[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Empfänger zum Empfang von digital codierten
Meldungen, die von mindestens einem Sender ausgestrahlt werden und in einem Empfänger
unter Verwendung einer Ortstabelle decodiert werden.
[0002] Zur Information von Autofahrern sind bereits seit längerer Zeit gesprochene Verkehrsdurchsagen
bekannt. Diese sind mit verschiedenen Nachteilen behaftet, beispielsweise mit Verzögerungen
und Ungenauigkeiten, die durch die manuelle und damit auch subjektive Aufnahme und
Weitergabe der Informationen verbunden sind. So kommt es beispielsweise vor, daß ein
Autofahrer in einen Stau gerät, der (noch) nicht angesagt wurde, oder daß er trotz
Stauwarnung die betreffende Straße bei seinem Eintreffen an der bezeichneten Stelle
relativ störungsfrei befahren kann.
[0003] Eine genauere Erfassung sowie eine schnellere Übermittlung ist mit Hilfe des in den
letzten Jahren bekanntgewordenen Systems zur Übermittlung digital codierter Verkehrsmeldungen
möglich geworden. Der Aufbau und die Codierung dieser Verkehrsmeldungen und die Ortsliste
sind in CEN pr ENV12313-1 und pr ENV/278/7/3/0012 festgelegt, der auf dem Normvorschlag
ALERT C, Juni 1996, herausgegeben vom RDS ATT ALERT Consortium, basiert. Die wesentlichen
Elemente einer Verkehrsmeldung sind dabei der Ort des Geschehens (Location) und das
Ereignis (Event). Diese Angaben sind katalogisiert, das heißt, daß jedem verkehrsrelevanten
Ort und jedem verkehrsrelevanten Ereignis ein eindeutiger Code zugewiesen ist. Die
Verkettung der Orte in der Ortstabelle entlang existierender Straßen gibt den Verlauf
wieder. Außer den üblichen Einrichtungen eines Empfangsgerätes mit einem RDS-Decoder
sind zur Nutzung des Verkehrsmeldungskanals TMC (Traffic Message Channel) Einrichtungen
zur Decodierung, zur Speicherung, zur Weiterverarbeitung und zur Ausgabe der Verkehrsmeldungen
erforderlich.
[0004] Digital codierte Verkehrsmeldungen - im folgenden auch TMC-Meldungen genannt - können
mit dem Radio-Daten-System (RDS) übertragen werden, das eine zusätzliche und unhörbare
Übermittlung von digitalen Daten parallel zu Rundfunkprogrammen in einem Datenkanal
ermöglicht. Spezifikationen des Radio-Daten-Systems für UKW-Hörfunk sind unter anderem
in der Druckschrift Tech. 3244 - E, März 1984 der europäischen Rundfunk-Union (EBU)
festgelegt. Rundfunkempfänger mit geeigneten RDS-Decodern können übermittelte Daten
zusätzlich zum Audioempfang mit dem selben Empfangsteil aufnehmen und decodieren.
[0005] Zur Decodierung der Verkehrsmeldungen ist im Empfänger eine Ortstabelle erforderlich,
anhand der mit der TMC-Meldung übertragene Informationen, der betroffene Ort, die
Ausdehnung oder die Richtung eines Ereignisses im Empfänger, decodiert werden können.
Dazu sind für ein Gebiet, für welches TMC-Meldungen decodierbar sein sollen, beispielsweise
ein Staat von der Größe Deutschlands, erhebliche Datenmengen erforderlich. Außerdem
treten durch Aus- oder Umbauten des Straßennetzes oder Umstellung der Verkehrsführung
Änderungen ein. Deshalb werden die Ortstabellen bei bekannten Empfängern nicht in
Festwertspeichern (ROMs) abgelegt, sondern in wechselbaren Speichern, beispielsweise
Speicherkarten, Chipkarten, CD-ROMs, Festplatten, Festspeicher. Bei der Decodierung
einer einzelnen Meldung ist nur ein sehr kleiner Teil der Ortstabelle erforderlich.
Zur Verringerung des Speicherbedarfs könnten die im Empfänger gespeicherten Teile
einer vollständigen Ortstabelle aufgeteilt werden, zum Beispiel in unterschiedliche
Bundesländer. Längere Fahrten müßten jedoch bei Verwendung derart kleiner Speicher
durch entsprechendes Hantieren mit den wechselbaren Speichern vorbereitet werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und einen Empfänger vorzuschlagen,
welche mit geringer Speicherkapazität die Decodierung von digital codierten Meldungen
ermöglichen, wobei keine besonderen Bedienungsvorgänge durch den Benutzer erforderlich
sind.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß geprüft
wird, ob der für die Decodierung erforderliche Teil der Ortstabelle im Empfänger gespeichert
ist, daß zutreffendenfalls die Decodierung erfolgt und daß nicht zutreffendenfalls
auf Anforderung des Empfängers über ein Telekommunikationsnetz von einem Service-Rechner
der benötigte Teil der Ortstabelle gesendet, vom Empfänger empfangen, gespeichert
und zur Decodierung der Meldung verwendet wird.
[0008] Die Prüfung, ob der für die Decodierung erforderliche Teil der Ortstabelle vorhanden
ist, erfolgt ohne weiteres dadurch, daß eine Decodierung versucht wird. Fehlen dann
die zur Decodierung erforderlichen Informationen, werden sie beim Service-Rechner
angefordert.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß keine vollständige Speicherung
der jeweiligen Ortstabelle in dem Empfänger erforderlich ist. Somit können Speicher
mit kleinerer Kapazität, kleinerem Energieverbrauch und geringerem Wartungsaufwand
verwendet werden. Außerdem kann in dem Service-Rechner zentral sofort jede Änderung
und Erweiterung des Straßennetzes berücksichtigt werden, so daß zur Decodierung im
Empfänger stets die neueste Version der Ortstabelle vorliegt. Bei den digital codierten
Meldungen nach den eingangs erwähnten Normen ist die Sendung einer Kennung (Nummer)
vorgesehen, mit welcher von mehreren Ortstabellen die Meldung zu decodieren ist. Dies
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren derart ausgenutzt, daß der Teil der Ortstabelle
auch angefordert wird, wenn ein entsprechender Teil der Ortstabelle im Empfänger vorhanden
ist, diese jedoch eine andere Kennung als die empfangene aufweist. Da die Kennung
auch den Aktualisierungsstand wiedergibt, werden somit überholte Teile der Ortstabelle
mit neuen überschrieben.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
bei Erreichen der Kapazitätsgrenze eines für die Teile der Ortstabelle vorgesehenen
Speichers zuvor gespeicherte Teile der Ortstabelle nach vorgegebenen Kriterien überschrieben
werden. Damit wird erreicht, daß die im Speicher vorhandenen Teile der Ortstabelle
weitgehend an die zu erwartenden TMC-Meldungen angepaßt sind. Bei dieser Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, daß die jeweils am frühesten gespeicherten Teile der Ortstabelle
überschrieben werden oder daß ein vorgegebenes Kriterium die geografische Lage der
zu überschreibenden Teile der Ortstabelle ist. Außerdem kann diese Ausgestaltung derart
weitergebildet sein, daß diejenigen Teile einer Ortstabelle zuerst überschrieben werden,
die nicht von einer im Empfänger vorgenommenen Gebietsselektion der Meldungen erfaßt
sind.
[0011] Um Übertragungszeit bzw. -kosten einzusparen, kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen sein, daß mehrere Anforderungen, die nicht decodierbare Meldungen betreffen,
gebündelt zum Service-Rechner übertragen werden.
[0012] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß eine im Empfänger vorgenommene Gebietsselektion mit der Anfrage an den Service-Rechner
übertragen wird. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß auf eine Anforderung mit einer
Gebietsselektion der Service-Rechner zusätzlich zu den für die jeweils zu decodierende
Meldung erforderlichen Teilen Teile der Ortstabelle, die von der Gebietsselektion
erfaßt sind, an den Empfänger sendet.
[0013] Mit dieser Ausgestaltung werden voraussichtlich erforderliche Teile der Ortstabelle
bereits zum Empfänger übertragen, bevor sie zu einer Decodierung benötigt werden.
Trifft dann eine Meldung ein, die Orte innerhalb dieses Gebietes betrifft, dann können
diese sehr schnell decodiert werden, da eine weitere Anforderung nicht mehr erforderlich
ist.
[0014] Diese Ausgestaltung kann dadurch weitergebildet werden, daß der Service-Rechner auf
eine Anforderung mit einer Gebietsselektion für Meldungen, die Orte außerhalb des
selektierten Gebiets betreffen, keinen Teil der Ortstabelle zum Empfänger überträgt.
Damit wird vermieden, daß Teile der Ortstabelle, die für den Benutzer des Empfängers
zur Zeit uninteressant sind, im Speicher abgelegt werden und damit möglicherweise
für den Benutzer interessantere Teile überschrieben werden.
[0015] Je nach Art des Empfängers eignen sich verschiedene Telekommunikationsnetze für das
erfindungsgemäße Verfahren. Für mobile Empfänger, insbesondere Empfänger in Kraftfahrzeugen,
ist die Verwendung eines Mobilfunknetzes vorteilhaft. Für stationäre Empfänger kommen
beispielsweise das ISDN oder paketvermittelte Dienste in Frage.
[0016] Bei einem erfindungsgemäßen Empfänger wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein nichtflüchtiger
wiederbeschreibbarer Speicher vorgesehen ist, der eine Kapazität aufweist, welche
für die Speicherung mindestens einiger Teile der Ortstabelle ausreicht, daß in den
Speicher diejenigen Teile der Ortstabelle einschreibbar sind, die zum Decodieren der
jeweils empfangenen Meldung erforderlich sind, und daß eine Sende/Empfangseinrichtung
für ein Telekommunikationsnetz vorgesehen ist, mit welcher Anforderungen gesendet
und Teile der Ortstabelle empfangen werden können.
[0017] Bei mobilen Empfängern, insbesondere bei Autoradios, ist vorzugsweise vorgesehen,
daß die Sende/Empfangseinrichtung ein Endgerät eines Mobilfunknetzes ist.
[0018] Bei bekannten TMC-Empfängern enthält die Ortstabelle nicht nur die für die Decodierung
erforderlichen Informationen, sondern auch solche, die für eine benutzerfreundliche
Wiedergabe erforderlich sind, beispielsweise die Namen der Orte. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Empfängers ist vorgesehen, daß für eine Ausgabe
der Meldungen erforderliche Informationen der Ortstabelle in einem Festwertspeicher
abgelegt sind. Damit braucht der nichtflüchtige wiederbeschreibbare Speicher nicht
mit einer Kapazität versehen zu sein, welche auch für die nicht veränderlichen Informationen,
wie beispielsweise die Ortsnamen, ausreicht.
[0019] Der erfindungsgemäße Empfänger kann ohne Ortstabelle im Speicher an den Benutzer
ausgeliefert werden. Durch die Benutzung des Empfängers werden die für das jeweilige
Einsatzgebiet erforderlichen Teile der Ortstabelle im Speicher abgelegt. Wenn sich
das Empfangsverhalten des Empfängers ändert, etwa weil beim RDS-Tuner regelmäßig andere
Sender empfangen werden (Beispiel: Umzug, Verkauf des Fahrzeugs, Urlaubsfahrt), dann
"konfiguriert" sich der Empfänger automatisch auf die neuen Verhältnisse um. Die Auswahl,
der Kauf und ein manueller Austausch der Ortstabelle im Empfänger entfallen.
[0020] Im Empfänger sind Programme zur Kommunikationsaufnahme mit dem Service-Rechner eines
Informations-Dienstleisters enthalten. Die bei Anforderung und Antwort verwendeten
Datenpakete bei der Datenübertragung per Mobilfunk können eingebettet werden in die
in prENV/278/4/3/0015 beschriebenen "General Message"-Formate. Im Empfänger werden
die erhaltenen Daten in den Speicher eingeschrieben und dort nichtflüchtig gespeichert.
Eine empfangene Meldung kann somit decodiert werden.
[0021] Anforderungen können so gestaltet werden, daß nicht nur die zur Decodierung einer
einzelnen Meldung notwendigen Ortscodes, sondern nach anderen Kriterien zusammengestellte
Ortscodes in der Antwort geliefert werden. Beispielsweise können durch eine einzelne
Anforderung alle in einem bestimmten Gebiet, an einer bestimmten Straße oder im aktuellen
Bestand eines TMC-Senders enthaltenen Ortscodes angefordert werden. Durch so gestaltete
Anforderungen kann die Zeitspanne, bis alle Meldungen eines Senders decodiert werden
können, verkürzt werden.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Empfängers und
- Fig. 2
- ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte Empfänger weist in an sich bekannter Weise eine Antenne
1, ein Empfangsteil 2, einen Stereo-Decoder 4, einen NF-Verstärker 5 sowie Leistungsverstärker
6, 7 und Lautsprecher 8, 9 auf. Das von dem Empfangsteil 2 abgegebene Stereo-Multiplexsignal
wird außer dem Stereo-Decoder 4 einem RDS-Decoder 3 zugeführt, dessen Ausgang mit
einem Mikrocomputer 13 verbunden ist. Der Mikrocomputer 13 dient neben der Steuerung
des Empfängers zur Decodierung, Verwaltung, Aufbereitung für die Wiedergabe und Selektion
der TMC-Meldungen. An den Mikrocomputer 13 ist eine Tastatur 14 und eine Anzeigevorrichtung
(Display) 15 angeschlossen. Die Ausgabe der selektierten TMC-Meldungen kann entweder
über das Display 15 oder als Sprachausgabe erfolgen, wozu der Mikrocomputer 13 über
einen Sprachsynthesizer 16 mit einem Eingang 10 des NF-Verstärkers 5 verbunden ist.
[0024] Der Mikrocomputer 13 ist ferner mit einem nichtflüchtigen wiederbeschreibbaren Speicher
17 verbunden, der die Ortstabelle bzw. Teile davon aufnimmt. Ein ebenfalls an den
Mikrocomputer 13 angeschlossenes Endgerät 18 eines Mobilfunknetzes mit einer Antenne
19 dient zur Kommunikation mit einem nicht dargestellten Service-Rechner. Als Endgerät
18 kann ein übliches Mobiltelefon, beispielsweise nach dem GSM-Standard, verwendet
werden, das eine zum Datenaustausch mit dem Mikrocomputer 13 geeignete Schnittstelle
aufweist.
[0025] Fig. 2 zeigt als Ablaufdiagramm ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das als Programm im Mikrocomputer 13 implementiert ist. Es läuft neben einer Reihe
von anderen Programmen für die im Zusammenhang mit Fig. 1 dargestellten Funktionen
des Mikrocomputers ab. Nach einem Start bei 21 trifft eine TMC-Meldung bei 22 ein
und enthält beispielsweise den Ortscode (loc) 12273, die Ausdehnung (ext) 2 und die
Richtung (dir) +. Bei 23 wird die TMC-Meldung an den Decodierer DEC (ebenfalls in
Form eines Programmes im Mikroprozessor 13 enthalten) übergeben. Darauf wird bei 24
versucht, die Informationen zur Decodierung aus der abgespeicherten internen Ortstabelle
(LOCTAB) mit Hilfe der Daten loc:12273, ext:2, dir:+ auszulesen. Bei 25 verzweigt
sich das Programm in Abhängigkeit davon, ob die Informationen gefunden wurden. Zutreffendenfalls
wird bei 26 die TMC-Meldung decodiert und bei 27 ausgegeben. Bei 28 wird das Programm
beendet. Das Programm wird bei jedem Empfang einer TMC-Meldung gestartet. Bei Verwendung
eines entsprechenden Betriebssystems kann das Programm mehrfach, quasi gleichzeitig,
ablaufen, so daß in der Wartezeit zwischen 29 und 33 andere Meldungen decodiert werden
können.
[0026] Wird jedoch bei 25 festgestellt, daß die zur Decodierung benötigten Informationen
nicht in der Ortstabelle gefunden wurden, wird bei 29 eine Anforderung (REQ) an den
Service-Rechner eines Dienstleisters erstellt. Ein wesentlicher Teil dieser Anforderung
ist die bei 22 erhaltene TMC-Meldung, insbesondere der Ort, die Ausdehnung und die
Richtung. Wie bereits erwähnt, können jedoch auch andere Informationen in der Anforderung
enthalten sein, beispielsweise die jeweils eingestellte Gebietsselektion. Bei 30 wird
die erstellte Anforderung über das Mobilfunknetz als Kurzmeldung (SMS = Short Message
Service) übertragen.
[0027] Die bei 31 schematisch dargestellte Anforderung wird bei 32 beim Dienstleister empfangen,
bearbeitet und beantwortet. Ferner erfolgt eine Übertragung der Antwort an den anfordernden
Empfänger als Kurzmitteilung. Bei 33 ist der Inhalt der Antwort (ANS) schematisch
dargestellt. Bei einer praktisch ausgeführten Ortstabelle bedeutet xxx "Aalen/Westhausen",
yyy "Heidenheim" und zzz "Ulm/Würzburg". Diese Antwort wird bei 34 vom Empfänger empfangen,
nach dem dieser im Programmteil 35 auf die Antwort gewartet hat.
[0028] Bei 36 wird die Antwort in eine bereits vorhandene Ortstabelle eingepflegt. Dieses
Einpflegen kann durch zusätzliche Speicherung erfolgen, wenn für die betroffenen Orte
keine Angaben in der abgespeicherten Ortstabelle vorhanden sind oder durch Ersetzen,
wenn eine aktuellere Version des betreffenden Teils der Ortstabelle empfangen wird.
[0029] Nach der Aktualisierung bzw. Erweiterung der Ortstabelle kann bei 26 die Decodierung
der TMC-Meldung durchgeführt werden, die bei 27 ausgegeben wird. Mit den oben erwähnten
Ortsangaben lautet der auszugebende Text dann: "A7 von Ulm Richtung Würzburg zwischen
Anschlußstelle 116 Heidenheim und Anschlußstelle 114 Aalen/Westhausen ...". Es folgt
ein Ereignis, beispielsweise "Stau", zu dessen Decodierung die Ortstabelle nicht benötigt
wird.
1. Verfahren zum Empfang von digital codierten Meldungen, die von mindestens einem Sender
ausgestrahlt werden und in einem Empfänger unter Verwendung einer Ortstabelle decodiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß geprüft wird, ob der für die Decodierung erforderliche
Teil der Ortstabelle im Empfänger gespeichert ist, daß zutreffendenfalls die Decodierung
erfolgt und daß nicht zutreffendenfalls auf Anforderung des Empfängers über ein Telekommunikationsnetz
von einem Service-Rechner der benötigte Teil der Ortstabelle gesendet, vom Empfänger
empfangen, gespeichert und zur Decodierung der Meldung verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mit der Meldung eine Kennung empfangen wird, mit
welcher Ortstabelle die Meldung zu decodieren ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Teil der Ortstabelle auch angefordert wird, wenn ein entsprechender Teil der Ortstabelle
im Empfänger vorhanden ist, diese jedoch eine andere Kennung als die empfangene aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Erreichen der Kapazitätsgrenze eines für die Teile der Ortstabelle vorgesehenen Speichers
zuvor gespeicherte Teile der Ortstabelle nach vorgegebenen Kriterien überschrieben
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils am frühesten gespeicherten
Teile der Ortstabelle überschrieben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgegebenes Kriterium
die geografische Lage der zu überschreibenden Teile der Ortstabelle ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Teile einer Ortstabelle
zuerst überschrieben werden, die nicht von einer im Empfänger vorgenommenen Gebietsselektion
der Meldungen erfaßt sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Anforderungen, die nicht decodierbare Meldungen betreffen, gebündelt zum Service-Rechner
übertragen werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
im Empfänger vorgenommene Gebietsselektion mit der Anfrage an den Service-Rechner
übertragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Anforderung mit einer
Gebietsselektion der Service-Rechner zusätzlich zu den für die jeweils zu decodierende
Meldung erforderlichen Teilen Teile der Ortstabelle, die von der Gebietsselektion
erfaßt sind, an den Empfänger sendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Service-Rechner
auf eine Anforderung mit einer Gebietsselektion für Meldungen, die Orte außerhalb
des selektierten Gebiets betreffen, keinen Teil der Ortstabelle zum Empfänger überträgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Telekommunikationsnetz ein Mobilfunknetz ist.
12. Empfänger zum Empfangen von digital codierten Meldungen, die von mindestens einem
Sender ausgestrahlt werden und im Empfänger unter Verwendung einer Ortstabelle decodiert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein nichtflüchtiger wiederbeschreibbarer Speicher
(17) vorgesehen ist, der eine Kapazität aufweist, welche für die Speicherung mindestens
einiger Teile der Ortstabelle ausreicht, daß in den Speicher diejenigen Teile der
Ortstabelle einschreibbar sind, die zum Decodieren der jeweils empfangenen Meldung
erforderlich sind, und daß eine Sende/Empfangseinrichtung (18, 19) für ein Telekommunikationsnetz
vorgesehen ist, mit welcher Anforderungen gesendet und Teile der Ortstabelle empfangen
werden können.
13. Empfänger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende/Empfangseinrichtung
(18, 19) ein Endgerät eines Mobilfunknetzes ist.
14. Empfänger nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß für eine
Ausgabe der Meldungen erforderliche Informationen der Ortstabelle in einem Festwertspeicher
abgelegt sind.