[0001] Die Erfindung betrifft eine Zwirnspindel, die entweder als Doppeldraht-Zwirnspindel
oder als Direktkablierspindel ausgebildet ist, enthaltend eine rotatorisch antreibbare
Spindel und einen auf der Spindel gelagerten, gegen Rotation gesicherten Schutztopf,
der für beide Spindeln zur Aufnahme mindestens einer Vorlagespule ausgebildet ist
oder für den Fall einer Doppeldraht-Zwirnspindel auch mindestens zwei Open-End-Spinnturbinen
zur Erzeugung von in die Spindelhohlachse einführbaren Spinnfäden aufnimmt.
[0002] Bei Doppeldraht-Zwirnspindeln wird der Faden gewöhnlich von der Spule nach oben hin
abgezogen, der dann die hohle Spindelachse nach unten zur rotierenden Fadenspeicherscheibe
durchläuft; der Faden durchläuft anschließend die Fadenspeicherscheibe radial nach
außen, umschlingt dieselbe in einem bestimmten Bereich, um dann unter Bildung eines
Fadenballons zwischen dem gegen Rotation gesicherten Schutztopf und dem ebenfalls
stillstehenden Ballonbegrenzer nach oben zu der die Ballonspitze bestimmenden Fadenführeröse
geführt zu werden, von wo aus der Faden dann zu einem Aufwickelaggregat verläuft.
Dabei hat die Fadenspeicherscheibe den Zweck, zwischen der Austrittsstelle des Fadens
aus der Spindel und dem Fadenballon eine Fadenreserve aufzunehmen, die einen Ausgleich
zwischen den inneren und äußeren Fadenzugkräften schafft.
[0003] Bei einer Direktkablierspindel wird ein erster Faden gewöhnlich von einer in den
stationären Schutztopf eingesetzten Spule abgezogen und einer in der Verlängerung
der Spindelachse angeordneten Fadenführeröse zugeführt. Ein zweiter Faden durchläuft
den als Hohlschaft ausgebildeten Spindelschaft und wird als Fadenballon um den Schutztopf
herumgeführt und läuft gemeinsam mit dem ersten Faden durch die Fadenführeröse zu
einem Aufwickelaggregat.
[0004] Im Bereich des von dem zweiten Faden gebildeten Fadenballons wird die sich zwischen
dem Schutztopf und einem den Schutztopf umgebenden Ballonbegrenzer befindliche Luftschicht
vom Ballonfaden durchschnitten und teilweise in Drehung versetzt, wodurch auf den
Faden insgesamt drei Komponenten einwirken, nämlich die in radialer Richtung wirkende
Fliehkraft, die in tangentialer Richtung wirkende Reibungskraft, hervorgerufen durch
Luftreibung und Reibung am Ballonbegrenzer, sowie die in axialer Richtung wirkende
Fadenzugkraft, die durch die Geometrie der Spindel/Dreh- bzw. Speicherscheibe bestimmt
wird. Diese kombinierten Kräfte können zu hohen, für spezielle Fadensorten nicht tolerierbaren
Beanspruchungen und damit zu Fadenbeschädigungen führen.
[0005] Zur Herabsetzung dieser Fadenbeanspruchung sind bereits bei Doppeldraht-Zwirnspindeln
verschiedene Maßnahmen getroffen worden.
Gruppe I:
[0006] Zu dieser Gruppe gehören Doppeldraht-Zwirnspindeln, bei denen der Ballonbegrenzer
starr mit der Spindel verbunden ist und damit zwangsläufig mit der Spindeldrehzahl
umläuft (siehe DE 1 840 338 U1; NL 68 583; DE 29 52 283 A1).
Gruppe II:
[0007] Hierzu gehören Doppeldraht-Zwirnspindeln mit entweder zwangsangetriebenem oder frei
mitrotierendem Ballonbegrenzer, der von dem umlaufenden Fadenballon und damit der
rotierenden Luftringsäule mitgeschleppt wird (siehe CH 417 418; DE 40 18 541 A1).
Zu dieser Gruppe kann auch die in der DE 1 268 031 C1 behandelte Doppeldraht-Zwirnspindel
gerechnet werden, bei der ein als Fadenspeichermantel bezeichneter Ballonbegrenzermantel,
der zusammen mit der Spindel umläuft, sich nur über einen Teil der Spindelhöhe erstreckt
und an den sich in axialer Richtung ein stationärer Ballonbegrenzungsring anschließt.
Bei dieser Ausführungsform führt der stationäre Ballonbegrenzungsring zu einer Abbremsung
des gegen ihn anliegenden Fadenballonabschnitts, so daß es auf diese Weise zu einer
Fadenspeicherung kommt.
Gruppe III:
[0008] Bei den zu dieser Gruppe gehörenden Doppeldraht-Zwirnspindeln gemäß US 2 127 921,
US 2 609 652 und US 3 007 299 sowie GB 1 245 010 wird der aus der rotierenden Spindelseele
radial austretende Faden zur Herabsetzung der Fadenzugkraft durch einen mit der Spindel
gekoppelten, mitrotierenden Fadenkanal zwangsgeführt. Dabei entfällt eine Fadenspeicherung
infolge Fehlens einer Speichermöglichkeit sowie auch eine weitgehend freie Ballonentfaltung.
[0009] Bei Systemen gemäß den Gruppen I - III können zwar die Fadenzugkräfte deutlich reduziert
werden, dafür tritt aber ein sehr hoher Energiebedarf auf.
Gruppe IV:
[0010] Zur Herabsetzung der Antriebsleistung von Spindeln behandeln die DE 30 23 074 A1
und EP 0 109 573 A1 Spindeln mit mitrotierendem Spulentopf, der von einem feststehenden
Mantel umgeben ist. Es werden Einzelheiten zum Abstand zwischen dem rotierenden und
dem stehenden Topf mit dem Ziel eines Aufbaus einer laminaren Strömung beschrieben.
Gruppe V:
[0011] Bei einem in der DE 1 104 653 beschriebenen Spinntopf ist zwischen einer stillstehenden
Spinnkammer und dem Spinntopf ein den Topf ganz oder teilweise umgebendes Zwischengehäuse
angeordnet, das in der Spinnkammer oder am Antriebsmotor des Topfes drehbar gelagert
ist und durch Schleppwirkung von der mit dem Spinntopf rotierenden Luftsäule mit einer
Drehzahl mitgenommen wird, die kleiner ist als die des Spinntopfes. Infolge der reduzierten
Relativgeschwindigkeit zwischen dem Spinntopf und dem umlaufenden Zwischengehäuse
einerseits und zwischen dem umlaufenden Zwischengehäuse und der stillstehenden Spinnkammer
andererseits braucht zum Antrieb des Spinntopfes nur eine entsprechend kleinere Leistung
aufgebracht werden. Eine Schonung des gesponnenen Fadens ist weder beabsichtigt noch
erreichbar.
[0012] Alle Maßnahmen der Gruppen I - V stellen Einzelschritte dar, die nur fallweise den
Doppeldraht-Zwirnprozeß und vergleichbar damit den Direktkablierprozeß, soweit es
die Reduzierung der Fadenzugkraft, die Herabsetzung des Energiebedarfs sowie eine
Erhöhung der Produktivität betrifft, ansprechen bzw. einbeziehen. Die bisherigen Lösungen
betreffen jeweils nur Teilbereiche und konnten damit für sich allein betrachtet weder
den Doppeldraht-Zwirnprozeß noch den Direktkablierprozeß in technologischer oder in
wirtschaftlicher und produktiver Hinsicht besonders herausragend prägen.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine als Doppeldraht-Zwirnspindel oder
als Direktkablierspindel ausgebildete Zwirnspindel zu schaffen, bei der die auf den
Faden wirkenden Kräfte reduziert werden, die für den Antrieb der Spindel erforderliche
Antriebsleistung möglichst gering gehalten und außerdem die Produktivität gesteigert
wird.
[0014] Zur Lösung dieser Aufgabe dient für eine Doppeldraht-Zwirnspindel eine Zwirnspindel
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und für eine Direktkablierspindel eine Zwirnspindel
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2.
[0015] Infolge der Zwangsführung des mit Spindeldrehzahl um den Schutztopf rotierenden Fadens
innerhalb des Fadenführungsorgans des den Schutztopf umgebenden Zylindermantels werden
die auf den Faden ausgeübten Zugkräfte gering gehalten, während die Antriebsleistung
für die Spindel durch das zwischen diesem Zylindermantel und dem stationären Außengehäuse
frei drehbar gelagerte Zwischengehäuse herabgesetzt wird.
[0016] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auch auf eine Optimierung - sowohl in konstruktiver
Hinsicht als auch im Hinblick auf eine Verringerung des Energiebedarfs - im Bereich
des Lagersystems der einzelnen relativ zueinander rotierenden Spindelelemente.
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen für solche Lagersysteme sind in den Unteransprüchen
5 bis 15 behandelt.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
- Figur 1
- zeigt einen Axialschnitt eines ersten Typs der erfindungsgemäßen Doppeldraht-Zwirnspindel;
- Figur 2
- zeigt einen Axialschnitt eines zweiten Typs der erfindungsgemäßen Doppeldraht-Zwirnspindel;
- Figur 3
- zeigt in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit von Figur 1;
- Figur 3a
- zeigt eine bevorzugte Anordnung des Fadenführerorganes;
- Figuren 4 bis 8
- zeigen in vergrößerter Darstellung im Axialschnitt abgewandelte Ausführungsformen
der Erfindung im Bereich der Spindellagerung.
- Figur 9
- zeigt einen Axialschnitt einer als Direktkablierspindel ausgebildeten Zwirnspindel;
- Figur 10
- zeigt in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit von Figur 9.
[0019] In den Figuren 1 und 2 sind für konstruktiv oder funktionell gleiche oder vergleichbare
Elemente die gleichen Bezeichnungen und Bezugszeichen verwendet.
[0020] Die in Figur 1 dargestellte Doppeldraht-Zwirnspindel enthält ein beispielsweise in
einer nicht dargestellten Spindelbank stationär angebrachtes, zylindrisches Außengehäuse
1, in dessen Boden 1.1 eine eine Lagernabe 40 bildende Lagerhülse eingesetzt ist.
Die Innenmantelfläche dieser Lagernabe 40 weist eine eingeschliffene Lagerlaufbahn
40.1 auf und bildet damit eine integrierte Außenringlagerung für den Spindelschaft
3, auf den eine Lagerbuchse 33 aufgezogen ist.
[0021] Die Lagernabe 40 ist in ihrem oberen Bereich auf der Außenseite mit einer eingeschliffenen
Lagerlaufbahn 40.2 versehen und bildet damit eine integrierte Innenringlagerung für
ein einen Energiespartopf bildendes Zwischengehäuse 11, der mit seiner Lagernabe 11.1
unter Zwischenschaltung eines Lageraußenrings 50 frei drehbar auf der Zwischenhülse
40 gelagert ist.
[0022] Der Antrieb des z.B. als Hohlspindel ausgebildeten Spindelschaftes 3 erfolgt mittels
eines nicht zur Erfindung gehörenden Einzelmotorantriebs 4.
[0023] Auf dem oberen Ende der Spindel 3 ist mittels eines Lagers 5 ein Schutztopf 6 gelagert,
der einen Schutztopfmantel 6.2, einen Schutztopfboden 6.1 und eine Schutztopfnabe
6.3 umfaßt, an die sich die Spindelhohlachse 6.5 und, ein Fadeneinlaufrohr 6.4 anschließen.
Der Spindelhohlachse 6.5 ist eine nur schematisch dargestellte und nicht zur Erfindung
gehörende lüftbare Fadenbremse 17 gemäß DE 29 14 656 C2 zugeordnet. Um den Schutztopf
6 gegen Rotation zu sichern, ist dieser, wie dargestellt, mit Haltemagneten 8 bestückt,
denen in Figur 2 dargestellte übliche Gegenmagnete 81 gegenüberliegen, oder es erfolgt
bei schräger Spindelanordnung eine Sicherung gegen Rotation durch Gewichtsstabilisierung.
[0024] Bei dem ersten Zwirnspindeltyp gemaß Figur 1 dient der Schutztopf 6 als üblicher
Spulenträger zur Aufnahme mindestens einer Vorlagespule A.
[0025] Bei dem zweiten Doppeldraht-Zwirnspindeltyp gemäß Figur 2 zur Durchführung eines
sogenannten integrierten Spinn-Zwirnverfahrens, wie es in der DE 44 27 875 C1 beschrieben
ist, nimmt der Schutztopf 6 mindestens zwei benachbart angeordnete Spinnaggregate,
vorzugsweise in Form von OE-Spinnturbinen 70, 70 auf, denen aufgelöstes Fasermaterial
durch Einspeisungskanäle 71 zugeführt wird. Die von den Spinnturbinen erzeugten Spinnfäden
werden über Rollen 72, 72 durch das Fadeneinlaufrohr 6.4 in die Spindelhohlachse 6.5
eingezogen, um entsprechend dem Doppeldraht-Zwirnprozeß miteinander verzwirnt zu werden.
Der Rotationsantrieb der in nicht zur Erfindung gehörender Weise im Schutztopf 6 gelagerten
Offen-End-Spinnturbinen 70, 70 erfolgt mittels E-Motoren 73, 73.
[0026] Auf die Spindel 3 ist eine mit der Spindel rotierende Drehscheibe 7 aufgezogen, die
mit einem an die Axialbohrungen der Schutztopfnabe 6.3 und für den ersten Zwirnspindeltyp
gemäß Figur 1 auch an die Axialbohrung der Spindel 3 anschließenden, im wesentlichen
radial verlaufenden Fadenkanal 7.1 versehen ist. Auf den äußeren Rand der Drehscheibe
7 ist ein Zylindermantel 9 aufgesetzt, der über seine gesamte Höhe, oder auch nur
über einen Teil seiner Höhe, mit einem Fadenführungsorgan, insbesondere Fadenführungskanal
9.1, versehen ist, dessen unteres Ende an den Fadenkanal 7.1 - siehe auch Figur 3
- anschließt.
[0027] Gemäß Figur 3a ist - abweichend davon - oberhalb der Fadenaustrittsöffnung des Fadenkanals
7.1 mindestens ein ösenartiges Fadenführungsorgan 100 angeordnet.
[0028] Beim Betrieb der in Figur 1 dargestellten Doppeldraht-Zwirnspindel durchläuft ein
von der Vorlagespule A abgezogener Faden
a in axialer Richtung das Fadeneinlaufrohr 6.4, die Spindelhohlachse und die Axialbohrung
6.5 der Schutztopfnabe 6.3, bevor er durch den insbesondere radial verlaufenden Fadenkanal
7.1 in das ösenartige Fadenführungsorgan 100 oder den Fadenführungskanal 9.1 des mit
der Spindel rotierenden Zylindermantels 9 ein und dadurch hindurchgeführt wird. Der
am oberen Ende des Zylindermantels 9 austretende Faden wird gemäß Figur 1 anschließend,
gegebenenfalls unter Ballonbildung, in üblicher Weise zu der in der Verlängerung der
Spindelachse liegenden Fadenführeröse 12 geführt und abschließend in üblicher Weise
einem nicht dargestellten Aufwickelaggregat zugeführt.
[0029] Der den Fadenführungskanal 9.1 verlassende Faden kann auch gemäß Figur 2 auf der
Strecke bis zur Fadenführungsöse 12' geführt sein, indem auf das Außengehäuse 1 eine
Haube 18 oder dergleichen aufgesetzt ist.
[0030] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 folgen die von den OE-Spinnturbinen erzeugten
Spinnfäden dem gleichen Weg, wie er anhand von Figur 1 für den Faden
a beschrieben ist.
[0031] Für die Ausführungsform gemäß Figur 1 ist im Bereich des Überganges zwischen der
Spindelhohlachse und dem radial verlaufenden Fadenkanal 7.1 eine nicht zur Erfindung
gehörende und nur schematisch dargestellte Injektoranordnung 20 vorgesehen. Zum Durchfädeln
des Fadens wird dieser Injektoranordnung 20 Druckluft durch die Hohlspindel 3 zugeführt,
wodurch ein an das obere Ende des Fadeneinlaufrohres 6.4 gehaltener Faden durch Saugwirkung
angesaugt und durch den radialen Fadenkanal 7.1 und den daran anschließenden Faden-Führungskanal
9.1 hindurchgeblasen wird. Dabei wird die im Bereich der Spindelhohlachse angeordnete
Kapsel-Fadenbremse 17 in der in der DE 29 14 656 C2 beschriebenen Weise aus ihrer
in Figur 1 rechts dargestellten Bremsstellung, bei der die Kapselbremse 17 gegen obere
und untere Bremsflächenringe 30 bzw. 31 anliegt, aus dieser Bremsstellung freigegeben,
indem der untere Bremsflächenring 31 (in Figur 1 links dargestellt) unter dem Einfluß
des in der Spindelhohlachse aufgebauten Unterdrucks nach unten bewegt wird, so daß
die Kapselfadenbremse 17 sich unter dem Einfluß der Schwerkraft nach unten bewegt
und in einer die Spindelhohlachse freigebenden Position von Stütznocken 32 festgehalten
wird.
[0032] Die Ausführungsform des Lagersystems gemäß Figur 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemaß Figur 1 dadurch, daß der Spindelschaft 3 zur Bildung einer integrierten Innenringlagerung
eine eingeschliffene Lagerlaufbahn 3.1 aufweist.
[0033] Während bei den Lagersystemen gemäß den Figuren 1, 2 und 4 sowohl der Spindelschaft
3 als auch das einen Energiespartopf bildende Zwischengehäuse 11 jeweils relativ zu
einer stationären Lagernabe 40 rotieren, sind die in den Figuren 5 bis 8 dargestellen
Lagersysteme dadurch gekennzeichnet, daß jeweils nur eines der beiden rotierenden
Elemente - Spindelschaft oder Zwischengehäuse - unmittelbar gegenüber einem stationären
Teil rotierend gelagert ist, während das andere rotierende Teil relativ zu einem rotierenden
Teil drehbar gelagert ist. Dadurch kann der Energieaufwand zum Betrieb der Spindel
weiter reduziert werden.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 ist in den Boden 1.1 des Außengehäuses 1 ein
Lageraußenring 60 zur Lagerung einer auf den Spindelschaft 3 aufgezogenen Lagerbuchse
61 eingesetzt, die in ihrem unteren Bereich an der Außenmantelfläche eine dem Lageraußenring
60 gegenüberliegende, eingeschliffene Lagerlaufbahn 61.1 aufweist und damit eine integrierte
Innenringlagerung für den Spindelschaft 3 bildet. Die Lagerbuchse 61 ist in ihrem
oberen Bereich auf ihrer Außenmantelfläche mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn
61.2 versehen und bildet damit eine integrierte Innenringlagerung für das Zwischengehäuse
11, dessen Lagernabe 11.1 mit einem Lageraußenring 50 versehen ist.
[0035] Die Ausführungsform gemäß Figur 6 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß
Figur 5 durch den Fortfall der Lagerbuchse 61, indem der Spindelschaft 3 sowohl in
seinem unteren, dem Lageraußenring 60 gegenüberliegenden Abschnitt als auch in seinem
oberen, dem Lageraußenring 50 gegenüberliegenden Abschnitt mit eingeschliffenen Lagerlaufbahnen
3.1 bzw. 3.2 versehen ist, die damit integrierte Innenringlagerungen einerseits für
den Spindelschaft 3 selbst und andererseits für das Zwischengehäuse 11 bilden.
[0036] Bei den Ausführungen gemäß Figur 5 und Figur 6 wird der Energiespartopf zusätzlich
zur Ventilationsreibung im Spalt zwischen Spindel 3 und Spartopf 11 auch durch die
Lagerreibung des Lagers 50 angetrieben. Dadurch reduziert sich aber die Relativgeschwindigkeit
zwischen Spindel und Spartopf, was zu einer deutlich verbesserten Wirkung des Energiespartopfes
führt.
[0037] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 7 ist in den Boden 1.1 des Außengehäuses 1 ebenfalls
ein Lageraußenring 60 zur Lagerung einer Zwischenhülse 70 eingesetzt, die in ihrem
unteren Bereich eine dem Lageraußenring 60 gegenüberliegende eingeschliffene Lagerlaufbahn
70.1 zur Bildung einer Innenringlagerung aufweist. Auf das obere Ende dieser Zwischenhülse
70 ist das den Energiespartopf bildende Zwischengehäuse 11 mit seiner Lagernabe 11.1
aufgezogen. Die Innenseite der Zwischenhülse 70 ist zur Bildung einer integrierten
Außenlagerung mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn 70.2 versehen. Auf den Spindelschaft
3 ist eine Lagerbuchse 71 aufgezogen, die auf ihrer Außenmantelfläche zur Bildung
einer integrierten Innenringlagerung mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn 71.1
versehen ist.
Die Ausführungsform gemäß Figur 8 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß
Figur 7 durch Fortlassen der Lagerbuchse 71, indem der Spindelschaft 3 etwa entsprechend
Figur 4 mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn 3.1 versehen ist.
[0038] Bei den Ausführungen gemäß Figur 7 und Figur 8 wird der Energiespartopf zusätzlich
zur Ventilationsreibung im Spalt zwischen Spindel 3 und Spartopf 11 auch durch die
Lagerreibung des Lagers 70 angetrieben. Obwohl die Lagerreibung des Lagers 60 den
Spartopf abbremst, wird auch durch diese Lösung die Relativgeschwindigkeit zwischen
Spindel und Spartopf reduziert, wodurch die Wirksamkeit des Energiespartopfes verbessert
wird.
[0039] Die in Figur 9 dargestellte Direktkablierspindel enthält ein beispielsweise in einer
nicht dargestellten Spindelbank stationär angebrachtes, zylindrisches Außengehäuse
81 mit Boden 81.1 und Lagerträgernabe 81.2. Innerhalb der Lagerträgernabe 81.2 ist
mittels eines Lagers 82 eine Spindel 83 gelagert, die mittels eines nicht zur Erfindung
gehörenden Einzelmotorantriebs 84 rotatorisch antreibbar ist.
[0040] Die Spindel 83 hat einen hohlen Spindelschaft 83.1 und eine damit drehfest verbundene
Drehscheibe 83.2, die einen an den hohlen Spindelschaft 83.1 angeschlossenen, radial
verlaufenden Fadenkanal 83.3 aufweist. Auf den äußeren Rand der Drehscheibe 83.2 ist
ein Zylindermantel 89 aufgesetzt, der, wie dargestellt, über seine gesamte Höhe oder
auch nur über einen Teil seiner Höhe mit einem Fadenführungsorgan, insbesondere Fadenführungskanal
89.1, versehen ist, dessen unteres Ende an den Fadenkanal 83.3 anschließt.
[0041] Auch hier kann vorzugsweise oberhalb der Fadenaustrittsöffnung des Fadenkanals 83.3
anstelle des Fadenführungskanals 89.1 mindestens ein ösenartiges Fadenführungsorgan
entsprechend Figur 3a vorgesehen sein.
[0042] Ein einen Energiespartopf 91 bildendes Zwischengehäuse ist unter Zwischenschaltung
eines Lagers 90 mit seiner Nabe 91.1 auf der Außenseite der Lagerträgernabe 81.2 frei
drehbar gelagert.
[0043] Auf dem oberen Ende der Spindel 83 ist mittels eines Lagers 85 ein Schutztopf 86
gelagert, der einen Schutztopfmantel 86.2, einen Schutztopfboden 86.1 und eine Schutztopfnabe
86.3 umfaßt. Um den Schutztoopf 86 gegen Rotation zu sichern, ist dieser in nicht
dargestellter Weise mit Haltemagneten bestückt, denen übliche Gegenmagnete gegenüberliegen.
[0044] Der Schutztopf 86 dient als üblicher Spulenträger zur Aufnahme einer Vorlagespule
S. Auf das obere Ende des Schutztopfes 86 ist eine eine zentrale Öffnung 93.1 aufweisende
Haube 93 zur Lagerung von Führungsrollen 94, 96 und einer Fadenbremse 95 für den von
der Vorlagespule S nach oben abgezogene Faden
a aufgesetzt.
[0045] Beim Betrieb der Direktkablierspindel wird einerseits der Faden
a von der Vorlagespule S nach oben durch die Haubenöffnung 93.1 abgezogen, während
andererseits ein von einer nicht dargestellten Vorratsspule abgezogener Faden
b den hohlen Spindelschaft 83.1, den Fadenkanal 83.3 und das Fadenführungsorgan 89.1
des mit der Spindel 83 rotierenden Zylindermantels 89 durchläuft und gemeinsam mit
dem Faden
a in üblicher Weise zu der in der Verlängerung der Spindelachse liegenden Fadenführeröse
92 geführt und abschließend in üblicher Weise einem nicht dargestellten Aufwickelaggregat
zugeführt wird.
[0046] Beim axialen Abzug winden sich beide Fäden
a und
b umeinander, ohne daß einem der Fäden Drehung erteilt wird. Hierbei ergibt eine Spindelumdrehung
eine Kablierdrehung.
1. Zwirnspindel, enthaltend:
a) eine rotatorisch antreibbare Spindel (3),
b) einen auf der Spindel (3) gelagerten, gegen Rotation gesicherten Schutztopf (6),
c) eine mit der Spindel (3) drehfest verbundene Drehscheibe (7), die einen an eine
Spindelhohlachse (6.3; 6.4) angeschlossenen, radial verlaufenden Fadenkanal (7.1)
aufweist und einen den Schutztopf (6) umgebenden Zylindermantel (9) trägt, der oberhalb
der Fadenaustrittsöffnung des Fadenkanals (7.1) mindestens ein Fadenführungsorgan
aufweist,
d) ein die Drehscheibe (7) und den Zylindermantel (9) umgebendes, frei drehbar gelagertes
Zwischengehäuse (11), und
e) ein das Zwischengehäuse (11) aufnehmendes stationäres Außengehäuse 1.
2. Zwirnspindel, enthaltend:
a) eine rotatorisch antreibbare Spindel (83) mit hohlem Spindelschaft (83.1),
b) einen auf der Spindel (83) gelagerten, gegen Rotation gesicherten Schutztopf (86),
c) eine mit der Spindel (83) drehfest verbundene Drehscheibe (83.2), die einen an
den hohlen Spindelschaft (83.1) angeschlossenen, radial verlaufenden Fadenkanal (83.3)
aufweist und einen den Schutztopf (86) umgebenden Zylindermantel (89) trägt, der oberhalb
der Fadenaustrittsöffnung des Fadenkanals (83.3) mindestens ein Fadenführungsorgan
aufweist,
d) ein die Drehscheibe (83.2) und den Zylindermantel (89) umgebendes, frei drehbar
gelagertes Zwischengehäuse (91), und
e) ein das Zwischengehäuse (91) aufnehmendes stationäres Außengehäuse (81).
3. Zwirnspindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenführungsorgan
(9.1 bzw. 89.1) an die Fadenaustrittsöffnung des Fadenkanals (7.1 bzw. 83.3) anschließt
und sich vorzugsweise über die gesamte Zylindermantelhöhe erstreckt.
4. Zwirnspindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenführungsorgan die
Form eines Fadenführungskanals (9.1 bzw. 89.1) hat.
5. Zwirnspindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutztopf (6
bzw. 86.2) zur Aufnahme mindestens einer Vorlagespule (A bzw. S) als Spulenträger
ausgebildet ist.
6. Zwirnspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-Zwirnspindel
ausgebildet ist, und daß in dem Schutztopf (6) mindestens zwei OE-Spinnturbinen (70,
70) zur Erzeugung von in die Spindelhohlachse einführbaren Spinnfäden untergebracht
sind.
7. Zwirnspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-Zwirnspindel
ausgebildet ist, und daß der Spindelschaft (3) in einer und das Zwischengehäuse (Energiespartopf)
(11) auf einer stationären Lagernabe (40) drehbar gelagert sind. (Figuren 1, 2 und
4).
8. Zwirnspindel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Boden (1.1) des Außengehäuses
(1) eine die Lagernabe (40) bildende Lagerhülse eingesetzt ist, deren Innenmantelfläche
eine eingeschliffene Lagerlaufbahn (40.1) aufweist und damit eine integrierte Außenringlagerung
für den Spindelschaft (3) bildet, und deren Außenmantelfläche mit einer eingeschliffenen
Lagerlaufbahn (40.2) versehen ist und damit eine integrierte Innenringlagerung für
das Zwischengehäuse (11) bildet, dessen Lagernabe (11.1) mit einem Lageraußenring
(50) ausgerüstet ist. (Figuren 1, 2 und 4).
9. Zwirnspindel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelschaft (3) zur
Bildung einer integrierten Innenringlagerung eine eingeschliffene Lagerlaufbahn (3.1)
aufweist (Figur 4).
10. Zwirnspindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Spindelschaft (3)
eine Lagerbuchse (33, 71) aufgezogen ist, die auf ihrer Außenseite zur Bildung einer
integrierten Innenringlagerung eine eingeschliffene Laufbahn aufweist (Figuren 1,
2 und 7).
11. Zwirnspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-Zwirnspindel
ausgebildet ist, und daß der Spindelschaft (3) drehbar in einem stationären Lageraußenring
(60) gelagert ist, und daß das Zwischengehäuse (11) drehbar auf dem Spindelschaft
(3) gelagert ist (Figuren 5 bis 8).
12. Zwirnspindel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelschaft (3) zur
Bildung integrierter Innenringlagerungen mit eingeschliffenen Lagerlaufbahnen (3.1
bzw. 3.2) versehen ist (Figuren 6 und 8).
13. Zwirnspindel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Spindelschaft (3)
eine Lagerbuchse (61, 71) aufgezogen ist, die auf ihrer Außenseite zur Bildung integrierter
Innenringlagerungen eingeschliffene Lagerlaufbahnen (61.1; 61.2) aufweist (Figuren
5 und 7).
14. Zwirnspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Doppeldraht-Zwirnspindel
ausgebildet ist, und daß das Zwischengehäuse (11) mittels einer Zwischenhülse (70)
drehbar in einem stationären Lageraußenring (60) gelagert ist, und daß der Spindelschaft
(3) seinerseits drehbar innerhalb der Zwischenhülse (70) gelagert ist (Figuren 7 und
8).
15. Zwirnspindel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelschaft (3) zur
Bildung einer integrierten Innenringlagerung mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn
(3.1) versehen ist (Figuren 6 und 8).
16. Zwirnspindel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Spindelschaft (3)
eine Lagerbuchse (71) aufgezogen ist, die zur Bildung einer Innenringlagerung mit
einer eingeschliffenen Laufbahn versehen ist (Figur 7).
17. Zwirnspindel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenhülse (70)
auf ihrer Innenseite zur Bildung einer Außenringlagerung mit einer eingeschliffenen
Lagerlaufbahn (70.2) und in ihrem unteren Bereich auf ihrer Außenseite zur Bildung
einer Innenringlagerung mit einer eingeschliffenen Lagerlaufbahn (70.1) versehen ist
(Figur 7).