[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Verriegelung von klappbaren Karosserieteilen wie
Hauben oder Verdecke nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bekannte Schließvorrichtungen für klappbare Karosserieteile, insbesondere Motorhauben,
haben einen Bügel, der in der verschlossenen Stellung des Karosserieteils mit einem
Haken in Eingriff steht und so das Karosserieteil arretiert.
[0003] Aus DE 38 00 594 ist eine Schließvorrichtung für Motorhauben von Kraftfahrzeugen
bekannt, bei der eine elastische Verbindung zwischen Motorhaube und der Kühlerhaube
durch Saugnäpfe erzielt wird, die in Schließstellung an der Kühlerversteifung anlegen,
wobei eine Saugpumpe zum Ansaugen der Saugnäpfe vorgesehen ist. Die Saugnäpfe besitzen
integrierte Puffer, die eine exakte Einstellung des Abstandes zwischen Motorhaube
und Kühlerversteifung ermöglichen.
[0004] Ferner ist aus DE 40 20 473 eine Vorrichtung zur Sicherung einer verschwenkbaren
Motorhaube eines Kraftfahrzeugs bekannt. Ein Fanghaken für die Motorhaube eines Kraftfahrzeugs
weist einen angelenkten Griffhebel auf, der sich zwischen zwei Gitterstäben eines
Kühlergrills erstreckt und bei der Aufwärtsbewegung der Haube in eine Raststellung
aus einer verdeckten Lage in eine von außen zugängliche Betätigungsstellung verschoben
wird. Um Klappergeräusche zu vermeiden, steht der Griffhebel unter der Wirkung einer
Feder, die den Griffhebel an einen der Gitterstäbe andrückt.
[0005] Des weiteren ist aus DE 43 13 570 eine Sicherheitsverriegelung für Kraftfahrzeugabdeckungen
mit Drehfallenverschluß bekannt, dessen Verschlußteile am Aufbau und an der Abdekkung
angeordnet sind, wodurch die Gabeldrehfalle des einen Verschlußteils beim Schließen
der Abdeckung umgreifend mit einem Verschlußbügel des anderen Verschlußteils zusammenwirkt
und durch ein Sperrglied in ihrer Verriegelungsstellung gehalten wird. Die Gabeldrehfalle
ist zweistufig entriegelbar und schnappt unter Auslösung durch den zweiten Entriegelungsvorgang
in ihre Freigabestellung.
[0006] Aus DE 44 46 078 ist eine Sicherheits- Verriegelungsvorrichtung für ein klappbares
Karosserieteil bekannt. Von dieser ist ein Schließteil an der Motorhaube schwenkbar
gelagert, wobei an dem Schließteil ferner ein Federteller und ein Druckteil vorgesehen
ist, zwischen denen sich eine Druckfeder befindet. Ferner greift am Druckteil ein
vom Fahrzeuginnenraum aus betätigbarer Bowdenzug an. Darüber hinaus ist am Fahrzeugaufbau
eine Wandöffnung und eine mit dem Schließteil einen stumpfen Winkel einschließende
Gleitbahn vorgesehen. In Schließlage der Motorhaube wird das Druckteil gegen die Gleitbahn
gepreßt, so daß das Schließteil nach vorne verlagert wird und der Schließvorsprung
eine Rastnase untergreift.
[0007] Aus DE 42 39 908 ist ein Drehfallenverschluß für ein Fahrzeug bekannt. Der Drehfallenverschluß
für die Verriegelung von Motorhauben weist am Verschlußgehäuse eine Fanghakensicherung
für den zugehörigen Verschlußbügel auf, wobei der Verschlußbügel erst nach Aufheben
seiner Fangstellung durch Herumbewegen um die Fanghhakenanordnung vom Verschlußgehäuse
wegbewegbar ist. Um den Drehfallenverschluß kompakt und gewichtsgünstig zu gestalten,
sind eine einfache Fanghakenanordnung in Verbindung mit einer Zwangsführung des Verschlußbügels
während seines gesamten Entriegelungsvorschubs vorgesehen.
[0008] Der Nachteil bei allen Vorrichtungen nach dem Stand der Technik ist, daß ein Flattern
oder ein teilweises Abheben der so verriegelten klappbaren Karosserieteile während
der Fahrt nicht ausgeschlossen werden kann.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verriegelung von klappbaren Karosserieteilen
zu schaffen, die einen festen Sitz des verriegelten Karosserieteils gewährleistet.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen nach dem
Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung.
[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Flattern bzw. das Abheben der
Motorhaube von der Stärke der vom Fahrtwind ausgeübten Kräfte auf die Karosserie abhängt.
Erfindungsgemäß wird daher eine Verriegelungsvorrichtung mit einem Halteelement zum
Halten des klappbaren Karosserieteils mit mindestens einer Freigabestellung und einer
Verriegelungsstellung vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch einen Aufnehmer
zur Erfassung des Fahrzustandes des Fahrzeuges und eine Steuervorrichtung zum Einstellen
der Haltekraft des Halteelementes in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
[0012] In einer Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung ist das Halteelement ein Haltestift,
der mit einem Greifer zusammenwirkt.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Aufnehmer einen beweglichen
Staudruckaufnehmer zur Aufnahme des Staudruckes bei der Fahrt des Fahrzeuges.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Steuervorrichtung eine Hebelvorrichtung
für die Umsetzung der Bewegung des Staudruckaufnehmers in eine Andrückbewegung des
Greifers an den Haltestift.
[0015] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungsvorrichtung eine
Saugvorrichtung zum Halten des klappbaren Karosserieteils auf und weist die Steuervorrichtung
ein erstes Steuerventil zur Verbindung der Saugvorrichtung mit einem Druckreservoir
und ein zweites Steuerventil zum Belüften der Saugvorrichtung auf.
[0016] Vorzugsweise wird der Unterdruck für die Saugvorrichtung durch eine kommunizierende
Verbindung mit einem Ansaugrohr eines Motors erzeugt.
[0017] Zur Erzeugung der Steuergröße für die Einstellung der Haltekraft kann ein Tachogenerator
zum Erfassen der Fahrzeuggeschwindigkeit, ein Drehzahlsensor zum Erfassen der Motordrehzahl
und ein Übersetzungssensor zum Erfassen der Getriebeübersetzung sowie ein Zündsensor
zum Erfassen der Frequenz der Zündung verwendet werden.
[0018] Aus Sicherheitsgründen ist die Verriegelungsvorrichtung so ausgelegt, daß bei Auslösen
des Airbags die Verriegelung freigegeben wird.
[0019] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrchtung eignet sich insbesondere für Fronthauben
von Personen- und Nutzfahrzeugen.
[0020] Unter dem Begriff

geschwindigkeitsabhängig" ist hier und im folgenden die Bewegung des Fahrzeugs in
bezug auf die Luft, nicht unbedingt gegenüber dem Boden gemeint.
[0021] Die Erfindung wird zum besseren Verständnis im folgenden unter Angabe weiterer Merkmale
und Vorteile anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erste, auf Umsetzung des Luftwiderstandes beruhenden Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrchtung in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 zeigt einen Teil der Ausführungsform nach Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 3 zeigt eine zweite, auf Unterdruck beruhenden Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung als pneumatischen Schaltplan.
[0022] Die in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung ist
zum Halten und Verriegeln einer Haube 1, insbesondere Motorhaube eines Fahrzeugs,
in einer verschlossenen Position in das Fahrzeug eingebaut. Die Haltevorrichtung umfaßt
dabei prinzipiell ein erstes Teil an der zu haltenden Haube und ein zweites Teil an
dem Kühlergrill 2 oder einem anderen feststehenden Element des Fahrzeugs, wobei das
zweite Teil mit dem ersten Teil an der Haube 1 zusammenwirkt. Die Haube ist um eine
(nicht dargestellte) Achse schwenk- oder klappbar, wobei sich das zweite Teil der
Haltevorrichtung vorzugsweise an einer Seite der Klappe befindet, die der Seite der
Haube, auf der sich die Achse befindet, gegenüberliegt.
[0023] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 1 umfaßt außerdem einen Staudruckaufnehmer
3, der zur Messung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs dient. Die Geschwindigkeit ist
die Regeleingangsgröße für die Einstellung der Andruckkraft der Verriegelungsvorrichtung.
[0024] Der Staudruckaufnehmer 3 ist an einem Kühlergrill 2 befestigt und ist beweglich.
In der dargestellten Ausführungsform ist der Staudruckaufnehmer 3 im wesentlichen
eine einfache Platte, die entgegen der Fahrtrichtung gewölbt ist. Sie ist so hinter
dem Kühlergrill (oder irgendeinem Teil der Frontfläche des Fahrzeugs) angeordnet,
daß der Fahrtwind auf sie trifft und einen Druck und damit eine Kraft auf sie ausübt.
Der Staudruckaufnehmer 3 ist beweglich gehalten, so daß die auf ihn ausgeübte Kraft
ihn wenigstens um eine kleine Wegstrecke entgegen der Fahrtrichtung verschiebt. Da
unmittelbar hinter dem Kühlergrill 2 gewöhnlich ausreichend Platz zur Verfügung steht,
kann ein Bewegungsspielraum von bis zu 10 cm für den Staudruckaufnehmer vorgesehen
werden.
[0025] Diese kleine Bewegung des Staudruckaufnehmers 3 wird über eine Hebelvorrichtung in
eine gewünschte Andruckbewegung der eigentlichen Haltevorrichtung umgesetzt. Dazu
umfaßt die Hebelvorrichtung einen ersten horizontalen Hebelarm 4, der starr oder gelenkig
mit dem Staudruckaufnehmer 3 verbunden ist und in die Bewegung des Staudruckaufnehmers
3 entgegen der Fahrtrichtung mitgenommen wird.
[0026] Der erste Hebelarm 4 wird fortgesetzt durch einen zweiten Hebelarm 5, wobei beide
Hebelarme 4 und 5 starr miteinander verbunden sind. An ihrer Verbindung sind sie gelenkig
mit einer Hebelfixierung 6 verbunden, so daß sie durch diese Hebelfixierung 6 drehbar
um eine im wesentlichen senkrecht zu den Hebeln verlaufende, d. h. vertikale Achse
gehaltert werden. Das Verhältnis der Länge von dem ersten und dem zweiten Hebelarm
4 und 5 zueinander ist dabei so gewählt, daß bereits eine kleine Bewegung des Staudruckaufnehmers
3 zu einer spürbaren, auf die Haltevorrichtung übertragenen Kraft führt. Die Hebelfixierung
6 ist an dem Kühlergrill 2 oder einem sonstigen feststehenden Element des Fahrzeugs
angebracht.
[0027] Der zweite Hebelarm 5 ist über ein Hebelgelenk 9 mit dem schwenkbaren Greifer 7 gelenkig
verbunden. Im einfachsten Fall braucht die Verbindung nur in einem losen Aufeinanderdrükken
zweier ansonsten unabhängiger Hebel zu bestehen. Durch das Hebelgelenk 9 wird die
von dem Geschwindigkeitsaufnehmer aufgenommene Kraft über die Hebelvorrichtung auf
den schwenkbaren Greifer 7 übertragen, er wird in Fahrtrichtung gedrückt.
[0028] In Fig. 2 ist der schwenkbare Greifer 7 in der Seitenansicht dargestellt, der durch
die Bewegung oder eine Bewegungskomponente der Hebelvorrichtung in die Verriegelungsstellung
gedrückt wird. Der schwenkbare Greifer 7 ist an seinem unteren Ende um eine Achse
schwenkbar an dem Kühlergrill 2 oder einem sonstigen feststehenden Element des Fahrzeugs
angebracht. Die Schwenkachse des Greifers 7 liegt in der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform in der Horizontalen quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
[0029] An seinem oberen Ende hat der Greifer 7 einen Greifkopf 10, der im wesentlichen die
Form einer Platte mit einer im wesentlichen horizontal verlaufenden Oberseite und
einer Unterseite hat, wobei eine Aussparung 12 mittig in dieser Platte vorgesehen
ist. Die Aussparung ist zu der in Fahrtrichtung liegenden Seite der Platte offen.
In diese Aussparung 12 greift ein Haltestift 13 ein. Der Haltestift 13 ist an der
zu haltenden Haube 1 befestigt und weist an seinem freien Ende eine mit einer Schraube
14 fixierte Klemmscheibe 15 auf. Die Klemmscheibe 15 hat einen Außendurchmesser, der
größer ist als der freie Raum in der Aussparung 12. In der gezeigten Ausführungsform
ist der Haltestift 13 zumindest teilweise, d. h. an seinem freien Ende, mit einem
Außengewinde versehen, auf dem die Klemmscheibe 15 aufgesetzt wird und mit einer Mutter
14 mit Innengewinde befestigt wird. Durch eine Bewegung des Greifers 7 in oder entgegen
der Fahrtrichtung, d. h. durch eine Schwenkbewegung um seine Schwenkachse, wird der
Haltestift 13 zwischen die beiden Enden der Platte in die Aussparung 12 aufgenommen
und dort aufgrund seiner Klemmscheibe gehalten, so daß er nicht in die Klapprichtung
der Haube 1 aus der Aussparung 12 heraus bewegt werden kann.
[0030] Die Unterseite 11 der Platte des Greifkopfes 10 ist bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
entgegen der Fahrtrichtung nach unten abgeschrägt und wirkt so als Andrückfläche für
die Klemmscheibe 15 des Haltestifts 13 an der zu haltenden Haube 1: je weiter der
Greifer 7 in Fahrtrichtung geschwenkt wird, desto weiter zieht er den Haltestift 13
nach unten. Damit wird eine regelbare Andrückkraft auf die Haube 1 ausgeübt.
[0031] Damit der Greifer 7 in einer Freigabestellung der Verriegelungsvorrichtung den Haltestift
13 freigeben kann und nicht durch die Hebelvorrichtung daran gehindert wird, wird
die Aussparung 12 in der Andrückfläche 11 nach außen weiter, d. h. läuft die Aussparung
12 entgegen der Fahrtrichtung konisch zu.
[0032] Bevorzugt wird die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 1 und 2 so ausgelegt, daß die
Fläche des Staudruckaufnehmers 3 und die Drehachse der Hebelvorrichtung im wesentlichen
senkrecht zu der Richtung des Fahrtwindes steht.
[0033] Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ist in der Horizontalen angeordnet, d. h. Geschwindigkeitsaufnehmer 3 und Haltevorrichtung
mit Greifer 7 sind nebeneinander am Kühlergrill 2 befestigt. Selbstverständlich ist
auch eine vertikale Anordnung denkbar, wobei die Wahl der einen oder der anderen Anordnung
durch den zur Verfügung stehenden Platz hinter dem Kühlergrill bestimmt wird. Außerdem
können mehrere Verriegelungsvorrichtungen der beschriebenen Art nebeneinander angeordnet
werden, so daß sich ihre Wirkung vervielfacht.
[0034] Die Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 1 und 2 hat den Vorteil,
daß sie sehr kostengünstig herzustellen ist.
[0035] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist in
Fig. 3 dargestellt. Diese Ausführungsform arbeitet pneumatisch und hat den Vorteil,
daß kein Staudruckaufnehmer 3 wie in der ersten Ausführungsform vorgesehen werden
muß. Es können diverse Unterdruckeinrichtungen des Fahrzeugs mitverwendet werden oder
eine zusätzliche (nicht dargestellte) Saugpumpe vorgesehen werden.
[0036] Als Haltevorrichtung entsprechend dem Greifer 7 in der Ausführungsform nach Fig.
1 und 2 umfaßt die Ausführungsform nach Fig. 3 eine Saugvorrichtung 16, die im wesentlichen
einen (nicht dargestellten) Hohlraum mit Gummidichtung am Rand umfaßt, der so geformt
ist, daß er mit einer (nicht dargestellten) glatten Fläche an der Unterseite der Haube
1 dicht abschließt.
[0037] Der Hohlraum ist über eine Druckleitung 17 mit einem steuerbaren Reservoirventil
19 verbunden, das seinerseits mit einem Druckreservoir 18 verbunden ist. Das Druckreservoir
18 kann dabei ein Unterdruckbehälter sein, der durch den Motor immer auf mehr oder
weniger konstantem Unterdruck gehalten wird (er kann kommunizierend mit dem Ansaugrohr
verbunden sein), oder statt des Unterdruckbehälters kann eine eigene Saugpumpe vorgesehen
werden.
[0038] Das steuerbare Reservoirventil 19 wird in Abhängigkeit von einem Steuersignal graduell
geöffnet oder geschlossen, so daß es zu einem Druckausgleich zwischen dem Reservoir
18 und der Saugvorrichtung 16 kommt. Bei Verwendung einer Saugpumpe anstelle eines
Reservoirs kann auch das Reservoirventil 19 weggelassen werden und die Saugleistung
direkt mit dem Steuersignal gesteuert werden.
[0039] Die Saugvorrichtung 16 ist außerdem mit einem steuerbaren Lüftungsventil 20 verbunden.
Dies dient dazu, die Saugvorrichtung belüften zu können, wenn die Verriegelungsvorrichtung
die Haube 1 freigeben soll. Damit das steuerbare Reservoirventil 19 und das steuerbare
Lüftungsventil 20 nicht gegeneinander arbeiten, wird das Steuersignal einem der beiden
Ventile direkt und dem anderen Ventil über ein Inverterglied 21 für ein Steuersignal
zugeführt. In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wird das Reservoirventil direkt
und das Lüftungsventil invertiert angesteuert. Die tatsächliche Ausführung hängt von
dem Pegel des aktiven Zustands des Steuersignals ab. Das Inverterglied 21 kann auch
in ein Ventil integriert sein. Außerdem weist das Inverterglied 21 zur Sicherung des
Betriebs eine Einschaltverzögerung bzw. eine Hysterse auf. Die Einzelheiten dieser
Technik sind dem Fachmann bekannt und werden daher hier nicht weiter im einzelnen
aufgeführt.
[0040] Die pneumatische Ausführungsform nach Fig. 3 hat den Vorteil, daß mehrere Regeleingangsgrößen
berücksichtigt werden können, wie z. B. Airbag-Sensor-Signale.
[0041] Bei direkter Ansteuerung einer Saugpumpe können außerdem noch weitere Größen des
Fahrzeugs berücksichtigt werden. Zur Steuerung kann der Geschwindigkeitsaufnehmer
einen Tachogenerator zum Erfassen der Fahrzeuggeschwindigkeit umfassen oder einen
Drehzahlsensor zum Erfassen der Motordrehzahl und einen Übersetzungssensor zum Erfassen
der Getriebeübersetzung. Schließlich kann der Geschwindigkeitsaufnehmer einen Zündsensor
zum Erfassen der Frequenz der Zündung aufweisen, aus der die Geschwindigkeit abgeleitet
werden kann.
[0042] Die Erfindung wurde in der obigen Beschreibung ohne weitere Komponenten dargestellt,
die zur Erfindung nichts beitragen. Es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich,
daß ein Fanghaken zusätzlich zu der erfindungsgemaßen Vorrichtung vorgesehen werden
kann, der elastisch in seine Verriegelungsposition, z. B. in die Aufnahme im Kühlergrill
gedrückt wird. So kann die Haube 1 insbesondere auch ohne Aktivierung der pneumatischen
Verriegelungsvorrichtung gehalten werden.
[0043] Die Erfindung wurde hier mit bezug auf eine Motorhaube beschrieben, sie ist jedoch
nicht darauf beschränkt, sondern kann auch in Verbindung mit einem Verdeck einer Cabriolet-Limousine
eingesetzt werden. Denn gerade bei der Verriegelung des Verdecks ist eine geschwindigkeitsabhängige
Haltekraft sehr wünschenswert.
1. Verriegelungsvorrichtung für ein am Aufbau eines Fahrzeugs klappbar gehaltenes Karosserieteil
(1) mit einem zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbarem
Halteelement, gekennzeichnet durch
- wenigstens einen Aufnehmer (3) zur Erfassung von Fahrzuständen des Fahrzeugs,
- eine mit dem wenigstens einen Aufnehmer (3) verbundene Steuervorrichtung (4 - 9)
zur Beeinflussung der Stellung des Halteelementes (7, 13, 16) in Abhängigkeit vom
Fahrzustand des Fahrzeugs.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorichtung
(7, 13, 16) als Halteelement einen Haltestift (13) aufweist, der mit einem Greifer
(7) zusammenwirkt.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnehmer
ein Geschwindigkeitsaufnehmer ist, der einen beweglichen Staudruckaufnehmer (3) zur
Aufnahme des Staudruckes bei der Fahrt des Fahrzeuges aufweist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
eine Hebelvorrichtung (4 - 6) für die Umsetzung der Bewegung des Staudruckaufnehmers
(3) in eine Andrückbewegung des Greifers (7) an den Haltestift (13) umfaßt.
5. Vetriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Saugvorrichtung
(16) zum Halten des klappbaren Karosserieteils (1) vorgesehen ist und die Steuervorrichtung
(4 - 6) ein erstes Steuerventil (19) zur Verbindung der Saugvorrichtung (16) mit einem
Druckreservoir (18) und ein zweites Steuerventil (20) zum Belüften der Saugvorrichtung
(16) umfaßt.
6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Saugvorrichtung
(16) zum Halten des klappbaren Karosserieteils (1) vorgesehen ist und die Steuervorrichtung
(4 - 6) eine kommunizierende Verbindung zwischen der Saugvorrichtung (16) und einem
Ansaugrohr eines Antriebsmotors umfaßt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnehmer
ein Tachogenerator zum Erfassen der Fahrzeuggeschwindigkeit umfaßt ist.
8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnehmer
einen Drehzahlsensor zum Erfassen der Motordrehzahl und einen Übersetzungssensor zum
Erfassen der Getriebeübersetzung umfaßt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnehmer
einen Zündsensor zum Erfassen der Frequenz der Zündung umfaßt.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Auslösen des Airbags die Haltevorrichtung (7, 13, 16) in die Freigabestellung
übergeht.