[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bildung von Stapeln aus gefalzten oder
ungefalzten Bogen aus Papier, Kunststoff etc., die in regelmässig getakteten Abständen
hintereinander einer um eine waagrechte Achse, im Uebergabebereich der Bogen etwa
gleichsinnig und synchron angetriebenen Fördertrommel an deren Umfang mit höherer
Geschwindigkeit als die Fördertrommel zugeführt werden, welche Fördertrommel am Umfang
verteilt Oeffnungen spiralförmig angeordneter Aufnahmetaschen für die Bogen aufweist,
die auf dem Rotationsweg an einer die Bogen im unterschlächtigen Bereich der Fördertrommel
aus den Aufnahmetaschen stossenden Abstreifvorrichtung vorbeigeführt werden.
[0002] Derartige Einrichtungen werden u.a. zur Bildung von paketartigen Stapeln in Stackern
verwendet.
[0003] Die DE - A - 26 54 636 vermittelt eine Bogenauslagevorrichtung für Rotationsdruckmaschinen,
bei der am Einlauf ein Transport-band vorgesehen ist, an welches ein Sonnenrad bzw.
eine Fördertrommel anschliesst, das am Umfang gleichmässig verteilt Aufnahmetaschen
aufweist, die spiralförmig verlaufen, wobei das sog. Sonnenrad aus einzelnen, im Abstand
nebeneinadergereihten Scheiben besteht und an der Ablage greifen Finger in das Sonnenrad
ein. Das Bilden von Stapelpaketen erfolgt mittels zwei gleichartigen Sonnenrädern,
die an eine in der Zuführlinie der Bogen angeordnete Weiche angeschlossen sind, damit
jeweils am Ende einer Stapelbildung das andere Sonnenrad mit Bogen beschickt und der
fertiggestellte Stapel gleichzeitig durch Förderbänder von der Stapelstelle entfernt
werden kann.
Die Anordnungsweise von zwei Sonnenrädern und die Verwendung einer Weiche in der Zuführlinie
erfordern einen hohen Aufwand an Kosten und Platz.
[0004] Die Erfindung meidet diese Nachteile und hat sich die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung
zur Bildung von bogengenauen Stapeln zu schaffen, die eine Verarbeitung mit hoher
Taktzahl gestattet.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Fördertrommel zur Trennung
des Förderstromes aus Bogen mehrere dem inneren Ende der Aufnahmetaschen zuschaltbare
Zinkenenden eines antreibbaren Auffangrechens zugeordnet sind.
Mit der erfindungsgemässen Einrichtung wird durch das direkte Eingreifen in eine bestimmte
Aufnahmetasche eine exakte Bestimmung der Bogenzahl eines Stapels erzielt und die
Möglichkeit geschaffen, mit hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit die Stapel mit einer
Förderwalze zu fertigen.
Es lässt sich auf diese Weise auch die Lage eines Bogens zwischen Förderwalze und
Stapel eindeutig definieren.
[0006] Als günstig erweist sich eine Zuschaltbewegung der Zinkenenden, wenn diese durch
eine Ausstossbewegung des Auffangrechens aus einer Ausserbetriebsstellung in den unterschlächtigen
Förderbereich der Fördertrommel erfolgt, die sich auf das innere Ende der Aufnahmetaschen
auf einfache Weise konzentriert.
[0007] Zur vorläufigen Uebernahme der Bogen als Zwischenstapel, um den zuvor gebildeten
Stapel störungsfrei aus dem Stapelbildungsbereich entfernen zu können, ist der Auffangrechen
in einer für die Ausstossbewegung vorgesehenen Führungsanordnung parallel zur Drehachse
der Fördertrommel schwenkbar gelagert.
[0008] Um die Bogen in der gestapelten Form einheitlich auf eine Anschlagsebene ausrichten
zu können, befinden sich die Zinkenenden in der Betriebsstellung zur Trennung des
Förderstromes bezüglich Förderrichtung der Fördertrommel vorteilhafterweise hinter
der Abstreifvorrichtung.
[0009] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird, anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1 bis 4
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Einrichtung in vier verschiedenen
Betriebsstellungen und
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht gemäss Pfeil A in Fig. 1.
[0010] Die Figuren 1 bis 4 vermitteln eine Einrichtung zur Bildung von Stapeln aus gefalzten
oder ungefalzten Bogen 5 aus Papier, Folie etc., die in regelmässigen Abständen hintereinander
mittels einer Fördervorrichtung 1 in Pfeilrichtung F einer Fördertrommel 2 an deren
Oberseite zugführt werden. Die Fördertrommel 2 ist um eine waagrechte Achse 3 angetrieben
und weist im Uebergabebereich 4 der Bogen 5 etwa den gleichen Bewegungssinn wie die
ankommenden Bogen auf, die jedoch bei der Uebergabe an die Fördertrommel 2 die höhere
Geschwindigkeit als letztere am Umfang aufweisen. Der Umfang der Fördertrommel 2 ist
zur Aufnahme zugeführter Bogen 5 durch Oeffnungen 6 spiralförmig der Drehrichtung
P entgegengerichtet angeordneter Aufnahmetaschen 7 ausgebildet, die synchron zu dem
Takt der zugeführten Bogen 5 an dem Uebergabebereich 4 vorbeigeführt werden.
Auf ihrem weiteren Förderweg, im unterschlächtigen Förderbereich 8 der Fördertrommel
2 stossen die Bogen 5 mit ihrer Vorderkante an eine Abstreifvorrichtung 9 und fallen
nach dem Verlassen der Aufnahmetaschen 7, aus denen sie ausgestossen werden, durch
ihr Eigengewicht und die nachfolgenden Bogen 5 auf einen absenkbaren Tisch 10 zur
Bildung eines Stapels.
[0011] Die Fördertrommel 2 wiederum besteht aus mehreren entlang ihrer Drehachse 3 an einer
Welle befestigten, scheibenartigen Elementen 11, zwischen denen Abstände vorgesehen
sind, in welche Finger 12 der Abstreifvorrichtung 9 ragen, die sich etwa senkrecht
zu den Aufnahmetaschen 7, wenigstens bis an deren inneres Ende erstrecken. Die Abstreifvorrichtung
9 ist den Aufnahmetaschen 7 zur Entnahme der Bogen 5 aus der Fördertrommel 2 fest
zugeordnet.
In die Abstände zwischen den scheibenartigen Elementen 11 reichen an das innere Ende
der Aufnahmetaschen 7, die den gleichen Abstand zur Drehachse 3 der Fördertrommel
aufweisen, zugeschaltete Zinkenenden 13 eines antreibbaren Auffangrechens 14.
In Fig. 1 ist der Auffangrechen 14 in einer Ausserbetriebsstellung zu sehen, wo er
eine etwa horizontale Lage einnimmt. Die strichpunktierte Linie vermittelt die Zinkenenden
13 des Auffangrechens 14 in Betriebsstellung, in der sie bis an das innere Ende der
Aufnahmetaschen 7 reichen.
Der Auffangrechen 14 ist zu seiner Betätigung in die Betriebs- und Ausserbetriebsstellung
durch ein ausstoss- und zurückziehbares Schwenklager 15 geführt. Die Bewegungen des
Auffangrechens 14 aus der Ruhestellung in die Betriebsstellung gemäss der strichpunktierten
Linie 14 sind durch die Pfeile S und H in Fig. 1 angedeutet.
Die Enden der in die Aufnahmetaschen 7 eingreifenden Zinken sind im Interesse einer
hohen Zuverlässigkeit spitz ausgebildet.
[0012] Fig. 2 veranschaulicht den Auffangrechen 14 am Anfang seiner Tätigkeit im Förderbereich
der Fördertrommel 2. Hierzu wurde der Auffangrechen 14 gegenüber Fig. 1 hochgeschwenkt
und das Schwenklager 15 in horizontaler Richtung aus der Ruhestellung ausgefahren,
so dass die Zinkenenden 13 unmittelbar hinter der Abstreifvorrichtung 9 in die durch
die inneren Enden der Aufnahmetaschen 7 gebildete Umlaufbahn ragen. Auf dem Weg in
die Betriebsstellung durchsetzen die Zinkenenden 13 die zuvor von den Bogen 5 entleerten
Aufnahmetaschen 7. Durch eine unmittelbare Schwenkbewegung des Auffangrechens 14 aus
der anfänglichen Betriebsstellung, nachdem sich ein Stapel aus wenigen Bogen 5 auf
dem Tisch 10 gebildet hat, in eine waagrechte Lage -siehe Fig. 3- hat der Auffangrechen
14 die Entstehung eines nächsten Stapels eingeleitet. Gleichzeitig wurde dadurch der
Stapelaufbau der zuvor abgelegten Bogen 5 beendet. Auf den Zinkenenden 13 bildet sich
zunehmend ein neuer Stapel, dessen unterster Bogen 5 durch eine weitere Ausstossbewegung
des Auffangrechens 14 in horizontaler Richtung nun vollständig unter-fahren wird,
derart, dass der sich bildende neue Stapel so lange auf dem Auffangrechen 14 aufliegt,
bis der darunterliegende fertige Stapel vom Tisch 10 abgeführt ist (siehe hierzu Fig.
4). Dieser Tisch 10 kann beispielsweise ein Förderband oder eine stationäre Auflagefläche
sein, von der der Stapel abgeführt bzw. abgestossen wird.
Zur Beschleunigung der Bogen 5 von der Fördervorrichtung 1 in die Aufnahmetasche 7
könnte im Endbereich der Fördervorrichtung 1 eine Beschleunigungseinrichtung (nicht
sichtbar) vorgesehen sein.
Die Bewegungen des Auffangrechens 14 könnten hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch
ausgeführt und die dazu erforderlichen Antriebselemente einer Antriebsvorrichtung
mit einer programmierbaren, rechnergesteuerten Steuervorrichtung verbunden sein, welche
sich aufgrund der unterschiedlichen Bogenformate der wählbaren Bogenzahl für einen
Stapel ändern bzw. an Gegebenheiten der Bogenzuführung anpassen lässt.
[0013] Die Bewegungen des Auffangrechens 14 lassen sich auch durch eine mit der Drehbewegung
der Fördertrommel 2 koppelbaren Steuerbahn 16 verwirklichen, wie dies die Fig. 1 bis
4 zeigen. Dazu ist der Umfang einer an der Drehachse 3 befestigen Scheibe 17 so ausgebildet,
dass ein anliegendes Tastorgan 18, das im Zinkenendbereich angeordnet und mit dem
Auffangrechen 14 verbunden ist, die Schwenkbewegungen des Auffangrechens initiiert,
während die Ausstossbewegung und die Rückziehbewegung des Auffangrechens 14 antriebsverbunden
mit der Scheibe 17 durch bekannte Betätigungsmittel erfolgen.
[0014] Der Eingriff der Zinkenenden 13 kann durch einen Bogenzähler bei der Zuführung oder
durch eine Umdrehungs- bzw. Teilumdrehungszahl der Fördertrommel 2 ausgelöst bzw.
gesteuert werden.
[0015] Der Tisch 10 zur Ablage der Bogen 5 in Stapeln könnte auch einem Stacker gehören
und der Auffangrechen 14 als Zwischenbogen in einem Abwurfschacht einem Drehtisch
und einer Ausstossvorrichtung für die gebildeten Stapel vorgeschaltet sein.
[0016] Fig. 5 zeigt den Zustand der erfindungsgemässen Einrichtung nach Fig. 1.
1. Einrichtung zur Bildung von Stapeln aus gefalzten oder ungefalzten Bogen (5) aus Papier,
Folie etc., die in regelmässig getakteten Abständen hintereinander einer um eine waagrechte
Achse (3), im Uebergabebereich (4) der Bogen (5) etwa gleichsinnig und synchron angetriebenen
Fördertrommel (2) an deren Umfang mit höherer Geschwindigkeit als die Fördertrommel
(2) zugeführt werden, welche Fördertrommel (2) am Umfang verteilt Oeffnungen (6) spiralförmig
angeordneter Aufnahmetaschen (7) für die Bogen (5) aufweist, die auf dem Rotationsweg
an einer die Bogen (5) im unterschlächtigen Bereich (8) der Fördertrommel (2) aus
den Aufnahmetaschen (7) stossenden Abstreifvorrichtung (9) vorbeigeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, dass der Fördertrommel (2) zur Trennung des Förderstromes aus Bogen
(5) mehrere dem inneren Ende der Aufnahmetaschen (7) zuschaltbare Zinkenenden (13)
eines antreibbaren Auffangrechens (14) zugeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinkenenden (13) durch
eine Ausstossbewegung des Auffangrechens (14) aus einer Ausserbetriebsstellung in
den unterschlächtigen Förderbereich (8) der Fördertrommel (2) versetzbar sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinkenenden (13)
des Auffangrechens (14) in einer Führungsanordnung parallel zur Drehachse der Fördertrommel
(2) schwenkbar gelagert sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
Zinkenenden (13) in der Betriebsstellung innerhalb des Förderbereichs bezüglich Förderrichtung
der Fördertrommel hinter der Abstreifvorrichtung befinden.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinkenenden
des Auffangrechens (14) in eine sich ausserhalb des unterschlächtigen Förderbereichs
(8) der Fördertrommel (2) befindende, etwa horizontale Auffanglage versetzbar sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangrechen
(14) eine mit einer Steuervorrichtung verbundene Antriebsvorrichtung aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung mit
einem bezüglich Zustell- und/oder Schwenkbewegung des Auffangrechens (14) programmierbaren
Rechner verbunden ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung
des Auffangrechens (14) aus der Trennstellung der Zinkenenden (13) in die etwa horizontale
Auffangstellung (14) des Auffangrechens durch eine mit der Drehbewegung der Fördertrommel
(2) koppelbaren Steuerbahn erfolgt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerbahn am Umfang
einer mit der Fördertrommel (2) drehfest verbundenen oder koppelbaren Scheibe (17)
angeordnet und mit dem Auffangrechen (14) antriebsverbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangrechen (14) im
Zinkenendbereich ein an die Steuerbahn angelegtes Tastorgan (18) aufweist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangrechen
(14) als ein zur vorläufigen Teilstapelbildung vorgesehener Zwischenboden in einem
zur Stapelbildung ausgebildeten Schacht einer Stakkervorrichtung vorgesehen ist.