[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur materialabtragenden Bearbeitung eines Werkstücks
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, welches vorzugsweise für das Einspannen in eine
handgehaltene Werkzeugmaschine vorgesehen ist.
[0002] Zur Form- und/oder Oberflächenbearbeitung von Werkstücken unterschiedlicher Materialien
werden Werkzeuge der eingangs erwähnten Art abgesehen von der Fertigungsindustrie
insbesondere von handwerklichen Betrieben und Werkstätten, aber auch von sogenannten
Heimwerkern und Hobbybastlern eingesetzt.
[0003] Probleme ergeben sich bei diesen materialabtragenden Werkzeugen oft infolge der starren
Ausbildung der Werkzeugkörper, weil schon geringe auf das Werkzeug einwirkende Störbewegungen
eine gleichmäßige Materialabtragung negativ beeinflussen können.
[0004] Schon ein leichtes Verkippen der Wergzeugmaschine bewirkt eine Veränderung des Anstellwinkels
zwischen Werkzeug und Werkstück, welches nachfolgend zu Schäden oder Mängel in der
Oberfläche des Werkstücks führen kann. So erweist sich das Erzeugen einer gleichbleibenden
Qualität bei der Bearbeitung von Werkstückoberflächen insbesondere, wenn solche Werkzeuge
in handgehaltenen oder handgeführten Werkzeugmaschinen eingespannt sind, oftmals als
sehr schwierig und zeitintensiv.
[0005] Bei der Bearbeitung einer im wesentlichen ebenen Fläche, wie die eines Bretts oder
eines Blechs, ist es beim Einsatz handgehaltener Werkzeugmaschinen oftmals schwierig
den zur jeweiligen Materialabtragung vorgesehenen Anlagebereich der Bearbeitungsfläche
des Werkzeugs vollständig und gleichmäßig mit einer im wesentlichen konstanten Kraftbeaufschlagung
über das Werkstück zu führen.
[0006] Je höher die Anforderungen hinsichtlich der Oberflächengüte und Genauigkeit einer
zu bearbeitenden Fläche sind, desto eher kann bereits ein leichtes Zittern der die
Werkzeugmaschine führenden Hand zu Ungenauigkeiten führen.
[0007] Um unerwünschte, in die Werkstückoberfläche eingebrachte Ungenauigkeiten jedoch wieder
zu beheben, ist eine zum Teil mehrmalige Nachbearbeitung erforderlich, welche wiederum
zeitintensiv ist und somit gegebenenfalls auch zusätzliche Kosten verursacht. Sind
die Ungenauigkeiten zu groß, so bleibt eine schadhafte Stelle zurück, die zu einer
teilweise erheblichen Wertminderung des Werkstücks führen kann.
[0008] Darüber hinaus können beispielsweise beim Innenrund-Schleifen von zylindrischen Flächen,
wie bei Bohrungen oder anderen Durchgangsöffnungen, an die zylindrische Fläche angepaßte
Werkzeuge der gattungsbildenden Art schon durch geringfügige unerwünschte Bewegungen
verkanten. Berührt ein in eine Werkzeugmaschine eingespanntes Werkzeug z.B. bei der
materialabtragenden Bearbeitung ebener Flächen nur leicht eine die Fläche seitlich
begrenzende Wandung, kann dies unmittelbar ein Verkannten oder Blockieren des Werkzeugs
und infolge sogar ein Lösen des Werkzeugs aus dem Spannfutter der Werkzeugmaschine
bewirken.
[0009] Je nach Beschaffenheit des Werkzeugs sowie des zu bearbeitenden Werkstücks können
somit schon geringe auf das Werkzeug einwirkende Störungen teilweise zu erheblichen
Schäden an dem Werkstück, aber auch zu Schäden an dem Werkzeug selbst führen.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug der gattungsbildenden Art bereitzustellen,
welches insbesondere bei Verwendung handgehaltener oder handgeführter Werkzeugmaschinen
die vorgenannten Nachteile vermindert, eine effizientere materialabtragende Bearbeitung
bei einer im wesentlichen stets gleichmäßigen Oberflächengüte des Werkstücks ermöglicht
und vielseitig zur Bearbeitung unterschiedlichster Flächen einsetzbar ist.
[0011] Die Erfindung wird auf höchst überraschende Weise bereits mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0012] Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] Ein zylindrisch ausgebildetes Werkzeug der gattungsbildenden Art mit einer umlaufenden,
zur Materialabtragung rotierbaren Bearbeitungsfläche, bei welchem die Mantelfläche
relativ zur Antriebswelle neigbar, insbesondere selbstrückstellend neigbar ist, gewährleistet
auch bei einem leichten Verkippen der konzentrischen Antriebswelle einen sich dennoch
im wesentlichen über die gesamte Breite des Werkzeugs erstreckenden Anlagebereich
und infolge eine sehr viel gleichmäßigere Materialabtragung der Werkstückoberfläche.
[0014] Aufgrund der dabei erzeugten im wesentlichen gleichbleibenden Bearbeitungsqualität
werden ansonsten notwendige Nachbearbeitungen weitgehend vermieden, so daß die Bearbeitung
von Werstückoberflächen deutlich schneller und somit kostengünstiger durchgeführt
werden kann.
[0015] Infolge der zylindrischen Ausgestaltung des Werkzeugkörpers kann das erfindungsgemäße
Werkzeug durch einfaches Anpassen der Abmessungen des Werkzeugkörpers für die Bearbeitung
ebener, zylindrischer, gebogener und/oder gekrümmter Flächen benuztzerspezifisch verwendet
werden.
[0016] Es hat sich auf höchst überrschende Weise gezeigt, daß das erfindungsgemäße Werkzeug
wesentlich weniger Staubentwicklung aufweist als vergleichbare Schleif- oder Poliereinrichtungen.
Das abgetragene Material wird in der Regel im wesentlichen auf der Werkstückoberfläche
zurückgelassen oder dort abgelagert ohne in die Umgebung geschleudert zu werden.
[0017] In besonders bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs ist vorgesehen,
einen äußeren Kranz, vorzugsweise mit einer speichen- und/oder scheibenförmigen Verbindungseinrichtung
an einer Nabe, derart zu halten, daß in axialer Richtung die Randbereiche des Kranzes
freitragend sind.
[0018] Die Verbindungseinrichtung stellt die Beibehaltung des vorgegebenen Kranzdurchmessers
sicher, so daß ein auf das Werkzeug übertragenes Moment, ähnlich wie bei einem Rad
oder Reifen, im wesentlichen gleichmäßig an den Kranz weitergegeben wird. Erfährt
ein Gebiet eines Randbereiches eine erzwungene radiale Verformung, wirkt sich dies
aufgrund des umlaufenden Kranzes auch auf benachbarte Randbereiche aus, wobei das
in axialer Richtung gegenüberliegende Randbereichsgebiet in entgegengesetzte Richtung
verformt wird, der Kranz also bereichsweise um die Verbindungseinrichtung verkippt
und als Anlagebereich im wesentlichen weiterhin die gesamte Breite des Kranzes gewährleistet
wird.
[0019] Ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung die Verbindungseinrichtung in axialer
Richtung selbstrückstellend verformbar ausgebildet, kann das Werkzeug zusätzliche
Scher- und Torsionskräfte aufnehmen. Aufgrund des so in axialer sowie in radialer
Richtung selbstrückstellbar verschiebbar bzw. verformbar gehaltenen Werkzeugs, kann
das Werkzeug leichte Stauchungen aufnehmen oder an Bereiche des Werkzeugs außerhalb
des Anlagebereichs weitergeben.
[0020] Sind in bevorzugter Weiterbildung an der Mantelfläche umlaufende Rillen oder Pyramiden
ausgebildet, wird bei Rotation des Werkzeug eine verbesserte Haftung und Selbstzentrierung
eines um die Mantelfläche gespannten Bearbeitungsfliesses erzielt. Auf zusätzliche,
dem Fachmann an sich bekannte Befestigungsmittel kann somit weitgehend verzichtet
werden.
[0021] Ferner ist von Vorteil, daß durch die Rillen zwischen dem Werkzeugkörper und einem
aufgespannten Bearbeitungsfließ ein Luftpolster ausgebildet wird, wodurch eine übermäßige
unerwünschte Erwärmung der Bearbeitungsfläche, infolge der rotierenden materialabtragenden
Bearbeitung, verhindert wird, die andernfalls zu schadhaften Stellen der Werkstückoberfläche
sowie zu einer übermäßigen Beanspruchung des Werkzeugs führen kann.
[0022] Für eine besonders material- und kostensparende Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Werkzeugs haben sich insbesondere einstückig aus einem plastischen Material vorzugsweise
in einem Spritzgußverfahren hergestellte Werkzeugkörper als zweckmäßig und vorteilhaft
erwiesen.
[0023] Nach einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung einen Werkzeugkörper, auch
Träger genannt, zur Aufnahme von Schleifmitteln auf Unterlage, insbesondere in Ring-
oder Hülsenform, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus einem weichen Kunststoff
oder Elastomer hergestellt ist und daß in diesem Körper mindestens auf einer Stirnseite
eine Stahlkante angebracht oder eingearbeitet ist, welche gleichzeitig als Verschleißschutz
für den Träger und als Seitenführung für das Schleifmittel dient.
[0024] Insbesondere ist der Werkzeugkörper dadurch gekennzeichnet, daß auf der zweiten Stirnseite
durch eine lose eingelegte Stahlscheibe ebenfalls ein Verschleißschutz für den Werkzeugkörper
und gleichzeitig eine Seitenführung für das Schleifmittel erzeugt wird.
[0025] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform des Werkzeugkörpers, bei der das Schleifmittel
nach dem Einsatz einfach durch axiales Verschieben gewechselt werden kann.
[0026] Zweckmäßigerweise weist der Werkzeugkörper trotz eingebauter Stahlkante noch eine
Flexibilität auf, welche das Anschmiegen des Schleifmittels an die zu bearbeitende
Fläche erlaubt.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsform beispielhaft beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform von oben;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform in Richtung des Pfeils
A, und
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform entlang der Schnittlinie
B-B
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht entlang der in Fig. 1 dargestellten Schnittlinie B-B bei
einer weiteren Ausführungsform.
[0028] Nachfolgend wird auf die Fig. 1, 2 und 3 Bezug genommen, welche beispielhaft eine
einstückig im Spritzgußverfahren ausgebildete Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Werkzeugs darstellen. Es sei jedoch erwähnt, daß aus Gründen der Klarheit auf maßstabsgerechte
Abbildungen verzichtet wurde.
[0029] Das erfindungsgemäße Werkzeug weist einen zylindrischen Kranz 1 auf, dessen Mantelfläche
die Aufnahmefläche für daran befestigbare materialabtragende Mittel 10, wie beispielsweise
ein Schleiffließ oder -papier, bildet.
[0030] Über eine einstückig am Kranz 1 ausgebildete Scheibe 2 ist der Kranz 1 an der nur
schematisch dargestellten zur Nabe 3 Aufnahme einer in den Fig 2 und 3 gestrichelt
dargestellten Antriebswelle 4 gehalten.
[0031] Diese schematisch dargestellte Nabe kann in bevorzugter Weise über eine Schnellkupplung
gemäß dem Deutschen Gebrauchsmuster DE G 94 16 005.8 verfügen, wobei dessen Inhalt
durch Bezugnahme auch vollständig zum Gegenstand der Offenbarung dieser Beschreibung
gemacht wird. In diesem Falle verfügt auch das erfindungsgemäße Werkzeug über eine
entsprechende Kupplung, die konzentrische zur Rotationsachse im wesentlichen im Schwerpunkt
des Werkzeugs angeordnet ist.
[0032] Die Mantelfläche 5 des Kranzes 1 ist mit umlaufenden Rillen 6 versehen, die bei Rotation
des Werkzeugs eine verbesserte Haftung und Selbstzentrierung eines um die Mantelfläche
5 gespannten Bearbeitungfließes gewährleisten. Die Scheibe 2 ist, wie besonders bei
Fig. 3 zu sehen, in der Mitte des ansonsten hohlzylindrischen Kranzes 1 angeordnet,
so daß in axialer Richtung die umlaufenden Randbereiche 1a und 1b des Kranzes 1 freitragend
sind und in radialer Richtung, flexibel sind.
[0033] Die in radialer Richtung eine relativ hohe Steifigkeit aufweisende Scheibe 2 ist,
um deren Flexibilität in axialer Richtung zu erhöhen, mit kreisförmig um die Nabe
3 herum angeordneten Durchgangsöffnungen 7 versehen.
[0034] Je nach gewünschter Flexibilität der Randbereiche 1a, 1b sowie der Scheibe 2 sind
deren Dickenabmessungen von dem verwendeten Material, dem Verwendungszweck, dem Durchmesser
und der Breite 8 des Werkzeugs abhängig und vordefiniert herstellbar.
[0035] Wird von einer nicht dargestellten Werkzeugmaschine über die konzentrisch an der
Nabe 3 gehaltene Antriebswelle 4 ein Drehmoment auf das Werkzeug übertragen, werden
die resultierenden Kräfte über die Scheibe 2 an den Kranz 1 weitergegeben, wobei die
Steifigkeit der Scheibe 2 in radialer Richtung ein "Zusammendrücken" des Kranzes 1
verhindert jedoch je nach erfindungsgemäßer Ausgestaltung ein elastisches Zurücktreten
ermöglicht werden kann.
[0036] Infolge des umlaufend ausgebildeten Kranzes 1 werden die Randbereiche 1a und 1b bei
am Werkzeug auftretenden Kräften elastisch in ihrer vorgegebenen Lage gehalten, so
daß sich der Anlagebereich, dies ist der die Werkstückoberfläche 9 berührende Bereich
der Werkzeugs, über die gesamte Breite 8 des Kranzes 1 erstreckt. Diese Wirkung soll
nachfolgend detaillierter beschrieben werden.
[0037] Wird die Antriebswelle 4, wie bei Fig. 3 skizzenhaft angedeutet, aus der Werkzeugachse
X beispielsweise durch ein leichtes Verkippen der Werkzeugmaschine in Richtung des
Pfeils C geschwenkt, verändern sich die auf das Werkzeug übertragenen Kräfte und bewirken
eine Verformung des Werkzeugs, insbesondere eine Neigung von dessen Mantelfläche.
[0038] Der an der Werkstückoberfläche 9 anliegende Randbereich 1a wird in Richtung des Pfeils
V1 verformt. Infolge der durch die Scheibe 2 weiterhin vorhandenen Stabilität in radialer
Richtung und des umlaufend ausgebildeten Kranzes 1 wirkt sich eine Verformung in Richtung
V1 auch auf benachbarte Randbereiche aus, wobei der dem Randbereich 1a in axialer
Richtung gegenüberliegende Bereich 1b eine dem Betrag nach in etwa gleichstarke Verformung
V2, jedoch in entgegengesetzter Richtung zu der des Randbereiches 1a erfährt, wodurch
eine im wesentlichen gleichmäßige Materialabtragung an der Werkstückoberfläche 9 gewährleistet
ist.
[0039] Eine einseitig erzwungene Verformung V1 und die hierdurch erzwungene entgegengesetzte
Verformung der Randbereiche 1a und 1b in Richtung V1 bzw. V2 bewirkt somit ein bereichsweises
Kippen des Kranzes in einer Ebene um die Scheibenachse Y und gewährleistet, daß sich
der Anlagebereich weiter im wesentlichen über die gesamte Breite 8 des Kranzes 1 erstreckt.
[0040] Die am Rotationskörper auftretenden durch das Material sowie durch die spezielle
Formgestaltung während der Verformung des Werkzeugs hervorgerufenen Rückstellkräfte
gewährleisten ferner, daß ein Abknicken oder Einknicken des Kranzes 1 vermieden wird.
Darüber hinaus ist bei einem Rückschwenken der Antriebswelle 4 in die Werkzeugachse
X eine Rückverformung der Randbereiche 1a und 1b des Kranzes 1 in deren Ausgangs-
bzw. Ruhezustände des geraden kreiszylindrischen Werkzeugs sichergestellt. Ein Verschwenken
der Antriebswelle 4 in entgegengesetzter Richtung bewirkt eine entsprechende, jedoch
entgegengesetzte Verformung der Randbereiche 1a und 1b.
[0041] Bei einer Stauchung in axialer Richtung, die beispielsweise dann auftritt wenn das
Werkzeug stirnseitig gegen eine Wand gefahren wird, wirkt eine Kraft in Richtung des
Pfeils E auf das Werkzeug ein. Falls in entgegengesetzter Richtung weiterhin eine
Kraft D auf das Werkzeug übertragen wird, kann die Stauchung von der in axialer Richtung
flexibel ausgebildeten Scheibe 2 in Richtung der Pfeile V3 bzw. V4 aufgenommen werden,
ohne daß eine sofortige Verkanntung oder Blockierung des Werkzeugs erfolgt.
[0042] Da hierbei im allgemeinen auch in radialer Richtung wirkende Kräfte auftreten, findet
gleichzeitig eine der vorstehend beschriebenen Verformung der Randbereiche 1a und
1b ähnliche bzw. entsprechende lokale Neigung dieser Randbereiche statt, so daß weiterhin
ein sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Werkzeugs erstreckende Anlagefläche
sichergestellt ist.
[0043] Es liegt ferner im Rahmen der Erfindung in die Mantelfläche gewebe- oder faserartige
Strukturen einzubringen, um die umlaufende Mantelfläche, ähnlich wie bei einem Kraftfahrzeug-Gürtelreifen
zu festigen.
[0044] Darüberhinaus kann auch ohne Verwendung eines Trägerfließ oder -papiers ein Kunst-
oder Klebstoff materialabtragende Mittel, wie beispielsweise Korund, Sand oder dergleichen
direkt an der Mantelfläche halten.
[0045] Ferner kann die Scheibe 2 membranartig ausgebildet sein und eine radial verlaufende
Wellenform aufweisen, um eine erhöhte Elastizität bereitzustellen.
[0046] In erfindungsgemäßer Weise kann eine das Drehmoment auf das Werkzeug übertragende
Antriebswelle 4 einseitig oder auch - bei einer sich durch das Werkzeug hindurch erstreckenden
Welle 4 - beidseitig in einer Werkzeugmaschine eingespannt sein, wodurch sich für
einen Einsatz des erfindungsgemäßen Werkzeugs eine vielfältige Bandbreite sowohl handgehaltener
oder -geführter als auch automatisierter oder fest installierter Werkzeugmaschinen
erschließt.
[0047] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung kann die Mantelfläche 5, wie in Figur
4 dargestellt, an dem Äußeren eines Zylinders 11 aus elastischem Vollmaterial, wie
beispielsweise, Gummi, Kautschuk, einem elastischen Polymer oder dergleichen ausgebildet
sein. Der Zylinder 11 kann zur definierten Verformung oder zur Erzielung von definierten
Rückstellkräften weitere Elemente in dessen Inneren umfassen.
[0048] In bevorzugter Weise ist in den Zylinder 11 ein umlaufender Gürtel 12 nahe der Mantelfläche
3 eingebettet. Der Gürtel 12 kann aus Stahl, Kunststoff, einem Gewebe aus Nylon oder
Kevlar bestehen und sollte vorzugsweise elastisch ausgebildet sein, um die Verformung
der Mantelfläche 5 weiterhin zu gestatten. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
umfasst einen Stahlgürtel 12, welcher in einen Gummizylinder 11 einvulkanisiert ist.
[0049] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ferner eine seitliche Führungsscheibe
13 vorgesehen, die einen tellerartigen Querschitt aufweist und einen seitlichen Anschlag
in axialer Richtung für ein Band 14, an welchem die materialabtragenden Mittel 10
angeordnet sind, bildet. Diese Führungsscheibe 13 kann bei der Befestigung des Werkzeugs
an der Antriebswelle 4 in einem einzigen Befestigungsschritt mit der vorstehend erwähnten
Schnellkupplung gehaltert werden.
[0050] Ferner kann der Zylinder 11, der Führungsscheibe 13 gegenüberliegend, eine sich radial
erstreckende elastische Anschlagsschulter 15 definieren, welche einen weiteren seitlichen
Anschlag für das Band 14 in axialer Richtung bildet.
[0051] Zur Verstärkung der Anschlagschulter 15 kann ein flacher Ring 16 am oder innerhalb
des Zylinders 11 angebracht sein, welcher ebenfalls in radialer Richtung elastisch
gehalten ist jedoch in axialer Richtung höhere seitliche Kräfte aufnehmen kann.
1. Werkzeug zur materialabtragenden Bearbeitung eines Werkstücks umfassend
- einen im wesentlichen rotationssymmetrischen Werkzeugkörper,
- an dessen Mantelfläche materialabtragende Mittel angebracht sind und
- der eine konzentrische Antriebswelle oder eine Aufnahme für eine konzentrische Antriebswelle
zur Übertragung eines Drehmoments auf die Mantelfläche des Werkzeugkörpers aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mantelfläche relativ zur Antriebswelle neigbar, insbesondere selbstrückstellend
neigbar, ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkzeugkörper einen äußeren zylindrischen Kranz, eine Nabe und eine Einrichtung
zum Verbinden des Kranzes mit der Nabe umfaßt, wobei in axialer Richtung die Randbereiche
des Kranzes freitragend sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Verbinden des Kranzes mit der Nabe im wesentlichen scheiben- und/oder
speichenförmig ausgebildet ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Verbinden des Kranzes mit der Nabe in axialer Richtung selbstrückstellend
verformbar ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mantelfläche mit umlaufenden Rillen und/oder Pyramiden versehen ist.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkzeugkörper aus einem Stück hergestellt ist.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkzeugkörper aus einem elastischen Kunststoff hergestellt ist.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Verbinden des Kranzes mit der Nabe in radialer Richtung selbstrückstellend
verformbar ist.
9. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugkörper im wesentlichen
als elastischer Zylinder ausgebildet ist und in den Werkzeugkörper ein umlaufender
Gürtel eingebettet ist.
10. Werkzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens eine seitliche
Führungsscheibe.
11. Werkzeugkörper zur Aufnahme von Schleifmitteln auf Unterlage, insbesondere in Ring-
oder Hülsenform, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus einem weichen Kunststoff
oder Elastomer hergestellt ist und daß in diesem Körper mindestens auf einer Stirnseite
eine Stahlkante angebracht oder eingearbeitet ist, welche gleichzeitig als Verschleißschutz
für den Werkzeugkörper und als Seitenführung für das Schleifmittel dient.
12. Werkzeugkörper nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf der zweiten Stirnseite
durch eine lose eingelegte Stahlscheibe ebenfalls ein Verschleißschutz für den Werkzeugkörper
und gleichzeitig eine Seitenführung für das Schleifmittel erzeugt wird.
13. Werkzeugkörper nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifmittel
nach dem Einsatz einfach durch axiales Verschieben gewechselt werden kann.
14. Werkzeugkörper nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugkörper
trotz eingebauter Stahlkante noch eine Flexibilität aufweist, welche das Anschmiegen
des Schleifmittels an die zu bearbeitende Fläche erlaubt.