[0001] Die Erfindung betrifft eine Schwenklafette für eine Feuerwaffe wie z.B. ein Maschinengewehr
o. dgl., die zur Anbringung an einer Turmluke etwa eines Panzerfahrzeugs eingerichtet
ist, mit einem Schwenkarm, der außerhalb der Turmluke um eine ortsfeste, vertikale
Achse und an der Feuerwaffe oder einer an dieser angebrachten Halterung um eine mit
dieser bewegliche, vertikale Achse schwenkbar angebracht ist.
[0002] Solche Schwenklafetten sind etwa seitlich vor der Turmluke z.B. eines Panzers angebracht
und tragen im Einsatz ein Maschinengewehr. Der Schütze taucht hinter der Lafette aus
der Luke und bedient die Waffe, wobei er einen möglichst großen Winkelbereich bestreichen
sollte. Ein Bedienen der Waffe über ein Gestänge aus der Deckung heraus ist nicht
möglich, weil ein irgendwo in diesem Winkelbereich auftauchendes Ziel sehr rasch und
zuverlässig erfaßt werden muß, um möglichst bald und wirksam bekämpft zu werden. Hierzu
ist die Sicht aus der Deckung heraus zu beschränkt und die Bedienung der Waffe über
ein Gestänge zu träge.
[0003] Natürlich ist dieser Turmschütze außerordentlich gefährdet, und es ist anzustreben,
daß er im Einsatz mit seinem Körper nur so weit aus der Luke herausragt, wie es die
Sicht unbedingt erfordert.
[0004] Luken der genannten Art sind aus mehreren Gründen so klein wie möglich, so daß der
Schütze nicht nach hinten ausweichen kann, um die Waffe an sich vorbeischwenken zu
können, wenn er vom einen Ende des bestrichenen Winkelbereichs zum anderen Ende schwenken
will. Zu diesem Verschwenken muß er entweder in die Luke hinein abtauchen, oder sich
weiter nach außen lehnen, um sich mit dem Oberkörper zurückbeugen zu können. Ein rasches
Erfassen eines Ziels, das am anderen Ende des Winkelbereichs liegt, ist in keinem
Falle möglich.
[0005] Außerdem gibt es Winkellagen der Waffe, in denen ein präzises Schießen nicht möglich
ist, weil in diesen Winkellagen die Waffe zu weit über die Luke nach hinten ragt,
als daß noch ein einwandfreies Zielen möglich wäre. Kurz gesagt, ist für den Schützen
einfach nicht mehr ausreichend Platz.
[0006] Diese Probleme vergrößern sich noch, wenn der schwenkarm verlängert wird, um einen
größeren Winkelbereich zu erzielen, über den die Waffe schwenkbar sein soll.
[0007] Als Problemlösung wurde vorgeschlagen, für die Lafette zwei vertikale, ortsfeste
Achsen vorzusehen und sie gegebenenfalls von der einen auf die andere umzusetzen.
Ein schnelles Erfassen eines Ziels mit der Waffe ist dann allerdings nicht möglich,
wenn diese erst umgesetzt werden muß.
[0008] Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die eingangs
genannte, bekannte Lafette auf einfache, robuste und kostengünstige Weise dahingehend
weiterzubilden, daß sie das gezielte Bestreichen des gesamten, vorzugsweise eines
noch vergrößerten, Winkelbereichs sowie rasche Winkeländerungen ermöglicht, ohne daß
aber dabei die Position des Schützen, von seiner Drehung abgesehen, verändert zu werden
braucht.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Schwenkarm aus mindestens und bevorzugt
zwei Teilen gebildet ist, und daß die Teile miteinander durch Gelenke verbunden sind.
Hierbei wird eine teleskopartige Verbindung zwischen den Teilen als äquivalent zur
Gelenkverbindung angesehen, weil die gleiche Wirkung eintritt, nämlich die mögliche
Verkürzung des Abstandes zwischen der ortsfesten, vertikalen Achse und der der Feuerwaffe
zugeordneten, beweglichen vertikalen Achse. Hierbei ist es dem Schützen ermöglicht,
die Waffe vor sich hin- und herzuschwenken, während er sie mit beiden Händen in üblicher
Weise hält. Aufgrund der Möglichkeit einer Verkürzung des genannten Abstandes ist
der Schütze dabei nicht der Schwenkbewegung der Waffe im Weg, wie das bei der bisherigen,
bekannten Schwenkarm-Lafette der Fall war. Dabei ist einer Gelenkanordnung gegenüber
der Teleskopanordnung der Vorzug gegeben, weil das Gewicht einer hinlänglich steifen
Gelenkanordnung geringer ist und diese bei Verschmutzung weniger Störungen aufweist,
als es bei einer Teleskopanordnung der Fall wäre.
[0010] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Prinzips des in der Länge veränderlichen
Schwenkarmes liegt darin, daß der Schütze die Waffe in jedem Schwenkwinkel gut in
den Anschlag einziehen kann. Es wird nicht nur der mögliche Schwenkwinkel sichergestellt,
sondern an jeder Stelle des Schwenkwinkelbereiches ist es möglich, optimal über die
Waffe zu visieren, ohne daß der Schütze seine Position zu verlassen braucht. Er braucht
sich lediglich im Stand zu drehen. Das bisher erforderliche Zurückbeugen oder Ausweichen
in der Mitte des Schwenkwinkelbereichs, das in engen Luken mit größten Schwierigkeiten
verbunden war, ist nicht erforderlich. Es ergibt sich somit durch die Erfindung ein
möglicher Schwenkwinkelbereich von bis zu 180°.
[0011] Die Schwenkarmteile können mehrteilig sein, so daß der Schwenkarm beispielsweise
durch eine leichte, aber biegesteife Anordnung von scherenartigen Gliedern gebildet
sein kann, deren Gelenke jeweils eine horizontale Achse aufweisen.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 2) ist es besonders
von Vorteil, wenn das oder die Gelenk(e) als Schwenkverbindungen mit vertikaler Achse
ausgebildet ist bzw. sind. Ein solcher Aufbau hat den Vorteil eines besonders einfachen
Aufbaus, wobei der Schütze, soweit das Fahrzeug, an dem die Lafette angebracht ist,
horizontal steht, nicht dem Gewicht von Teilen der Lafette entgegenwirken muß.
[0013] Die Waffe, etwa das Maschinengewehr, ist gegenüber der Lafette ihrerseits um einen
kleinen Winkelbereich, etwa 40°, schwenkbar. Deshalb ist es besonders vorteilhaft
(Anspruch 3), daß das oder die Gelenk(e) mindestens in ausgewählten Winkellagen feststellbar
sind. Auf diese Weise läßt sich die Waffe mühelos in jeden Bereich ihres Schußfeldes
schwenken, wonach das oder die Gelenk(e) festgestellt werden, so daß sich der mehrteilige,
erfindungsgemäße Schwenkarm wie ein einstöckiger Schwenkarm verhält, aber für jede
Winkellage die genau angepaßte Länge aufweist. So kann sich der Schütze auch beim
Schießen mit der Waffe gegen den Schwenkarm abstützen, ohne daß dieser nachgibt.
[0014] Von den Möglichkeiten, die verschiedene, übliche Feststell- und Rastvorrichtungen
bieten, wird gegenwärtig eine besondere Ausgestaltung bevorzugt (Anspruch 4), bei
der dem oder jedem Gelenk ein Feststellhebel zugeordnet ist. Der Feststellhebel ist
durch eine Feder o. dgl. in einer feststellenden Ruhelage haltbar und mittels einer
an ihm angebrachten Handhabe vorübergehend in eine Freigabelage beweglich.
[0015] Wird der Feststellhebel losgelassen, dann verbleibt die Schwenkhebelanordnung starr
in ihrer gegenwärtigen Lage. Alternativ kann das oder jedes Gelenk auch eine Anzahl
von Arretierpositionen aufweisen, in denen der Feststellhebel einfällt. Wird der Feststellhebel
losgelassen, so bewegt sich das Gelenk gegebenenfalls noch bis zur nächsten Arretierposition
und wird dort arretiert.
[0016] Die Handhabe zum Arretieren des Gelenks ist bevorzugt (Anspruch 5) in Nähe der Feuerwaffe
angeordnet, so daß sie bequem und rasch erreichbar ist. Vorteilhaft ist eine Lage
links von der Waffe, denn dann muß die deren Griffstück haltende und die Waffe bedienende
Hand nicht ihren Griff lösen.
[0017] Ein einziges Gelenk, das zwei Armteile verbindet, hat sich als ausreichend erwiesen.
Hierbei ist vorteilhafterweise (Anspruch 6) der Feststellhebel als Schwenkhebel ausgebildet,
der mit seinem einen Ende an dem Teil des Schwenkarms schwenkbar angebracht ist, der
an der ortsfesten Achse gelagert ist, sich über das Gelenk hinaus erstreckt und an
seinem anderen Ende die Handhabe trägt. Dabei befindet sich die Handhabe jedoch nicht
in jedem Winkelbereich links von der Waffe. Aber der Schwenkhebel kann so ausgebildet
sein, daß die Waffe ohne weiteres untergriffen werden kann, so daß meist die Bedienung
mit der linken Hand gewährleistet ist.
[0018] Herkömmlicherweise ist die Halterung, die der Feuerwaffe zugeordnet ist, etwa unter
dem Schwerpunkt der Waffe angeordnet. Erfindungsgemäß (Anspruch 7) ist es aber besonders
von Vorteil, daß die der Feuerwaffe zugeordnete Halterung nahe deren hinterem Ende
angeordnet ist. Das Gewicht der Waffe kann dabei durch eine Federung kompensiert werden.
Für den Schützen ergibt sich der besondere Vorteil, daß er beim Richten der Waffe
weitgehend seine Position bewahren kann. So ist es etwa möglich, ein Flugziel zu bekämpfen,
ohne daß der Schütze tiefer in das Fahrzeug hinunterklettern muß, oder ein Ziel nahe
vor oder unter dem Fahrzeug zu bekämpfen, ohne daß sich der Schütze dadurch gefährden
muß, daß er sich weit aus der Luke herausbeugt, wie das sonst bei üblicher Anbringung
der Halterung nötig wäre.
[0019] Die erfindungsgemäße Schwenklafette mit verkürzbarem Schwenkarm sorgt demnach dafür,
daß dem weitgehend in seiner Position verbleibenden Schützen nicht nur ein vergrößertes
horizontales Schußfeld, sondern auch ein vergrößertes vertikales Schußfeld geboten
wird.
[0020] Zusätzlich zu den oben beschriebenen Nachteilen der bekannten Schwenklafette mit
Schwenkarm weist diese ebenso wie auch Lafetten anderer Bauart einen weiteren Nachteil
auf: da die von der Lafette getragene Waffe über einer Lukenöffnung liegen muß, muß
vor der Luke ein im wesentlichen vertikaler Träger angebracht sein. Auf der Oberseite
des Trägers ist ein Drehlager angebracht. Der Träger ist etwa bei einer Lafette mit
Schwenkarm ortsfest auf dem Fahrzeugdeck montiert. Bei anderen Lafettenbauarten kann
der Träger aber auch beweglich sein. Es können sogar mehrere Träger oder zumindest
Träger-Unterteile vorgesehen sein.
[0021] Nun sind im Bereich einer solchen Luke aber meist Sichtfenster angeordnet, die mit
Periskopeinrichtungen, Winkelspiegeln o. dgl. ausgestattet sind. Durch diese Einrichtungen
und die Sichtfester ist der Fahrzeugbesatzung eine nur beschränkte Sicht ermöglicht.
Diese ohnehin schon beschränkte Sicht wird aber nun noch durch Lafettenteile oder
sogar die auf der Lafette montierte Waffe weiter beeinträchtigt.
[0022] Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist erfindungsgemäß (Anspruch 8) vorgeschlagen, daß
das Drehlager auf einer Absenkeinrichtung angebracht ist, mittels deren es zusammen
mit der Lafette absenkbar ist.
[0023] Werden die genannten Sichtfenster benötigt, d.h. bei geschlossener Luke, so kann
die von der Lafette getragene Waffe ohnehin nicht verwendet werden. Durch das erfindungsgemäß
mögliche Absenken der Lafette und insbesondere der Waffe ist aber nicht nur die Sicht
verbessert, sondern auch die Waffe vor Beschädigungen geschützt. Zudem ist die Silhouette
des gesamten Fahrzeugs niedriger, da das Turm-Maschinengewehr meist den höchsten Punkt
des Fahrzeugs darstellt.
[0024] Der Träger kann als vertikale, teleskopartig ausfahrbare Stange ausgebildet sein,
etwa als Kolbenstange, und kann vom Fahrzeuginneren her von Hand oder durch Kraftantrieb
angehoben und abgesenkt werden.
[0025] Da aber im Inneren solcher Fahrzeuge der zur Verfügung stehende Raum schon anderweitig
voll genutzt ist, liegt eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin (Anspruch
9), daß die Absenkeinrichtung eine Kippvorrichtung ist, mittels derer das Drehlager
um einen unter ihm befindlichen Schwenkpunkt bis zur Auflage auf dem Fahrzeugdeck
oder in einer in diesem ausgebildeten Mulde hinunterschwenkbar ist. Es ergibt sich
somit eine geschützte Unterbringung der Waffe. Der Schwenkpunkt liegt unter den Sichtfenstern
und bevorzugt möglichst dicht über dem Fahrzeugdeck.
[0026] Es wäre grundsätzlich möglich, zum Abkippen den Oberteil des Trägers zu ergreifen
und nach dem Entriegeln von Hand nach unten umzulegen. Da aber in einer solchen Gefahrensituation,
die das Schließen der Luke erfordert, der Schütze gezwungen wäre, sich voll aus der
Luke herauszu-beugen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt (Anspruch 10), daß die Kippvorrichtung
zum Absenken und Aufrichten der Lafette einen Betätigungshebel, eine elektrische Antriebsvorrichtung
oder eine hydraulische Antriebsvorrichtung aufweist.
[0027] Der Betätigungshebel sollte sich dabei mit seiner Handhabe möglichst nahe am Lukenrand
befinden, um das Umschwenken der Lafette zu ermöglichen, wenn der Schütze schon nahezu
voll durch die Luke abgetaucht ist. Mit einer kraftgetriebenen Antriebsvorrichtung
ist das Absenken der Lafette vom Fahrzeuginneren her auslösbar.
[0028] Die Kippvorrichtung kann eine Rast aufweisen, die sie in aufrechter Lage hält. Es
besteht dann aber die Gefahr, daß die Rast z.B. bei einem heftigen Fahrbahnstoß nach-gibt.
Deshalb ist es erfindungsgemäß bevorzugt (Anspruch 11), daß die Kippvorrichtung eine
Einrichtung zum Fixieren ihrer aufgerichteten Lage aufweist. Eine besonders einfache
Einrichtung wäre etwa ein Verriegelungsbolzen, doch wäre dieser nur schlecht zugänglich.
Auch elektrische oder hydraulische Verriegelungen sind denkbar, die fernbedienbar
sind.
[0029] Besonders einfach und zuverlässig ist eine handbetätigbare Fixierung, die jedoch
nahe vom Lukenrand her betätigbar sein sollte. Deshalb ist es besonders bevorzugt
(Anspruch 12), daß die Einrichtung zum Fixieren der auf-gerichteten Lage zwei Gelenkhebel
aufweist, die mit den einen Enden miteinander und mit den anderen Enden mit den beiden
zueinander abkippbaren Teilen der Kippvorrichtung verbunden sind und einen Kniehebelmechanismus
bilden, der in der aufgerichteten Lage überknickt ist. Ein solcher Kniehebelmechanismus
ist imstande, hohe Kräfte aufzunehmen, kann aber dennoch mit nur geringen Kräften
eingelegt und gelöst werden.
[0030] Bevorzugt (Anspruch 13) ist der Betätigungshebel, die elektrische Antriebsvorichtung
oder die hydraulische Vorrichtung zum Überknicken und Lösen des Kniehebelmechanismus
eingerichtet. Hierdurch entfällt eine gesonderter Betätigungsschritt zum Ver- und
Entriegeln der Kippvorrichtung, und die Benutzung der Lafette wird noch einfacher
und schneller.
[0031] Schließlich ist bevorzugt (Anspruch 14) eine Abdeckung oder Plane vorgesehen, um
die abgesenkte Lafette mit der an ihr befestigten Waffe vor Außeneinflüssen zu schützen.
Die Außeneinflüsse brauchen nicht nur Wettereinflüsse zu sein, sondern die Abdeckung
kann auch abschließbar oder vom Fahrzeuginneren her verriegelbar sein, so daß die
abgesenkte Waffe unmittelbar auf dem Fahrzeugdeck verwahrt werden kann. Es ist dann
nicht wie bisher nötig, die Waffe vor einem Einsatz aus dem Fahrzeuginneren etwa durch
die Luke nach außen zu bringen und dort zu montieren.
[0032] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnung
beispielsweise noch näher erläutert. In dieser zeigt:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf einen Teil des Turmes eines Kampfpanzers, mit offener Luke, Schütze
und Turm-Maschinengewehr in feuerbereiter und abgesenkter Lage, und
- Fig. 2
- die Seitenansicht eines Teils des Panzerturmes der Fig. 1, mit Turm-Maschinengewehr
in feuerbereiter und abgesenkter Lage.
[0033] In beiden Figuren sind durchgehend gleiche Bezugszeichen für jeweils gleiche Elemente
verwendet. Es ist ein Maschinengewehr 9, 9' jeweils in mehreren Lagen gezeigt, von
denen es jeweils nur eine einzige einnehmen kann. In Fig. 1 ist die Draufsicht auf
das Deck des Turmes 1 eines Kampfpanzers gezeigt. Dieser Turm 1 weist zwei nebeneinanderliegende,
durch einen Deckel verschließbare Luken 3 auf, von denen nur die rechte gezeigt ist.
Unterhalb der Luke 3 sind Sichtfenster 33 angeordnet, durch welche die Sicht nach
außen möglich ist, wenn die Luke 3 geschlossen ist. In der Luke 3 ist ein Schütze
23 schematisch dargestellt; wie ersichtlich, ist die Luke 3 so eng, daß der Schütze
nur sehr wenig Bewegungsspielraum hat.
[0034] Rechts vor der Luke 3 ist ein Träger 5 angeordnet, der in seiner Betriebslage vertikal
steht, aber, wie in Fig. 2 näher gezeigt, in eine horizontale Lage gekippt werden
kann.
[0035] An der Oberseite des Trägers 5, wenn sich dieser in auf-rechter bzw. vertikale Lage
befindet, ist ein Drehlager 7 angebracht, in dem ein Schwenkarm 11 mit seinem vorderen
Ende drehbar gelagert ist. Dieser Schwenkarm 11 trägt an seinem hinteren Ende eine
Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung 25, an welcher ein Maschinengewehr 9 nahe
seinem hinteren Ende schwenkbar gelagert ist.
[0036] Die Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung 25 weist eine kräftige Feder auf, die
dafür sorgt, daß sich das Maschinengewehr 9 mit gefülltem Gurtkasten (gestrichelt
angedeutet) in nahezu horizontaler Lage befindet. Diese Einrichtung kann so blockiert
werden, daß sich das Maschinengewehr 9 in fester horizontaler Lage befindet, etwa
während der Fahrt oder beim Absenken der Lafette. Die Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung
25 läßt für das Maschinengewehr 9 eine volle horizontale und eine begrenzte vertikale
Schwenkbewegung zu, die gegebenenfalls auch die Bekämpfung von Flugzielen ermöglicht.
[0037] Der Schwenkarm 11 besteht aus einem vorderen Teil 13 und einem hinteren Teil 15,
die durch ein Gelenk 17 mit vertikaler Achse miteinander verbunden sind. Das Gelenk
ist durch eine federbelastete Feststelleinrichtung in mehreren Winkellagen blockierbar.
Ein Lösehebel 19 mit einer Handhabe 21 an seinem Ende dient dazu, die Feststelleinrichtung
bei seiner Betätigung zu lösen. Wird er losgelassen, so kann sich das Gelenk 17 noch
bis zur nächsten feststellbaren Winkellage bewegen und ist dann blockiert.
[0038] Die äußerste horizontale Winkellage des Maschinengewehrs 9, die der Schwenkarm 11
zuläßt, weist einerseits nach rechts und andererseits nach links vorne. Dabei ist
das Maschinengewehr 9 dann jeweils noch um einen Winkelbereich A von etwa 40° verschwenkbar,
so daß sich insgesamt ein bestreichbarer Winkelbereich von etwa 180° ergibt. Ein weiteres
Verschwenken des Maschinengewehrs 9 ist dann zwar noch möglich, aber der Schütze 23
ist dann nicht mehr in der Lage, über die Visiereinrichtung des Maschinengewehrs 9
zu blicken. Das Maschinengewehr 9 ist in beiden Winkelendlagen gezeigt. Hierbei ist
der Schwenkarm 11 völlig gestreckt, d.h. beide Schwenkarmteile 13 und 15 fluchten
miteinander.
[0039] Soll nun das Maschinengewehr 9 vor dem Schützen 23 vorbeigeschwenkt werden, muß der
Schwenkarm 11 abgeknickt werden und verbleibt dann abgeknickt, wenn in einer solchen
Winkel-Zwischenlage gefeuert werden soll. Die Winkel-Zwischenlage des Schwenkarms
11 mit seinen abgewinkelten Schwenkarmteilen 13 und 15 für das Feuer voraus ist auch
in Fig. 1 gezeigt, doch ist der Deutlichkeit halber dort das Maschinengewehr 9 weggelassen.
[0040] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sitzt der Träger 5 auf einer Kippvorrichtung 35 und weist
einen Feststellhebel 47 auf, mit dessen Hilfe das Drehlager 7 in mehreren Winkellagen
feststellbar ist, und zwar mindestens in einer Winkellage, in welcher die Mündung
des Maschinengewehrs 9 nach links weist. Ist das Drehlager 7 auf diese Weise festgestellt,
und befindet sich der Schwenkarm 11 in einer Lage, in welcher die beiden Schwenkarmteile
13, 15 genau übereinanderliegen (diese Lage ist im Gelenk 17 feststellbar), dann kann
das Maschinengewehr 9' mittels der Kippvorrichtung 35 zusammen mit seiner Lafette
nach vorne und unten abgekippt werden, wo das abgekippte Maschinengewehr 9' auf einem
Polster 41 aufliegt, das auf dem Deck des Turmes 1 angebracht ist. In dieser Lage
behindert es nicht die Sicht aus den Sichtfenstern 33.
[0041] Die Kippvorrichtung 35 weist eine horizontale Querachse als Schwenkachse auf (nicht
gezeigt), sowie einen Feststellmechanismus, der aus zwei Kniehebeln gebildet ist,
von denen sich in aufrechter Lage der Kippvorrichtung 35 der eine 43 oben und der
andere 45 unten befindet. Mit dem oberen Kniehebel 43 ist ein Betätigungshebel 39
verbunden, der in aufrechter Lage der Kippvorrichtung nach oben ragt und in einer
Handhabe neben und über der Luke 3 endet. In dieser aufrechten Lage ist der Kniehebelmechanismus
43, 45 überknickt, das heißt, die gelenkige Verbindung der beiden Kniehebel 43, 45
wird durch das Gewicht der Lafette und des Maschinengewehres 9 gegen einen Anschlag
gedrückt.
[0042] Wird die Handhabe des Betätigungshebels 37 nach vorne gedrückt, dann schwenkt dieser
den oberen Kniehebel 43 und damit die gelenkige Verbindung der beiden Kniehebel 43,
45 nach hinten über den Totpunkt der beiden Kniehebel 43, 45 hinweg. Nun kann die
Lafette zusammen mit dem Maschinengewehr 9, 9' nach vorne und unten kippen. Dort wird
der Betätigungshebel 39 mit einer Rast gehalten oder das Maschinengewehr 9, 9' wird
festgezurrt.
[0043] Selbst wenn das Maschinengewehr 9, 9' nicht gehalten werden sollte, kann es doch
nur durch Fahrbahnstöße o. dgl. so nach oben schwenken, daß es stets wieder auf das
Polster 41 zurückfällt.
[0044] Zum Aufrichten des Trägers 5 ist es nur notwendig, den Betätigungshebel 39 an seiner
Handhabe zu ergreifen und nach oben zu schwenken. Dann kann das Maschinengewehr 9
nach Lösen des Feststellhebels 47 mit der linken Hand des Schützen 23 am Handgriff
31 und mit seiner rechten Hand am Griffstück 29 ergriffen, gerichtet und betätigt
werden.
[0045] Eine Absenkeinrichtung der gezeigten Art ist nicht nur für eine Schwenkarmlafette
verwendbar, sondern auch für andere Lafetten.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Turm
- 3
- Luke
- 5
- Träger
- 7
- Drehlager
- 9, 9'
- Maschinengewehr
- 11
- Schwenkarm
- 13
- vorderer Schwenkarmteil
- 15
- hinterer Schwenkarmteil
- 17
- Gelenk
- 19
- Lösehebel
- 21
- Handhabe
- 23
- Schütze
- 25
- Schwenk- und Gewichtausgleichseinrichtung
- 29
- Griffstück
- 31
- Handgriff
- 33
- Sichtfenster
- 35
- Kippvorrichtung
- 39
- Betätigungshebel
- 41
- Polster
- 43
- oberer Kniehebel
- 45
- unterer Kniehebel
- 47
- Feststellhebel
1. Schwenklafette für eine Feuerwaffe wie z.B. ein Maschinengewehr (9, 9') o. dgl., die
zur Anbringung nahe einer Turmluke (3) etwa eines Panzerfahrzeugs (1) eingerichtet
ist, mit einem Schwenkarm (1), der außerhalb der Turmluke (3) um eine ortsfeste, vertikale
Achse (5) und an der Feuerwaffe (9, 9') oder einer an dieser angebrachten Halterung
um eine mit dieser bewegliche, vertikale Achse (25) schwenkbar angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (11) aus mindestens und bevorzugt zwei
Teilen (13, 15) gebildet ist, und daß die oder je zwei Teile (13, 15) miteinander
durch ein Gelenk (17) verbunden sind.
2. Schwenklafette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Gelenk(e)
(17) als Schwenkverbindungen mit vertikaler Achse ausgebildet sind.
3. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
oder die Gelenk(e) (17) mindestens in ausgewählten Winkellagen feststellbar sind.
4. Schwenklafette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem oder jedem Gelenk
(17) ein Lösehebel (19) zugeordnet ist, der durch eine Feder o. dgl. in einer feststellenden
Ruhelage haltbar und mittels einer an ihm angebrachten Handhabe (21) in eine Freigabelage
bewegbar ist.
5. Schwenklafette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (21) in Nähe
der Feuerwaffe (9, 9') angeordnet ist.
6. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen
nur eines Gelenks (17) der Lösehebel als Schwenkhebel (19) ausgebildet ist, der mit
seinem einen Ende an dem Teil (13) des Schwenkarms (11) schwenkbar angebracht ist,
der an der ortsfesten Achse (5) gelagert ist, sich über das Gelenk (17) hinaus erstreckt
und an seinem freien Ende die Handhabe (21) trägt.
7. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Feuerwaffe (9, 9') zugeordnete Halterung (25) nahe deren hinterem Ende angeordnet
ist.
8. Schwenklafette insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem zur Anbringung
auf einem Drehring oder dem Fahrzeugdeck eingerichteten, eine vertikale Schwenkachse
festlegenden Drehlager (7), dadurch gekennzeichnet, daß das Drehlager (7) auf einer
Absenkeinrichtung (35) angebracht ist, mittels deren es zusammen mit der Lafette und
der Feuerwaffe (9, 9') absenkbar ist.
9. Schwenklafette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkeinrichtung
eine Kippvorrichtung (35) ist, mittels derer das Drehlager (7) um einen unter ihm
befindlichen Schwenkpunkt bis zur Auflage auf dem Fahrzeugdeck oder in eine in diesem
ausgebildeten Mulde hinunterschwenkbar ist.
10. Schwenklafette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung (35)
zum Absenken und Aufrichten der Lafette einen Betätigungshebel (39), eine elektrische
Antriebsvorrichtung oder eine hydraulische Antriebsvorrichtung aufweist.
11. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kippvorrichtung (35) eine Einrichtung zum Fixieren ihrer aufgerichteten Lage aufweist.
12. Schwenklafette nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Fixieren
der auf-gerichteten Lage zwei Kniehebel (43. 45) aufweist, die mit den einen Enden
miteinander und mit den anderen Enden mit den beiden zueinander abkippbaren Teilen
der Kippvorrichtung (35) verbunden sind und einen Kniehebelmechanismus bilden, der
in der aufgerichteten Lage überknickt ist.
13. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Betätigungshebel (39), die elektrische Antriebsvorichtung oder die hydraulische Vorrichtung
zum Überknicken und Lösen des Kniehebelmechanismus eingerichtet ist.
14. Schwenklafette nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Abdeckung oder Plane vorgesehen ist, um die abgesenkte Lafette mit der an ihr befestigten
Waffe (91) vor Außeneinflüssen zu schützen.