch
bekannt, das für die Verwendung zum Nachweis von Oberflächendefekten geeignet ist,
wobei das Pulvergemisch ein physikalisches Gemisch ist und aus Partikeln eines Farbstoffes
und Partikeln eines Füllstoffes besteht, wobei das Gemisch Farbstoffpartikel und Füllerpartikel
umfaßt, die jeweils eine Teilchengröße von weniger als 100 µm aufweisen. Diese Pulvergemische
bieten eine einfache, wirkungsvolle Leitbeschichtung, die leicht Oberflächenunregelmäßigkeiten
wie Kratzer, Orangenschaleneffekt, und trockenes Overspray hervorheben, ohne daß Lösungsmittel
hierzu erforderlich sind.
[0004] Das Gerät zum Auftragen einer Leitbeschichtung auf die eine Oberfläche zum Nachweis
von Defekten darauf, umfaßt ein Applikatorkissen, das ein trockenes Pulvergemisch,
enthält und das auf eine Grundfläche auftragbar ist, wobei das Applikatorkissen mit
dem genannten trockenen Pulvergemisch imprägniert ist. Außerdem umfaßt das Gerät einen
Griff, der an einem Haltekissen befestigt ist, daß das Applikatorkissen trägt, wobei
ein Vorratsbehälter vorgesehen ist, der sich im Inneren des Griffes befindet und der
das trockene Pulvergemisch enthält. Außerdem ist ein Freigabemittel vorgesehen, das
in der Lage ist, das Pulvergemisch durch das Haltekissen abzugeben, um dem Applikatorkissen
Pulver aus dem Vorratsbehälter zuzuführen.
[0005] Nach der WO-A-95/08405 wird eine Leitbeschichtung als Teil einer Glättung auf einer
Oberfläche, beispielsweise einer Fahrzeugkarosserie, ausgebildet, indem ein Stoff
aus fein verteilten Partikeln, beispielsweise eine ungiftige, schwarze, pulverförmige
Farbe auf Wasserbasis, derart auf der Oberfläche verteilt wird, daß der Stoff auf
Unregelmäßigkeiten der Oberfläche verbleibt und dadurch jegliche Unregelmäßigkeit
hervorhebt. Der Stoff kann durch einen Applikator, beispielsweise einen synthetischen
Schaum oder Schwamm, der mit dem Stoff imprägniert ist, auf die Oberfläche gewischt
werden, wobei der Stoff in lockerer, fein verteilter Form in einem Behälter bevorratet
sein oder in kompakter, in einer im wesentlichen festen Form vorliegen, von der fein
verteilte Partikel abgelöst werden können. Der größte Teil des Stoffes wird anschließend
von der Oberfläche entfernt, wenn die Oberfläche abgeschliffen wird, um die hervorgehobenen
Unregelmäßigkeiten zu entfernen.
[0006] Die WO-A-96/30129 offenbart ein Gerät, das einen ersten Behälterteil, in dem Stoff
zur Verteilung auf einer Oberfläche als Leitbeschichtung in einer im wesentlichen
lockeren, fein verteilten Partikelform enthalten ist, durchlöcherte Mittel, durch
die der Stoff aus Partikeln gesprüht oder geschüttet werden kann und einen zweiten
Behälterteil zur Aufnahme eines Applikators, beispielsweise in Form eines Schwammes
umfaßt, auf den der Stoff aus Partikeln gesprüht oder geschüttet werden soll. Das
Gerät kann mit dem Applikator oder als Ersatzteil zum Nachfüllen eines existierenden
Geräts vorgesehen werden. Die beiden Behälterteile sind derart ineinander stechbar,
daß sie abnehmbar sind und miteinander verbunden werden können.
[0007] Bei keinem dieser bekannten Verfahren und eingesetzten Geräten wird ein Farbpulver
oder eine Farbmischung eingesetzt, die einen Klebeeffekt auf dem jeweiligen Untergrund,
wie Karosserieteil, aufweist und darüber hinaus resistent gegen Wasser ist, das beim
Naßschleifen eingesetzt wird.
[0008] Ferner ist ein durchsichtiger, mit Glanzpigmenten versetzter Lack zum Lackieren von
Kraftfahrzeugen bekannt, der im aufgetragenen Zustand eine optische Tiefenwirkung
vermittelt. Diese Durchsichtigkeit endet jedoch auf fünf verschiedenfarbigen Untergründen,
von denen einer schwarz eingefärbt ist. Beim Schleifen des schwarzen Untergrundes
wird bei einem Trockenschliff die angeschliffene Fläche grau, so daß eine zusätzliche
Einfärbung mit einer weiteren Farbe eigentlich nicht notwendig wäre, da ja eine Schleifkontrolle
vorliegt und erhalten wird. Wenn aber mit Wasserschleifpapier naß geschliffen wird,
- der überwiegende Teil der Autolackierer schleift naß - dann sind die angeschliffenen
Flächen durch die Nässe nicht erkennbar, da die geschliffenen Flächen keiner erkennbaren
Farbveränderungen unterworfen sind.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren und Vorrichtung
der obengenannten Art mit einem verbesserten Sitz der Farb- und Dosierpatronen zur
Verfügung zu stellen, welche die obengenannten Nachteile beseitigen und eine Kontrolle
der geschliffenen Fläche insbesondere bei einem Naßschliff ermöglichen.
[0010] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Wischklotz der eingangs beschriebenen
Art in Verbindung mit einem Farbpulver einzusetzen, das eine Kontrolle der geschliffenen
Fläche bei einem Naßschliff ermöglicht, das einen schwachen Klebeeffekt auf dem jeweiligen
Grund, wie Karosserieteil, aufweist und das resistent gegen Wasser ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der o. g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmalen durch eine Vorrichtung mit den in den Ansprüchen 19 und 20 gekennzeichnenten
Merkmalen und durch eine Verwendung gelöst.
[0012] Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß als Kontrollpulver bevorzugter Weise
ein orangefarbenes Farbpulver aufgetragen wird, wobei auch Farbpulver anderer Farbgebung
eingesetzt werden können, wobei jedoch immer Farbtöne verwendet werden sollten, die
mit der schwarzen Farbe des Untergrundes eine Farbtönung ergeben, die in Bezug auf
die Farbe erkennbar von der Farbe des Untergrundes abweicht.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren und der Einsatz eines orangefarbenen Pulvers verbessern
die Kontrollmöglichkeiten, insbesondere bei einem Naßschliff. Es wurde nämlich überraschender
Weise aufgefunden, daß bei der Verwendung eines orangefarbenen Pulvers, welches mit
dem Wischklotz auf einen schwarzen Untergrund aufgebracht wird, eine Einfärbung in
der Farbe eines goldschimmernden Grüns erhalten wird. Die somit bei Nässe durch den
Naßschliff auf einem schwarzen Untergrund nicht erkennbaren angeschliffenen Flächen
erhalten durch die erfindungsgemäße Auswahl des eingesetzten orangefarbenen Farbpulvers
einen grünlichgoldenen Schimmer, so daß die angeschliffenen Flächen auch bei Nässe
erkennbar sind, so daß eine optimale optische Kontrolle über den Zustand der Oberfläche
beim bzw. nach dem Schleifen erhalten wird, da ja stets solange geschliffen werden
muß, bis das Tal der Unebenheit erreicht ist, damit später eine einwandfreie Lackierung
erhalten werden kann.
[0014] Die Verwendung eines orangefarbenen Farbpulvers erbringt noch einen weiteren Vorteil:
Diese Mischung hat die Eigenschaft, sich auf dem Untergrund schwach klebend zu verankern
und dadurch auch nicht bei einem Naßschleifen vom Wasser weggespült wird. Der dabei
auftretende grünliche Schimmer tritt insbesondere bei dunklen Untergründen auf. Wenn
es jedoch zu einem Kontrast kommt zwischen dem orange- schwarzem Pulver oder goldschimmernden
Grün ist das Sichtbarmachen beim Schleifen -auch unter fließendem Wasser- ausschlaggebend;
und hierbei ganz speziell das

Nichtwegschwimmen". Dieser schwache Klebeeffekt und die Resistenz gegen Naßschliff
tritt auch bei schwarz pigmentiertem Pulver auf, weil die Rußpartikelchen weich sind
und sich so verhalten, als wären sie schwach fettend.
[0015] Zweckmäßigerweise wird nach dem Auftragen des Kontrollpulvers die Oberfläche naß
geschliffen.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zum Auftragen des
Farbpulvers eine Vorrichtung verwendet, welche folgendes aufweist: Einen Handklotz
aus elastischem Werkstoff mit wenigstens einer offenen Seite, eine das Farbpulver
enthaltende Farbpulverkammer, die eine separate, lösbar in den Handklotz einsetzbare
Dosierpatrone ist, wobei bei eingesetzter Dosierpatrone wenigstens eine Öffnung dieser
auf die offene Seite des Handklotzes hin ausgerichtet ist, und wenigstens ein an der
offenen Seite des Handklotzes angeordnetes Kissen mit einer mittigen Öffnung, wobei
zwischen einem Rand vorbestimmter Breite um die mittige Öffnung des Kissens herum
und dem Handklotz um die wenigstens eine offene Seite des Handklotses herum eine Ausnehmung
vorgesehen ist.
[0017] Dies hat den Vorteil, daß beim Einstecken der Dosierpatrone in den Handklotz ein
Randbereich des Kissens um die mittige Öffnung in diese Ausnehmung einpreßbar ist,
so daß die Dosierpatrone einfach und ohne großvolumiges Zusammenpressen des Kissens
in den Handklotz einsteckbar ist. Dadurch kann ferner in vorteilhafter Weise das Kissen
aus einem Material gefertigt sein, welches zwar eine gewisse Elastizität aufweist,
jedoch eine höheren Verformungswiderstand und einen großen Kompressionswiderstand
gegen eine Volumenverdichtung aufweisen darf. Dieser Verformungs- und Kompressionswiderstand
ist dann dazu nutzbar, ein wieder Herausfallen der Dosierpatrone aus dem Handklotz
durch die mittige Öffnung des Kissens zu verhindern, bei gleichzeitig niedrigem erforderlichen
Kraftaufwand für das Einstecken der Dosierpatrone in den Handklotz.
[0018] Als Kontrollpulver wird ein Farbpulver eingesetzt, das in Verbindung mit einem hellen
Untergrund ein dunkles bzw. schwarzes Farbpulver ist, oder das in Verbindung mit einem
dunklen bzw. schwarzen Untergrund ein Farbpigment enthält, das einen deutlich sichtbaren
Kontrast bei einem Oberflächennaßschliff zum Untergrund ergibt, wobei das Farbpulver
bevorzugterweise ein orangefarbenes Farbpulver ist, das auf einem schwarzen Untergrund
in eine gold-grüne-Farbgebung übergeht. Dem Farbpulver können Microballons (Glashohlkugeln)
beigemischt sein, wodurch ein verbessertes Fließverhalten des Farbpulvers erreicht
wird.
[0019] Vorteilhatte Weitergestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0020] Für einen optimalen Pulverausstoß unabhängig vom Füllstand der Dosierpatrone weist
die Dosierpatrone ferner in vorteilhafter Weise eine Pulverausgabedüse aus. Diese
weist bevorzugt eine die Öffnung der Dosierpatrone verschließenden Teller auf, durch
den sich eine Röhre hindurch erstreckt, welche in einen Innenraum der Dosierpatrone
hinein verläuft. Die Röhre ist dabei vorzugsweise einstückig mit dem Teller ausgebildet
und verjüngt sich vom Teller weg in Richtung Dosierpatroneninnenraum konisch, wobei
sie in besonders vorteilhafter Weise an ihrem dem Teller abgewandten Ende geschlossen
ist.
[0021] Für einen optimalen Pulverausstoß weist die Röhre an ihren Seitenwandungen wenigstens
eine Pulverauslaßöffnung auf, die bevorzugt am tellerseitigen Ende im Innenraum der
Dosierpatrone und/oder an einem vom Teller abgewandten Ende der Röhre ausgebildet
sind.
[0022] Um ein unbeabsichtigtes, die Umgebung verschmutzendes herausfallen von Pulver während
des Nichtgebrauchs oder der Lagerung der Vorrichtung zu verhindern, ist eine das Kissen
umfänglich umgreifende, lösbar aufsteckbare Abdeckung vorgesehen.
[0023] Für eine optimale Raumausnutzung des Handklotzes und ein größtmögliches Speichervolumen
für Pulver ist der Durchmesser der Dosierpatrone gleich oder etwas größer als der
Innendurchmesser des Handklotzes. Dabei verhindern Reibungskräfte zwischen einer Innenwandung
des Handklotzes und einer Außenwandung der Dosierpatrone zusätzlich ein Herausfallen
der eingesteckten Dosierpatrone.
[0024] Durch die Fertigung des Handklotzes aus halb hartem Schaumstoff und des Kissens aus
elastischem Schaumstoff, insbesondere aus Polyurethan-Weichschaum wird ein kostengünstiger
Herstellungsprozeß und eine einfache Handhabung der Vorrichtung erreicht.
[0025] In besonders vorteilhafter Weise wirkt die Vorrichtung zur Sichtbarmachung von Unebenheiten
auf einer Oberfläche, wenn das Farbpulver ein schwarzes Pulver mit 85% Schwerspat
und 15% Ruß ist, pulverförmige Pigmente enthält und/oder Schwarzpulver, d.h. ein Kontrollschwarzpulver
ist.
[0026] Eine runde und/oder stempelförmige Ausbildung des Handklotzes ergibt in vorteilhafter
Weise eine einfache Handhabung mit nur einer Hand, wobei die Vorrichtung angenehm
und leicht ausrichtbar in der Hand des Bedieners liegt.
[0027] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Dosierpatrone
mit einer Austrittsöffnung für das Farbpulver versehen, die mittels einer flexiblen,
federnd-elastischen Folie verschlossen ist, die mittig mit einem Ventil versehen ist,
das in Form eines Kreuzschlitzes mit schlitzförmigen Durchbrechungen ausgebildet ist
und zwar derart, daß im druckunbelastetem Zustand die den Kreuzschlitz bzw. dessen
schlitzförmige Durchbrechungen begrenzenden Folienabschnitte verschlossen sind, wobei
im innendruckbelastetem Zustand die schlitzförmigen Durchbrechungen sich öffnen, wobei
die Größe der Öffnungen der schlitzförmigen Durchbrechungen druckabhängig ist. Diese
Ventilausgestaltung bei dem erfindungsgemäßen Wischklotz mit einem Druck-Spende-Verschluß
an der Austrittsöffnung an der Dosierpatrone bzw. Vorratsbehälter für das Farbpulver
bietet eine hohes Maß an Sicherheit, nämlich insofern, als in keiner Weise vorzeitig,
ungewollt und unkontrolliert Farbpulver austreten kann; dadurch wird der Handklotz
umweltfreundlich mit dem eingesetzten Druck-Spende-Verschluß kann der Hand- bzw. Wischklotz
in jeder Lage sehr stark geschüttelt werden -also sowohl senkrecht wie auch seitlich-
und wenn kein zu großer Druck ausgeübt oder Gewalt angewendet wird, dann tritt kein
Farbpulver aus. Die Kreuzschlitzdüse, wie diese nunmehr zum Einsatz gelangt, wölbt
sich bei Betätigung nach außen, dadurch ist eine Verstopfung beim Ausblasen des Farbpulvers
nicht mehr möglich. Durch die Auswölbung des Ventils bei Druckeinwirkung wird das
Farbpulver vor dem Verschluß druckmäßig entlastet, so daß durch den Überdruck im Innenraum
des Behälters oder der Patrone bei gleichzeitigem Öffnen des Kreuzschlitzes ein sehr
gut dosiertes Ausblaseverhalten erreicht wird.
[0028] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Auftragen von Farbpulver
auf zu schleifende Oberflächen in einem ersten Montagezustand,
- Fig. 2
- in einem zweiten Montagezustand,
- Fig. 3
- in einem dritten Montagezustand,
- Fig. 4 bis 8
- Schritte zur Handhabung der Vorrichtung,
- Fig. 9
- einen senkrechten Schnitt durch einen Teil des Handklotzes im Bereich der Farbpulverausgabeöffnung
mit einem Kreuzschlitzventil im geschlossenen Ventilzustand und
- Fig. 10
- das Kreuzschlitzventil im geöffneten Zustand.
- Fig. 11
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zum Auftragen von
Farbpulver auf zu schleifende Oberflächen mit einer das Farbpulver aufnehmenden Patrone
mit einem Farbpulveraustrittsventil, das als Druck-Spende-Verschluß mit einer Kreuzschlitzdüse
versehen ist, vor dem Einschieben der Patrone in den Innenraum des Handklotzes,
- Fig. 12
- in einem vergrößerten senkrechten Schnitt die das Farbpulver aufnehmende Patrone mit
der Kreuzschlitzdüse und
- Fig. 13
- eine Ansicht auf die Kreuzschlitzdüse der Patrone gemäß Fig. 12.
[0030] Die in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung 100 zum Auftragen
von Farbpulver 42 umfaßt einen Handklotz 10 mit einer offenen Seite 12.
[0031] An einem unteren Ende des Handklotzes 10 ist ein Kissen 14 um die offene Seite 12
herum und diese teilweise überdeckend angeordnet. Eine mittige Öffnung 18 ist im Kissen
14 im Bereich der offenen Seite 12 ausgebildet. Ein Randbereich um die mittige Öffnung
18 herum ist mit 19 bezeichnet. Eine separate Dosier- und Farbpatrone 16 in Form eines
Behälters 28 ist von unten in Pfeilrichtung 20 durch die mittige Öffnung 18 und die
offene Seite 12 in einen Innenraum 22 des Handklotzes 10 einschiebbar.
[0032] Ein Außendurchmesser der Dosierpatrone 16 ist breiter als ein Innendurchmesser der
mittigen Öffnung 18, so daß bei Einschieben der Dosierpatrone 16 in den Handklotz
10 ein vorbestimmter Rand um die mittige Öffnung 18 herum abgeknickt wird. Die ist
in Fig. 1 mit Pfeilen 21 angedeutet und in Fig. 2 im Detail dargestellt. Um nun eine
wesentliche Kompression des Kissens 14 beim Einschieben zu vermeiden ist erfindungsgemäß
eine Ausnehmung 24 vorgesehen, welche zwischen Kissen 14 und dem Handklotz 10 um die
offene Seite 12 des Handklotzes 10 herum ausgebildet ist. Diese Ausnehmung 24 ist
beispielsweise eine um die offene Seite 12 umlaufende nutförmige Ausnehmung 24 im
Material des Handklotzes 10 an dessen Unterseite. In diese Ausnehmung wird ein vorbestimmter
umlaufender Randbereich 19 um die mittige Öffnung 18 des Kissens 14 herum hineingedrückt,
ohne wesentliche Kompression bzw. Volumenverminderung des Materials des Kissens 14.
Dadurch verringert sich der zum Eindrücken der Dosierpatrone 16 in den Handklotz 10
erforderliche Kraftaufwand erheblich.
[0033] Bei weiterem Einschieben der Dosierpatrone 16 in Pfeilrichtung 20 gelangt schließlich,
wie in Fig. 3 dargestellt, der gesamte Behälter 28 der Dosierpatrone 16 in den Innenraum
22 des Handklotzes 10. Der Randbereich 19 um die Mittelöffnung 18 des Kissens 14 herum
federt unter einer elastischen Rückstellkraft des Materials des Kissens 14 zurück
in seine Ausgangsposition und fixiert so die eingeschobene Dosierpatrone 16. Das Kissen
14 dient somit gleichzeitig als Halterung für die Dosierpatrone 16 im Innenraum 22
des Handklotzes 10 und ist auf diese Weise gegen ein Herausfallen gesichert.
[0034] Durch eine gegebenenfalls an einer Oberseite 26 des Handklotzes, gegenüber der offenen
Seite 12 ausgebildete weitere Öffnung kann die Dosierpatrone 16 ggf. wieder aus dem
Handklotz 10 herausgedrückt werden.
[0035] Wie ferner aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich besteht die Dosierpatrone 16 aus einem
Behälter 28 und einem diesen verschließenden Schraubverschluß 30, der eine Düse 32
mit einer Öffnung aufweist. Diese sollte bevorzugt bei eingeschobener Dosierpatrone
16 nicht über das Kissen 14 hinausragen. Die Länge der Düse 32 ist dabei so bemessen,
daß bei einem Gebrauch des Handklotzes 10, d.h. beim Verwischen auf einem Untergrund
die Düsenspitze keinen Kontakt mit dem Untergrund erhält, um Kratzer oder Beschädigungen
der Oberfläche des Untergrundes zu vermeiden. Bei der Wahl der Länge der Düse 32 ist
ferner zu berücksichtigen, daß bei einem Wischen über Rundungen von Karosserieteilen
das Material, z.B. Schaumstoff, des Kissens 14 stärker zusammengedrückt wird, wobei
es dadurch zu einer Reduzierung des Kissenmaterials aus 96 seiner normalen Stärke
kommen kann. Auch in diesem Fall darf die Spitze der Düse 32 nicht den Untergrund
berühren. Dies ist beispielsweise in Fig. 3 der Fall, wo dies jedoch lediglich aus
Darstellungsgründen auftritt. Die Dosierpatrone wäre hier ggf. weiter in den Handklotz
10 hineinzudrücken oder die Düse 32 entsprechend abzuschneiden. Die schraubverschlußseitige
Öffnung des Behälters 28 wird von einer Pulverausgabedüse 33 mit einem Teller 34 mit
einer durch diesen durchgehenden Röhre 36 verschlossen. Die Röhre ist innen hohl und
dieser Hohlraum kommuniziert mit der Düsenöffnung 32 am Schraubverschluß 30. Die Röhre
36 ist ferner an ihrem dem Teller 34 abgewandten Ende 37 geschlossen. Aus dem Behälter
28 kann Pulver 42 über Pulverauslaßöffnungen 38 in einer Seitenwandung der Röhre 36
durch diese hindurch zur Düsenöffnung 32 des Schraubverschlusses 30 und nach außen
strömen. Dadurch wird eine ggf. unterhalb des Kissens 14 befindliche Oberfläche mit
Farbpulver 42 entsprechend benetzt.
[0036] Fig. 4 bis 8 zeigen beispielhaft die Handhabung einer Vorrichtung 100 zum Auftragen
von Farbpulver 42. Zunächst wird die Dosierpatrone 16 mit dem darin befindlichen Farb-
bzw. schwarzfarbenem Pulver 42 in den Hand- bzw. Wischklotz 10 eingepreßt (Fig. 4).
Besonders vorteilhaft ist dabei die Verwendung von orangefarbenen Farbpulver, das
insbesondere beim Naßschliff eingesetzt wird.
[0037] Die Farbwahl des jeweils eingesetzten Kontrollpulvers richtet sich jeweils nach der
Farbe des Untergrundes. Bei einem dunklen bzw. schwarzen Untergrund wird ein Kontrollpulver
mit einem Farbpigment verwendet, das einen deutlich sichtbaren Kontrast bei einem
Oberflächennaßschliff zum dunklen bzw. schwarzen Untergrund ergibt, wobei besonders
vorteilhaft der Einsatz eines orangefarbenen Farbpulvers ist, das auf dem schwarzen
Untergrund auf eine gold-grüne-Färbung umschlägt, so daß sich ein deutlich sichtbarer
Kontrast bei einem Naßschliff ergibt, damit die Schleifkontrolle auch beim Naßschliff
gewährleistet bleibt. Alle eingesetzten Farbpigmente sind durch geeignete Zuschläge
in einen rieselfähigen Zustand gebracht, vorzugsweise durch Mikroballons. Liegt dagegen
ein heller Untergrund vor, so wird ein dunkles oder schwarzes Farbpulver eingesetzt.
[0038] Im Falle der Verwendung eines orangefarbenen Farbpulvers auf einem schwarzen Untergrund,
wird bei einem Naßschliff ein Bronzierungs-Effekt erhalten, der bevorzugterweise auch
mit Bronzepigmenten erreicht wird, bei denen es sich im Wesentlichen um Pigmente aus
vorwiegend schuppenförmigen Teilchen handelt, z.B. Aluminium-Bronzepigmente, Gold-Bronzepigmente
und Silber-Bronzepigmente, die in Form von Metallpulvern an der Luft auf etwa 150
°C erhitzt werden, wodurch lichtbeständige Anlauffarben (gelb, rot, braun, orange,
violett) erhalten werden, wobei auch ein Färben mit Farbstoffen möglich ist, wobei
die sogenannten Patentbronzen entstehen.
[0039] Anstelle eines orangefarbenen Pulvers können auch Kontrollpulver mit anderen Pigmenten
eingesetzt werden, so z.B. die unter dem Handelsnamen Iriodin bekannten Perlglanz-Pigmente
auf der Basis von Glimmer und Titandioxid oder Fischsilberpigmente.
[0040] Danach wird eine Spitze der Düsenöffnung 32 abgeschnitten bzw. abgekniffen (Fig.
5). Zunächst ist es von Vorteil, die im wesentlichen konische Düsenöffnung 32 derart
abzuschneiden, daß nur ein kleines Loch entsteht, d.h. nur wenig abzuschneiden, da
ansonsten beim Drehen der Vorrichtung 100 eventuell zu viel Pulver 42 herausfällt.
[0041] Anschließend bewegt man den Wischklotz mit der Öffnung 12 nach oben, also entgegen
der Schwerkraftwirkung, zum Arbeitsobjekt (Fig. 6).
[0042] Durch gewöhnliches Drehen, vorzugsweise ohne zu pressen fällt, wie in Fig. 7 dargestellt,
automatisch eine bestimmte Menge Pulver 42 heraus. Bei seitlicher Anwendung ist ggf.
vorsichtig geringfügig zu drücken, um eine gewünschte Schwärzwirkung beim Wischen
zu erzielen. Das Pressen darf jedoch nur dann erfolgen, wenn der Wischklotz 10 auf
einem zu behandelnden Objekt aufliegt. Ein Pusten des Pulvers 42 in die Luft sollte
unbedingt vermieden werden. Statt dessen erfolgt die Anwendung des Wischklotzes 10
bevorzugt stets mit fest auf dem Objekt aufliegenden Schaumkissen 14.
[0043] Zur Lagerung oder zum Transport des Wischklotzes 10 mit eingesetzter Dosierpatrone
16 wird, wie in Figur 8 dargestellt, verfahren. Das Kissen 14 des Wischklotzes 10
wird mit einer Klarsichthaube 40 verschlossen, so daß kein Pulver 42 unbeabsichtigt
verschüttet wird. Die Haube 40 ist dabei bevorzugt derart ausgebildet, daß sie das
Kissen 14 und ggf. einen Teil des Unterteiles des Wischklotzes 10 umfänglich passend
umgreift und durch entsprechende Reibungskräfte zwischen Haube 40 und Kissen 14 am
Wischklotz 10 fixiert ist. Durch abziehen der Haube 40 gegen diese Reibungskraft ist
dann der Wischklotz 10 sofort wieder einsatzbereit.
[0044] Zur besseren Halterung der Dosierpatrone 16 im Innenraum 22 des Handklotzes 10 ist
an der den Innenraum 22 begrenzenden Wandfläche 10a des Handklotzes 10 bevorzugt im
Übergangsbereich zur umlaufenden Ausnehmung 24 mindestens ein federndelastischer Noppen,
Nase, Rippe oder eine umlaufende Ringwulst 15 angeformt (Fig. 2), die beim Einschieben
der Dosierpatrone 16 in Pfeilrichtung 20 in den Innenraum 22 des Handklotzes 10 aufgrund
ihrer Elastizität in Pfeilrichtung X ein- oder weggedrückt werden, so daß die Dosierpatrone
16 eingeschoben werden kann und wenn diese in ihre Endstellung bewegt ist, stellen
sich die Nasen, Noppen oder die Randwulste 15 wieder zurück und bilden die haltende
Auflage für die Dosierpatrone 16. Beim Rausziehen der Dosierpatrone 16 aus dem Handklotz
10 werden die Nasen, Noppen oder die Randwulste 15 seitlich weggedrückt, so daß die
Dosierpatrone 16 mühelos dem Handklotz 10 entnommen werden kann. Es besteht auch die
Möglichkeit in Abständen übereinander Noppen, Nasen und Randwulste 15 vorzusehen,
so daß jeweils in Anpassung an die Länge der eingesetzten Dosierpatronen diese gehalten
werden können.
[0045] Die Noppen, Rippen oder Nasen 15 sind jeweils so an der Innenwandfläche 10a angeordnet,
daß Halte- und Auflageebenen für die Dosierpatrone 16 geschaffen werden, wobei neben
einer einzigen, unteren Halte- und Auflageebene auch mehrere übereinander und in Abständen
liegend vorgesehen sein können. Neben einer einzigen Noppe, Rippe oder Nase 15 können
auch mehrere Noppen, Rippen oder Nasen 15 ringförmig an der Innenwand 10a angeformt
sein.
[0046] Die Dosierpatrone 16 weist in Bezug auf ihren Patronenkörper eine Länge auf, die
in etwa der Länge bzw. Höhe des Innenraumes 22 des Handklotzes 10 entspricht, so daß
die Noppen, Rippen, Nasen oder die Randwulste 15 den Patronenkörper im eingeschobenen
Zustand der Dosierpatrone 16 hintergreifen, wie dies in Fig. 3 bei A angedeutet ist.
Dadurch wird die Dosierpatrone 16 sicher in dem Handklotz 10 gehalten.
[0047] Die Röhre 36 zur Zuführung des Farbpulvers zur Pulverausgabedüse 33 der Dosierpatrone
16 weist eine Länge auf, die so bemessen ist, daß bei in den Handklotz 10 eingeschobene
Dosierpatrone 16 diese Röhre 36 mit ihrer endseitig ausgebildeten Pulverausgabedüse
33 nicht aus der Ebene herausragt, die von der Auflagefläche 14a des Kissens 14 gebildet
wird. Die Länge der Röhre 36 mit der Pulverausgabedüse 33 ist nach einer weiteren
Ausführungsform so bemessen, daß das freie Ende der Pulverausgabedüse 33 etwa in der
halben Höhe des Kissens 14 zu liegen kommt; d.h. auch bei zusammengedrücktem Kissen
ragt die Pulverdüsenspitze nicht aus der dann von der Außenwand des Kissen gebildeten
Ebene heraus.
[0048] Um einen gleichmäßigen und gut dosierbaren Farbpulveraustrag zu gewährleisten, ist
die von dem Handklotz 10 aufzunehmende Dosierpatrone 16 nicht mit einer Farbpulverausgabedüse
33 versehen, sondern lediglich mit einer Austrittsöffnung 12' versehen, die mittels
einer flexiblen, ferdernd-elastischen Folie 90 verschlossen ist, die mittig mit einem
Ventil 89 versehen ist (Fig. 9). Dieses Ventil 89 ist in Form eines Kreuzschlitzes
91 mit schlitzförmigen Durchbrechungen ausgebildet und zwar derart, daß in druckunbelastetem
Zustand die den Kreuzschlitz 91 bzw. dessen schlitzförmigen Durchbrechungen begrenzenden
Folienabschnitte verschlossen sind, so daß kein Farbpulver austreten kann. Jedoch
bei Druckbelastung in Pfeilrichtung X öffnen sich die schlitzförmigen Druchbrechungen
des Ventils 89, so daß Farbpulver austreten kann. Die Größe der von den schlitzförmigen
Durchbrechungen gebildeten Öffnungen hängt jeweils von der Größe des Druckes ab, der
vom Innenraum der Dosierpatrone 16 auf das Ventil 89 einwirkt.
[0049] Wird eine Vorrichtung 100 ohne Dosierpatrone 16 verwendet, so kann auch dann ein
gleichmäßiger und dosierbarer Farbpulveraustrag gewährleistet werden. Die Vorrichtung
100 besteht dann nach einer weiteren Ausführungsform aus dem Handklotz 10 aus einem
elastischen bzw. federndelastischen Material mit der Eigenschaft, daß bei einem Zusammendrücken
des Materials sich dieses von selbst in seine Ausgangsstellung zurückstellt. Dieser
Handklotz 10, wie voranstehend beschrieben. Dieser Handklotz 10 ist einseitig offen
bei 12 ausgebildet und weist eine das Farbpulver 42 aufnehmende Kammer 22 zur Aufnahme
des Farbpulvers auf (Fig. 1 und 9). Im Bereich der offenen Seite 12 ist der Handklotz
10 mit einem Kissen 14 zum Auftragen des Farbpulvers auf ein Karosserieteil versehen,
das mit einer mittigen Öffnung 18 versehen ist.
[0050] Die mittige Öffnung 12 des Handklotzes 10 ist mittels eines Ventils 89 verschlossen,
über das eine dosierte Abgabe bzw. Ausgabe des Farbpulvers möglich ist. Dieses Ventil
89 wird gebildet von einer an dem Handklotz 10 im Bereich seiner Öffnung 12 befestigten
flexiblen, federndelastischen Folie 90, z.B. aus einem Silikonkautschuk, die die Öffnung
12 verschließt und die mittig mit einem Kreuzschlitz 91 mit kreuzförmig ausgebildeten
schlitzförmigen Durchbrechungen versehen ist. Im druckunbelasteten Zustand sind die
den Kreuzschlitz 91 bzw. dessen schlitzförmigen Durchbrechungen begrenzenden Folienabschnitte
derart angeordnet bzw. nehmen eine Stellung ein, auf Grund der die schlitzförmigen
Durchbrechungen des Kreuzschlitzes 91 geschlossen sind, so daß dann Farbpulver aus
dem Handklotz entweichen oder ausströmen kann. Wird dagegen auf den Handklotz 10 ein
Druck ausgeübt, so daß ein Innendruck entsteht, der in Fig. 10 durch den Pfeil X angedeutet
ist, wodurch das Ventil 89 von innen her druckbeaufschlagt ist, dann öffnet sich das
Kreuzschlitzventil, in dem die schlitzförmigen Durchbrechungen sich öffnen, wobei
die Größe der jeweiligen Öffnungen von der Stärke des Druckes auf das Ventil abhängt.
Die Farbpulveraustragsöffnung, die bei Einwirkung eines Druckes auf das Ventil entsteht
ist in Fig. 10 bei 95 angedeutet. Je nach Positionierung des Handklotzes z.B. in Über-Kopf-Haltung,
in waagerechter oder senkrechter Stellungen wird ein Gemisch aus Luft und Farbpulver
oder nur rieselfähiges Farbpulver oder nur Luft ausgegeben. Bei Druckentlastung schließt
sich das Ventil augenblicklich, wobei der Verschlußvorgang durch das Rückstellvermögen
der Folie im Bereich des Kreuzschlitzes bewirkt wird.
[0051] Bei dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die das Farbpulver aufnehmende
Patrone bzw. Behälter 16 entsprechend dem Innenraum 22 des Handklotzes 10 ausgebildet,
so daß im eingeschobenem Zustand die Patrone 16 dem Innenraum des Handklotzes 10 ausfüllt.
Da die Patrone 16 aus einem federnd-elastischen Material besteht, z.B. einem Kunststoff,
ist die Patronenwand zusammendrückbar, wenn auf den Handklotz 10 von außen ein Druck
ausgeübt wird, so daß dann das Tragpulver aus dem Kreuzschlitz-Ventil 89 austreten
kann (Fig. 13). Das in dem Innenraum der Patrone 16 angeordnete und in die Austrittsöffnung
99 einendig mündende Steigrohr 96 mit in seiner Wand ausgebildeten Durchbrechungen
97 zum Einströmen des Farbpulvers in Pfeilrichtung X1 verhindert bei einer senkrechten
Betätigung des Wischklotzes, daß zu große Mengen an Farbpulver auf einmal heraustreten
können (Fig. 12). Auch bei einer waagerechten Betätigung des Wischklotzes ist die
Dosierung des Farbpulvers gegenüber der senkrechten Betätigung Mengenausgabe an Farbpulver
gleichmäßig viel.
[0052] Um eine einwandfreie Betätigung der Patrone 16 für das Farbpulver zu gewährleisten,
ist die obere Wandfläche 10b des Handklotzes 10 mit einer, bevorzugter Weise mittigen
Durchbrechung 40 versehen (Fig. 11).
1. Verfahren zum Auftragen von Farbpulver, insbesondere Kontrollpulver, auf zu schleifende
Oberflächen, insbesondere auf zu schleifende Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kontrollpulver ein Farbpulver aufgetragen wird, das in Verbindung mit einem
schwarzen Untergrund bei einem Oberflächennaßschliff eine sich von der schwarzen Farbe
des Untergrunds vom Farbton abhebende und abweichende Farbgebung erhält, wobei bevorzugt
als Kontrollpulver ein orangefarbenes Farbpulver aufgetragen wird, daß einen schwach
klebenden Effekt besitzt, sich auf dem Untergrund klebend verankert und eine Resistenz
gegen Wasser aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Farbpulver zur Verbesserung des Fließverhaltens Microballons beigemischt sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Auftragen des Kontrollpulvers die Oberfläche naß geschliffen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftragen des Farbpulvers mit einer Vorrichtung erfolgt, die aus einem Handklotz
aus elastischem Werkstoff mit wenigstens einer offenen Seite, einer das Farbpulver
enthaltenden Farbpulverkammer, die als eine separate, lösbar in den Handklotz einsetzbare
Dosierpatrone ausgebildet ist, wobei bei eingesetzter Dosierpatrone wenigstens eine
Öffnung dieser auf die offene Seite des Handklotzes hin ausgerichtet ist, und aus
wenigstens einem an der offenen Seite des Handklotzes angeordneten Kissen mit einer
Mittelöffnung besteht, wobei zwischen einem Rand vorbestimmter Breite um die Mittelöffnung
des Kissens herum und dem Handklotz um die wenigstens eine offene Seite des Handklotzes
herum eine Ausnehmung vorgesehen ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierpatrone ferner eine Pulverausgabedüse aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulverausgabedüse eine die Öffnung der Dosierpatrone verschließenden Teller
aufweist, durch den sich eine Röhre hindurch erstreckt, welche in einen Innenraum
der Dosierpatrone hinein verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre einstückig mit dem Teller ausgebildet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Röhre vom Teller weg in Richtung Dosierpatroneninnenraum konisch verjüngt.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre an ihrem dem Teller abgewandten Ende geschlossen ist.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre an ihren Seitenwandungen wenigstens eine Pulverauslaßöffnung aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulverauslaßöffnungen am tellerseitigen Ende im Innenraum der Dosierpatrone
und/oder an einem vom Teller abgewandten Ende der Röhre ausgebildet sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine das Kissen umfänglich umgreifende, lösbar aufsteckbare Abdeckung vorgesehen
ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Dosierpatrone gleich oder etwas größer als ein Innendurchmesser
des Handklotzes ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handklotz aus elastischem Schaumstoff, insbesondere aus Polyurethan-Weichschaum
gefertigt ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kissen ein Schaumpolsterkissen aus Schaumstoff, insbesondere aus Polyurethan-Weichschaum
ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbpulver pulverförmige Pigmente, Schwerspat und Ruß enthält.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handklotz rund ausgebildet ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handklotz stempelförmig ausgebildet ist.
19. Vorrichtung zum Auftragen von Farbpulver (42), insbesondere Kontrollpulver, insbesondere
auf zu schleifende Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges, mit einem Handklotz (10)
aus elastischem Material mit wenigstens einer offenen Seite (12), einer das Farbpulver
(42) enthaltenden Farbpulverkammer, die eine separate, lösbar in den Handklotz (10)
einsetzbare Dosierpatrone (16) ist, derart, daß bei eingesetzter Dosierpatrone (16)
wenigstens eine Öffnung (32) dieser auf die offene Seite (12) des Handklotzes (10)
hin ausgerichtet ist, und mit wenigstens einem an der offenen Seite (12) des Handklotzes
(10) angeordneten Kissen (14) mit einer mittigen Öffnung (18),
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Rand (19) vorbestimmter Breite um die mittigen Öffnung (18) des
Kissens (14) herum und dem Handklotz (10) um die wenigstens eine offene Seite (12)
des Handklotzes (10) herum eine Ausnehmung (24) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung zum Auftragen von Farbpulver (42), insbesondere Kontrollpulver, insbesondere
auf zu schleifende Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges, mit einem Handklotz (10)
aus elastischem Werkstoff mit wenigstens einer offenen Seite (12), einer das Farbpulver
(42) enthaltende Farbpulverkammer, die eine separate, lösbar in den Handklotz (10)
einsetzbare Dosierpatrone (16) ist, derart, daß bei eingesetzter Dosierpatrone (16)
wenigstens eine Öffnung (32) dieser auf die offene Seite (12) des Handklotzes (10)
hin ausgerichtet ist, und mit wenigstens einem an der offenen Seite (12) des Handklotzes
(10) angeordneten Kissen (14) mit einer mittigen Öffnung (18),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierpatrone (16) als Kontrollpulver ein Farbpulver enthält, das
a) in Verbindung mit einem hellen Untergrund ein dunkles bzw. schwarzes Farbpulver
ist
oder
b) in Verbindung mit einem dunklen bzw. schwarzen Untergrund ein Farbpigment enthält,
das einen deutlich sichtbaren Kontrast bei einem Oberflächennaßschliff zum Untergrund
ergibt, wobei das Farbpulver bevorzugterweise ein orangefarbenes Farbpulver (42) ist,
das auf einem schwarzen Untergrund in eine gold-grüne-Farbgebung übergeht.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierpatrone (16) ferner eine Pulverausgabedüse (33) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulverausgabedüse (33) eine die Öffnung (32) der Dosierpatrone (16) verschließenden
Teller (34) aufweist, durch den sich eine Röhre (36) hindurch erstreckt, welche in
einen Innenraum der Dosierpatrone (16) hinein verläuft.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre (36) einstückig mit dem Teller (34) ausgebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Röhre (36) vom Teller (34) weg in Richtung Dosierpatroneninnenraum konisch
verjüngt.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre (36) an ihrem dem Teller (34) abgewandten Ende (37) geschlossen ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre (36) an ihren Seitenwandungen wenigstens eine Pulverauslaßöffnung (38)
aufweist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulverauslaßöffnungen (38) am tellerseitigen Ende im Innenraum der Dosierpatrone
(16) und/oder an einem vom Teller (34) abgewandten Ende der Röhre (36) ausgebildet
sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine das Kissen (34) umfänglich umgreifende, lösbar aufsteckbare Abdeckung (40)
vorgesehen ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Dosierpatrone (16) gleich oder etwas größer als ein Innendurchmesser
des Handklotzes (10) ist, wobei die Form der Dosierpatrone (16) der Form des Innenraumes
(22) des Handklotzes (10) entspricht.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handklotz (10) aus elastischem Schaumstoff, insbesondere aus Polyurethan-Weichschaum
gefertigt ist und daß die Dosierpatrone (16) aus einem federn-elastischen Kunststoff
besteht.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kissen (14) ein Schaumpolsterkissen aus Schaumstoff, insbesondere aus Polyurethan-Weichschaum
ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbpulver (42) ein schwarzfarbenes Pulver, insbesondere ein schwarzes Pulver
mit 85% Schwerspat und 15% Ruß ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbpulver (42) pulverförmige Farbpigmente enthält.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handklotz (10) rund und stempelförmig ausgebildet ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der den Innenraum (22) begrenzende Wandfläche (10a) des Handklotzes (10) im
unteren Bereich benachbart zu den Ausnehmungen (24) mindestens eine Nase, Noppe, Rippe
oder eine umlaufende Randwulste (15) aus federnd-elastischen und ein Rückstellvermögen
aufweisenden Kunststoff oder Schaumstoff zur Verriegelung der in den Handklotz (10)
eingeschobenen Dosierpatrone (16) angeformt sind, ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 35,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenwandfläche (10a) des Handklotzes (10) in Abständen voneinander und
übereinander mehrere Noppen, Nasen, Rippen oder Randwulste (15) zur Ausbildung von
mehreren Halteebenen für die Halterung von Dosierpatronen (16) unterschiedlicher Länge
vorgesehen sind.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierpatrone (16) in Bezug auf ihren Patronenkörper eine Länge aufweist,
die in etwa der Länge bzw. der Höhe des Innenraumes (22) des Handklotzes (10) entspricht,
so daß die Noppen, Rippen, Nasen oder Randwulste (15) den Patronenkörper in eingeschobenen
Zustand der Dosierpatrone (16) hintergreifen.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 37,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Röhre (36) der Dosierpatrone (16) eine Länge aufweist, die so bemessen ist,
daß bei in den Handklotz (10) eingeschobener Dosierpatrone (16) diese Röhre (36) mit
ihrer endseitig ausgebildeten Pulverausgabedüse (33) auch bei zusammengedrücktem Kissen
(14) nicht aus der Ebene herausragt, die von der Auflagefläche (14a) des Kissens (14)
des Handklotzes (10) gebildet wird.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 38,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierpatrone (16) mit einer Farbpulveraustrittsöffnung (12'; 99) versehen
ist, die mittels einer flexiblen, federnd-elastischen Folie (90) verschlossen ist,
die mittig mit einem Ventil (89) versehen ist, das in Form eines Kreuzschlitzes (91)
mit schlitzförmigen Durchbrechungen ausgebildet ist und zwar derart, daß in druckunbelastetem
Zustand die den Kreuzschlitz (91) bzw. dessen schlitzförmigen Durchbrechungen begrenzenden
Folienabschnitte verschlossen sind und daß im innendruckbelastetem Zustand die schlitzförmigen
Durchbrechungen sich öffnen, wobei die Größe der Öffnungen der schlitzförmigen Durchbrechungen
druckabhängig ist.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 38,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Austragen von Farbpulver (42), insbesondere Kontrollpulver,
insbesondere auf zu schleifende Karosserieteile eines Kraftfahrzeuges mit einem Handklotz
(10) aus einem elastischen Werkstoff mit wenigstens einer offenen Seite (12), mit
einer das Farbpulver (42) enthaltenden Farbpulverkammer (22) zur Aufnahme des Farbpulvers
oder einer einsetzbaren Farbpulverpatrone (16) mit einer Farbpulveraustrittsöffnung
im Bereich der offenen Seite (12) des Handklotzes (10) und mit wenigstens einem an
der offenen Seite (12) angeordneten Kissen (14) mit einer mittigen Öffnung (18) versehen
ist, die mittels einer flexiblen, federnd-elastischen Folie (90) verschlossen ist,
die mittig mit einem Ventil (89) versehen ist, das in Form eines Kreuzschlitz (91)
mit schlitzförmigen Durchbrechungen ausgebildet ist und zwar derart, daß in druckunbelastetem
Zustand die den Kreuzschlitz (91) bzw. dessen schitzförmigen Durchbrechungen begrenzenden
Folienabschnitte verschlossen sind und daß im innendruckbelastetem Zustand die schitzförmigen
Durchbrechungen sich öffnen, wobei die Größe der Öffnungen der schlitzförmigen Durchbrechungen
druckanhängig ist.
41. Verwendung eines auf, insbesondere naß zu schleifende Oberflächen mit schwarzem Untergrund
von Karosserieteilen von Kraftfahrzeugen aufzutragenden, orangefarbenen Pulvers mit
klebenden Eigenschaften zur Halterung auf dem zu schleifenden Untergrund und mit einer
Resistenz gegen Wasser zur optischen Oberflächenzustandskontrolle durch Einfärbung
in der Farbe eines goldschimmernden Grüns.