[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlußelement für Schirmkabel. Derartige Anschlußelemente
sind in ihrem grundsätzlichen Aufbau bekannt und weisen beispielsweise ein Schienenstück
mit einem Halteelement für das Schirmkabel auf und ein verschieblich an dem Schienenstück
geführten und unter Federspannung stehenden Druckstück, mit dem das Schirmgeflecht
des Kabels nach Entfernen der Kabelisolierung an das Halteelement angedrückt wird
(DE 195 37 585 C1). Das Anschlußelement ist elektrisch leitend mit irgendeinem PE-Anschluß
einer Schaltanlage zu verbinden.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Anschlußelement
für Schirmkabel zu schaffen, mit dem viele Schirmkabel gleichzeitig in guter Ausnutzung
der bei derartigen Schaltanlagen aufzufindenden räumlichen Verhältnisse angeschlossen
werden können.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen darin, daß das Schienenstück
übereinander mehrere, jeweils paarweise einander zugewandte Halteelemente aufweist
und jeweils zwischen ihnen zwei Druckstücke verschieblich an dem Schienenstück geführt
sind, zwischen denen jeweils eine Feder angeordnet ist. Es sind somit mittels des
Schienenstückes senkrecht übereinander theoretisch beliebig viele Schirmanschlüsse
zu verwirklichen, und zwar in einer Raumerstreckung, in der bei derartigen Schaltanlagen
noch am ehesten Platz dafür zur Verfügung steht. Im Ergebnis läßt sich auf engstem
Raum eine Vielzahl derartiger Schirmanschlüsse realisieren. Bevorzugte Ausgestaltungen
derartiger Anschlußelemente, die insbesondere eine einfache und stabile Herstellung
sowie eine einfache Montage der Druckstücke an dem Schienenstück betreffen, sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0004] Bevorzugte Ausführungsbeispiele derartiger Anschlußelemente werden nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
[0005] Es zeigen
- Figur 1
- ein Anschlußelement gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht der Anschlußseite
mit vier Schirmkabelanschlüssen,
- Figur 2
- das Schienenstück des Anschlußelementes nach Figur 1 in fertiggestanztem, noch nicht
gebogenen Zustand,
- Figur 3
- das Anschlußelement nach Figur 1 in perspektivischer Ansicht der Betätigungsseite,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines Anschlußelementes mit sechs Schirmkabelanschlüssen,
- Figur 5
- eine Einzelansicht des Druckstückes eines derartigen Anschlußelementes.
[0006] Das Anschlußelement weist ein Schienenstück 1 auf, das zweckmäßig aus Gründen der
vereinfachten Herstellung und der Stabilität einstückig ausgebildet ist. Wie insbesondere
aus den Figuren 1 und 2 für ein Anschlußelement mit insgegsamt vier Schirmkabelanschlüssen
ersichtlich ist, ist im Bodenbereich des Schienenstückes 1 in dessen Zuschnitt 1'
ein um 90° abzubiegendes Befestigungsstück 2 freigestanzt, das mittels einer Schraube
3 an einer Platte 4 oder dergleichen festgesetzt werden kann, wobei diese Platte 4
dann zumindest in diesem Anschlußbereich elektrisch leitende Verbindung zu einem PE-Anschluß
hat.
[0007] Im Zusammenhang mit der Freistanzung des Befestigungsstückes 2 sind am Zuschnitt
1' zunächst untere Halteelemente 5 durch entsprechende Freistanzung gebildet, die
ebenfalls um 90° abgebogen werden können und damit als Teil des zuunterst liegenden
Schirmkabelanschlusses eine untere Auflage für das freigelegte Schirmnetz 6 eines
Schirmkabels 7 bilden.
[0008] Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 ist der mittlere Bereich des Zuschnittes
1' im wesentlichen rechtwinklig U-förmig eingebogen, so daß sich ein nach unten, den
Halteelementen 5 gegenüberliegendes Halteelement 8 und ein weiteres nach oben weisendes
Halteelement 8 ergeben. Das obere Ende des Schienenstückes 1 weist ein weiteres, im
wesentlichen rechtwinklig aus dem Zuschnitt 1' umgebogenes Halteelement 9 auf, das
dem nach oben weisenden Halteelement 8 gegenüberliegt. Die U-förmige Einbiegung mit
Bildung der beiden Halteelemente 8 hat aufgrund der Materialeigenschaften des metallischen
Schienenstückes 1 eine gewisse Federwirkung.
[0009] Im mittleren, U-förmig umzubiegenden Bereich des Zuschnittes 1' des Schienenstückes
1 ist aus Stabilitätsgründen zweckmäßig ein Abstützsteg 10 freigestanzt und, wie aus
Figur 3 ersichtlich, dann nach unten weisend abgebogen.
[0010] Mit jedem der Halteelemente 5, 8, 9 der bei diesem Ausführungsbeispiel insgesamt
vier Schirmanschlüsse wirkt jeweils ein Druckstück 11 zusammen, das aus Figur 5 ersichtlich
ist. Die Druckstücke 11 besitzen eine zentrale Druckplatte 12, deren dem jeweiligen
Halteelement 5, 8, 9 zugewandte Seitenfläche dazu dient, das Schirmkabel 7 mit dem
Schirmnetz 6 an das entsprechende Halteelement anzudrücken. Im freien Außenbereich
der Druckplatte 12 sind durch kleine Freistanzungen und entsprechende Umbiegung jeweils
von dem zugeordneten Halteelement fortweisende kleine Stege 13 gebildet. Da, wie aus
den Figuren ersichtlich, einander gegenüberliegenden Halteelementen 5, 8 bzw. 8, 9
jeweils paarweise ein Druckstück 11 zugeordnet ist, kann in einfacher Weise jeweils
zwischen einem Paar von Druckstücken 11 eine Feder 14 angeordnet werden, die die Druckstücke
11 im Sinne der Schließung der beiden betroffenen Schirmkabelanschlüsse in Richtung
auf die Halteelemente und gegebenenfalls die darin angeordneten Schirmkabel beaufschlagt.
Die Stege 13 der Druckstücke 11 ergeben dabei eine lagegerechte Halterungsmöglichkeit
für die Druckfeder 14.
[0011] Die Druckstücke 11 sind ferner an ihren den Stegen 13 abgewandten Enden mit von außen
nach innen verlaufenden beidseitigen Führungsschlitzen 15 versehen, die zwischen sich
einen Steg 16 bilden, an dem sich eine nach unten abgewinkelte Führungslasche 17 anschließt,
von der wieder ein Betätigungselement 18 abgewinkelt ist.
[0012] In dem Schienenstück 1 befinden sich im Bereich zwischen zwei Schirmanschlüssen,
d. h. im Bereich zwischen den Halteelementen 5, 8; 8, 9, rechteckige Aussparungen
19, die so dimensioniert sind, insbesondere so breit und so hoch sind, daß nacheinander
zunächst ein erstes und dann ein zweites Druckstück 11, hochkant stehend, hindurchgefädelt
werden kann, wobei bei dem Hindurchfädeln dann, wenn die Führungsschlitze 15 dem Randbereich
der rechteckigen Aussparung 19 gegenüberliegt, das Druckstück 11 aus der Hochkantlage
in die Gebrauchslage um 90° verdreht werden kann. Dadurch gelangen die Druckstücke
11 in ihrer aus den Figuren ersichtliche Gebrauchslage, in der sie mit den Führungsschlitzen
15 und der Führungslasche 17 an dem Schienenstück 1 im Randbereich der rechteckigen
Aussparungen 19 verschieblich geführt sind.
[0013] Die auf der Betätigungsseite des Anschlußelementes aus dem Schienenstück 1 vorstehenden
Betätigungselemente der Druckstücke 11 können einzeln oder auch paarweise gemeinsam
im Sinne der Öffnung des Schirmkabelanschlusses für die Einsteckung des Schirmkabels
gegen die Kraft der Druckfeder 14 betätigt werden. Nach Freigabe der Betätigungselemente
18 bewirken die Druckfedern 14 die Schließung der Schirmkabelanschlüsse.
[0014] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel können die Druckstücke auch mit
anderweitigen Betätigungselementen verbunden sein, beispielsweise mit emporstehenden
kleinen Laschen mit Stecköffnung zum Einstecken eines Betätigungswerkzeuges wie beispielsweise
eines Schraubendrehers.
[0015] In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Anschlußelementes dargestellt,
das grundsätzlich den gleichen Aufbau hat wie das vorhergehend beschriebene Ausführungsbeispiel,
wobei hier nur ein Schienenstück 1 vorgesehen ist, das so lang ist, daß durch U-förmiges
Umbiegen im mittleren Bereich insgesamt vier Halteelemente 8 gebildet sind, drei rechteckige
Aussparungen 19 vorhanden sind und insgesamt sechs Druckstücke 11 montiert sind, so
daß bei dieser Ausführungsform das Anschlußelement insgesamt sechs senkrechte übereinander
angeordnete Schirmkabelanschlüsse aufweist. Unter Beibehaltung des geschilderten Konstruktionsprinzipes
sind auch Anschlußelemente mit 8, 10, 12 oder noch mehr übereinander angeordneten
Schirmkabelanschlüssen zu verwirklichen. Es kann bei großer Anzahl von Schirmkabelanschlüssen
an einem derartigen Anschlußelement zweckmäßig sein, gesonderte Maßnahmen für die
Stabiltät zu treffen, also die Baumaße entsprechend stark auszulegen oder womöglich
mit abstützenden Isolierstoffgehäuseelementen zu arbeiten.
[0016] Abweichend vom dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es auch möglich,
den gerade bei größeren Schirmanschlußzahlen aus Stabilitätsgründen zweckmäßigen Schraubbefestigungsanschluß
je nach Ausführung durch eine andere Anschlußtechnik, beispielsweise eine Klemm- oder
Steckbefestigung auf einer Sammelschiene oder eine sonstige Unterlage zu ersetzen.
1. Anschlußelement für Schirmkabel, mit einem Schienenstück mit Halteelement für das
Schirmkabel und verschieblich an dem Schienenstück geführten, federbeaufschlagten
Druckstück zum Andrücken des Schirmkabels an das Halteelement, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenstück (1) übereinander mehrere, jeweils paarweise einander zugewandte
Halteelemente (5, 8; 8, 9) aufweist und jeweils zwischen diesen zwei Druckstücke (11)
verschieblich an dem Schienenstück (1) geführt sind, zwischen denen jeweils eine Druckfeder
(14) angeordnet ist.
2. Anschlußelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenstück (1) einstückig aus einem Zuschnitt (1') gebildet ist.
3. Anschlußelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Schienenstückes (1) in dem Zuschnitt ein Befestigungsstück (2)
sowie untere Halteelemente (5) freigestanzt und in die Gebrauchslage umgebogen sind.
4. Anschlußelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsstück (2) für einen Schraubanschluß ausgebildet ist.
5. Anschlußelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich des Schienenstückes (1) durch ein- oder mehrfaches U-förmiges
Einbiegen aus dem Zuschnitt (1') weitere Halteelemente (8) zur Aufnahme von Schirmkabeln
(7) gebildet sind.
6. Anschlußelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Schienenstückes (1) durch Umbiegen als Halteelement (9) ausgebildet
ist.
7. Anschlußelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schienenstück (1) im Bereich jeweils zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Halteelementen (5, 8, 9) rechteckige, schlitzförmige Aussparungen (19) gebildet sind,
deren Randbereiche Führungen für die verschieblichen Druckstücke (11) bilden.
8. Anschlußelement nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (11) beidseitig Führungsschlitze (15) aufweisen, zwischen denen sich
ein Steg (16) befindet, an dessen Ende eine Führungslasche (17) abgewinkelt ist.
9. Anschlußelement nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstücke (11) eine Druckplatte (12) zur Beaufschlagung des Schirmnetzes (6)
der Schirmkabel (7) aufweisen, von deren freiem Ende kleine Stege (13) abgewinkelt
sind, die eine Halterung für die zwischen zwei Druckstücken (11) angeordnete Druckfeder
(14) bilden.
10. Anschlußelement nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rechteckigen Aussparungen (19) im Schienenstück (1) so hoch und breit sind, daß
nacheinander zwei Druckstücke (11) in Hochkantlage einsteckbar sind, wobei die Führungsschlitze
(15) der Druckstücke (11) so bemessen sind, daß die Führungsschlitze (15) in der Gebrauchslage
der Druckstücke (11) den Randbereich der Aussparungen (19) der Schienenstücke (11)
aufnehmen.
11. Anschlußelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Druckstücken (11) jeweils Betätigungselemente (18) vorgesehen sind.
12. Anschlußelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungselemente (18) von den Führungslaschen (17) der Druckstücke (11) nach
außen abgewinkelt sind.