[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abstreifen oder/und Dosieren eines flüssigen
bis pastösen Mediums auf einer sich vorbeibewegenden Arbeitsfläche, umfassend
- eine Rakelkomponente mit einer sich quer zur Bewegungsrichtung der Arbeitsfläche über
deren gesamte Breite erstreckenden, gegen die Arbeitsfläche drückbar angeordneten
Rakelfläche,
- einen Rakelträger, der die Rakelkomponente quer zur Arbeitsfläche verlagerbar trägt,
- eine Krafterzeugungseinrichtung zur Erzeugung einer Kraft und Einleitung dieser Kraft
in die Rakelkomponente, um eine Andrückkraft zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche
zu erzeugen,
- eine Kompensationsvorrichtung zur Kompensation von betriebsmäßig auftretenden, unerwünschten
Verformungen des Rakelträgers relativ zur Arbeitsfläche, wobei wenigstens ein Teil
der Kompensationsvorrichtung im Kraftflußweg der von der Krafterzeugungseinrichtung
erzeugten Kraft zwischen dem Rakelträger und der Rakelkomponente angeordnet ist.
[0002] Im Betrieb einer solchen Einrichtung treten oftmals unerwünschte Verformungen des
Rakelträgers relativ zur Arbeitsfläche auf. In der papierherstellenden Industrie liegt
die Hauptursache für diese Verformungen häufig in der ungleichmäßigen Erwärmung des
Rakelträgers, bei der die zur Arbeitsfläche weisende Seite des Rakelträgers durch
das vergleichsweise warme Medium, etwa eine Streichfarbe oder ein Leim, stärker erwärmt
wird als die von der Arbeitsfläche abgewandte Seite des Rakelträgers. Es stellt sich
in dem Rakelträger ein Temperaturgradient ein, der zu einer Durchbiegung des Rakelträgers
führt. Dabei wird er so verformt, daß er sich in der Mitte zur Arbeitsfläche hin durchbiegt
und an seinen Rändern einen entsprechend größeren Abstand von der Arbeitsfläche aufweist.
Die Folge ist ein ungleichmäßiges Querprofil des letztlich auf der Arbeitsfläche verbleibenden
Mediums, d.h. über die Breite der Arbeitsfläche hinweg eine ungleichmäßige Strichstärke
des auf die Arbeitsfläche aufgetragenen Mediums.
[0003] Besonders bei relativ großen Breiten der Arbeitsfläche und entsprechend langen Rakelträgern,
beispielsweise mit einer Länge von 8 bis 10 Metern oder mehr, würde sich ohne spezielle
Kompensationsmittel bei einem so deformierten Rakelträger ein wannenförmiges Strichquerprofil
einstellen. Dies ist beispielsweise in einem Artikel "Neuentwicklung im Bereich der
Streichaggregate für Papier und Karton: Strichquerprofil-Regelung" von Dr. Ing. H.-P.
Sollinger, Sonderdruck aus dem "Wochenblatt für Papierfabrikation" Nr. 23/24 (1989),
Seiten 1072 - 1076, erläutert. Aus diesem Artikel sind auch Vorgehensweisen bekannt,
wie eine Kompensation der Durchbiegung des Rakelträgers und damit ein nicht mehr wannenförmiges,
sondern annähernd gleichmäßiges Strichquerprofil erreicht werden kann. Bei einem pneumatischen
Anpreßsystem für die Rakelkomponente ist ein pneumatisch unter Druck setzbarer Anpreßschlauch
an dem Rakelträger gehalten und drückt die Rakelkomponente gegen die Arbeitsfläche.
Der Anpreßschlauch kann Unregelmäßigkeiten, insbesondere solche Unregelmäßigkeiten,
die auf der Durchbiegung des Rakelträgers beruhen, teilweise ausgleichen. Es hat sich
jedoch in der Praxis gezeigt, daß ein solcher Pneumatikschlauch zwar eine gewisse
Vergleichmäßigung des Strichquerprofils ermöglicht, diese jedoch unzureichend ist.
Speziell führt der Pneumatikschlauch aufgrund seiner Materialinhomogenität und seiner
vergleichsweise groben Fertigungstoleranzen zu neuen Unregelmäßigkeiten mit relativ
großen spitzenförmigen Abweichungen. Auch der wannenförmige Charakter des Strichquerprofils
läßt sich nicht vollständig ausgleichen.
[0004] Zur weiteren Kompensation ist in dem vorgenannten Artikel ein System beschrieben,
bei dem vorsätzlich Verformungen des Rakelträgers herbeigeführt werden, die der unerwünschten
Rakelträgerdurchbiegung entgegenwirken sollen. Bei einem thermischen System können
an der Vorder- und der Rückseite des Rakelträgers durch getrennte Wasserkreisläufe
unterschiedliche Temperaturen erzeugt werden. Durch geeignete Einstellung der Temperaturen
der Wasserkreisläufe kann gezielt eine gewünschte Verformung des Rakelträgers bewirkt
werden, bis sich ein gerader Rakelträger einstellt. Bei einem mechanischen System
sind in dem Rakelträger mehrere Druckschläuche angeordnet, die durch geeignete Druckbeaufschlagung
gezielte Verformungen des Rakelträgers bewirken können. Sowohl das thermische als
auch das mechanische System erlauben eine vollständige Kompensation der betriebsbedingten
unerwünschten Verformungen des Rakelträgers und führen zu einem nahezu perfekt gleichmäßigen
Strichquerprofil. Nachteilig an diesem, unmittelbar auf den Rakelträger einwirkenden
Kompensationssystem ist jedoch der hohe Aufwand, der sowohl für die Bauteile des Kompensationssystems
als auch für dessen Steuerung betrieben werden muß. So müssen zunächst die Geradheitsabweichungen
des Rakelträgers meßtechnisch erfaßt werden. Dies geschieht üblicherweise über eine
Lasermessung, die sehr kostenintensiv ist. Die lasertechnisch gewonnenen Meßergebnisse
müssen sodann in Steuersignale umgesetzt werden, die die Temperatur des in den Wasserkreisläufen
zirkulierenden Wassers bzw. den Druck in den Druckschläuchen regulieren. Hierfür sind
vergleichsweise komplizierte Regelalgorithmen erforderlich. Schließlich ist auch der
Bauteilaufwand für den Regelkreis mit den Wasserkreisläufen bzw. den Druckschläuchen
erheblich.
[0005] Der Erfindung liegt demnach das technische Problem zugrunde, bei einer Einrichtung
der eingangs bezeichneten Art mit geringerem Aufwand unerwünschte Verformungen des
Rakelträgers kompensieren und ein im wesentlichen gleichmäßiges Strichquerprofil erzielen
zu können.
[0006] Zur Lösung dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der in dem
Kraftflußweg zwischen dem Rakelträger und der Rakelkomponente angeordnete Teil der
Kompensationsvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Verformungen des Rakelträgers relativ
zur Arbeitsfläche derart zu kompensieren, daß die zwischen der Rakelfläche und der
Arbeitsfläche wirksame Andrückkraft im wesentlichen unbeeinflußt von diesen Verformungen
ist.
[0007] Die Erfindung stellt eine Abkehr von dem im Stand der Technik vorherrschenden Prinzip
dar, die unerwünschten Verformungen des Rakelträgers durch gezielte Gegenverformung
zu kompensieren. Sie macht sich die Erkenntnis zunutze, daß für ein gleichmäßiges
Strichquerprofil wie auch für ein gleichmäßiges Strichlängsprofil (also das Profil
der Strichstärke in Längs- oder Bewegungsrichtung der Arbeitsfläche] eine konstante
Andrückkraft zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche wesentlich ist. Die insbesondere
ausschließlich im Kraftflußweg zwischen dem Rakelträger und der Rakelkomponente vorgesehene
Kompensationsvorrichtung bei der erfindungsgemäßen Lösung berücksichtigt diese Erkenntnis
und zielt nicht auf eine Maßkonstanz des Rakelträgers ab, sondern statt dessen auf
eine Kraftkonstanz zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche. Dies bedeutet,
daß die an sich unerwünschten Verformungen des Rakelträgers bei der erfindungsgemäßen
Lösung ohne weiteres in Kauf genommen werden können und auf ein kompliziertes und
aufwendiges Kompensationssystem zur Geradhaltung des Rakelträgers verzichtet werden
kann. Insbesondere kann auf die aufwendige Lasersensorik verzichtet werden, die beim
Stand der Technik nach dem eingangs zitierten Artikel von Dr. Ing. H.-P. Sollinger
zur Abstandsmessung zwischen dem Rakelträger und der Arbeitsfläche benötigt wird.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Lösung stellt sich stets ein optimaler Betriebszustand
im Hinblick auf die wirksame Andrückkraft zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche
ein. Nicht nur die an sich unerwünschten Verformungen des Rakelträgers können so ausgeglichen
werden, sondern auch ein ungleichmäßiger Verschleiß der Rakelkomponente sowie Ungleichförmigkeiten
der Arbeitsfläche. Ohne negative Beeinflussung durch solche Störeinflüsse wird stets
eine konstante Andrückkraft zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche erhalten.
[0009] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Kompensationsvorrichtung
im Kraftflußweg zwischen dem Rakelträger und der Rakelkomponente mindestens eine fluidische,
insbesondere pneumatische Kompensationseinheit. Diese Kompensationseinheitkann eine
Krafteinheit mit einer durch ein Druckmittel beaufschlagbaren Druckeinwirkungsfläche
zur Krafteinleitung in die Rakelkomponente umfassen, wobei die zur Krafteinleitung
wirksame Größe der Druckeinwirkungsfläche von den Verformungen des Rakelträgers relativ
zur Rakelkomponente im wesentlichen unabhängig ist und eine Druckmittelversorgung
vorgesehen ist, welche zur Einstellung und Aufrechterhaltung eines konstanten, auf
die Druckeinwirkungsfläche einwirkenden Drucks des Druckmittels ausgebildet ist. Durch
die annähernd konstante Größe der Druckeinwirkungsfläche und die Konstanz des auf
die Druckeinwirkungsfläche einwirkenden Drucks wird sichergestellt, daß die in die
Rakelkomponente eingeleitete Kraft und damit die wirksame Andrückkraft zwischen der
Rakelfläche und der Arbeitsfläche stets im wesentlichen gleich bleiben. Verformungen
des Rakelträgers wirken sich dann nicht auf die Andrückkraft zwischen der Rakelfläche
und der Arbeitsfläche aus.
[0010] Bevorzugt umfaßt die Krafteinheit eine Kolben-Zylinder-Anordnung mit einem Zylindergehäuse
und einer Kolbenanordnung mit mindestens einem in einem Hohlraum des Zylindergehäuses
beweglichen Kolben, wobei in dem von dem Zylindergehäuse und der Kolbenanordnung begrenzten
Volumen des Hohlraums eine an die Druckmittelversorgung angeschlossene Druckkammer
ausgebildet ist. Eine solche Kolben-Zylinder-Anordnung stellt eine konstruktiv einfache
Ausbildung einer Kompensationseinheit mit annähernd größenkonstanter Druckeinwirkungsfläche
dar.
[0011] Der Kolben kann grundsätzlich ein durch eine Gleitdichtung in dem Zylindergehäuse
geführter Kolben sein, wobei der Kolben unmittelbar die Druckkammer begrenzt und mit
seiner druckkammerzugewandten Kolbenseite die Druckeinwirkungsfläche bildet. Wegen
der geringeren Reibungsverluste wird jedoch eine Lösung bevorzugt, bei der die Krafteinheit
eine ringsum an ihrem Rand an dem Zylindergehäuse gehaltene Kompensationsmembran umfaßt,
welche in dem Hohlraum die Druckkammer druckmitteldicht abteilt und mit ihrer druckkammerzugewandten
Seite die Druckeinwirkungsfläche bildet. Der mindestens eine Kolben steht dann auf
der druckkammerabgewandten Seite der Membran mit dieser in kraftübertragendem Anlagekontakt.
Die Membranlösung ist insofern vorteilhaft, als die Membran für eine hermetische Abdichtung
der Druckkammer sorgt, wartungsfrei ist und auch keine Schmierung erfordert. Des weiteren
wird der von Kolben mit Gleitdichtung her bekannte Stick-Slip-Effekt vermieden. Schließlich
zeichnet sich die Membranlösung durch einen geringen Verschleiß und eine hohe Lebensdauer
aus.
[0012] Zweckmäßigerweise wird das Zylindergehäuse an dem Rakelträger ausgebildet sein, wobei
der mindestens eine Kolben zur gemeinsamen Verlagerungsbewegung mit der Rakelkomponente
gekoppelt ist. Da die Rakelkomponente in der Regel vergleichsweise schnell verschleißt
und entsprechend häufig ausgetauscht werden muß, ist es zweckmäßig, den Kolben als
von der Rakelkomponente gesondertes Bauteil herzustellen, welches lösbar mit der Rakelkomponente
mechanisch gekoppelt ist, insbesondere in Druckanlagekontakt mit der Rakelkomponente
steht. Die Rakelkomponente kann dann ausgetauscht werden, ohne zugleich den Kolben
ersetzen zu müssen.
[0013] Eine besonders leichtgängige und verlustarme Kompensationseinheit ergibt sich, wenn
der Kraftübertragungskolben an dem Zylindergehäuse im wesentlichen ungeführt ist,
jedoch in lagestabilisierender, insbesondere formschlüssiger Verbindung mit der Rakelkomponente
steht. Jegliche Reibungsverluste, die zwischen dem Kolben und dem Zylindergehäuse
durch mechanischen Reibkontakt entstehen könnten, werden so vermieden.
[0014] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich die Druckkammer
durchgehend zusammenhängend entlang der gesamten Breite der Arbeitsfläche erstreckt,
daß die Membran als längliche Streifenmembran ausgebildet ist, welche entlang der
gesamten Breite der Arbeitsfläche dem Druck in der Druckkammer ausgesetzt ist, und
daß entlang der Breite der Arbeitsfläche verteilt mehrere voneinander unabhängig bewegliche
Kolben in Kontakt mit der Membran stehen. Der Druck in der Druckkammer ist an allen
Stellen gleich. Daher wirkt auf die Membran an jeder Stelle der Druckkammer der gleiche
Druck, weshalb über die gesamte Breite der Arbeitsfläche die gleiche Andrückkraft
zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche erzeugt wird. Eine gezielte Querprofilierung
der Strichstärke des aufgetragenen Mediums, die durch eine gezielte lokale Änderung
der Andrückkraft zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche erzielt werden könnte,
ist durch Druckvariationen in der Druckkammer nicht möglich. Ein Längsprofilierung
ist selbstverständlich möglich, indem der Druck in der Druckkammer beispielsweise
abhängig von der gemessenen Strichstärke eines zuvor bestrichenen Teils der Arbeitsfläche
in gewünschter Weise variiert wird.
[0015] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß entlang der Breite
der Arbeitsfläche verteilt mehrere Druckkammern mit je einer insbesondere kreisförmigen
Kompensationsmembran vorgesehen sind und daß mit jeder Kompensationsmembran je mindestens
ein Kolben in Kontakt steht. Wenn bei dieser Weiterbildung zumindest in einem Teil
der Druckkammern, insbesondere in sämtlichen Druckkammern, unabhängig voneinander
jeweils ein vorbestimmter Druck einstellbar ist, ist auch eine Querprofilierung der
Strichstärke des Mediums möglich.
[0016] Im Rahmen der Erfindung soll nicht ausgeschlossen sein, daß die Rakelkomponente als
flexible Rakelklinge oder als Rakelleiste ausgebildet ist. Allerdings wird eine Ausbildung
bevorzugt, bei der die Rakelkomponente ein Rakelbett mit einem drehbar darin gelagerten
Rakelstab umfaßt, wobei der Rakelträger von einem länglichen Tragbalken gebildet ist,
an dem das Rakelbett insbesondere mittels einer Blattfederanordnung gehalten ist.
[0017] Die erfindungsgemäße Einrichtung ist bevorzugt als Teil eines Auftragswerks zum Auftragen
des flüssigen bis pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus
Papier oder Pappe, geeignet. Das Auftragswerk kann zum direkten oder indirekten Auftragen
des Mediums auf die Materialbahn ausgeführt sein. Beim direkten Auftrag wird das Medium
unmittelbar auf die Materialbahn aufgebracht, beispielsweise aufgesprüht. Beim indirekten
Auftrag wird das Medium zunächst auf eine Auftragswalze aufgebracht, von der es auf
die Materialbahn übertragen wird. Die erfindungsgemäße Einrichtung eignet sich für
beide Typen von Auftragswerk. Sie kann zum sogenannten Enddosieren eingesetzt werden,
wobei die Strichstärke des an anderer Stelle in dem Auftragswerk aufgetragenen und
bereits vordosierten Mediums einer letzten Feindosierung unterzogen wird. Sie kann
aber auch unmittelbar im Bereich des Auftragsorts des Mediums eingesetzt werden, wobei
die Rakelkomponente eigentlich als Auftragselement fungiert und eine eher grobe Dosierung
des aufgetragenen Mediums durchführt. Außerdem kann die erfindungsgemäße Einrichtung
zur Reinigung einer Auftragswalze benutzt werden, um Farbreste und Schmutzpartikel
von der Auftragswalze abzurakeln.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
Figur 1 eine teils schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Figur 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Figur 1,
Figur 3 eine teils schematische Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Einrichtung und
Figur 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Figur 3.
[0019] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Abstreif- oder/und Dosiereinrichtung allgemein
mit 1 bezeichnet. Sie ist Teil eines Auftragswerks zum Auftragen einer gleichmäßigen
Schicht eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf eine sich an der Abstreif-
oder/und Dosiereinrichtung 10 vorbeibewegende Arbeitsfläche 3. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Figur 1 ist die Arbeitsfläche 3 von der Umfangsfläche einer Auftragswalze 5 gebildet,
die zum indirekten Auftragen des Auftragsmediums auf eine nicht dargestellte Materialbahn
aus Papier, Pappe oder Karton dient. Das Auftragsmedium kann aber ebenso direkt auf
eine solche Materialbahn aufgebracht werden, wobei die Materialbahn dann über eine
Stützwalze läuft.
[0020] Die Abstreif- oder/und Dosiereinrichtung 1 umfaßt eine als Rakelstab ausgeführte
Rollrakel 7, die in einem Rakelbett 9 drehbar gelagert ist. Die Rollrakel 7 bildet
mit ihrer Mantelfläche eine Rakelfläche, mit der sie gegen die Arbeitsfläche 3 gedrückt
wird. Das Rakelbett 9 besitzt im wesentlichen einen herkömmlichen Aufbau und wird
daher nicht im einzelnen erläutert. Das Rakelbett 9 ist mittels einer Blattfeder 11
an einem allgemein mit 15 bezeichneten Rakelträger festklemmbar. Durch die Blattfeder
11 ist die Rollrakel 7 annähernd orthogonal zur Arbeitsfläche 3 flexibel auslenkbar.
Zum Auswechseln der Rollrakel 7 oder/und des Rakelbetts 9 kann das Rakelbett 9 mitsamt
der Blattfeder 11 abgenommen werden kann.
[0021] Der Rakelträger 15 umfaßt einen langgestreckten Rakelbalken 17. An diesem Rakelbalken
17 ist die Blattfeder 11 mittels einer fest mit dem Rakelbalken 17 verbundenen Klemmhalterung
19 gehalten. Der Rakelbalken 17 unterliegt betriebsbedingten Verformungen, die hauptsächlich
durch Temperaturdifferenzen zwischen seiner der Arbeitsfläche 3 zugewandten Seite
und seiner der Arbeitsfläche 3 abgewandten Seite hervorgerufen werden. Diese Temperaturdifferenzen
haben als Ursache, daß in einer Streicherei in einer Anlage zur Herstellung von Papier-
oder Pappbahnen das aufzutragende Streichmedium relativ warm ist und so die der Arbeitsfläche
3 zugewandte Seite des Rakelbalkens 17 der von dem Streichmedium abgestrahlten Wärme
ausgesetzt ist und sich stärker erwärmt als die Rückseite des Rakelbalkens 17. Die
Folge ist, daß sich der Rakelbalken 17 in seiner Längsmitte zur Arbeitsfläche 3 hin
durchbiegt. Es entstehen hierdurch lokale Abstandsschwankungen zwischen dem Rakelbalken
17 und der Arbeitsfläche 3. Zum Ausgleich dieser Abstandsschwankungen ist zwischen
dem Rakelbalken 17 und dem Rakelbett 9 eine Kompensationseinheit 21 vorgesehen, die
unabhängig von solchen Abstandsschwankungen für eine konstante Andrückkraft zwischen
der Rollrakel 7 und der Arbeitsfläche 3 sorgt. Es hat sich nämlich herausgestellt,
daß für eine gleichmäßige Schichtstärke des aufgetragenen Mediums eine konstante Andrückkraft
zwischen der Rollrakel 7 und der Arbeitsfläche 3 wesentlich ist. Die Kompensationseinheit
21 ist im Kraftflußweg einer Kraft angeordnet, die von einer Krafterzeugungseinrichtung
23 erzeugt wird und in das Rakelbett 9 eingeleitet wird, um die Andrückkraft zwischen
der Rollrakel 7 und der Arbeitsfläche 3 zu erzeugen. Der Kraftflußweg dieser Kraft
verläuft zwischen dem Rakelbalken 17 und dem Rakelbett 9, d.h. um das Rakelbett 9
mit der Rollrakel 7 zur Arbeitsfläche 3 hin zu drücken, muß der Rakelbalken 17 Reaktionskräfte
aufnehmen.
[0022] Die Krafterzeugungseinrichtung 23 umfaßt eine Pneumatikdruckquelle 25, die über eine
Pneumatikleitung 27 mit einer Druckkammer 29 verbunden ist. In die Pneumatikleitung
27 ist ein Druckregelventil 31 eingefügt, das mögliche Druckschwankungen der Pneumatikdruckquelle
25 ausgleicht und für einen konstanten Pneumatikdruck in der Druckkammer 29 sorgt.
Der ausgangsseitig von dem Druckregelventil 31 abgegebene Pneumatikdruck kann mittels
einer Steuereinheit 33, beispielsweise einem Mikroprozessor, vorgegeben werden. Das
Druckregelventil 31 ist hierzu als steuerbares Druckregelventil ausgebildet und ist
über eine Steuerleitung 35 mit der Steuereinheit 33 verbunden. Die Ansteuerung des
Druckregelventils 31 über die Steuerleitung 35 kann beispielsweise pneumatisch oder
elektrisch erfolgen.
[0023] Die Kompensationseinheit 21 ist von einer Kolben-Zylinder-Anordnung 37 gebildet.
Diese umfaßt ein fest mit dem Rakelbalken 17 verbundenes Zylindergehäuse 39, das einen
Hohlraum 41 aufweist, in dem die Druckkammer 29 begrenzt ist. Figur 2 zeigt, daß eine
Kolbenanordnung 43 der Kolben-Zylinder-Anordnung 37 mehrere Kolben 45 umfaßt, die
entlang der Breite der Arbeitsfläche 3 (also senkrecht zur Zeichenebene der Figur
1) hintereinander angeordnet sind und durch Distanzelemente 47 in gegenseitigem Abstand
gehalten sind. Die Distanzelemente 47 sind von Rundköpfen von Schrauben gebildet,
die jeweils in einen der Kolben 45 eingeschraubt sind. Die Distanzelemente 47 stellen
eine unabhängige Beweglichkeit der als gesonderte Bauteile ausgebildeten Kolben 45
sicher, so daß die Kolben 45 einander in ihrer Beweglichkeit nicht stören. Es ist
eine Vielzahl von Kolben 45 über die Breite der Arbeitsfläche 3 verteilt vorgesehen,
wobei die Länge eines Kolbens 45 in Richtung der Breite der Arbeitsfläche 3 durchaus
nur einige Zentimeter betragen kann, so daß die Kompensationseinheit 21 sehr gut auf
lokale Abstandsschwankungen zwischen dem Rakelbalken 17 und der Arbeitsfläche 3 reagieren
kann.
[0024] Jeder der Kolben 45 ist in dem Hohlraum 41 annähernd orthogonal zur Arbeitsfläche
3 beweglich. Mit einem aus dem Hohlraum 41 herausragenden Kolbenkopf 49 greifen die
Kolben 45 jeweils in eine der Kopfkontur des Kolbenkopfs 49 angepaßte Zentrieraufnahme
51 im Rakelbett 9 formschlüssig ein. Durch den in der Druckkammer 29 herrschenden
Druck werden die Kolben 45 in diese Zentrieraufnahme 51 hineingedrückt. Der formschlüssige
Eingriff zwischen dem Kolbenkopf 49 und der Zentrieraufnahme 51 bewirkt, daß die Kolben
45 im wesentlichen wackelfrei gegen das Rakelbett 9 gedrückt werden und eine Führung
der Kolben 45 in dem Hohlraum 41 nicht mehr nötig ist. Aus diesem Grund weisen die
Kolben 45 an ihrem Kolbenumfang Abstand von der den Hohlraum 41 begrenzenden Innenwand
des Zylindergehäuses 39 auf. Reibungsverluste zwischen den Kolben 45 und dem Zylindergehäuse
39 werden so vermieden.
[0025] Der Druckraum 29 wird durch eine Kompensationsmembran 53 begrenzt. Die Kompensationsmembran
53 ist ringsum an ihrem Rand an dem Zylindergehäuse 39 gehalten, wobei ihr Rand zwischen
dem Zylindergehäuse 39 und einem mit dem Zylindergehäuse 39 verbinddaren, z.B. verschraubbaren,
Gehäuseaufsatz 55 festgeklemmt oder formschlüssig gehalten sein kann. Die Kompensationsmembran
53 teilt in dem Hohlraum 41 die Druckkammer 29 ab und ist als langgestreckte, z.B.
von einem elastischen Band gebildete Streifenmembran ausgebildet, die sich über die
gesamte Breite der Arbeitsfläche 3 erstreckt. Die Druckkammer 29 erstreckt sich demnach
durchgehend zusammenhängend über die gesamte Breite der Arbeitsfläche 3. Die Membran
53 ist über das der Druckkammer 29 zugewandte Ende der Kolben 45 übergestülpt, so
daß sie in flächigem Anlagekontakt mit der druckkammerzugewandten Kolbenseite jedes
der Kolben 45 steht. Eine dem Druck in der Druckkammer 29 ausgesetzte Druckeinwirkungsfläche
57 der Membran 53 wird so durch die Außenkontur der Kolben 45 bestimmt. Damit sich
die Membran 53 an die Kolben 45 anschmiegen kann, ist sie zweckmäßigerweise aus einem
elastomeren Material gebildet.
[0026] Durch die Krafterzeugungseinrichtung 23 wird in der Druckkammer 29 ein Pneumatikdruck
aufgebaut. Dieser, durch das Druckregelventil 31 konstant gehaltene Pneumatikdruck
bewirkt eine Kraft auf die Membran 53 und die Kolben 45, wodurch das Rakelbett 9 mit
der Rollrakel 7 gegen die Arbeitsfläche 3 gedrücktwird. Die Kompensationseinheit 21
mit der Kolben-Zylinder-Anordnung 37 kann bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 1
auch als Teil der Krafterzeugungseinrichtung 23 angesehen werden. Bei Abstandsänderungen
zwischen dem Rakelbalken 17 und der Arbeitsfläche 3 stellt sich eine Vergrößerung
oder Verkleinerung der Druckkammer 29 ein. Die zur Krafteinleitung in das Rakelbett
9 wirksame Größe der Druckeinwirkungsfläche 57 bleibt jedoch unverändert gleich. Sie
entspricht im wesentlichen der Kolbenquerschnittsfläche der Kolben 45. Zusammen mit
dem konstant gehaltenen Druck in der Druckkammer 29 ändert sich daher die in das Rakelbett
9 eingeleitete Kraft nicht. Entsprechend bleibt die wirksame Andrückkraft zwischen
der Rollrakel 7 und der Arbeitsfläche 3 unverändert. In gleicher Weise werden Abstandsschwankungen
zwischen dem Rakelbalken 17 und der Arbeitsfläche 3 kompensiert, die durch einen ungleichmäßigen
Verschleiß der Rollrakel 7 oder durch Unebenheiten der Arbeitsfläche 3 hervorgerufen
werden. Auch hier stellt sich lediglich eine Verlagerung der Kolben 45 in dem Hohlraum
41 ein, ohne daß die in das Rakelbett 9 eingeleitete Kraft geändert wird. Die Kolben-Zylinder-Anordnung
37 stellt daher eine sehr einfache, aber höchst wirksame Kompensationsvorrichtung
zur Kompensation von relativen Abstandsschwankungen zwischen dem Rakelbalken 17 und
der Arbeitsfläche 3 dar.
[0027] Aufgrund der über die gesamte Breite der Arbeitsfläche 3 durchgehenden Druckkammer
29 ist auf jeden der Kolben 45 bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 unter
der Voraussetzung gleich großer Kolben 45 nur jeweils eine gleiche Kraft ausübbar.
Dies bedeutet, daß entlang der Breite der Arbeitsfläche 3 an jeder Stelle des Rakelbetts
9 die gleiche Kraft in das Rakelbett 9 eingeleitet wird. Dies bedeutet wiederum, daß
die wirksame Andrückkraft zwischen der Rollrakel 7 und der Arbeitsfläche 3 überall
gleich ist. Eine Querprofilierung in dem Sinne, daß entlang der Breite der Arbeitsfläche
3 an einzelnen Stellen eine höhere oder niedrigere Andrückkraft erzielt werden kann,
ist bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 durch Druckvariationen in der
Druckkammer 29 nicht möglich. Durch die hohe Anzahl von Kolben 45 können aber bei
dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 selbst stark lokalisierte Abweichungen
des relativen Abstands zwischen dem Rakelbalken 17 und der Arbeitsfläche 3 kompensiert
werden.
[0028] Im folgenden wird anhand der Figuren 3 und 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben.
Für gleiche oder gleich wirkende Komponenten wie in den Figuren 1 und 2 werden dabei
gleiche Bezugszeichen verwendet, jedoch ergänzt um einen Kleinbuchstaben. Es soll
lediglich auf Unterschiede zum Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 eingegangen
werden, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen
zu den Figuren 1 und 2 verwiesen wird.
[0029] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von dem vorherigen
Ausführungsbeispiel im wesentlichen dadurch, daß entlang der Breite der Arbeitsfläche
3a verteilt nicht eine durchgehend zusammenhängende Druckkammer vorgesehen ist, sondern
statt dessen eine Mehrzahl gesonderter Druckkammern 29a. Jeder dieser Druckkammern
29a ist jeweils eine Kolben-Zylinder-Anordnung 37a mit jeweils einem Kolben 45a zugeordnet.
Des weiteren ist jede dieser Druckkammern 29a über je ein gesondertes Druckregelventil
31a an die Pneumatikdruckquelle 25a angeschlossen. Dies ist in Figur 3 durch gestrichelt
gezeichnete Druckregelventile 31a angedeutet. Jedes dieser Druckregelventile 31a ist
unabhängig voneinander von der Steuereinheit 33a ansteuerbar, so daß in jeder der
Druckkammern 29a ein gewünschter Druck eingestellt werden kann, der sich von den Drücken
in den anderen Druckkammern 29a unterscheiden kann. Auf diese Weise ist eine Querprofilierung
der Strichstärke des auf die Arbeitsfläche 3a aufzutragenden Mediums möglich. Durch
geeignete Einstellung der Drücke in den Druckkammern 29a können nämlich entlang der
Breite der Arbeitsfläche 3a lokal unterschiedliche Andrückkräfte zwischen der Rollrakel
7a und der Arbeitsfläche 3a erzeugt werden, die zu lokal entsprechend unterschiedlichen
Strichstärken des Streichmediums führen.
[0030] Die Druckkammern 29a sind bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 im Querschnitt
kreisförmig ausgeführt, wobei die Kolben 45a entsprechend ebenfalls einen Kreisquerschnitt
besitzen. Der aus dem Zylindergehäuse 39a herausragende Kolbenkopf 49a jedes der Kolben
45a ist wie bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 annähernd als Rechteckplatte
ausgebildet (siehe Figur 4). Während bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und
2 aufgrund der langgestreckten Rechteckausbildung des Hohlraums 41 der Kolbenkopf
49 ohne weiteres einstückig mit dem zugeordneten Kolben 45 ausgebildet sein kann,
ist bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 der Kolbenkopf 49a zweckmäßigerweise
gesondert von dem zugehörigen Kolben 45a hergestellt und mit diesem fest verbunden,
beispielsweise verschraubt. Wie aus Figur 4 zu erkennen ist, sind die Kolbenköpfe
49a entlang der Breite der Arbeitsfläche 3a eng benachbart und gewährleisten zusammen
mit ihrer Rechteckform eine gleichmäßige Kraftverteilung. Örtliche Kraftspitzen der
in das Rakelbett 9 eingeleiteten Kraft werden so vermieden. Dies gilt auch für das
Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2.
[0031] Die Kompensationsmembran 53a ist entsprechend der Querschnittsform der Druckkammern
29a und der Kolben 45a ebenfalls kreisförmig. Es versteht sich, daß jede Druckkammer
29a durch eine eigene Membran 53a überspannt ist.
1. Einrichtung zum Abstreifen oder/und Dosieren eines flüssigen bis pastösen Mediums
auf einer sich vorbeibewegenden Arbeitsfläche (3), umfassend
- eine Rakelkomponente (7, 9) mit einer sich quer zur Bewegungsrichtung der Arbeitsfläche
(3) über deren gesamte Breite erstreckenden, gegen die Arbeitsfläche (3) drückbar
angeordneten Rakelfläche,
- einen Rakelträger (15), der die Rakelkomponente (7, 9) quer zur Arbeitsfläche (3)
verlagerbar trägt,
- eine Krafterzeugungseinrichtung (23) zur Erzeugung einer Kraft und Einleitung dieser
Kraft in die Rakelkomponente (7, 9), um eine Andrückkraft zwischen der Rakelfläche
und der Arbeitsfläche (3) zu erzeugen,
- eine Kompensationsvorrichtung (21) zur Kompensation von betriebsmäßig auftretenden,
unerwünschten Verformungen des Rakelträgers (15) relativ zur Arbeitsfläche (3), wobei
wenigstens ein Teil der Kompensationsvorrichtung (21) im Kraftflußweg der von der
Krafterzeugungseinrichtung (23) erzeugten Kraft zwischen dem Rakelträger (15) und
der Rakelkomponente (7, 9) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Kraftflußweg zwischen dem Rakelträger (15) und der Rakelkomponente
(7, 9) angeordnete Teil der Kompensationsvorrichtung (21) dazu ausgebildet ist, die
Verformungen des Rakelträgers (15) relativ zur Arbeitsfläche (3) derart zu kompensieren,
daß die zwischen der Rakelfläche und der Arbeitsfläche (3) wirksame Andrückkraft im
wesentlichen unbeeinflußt von diesen Verformungen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsvorrichtung (21) im Kraftflußweg zwischen dem Rakelträger (15)
und der Rakelkomponente (7, 9) mindestens eine fluidische, insbesondere pneumatische
Kompensationseinheit (21) umfaßt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinheit (21) eine Krafteinheit (37) mit einer durch ein Druckmittel
beaufschlagbaren Druckeinwirkungsfläche (57) zur Krafteinleitung in die Rakelkomponente
(7,9) umfaßt, daß die zur Krafteinleitung wirksame Größe der Druckeinwirkungsfläche
(57) von den Verformungen des Rakelträgers (15) relativ zur Rakelkomponente (7, 9)
im wesentlichen unabhängig ist und daß eine Druckmittelversorgung (25) vorgesehen
ist, welche zur Einstellung und Aufrechterhaltung eines konstanten, auf die Druckeinwirkungsfläche
(57) einwirkenden Drucks des Druckmittels ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anpruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinheit (37) eine Kolben-Zylinder-Anordnung (37) mit einem Zylindergehäuse
(39) und einer Kolbenanordnung (43) mit mindestens einem in einem Hohlraum (41) des
Zylindergehäuses (39) beweglichen Kolben (45) umfaßt und daß in dem von dem Zylindergehäuse
(39) und der Kolbenanordnung (43) begrenzten Volumen des Hohlraums (41) eine an die
Druckmittelversorung (25) angeschlossene Druckkammer (29) ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinheit (37) eine ringsum an ihrem Rand an dem Zylindergehäuse (39)
gehaltene Kompensationsmembran (53) umfaßt, welche in dem Hohlraum (41) die Druckkammer
(29) druckmitteldicht abteilt und mit ihrer druckkammerzugewandten Seite die Druckeinwirkungsfläche
(57) bildet, und daß die Membran (53) auf ihrer druckkammerabgewandten Seite in kraftübertragendem
Anlagekontakt mit dem mindestens einen Kolben (45) steht.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse (39) an dem Rakelträger (15) ausgebildet ist und der mindestens
eine Kolben (45) zur gemeinsamen Verlagerungsbewegung mit der Rakelkomponente (7,
9) gekoppelt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (45) ein von der Rakelkomponente (7, 9) gesondert hergestelltes Bauteil
ist, welches lösbar mit der Rakelkomponente (7, 9) mechanisch gekoppelt ist, insbesondere
in Druckanlagekontakt mit der Rakelkomponente (7, 9) steht.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (45) an dem Zylindergehäuse (39) im wesentlichen ungeführt ist, jedoch
in lagestabilisierender, insbesondere formschlüssiger Verbindung mit der Rakelkomponente
(7, 9) steht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Druckkammer (29) durchgehend zusammenhängend entlang der gesamten Breite
der Arbeitsfläche (3) erstreckt, daß die Membran (53) als längliche Streifenmembran
ausgebildet ist, welche entlang der gesamten Breite der Arbeitsfläche (3) dem Druck
in der Druckkammer (29) ausgesetzt ist, und daß entlang der Breite der Arbeitsfläche
(3) verteilt mehrere voneinander unabhängig bewegliche Kolben (45) in Kontakt mit
der Membran (53) stehen.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Breite der Arbeitsfläche (3a) verteilt mehrere Druckkammern (29a)
mit je einer insbesondere kreisförmigen Kompensationsmembran (53a) vorgesehen sind
und daß mit jeder Kompensationsmembran (53a) je mindestens ein Kolben (45a) in Kontakt
steht.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einem Teil der Druckkammern (29a), insbesondere in sämtlichen Druckkammern
(29a), unabhängig voneinander jeweils ein vorbestimmter Druck einstellbar ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelkomponente (7, 9) ein Rakelbett (9) mit einem drehbar darin gelagerten
Rakelstab (7) umfaßt und daß der Rakelträger (15) einen länglichen Rakelbalken (17)
umfaßt, an dem das Rakelbett (9) insbesondere mittels einer Blattfederanordnung (11)
gehalten ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Teil eines Auftragswerks zum Auftragen
des flüssigen bis pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus
Papier oder Pappe.