(19)
(11) EP 0 898 031 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.1999  Patentblatt  1999/08

(21) Anmeldenummer: 98108962.6

(22) Anmeldetag:  16.05.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/02, E04F 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.08.1997 DE 29714835 U

(71) Anmelder: Nolte, Friedhelm
33732 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Nolte, Friedhelm
    33732 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Aus einer Mehrzahl von Dielenbrettern zusammengesetzter Fussboden mit integrierter Dehnungsfuge


(57) Ein aus einer Mehrzahl von Dielenbrettern, die aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehen, zusammengesetzter Fußboden, der mindestens einem aus einem elastischen Material bestehenden Dehnungsstreifen aufweist, ist so ausgebildet, daß der Dehnungsstreifen (4, 5) in ein Dielenbrett (1) eingefügt ist und sich über dessen Länge und Dicke erstreckt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen aus einer Mehrzahl von Dielenbrettern zusammengesetzten Fußboden gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Um temperatur- und luftfeuchtigkeitsabhängige Dehnungen des Fußbodens gegenüber angrenzenden Raumwänden zu ermöglichen bzw. auszugleichen, ist es bekannt, Dehnungsstreifen entweder zwischen zwei Dielenbrettern oder zwischen einem letzten Dielenbrett und der Raumwand vorzusehen.

[0003] Dabei bestehen die Dehnungsstreifen beispielsweise aus Kork oder einem elastischen Kunststoff. Vielfach wird auch eine Dehnungsfuge mit einer dauerelastischen Dichtmasse ausgespritzt.

[0004] Naturgemäß ist dies mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden. Zudem ist ein sehr genaues Arbeiten erforderlich, um Undichtigkeiten zu vermeiden, in denen sich dann Schmutz absetzen könnte.

[0005] Weiter ist es bekannt, offene Dehnungsfugen mittels einer Profilleiste abzudecken, die jedoch insofern als nachteilig anzusehen ist, als sie zum einen aus gestalterischer Sicht als störend empfunden wird zum anderen eine Stolperkante darstellt, so daß diese Möglichkeit wenig geeignet ist, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fußboden der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß der notwendige Dehnungsstreifen einfach und kostengünstig einsetzbar ist und sich überdies in das Gesamtbild des Fußbodens störungsfrei einfügt.

[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Fußboden gelöst, der die Merkmale des Anspruches 1 aufweist.

[0008] Die Erfindung ermöglicht ein Verlegen des Fußbodens ohne ein separates Einbringen von Dehnungsstreifen, woraus sich eine wesentliche Arbeitserleichterung und ein schnelleres Verlegen ergibt.

[0009] Überdies kann der Dehnungsstreifen werksseitig bereits optimiert werden, wozu neben einem geeigneten Material, beispielsweise einem eingefärbten Kunststoff oder Kork auch die Dimensionierung des Dehnungsstreifens, insbesondere in seiner Dicke, den Erfordernissen angepaßt werden kann.

[0010] Die Erfindung erlaubt auch, das mit dem Dehnstreifen versehene Dielenbrett, zu dem als technische Äquivalenz auch Parkett, Laminat oder eine andere Form zu zählen ist, als gestalterisches Element einzusetzen, z.B. in Form eines Bogens oder als Halbschale zum Einsatz im Bereich einer Säule o.dgl.

[0011] Ebenso besteht die Möglichkeit, die Oberfläche des Dehnungsstreifens, insbesondere die Sichtfläche vorab so zu bearbeiten bzw. zu behandeln, daß eine Bearbeitung nach dem Einbau nicht mehr erforderlich ist.

[0012] Die vorgenannte Verwendung von Kork als Dehnungsstreifen bietet sich dort an, wo eine etwas geringere Elastizität notwendig ist, andererseits ein Holzcharakter aus gestalterischen Gründen gewünscht wird.

[0013] Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von mehreren, parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Dehnungsstreifen in einem Dielenbrett gezeigt, die sich über dessen Dicke erstrecken, wobei die Zwischenräume zwischen den einzelnen Dehnungsstreifen aus Holz oder Holzwerkstoff gebildet werden.

[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

[0016] Es zeigen:

Figur 1 und 2 jeweils ein erfindungsgemäßes Dielenbrett im Querschnitt.



[0017] In den Fig. 1 und 2 ist jeweils ein Dielenbrett 1 dargestellt, dessen Längsseiten einerseits mit einer Nut 3 und andererseits mit einer Feder 2 versehen ist.

[0018] Dieses Dielenbrett 1 ist Bestandteil eines ansonsten nicht weiter dargestellten Fußbodens.

[0019] Etwa im Mittenbereich weist das Dielenbrett 1 nach der Fig. 1 mehrere, parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Dehnungsstreifen 4 auf, die sich über die gesamte Dicke sowie über die gesamte Länge des Dielenbretts 1 erstrecken.

[0020] Jeweils zwischen zwei Dehnungsstreifen 4 sind ebenso wie das Dielenbrett 1 im übrigen aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehende Streifen angeordnet, mit denen die Dehnungsstreifen 4 verbunden sind, beispielsweise durch Verkleben.

[0021] Die Dehnungsstreifen 4 bestehen in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff, vorzugsweise Neopren. Dieser Kunststoff zeichnet sich durch eine hohe Abriebfestigkeit einerseits und eine ausreichende Elastizität andererseits aus, so daß die Dehnungsstreifen 4 die auftretenden Dehnungskräfte ohne weiteres aufnehmen können.

[0022] Anstelle mehrerer Dehnungsstreifen 4 kann auch lediglich einer vorgesehen sein, was jedoch sowohl für den optischen Eindruck als auch für die Benutzung weniger vorteilhaft ist.

[0023] Bei dem in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Dehnungsstreifen 5 aus Kork, und zwar hier einstückig. Da die Festigkeit von Kork größer ist als der von dem genannten Kunststoff ist in diesem Fall die Gefahr der Beschädigung, beispielsweise durch spitze Absätze o.dgl., gering.

[0024] Vorteilhaft bei der Verwendung von Kork als Dehnungsstreifen 5 ist der holzähnliche Oberflächencharakter, so daß insgesamt der Dehnungsstreifen kaum wahrnehmbar und von daher auch nicht störend ist.

[0025] Um auch bei der Ausführung nach der Fig. 1 einen zufriedenstellenden Gesamteindruck zu erreichen, d.h. die Dehnungsstreifen 4 der benachbarten Oberfläche des Dielenbrettes 1 anzupassen, kann der Kunststoff entsprechend eingefärbt sein.

[0026] Dies ist auch für den Fall vorgesehen, daß der oder die Dehnungsstreifen 4 als gestalterisches Element eingesetzt werden soll mit einer entsprechenden farblichen Absetzung.


Ansprüche

1. Aus einer Mehrzahl von Dielenbrettern, die aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehen, zusammengesetzter Fußboden, der mindestens einen aus einem elastischen Material bestehenden Dehnungsstreifen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsstreifen (4,5) in ein Dielenbrett (1) engefügt ist und sich über dessen Länge und Dicke erstreckt.
 
2. Fußboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Dielenbrett (1) mehrere, parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Dehnungsstreifen (4) vorgesehen sind.
 
3. Fußboden nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Dehnungsstreifen (4) aus Holz oder Holzwerkstoff, entsprechend dem Dielenbrett im übrigen, bestehende Streifen angeordnet sind, mit denen die Dehnungsstreifen (4) verbunden sind.
 
4. Fußboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsstreifen (4) aus Kunststoff bestehen.
 
5. Fußboden nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsstreifen (4) aus Neopren gebildet sind.
 
6. Fußboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsstreifen (1) aus Kork gebildet ist.
 
7. Fußboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsstreifen (4,5) etwa mittig des Dielenbrettes (1) angeordnet ist.
 
8. Fußboden nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff eingefärbt ist.
 




Zeichnung