[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Diebstahlschutz eines Gerätes, vorzugsweise
eines Autoradios, das zur Inbetriebnahme einen von einem austauschbaren Datenträger,
insbesondere einer Chipkarte gelesenen Code benötigt.
[0002] Geräte, insbesondere Autoradios und bewegliche Funkgeräte, werden häufig gestohlen.
Daher haben Hersteller dieser Geräte Verfahren entwickelt, die es einem Dieb nahezu
unmöglich machen, einen gestohlenen Empfänger in Betrieb zu nehmen. So ist es beispielsweise
bekannt, einen Code einzugeben, wenn das Gerät von der Versorgungsspannung abgeklemmt
war. Im wieder mit Spannung versorgten Gerät erfolgt dann ein Vergleich. Bei Übereinstimmung
bietet das Gerät wieder die volle Funktionalität.
[0003] Als weiteres Verfahren ist der Einsatz von Chipkarten bekannt. Bei entnommener Chipkarte
ist ein Betrieb des Gerätes nicht möglich, während bei eingeführter Chipkarte das
Gerät die volle Funktionalität entwickelt. Dabei werden meistens Chipkarten eingesetzt,
auf denen ein gegen Schreiben geschützter Code gespeichert ist. Dieser Code wird einmalig
im Rahmen der Herstellung der Chipkarte bzw. bei der Herstellung des Gerätes auf die
Karte geschrieben und ein Schreibschutz aktiviert. Da die Verbreitung von Chipkarten
rasch zunimmt, tragen Benutzer von Chipkarten oft viele Chipkarten bei sich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Diebstahlschutzfunktion bzw. die Inbetriebnahme
eines diebstahlgeschützten Gerätes auch mit einer Chipkarte vornehmen zu können, die
außerdem anderen Zwecken dient.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein austauschbarer Datenträger,
insbesondere eine Chipkarte, einen beschreibbaren ersten Speicherplatz für einen Code
und einen beschreibbaren zweiten Speicherplatz für eine Kennung aufweist, die besagt,
ob am beschreibbaren ersten Speicherplatz ein Code gespeichert ist. Vorzugsweise ist
dabei vorgesehen, daß in einer Lernphase von einem im Gerät befindlichen Prozessor
nach Verbinden des Datenträgers mit dem Gerät die Kennung abfragbar wird, worauf bei
einer nicht vorhandenen Kennung im Gerät ein Code erzeugt und in den ersten Speicherplatz
des Datenträgers und in einen Speicher des Gerätes geschrieben wird und die Kennung
in den zweiten Speicherplatz geschrieben wird.
[0006] Außer einer Chipkarte kommen als austauschbarer Datenträger beispielsweise wiederbeschreibbare
CDs oder Chips in Frage, die in anderen Gegenständen angeordnet sind, beispielsweise
in einem Autoschlüssel. Die Verbindung zwischen dem Gerät und dem Datenträger kann
durch direkte Kontaktgabe - wie beispielsweise bei den üblichen Chipkarten -, optisch
oder elektromagnetisch erfolgen - wie bei mit Transpondern ausgerüsteten Autoschlüsseln.
[0007] Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß der Datenträger, insbesondere
die Chipkarte - im folgenden auch Kombikarte genannt -, weder für die Verwendung zum
Diebstahlschutz noch für ein individuelles Gerät ausgelegt sein muß. Derartige Maßnahmen
würden nämlich beispielsweise die in großen Stückzahlen hergestellten Chipkarten erheblich
verteuern.
[0008] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß bei einer
vorhandenen Kennung der Code gelesen und in den Speicher des Gerätes geschrieben wird.
Damit kann mit Hilfe eines für ein erstes Gerät angelernten Datenträgers ein weiteres
Gerät angelernt werden. So kann beispielsweise ein Besitzer mehrerer Autos mit jeweils
einem Autoradio diese mit einer einzigen Kombikarte in Betrieb nehmen. Dabei bleibt
wie auch bei einem einzigen Gerät die Möglichkeit einer Inbetriebnahme mit der Keycard
erhalten. Auch wenn das Gerät derart ausgelegt ist, daß eine von mehreren Keycards
zur Inbetriebnahme benutzt werden kann, bleibt dieser Vorteil bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Einrichtung erhalten.
[0009] Obwohl die erfindungsgemäße Einrichtung an sich auch bei einem Gerät anwendbar ist,
das vor dem Anlernen des Datenträgers ungeschützt in Betrieb genommen werden kann,
ist eine Verbindung der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einem Diebstahlschutz ohne
diesen Datenträger möglich. So kann beispielsweise für eine Inbetriebnahme die Eingabe
eines Codes oder die Benutzung einer weiteren Chipkarte vorgesehen sein. Der Benutzer
kann sein diebstahlgeschütztes Gerät mit der weiteren Chipkarte - im folgenden auch
Keycard genannt - in Betrieb nehmen, solange er keine Kombikarte besitzt oder er es
nicht als lästig empfindet, mehr Chipkarten bei sich zu tragen als nötig.
[0010] Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht einem Hersteller von Geräten diese mit
einer Einrichtung zum Diebstahlschutz einschließlich der Keycard auszuliefern - unabhängig
davon, ob der Benutzer jemals Kombikarten verwendet.
[0011] Vorzugsweise ist bei der erfindungsgemäßen Einrichtung vorgesehen, daß der Datenträger,
insbesondere die Chipkarte, einen Speicher für Daten zur Decodierung von digital codierten
Verkehrsmeldungen enthält. Dieser Speicher und der Speicher für die Kennung und den
Code können von zwei Bauelementen, beispielsweise einem ROM und einem EEPROM gebildet
werden. Es ist jedoch auch möglich, mit einem einzigen Speicher-Bauelement zu arbeiten,
wobei Schreib- und Leserechte entsprechend ausgelegt sind.
[0012] Die Daten zur Decodierung von digital codierten Verkehrsmeldungen sind von Land zu
Land unterschiedlich, so daß die Chipkarten mit diesen Daten - im folgenden auch TMC-Karten
genannt - von Land zu Land individuell vertrieben werden. Der Gerätehersteller weiß
jedoch oft nicht, wohin ein von ihm gefertigtes Gerät letztendlich verkauft wird.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können Benutzer in jedem Land Ihr Gerät gegen
Diebstahl schützen und später bei Vorhandensein einer Kombikarte diese anstelle der
Keycard für die Zwecke des Diebstahlschutzes benutzen.
[0013] Da für die erfindungsgemäße Einrichtung auf dem Datenträger keine Rechenvorgänge
erforderlich sind, sondern lediglich Speicherzugriffe, ist eine möglichst preiswerte
Realisierung der erfindungsgemäßen Einrichtung dadurch möglich, daß der Datenträger
keinen Prozessor aufweist.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Gerät mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung als Blockschaltbild,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer für die erfindungsgemäße Einrichtung geeigneten
Chipkarte und
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm eines im Prozessor des Gerätes vorgesehenen Programms.
[0015] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Gerät 1 sind lediglich die zum Verständnis der Erfindung
erforderlichen Teile dargestellt. Weitere Baugruppen, beispielsweise eines Autoradios,
sind Stromversorgungseinrichtungen, Empfangsschaltungen und Verstärkerschaltungen
und können in üblicher Weise ausgeführt sein. Für verschiedene Anzeige- und Einstell-Funktionen
sind ein Display 2 und eine Tastatur 3 mit einem Mikrocomputer 4 (Prozessor) verbunden.
An diesen ist auch ein Kartenleser 6 angeschlossen, in den eine Chipkarte 7 (Fig.
2) eingeführt werden kann. In an sich bekannter Weise dienen zur elektrischen Verbindung
der Chipkarte mit dem Kartenleser Kontakte 7a.
[0016] Zur Speicherung von Festwerten, beispielsweise den zur Decodierung von digital codierten
Verkehrsmeldungen erforderlichen Daten, dient ein Nur-Lese-Speicher 7b. Für veränderliche
Daten ist in der Chipkarte 7 ein EEPROM 8 vorgesehen, dessen Speicherbereich schematisch
dargestellt ist. Davon dient ein Teil, beispielsweise die Bits von 0 bis 15, als zweiter
Speicherplatz und ist für eine Kennung reserviert, die besagt, ob in einem weiteren,
vorgegebenen Teil (erster Speicherplatz) ein Code abgelegt ist. Die Chipkarte 7 wird
im folgenden auch TMC-Karte genannt.
[0017] Eine vorteilhafte Belegung des ersten Speicherplatzes kann dadurch vorgenommen werden,
daß der Code mehrmals abgelegt ist - beispielsweise dreimal. Damit ist die Sicherheit
beim Lesen erhöht. Ferner kann der Code verschlüsselt abgelegt werden, wobei nur der
Mikrocomputer 4 zur Entschlüsselung in der Lage ist.
[0018] In einem Festwertspeicher 5.1 des Gerätes 1 ist ein Code bereits bei der Herstellung
abgelegt, der dazu dient, das Gerät mit einer speziellen Chipkarte (Keycard) in Betrieb
zu nehmen, die mit dem Gerät geliefert wird und auf der ein gültiger Code unveränderbar
gespeichert ist.
[0019] Bei dem Ablaufplan nach Fig. 3 wird nach einem Start 11 das Gerät bei 12 mit einer
gültigen Keycard eingeschaltet. Daraufhin entnimmt der Benutzer bei 13 die Keycard
und auf dem Display erscheint ein Schriftzug "Learning" bei 14. Daraufhin führt der
Benutzer bei 15 die TMC-Karte 7 (Fig. 1) ein. Unterbleibt dies während einer vorgegebenen
Zeit von beispielsweise 30s, schaltet das Gerät ab und kann nur wieder mit der Keycard
in Betrieb genommen werden. Bei 16 prüft der Mikrocomputer 4 (Fig. 1) durch Auslesen
der Kennung im reservierten Speicherbereich, ob auf der TMC-Karte 7 ein gültiger Code
vorhanden ist. Ist dieses der Fall, wird dieser Code bei 17 in den Speicher 5.2 eingeschrieben.
[0020] Wird jedoch bei 16 festgestellt, daß noch kein Code auf der TMC-Karte vorhanden ist,
wird bei 18 ein Code seitens des Gerätes erzeugt und in den Speicher 8 (erster Speicherplatz)
der TMC-Karte 7 eingeschrieben. Außerdem wird die Kennung in den zweiten Speicherplatz
geschrieben. Daraufhin wird bei 19 der gleiche Code in den Speicher 5.2 eingeschrieben,
womit die TMC-Karte angelernt ist und das Programm bei 20 beendet wird.
1. Einrichtung zum Diebstahlschutz eines Gerätes, vorzugsweise eines Autoradios, das
zur Inbetriebnahme einen von einem austauschbaren Datenträger gelesenen Code benötigt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein austauschbarer Datenträger (7), insbesondere eine
Chipkarte, einen beschreibbaren ersten Speicherplatz für einen Code und einen beschreibbaren
zweiten Speicherplatz für eine Kennung aufweist, die besagt, ob am beschreibbaren
ersten Speicherplatz ein Code gespeichert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Lernphase von einem
im Gerät (1) befindlichen Prozessor (4) nach Verbinden des Datenträgers (7) mit dem
Gerät die Kennung abfragbar wird, worauf bei einer nicht vorhandenen Kennung im Gerät
ein Code erzeugt und in den ersten Speicherplatz des Datenträgers (7) und in einen
Speicher (5.2) des Gerätes (1) geschrieben wird und die Kennung in den zweiten Speicherplatz
geschrieben wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer vorhandenen Kennung
der Code gelesen und in den Speicher (5.2) des Gerätes (1) geschrieben wird.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter
gültiger Code in einem weiteren austauschbaren Datenträger, vorzugsweise einer Chipkarte,
unveränderbar gespeichert ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger
(7) für weitere Funktionen als den Diebstahlschutz ausgelegt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger (7) einen
Speicher (7b) für Daten zur Decodierung von digital codierten Verkehrsmeldungen enthält.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenträger (7) keinen Prozessor aufweist.