[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen in der DE 43 31 801 C1 beschriebenen Vorrichtung folgt der Antrieb
der OE-Spinnturbinen mittels eines gemeinsamen Antriebsmotors über einen Riementrieb,
oder entsprechend der DE 44 11 293 C2 mittels eines elektromotorischen Einzelantriebs
für jede Spinnturbine.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ein in der Konstruktion vereinfachtes und in der Funktion zuverlässiges
Antriebssystem zu schaffen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1.
[0005] Die angestrebte Vereinfachung wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die beiden
Spinnturbinenschäfte mittels Spurlagern gelagert sind und nur von einem einzigen Antriebsmotor
über dessen Antriebselement angetrieben werden, wobei durch die spezielle Zuordnung
der einzelenen Rotationsachsen jeder Spinnturbinenschaft gegen die jeweiligen Führungsrollen
und das Antriebselement anliegt und damit sicher für hohe Drehzahlen gelagert ist.
[0006] In der DE 19 01 453 C3 ist eine Lagerung für eine Spinnturbine beschrieben, deren
axial gegen ein Spurlager abgestützter Schaft von einen Tangentialriemen angetrieben,
radial in einem von Führungsrollen gebildeten Keilspalt gelagert, und mit einer gegen
das Spurlager gerichteten Axialkraft belastet ist, indem die Achsen der Führungsrollen
schief zueinander eingestellt sind.
[0007] Durch das Merkmal des Anspruchs 2 ist für zwei unmittelbar durch einen gemeinsamen
Motor angetriebene Spinnturbinen eine zuverlässige Lagerung der Spinnturbinenschäfte
gewährleistet.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen behandelt.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben:
- Figur 1
- zeigt in schematischer Darstellung den Verfahrens-Ablauf eines Open-End-Spinn-Doppeldraht-Zwirnverfahrens
sowie den Antrieb und die Lagerung der OE-Spinnturbinen.
- Figur 2
- zeigt in schematischer Darstellung eine Ansicht einer Vorrichtung zum Herstellen eines
Zwirns in einem kombinierten Spinn-Zwirnprozeß.
[0010] Im wesentlichen übereinstimmend mit einer bekannten, in der DE 43 31 801 C1 beschriebenen
Vorrichtung zur Herstellung eines Zwirns in einem integrierten Spinn-Zwirnprozeß zeigt
die schematische Darstellung gemäß Figur 1 zwei unmittelbar nebeneinander angeordnete
und von einem Motor M angetriebene OE-Spinnturbinen 1 und 2, denen aufgelöstes Fasermaterial
in Richtung der Pfeile F1 und F2 durch Fasermaterial-Einspeisungsrohre 3 bzw. 4 zugeführt
wird.
[0011] Die beiden in den Spinnturbinen 1 und 2 nach dem üblichen Open-End-Verfahren hergestellten
und aus diesen Spinnturbinen nach oben abgezogenen Spinnfäden F1 und F2 werden im
Bereich der oberen Einlauföffnung 5a der Spindelhohlachse 5 miteinander vereinigt,
sie durchlaufen die Spindelhohlachse 5 in axialer Richtung nach unten, werden anschließend
radial nach außen durch den in Richtung des Pfeiles f3 um die Spindelachse rotierend
angetriebenen Fadenleitkanal 6 abgezogen, bevor sie den die beiden Spinnturbinen 1
uns 2 aufnehmenden Schutztopf 7 umkreisend nach oben abgezogen und durch einen durch
die Fadenführungsöse 20 definierten Zentrierpunkt Z, der in der Verlängerung der Spindelhohlachse
liegt, zu einem Lieferwerk 8 geführt werden. Dieses Lieferwerk 8 umfaßt zwei Lieferwalzen
8.1 und 8.2, von denen eine mittels des Motors 8.3 angetrieben wird. Hinter diesem
Lieferwerk 8 wird der Zwirnfaden über zwei Umlenkrollen 9 und 10, von denen mindestens
eine zur Bildung eines Fadenlängen-Ausgleichswerkes gegen Federkraft verschwenkbar
gelagert ist, zu einem üblichen Changierfadenführer-Aufwickelaggregat B weitergeführt.
[0012] Entsprechend Figur 2 kann der Schutztopf 7 mit einem Schutztopfdeckel 7.1 versehen
sein, der eine den Zentrierpunkt Z bildende Fadenaustrittsöffnung aufweist.
[0013] Gemäß Figur 1 wird der den Fadenleitkanal 6 in radialer Richtung durchlaufende Faden
im Anschluß daran durch einen axial verlaufendes, rotierend angetriebenen Fadenführungskanal
100 zwangsgeführt, bevor er etwa in Form eines Fadenballons dem Zentrierpunkt Z zugeführt
wird. Abweichend davon besteht auch die Möglichkeit, den Faden als freischwingenden
Ballon um den Schutztopf 7 rotieren zu lassen. Gemäß Figur 1 sind die beiden Schäfte
1.1 bzw. 2.1 der Spinnturbinen 1 bzw. 2 innerhalb des stationären Schutztopfes 7 mittels
zwei Spurlagern (Axialgleitlagern) 11 bzw. 12 gelagert. Der ebenfalls in geeigneter
Weise innerhalb des Schutztopfes 7 gelagerte elektrische Antriebsmotor M treibt in
Richtung des Pfeiles f4 ein Antriebselement, vorzugsweise ein Reibrad 13, an, das
zum gemeinsamen Antrieb der OE-Spinnturbinen 1 und 2 gegen die Spinnturbinenschäfte
1.1; 2.1 anliegt. Jeder OE-Spinnturbine 1 bzw. 2 sind jeweils zwei, vorzugsweise mit
einem elastischen Material beschichtete und im Schutztopf gelagerte Führungsrollen
14a, 14b bzw. 15a, 15b zugeordnet, die einen Keilspalt bilden, in dessen Bereich der
jeweilige Spinnturbinenschaft 1.1 bzw. 2.1 gegen die Führungsrollen anliegt.
[0014] Für jeden Spinnturbinenschaft bestimmen die Rotationsachsen des Motors M und der
zugeordneten Führungsrollen 14a, 14b bzw. 15a, 15b ein gleichschenkliges Dreieck,
wobei die die Rotationsachse des Motors M schneidende Winkelhalbierende in der Mittelebene
des Keilspaltes liegt.
[0015] Die Rotationsachsen der beiden Spindelschäfte 1.1 und 2.1, und der Führungsrollen
14a, 14b und 15a, 15b sind in der Zeichnung relativ zur Spindelhohlachse 5 bzw. der
Achse des Motors M schrägliegend dargestellt, wobei die jeweilige Schrägstellung bzw.
Neigung so ausgewählt ist, daß der einzelne Spinnturbinenschaft 1.1 bzw. 2.1 mit einer
axial gegen sein Spurlager 11 bzw. 12 gerichteten Axialkraft belastet wird.
[0016] Um dieses Ziel zu erreichen, reicht es grundsätzlich aus, daß mindestens eine der
Rotationsachsen der Spinnturbinenschäfte 1.1; 2.1 und/oder mindestens einen der beiden
Führungsrollen 14a bzw. 14b und 15a bzw. 15b jedes Spinnturbinenschaftes und/oder
des Motors M relativ zu mindestens einer anderen dieser Rotationsachse schräggestellt
ist.
[0017] Zur Erleichterung der Montage können der E-Motor M und/oder mindestens eine der beiden
Führungsrollen jedes Spinnturbinenschaftes vorzugsweise gegen Federkraft von dem einzelnen
Spinnturbinenschaft abrückbar sein.
[0018] Vorzugsweise ist der Durchmesser der Führungsrollen 14a, 14b bzw. 15a, 15b mindestens
um das 2,5-fache größer als der Durchmesser der Spinnturbinenschäfte. Der Durchmesser
des Antriebselementes bzw. Reibrades 13 ist vorzugsweise deutlich größer als die Summe
aus dem Achsabstand der Spinnturbinenschäfte und dem Durchmesser eines Spinnturbinenschaftes.
Der sämtliche Führungsrollen, die beiden Spinnturbinen und den Motor umschreibende
Kreis ist vorzugsweise in der Draufsicht höchstens gleich der Summe des 2-fachen des
Außendurchmessers der OE-Spinnturbinen plus 10mm sein.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Zwirns in einem kombinierten Spinn-Zwirnprozeß,
mit zwei in einem stationären Schutztopf (7) angeordneten OE-Spinnturbinen (1, 2),
einer Spindelhohlachse (5), in die die mittels der OE-Spinnturbinen erzeugten Spinnfäden
(F1, F2) eingezogen werden und an die sich ein radial verlaufender, um die Spindelachse
rotierend antreibbarer Fadenleitkanal (6) für den aus den beiden Spinnfäden gebildeten
Faden anschließt, der nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal außerhalb des stationären
Schutztopfes mittels eines Aufspulaggregates (B) entgegengesetzt zu seiner Laufrichtung
innerhalb der Spindelhohlachse (5) zu einem in der Verlängerung der Spindelhohlachse
befindlichen Zentrierpunkt (Z) abgezogen wird, und mit einer Einrichtung zum Zuführen
von aufgelöstem Fasermaterial zu den beiden OE-Spinnturbinen, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem stationären Schutztopf zwei Spurlager (Axialgleitlager) (11, 12) zur Lagerung
der Spinnturbinenschäfte (1.1; 2.1), ein E-Motor (M) mit einem gegen die Spinnturbinenschäfte
anliegenden Antriebselement (13) und für jede OE-Spinnturbine (1; 2) zwei Führungsrollen
(14a, 14b, 15a, 15b) angeordnet sind, die einen Keilspalt bilden, in dessen Bereich
der jeweilige Spinnturbinenschaft gegen die Führungsrollen anliegt, und daß für jeden
Spinnturbinenschaft die Rotationsachsen des Motors (M) und der zugeordneten Führungsrollen
ein gleichschenkliges Dreieck bestimmen, wobei die die Rotationsachse des Motors (M)
schneidende Winkelhalbierende in der Mittelebene des Keilspaltes liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Rotationsachsen
a) des E-Motors (M) und/oder
b) des einzelnen Spinnturbinenschaftes (1.1, 1.2) und/oder
c) mindestens einer der beiden Führungsrollen (14a, 14b, 15a, 15b) jedes Spinnturbinenschaftes
(1.1, 2.1)
relativ zu mindestens einer anderen dieser Rotationsachsen derart schräg gestellt
ist, daß der einzelne Spinnturbinenschaft mit einer axial gegen sein Spurlager (11,
12) gerichteten Axialkraft belastet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der E-Motor (M) vorzugsweise
gegen Federkraft mit seinem Antriebselement (13) von den Spinnturbinenschäften abrückbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der beiden
Führungsrollen (14a, 14b, bzw. 15a, 15b) jedes Spinnturbinenschaftes vorzugsweise
gegen Federkraft von dem zugeordenten Spinnturbinenschaft abrückbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf die Spindelachse,
nur die Achsen der Spinnturbinenschäfte (1.1, 2.1) schräg gestellt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf die Spindelachse,
nur die Achse mindestens eines der beiden Führungsrollen jedes Spinnturbinenschaftes
schräg gestellt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Führungsrollen
des einzelnen Spinnturbinenschaftes schräg zueinander eingestellt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf die Spindelachse,
nur die Achse des Antriebelementes schräg gestellt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (13)
des E-Motors (M) ein Reibrad ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Führungsrollen
mindestens 2,5-mal größer ist als der Durchmesser der Spinnturbinenschäfte.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen mit einem
elastischen Material beschichtet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Reibrads
deutlich größer ist als die Summe aus Achsabstand der Rotorschäfte und dem Durchmesser
eines Schafts ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sämtliche Führungsrollen,
die beiden Spinnturbinen und den Motor (M) umschreibende Kreis in der Draufsicht höchstens
gleich der Summe aus dem 2-fachen des Außendurchmessers der OE-Spinnturbinen plus
10 mm ist.