[0001] Die Erfindung betrifft einen fluidbetätigten Arbeitszylinder, mit einem Gehäuse,
das einen von zwei stirnseitigen Abschlußwänden begrenzten Aufnahmeraum enthält, in
dem sich ein axial verschiebbarer Kolben befindet, der mit einer zumindest die vordere
Abschlußwand durchsetzenden Kolbenstange verbunden ist, wobei die vordere Abschlußwand
mit wenigstens einem zur Steuerung der Fluidbeaufschlagung des Kolbens dienenden,
elektromagnetisch betätigbaren Steuerventil ausgestattet ist, das mindestens eine
Magnetspule und einen dieser zugeordneten, zur Betätigung wenigstens einer Steuerpartie
des Steuerventils dienenden beweglichen Magnetanker aufweist.
[0002] Ein pneumatisch betriebener Arbeitszylinder dieser Art geht aus der DE 44 39 667
A1 hervor. Bei diesem bekannten Arbeitszylinder ist in die deckelartig ausgebildete
vordere Abschlußwand ein Steuerventil integriert, das patronenartig ausgeführt und
in eine Ausnehmung seitlich neben der Kolbenstange eingesteckt ist.
[0003] Ein Vorteil dieser integrierten Bauweise ist die Vermeidung unnötig langer Fluidwege.
Ferner kann der fluidleitungstechnische Aufwand reduziert werden. Die geringe Baugröße
des Steuerventils beschränkt allerdings die Durchflußwerte und die realisierbaren
Betätigungskräfte. Auch kann die Abfuhr der von der Magnetspule erzeugten Wärme wegen
der geringen Spulenoberfläche Probleme bereiten.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen fluidbetätigten Arbeitszylinder
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine Kombination von Steuerventil und
Abschlußdeckel ermöglicht und dabei höhere Durchströmwerte und eine bessere Wärmeabfuhr
verspricht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Magnetspule und der Magnetanker
des Steuerventils von der Kolbenstange durchsetzt werden.
[0006] Während beim Stand der Technik der Einbauort des Steuerventils auf eine Stelle im
Umfangsbereich der Kolbenstange konzentriert ist und man somit von einer punktuellen
Anordnung sprechen könnte, wird die Kolbenstange bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
vom Steuerventil ringförmig umschlossen, wobei die Kolbenstange sowohl die Magnetspule
als auch den Magnetanker durchsetzt. Da die Möglichkeit besteht, die wenigstens eine
Steuerpartie ebenfalls ringförmig auszuführen, so daß sie sich um die Kolbenstange
herum erstreckt, kann auch bei nur geringer Schaltbewegung des Magnetankers ein verhältnismäßig
großer Strömungsquerschnitt zur Verfügung gestellt werden, was die Verwirklichung
hoher Durchflußwerte ermöglicht. Darüber hinaus kann eine ringförmige Magnetspule
verwendet werden, die über einen ausreichend großen Durchmesser verfügt, um infolge
der dadurch vorhandenen größeren Außenfläche eine gute Wärmeabfuhr zu gewährleisten.
Es hat sich außerdem erwiesen, daß sich bei Verwendung von Magnetspulen größerer Durchmesser
eine bessere Ausnutzung des Magnetflusses ergibt. Somit ist es möglich, höhere Schaltkräfte
zu realisieren oder die erforderlichen Schaltkräfte mit geringem Energieaufwand zu
erzeugen.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0008] Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, daß die Bewegungsrichtung des Magnetankers
parallel zur Bewegungsrichtung der Kolbenstange ausgerichtet ist.
[0009] Als besonders zweckmäßig wird angesehen, das mindestens eine Steuerventil koaxial
bezüglich der es durchsetzenden Kolbenstange anzuordnen.
[0010] Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, das Steuerventil als 3/2-Wegeventil auszubilden
und derart fluidtechnisch mit einem der vom Kolben im Aufnahmeraum abgeteilten Arbeitskammern
zu verknüpfen, daß entweder eine Verbindung mit einem Speisekanal oder eine Verbindung
mit einem Abfuhrkanal vorliegt, während gleichzeitig die Verbindung zum jeweils anderen
Kanal unterbrochen ist. Ein Steuerventil mit vergleichbarer Funktion kann ergänzend
an der rückseitigen Abschlußwand vorgesehen werden, um die Zufuhr und Abfuhr von Druckmedium
bezüglich der anderen Arbeitskammer zu steuern und den Arbeitszylinder durch abgestimmte
Betätigung der Steuerventile zu betreiben. Hier wäre sogar eine zylinderinterne Verknüpfung
der beiden Steuerventile möglich, um auf einfache Weise zum Beispiel eine 5/2-Wegefunktion
zu realisieren.
[0011] Anstelle nur eines Steuerventils könnten in der vorderen Abschlußwand auch mehrere
axial aufeinanderfolgend angeordnete ringförmige Steuerventile vorgesehen sein, so
daß sich ein mehrstufiger Aufbau ergibt. Dies empfiehlt sich speziell dann, wenn eine
exakte Positionierung des Kolbens und der mit diesem verbundenen Kolbenstange erfolgen
soll, da dann unter anderem die Möglichkeit besteht, zwei 2/2-Wegeventile zu kombinieren.
[0012] Kommt eine Kolbenstange aus ferromagnetischem Material zum Einsatz, kann sie bei
Bedarf ergänzend zur Flußleitung des von der Spule erzeugten Magnetfeldes herangezogen
werden.
[0013] Ein in axialer Richtung besonders kompakt bauender Arbeitszylinder ergibt sich, wenn
der Magnetanker einen in den der Spule axial vorgelagerten Bereich ragenden ringscheibenförmigen
Ankerabschnitt aufweist. Dieser kann mit einem hohlzylindrischen Ankerabschnitt kombiniert
sein, der insbesondere als Führung bei der Bewegung des Magnetankers dienen kann.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform des Arbeitszylinders,
der in beiden Abschlußwänden mit einem Steuerventil ausgestattet ist, die oberhalb
und unterhalb der längs verlaufenden Symmetrielinie in unterschiedlichen Schaltstellungen
dargestellt sind.
[0015] Der Arbeitszylinder des Ausführungsbeispiels wird pneumatisch betrieben. Er verfügt
über ein längliches Gehäuse 1, in dem ein zylindrischer Aufnahmeraum 2 ausgebildet
ist, in dem sich ein axial verschiebbarer Kolben 3 befindet. Umfangsseitig ist der
Aufnahmeraum 2 von einem rohrförmigen Gehäuseteil 4 und an seinen beiden Axialseiten
von jeweils einer Abschlußwand 5, 6 begrenzt. Die Abschlußwände 5, 6 sind beim Ausführungsbeispiel
von separaten, stirnseitig an das rohrförmige Gehäuseteil 4 angesetzten Abschlußdeckeln
7, 8 gebildet.
[0016] An dem Kolben 3 ist eine sich koaxial bezüglich des Gehäuses 1 erstreckende Kolbenstange
12 festgelegt, die sich zur Vorderseite des Gehäuses 1 hin erstreckt und die vordere
Abschlußwand 5 axial verschieblich durchsetzt. Am außerhalb des Gehäuses 1 liegenden
Abschnitt der Kolbenstange 12 ist eine nicht näher dargestellte Befestigungseinrichtung
vorgesehen, die die Anbringung eines durch den Arbeitszylinder zu verlagernden Bauteils
ermöglicht.
[0017] Der Kolben 3 unterteilt den Aufnahmeraum 2 in eine vordere und eine rückseitige Arbeitskammer
13, 14. Jeder dieser Arbeitskammern 13, 14 sind in der benachbarten Abschlußwand 5,
6 ein mit einer Druckquelle P verbindbarer Speisekanal 15, 15' und ein zu einer Drucksenke
R führender Abfuhrkanal 16, 16' zugeordnet. Letzterer ist beim Ausführungsbespiel
ein Entlüftungskanal, der mit der Atmosphäre kommuniziert.
[0018] Jeder Abschlußdeckel 7, 8 ist mit einem elektromagnetisch betätigbaren Steuerventil
17, 18 ausgestattet, das beispielsgemäß als 3/2-Wegeventil ausgeführt ist. Es ist
zwischen einer Zufuhrstellung und einer Abfuhrstellung umschaltbar, in der entweder
der Speisekanal 15, 15' oder der Abfuhrkanal 16, 16' mit der benachbarten Arbeitskammer
13, 14 verbunden ist, wobei der jeweils andere Kanal abgesperrt ist. Auf diese Weise
läßt sich die beidseitige Fluidbeaufschlagung des Kolbens 3 steuern, um diesen gemeinsam
mit der Kolbenstange 12 axial gemäß Doppelpfeil 22 in die eine oder andere Richtung
zu verlagern.
[0019] Beide Steuerventile 17, 18 verfügen unter anderem jeweils über eine gehäusefest angeordnete
Magnetspule 23, 23', mit der ein beweglicher Magnetanker 24, 24' in Wirkverbindung
steht. Der Magnetanker 24, 24' dient zur Betätigung wenigstens einer und beim Ausführungsbeispiel
zur Betätigung jeweils zweier Steuerpartien 25, 26; 25', 26', die im Zusammenwirken
mit einem jeweils zugeordneten Ventilsitz 27, 28; 27', 28' die schon erwähnte Fluidzufuhr
und Fluidabfuhr steuern. Die Betätigung wird durch elektrische Betätigungssignale
hervorgerufen, die über elektrische Leiter 32, 32' der Magnetspule 23, 23' zugeführt
werden, so daß diese erregt wird und ein Magnetfeld erzeugt, das die Bewegung des
Magnetankers 24, 24' hervorruft.
[0020] Ein großer Vorteil des Arbeitszylinders resultiert daraus, daß das am vorderen Abschlußdeckel
7 vorgesehene vordere Steuerventil 17 so ausgebildet und angeordnet ist, daß seine
Magnetspule 23 und der Magnetanker 24 von der Kolbenstange 12 durchsetzt werden. Darüber
hinaus verläuft die durch Doppelpfeil 33 angedeutete Bewegungsrichtung 33 des Magnetankers
24 parallel zur Bewegungsrichtung 22 der Kolbenstange 12. Auf diese Weise ergibt sich
insgesamt eine kompakte Anordnung, die hohe Durchflußwerte für das Druckmedium gewährleistet,
hohe Schaltkräfte ermöglicht und eine gute Wärmeabfuhr der von der Magnetspule 23
erzeugten Wärme gewährleistet.
[0021] Anstelle eines eine lineare Verschiebebewegung ausführenden Magnetankers könnte auch
ein Klappanker vorgesehen sein, der eine Art Klapp- oder Schwenkbewegung als Umschaltbewegung
ausführt.
[0022] Bevorzugt ist das Steuerventil 17 wie abgebildet ringförmig ausgeführt und so angeordnet,
daß es die Kolbenstange 12 im Bereich ihres Außenumfanges koaxial umschließt.
[0023] Bei dem im Ausführungsbeispiel realisierten bevorzugten Aufbau ist der vordere Abschlußdeckel
7 mehrteilig ausgeführt und verfügt über zwei axial beabstandete ringförmige Deckelteile
34, 35', zwischen denen das vordere Steuerventil 17 eingespannt ist. Die beiden Deckelteile
34, 35 können gemeinsam mit dem zwischengefügten Steuerventil 17 durch eine strichpunktiert
angedeutete Schraubverbindung 36 fest mit dem rohrförmigen Gehäuseteil 4 verschraubt
sein. Die von der Kolbenstange 12 durchsetzte axiale Durchbrechung 37 des vorderen
Abschlußdeckels 7 setzt sich durch axial aufeinanderfolgende Längenabschnitte in den
beiden Deckelteilen 34, 35 sowie im zugeordneten Steuerventil 17 zusammen. In dem
im vorderen, axial äußeren Deckelteil 34 ausgebildeten Längenabschnitt der Durchbrechung
37 können wie abgebildet eine ringförmige Dichtungseinrichtung 38 sowie eine ringförmige
Führungseinrichtung 39 vorgesehen sein, die die Kolbenstange 12 umschließen und mit
dieser dichtend bzw. führend zusammenarbeiten.
[0024] Im einzelnen verfügt das beispielsgemäße vordere Steuerventil 17 über ein ringförmiges
Gehäuseteil 42, mit dem es zwischen den beiden ebenfalls ringscheibenähnlichen Deckelteilen
34, 35 fixiert ist. In einer Ausnehmung des ringförmigen Gehäuseteils 42 ist die ebenfalls
ringförmige, in Axialrichtung auffallend kurz bauende Magnetspule 23 untergebracht,
von der die elektrischen Leiter 32 ausgehen. Die Fixierung am ringförmigen Gehäuseteil
42 kann durch eine Befestigungseinrichtung 43 insbesondere in Gestalt einer Schraubverbindung
erfolgen.
[0025] Radial zwischen dem Gehäuseteil 42 und der Kolbenstange 12 ist ein ringförmiger Zwischenraum
44 vorgesehen. In ihm befindet sich ein hohlzylindrischer Ankerabschnitt 45 des Magnetankers
24, der mit seiner Außenfläche an der Innenfläche des ringförmigen Gehäuseteils 42
axial verschiebbar geführt ist. Ein zwischen diesen zusammenwirkenden zylindrischen
Flächen angeordneter und zweckmäßigerweise am Magnetanker 24 fixierter Dichtring 46
verhindert ein Hindurchströmen der Druckluft zwischen den erwähnten, relativ zueinander
beweglichen Teilen.
[0026] Der Magnetanker 24 verfügt des weiteren über einen am einen Endbereich des hohlzylindrischen
Ankerabschnittes 45 angeordneten ringscheibenförmigen Ankerabschnitt 47, der sich
radial nach außen in einen der Magnetspule 23 axial vorgelagerten Bereich erstreckt.
Beim Ausführungsbeispiel ragt der ringscheibenförmige Ankerabschnitt 47 auf der dem
Aufnahmeraum 2 zugewandten Axialseite vor die Magnetspule 23.
[0027] Die beiden schon erwähnten Steuerpartien 25, 26 des vorderen Steuerventils 17 sind
axial entgegengesetzt orientiert und befinden sich beim Ausführungsbei spiel an den
beiden einander axial entgegengesetzten Endbereichen des Magnetankers 24. Sie sind
jeweils von ringförmigen Partien des Magnetankers gebildet, die sich im einen Falle
an der dem Aufnahmeraum 2 zugewandten Stirnfläche des ringscheibenförmigen Ankerabschnittes
47 und im anderen Falle am entgegengesetzten stirnseitigen Endbereich des hohlzylindrischen
Ankerabschnittes 45 befinden.
[0028] Die schon erwähnten Ventilsitze 27, 28 sind ebenfalls ringförmig ausgebildet und
umschließen die Kolbenstange 12 konzentrisch, wobei sie der jeweils zugeordneten Steuerpartie
25, 26 axial gegenüberliegen. Die Ventilsitze 27, 28 sind gehäusefest an der vorderen
Abschlußwand 5 vorgesehen und befinden sich beispielsgemäß an der dem Steuerventil
17 zugewandten Axialseite der beiden Deckelteile 34, 35.
[0029] Eine zweckmäßigerweise in dem Zwischenraum 44 angeordnete Federeinrichtung 48 stützt
sich zwischen der vorderen Abschlußwand 5 und dem Magnetanker 24 ab, wobei sie letzteren
in eine unbetätigte Stellung vorspannt, die beim Ausführungsbeispiel der Abfuhrstellung
entspricht. Hier ist die eine Steuerpartie 26 axial vom zugeordneten Ventilsitz 28
abgehoben, so daß sich ein ringförmiger Überströmspalt 52 ergibt, der einen in der
vorderen Abschlußwand 5 verlaufenden, die Kolbenstange 12 koaxial umgebenden Ringraum
53 mit einer beispielsgemäß im äußeren Deckelteil 34 ausgebildeten ringförmigen Abströmkammer
54 verbindet, die mit dem Abfuhrkanal 16 kommuniziert. Da der Ringraum 53 mittels
der Dichtungseinrichtung 38 zur Atmosphäre hin abgedichtet ist, andernends jedoch
zu der sich anschließenden vorderen Arbeitskammer 13 hin offen ist, kann somit das
in der vorderen Arbeitskammer 13 befindliche Druckmedium gemäß Pfeil 55 abströmen.
Wird gleichzeitig der rückseitigen Arbeitskammer 14 Druckmedium zugeführt, bewegt
sich der Kolben 3 nach vorn, und die Kolbenstange 12 fährt aus.
[0030] Durch Bestromung der Magnetspule 23 erzeugt diese ein Magnetfeld, das durch den axial
beweglichen ferromagnetischen Magnetanker 24 verläuft, so daß der ringscheibenförmige
Ankerabschnitt 47 unter Verringerung des zuvor noch vorhandenen Luftspaltes axial
von der Magnetspule 23 angezogen wird. Dadurch schaltet der gesamte Magnetanker 24
in eine betätigte Stellung um, die der schon erwähnten Zufuhrstellung entspricht.
Dabei wird die Steuerpartie 25 vom zugeordneten Ventilsitz 27 abgehoben, und es wird
ein die Kolbenstange 12 mit Radialabstand umgebender zweiter ringförmiger Überströmspalt
56 freigegeben, durch den hindurch der Ringraum 53 mit einer radial außerhalb diesem
liegenden ringförmigen Zuströmkammer 57 kommuniziert, die mit dem Speisekanal 15 in
Verbindung steht. Gleichzeitig wird der oben erwähnte erste ringförmige Überströmspalt
52 verschlossen, indem die diesem zugeordnete Steuerpartie 26 am zugehörigen Ventilsitz
28 zur Anlage gelangt. Somit strömt Druckmedium gemäß Pfeilen 58 in die vordere Arbeitskammer
13 ein und beaufschlagt den Kolben 3, der sich daraufhin in Richtung zur rückseitigen
Abschlußwand 6 verlagert, wenn die rückseitige Arbeitskammer 14 ihrerseits durch Betätigung
des zugeordneten Steuerventils 18 mit dem Abfuhrkanal 16' verbunden ist.
[0031] Der Magnetanker 24 mit den Steuerpartien 25, 26 bildet beim Ausführungsbeispiel das
bewegliche Ventilglied des Steuerventils 17. Es ist insgesamt ring- oder hülsenähnlich
ausgeführt und verfügt über eine Durchbrechung, durch die hindurch sich die Kolbenstange
12 mit ringsumlaufendem radialem Abstand erstreckt, so daß die Funktion des Steuerventils
17 nicht von der Bewegung der Kolbenstange 12 beeinträchtigt wird. Die konkrete Gestalt
des beim Ausführungsbeispiel zum Einsatz gelangenden Magnetankers 24 ließe sich als
"hutähnlich" bezeichnen.
[0032] Üblicherweise wird man eine Kolbenstange 12 verwenden, die aus nicht-magnetisierbarem
Material besteht, beispielsweise Aluminiummaterial. Auf diese Weise ist eine Beeinflussung
des von der Magnetspule 23 erzeugten Magnetfeldes ausgeschlossen. Denkbar wäre es
aber auch, die Kolbenstange und eventuell auch das ringförmige Gehäuseteil 42 in die
Erzeugung des Magnetfeldes miteinzubeziehen, indem man eines oder beide dieser Teile
aus ferromagnetischem Material herstellt.
[0033] Die beispielsgemäße Ausgestaltung des Magnetankers 24 macht eine Druckkompensation
möglich, die zur Folge hat, daß zumindest in der unbetätigten Stellung und zweckmäßigerweise
auch in der betätigten Stellung praktisch keine vom Fluiddruck herrührenden Differenzkräfte
auf den Magnetanker 24 einwirken. Die unbetätigte Stellung kann somit schon mit einer
verhältnismäßig schwachen Federeinrichtung 48 gewährleistet werden, so daß der Umschaltvorgang
mit hoher Geschwindigkeit vonstatten gehen kann.
[0034] Ersichtlich läßt sich der Arbeitszylinder mit einer Magnetspule 23 verhältnismäßig
großen Spulendurchmessers ausstatten, ohne daß sich dies nachteilig auf die Baugröße
des Arbeitszylinders auswirkt. Als Einbauraum stehen praktisch die gesamten Querabmessungen
des Arbeitszylinders im Umfangsbereich der Kolbenstange 12 zur Verfügung. Dies ermöglicht
die Realisierung hoher Schaltkräfte und auch einer großen, der Wärmeabfuhr förderlichen
Spulenoberfläche.
[0035] Das Steuerventil könnte auch mehrere, beispielsweise zwei Magnetspulen aufweisen,
die zweckmäßigerweise koaxial zueinander angeordnet sind und beide von der Kolbenstange
durchsetzt werden.
[0036] Bei einem Arbeitszylinder, der über eine axial durchgehende und beide Abschlußwände
durchsetzende Kolbenstange verfügt, könnte ohne weiteres in beiden Abschlußwänden
ein Steuerventil integriert werden, das dem soeben erläuterten vorderen Steuerventil
17 hinsichtlich Aufbau und Anordnung entspricht. Um einheitliche Bauteile verwenden
zu können, läßt sich ein solches Steuerventil allerdings auch an einem nicht von einer
Kolbenstange durchsetzten Abschlußdeckel vorsehen, wie dies beim Ausführungsbeispiel
im Zusammenhang mit dem rückseitigen Abschlußdeckel 8 der Fall ist. Das dort eingesetzte
rückwärtige Steuerventil 18 hat den gleichen Aufbau wie das vordere Steuerventil 17,
und auch das axial innere Deckelteil 35' kann im Aufbau dem entsprechenden Deckelteil
34 des vorderen Abschlußdeckels 7 entsprechen. Lediglich das axial äußere Deckelteil
34' weicht insofern vom äußeren Deckelteil 35 des vorderen Abschlußdeckels 7 ab, als
hier keine zentrale Durchbrechung für die Kolbenstange vorhanden ist.
[0037] Die beiden Steuerventile 17, 18 lassen sich abgestimmt derart betätigen, daß der
Kolben 3 mit der Kolbenstange 12 eine gewünschte Axialbewegung durchführt. Auch eine
Positionierung in einer gewünschten Axialposition ist möglich, wenngleich dies bei
einem modifizierten Aufbau des Arbeitszylinders präziser möglich wäre. Diese abgewandelte
Bauform sieht im jeweiligen Abschlußdeckel einen mehrstufigen Ventilaufbau vor, indem
jeweils mehrere und vorzugsweise zwei Steuerventile gleichen Aufbaus axial aufeinanderfolgend
installiert sind. Hier könnte jedes Steuerventil vorzugsweise als 2/2-Wegeventil ausgeführt
sein, um besonders einfach eine Steuerung im Rahmen der sogenannten Pulsweitenmodulation
zu gestatten.
[0038] Des weiteren besteht die Möglichkeit, das vordere und rückwärtige Steuerventil 17,
18 fluidisch miteinander zu verknüpfen. Diese Verknüpfung kann beispielsweise derart
erfolgen, daß der Speisekanal 15' des rückseitigen Steuerventils 18 über einen gehäuseinternen,
strichpunktiert angedeuteten Verbindungskanal 59 mit dem Speisekanal 15 des vorderen
Steuerventils 17 verbunden wird. Die direkte Verbindung des rückseitigen Speisekanals
15' zu einer Druckquelle wird in diesem Falle unterbrochen. Indem nun eine zentrale
Druckeinspeisung erfolgt, kann durch abgestimmte Betätigung der beiden Steuerventile
17, 18 beispielsweise eine 5/2-Ventilfunktion realisiert werden.
[0039] Soweit in der vorstehenden Beschreibung von ring- oder hülsenartiger Bauform die
Rede ist, bezieht sich dies sowohl auf kreisförmige als auch auf unkreisförmige und
zum Beispiel elliptische oder ovale Querschnitt-Formgebungen. Die unkreisförmige Querschnittsgestalt
kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn auch die Kolbenstange über einen unkreisförmigen
Querschnitt verfügt. Zweckmäßigerweise paßt man zumindest den Innenquerschnitt des
Magnetankers an die Außenkontur der Kolbenstange an.
1. Fluidbetätigter Arbeitszylinder, mit einem Gehäuse (1), das einen von zwei stirnseitigen
Abschlußwänden (5, 6) begrenzten Aufnahmeraum (2) enthält, in dem sich ein axial verschiebbarer
Kolben (3) befindet, der mit einer zumindest die vordere Abschlußwand (5) durchsetzenden
Kolbenstange (12) verbunden ist, wobei die vordere Abschlußwand (5) mit wenigstens
einem zur Steuerung der Fluidbeaufschlagung des Kolbens (3) dienenden, elektromagnetisch
betätigbaren Steuerventil (17) ausgestattet ist, das wenigstens eine Magnetspule (23)
und einen dieser zugeordneten, zur Betätigung wenigstens einer Steuerpartie (25, 26)
des Steuerventils (17) dienenden beweglichen Magnetanker (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetspule (23) und der Magnetanker (24) des Steuerventils (17) von der Kolbenstange
(12) durchsetzt werden.
2. Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsrichtung
(33) des Magnetankers zumindest im wesentichen (24) parallel zu derjenigen (22) der
Kolbenstange (12) verläuft.
3. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange
(12) von der Magnetspule (23) und vom Magnetanker (24) des Steuerventils (17) unter
koaxialer Anordnung umschlossen wird.
4. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Steuerpartie (25, 26) des Steuerventils (17) die Kolbenstange (12)
umschließt und axial einem die Kolbenstange (12) ebenfalls umschließenden gehäusefesten
ringförmigen Ventilsitz (27, 28) gegenüberliegt.
5. Arbeitszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (17)
zwei axial entgegengesetzt orientierte Steuerpartien (25, 26) aufweist, die jeweils
einem gehäusefesten ringförmigen Ventilsitz (27, 28) gegenüberliegen, wobei die eine
Steuerpartie (25) die Fluidzufuhr und die andere Steuerpartie (26) die Fluidabfuhr
bezüglich einer der vom Kolben (3) im Aufnahmeraum (2) abgeteilten Arbeitskammern
(13, 14) und dabei insbesondere bezüglich der vorderen Arbeitskammer (13) steuert.
6. Arbeitszylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der vorderen Abschlußwand
(5) ein die Kolbenstange (12) umgebender, zur vorderen Arbeitskammer (13) ausmündender
Ringraum (53) vorhanden ist, der je nach Schaltstellung des Magnetankers (24) mit
einem Speisekanal (15) oder einem Abfuhrkanal (16) kommuniziert.
7. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
wenigstens eine Steuerpartie (25, 26) am Magnetanker (24) vorgesehen ist.
8. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Kolbenstange (12) umschließende Magnetanker (24) ring- oder hülsenähnliche Gestalt
hat.
9. Arbeitszylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker (24)
einen in den der Magnetspule (24) axial vorgelagerten Bereich ragenden ringscheibenförmigen
Ankerabschnitt (47) aufweist.
10. Arbeitszylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker (24)
einen von der Magnetspule (23) radial außen umgriffenen hohlzylindrischen Ankerabschnitt
(45) aufweist, der koaxial von dem ringscheibenförmigen Ankerabschnitt (47) wegragt.
11. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Kolbenstange (12) umschließende Magnespule (23) ring- oder hülsenähnliche Gestalt
hat.
12. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerventil (17) insgesamt ringförmig ausgebildet ist und die Kolbenstange (12) vorzugsweise
koaxial umschließt.
13. Arbeitszylinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (17)
axial zwischen zwei ringförmigen Deckelteilen (34, 35) der als Abschlußdeckel (7)
ausgeführten vorderen Abschlußwand (5) angeordnet ist.
14. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
vordere Abschlußwand (5) mehrere axial aufeinanderfolgend angeordnete Steuerventile
(17) aufweist.
15. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
rückseitige Abschlußwand (6) ebenfalls mit einem Steuerventil (18) ausgestattet ist,
das funktionell mit dem vorderseitigen Steuerventil (17) verknüpft sein kann.
16. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine
durchgehende, beide Abschlußwände (5, 6) durchsetzende Kolbenstange (12) vorhanden
ist, wobei jeder Abschlußwand (5, 6) ein von der Kolbenstange (12) durchsetztes Steuerventil
(17) zugeordnet ist.