[0001] Es kommt häufig vor, dass Kompressoren für Fahrzeugklimatisierung, die bekanntlich
ein sehr geringes Ölvolumen enthalten, aus ökonomischen Gründen auch zur Kühlung von
Frischdienstfahrzeugen verwendet werden müssen. Solche Gründe sind z.B. grössere Fertigungsstückzahlen
des Kompressor-Modells oder vereinfachte Lagerhaltung und Einsatz von wenigen Kompressormodellen
für ein breites Einsatzspektrum
[0002] Für den Einsatz bei der Fahrzeugklimatisierung wird eine hohe Leistung verlangt.
Um verschieden grosse Fahrzeuge klimatisieren zu können, muss die Kompressorleistung
für den grössten Bedarfsfall ausgelegt sein. Deshalb werden häufig Kompressoren mit
Leistungsregelung verwendet, wodurch das Erreichen zu tiefer Verdampfungstemperaturen
verhindert wird. Wenn z.B. ein solcher Kompressor für die Kühlung eines Frischdienstfahrzeuges
verwendet werden soll, muss die Leistungsregelung ausser Betrieb gesetzt werden, damit
die erforderlichen tieferen Verdampfungstemperaturen überhaupt erreicht werden können.
Nun hat es sich häufig herausgestellt, dass für die für die Klimatisierung gegebene
Kompressorleistung in solchen Fällen für ein isoliertes Frischdienstfahrzeug viel
zu gross ist. Das hat zur Folge, dass insbesondere im Vollastbetrieb, also bei hoher
bis zur maximal möglichen Kompressordrehzahl der Ansaugdruck und somit die Ansaugtemperatur
so tief nach unten gehen, dass ein sehr ungünstiges Druckverhältnis entsteht und der
Kompressor wegen des daraus resultierenden geringen Volumenstromes nicht mehr ausreichend
mit dem im Kreislauf zirkulierenden Öl versorgt wird. Der Kompressor wird "trocken"
und erleidet fast immer Totalschaden.
[0003] Es ist bekannt, in einem solchen Fall einen sogen. Leistungsregler zu verwenden.
Diese druckgesteuerten Regler werden in eine Verbindungsleitung zwischen Druck- und
Saugleitung eingebaut. Bei geöffnetem Regler ergibt sich auf der Saugseite eine Temperaturerhöhung
durch das Heissgas, das hinter dem Verdampfer in die Saugleitung strömt. Die gerade
bei Vollast gewünschte Innenkühlung des Kompressors durch kaltes Sauggas in ausreichender
Menge wird gestört oder verhindert.
[0004] Mit der Einrichtung zur Verhinderung von Kompressorschäden gemäss der vorliegenden
Erfindung wird die erforderliche Innenkühlung des Kompressors sowie eine ausreichende
Ölversorgung jedoch ermöglicht, auch wenn die Leistung des Kompressors bei höheren
Drehzahlen zu gross ist.
[0005] Dies wird dadurch erreicht, dass in der Kältemittel-Flüssigkeitsleitung vor dem Einspritzventil
eine Abzweigung angeordnet ist, von der eine Leitung für flüssiges Kältemittel zu
einem Magnet-Absperrventil führt, das in stromlosen Zustand geschlossen ist. Von diesem
Magnet-Absperrventil führt eine Verbindungsleitung in die Saugleitung nach dem Verdampfer
und vor einem gegebenenfalls in die Saugleitung eingebauten Sammler/Flüssigkeitsabscheider.
Diese Verbindungsleitung ist ganz oder teilweise als Drosselorgan z.B. als Kapillarrohr
oder als "Fix-Orifice" ausgebildet. Die erforderliche Drosselwirkung bei geöffnetem
Magnet-Absperrventil und bei maximaler Kompressordrehzahl wird für den jeweiligen
Anlagentyp durch Versuch ermittelt und so abgestimmt, dass der Saugdruck des Kompressors
bei Maximaldrehzahl, das heisst, bei den hier infrage kommenden Anlagen bei zu tiefem
Ansaugdruck, soweit angehoben wird, dass ein zur Ölversorgung des Kompressors ausreichender
Volumenstrom erreicht ist. Damit ist der Aufbau der "Sekundär-Einspritzung" für alle
weiteren Kälteanlagen des angepassten Typs ermittelt.
[0006] Die Zuschaltung dieser Sekundär-Einspritzung kann auf unterschiedliche Art erfolgen.
Es kann als Impulsgeber für das Magnet-Absperrventil ein Druckschalter Verwendung
finden, der bei Erreichen eines bestimmten tiefen Saugdruckes das Magnet-Absperrventil
öffnet, damit zusätzlich flüssiges Kältemittel in die Saugleitung zugeführt und dadurch
der Saugdruck erhöht wird. Wenn der Saudruck bei Verringerung der Kompressordrehzahl
wieder soweit gestiegen ist, dass der Volumenstrom durch den Verdampfer allein für
die Ölversorgung des Kompressors ausreicht, wird das Magnet-Absperrventil wieder geschlossen.
[0007] Es ist aber ohne Weiteres möglich, das Magnet-Absperrventil in Abhängigkeit von der
Kompressordrehzahl und damit von der Drehzahl des Antriebsmotors zu steuern. Aber
auch eine Steuerung in Abhängigkeit von der Überhitzungstemperatzu ist möglich.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch
dargestellt:
[0009] Vom Kompressor (1) wird das Kältemittel über die Druckleitung (2) gasförmig und komprimiert
zum Kondesator (3) geführt und verflüssigt. Das flüssige Kältemittel wird durch die
Flüssigkeitsleitung (4) zum Einspritzventil (6) geleitet. Vor diesem Einspritzventil
(6) ist eine Rohrabzweigung (5) angeordnet, von der eine Leitung zu einem Magnet-Absperrventil
(8) führt.
[0010] Vom Magnet-Absperrventil (8) führt eine Verbindungsleitung (9) zur Einmündung (12)
in die Saugleitung (11). Die Verbindungsleitung (9) enthält ein Drosselorgan (10),
dessen Drosselwirkung im Versuch auf die Betriebsverhältnisse des Kompressors bei
Vollast abgestimmt wird. Die Saugleitung (11) enthält zwischen der Einmündung (12)
und dem Kompressor (1) einen Sammler/Flüssigkeitsabscheider (13) als Puffer gegen
Flüssigkeitsschläge.
1. Einrichtung zur Verhinderung von Kompressorschäden, insbesondere bei Kompressoren
für Fahrzeugkühlung, durch Ölmangel bei sehr tiefen Ansaugtemperaturen infolge zu
hoher Kompressorleistung,
gekennzeichnet durch
a. Anordnung einer Abzweigung (5) aus der Flüssigkeitsleitung (4) vor dem vor dem
Einspritzventil (6), welche in ein Magnet-Absperrventil (8) führt, das in stromlosem
Zustand geschlossen ist.
b. Eine Verbindungsleitung (9) zur Saugleitung (11) nach dem Verdampfer (7).
c. Die Ausbildung der Verbindungsleitung (9) oder eines Teils dieser Verbindungsleitung
als Drosselorgan (10).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselwirkung des Drosselorgans (10) bei offenem Magnet-Absperrventil (6)
derart durch Versuch abgestimmt ist, dass der Ansaugdruck vor dem Kompressor (1) und
damit der Kältemittel-Volumenstrom bei maximaler Kompressordrehzahl so hoch ist, dass
eine ausreichende Ölversorgung des Kompressors vorhanden ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnet-Absperrventil (8) durch einen einstellbaren Druckschalter (14) gesteuert
ist, der es bei Erreichen eines eingestellten niedrigen Saugdruckes öffnet und bei
Wiederanstieg des Saugdruckes auf einen eingestellten oberen Wert wieder schliesst.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetabsperrventil (8) in Abhängigkeit von der Kompressordrehzahl wie
folgt gesteuert ist:
Hohe bis Maximaldrehzahl = Ventil auf;
Mittlere bis niedrige Drehzahl = Ventil zu.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetabsperr-Ventil (8) von der Überhitzungstemperatur wie folgt gesteuert
ist:
Hohe Überhitzungstemperatur = Ventil auf;
Niedere Überhitzungstemperatur = Ventil zu.