[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft silikathaltige Waschmittelzusammensetzungen, die
ein hohes Schüttgewicht, eine sehr gute Löslichkeit und ein sehr gutes Primär- und
Sekundärwaschvermögen, insbesondere eine hohe Fettauswaschbarkeit, besitzen. Speziell
betrifft die Erfindung Waschmittelzusammensetzungen mit hohem Schüttgewicht, die sich
sowohl in der Einspülrinne handelsüblicher Waschmaschinen als auch beispielsweise
im Handwaschbecken schnell und rückstandsfrei auflösen und dabei ohne Verklumpung
oder Vergelung in kürzester Zeit eine Waschflotte bilden, die sich durch eine herausragende
Reinigungswirkung auszeichnet.
[0002] Aus der europäischen Patentschrift
EP-B-0 698 658 (Procter&Gamble) sind Waschmittelzusammensetzungen bekannt, die ein verbessertes
Fett- und Ölauswaschvermögen besitzen. Diese Zusammensetzungen enthalten 1 bis 90
Gew.-% eines anionischen alkylbenzolsulfonatfreien Tensidsystems aus wenigstens 30
Gew.-% eines alkoxylierten Alkylsulfats mit einem durchschnittlichen Alkoxylierungsgrad
von 0,1 bis 10, wobei definierte Gewichtsverhältnisse von mono-, di-, tri- und höher
alkylierten Fettalkoholsulfaten vorliegen. Die Lehre der EP-B-0 698 659 (Procter&Gamble)
erweitert dieses einzusetzende Tensidsystem auf den Einsatz von weniger als 40 Gew.-%
Alkylbenzolsulfonat (ABS). Auch die ABS-haltige Waschmittelzusammensetzung weist ein
verbessertes Auswaschvermögen für Öl- und Fettanschmutzungen auf.
[0003] Die internationale Patentschrift
WO96/06908 (Procter&Gamble) offenbart Waschmittelzusammensetzungen, die mehr als 10 Gew.-% Ethylendiamindisuccinat
als Builderkomponente, insbesondere in Kombination mit wasserlöslichen kationischen
Tensiden, Glucamiden und Oleylsarconisat, enthalten. Auch diese Mittel weisen eine
verbesserte Fettauswaschbarkeit auf.
[0004] Die Beaufschlagung von Silikaten mit Niotensiden ist beispielsweise aus der
WO96/20269 (Henkel) bekannt. Weder diese noch andere Schriften, die sich mit der Beaufschlagung
von Silikaten mit Niotensiden befassen, machen Einschränkungen hinsichtlich der Korngrößenverteilung
oder des Schüttgewichts des eingesetzten Silikats.
[0005] Keines der oben genannten Dokumente offenbart den Einsatz einer speziellen silikatischen
Builderkomponente in Waschmittelzusammensetzungen hoher Schüttdichte zur Verbesserung
des Primär- und Sekundärwaschvermögens.
[0006] Es wurde nun gefunden, daß der Einsatz von mit Niotensiden beaufschlagten Silikaten
mit Teilchengrößen unter 2,0 mm im Granulationsschritt bei der Herstellung von Waschmitteln
mit Schüttgewichten oberhalb 750 g/l zu Formulierungen führt, die sich durch eine
herausragende Kaltwasserlöslichkeit, Einspülbarkeit und Reinigungswirkung, insbesondere
für Fettverschmutzungen, auszeichnen.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln,
die eine silikatische Builderkomponente enthalten, in üblichen Misch/Granuliervorrichtungen,
wobei
a) eine silikatische Builderkomponente in das Verfahren eingebracht wird, die sich
dadurch auszeichnet, daß das Silikat mit Niotensiden beaufschlagt ist, die silikatische
Builderkomponente ein Schüttgewicht von mehr als 800 g/l aufweist und die Korngrößenverteilung
des zu beaufschlagenden Silikats vor der Beaufschlagung mit Niotensid keine Teilchen
oberhalb eines Durchmessers von 2,0 mm aufweist sowie
b) mit weiteren üblichen Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln vermischt
oder granuliert wird, wobei ein Schüttgewicht von mindestens 750 g/l eingestellt wird.
[0008] Im erfindungsgemäßen Verfahren sind silikatische Builderkomponenten bevorzugt, bei
denen mindestens 40 % der Teilchen Größen zwischen 0,4 und 0,8 mm aufweisen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in Hochintensitäts- als auch in langsamlaufenden
Mischern durchgeführt werden. Beispiele für schnellaufende Mischer sind der Lödige®
CB 30 Recycler, der Schugi® Granulator, der Eirich® -Mischer Typ R oder der Drais®
K-TTP 80, Beispiele für langsamlaufende Mischgranulatoren sind der Drais® K-T 160
sowie der Lödige® KM 300. Letzterer, der oftmals als

Lödige Pflugscharmischer" bezeichnet wird, ist zur Durchführung dieser Verfahrensstufe
besonders geeignet.
[0010] Die erfindungsgemäß eingesetzten Silikate können sowohl kristallin als auch amorph
sein, wobei amorphe Silikate bevorzugt sind.
[0011] Geeignete amorphe Natriumsilikate sind solche mit einem Modul Na
2O: SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung
gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/ Verdichtung
oder durch Übertrocknung (z.B. Wassergehalt des Silikats unter 18 Gew.-%) hervorgerufen
worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph"
verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen
Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls
ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren
Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders
guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten
verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren,
daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen,
wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige
sogenannte röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber
den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen
Patentanmeldung
DE-A- 44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate,
compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0012] Einsetzbar sind auch kristalline, schichtförmige Natriumsilikate, die die allgemeine
Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O besitzen, wobei M Natrium oder Wasserstoffbedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und
y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige
kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen
Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt.
Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden
kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-91/08171 beschrieben ist.
[0013] Auch Silikatcompounds, die gegebenenfalls andere Bestandteile enthalten, können im
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, soweit sie den Rahmenbedingungen hinsichtlich
Teilchengröße und Schüttgewicht genügen. Bevorzugt sind hierunter beispielsweise Silikat-Carbonat-Compounds.
[0014] Die erfindungsgemäß eingesetzten und mit Niotensid zu beaufschlagenden Silikate weisen
vor der Beaufschlagung einen Teilchendurchmesser von unter 2,0 mm auf, wobei Silikate
mit einer Teilchengröße unterhalb 0,8 mm bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind
Silikate, in denen mindestens 40 % der Silikatteilchen des eingesetzten Silikats Größen
zwischen 0,4 und 0,8 mm aufweisen. Zwingend erforderlich ist ein Schüttgewicht der
eingesetzten Silikate oberhalb von 800 g/l.
[0015] Bevorzugt ist eine Beaufschlagung der Silikatteilchen mit weniger als 10 Gew.-%,
insbesondere zwischen 2 und 5 Gew.-% an Niotensid(en), bezogen auf das Wasch- und
Reinigungsmittel.
[0016] Als zur Beaufschlagung der Silikarteilchen geeignete nichtionische Tenside werden
vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole
mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO)
pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung
methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten
kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch
Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18
C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich
2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören
beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0017] Bevorzugt ist für die Beaufschlagung der Silikatteilchen ein mit 5 bis 8 Ethylenoxideinheiten
ethoxylierter C
12-18-Alkohol geeignet.
[0018] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside zur Beaufschlagung der Silikatteilchen
auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0019] Zusätzlich können die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Wasch- und
Reinigungsmittel weitere Niotenside enthalten, die nicht über die beaufschlagten Silikatteilchen
in das Verfahren eingebracht wurden, sondern zu einem anderen Zeitpunkt als reine
Substanzen oder als Compounds und Granulate zugegeben werden. Zusätzlich zu den bisher
genannten Niotensiden, die auch zugemischt werden können, können auf diese Weise weitere
nichtionische oberflächenaktive Mittel in die Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden.
[0020] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der
japanischen Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
[0021] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0022] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0023] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder Propxylierte Derivate dieses Restes.
[0024] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise
nach der Lehre der internationalen Anmeldung
WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator
in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0025] Das in das erfindungsgemäße Verfahren eingebrachte Niotensid wird mindestens teilweise
auf das Silikat aufgegeben.
[0026] Ohne durch die Theorie beschränkt werden zu wollen, geht die Anmelderin davon aus,
daß der Einsatz des Niotensids in Form des Niotensid-Silikat-Compounds die Menge an
Niotensid in der Waschflotte, die für einen bestimmten Reinigungserfolg vonnöten ist,
bei niedrigeren Gesamt-Niotensid-Konzenttationen in den Mitteln erreichbar ist. Wird
das Niotensid als Granulierflüssigkeit zugesetzt, so tritt eine Verklebung der Bestandteile
ein und das Schüttgewicht der auf diese Weise erhaltenen Mittel liegt unter 750 g/l.
Durch die Beaufschlagung des Silikats mit dem Niotensid, wobei das Niotensid zumindest
teilweise an der Außenfläche der Silikatteilchen haftet, wird einerseits das Schüttgewicht
der fertigen Waschmittelzusammensetzung erhöht, da das Granulat-Schüttgewicht und
das Schüttgewicht des Niotensid-Silikat-Compounds hoch sind, andererseits wird das
Niotensid schneller vollständig an die Waschflotte abgegeben, wodurch im Vergleich
zur Zugabe des Niotensids als Granulierflüssigkeit der Gesamtanteil der Mittel an
Niotensid verringert werden kann bzw. die Mittel bei gleichem Niotensidanteil bessere
Resultate liefern. Der Anteil der fertigen Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzungen
an Niotensid liegt vorzugsweise unter 10 Gew.-%, insbesondere von 2 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf die Mittel, wobei der Gesamttensidgehalt der Mittel durchaus deutlich
höher liegen kann und vorzugsweise oberhalb 20 Gew.-% liegt. Der Anteil des Niotensids,
der auf das Silikat aufgegeben wird, liegt vorzugsweise über 50 Gew.-% des Gesamt-Niotensidgehaltes.
[0027] Neben den erfindungsgemäß eingesetzten Silikaten können auch andere Builder- und
Cobuildersubstanzen in den Waschmittelzusammensetzungen eingesetzt werden. Hierzu
zählen insbesondere Zeolithe, Citrate und polymere Polycarboxylate.
[0028] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP
(R) (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch
Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes
Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte
Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt
wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten,
beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0029] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt beträgt im allgemeinen nicht mehr
als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige
Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß insbesondere Tripolyphosphate schon
in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in Kombination
mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des Sekundärwaschvermögens
führen.
[0030] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein
derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus
diesen.
[0031] Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer
Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder
Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0032] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise Säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000. Dabei ist ein Polysaccharid mit
einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30
bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen
im Bereich von 2000 bis 30000. Ein bevorzugtes Dextrin ist in der britischen Patentanmeldung
94 19 091 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um
deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens
eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige
oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind aus dem Stand der Technik
hinreichend bekannt. Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
[0033] Weitere geeignete Cobuilder sind Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten,
vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat. Besonders bevorzugt sind in diesem Zusammenhang
auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen
Patentschriften
US 4 524 009, US 4 639 325, in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 150 930 und der japanischen Patentanmeldung
JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silikathaltigen
Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
[0034] Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren
bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche
mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei
Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung
WO-A-95/20029 beschrieben.
[0035] Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure
oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse
von 800 bis 150000 (auf Säure bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind
insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure
mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure
erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten.
Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000
bis 200000, vorzugsweise 10000 bis 120000 und insbesondere 50000 bis 100000.
[0036] Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden, wobei 20 bis 55 Gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind.
[0037] Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei
verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die gemaß der
DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate
oder gemäß der
DE-C-42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
[0038] Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und
DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
[0039] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Oxidationsprodukte von carboxylgruppenhaltigen
Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen Salzen, wie sie beispielsweise in der
internationalen Patentanmeldung
WO-A-93/08251 beschrieben werden oder deren Herstellung beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-93/16110 beschrieben wird. Ebenfalls geeignet sind auch oxidierte Oligosaccharide gemäß der
älteren deutschen Patentanmeldung
P 196 00 018.1.
[0040] Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren
bzw. deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmeldung
P 195 40 086.0 offenbart wird, daß sie neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine bleichstabilisierende
Wirkung aufweisen.
[0041] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 280 223 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden
wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0042] Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Mittel bekannte, in Waschmitteln üblicherweise
eingesetzte Zusatzstoffe, beispielsweise Bleichmittel und Bleichaktivatoren, Schauminhibitoren,
Salze von Polyphosphonsäuren, optische Aufheller, Enzyme, Enzymstabilisatoren, geringe
Mengen an neutralen Füllsalzen sowie Farb- und Duftstoffe, Trübungsmittel oder Perglanzmittel
enthalten.
[0043] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln
beträgt vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-% und insbesondere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise
Perboratmonohydrat oder Percarbonat eingesetzt wird.
[0044] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate eingearbeitet werden. Als
Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet
sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere
1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI),
acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat
(n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte
mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran
und die aus den deutschen Patentanmeldungen
DE 196 16 693 und
DE 196 16 767 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren
in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 525 239 beschriebene Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose
(PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes,
gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte Lactame,
beispielsweise N-Benzoylcaprolactam. Die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 16 769 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung
DE 196 16 770 sowie der internationalen Patentanmeldung
WO 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Auch die aus der
deutschen Patentanmeldung
DE 44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt werden.
Derartige Bleichaktivatoren sind im üblichen Mengenbereich, vorzugsweise in Mengen
von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf gesamtes
Mittel, enthalten.
[0045] Zusätzlich zu den oben aufgeführten konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren
Stelle können auch die aus den europäischen Patentschriften
EP 0 446 982 und
EP 0 453 003 bekannten Sulfonimine und/oder bleichverstärkende Übergangsmetallsalze beziehungsweise
Übergangsmetallkomplexe als sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Zu den
in Frage kommenden Übergangsmetallverbindungen gehören insbesondere die aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 195 29 905 bekannten Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Salenkomplexe und deren
aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 20 267 bekannte N-Analogverbindungen, die aus der deutschen Patentmeldung
DE 195 36 082 bekannten Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium- oder Molybdän-Carbonylkomplexe, die
in der deutschen Patentanmeldung
DE 196 05 688 beschriebenen Mangan-, Eisen-, Cobalt-, Ruthenium-, Molybdän-, Titan-, Vanadium-
und Kupfer-Komplexe mit stickstoffhaltigen Tripod-Liganden, die aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 196 20 411 bekannten Cobalt-, Eisen-, Kupfer- und Ruthenium-Amminkomplexe, die in der deutschen
Patentanmeldung
DE 44 16 438 beschriebenen Mangan-, Kupfer- und Cobalt-Komplexe, die in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 272 030 beschriebenen Cobalt-Komplexe, die aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 693 550 bekannten Mangan-Komplexe, die aus der europäischen Patentschrift
EP 0 392 592 bekannten Mangan-, Eisen-, Cobalt- und Kupfer-Komplexe und/oder weitere aus dem
Stand der Technik bekannte Mangan-Komplexe. Kombinationen aus Bleichaktivatoren und
Übergangsmetall-Bleichkatalysatoren sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 13 103 und der internationalen Patentanmeldung
WO 95/27775 bekannt. Bleichverstärkende Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den Zentralatomen
Mn, Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti und/oder Ru, werden in üblichen Mengen, vorzugsweise in
einer Menge bis zu 1 Gew.-%, insbesondere von 0,0025 Gew.-% bis 0,25 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0,01 Gew.-% bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf gesamtes Mittel, eingesetzt.
[0046] Als weitere Tensidkomponenten, die in das erfindungsgemäße Verfahren eingebracht
werden können, kommen anionische und gegebenenfalls amphotere und/oder kationische
sowie gegebenenfalls weitere nichtionische Tenside in Betracht, wobei mindestens ein
Teil der nichtionischen Tenside zwingend in Form eines Silikat-Niotensid-Compounds
in das Verfahren eingebracht werden muß.
[0047] Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern-
oder Talgfettsäuren geeignet.
[0048] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0049] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften
3,234,258 oder
5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen
DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0050] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund
ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen
von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0051] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C
8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0052] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus naturlichen
Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Insbesondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten
C
12-24-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind.
[0053] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0054] Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen. Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein
Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel,
das diese öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten
öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether
wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen
von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen
auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten
Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere
Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch
und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von
diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
Bespiele
Beispiel:
[0055] Durch Sprühtrocknung wurde ein feinteiliger Silikatträger aus 5 Gew.-% Natriumcarbonat,
76 Gew.-% Wasserglas und 19 Gew.-% Wasser hergestellt, der auf die Teilchengrößenverteilung
≤ 2,0 mm mit 86 % der Teilchen zwischen 0,8 und 0,4 mm gebracht wurde. Dieser Träger
wurde mit Niotensid beaufschlagt und besaß ein Schüttgewicht von 824 g/l. In einen
Lödige-Mischer wurden die übrigen Tenside, Builder und Zusatzstoffe gegeben und bei
laufendem Mischwerk das mit Niotensid beaufschlagte Silikat zugegeben. Auf diese Weise
erhielt man das erfindungsgemäße Mittel E1 mit einem Schüttgewicht von 760 g/l und
der Zusammensetzung [Gew.-%]:
Seife |
0,76 |
C13-Alkylbenzolsulfonat-Na |
7,49 |
C8-C18-Fettalkoholsulfat |
11,48 |
Wasserglas |
11,29 |
Natriumcarbonat |
1,01 |
Zeolith A |
19,09 |
C13-15-Oxoalkohol 3 bis 7 EO |
2,39 |
C12-C18-Fettalkohol 7 EO |
1,04 |
Sokalan CP5® |
3,58 |
Tylose |
0,24 |
opt. Aufheller |
0,21 |
Phosphonat |
0,51 |
wäßrige NaOH, 50% |
0,18 |
Natriumpercarbonat |
18,40 |
TAED |
7,00 |
Salze |
1,59 |
Enzym |
1,56 |
Parfüm |
0,36 |
Schauminhibitor |
3,64 |
Repelotex® |
0,50 |
Wasser |
Rest |
Sokalan CP5® ist ein Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer der Firma BASF
Repelotex® ist ein Terephthalsäure-Ethylenglycol-Polyethylenglycolester der Firma Rhône-Poulenc. |
[0056] Bei Einspültests in handelsüblichen Einspülrinnen und bei Löseversuchen im Handwaschtest
(insbesondere bei Temperaturen bis 30°C) wies das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Mittel vergleichbare bis bessere Ergebnisse auf als handelsübliche Universalwaschmittel
mit den gleichen Mengen an Niotensid. An fettigen und/oder öligen Anschmutzungen war
die Reinigungsleistung der erfindungsgemäßen Mittel durchweg besser als die der Vergleichsbeispiele.
[0057] Die anwendungstechnische Prüfung erfolgte unter praxisnahen Bedingungen in einer
Haushaltswaschmaschine (Miele W 717). Hierzu wurde die Maschine mit 3 kg sauberer
Füllwäsche und 0,5 kg mit natürlichem Fettschmutz verschmutzter Testgewebe (Baumwolle/Leinen)
beschickt. Waschbedingungen: Leitungswasser von 16°dH (äquivalent 160 mg CaO/l), eingesetzte
Waschmittelmenge pro Mittel: 76 g, Waschtemperatur 60°C, Waschzeit 60 min, Flottenverhältnis
(kg Wäsche zu Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 zu 5,7, dreimaliges Nachspülen
mit Leitungswasser, Abschleudern und Trocknen.
[0058] Das nach dem erfindungegemäßen Verfahren hergestellte Mittel E1 wurde gegen zwei
handelsübliche Universalwaschmittel V1 und V2 getestet, wobei die Testgewebe nach
der Trocknung gemäß der DIN 6174 (Farbmetrische Bestimmung von Farbabständen bei Körperfarben)
mit einer Minolta CR 300 (3-Punktmessung) untersucht wurden. Die Ergebnisse der Farbabstandsmessungen
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt:
Tabelle 1
Farbabstandswerte |
Mittel |
E1 |
V1 |
V2 |
dE(w) (Anfangswert - Waschwert) |
43,3 |
31,2 |
30,7 |