[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlschmuck mit mindestens einem in dessen galvanisch
hergestellter Wand eingesetzten Schmuckstein, welcher durch galvanisch aufgebrachtes
Material festgehalten ist.
[0002] Hohlschmuck wird heute vielfach nicht durch Pressen, sondern auf galvanischem Wege
hergestellt. Hiebei wird ein Urmodell aus Stahl in Silikon abgegossen und diese Silikonform
zur Herstellung einer Vielzahl von Wachsmodellen, welche dem Urmodell entsprechen,
verwendet. Die Wachsmodelle werden mit einem Silberleitlack beschichtet, und auf die
leitende Oberfläche wird galvanoplastisch so viel Gold aufgetragen, daß der Überzug
des Wachsmodells selbsttragend wird. Schließlich kann das Wachs aus dem Hohlkörper
ausgeschmolzen werden. An Stelle von Wachs kann auch Weißmetall (Zinn-Wismut) verwendet
werden.
[0003] Schmucksteine sind elektrisch nicht leitend. Ihre Einbettung in auf galvanischem
Wege hergestellten Hohlschmuck ist daher relativ kompliziert. Gemäß DE 35 44 429 C2
wird die Wand des Hohlschmuckes derart gestaltet, daß nach Beendigung des Galvanisiervorganges
Steine in vorbereitete Öffnungen der Wand eingesetzt werden können. Um die Steine
darin festzuhalten, werden Auswölbungen der Wandoberfläche nachträglich mechanisch
verformt. Aus EP 0 620 987 ist andererseits ein Verfahren bekannt geworden, bei welchem
zuerst ein Hohlschmuck mit geschlossener Wand hergestellt wird. Die Steine werden
in Vertiefungen der Wand eingelegt, wobei sich der größte Durchmesser der Steine etwa
am oberen Rand der Vertiefung befindet. Durch fortgesetzte galvanische Auffragung
von Metall entsteht ein den Stein geringfügig übergreifender Randwulst, welcher den
Stein festhalten soll.
[0004] Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß das Einsetzen des Steins erst im
Zuge des Galvanisierverfahrens erfolgt, wodurch es zu Beschädigungen der äußerst dünnen
Wand (etwa 0,2 mm) des Hohlschmuckes kommen kann. Zudem ist der Haltebereich, welcher
die Befestigung des Steins am Hohlschmuck vermittelt, schlecht definiert.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Hohlschmuckes, bei welchem auf
einfache Weise eine gute Befestigung der eingesetzten Schmucksteine gewährleistet
ist.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß eine den Schmuckstein umgebende Fassung
aus Metallblech zwischen dem Schmuckstein und der Wand angeordnet ist.
[0007] Die Fassung, welche die Verbindung zwischen Schmuckstein und Hohlwand vermittelt,
kann prinzipiell in bekannter Weise (vgl. US 4,972,685, Fig. 10) ausgebildet sein.
Während an der Fassung vorgesehene Vorsprünge jedoch üblicherweise reibungsschlüssig
in die Wandung von Bohrungen im Schmuck eingreifen, besteht bei Hohlschmuck die Möglichkeit,
die Wand des Schmuckes zu hintergreifen. Außerdem ist es zweckmäßig, die Fassung so
auszubilden, daß sie leicht in das Wachsmodell, das zur Herstellung des Hohlschmuckes
dient, eingesetzt werden kann.
[0008] Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung erläutert. In
dieser stellt Fig. 1 den Blechzuschnitt dar, aus welchem eine erfindungsgemäße Fassung
für einen Schmuckstein gebildet werden kann, Fig. 2 erläutert den Querschnitt und
die Vorgangsweise beim Einbetten eines Steins bei der Herstellung von Hohlschmuck,
Fig. 3 entspricht Fig. 2 für eine abgeänderte Fassung.
[0009] Um erfindungsgemäß Schmucksteine in Hohlschmuck einsetzen zu können, werden die Schmucksteine
mit einer Fassung aus Metallblech umgeben. Üblicherweise besteht diese Fassung aus
dem gleichen Edelmetall wie der Hohlschmuck. Die Fassung wird hergestellt, indem von
dem in Fig. 1 dargestellten Trägerband 7 Blechzuschnitte 8 entlang der gestrichelten
Linie 9 abgetrennt werden. Diese Zuschnitte 8 werden entlang des größten Umfangs um
den Stein gelegt. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie die aus dem Zuschnitt 8 hergestellte
Fassung 2 einen Schmuckstein 1 entlang seines größten Umfanges umgibt.
[0010] Bei der Herstellung von Hohlschmuck wird zunächst ein Wachsmodell 6 in der gewünschten
Form hergestellt. Für das spätere Einsetzen von Steinen weist es Bohrungen 12 auf.
Das Wachsmodell 6 wird mit einer Schicht 11 aus elektrisch leitendem Silberlack überzogen,
anschließend wird die den Stein 1 haltende Fassung 2 mit den Spitzen 10 in das Wachsmodell
6 gedrückt. In einem Galvanisierbad wird nunmehr eine die Wand 4 des Hohlschmucks
bildende Schicht, insbesondere aus Gold, aufgetragen, welche typischerweise eine Dicke
in der Größenordnung von 0,2 mm aufweist. Die die Wand 4 bildende galvanische Schicht
übergreift die Fassung 2 und bildet mit dieser eine Einheit, wodurch der Stein 1 sicher
und in definierter Weise in dem Hohlschmuck verankert ist, welcher schließlich durch
Entfernung des Wachsmodelles 6 entsteht.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die Fassung 2 des Schmucksteines 1 in eine
Bohrung 12' eingesetzt, deren Durchmesser dem zylindrischen unteren Rand der Fassung
2 entspricht. Das Einsetzen wird durch den kegelförmigen Rand 14 der Fassung 2 erleichtert.
Federnde Vorsprünge 13 an der Fassung 2 werden hier zunächst in das Wachsmodell 6
eingedrückt und hintergreifen im fertigen Zustand des Hohlschmucks die Wand 4.
[0012] In den dargestellten Ausführungsbeispielen weist der Schmuckstein 1 die Form eines
Chatons auf. Die Erfindung ist darauf jedoch nicht beschränkt und könnte etwa auch
bei sogenannten Squares angewendet werden. Die Größe des eingesetzten Schmucksteines
ist nach unten durch die Möglichkeit begrenzt, eine geeignete Fassung 2 herzustellen.
Steine mit mehr als 4 mm Durchmesser werden andererseits vom Makt nicht verlangt.
1. Hohlschmuck mit mindestens einem in dessen galvanisch hergestellter Wand eingesetzten
Schmuckstein, welcher durch galvanisch aufgebrachtes Material festgehalten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine den Schmuckstein (1) umgebende Fassung (2) aus Metallblech
zwischen dem Schmuckstein (1) und der Wand (4) angeordnet ist.
2. Gefaßter Schmuckstein zur Herstellung von Hohlschmuck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fassung (2) mit Vorsprüngen (3) zum Hintergreifen der Wand (4) versehen ist.
3. Gefaßter Schmuckstein zur Herstellung von Hohlschmuck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fassung (2) mit Spitzen (5) zum Einsetzen in ein Wachsmodell (6) versehen
ist, durch dessen galvanisches Überziehen die Wand (4) gebildet wird.