(19)
(11) EP 0 900 673 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.03.1999  Patentblatt  1999/10

(21) Anmeldenummer: 98115328.1

(22) Anmeldetag:  14.08.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B44D 3/00, E04G 21/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.09.1997 DE 19738650

(71) Anmelder: Kneisel, Rudolph
63811 Stockstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Kneisel, Rudolph
    63811 Stockstadt (DE)

(74) Vertreter: Pöhner, Wilfried Anton, Dr. 
Postfach 63 23
97013 Würzburg
97013 Würzburg (DE)

   


(54) Auffangvorrichtung für Malerarbeiten


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdeckung für Malerarbeiten mit einem beispielsweise aus Pappe bestehenden Abdeckmittel, wobei eine Haltevorrichtung (2) mit dem Abdeckmittel (1) verbunden ist, die Haltevorrichtung (2) an dem dem Abdeckmittel (1) gegenüberliegenden Ende Befestigungsmittel (3) aufweist, mit denen das Abdeckmittel (1) in der Nähe und unterhalb der zu bearbeitenden Fläche positionierbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für Malerarbeiten mit einem beispielsweise aus Pappe bestehenden Abdeckmittel.

[0002] Derartige Abdeckmittel werden bei Malerarbeiten verwendet, um Wände, Möbel oder Fußböden, die sich in der näheren Umgebung der bearbeiteten Flächen befinden, vor herabfallenden oder beim Arbeitsprozeß wegspritzenden Farbtropfen zu schützen. Diese Farbtropfen können sonst Flecken verursachen, die je nach der bei den Malerarbeiten verwendeten Farbe und der Beschaffenheit der getroffenen Oberfläche nur schwer oder auch gar nicht mehr zu beseitigen sind, ohne Schäden zu hinterlassen. Zur Vermeidung derartiger Farbflecken werden in der Umgebung des von den Malerarbeiten betroffenen Bereiches Abdeckmittel aus flächigem Material wie Papier, Pappe oder Folie über die zu schützenden Flächen gelegt oder unter Zuhilfenahme von Klebemitteln befestigt, was beispielsweise bei vertikalen Flächen nötig ist.

[0003] Diese Abdecktechniken lassen sich aber nicht anwenden, wenn die zu schützenden Bereiche entweder unzugänglich sind oder auch während der Malerarbeiten von Passanten begangen werden. Als Beispiel sind hier Malerarbeiten an Balkonbrüstungen von Hochhäusern zu nennen, bei denen herabtropfende Farbe die tieferlegende Balkone treffen könnte, die im allgemeinen unzugänglich sind. Auch bei Malerarbeiten an Treppengeländern ist ein Schutz des darunterliegenden Teiles des Treppenhauses vor herabtropfender Farbe zwar erforderlich, aber immer dann mit Schwierigkeiten verbunden, wenn der entsprechende Bereich nicht für den Publikumsverkehr abgesperrt werden kann, wie beispielsweise die Treppen von Wohnhäusern mit mehreren Wohnungen, wenn kein Aufzug vorhanden ist.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Malerarbeiten Bereiche unterhalb der Arbeitsfläche vor herabtropfender Farbe zu schützen, ohne in diesen Bereich selbst einzugreifen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Haltevorrichtung mit dem Abdeckmittel verbunden ist, daß die Haltevorrichtung an dem dem Abdeckmittel gegenüberliegenden Ende Befestigungsmittel aufweist, mit denen das Abdeckmittel in der Nähe und unterhalb der zu bearbeitenden Fläche positionierbar ist.

[0006] Der Grundgedanke der Erfindung ist es, bei Malerarbeiten tieferliegende Bereiche durch ein Abdeckmittel zu schützen, das in einer Position dicht unterhalb der zu bearbeitenden Fläche hängend befestigt ist. Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemäße Abdeckmittel mit einer Haltevorrichtung verbunden, die ihrerseits über Befestigungsmittel verfügt, mit denen sie an der zu bearbeitenden Fläche selbst oder in ihrer Umgebung so befestigt werden kann, daß das Abdeckmittel dicht unterhalb der Fläche positioniert ist. Ein besonderer Vorzug der vorgeschlagenen Abdeckung liegt in ihrer einfachen Handhabung aufgrund derer die Abdeckung beim Streichen ausgedehnter Flächen ohne Mühe und Zeitaufwand an die jeweils aktuelle Arbeitsposition versetzt werden kann. Der durch den einfachen Aufbau der Abdeckung bedingte niedrige Preis läßt ihren Einsatz auch für den Privatmann interessant erscheinen.

[0007] Die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand von Unteransprüchen.

[0008] Für das Abdeckmittel selbst wird die Gestalt einer flachen, langgestreckten Wanne vorgeschlagen. Die langgestreckte Form paßt das Abdeckmittel geometrisch an die ins Auge gefaßten Haupteinsatzgebiete wie Balkonbrüstungen und Treppengeländer an, bei denen es unterhalb ihrer Unterkante im wesentlichen horizontal plaziert werden muß. Die Wannenform gewährleistet dabei mit ihrem erhöhten Rand, daß auch bei einer leichten Neigung des Abdeckmittels keine Farbe von seinem Rand herabtropft.

[0009] Die Abdeckung soll an unterschiedlichen Einsatzorten verwendet werden, die sich in ihren räumlichen Gegebenheiten, insbesondere der relativen Lage von möglichem Befestigungsort der Abdeckung und Unterkante der zu bearbeitenden Fläche unterscheiden. Daher wird in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, eine horizontale und/oder vertikale Längenverstellbarkeit der Haltevorrichtung vorzusehen, mit der sich die relative Lage vom Befestigungsmittel und Abdeckmittel an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten anpassen läßt.

[0010] Weiterhin wird vorgeschlagen, als Befestigungsmittel für die Abdeckung einstellbare Klemmen vorzusehen. Diese lassen sich flexibel an die Geometrie der jeweils vorhandenen Befestigungsmöglichkeiten anpassen und sind in der Lage, die Drehmomente aufzunehmen, die zwangsläufig auftreten, wenn bei wunschgemäßer Lage des Abdeckmittels der Schwerpunkt der Abdeckung nicht senkrecht unterhalb des Befestigungsortes liegt.

[0011] Das Abdeckmittel kann beispielsweise von Haltebügeln der Haltevorrichtung aufgenommen werden, deren horizontale Bereiche als Auflage für das Abdeckmittel dienen, während im wesentlichen vertikal verlaufende Teile ein Herabrutschen verhindern. Der Vorteil einer derartigen Anordnung liegt insbesondere darin, daß zunächst die Haltevorrichtung allein montiert werden kann und das sperrige Abdeckmittel hinterher einfach in die Haltebügel eingelegt wird.

[0012] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, als Haltevorrichtung mehrere, zumindest aber zwei Haltebügel zu verwenden, die jeweils mit einem L-förmigen Klemmbügel als Befestigungsmittel ausgestattet sind. Dabei ist der lange Schenkel des Klemmbügels mit einer lösbaren Verbindung, beispielsweise einer Klemme, an der im wesentlichen senkrecht dazu verlaufenden Haltevorrichtung derartig befestigt, daß die relative Lage beider Teile zueinander einstellbar ist. Dies erlaubt sowohl eine Längeneinstellung der Haltevorrichtung wie auch eine Breiteneinstellung der Klemme, die aus dem kurzen Schenkel des Klemmbügels und dem Haltebügel gebildet wird. Diese Anordnung erlaubt eine hohe Flexibilität bei einem niedrigen Materialaufwand und damit niedrigen Kosten der Abdeckung.

[0013] Besonders günstig ist es, bei obiger Anordnung Halte- und Klemmbügel aus Vierkantmaterial zu fertigen. Dies gestattet eine besonders einfache Konstruktion der Klemmen, ohne daß sich Halte- und Klemmbügel gegeneinander verdrehen können, was den Aufbau der Abdeckung erheblich erschweren würde.

[0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert ist.

[0015] Sie zeigt eine Übersichtsskizze einer erfindungsgemäßen Abdeckung.

[0016] Das wannenförmige Abdeckmittel (1) liegt in den Haltebügeln der Haltevorrichtung (2). An diesen sind wiederum L-förmige Klemmbügel (3) als Befestigungsmittel mit den Klemmen (4) einstellbar verbunden. Die ganze Abdeckung ist mit den Klemmbügeln (3) an einem Vierkantholm (5) so befestigt, daß sich das Abdeckmittel (1) unterhalb der hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten zu streichenden Fläche befindet.


Ansprüche

1. Abdeckung für Malerarbeiten mit einem beispielsweise aus Pappe bestehenden Abdeckmittel, dadurch gekennzeichnet, daß

- eine Haltevorrichtung (2) mit dem Abdeckmittel (1) verbunden ist,

- daß die Haltevorrichtung (2) an dem dem Abdeckmittel (1) gegenüberliegenden Ende Befestigungsmittel (3) aufweist, mit denen das Abdeckmittel (1) in der Nähe und unterhalb der zu bearbeitenden Fläche positionierbar ist.


 
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckmittel (1) die Gestalt einer flachen, langgestreckten Wanne besitzt.
 
3. Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Längenverstellbarkeit der Haltevorrichtung (2).
 
4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel (3) einstellbare Klemmen sind.
 
5. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (1) Haltebügel mit horizontalen Bereichen aufweist, auf denen das Abdeckmittel (1) aufliegt.
 
6. Abdeckung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel (3) ein L-förmiger Klemmbügel ist, der mit der im wesentlichen senkrecht hierzu verlaufenden Haltevorrichtung über eine lösbare Verbindung, beispielsweise eine Klemme (4), in Verbindung steht.
 
7. Abdeckung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Halte- und Klemmbügel (2, 3) aus Vierkantmaterial.
 
8. Verwendung der Abdeckung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als erstes die relative Lage von Halte- und Klemmbügeln (2, 3) mittels ihrer lösbaren Verbindungen an die räumlichen Gegebenheiten an der zu bearbeitenden Fläche angepaßt werden, dann die Haltevorrichtungen (2) mit den Klemmbügeln (3) derartig in der Nähe der zu bearbeitenden Fläche befestigt werden, daß das anschließend eingebaute Abdeckmittel (1) unterhalb dieser Fläche positioniert wird.
 




Zeichnung